Bücher mit dem Tag "kommunisten"

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72 Bücher

  1. Cover des Buches Die Bücherdiebin (ISBN: 9783570403235)
    Markus Zusak

    Die Bücherdiebin

     (4.645)
    Aktuelle Rezension von: Melanie_M1

    Das Buch ,,Die Bücherdiebin" von Markus Zusak ist eine liebevolle Erinnerung an Menschen, die in einer Zeit gelebt haben, in der die Gnade des Überlebens von Boshaftigkeit gezeichnet war. Die Macht der Worte mit ihren Licht- und Schattenseiten und der Umgang damit nehmen dabei eine ganz wichtige Rolle ein. Auch andere tiefsitzende Themen kommen darin sehr gut zum Vorschein, der Tod als Erzähler bringt außerdem sehr passende philosophische Ansätze mit. 

    In dieser Erzählung durfte ich die Hauptprotagonistin Liesel ein Stück weit in ihrem Leben begleiten. Dem Autor ist es dabei besonders gut gelungen, dass ich mich als Leser sehr gut in die Protagonisten und die Zeit hineinversetzen konnte. Es gab viele Momente, in denen hinter jeder Seite die Angst herrschte und auch andere Gefühle wie Traurigkeit, Freude, Fassungslosigkeit und Erleichterung haben mir diese Zeit, in der die Geschichte spielt, so nahe gebracht. Die Reaktionen der verschiedenen Protagonisten waren für mich nachvollziehbar, sie entsprachen ihrem Wesen. Das gesamte Buch ist in 10 Überkapitel unterteilt, welche jeweils noch mehrere Unterkapitel enthalten. Das finde ich persönlich immer angenehm beim Lesen, da ich dadurch nach einer kleinen Pause leichter in die Geschichte zurückfinden kann. 

    Ich kann mir gut vorstellen, dass sich viele Menschen bei diesem Buch auch langweilen könnten, da es so gesehen keine krassen Plott-Twists gibt (zumindest nicht so wie es sich vielleicht viele wünschen würden) und auch die Seitenanzahl für jemanden, der nicht so viel liest, sehr groß ausfallen bzw. es vielleicht zu langatmig werden könnte. Natürlich passiert schon sehr viel in Liesels Leben, für mich war das Buch zu keinem Zeitpunkt langweilig. Aber ich glaube, dass es schon auch das Interesse für die Betroffenen und/oder diese Zeit braucht, damit man das Herzstück, die Botschaft dahinter, so richtig gut erkennen oder vielleicht eher fühlen kann. 

    Die Kunst der Erzählweise und die Protagonisten mit ihrer Art die Geschehnisse aufzunehmen bzw. damit umzugehen, machen dieses Werk für mich zu einem Symbol von aufrichtiger Anteilnahme an jedem, der den Nationalsozialismus in all seiner Grausamkeit erlebt hat. Denn man beginnt durch diese Geschichte, sich im Detail mit der Struktur dieses Themas auseinandersetzen. Der Autor gibt den fiktiven und doch so echten Zeitzeugen nicht nur eine Stimme, er bringt (wie bereits gesagt) auch viele philosophische Ansätze in das Thema mit ein und bricht absolute Meinungen, indem er dem Leser verschiedene Perspektiven eröffnet. Ich hatte bei meinem Exemplar von ,,Die Bücherdiebin" am Ende der Geschichte extra Bonusmaterial, in dem mir nochmals aufgezeigt wurde, wie vielschichtig diese Erzählung ist. Gerade wenn man mit jemanden über dieses Buch sprechen möchte, geben diese letzten Seiten gute Anregungen für eine interessante und lehrreiche Diskussion. Man findet darin auch ein Interview mit dem Autor, in dem er nochmals auf die Hintergründe zu der Entstehung dieses Buches eingeht. 






  2. Cover des Buches Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand (ISBN: 9783328102366)
    Jonas Jonasson

    Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

     (5.915)
    Aktuelle Rezension von: RamonaFroese

    Am Anfang war ich gar nicht wirklich begeistert... Ich konnte weder was mit Cover noch Titel anfangen... und dann hab ich das ding dich zum 2. mal geschenkt bekommen... Also dachte ich wenn mich das Buch schon verfolgt dann les ich es eben doch....

    Nun was soll ich sagen? wWnn auch gleich mir nicht immer die Art gefiel wie geschichtliche Geschehnisse beschrieben wurde so hat es mir am Ende doch sehr gefallen... 

    Ich fand sie Beschreibungen gerade von Allan selber sehr spannend und musste doch an manchen Stellen lachen ob wohl es sich  nicht zum lachen wäre... So zum wo sich der Elefant auf den Typen gesetzt hat....


  3. Cover des Buches Drachenläufer (ISBN: 9783596522682)
    Khaled Hosseini

    Drachenläufer

     (2.014)
    Aktuelle Rezension von: luckytimmi

    Das Buch erzählt die Geschichte von Amirs Leben in Afghanistan und Amerika zwischen 1975 und Anfang 2000:
    Amir und Hassan sind befreundet und wachsen beide bei ihren Vätern auf, ihre Mütter sind verstorben bzw verschwunden, Hassans Vater ist der Diener von Amirs Vater. Amirs Vater behandelt Hassan so gut, so dass Amir oft ein bisschen eifersüchtig ist.
    Amir und Hassan lieben es, bei Drachen-Wettkämpfen mitzumachen, aber als Hassan bei einem dieser Wettkämpfe etwas schlimmes passiert, ist ihre Freundschaft nicht mehr so wie vorher…

    Einige Jahre später leben Amir und sein Vater in Amerika, sie sind aus Afghanistan geflohen. Im Erwachsenen-Alter - er ist mittlerweile verheiratet - reist Amir zurück nach Afghanistan und erfährt, wie es Hassan dort ergangen ist….

