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24 Bücher
- Emily Brontë
Emily Brontë, Sturmhöhe. Vollständige Ausgabe des englischen Klassikers. Schmuckausgabe mit Goldprägung
(2.021)Aktuelle Rezension von: pardenEIN HAUS VOLLER BÖSARTIGKEITEN...
Auf einer Anhöhe inmitten der rauen Landschaft des englischen Yorkshire liegt das Anwesen »Wuthering Heights«, dem Wind schutzlos ausgesetzt, der hier strenger als anderswo weht. Sein Besitzer, der herzensgute Mr Earnshaw, nimmt den Findling Heathcliff zu sich, in den Earnshaws Tochter Cathy sich bald schon heftig verliebt. Doch ihre Liebe endet im Unglück, und ein Gespinst aus Rache und Verrat liegt fortan über dem Landgut. (Verlagsbeschreibung)
"Sturmhöhe" (Originaltitel: "Wuthering Heights" ) ist der einzige Roman der englischen Schriftstellerin Emily Brontë (1818–1848). Der 1847 unter dem Pseudonym Ellis Bell veröffentlichte Roman wurde vom viktorianischen Publikum weitgehend abgelehnt, heute gilt er als ein Klassiker der britischen Romanliteratur des 19. Jahrhunderts.
Ort des Geschehens ist ein Gutshof auf einer windgepeitschten Anhöhe im Hochmoor von Yorkshire. Erzählt wird die Geschichte der Familien Earnshaw und Linton über drei Generationen hinweg. Der alte Earnshaw bringt von einer seiner Reisen ein kleines Findelkind mit nach Hause: Heathcliff, unbekannter Herkunft, hat es nicht leicht in der Familie Fuß zu fassen, denn außer dem alten Patriarchen kann ihn niemand leiden. Dies ändert sich auch nach dem Tod desselben nicht, so dass Heathcliff bitter und hart wird. Nur seiner Ziehschwester Catherine gegenüber hegt er andere Gefühle - eine Seelenverwandtschaft, die beide verspüren. Doch über ihrer Zuneigung steht kein guter Stern, und so nimmt das Unheil seinen Lauf...Was macht einen Klassiker zum Klassiker? Rechtfertigt der bloße Name Brontë schon einen solchen? Vielleicht bin ich dem viktorianischen Publikum von damals zu ähnlich, denn auch mir hat dieser Roman so gar nicht zugesagt. Nichts gegen schicksalsschwangere Familientragödien, aber diese Erzählung trieft nur so vor Bösartigkeit. Keiner gönnt dem anderen auch nur das Schwarze unter dem Fingernagel, der Stärkere demütigt in jedem Fall die anderen, entweder Opfer oder Täter.
Der Schreibstil wird der damaligen Zeit angemessen sein, mir fiel es schwer, in die Geschichte überhaupt reinzukommen - verstärkt natürlich durch die allesamt unsympathischen Charaktere. Sehr verwundert hat mich zudem der nahezu unlesbare Dialekt des Dieners Josef, bei dessen Wortbeiträgen ich selbst durch Lautlesen nicht immer hinter den Sinn kam. Es handelt sich schließlich um eine Übersetzung aus dem Englischen! Welches Lektorat kam denn da auf diese Idee?!
Insgesamt für mich keinesfalls ein Lesevergnügen, selbst das Ende konnte mich da nicht sonderlich versöhnlich stimmen. Ob die anderen Brontë-Schwestern talentierter waren? Vielleicht werde ich es irgendwann einmal herausfinden...
Es tut mir leid für alle Fans dieses Klassikers - ich habe mich da nur hindurchgequält...
© Parden
- Thomas Mann
Doktor Faustus
(137)Aktuelle Rezension von: RattusExlibricusKategorie: Gesellschaft und Politik | Psychogramm | Tragödie [Bisher 1x gelesen]
Ich werde für diese Rezension Abstand von meinem üblichen Bewertungssystem nehmen, aber mit validem Grund. „Doktor Faustus“ ist ein sehr ungewöhnliches Buch mit ziemlich viel Anspruch. Und damit meine ich nicht den Schreibstil Thomas Manns, der einem ja auch im Zauberberg manchmal etwas abverlangen kann. Dieses Werk ist mit meinen bisherigen Erfahrungen mit diesem Schriftsteller – Buddenbrooks, Zauberberg, Felix Krull – nicht zu vergleichen.