    Am Anfang hatte ich ein bisschen Schwierigkeiten, in das Buch zu finden, aber dann fand ich es wirklich gut, obwohl es an vielen Stellen traurig ist. 

  4. Cover des Buches Winterfeldtstraße, 2. Stock (ISBN: 9783548613031)
    Johanna Friedrich

    Winterfeldtstraße, 2. Stock

     (48)
    Aktuelle Rezension von: Ela1989
    Die Geschichte spielt in den 20er Jahren in Berlin. Charlottes Mann wird tot aufgefunden und plötzlich steht sie allein da. Ohne Job, sodass sie die Miete unmöglich bezahlen kann. Kurzerhand entscheidet sie sich dazu, Untermieter aufzunehmen, schließlich ist es eine Zeit, wo Wohnungen knapp sind. Die Wohngemeinschaft könnte unterschiedlicher nicht sein. Noch dazu ist Charlotte schwanger und muss fortan für die kleine Alice sorgen. Doch trotz der Geldknappheit gibt Charlotte ihre Träume nicht auf. Wird sie sie verwirklichen können?

    Leider muss ich sagen, dass ich mit der Geschichte und den Charakteren nicht wirklich warm wurde. Leider stand das Buch ewig angefangen in meinem Regal rum. Nun habe ich mir einen Ruck gegeben und es endlich mal zuende gelesen. Aber bis zum Schluss hat sich an meinem Gefühl nicht wirklich viel verändert. Ich fand die einzelnen Charaktere zu schwach ausgeprägt, die Geschichte zu oberflächlich. Mir fehlte es eindeutig an Handlung. Was in der Geschichte geschehen ist, hätte man auch auf viel weniger Seiten zusammen fassen können.
  5. Cover des Buches Das Geisterhaus (ISBN: 9783518472668)
    Isabel Allende

    Das Geisterhaus

     (825)
    Aktuelle Rezension von: Duenenwind

    Isabel Allende erzählt in diesem faszinierenden Epos die bewegte, bewegende und wechselvolle Geschichte der Familie des chilenischen Patriarchen Esteban Trueba und seiner hellsichtigen Frau Clara. Dabei gelingt es ihr meisterhaft, persönliche Schicksale und politische Gewalt miteinander zu verweben. Allendes atemberaubende Fabulierkunst nimmt uns und lässt uns in die tiefsten Abgründe der menschlichen Existenz eintauchen.

    Besonders beeindruckend für mich ist der hinreißende Erzählstil der Autorin. Mit Leidenschaft, Humor und Zärtlichkeit erweckt Allende ihre Figuren zum Leben. Sie entwirft das bunte Bild einer Familie über vier Generationen hinweg. 'Das Geisterhaus' ist wie eine geballte Ladung menschlicher Emotionen, das den Leser von der ersten Seite an fesselt und nicht mehr loslässt.

    Allende ist auch eine sensible Beobachterin der Gesellschaft. So spielen auch politische Unruhen, soziale Ungerechtigkeiten und der Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit eine Rolle in diesem Roman. 

    "Das Geisterhaus" ist ein Buch, das ich immer wieder gern zur Hand nehme. Es hat in mir Bilder erschaffen, die noch lange nach der Lektüre geblieben sind. Wundervoll!

  6. Cover des Buches The Book Thief, Film Tie-In. Die Bücherdiebin, englische Ausgabe (ISBN: 9780385754729)
    Markus Zusak

    The Book Thief, Film Tie-In. Die Bücherdiebin, englische Ausgabe

     (244)
    Aktuelle Rezension von: ElOlorDeUnLibro

    Liesel ist neun als ihr Bruder stirbt und ihre Mutter sie in eine Pflegefamilie nahe München gibt. Es ist 1939. Liesel erlebt die ihr völlig unverständliche Nazizeit aus Kinderaugen. Die Schrecken des Krieges und des Holocaust werden in diesem Buch aus Sicht des Todes geschrieben. Der Tod wird auch Liesel besuchen...

    Meine Meinung:

    Es gibt schlicht nicht mehr zu sagen wie: jeder muss dieses Buch gelesen haben.

    Ich habe mit sämtlichen Charakteren mitgefiebert und teils echt heftig weinen müssen. Eine ergreifende Geschichte über Freundschaft, Mut, und die Grausamkeit der Menschen.

    Fazit:

    Unbedingt lesen!

  7. Cover des Buches Der nasse Fisch (Sonderausgabe Ein Buch für die Stadt Köln 2023) (ISBN: 9783492320399)
    Volker Kutscher

    Der nasse Fisch (Sonderausgabe Ein Buch für die Stadt Köln 2023)

     (430)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Berlin 1929. Gereon Rath kommt von Köln neu zur Polizei und befindet sich gleich mitten im pulsierenden Leben Berlins. Ausschweifende Feste, Alkohol, Musik und harte Drogen. Als Kriminalkommissar ermittelt er im Dikicht der "Unterwelt." Es werden Pornos gedreht mit Darstellern die aussehen wie der ehemalige Kaiser oder wie bekannte Persönlichkeiten. Er ist neugierig und stochert tiefer und trifft in ein Wespennest. Die Wahrheit soll ans Licht und Rath ist eifrig und teilt seine Ergebnisse mit, aber die will man nicht so recht hören. Es scheint eine stille Vereinbarung zwischen Polizei, Politik und der "Unterwelt" geben. Will er Karriere machen oder das Recht walten lassen? Ein spannender und sehr ausschweifender Krimi von einem tollen Schriftsteller, der uns Leser in einen Sog aus Drogen, Nachtleben, Intrigen und einer verschobenen Wahrheit zieht. Süffig!

  8. Cover des Buches Goldstein (ISBN: 9783462043235)
    Volker Kutscher

    Goldstein

     (203)
    Aktuelle Rezension von: EmmaWinter

    Der dritte Krimi um Kommissar Gereon Rath spielt 1931.  Kutscher bleibt dabei, dass sich die Romane jeweils ein Jahr in der erzählten Zeit weiterbewegen. In Berlin sind die Nationalsozialisten nicht mehr zu übersehen und es wird nun deutlich, dass sie oft ohne Gegenwehr Terror verbreiten können. Die Straßen sind zudem voll von armen Menschen und zwischen ihnen treiben sich Kinderbanden herum. Als beim Einbruch in das schillernde KaDeWe ein Junge ums Leben kommt, scheint es zunächst nur um einen Unglücksfall zu gehen, bald kommen aber Zweifel auf. Es gibt eine Zeugin, die eine wichtige Beobachtung gemacht hat, jedoch selbst von der Polizei gesucht wird. Gleichzeitig soll Rath den amerikanischen Gangster Goldstein beobachten, der aus unbekannten Gründen nach Berlin reist. Dazu tobt ein Kampf zwischen den Ringvereinen Berolina und Nordpiraten, in die auch Marlow involviert ist. Charly Ritter, Raths Freundin, arbeitet am Gericht und hat ohnehin als Frau einen schweren Stand, da unterläuft ihr ein folgenschwerer Fehler.

    Ziemlich viel los in diesem Roman. Gekonnt verknüpft der Autor wieder seine fiktiven und historischen Figuren. Kriminalrat Gennat, mit seinem Plüschbüro und der Vorliebe für Kaffeekränzchen mit Torte, ist ein so ungewöhnlicher Charakter, dass ich erstaunt war, dass es ihn wirklich gegeben hat und zwar genauso, wie Kutscher ihn darstellt, inklusive Sekretärin Trudchen Steiner. (Es lohn sich sehr, diesen Mann zu googeln.) Die Story um den titelgebenden Abe Goldstein hat mich jetzt nicht so umgerissen und auch die anderen Handlungsstränge waren zwar interessant aber wenig spannungsgeladen. Was die Romane ausmacht ist für mich immer noch die Darstellung Berlins in der Weimarer Republik. Das gelingt wieder sehr gut und hat einen hohen Unterhaltungs- und auch Informationswert. Es gab ein paar Längen und obwohl der Roman schon 574 Seiten hat, waren die Seiten ziemlich eng bedruckt.

    Wer in diese Epoche abtauchen möchte, kann mit der Gereon Rath-Reihe nichts falsch machen.

  9. Cover des Buches Bruno Chef de police (ISBN: 9783257261219)
    Martin Walker

    Bruno Chef de police

     (269)
    Aktuelle Rezension von: FranGoldsmith

    Bruno Chef de Police von Saint-Denis versucht einen vermeintlich rassistischen Mord in seinem geliebten Dorf aufzuklären. Im Vordergrund steht aber mehr das Leben des gutgelaunten und sympathischen Junggesellen, der vor allem den Genuss der einheimischen Produkte wie Käse und Wein der französischen Provinz in allen Einzelheiten erklärt aber auch von der Frauenwelt nicht gänzlich abgeneigt ist. 

    Das Buch ist wirklich gut geschrieben, die französischen Wörter haben für mich den Lesefluss nicht gestört sondern mich eher angespornt mein Französisch wieder aufzufrischen. Die Charaktere sind sympathisch und Das Buch war sehr kurzweilig. Was mich aber dazu zwingt meiner Bewertung 2 Sterne abzuziehen ist der Schluss. Die Auflösung des Falles an sich war gut, nur was danach passiert war für mich nicht befriedigend. Es macht auf mich den Eindruck, dass der Autor selbst nicht recht wüsste, wie er die politische Misere am geschicktesten auflösen soll und hat dann einfach gefühlt Garnichts getan. Ich habe das Buch dann etwas enttäuscht ins Regal gestellt. Aber gleich den zweiten Teil rausgeholt, da mir der Schreibstil und Bruno als Chef de Police von Saint-Denis doch sympathisch waren. Vielleicht ist das Ende von Teil zwei dann etwas gelungener.  

  10. Cover des Buches Die Geschichte der getrennten Wege (ISBN: 9783518469538)
    Elena Ferrante

    Die Geschichte der getrennten Wege

     (268)
    Aktuelle Rezension von: Lias_BücherGarten

    Nachdem ich  Band 1 und 2 begeistert verschlungen habe, freute ich mich tatsächlich auf das dritte Band. Ich wollte unbedingt wissen, wie sich Elena und Lila als Erwachsene, aber auch deren Freunde aus dem Rione, weiterentwickeln. Die Erwachsenenjahre spielen in den 1970er Jahre in Italien. Eine politisch sehr unruhige Zeit. Wie wird Ferrante diese Zeit in den Roman einbauen? Ich freute mich also...

    Inhalt:

    In diesem Band sind Elena und Lila erwachsen. Lila hat einen Sohn bekommen und hat sich von Stefano getrennt. Sie lebt mit Enzo in einer platonischen Beziehung und arbeitet unter entwürdigenden Bedingungen in einer Wurstfabrik in Neapel. Elena hingegen hat Neapel verlassen. Sie heiratet in eine angesehene norditalienische Familie und zieht nach Florenz. Auch sie bekommt ein Kind und muss sich neu finden. 