Es ist allein schon schwer, eine sinnvolle Inhaltsangabe zu verfassen. Vordergründig handelt es sich um eine fiktive Biographie des ebenso fiktiven Musikers Adrian Leverkühn, erzählt seinem fast schon bis zur Nervigkeit devot ergebenen und nicht immer unparteiischen „besten Freund“ (wer das Buch gelesen hat, wird wissen, warum die Anführungszeichen da sind). Hintergründig ist es ein politischer Text, ein Psychogramm und Text über Prägung, eine Abhandlung über Geisteskrankheit, über Kunst, Kulturbegriff, Kunstproduktion und Kunstverständnis, den Begriff des Genies und seinen Preis, über Musik und über Freundschaft (im zynischen Sinne) bzw. Misanthropie und Verletzlichkeit. Dabei noch Gesellschafts-, Kriegs- und Religionskritik, dieses Buch fährt gefühlt alles auf, was die damalige (und heutige) Gesellschaft bewegt€. All diese Themen durchdringen einander die ganze Zeit und ich denke, es ist oft nicht einfach zu erkennen, welchen Hauptfokus (oder mehrere) ein Abschnitt gerade legt, gerade bei den ausschweifenden Erläuterungen zu Musiktheorie, denen auch ich trotz eines profunden Basiswissens oft nicht mehr folgen konnte (und die deshalb manchmal sehr interessant und manchmal sehr langatmig waren).
Überraschend ist, wie selbst bei wachsendem Unverständnis die Neugierde auf die erwähnten Musikstücke geweckt wird – manchmal war es fast schon enttäuschend, dass man sie nicht im echten Leben anhören konnte, um die Beschreibung der Wirkung besser zu verstehen.
Diese ständige Verarbeitung paralleler Bedeutungsebenen macht die Lektüre trotz der meist linearen Handlung manchmal zu einer ziemlichen Herausforderung, zudem das Buch unbestreitbar Längen hat (und das auf fast 700 Seiten).
Der Hauptcharakter will objektiv berichten, schafft es aber trotzdem nicht (natürlich völlige Absicht, er reflektiert sogar darüber) und holt immer wieder sehr weit aus – Dinge, die man wissen muss, um das Psychogramm „Adrian Leverkühn“ zu verstehen und die in ihrem Interessantheitsgrad aber leider schwanken. Die Charaktere sind entweder bodenlos tief oder zynische Karrikaturen, man kann sie plastisch greifen und kommt trotz sehr (!) viel Personals selten durcheinander.
Die generelle Grundaussage ist eher misanthropisch, der im Titel angekündigte Teufelspakt (eine geniale Szene) lässt lange auf sich warten, nur zur Information (ich habe zu lange gewartet, bis ich ihn hintenangestellt habe).
Die Sprache und die Sätze sind ausgeschmückt, schwer und detailreich, was je nach Absatz zwischen Eindringlichkeit und Langatmigkeit hin und her changiert. Wer Thomas Mann kennt, weiß, in welche Richtung es geht (absatzlange Sätze etc.), aber hier hat er sich selbst überboten. Respekt gezollt sei hier übrigens der immensen Recherchearbeit, die hinter diesem Buch gesteckt haben muss. Das ganze Werk ist strikt durchkomponiert, mal sehr offensichtlich, dann wieder eher versteckt. Die Leitfäden (ja, Plural!) ziehen sich durch alle Teile, mit variierender Dominanz.
Ich würde – trotz der guten Bewertung – für dieses Buch nur eine eingeschränkte Leseempfehlung geben – eingeschränkt je nach Zielgruppe und Zielaufwand. Es ist ein monumentales, umfangreiches und anstrengendes (auch für Liebhaber von Klassikern und „schwererer“ Literatur) Werk, das wohl niemand beim ersten (oder wahrscheinlich auch wiederholtem) Lesen komplett verstehen wird. Dieses Buch zu lesen, kostet deutlich Anstrengung und Zeit! Man sollte es wissen, wenn man sich darauf einlässt und muss es wollen. Ich persönlich bin mir nicht sicher, ob ich in den nächsten paar Jahren dazu aufgelegt sein werde, aber irgendwann gewiss wieder, allein schon ob des Vergleiches der Wahrnehmung willen.
- Leigh Bardugo
Shadow and Bone Trilogy
(132)Aktuelle Rezension von: DeionaIch habe mich schon ein wenig in diese Bücher verliebt. Eine spannende Trilogie, die nahtlos von einem in in das nächste Buch übergeht und Ereignisse schlüssig und nachvollziehbar erzählt. Die Charaktere haben alle ihre Stärken und Schwächen, was sie so interessant macht. Viele interessante zwischenmenschliche Dynamiken, welche manchmal besser, manchmal weniger gut herausgearbeitet wurden. Am Ende realisieren einige, dass Zusammenarbeit doch wichtiger ist als zwischenmenschliche Konflikte.