    Meinung:

    Was soll ich sagen? Meine Begeisterung für die Buchreihe erhielt mit diesem Band einen Dämpfer. Anders als Band 1 und 2 hatte ich diesmal Schwierigkeiten "dran zu bleiben". In diesem Band spürte man tatsächlich, dass Elena und Lila getrennte Wege gehen. Anders als in Band 1 und 2 waren die Abschnitte, ohne der jeweils anderen, länger. Während sich Lila und Elena in Band 1 und 2 immer wieder begegnen und aufeinander Einfluss nehmen, begegnen sich die beiden diesmal kaum. Überwiegend ging es in diesem Band um Elena und dieser Bereich zog ich so in die Länge. Interessant waren Elenas Kontakte mit der Frauenbewegung und das Thema Mutterschaft. Aber ich empfand es teilweise sehr langatmig. Manchmal war ich von Elena so genervt, weil sie immer noch unsicher ist, trotz ihrer Erfolge und der positiven Resonanz, die sie bekommt. Ich erhoffte mir, dass sie sich durch ihren Erfolg und Wegzug aus dem Rione tatsächlich von ihren Minderwertigkeitskomplexen lösen würde. Stattdessen dreht sie sich ständig im Kreise herum und kommt einfach nicht voran. 

    Lichtpunkte in diesem Band waren für mich tatsächlich die Begegnungen mit Lila. Auch hier verwebt Ferrante wunderbar die Geschichte der italienischen Arbeiterbewegung und  die Problematik der Faschisten und der extremen Linken.  Diese Begegnungen und Verknüpfungen machten für mich Band 3 spannend und interessant. 

    Fazit:

    Band 3 der Neapolitanischen Saga hat mir leider nicht ganz so gefallen. Die Passagen, die von Elenas Leben in Florenz erzählen, ziehen sich meiner Meinung nach sehr. Spannend hingegen fand ich die Stellen, wenn Lila hinzukam. Dann war es für mich genauso packend wie Band 1 und 2. Sehr gut fand ich auch hier, wie Ferrante die Hauptthemen der italienischen Geschichte aus den 1970er Jahren in den Roman verwebt. Auch wenn mich Band 3 etwas enttäuscht hat, werde ich mir Band 4 holen. Denn neugierig bin ich schon, wie es mit den beiden weitergeht. 


  11. Cover des Buches Der stumme Tod (ISBN: 9783492316118)
    Volker Kutscher

    Der stumme Tod

     (231)
    Aktuelle Rezension von: BooksOfTigerlily

    Nachdem ich beim Auftakt "Der nasse Fisch" etwas gebraucht habe, um mit Gereon Rath warm zu werden, fiel es mir bei der Fortsetzung nun erheblich leichter mit diesem Charakter. Mittlerweile folge ich ihm sehr gerne bei seinen eigenwilligen Ermittlungen. Neben ihm gibt es noch eine ganze Bandbreite an fantastisch gezeichneten Charakteren, die das ehemalige Berlin ebenso wiederaufleben lassen wie das perfekt recherchierte Setting.

    Das historische Berlin lässt Volker Kutscher richtiggehend vor den Augen des Lesers wiederauferstehen. Dabei trifft er den Lokalkolorit und macht Berlin mit vielen verschiedenen Protagonisten lebendig. Besonders beeinruckend ist die historische Genauigkeit und wie der Autor die aufziehende, unterschwellige Bedrohung durch die Nationalsozialisten und der kommende Sturz der Demokratie eingefangen hat.

    Daneben präsentiert er einen spannenden Kriminalfall mit vielen Verstrickungen und falschen Fährten, der Berlin in Atem hält und dem Leser den Wechsel von Stumm- zu Tonfilm un Berlins Film- und Kinobranche näherbringt. Eine gelungene Mischung bietet Unterhaltung auf höchstem Niveau. 

  12. Cover des Buches Die dunkle Seite der Liebe (ISBN: 9783423147989)
    Rafik Schami

    Die dunkle Seite der Liebe

     (118)
    Aktuelle Rezension von: Bibliomania
    Es fällt mir ein bisschen schwer, eine Rezension über dieses Buch zu schreiben.
    Vor Monaten hatte ich angefangen "Die dunkle Seite der Liebe" im Urlaub zu lesen. Doch irgendwie bekam ich ganz schlecht einen Zugang. Seitdem ruhte es. Nun habe ich mich wieder damit befasst und musste feststellen, dass der Zeitpunkt oder die Umstände vielleicht einfach ungünstig waren.
    Es gibt zwei verfeindete Clans: die Schahins und die Muschtaks. Gefühlt ging es auf den ersten 200 Seiten um ganz viele Generationen beider Clans, die immer wieder im Clinch lagen und immer wieder zwei Liebende aus der jeweils anderen Familie hervorbrachten. Niemals konnten die Väter das dulden, die Kinder wurden quasi immer verstoßen.
    Dann aber handelte der Rest des Buch von einer bestimmten Muschtak-Familie, in der der Sohn Farid die Hauptrolle spielte. Auch er verliebt sich, natürlich, in eine Tochter der "falschen" Familie: Rana Schahin. Sie kämpfen um ihre Liebe, jahrelang. Und währendessen wird die Geschichte Syriens erzählt, die Kultur und die Religion Syriens deutlich und vor allem die Probleme, die dieses Land in der Vergangenheit und sicherlich auch heute noch hat. Ein komplexer Roman, der aus verschiedenen "Mosaikteilen" besteht, wie es der Autor selbst ausdrückt. Er teilt sein Buch in verschiedene Bücher, so so gibt es das "Buch des Lachens", das "Buch der Liebe", das "Buch der Farbe", das "Buch des Todes" und noch einige mehr. Erst aus allen Teilen ergibt sich dann eine vollständige Geschichte, die schön und traurig, brutal und liebevoll, lustig und zum Verzweifeln ist.
    Doch über allem hängt die Kultur Syriens, die ich so wenig nachvollziehen kann. Zwangsehen, die Bedeutungslosigkeit von Frauen, fehlende Rechte von Frauen, fehlende Gerechtigkeit, übermäßige Brutalität durch das Militär. Folter und Schläge sind an der Tagesordnung, man darf seine Meinung nicht kundtun und immer so weiter.
    Für mich ein einziger Aufreger. Dennoch ein gutes Buch und wenn mich diese ganzen Aspekte nicht so aufregen und mir den Lesegenuss nehmen würden, könnte ich sicher auch mehr Sterne vergeben. Ich glaube es ist ein wichtiges Buch, um Europäern die Kultur der Syrer näher zu bringen. Ob es hilft, sei dahin gestellt.
  13. Cover des Buches Wem die Stunde schlägt (ISBN: 9783596903221)
    Ernest Hemingway

    Wem die Stunde schlägt

     (150)
    Aktuelle Rezension von: rkuehne

    Ich will und kann hier nichts gegen Hemingway sagen, den alten Mann auf dem Meer fand ich großartig. Dieses Kriegs- bzw. Anti-Kriegsbuch ist sicher auch ein guter Roman, mich hat er nur einfach nicht erreicht und so hab ich, nachdem ich merkte, dass es mir nicht gelingt eine Beziehung zu den Figuren, die Rebellen im spanischen Befreiungskampf, aufzubauen, den Roman abgebrochen. Es gibt zu viele andere Bücher, die auf mich warten.

  14. Cover des Buches Kleiner Mann – was nun? (ISBN: 9783311220015)
    Hans Fallada

    Kleiner Mann – was nun?

     (237)
    Aktuelle Rezension von: Beust

    Hans Falladas 1932 erschienenen Roman „Kleiner Mann - was nun?“ ist nicht nur mit seinem Titel bis in die heutige Zeit bekannt und aktuell. Der ganze Roman - die ersten gemeinsamen Jahre von Johannes Pinneberg und seiner Frau Emma „Lämmchen“ erzählt eine Geschichte von zeitloser Bedeutung. Die Pinnebergs kommen aus der schlesischen Provinz, wo sie in der kärglichen Engstirnigkeit der Kleinstadt zueinander finden und in ein Leben starten, das lauter Widrigkeiten aufhäuft, die gelichwohl niemals übertrieben, sondern vielmehr im Gegenteil als zeittypisch erscheinen. Die Hilflosigkeit Pinnbergs gegenüber seinen Chefs und später gegenüber dem Staat - ja: dem Teil des Staates, der für die Fürsorge zuständig wäre - ist schreiend ungerecht. Die Realitätsnähe dieser Ungerechtigkeiten, die plastischen Auswüchse der Hilflosigkeit, der sorgsam bewahrten Anständigkeit und der bis zum Schluss aufrecht erhaltene Wille, alles richtig zum machen, sind glaubwürdig, rührend und immer wieder auch gallenbitter komisch. Fallada hat ein Gespür für plötzlichen Witz - und muss ihn auch haben, weil sonst die Geschichte des fortwährenden Misserfolgs der liebenden Eheleute Pinneberg und Lämmchen mit ihrem „Murkel“ kaum erträglich wäre.

    Pinnebergs Courage hält bis fast zur letzten Seite, doch dann ist die Sohle erreicht: „Ordnung und Sauberkeit: Es war einmal. Arbeit und sicheres Brot: Es war einmal. Vorwärtskommen und Hoffnung: Es war einmal. Armut ist nicht nur Elend, Armut ist auch strafwürdig, Armut ist Makel (…).“ (S. 546) Spätestens hier ist man froh über die sozialen Leistungen, die in Deutschland seit Kriegsende, insbesondere durch die deutsche Sozialdemokratie, erreicht wurden. 

    Ich war über die Frische des Textes, über die Farbkraft des Zeitdokumentes erstaunt, das mit unverstelltem Erzählfluss die Vergangenheit heraufbeschwört und dabei das Zeitlose transportiert. Ich freue mich auf die nächsten Romane von Fallada, die hier schon auf mich warten.

  15. Cover des Buches Kältezone (ISBN: 9783404187898)
    Arnaldur Indriðason

    Kältezone

     (162)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    Der sechste Teil des Erlendur-Ermittlerteams.

    Eine Leiche taucht im wahrsten Sinne des Wortes nach der Schneeschmelze auf. Das Skelett scheint schon sehr lange dort eingefroren zu sein, die weiteren Funde am "Tatort" weisen darauf hin, dass es sich um einen Ex-Militär oder um einen Spion handelte. Die Ermittlungen gehten in der Zeit weit bis in den zweiten Weltkrieg zurück und bringen überraschende Dinge ans Licht.

    Sehr gut ermittelt!
  16. Cover des Buches Nackt unter Wölfen (ISBN: 9783746630267)
    Susanne Hantke

    Nackt unter Wölfen

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Emili

                                                                                         

    "Nackt unter Wölfen" - ich hätte das Buch viel früher schon lesen sollen. Es hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

    Die Geschichte der Häftlinge vom Konzentrationslager Buchenwald im Frühjahr 1945, der kommunistischen Organisation unter den Gefangenen und eines kleinen Kindes, das in einem Koffer in das Lager eingeschleust worden ist, und von Häftlingen versteckt worden ist. Dieser dreijährige Junge wurde in dem Roman zu einem Symbol für den Zusammenhalt, Mitgefühl und Kampf gegen Nazi. Der Roman ließ mich nicht kalt.  

    Die Erzählweise hat entfernt an das Geschehen im KZ erinnert, stellenweise abgehackt, trocken und da, wo es notwendig war, sachlich. Wenn es zu emotional zuginge, hätte man solche Szenen, wie Gefangenen im Bunker, Leichen, die täglich nach Buchenwald gebracht worden sind oder im KZ hingerichtet oder verstorben waren, die Folter... gar nicht lesen können.