Viele Ereignisse passieren parallel zueinander und diese werden durch verschiedene Quellen gut zusammengefasst. Die inneren Konflikte der Protagonistin sind spannend und verleihen ihrem Charakter Tiefe, aber verlieren sich teils etwas und werden ein wenig repetitiv. Jedoch machen sie diese Bücher auch aus.
Das Ende zeichnete sich zwar ab, aber verlief dann doch etwas anders als erwartet. Insgesamt war es ein versöhnliches Ende, welches mich jedoch nicht völlig zufrieden stellte und einige Fragen offen liess. Gut, dass es noch weitere Bücher in diesem Universum gibt.
Bei allen drei Büchern tat ich mich etwas schwer damit, dass die Action manchmal etwas auf sich warten liess, und dann so schnell zu Ende ging, dass man die Stelle nochmals lesen musste, um zu verstehen, was eigentlich überhaupt passierte. Etwas ausführlichere Beschreibungen wären am Ende jeweils hilfreich gewesen und hätten am Anfang etwas kürzer ausfallen sollen. Zudem wurde man am Anfang ein wenig ins kalte Wasser geworfen und ein wenig mehr Beschreibung der Fantasy-Welt hätte mir gefallen.
- Bernhard Trecksel
Nebelmacher
(33)Aktuelle Rezension von: Petra78Um fair zu sein möchte ich anmerken, dass ich in den vergangenen Wochen eher wenig Zeit zum Lesen hatte. Mag sein, dass ich dadurch die verschiedenen Erzählperspektiven noch verwirrender fand und nicht so richtig in die Geschichte hinein finden konnte. Aber - ein wirklich gutes Buch möchte man nicht aus der Hand legen und nützt jede freie Minute. Dieses Gefühl ist bei diesem Buch leider zu keiner Zeit aufgekommen.
Dem Hauptcharakter Clach wurde leider viel zu wenig Platz gegönnt. Er verschwindet beinahe neben all den anderen Charakteren. Auch die Welt(en) waren sehr verwirrend und manchmal hatte ich tatsächlich das Gefühl, dass ich etwas überlesen hätte, da mir wichtige Erklärungen zu den jeweiligen Reichen fehlten.
Was für mich noch negativ wiegt, ist die kalte Brutalität mit der so manche Hinrichtungen beschrieben wird. Dies hätte auch viel subtiler passieren können, was manchmal mehr Gänsehaut erzeugt als jede Szene bildlich zu beschreiben.
Einerseits möchte ich nach dem Cliffhanger des 1. Bandes wissen, was weiter passiert. Andererseits würde ich aber nicht viel Geld für die Folgebände ausgeben wollen, da ich sehr zwiegespalten bin. Gut, dass ich diese Entscheidung nicht treffen muss, da ich alle Bände als Schnäppchen ergattert habe und die Folgebände bereits bei mir liegen. Allerdings werde ich wohl einige Zeit verstreichen lassen, bevor ich mich dieser verwirrenden Story weiter widme.
- Neil Gaiman
Coraline
(440)Aktuelle Rezension von: TintenweltenCoralines Familie ist umgezogen. Während ihre Eltern zu beschäftigt mit der Arbeit sind, begibt sie sich auf Erkundungstour und findet dabei eine zugemauerte Tür. Als wäre das nicht schon merkwürdig genug, ziehen sich dorthin auch noch die Schatten zurück. Coraline geht der Sache auf den Grund und stößt auf eine alptraumhafte Parallelwelt, die ihrer zwar ziemlich ähnlich ist, aber dennoch auf eine unangenehme Art und Weise ganz anders.
🚪
Coraline ist ein starkes und neugieriges Mädchen, das bereit ist für ihre Lieben über ihren Schatten zu springen. Dementsprechend geht es um Ängste und den Mut, diese zu überwinden. Nach dem Umzug lernt Coraline die anderen Bewohner:innen des neuen Zuhauses kennen. Diese sind reichlich seltsam: der Mann mit Schnurrbart berichtet von einem Mäusezirkus, den noch niemand je zu Gesicht bekommen hat. Die beiden pensionierten Schauspielerinnen warnen sie hingegen vor dem Brunnen im Garten. Besonders gefallen hat mir natürlich, dass auch eine Katze eine nicht unwichtige Rolle spielt!
🐈⬛
Vor Jahren habe ich die Buchverfilmung gesehen und fand sie schon ziemlich gruselig für einen (Kinder-)Animationsfilm. Auch diese Neuauflage von Neil Gaimans Kinderbuch-Klassiker steht dieser in nichts nach. Die Illustrationen von Aurélie Neyret unterstreichen die düstere und bedrohliche Atmosphäre.
🍿
Geeignet für Kinder, die gerne schaurige Geschichten mögen, aber auch Erwachsene werden ihre Freude daran haben. Perfekt für die Zeit rund um Halloween.