    Was mir noch sehr gut gefallen hat, war der Anhang. Eine ganz tolle Ausgabe des Romans, die auch die Biografie vom Autor, Geschichte der Entstehung des Romans und reale Briefe von Gefangenen des KZ, bietet. Sehr bewegend. 5 Sterne und eine Empfehlung.

                            

  17. Cover des Buches Das Leben ist groß (ISBN: 9783746630588)
    Jennifer duBois

    Das Leben ist groß

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Gruenente
    Irina Ellison, amerikanische Uni-Dozentin wird bald sehr krank sein. Sie hat Corea Huntington. Eine Krankheit, die dem Betroffenen die Körper- und Hirnfunktionen in einem langen Leidenskampf nimmt. Da sie das bei ihrem Vater schon verfolgt hat, will sie dieses Leiden für sich abkürzen.
    Alexander Besetow, russischer Schachweltmeister will sich in Russland als Oppositionskandidat aufstellen lassen. Ein lebensgefährliches Ansinnen.
    Irina findet in den Unterlagen ihres Vaters einen Brief, mit nie beantworteten Fragen an Alexander. Sie bricht alle Verbindungen in die Heimat ab und fliegt nach Russland um dort Antworten auf die Fragen des Vaters, die jetzt auch ihre geworden sind zu bekommen.
    Oh nein, es spinnt sich keine Romanze zwischen diesen ungleichen Menschen an. Sie finden aber eine Art von Verständnis für einander, wie sie es sonst bei keinem anderen Menschen gefunden haben.
    Man erfährt viel über eine schreckliche Krankheit, die nicht minder schrecklichen Zustände in Russland und über Schach. Es geht darum, wie man sich verhält, wenn man nicht gewinnen kann.
    Eigentlich ein tolles Buch, es konnte mich aber nicht ganz packen. Und es stürzte mich in ein tiefes Unbehagen über die politischen Vorgänge in Russland.
  18. Cover des Buches DOORS ? - Kolonie (ISBN: 9783426523889)
    Markus Heitz

    DOORS ? - Kolonie

     (119)
    Aktuelle Rezension von: LadyMuffinchen

    Ein Konzept wie bei den früheren 1000-Gefahren-Büchern. Der Anfang ist gleich und dann kann man sich entscheiden und die Geschichte endet immer anders. Ganz so ist es hier nicht, aber zumindest der Anfang stimmt. Danach entscheidet Markus Heitz immer anders. In jedem Buch gehen wir durch eine andere Tür und entdecken die Welt dahinter. 

    Generell sollte man hier offen gegenüber Fantasy und auch Sci-Fi sein. Letzteres ist eigentlich nicht mein Ding, aber hier hat mir die Mischung, sowie die Umsetzung fantastisch gefallen! Markus Heitz hat es geschafft auf nur wenigen Seiten seine Charaktere sympathisch oder aber als richtige Doofis darzustellen. Weiterhin ist die Idee weitere Dimensionen zu schaffen mega. Sie ist zwar nicht neu, aber auch hier ist die Umsetzung wieder mal der Zauber. Eine andere Dimension, welche in einem Paralleluniversum spielt und die Vergangenheit und somit auch die Zukunft ändert. Jede Hauptfigur ist besonders und spielt ihren Teil darin. Spannend, actionreich und wahnsinnig brutal lernen wir hier Deutschland 1944 kennen und zwar ganz anders, als wir es aus den Geschichtsbüchern kennen. Schonungslos nimmt die Story an Fahrt auf und lässt einen sprachlos zurück. Viele Wendungen helfen dabei.

    Die Story hat mich wirklich gut unterhalten und ich bin sehr gespannt auf die anderen Bände. Was die Türen wohl hier verbergen? 

  19. Cover des Buches Märzgefallene (ISBN: 9783462049039)
    Volker Kutscher

    Märzgefallene

     (102)
    Aktuelle Rezension von: Walther

    Statt nachzulassen oder sich in die immer gleichen Erzählmuster zu verstricken wird die Reihe um Gereon Rath tatsächlich besser. Ich bin verblüfft und muss jetzt bald den nächsten Teil lesen! Das ist schon wirklich richtig gute Krimiliteratur! Ein Grund ist sicher, dass Kutscher so viele, unterschiedliche, gut ausgestaltete Personen geschaffen hat, nicht nur Charlotte Ritter.

    Tatsächlich gefällt mir die Buchreihe seit diesem Teil deutlich besser als die Verfilmung - die auch gut ist und die ich gern gesehen habe und weiter sehen möchte.

  20. Cover des Buches Don Camillo und Peppone (ISBN: 9783701350711)
    Giovannino Guareschi

    Don Camillo und Peppone

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Minje

    "Don Camillo und Peppone" von G.Guareschi erschien 1957 im rororo Verlag.

    Inhalt
    Es geht um das, was zwischen dem Pastor Don Camillo und dem Bürgermeister Peppone vorfällt. Don Camillo holt sich immer wieder rat beim Gekreuzigten, doch manchmal hört er wohl auch anderen Einflüsterungen.

    Meinung
    Das Cover ist in Ordnung.

    Der Stil ist nicht so, dass man unbedingt weiterlesen muss. Man kann weiterlesen, aber man muss nicht. Aber der Stil ist auch nicht schlecht, aber eben auch nicht "fesselnd".

    Eine Sammlung von kurzweiligen Geschichten.

    Fazit
    Man kann es lesen, aber muss nicht sein.


  21. Cover des Buches Sansibar oder der letzte Grund (ISBN: 9783257800210)
    Alfred Andersch

    Sansibar oder der letzte Grund

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Sehr empfehlenswerte Lektüre für zwischendurch! Das war das erste Buch, das mich begeistert hat, obwohl es schulische Pflichtlektüre ist. Anderschs Schreibstil ist sehr gut und flüssig zu lesen. Die Geschichte ist zwar kurz, doch überraschenderweise sehr spannend und die Charaktere wachsen einem in der kurzen Zeit tatsächlich ans Herz. Es enthält sogar ein wenig Romantik. Es würde mich wirklich nur zu sehr interessieren, was aus Gregor, Judith und dem Jungen geworden ist!
  22. Cover des Buches Mephisto (ISBN: 9783499276866)
    Klaus Mann

    Mephisto

     (321)
    Aktuelle Rezension von: sKnaerzle

    Als Klaus Mann den Roman  schrieb wollte er eine Wirkung erzielen und sein Qualitätsmaßstab war, ob er diese Wirkung erreichte oder nicht. Mein Maßstab ist notwendigerweise ein anderer.

    Der Ich Erzähler behauptet steif und fest, der Held der Geschichte, der eitle Schauspieler Höfen sei ein Karrierist, einer, der alles für seine Karriere tut und sich den Nazis andient. Aber mehr als ein Mitläufer wird aus ihm nicht. Er schafft es zwar, in den unmittelbaren Umkreis der Macht zu gelangen, aber zu mehr als einem Hofnarren, langt es bei ihm nicht. Er gibt sich nicht einmal als Nazis und seinem anfallsweise auftretendem schlechten Gewissen gibt er auch immer wieder nach.

    Klaus Mann benutzte vorallem eine realistische Palette, dabei viele Klischees. Seinem Hofgen ist weder dämonisch noch lächerlich.

    Interessanter sind die Einblicke ins Schauspielerleben, die man in dem Roman erhält.


  23. Cover des Buches Drachenläufer (ISBN: 9783869740096)
    Khaled Hosseini

    Drachenläufer

     (53)
    Aktuelle Rezension von: EmmaZecka
    Inhalt
    Besonders gut an der Geschichte gefällt mir, dass wir das Land Afghanistan aus zwei Perspektiven kennenlernen und uns ein Afghanistan gezeigt wird, das mir bisher noch unbekannt war. Khaled Hosseini spricht in Drachenläufer verschiedene Themen an, auf die ich nun eingehen möchte:

    Kommen wir zuerst zur gesellschaftlichen Norm: Die Geschichte beginnt in den 70er Jahren. Unser Protagonist Amir stammt aus einer wohlhabenden Familie. Er lebt mit seinem Vater und zwei Dienern in einem großen Haus und hat eine scheinbar unbeschwerte Kindheit, die er größtenteils mit seinem Diener Hassan verbringt, der ungefähr im selben Alter ist. Während die Diener in Amirs Familie sehr gut behandelt werden, wird schnell deutlich, dass nicht alle Afghanen ihren Dienern wohlgesonnen sind und es auch Leute unter ihnen gibt, die ihre Diener ganz klar auf die unterste Stufe der Hierarchie stellen. Amir befindet sich also in einem Konflikt: Er kennt Hassan von Klein auf und verbringt gerne Zeit mit ihm. Doch ist es ihm wichtig, die Grenze zwischen Diener und Herr nicht zu überschreiten. Hassan hingegen bringt ihm nicht nur Vertrauen, sondern auch unglaubliche Treue entgegen.

    Der zweite Konflikt - und dieser ist auch heute noch ziemlich präsent - ist die Sache mit der Religion: Immer wieder wird die Frage aufgeworfen, was einen guten Muslim ausmacht und wie sich die Gesellschaft in Afghanistan aufgrund der Religion und Machtergreifung der Taliban verändert.

    Was mir gut gefallen hat war, dass Religion in der Geschichte zwar Raum eingenommen hat, aber nicht primär die Haupthandlung bestimmt hat. Obwohl der Autor ein Afghanistan beschreibt, das von Angst und Terror bestimmt wird, schafft er es dennoch, nicht moralisch zu werden und diejenigen zu verteufeln, die Anderen Gewalt antun.

    Das dritte - und auch heute noch präsente - Thema ist die Migration. Es gibt Charaktere, die im Laufe der Geschichte ihr Land verlassen und sich gezwungenermaßen eine neue Heimat suchen müssen. Während sie in Afghanistan ein gutes, wohlhabendes Leben geführt haben, befinden sie sich in der neuen Heimat in der Arbeiterklasse. Keine Diener, kein Haus mit Garten, sondern eine 1-2 Zimmerwohnung, ein schlecht bezahlter Job und eine ihnen fremde Sprache und Kultur.

    Das Spannende fand ich, dass wir die Flüchtlingsproblematik hier aus einer anderen Perspektive erleben: Wir lernen Charaktere kennen, die froh sind, in der neuen Heimat bekannte Gesichter und Menschen aus der selben Kultur wiederzutreffen. Wir erleben Generationenkonflikte: Die Alten, die an den Werten und Normen der alten Heimat festhalten und diese im neuen Land fortführen wollen. Die Jungen, denen die Werte zwar wichtig sind, die aber auch offen für die neue Kultur sind, die ihnen begegnet.

    Ich bin mir noch etwas unschlüssig, was ich über die Handlungsstränge der Geschichte denken soll. Amir und Hassan erleben in Afghanistan eine Situation, die das Leben der beiden verändern wird. Beide holt diese Situation Jahre später wieder ein. Einerseits fand ich die Handlungsstränge sehr gut miteinander verbunden. Andererseits schwankte ich gegen Ende auch ein bisschen, weil ich mir unschlüssig war, ob die Wendung in der Handlung nicht doch etwas konstruiert gewesen ist.

    Der Inhalt von Drachenläufer wird nicht nur durch die Themen Gesellschaft, Religion und Migration bestimmt, sondern auch durch die Situation, die unsere beiden Charaktere miteinander erleben. Beide Merkmale sorgen für einen spannenden Inhalt.

    Khaled Hosseini beschreibt die beiden wichtigen Charaktere - Protagonist Amir und seinen Diener Hassan - sehr gelungen. Amir macht sich viele Gedanken und ist sich oft nicht sicher, ob oder wie er in einer bestimmten Situation handeln soll.

    Hassan hingegen denkt nicht groß darüber nach: Für Menschen, die er liebt, macht er sich ohne zu zögern, stark. Amir nimmt das wahr und hat Mühe, Hassans Treue zu begreifen, da diese Treue Hassan auch in brenzlige, für ihn gefährliche Situationen bringen kann.

    Nicht ganz schlau geworden bin ich hingegen aus Amirs Vater Babak, der ab einem bestimmten Zeitpunkt der Geschichte mehr Raum einnimmt. Seine Entwicklung wurde mir nicht schlüssig genug herausgearbeitet.

    Fasziniert bin ich diesmal von der Hörbuch Gestaltung: Laut der Website des Verlages ist Drachenläufer in der Taschenhörbuch-Edition erschienen. Hier versuchte der Verlag eine Zeit lang, spannende Geschichten zu einem möglichst günstigen Preis anzubieten und somit ein ähnliches Medium, wie das Taschenbuch zu schaffen. Die Verpackung konnte mich aber nicht ganz überzeugen. Inzwischen scheint der Titel in haptischer Form auch vergriffen zu sein und ich habe schon befürchtet, dass es das Hörbuch gar nicht mehr im Buchhandel gibt. Doch bei meiner Recherche für die Rezension machte ich eine überraschende Entdeckung: Drachenläufer gibt es sowohl in gekürzter als auch in ungekürzter Fassung. Hier bin ich wirklich positiv überrascht, weil ich es von Hörbüchern gewohnt bin, dass man sich entweder für eine der beiden Fassungen entscheidet, oder die ungekürzte Fassung ausschließlich über audible erhältlich ist.

    Das Hörbuch wird von Markus Hoffmann gelesen, der mir als Sprecher sehr gut gefallen hat. Er hat eine angenehme, helle Stimmfarbe und hat die Geschichte für mich lebendig werden lassen. In Drachenläufer spielt sich vieles zwischen den Zeilen ab. Markus Hoffmann hat es geschafft, diese Stellen so gut zu betonen, dass mir das Wesentliche aufgefallen ist.

    Schreibstil
    Khaled Hosseini erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive und wählt dafür aber nicht, wie beispielsweise bei Jugendbüchern sehr beliebt, die Zeitform der Gegenwart, sondern schreibt Drachenläufer in Präteritum.

    Ich war positiv überrascht, wie gut diese Mischung aus Perspektive und Zeitform hier funktionierte. Es gab keine langen "war"- und "hatte"-Absätze. Die Geschichte ließ sich unglaublich flüssig hören.

    Besonders gut gefallen haben mir die sprachlichen Bilder mit denen Khaled Hosseini die Geschichte ausschmückt. So schafft er es, das Wesentliche aus der Geschichte herauszuarbeiten, ohne dabei moralisch zu werden, oder Partei für eine bestimmte Gruppe zu ergreifen.

    Gesamteindruck
    Ich habe Drachenläufer ohne Erwartungen begonnen und war einfach gespannt, um was es in der Geschichte geht. Dem Titel nach zu urteilen, hätte ich tatsächlich mit einem Fantasyroman gerechnet. Etwas schmunzeln musste ich, als wir dann erfuhren, was der Drachenläufer tatsächlich ist.

    Drachenläufer erzählt eine Geschichte, die nicht nur von Freundschaft, sondern auch grenzenloser Liebe und Treue handelt. Außerdem bekommen wir einen Einblick in eine uns fremde Kultur. Wer also eine spannende Geschichte sucht, sollte unbedingt zu dem Titel greifen. 
  24. Cover des Buches Lüge eines Lebens (ISBN: 9783462300048)
    Christian v. Ditfurth

    Lüge eines Lebens

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Anja_Lev
    Wie hier schon mehrfach angemerkt, wird auch dieser Band der Krimireihe um den Historiker Josef Maria Stachelmann von seinen Selbstzweifeln beherscht. Zwar hat Stachelmann es am Ende des vorherigen Bandes endlich geschafft, seine Habilitationsschrift, dessen Unfertigkeit ihn lange belastet und seine mögliche Karriere an der Hamburger Universität gefährdet hat, endlich beendet, doch damit treten neue Probleme auf. Die Schrift ist eingereicht, die Veröffentlichung steht bevo, Stachelmanns Profesorentitel nur eine Formsache. Doch dann wird auf Stachelmann geschossen, im Internet tauchen inhaltliche Vorwürfe auf, schließlich wird eine Studentin ermordet, die in die Sache verwickelt ist. Stachelmann ermittelt mal wieder selbst - vor allem aber zweifelt er: An der Richtigkeit seiner Habilschrift, an seiner Unikarriere, an sich selbst. Als Leser möchte man den unentschlossenen Privatdozenten so manches Mal anstoßen, zu einer Entscheidung nötigen, so sehr ziehen sich seine Überlegungen und Zweifel. Das nimmt der Geschichte leider einiges an Tempo und auch an Spannung. Ich kann nur hoffen, das Stachelmann in Band 5 endlich entschiedener auftritt, sonst hat sich die gute Idee vom Ermittler wider Willen und in ungewohnter Umgebung leider an der langweiligen Hauptfigur erschöpft.

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