🎃
- Dean Koontz
Frankenstein - Das Gesicht
(73)Aktuelle Rezension von: kleine_welleWährend Detective Carson O’Connor mit ihrem Partner versucht in New Orleans einen Serienmörder zu fangen, begibt sich Deucalion nach Jahren der Isolation in einem Kloster auch in diese Stadt, um seinem Schöpfer gegenüberzutreten.
Das Cover finde ich irgendwie cool, besonders, da die anderen beiden Teilen ähnlich aussehen, allerdings mit anderen Farben. Sowas mag ich ja bei Reihen immer gerne. 😊
Das ist aber auch schon alles, was mir gefallen hat. Denn irgendwie konnte mich die Geschichte nicht packen und ich habe früh gemerkt, dass ich die Reihe nicht weiterverfolgen werde.
Früher habe ich Dean Koontz recht gerne gelesen, aber in den letzten Jahren habe ich festgestellt, dass ich keine große Verbindung mehr zu seinen Geschichten finde. Häufig gibt es irgendwann immer einen Punkt, der einfach viel zu drüber ist. Und auch hier war der wieder zu finden.
Obwohl ich bereits schon viel früher festgestellt habe, dass ich die Geschichte nicht richtig mag. Denn grundsätzlich fand ich die Idee wirklich gut, Frankenstein und sein Geschöpf in eine aktuellere Zeit zu versetzen und zu sehen was dann passiert. Und ich finde, die Charaktere der beiden hat der Autor wirklich gut getroffen. Denn während Deucalion gegen seine Wut ankämpft und versucht ein gutes Leben zu führen, gibt sich Frankenstein dem Größenwahn hin.
Aber neben diesem Teil der Geschichte gibt es dann noch den Thriller Anteil rund um die beiden Ermittler*innen und dem Serienmörder, der Teile von Menschen sammelt.
Ich bin ja sowieso gerade in einer Phase in der es schwer ist mich für Thriller zu begeistern und dieser konnte mich nicht packen. Carson ist einerseits eine typische Ermittlerin, die ihre schwierige Vergangenheit mit sich herumschlägt und deshalb irgendwie alles alleine machen muss, aber dann scheint sie auch ihren Partner Michael sehr zu brauchen und dadurch baut sich eine echt schräge Beziehung auf.
Noch dazu macht mir die ganze Geschichte einen sehr konstruierten Eindruck. Es fehlt einfach das flüssige Handeln der Story und der Charaktere.
Vielleicht liegt das daran, dass Dean Koontz diese Geschichte ursprünglich als Drehbuch konzipiert hat und es erst danach ein Roman wurde. Denn als Film hätte es vielleicht besser funktioniert. Das ist aber reine Spekulation, denn der Film wurde glaub ich nie umgesetzt.
Da noch mindestens zwei weitere Teile kommen ist das Ende natürlich dementsprechend offen, aber dort taucht auch dieses Zuviel, wie ich es nennen möchte, auf.
Es gibt einfach einen Punkt, bei dem es nicht nötig ist, dass Dean Koontz noch einen gruseligen Faktor obendrauf setzen muss. Eine gute Story hätte genügt, aber selbst die fehlte mir ja leider in dem Buch.
Mein Fazit: Ich hatte mir etwas mehr von dieser Geschichte versprochen, denn die Idee mit Frankenstein in der modernen Zeit gefällt mir nach wie vor. Aber die Umsetzung war einfach zu übertrieben und mit dem Serienmörder, der sich dann noch da rumtreibt, konnte ich leider nicht wirklich was anfangen. Ich würde das Buch jetzt nicht unbedingt weiterempfehlen. Kann aber freudigerweise durch das abbrechen der Reihe direkt drei Bücher von meinem SuB streichen. 😊
- Michael Crichton
Sphere - Die Gedanken des Bösen
(108)Aktuelle Rezension von: JoMax_0503Michael Crichton hat es bisher mit nahezu all seinen Werken geschafft, absolute Meisterwerke zu schaffen... Mit Sphere hat er mal wieder ein fragwürdiges und dennoch allgegenwärtiges Thema dermassen fesselnd und realistisch dargestellt, dass sich sein wissenschaftlicher Hintergrund und seine Wissbegierde eindeutig widerspiegeln... Science-Fiction für Leser und Leserinnen, die keine Fans von SciFi-Werken im herkömmlichen Sinne sind...
Sphere ist eine Art fiktionaler Roman, wie Jules Verne ihn vor 160 Jahren nicht besser hätte ersinnen können...
- Edgar Allan Poe
The Raven and Other Selected Poems (Collins Classics)
(1)Aktuelle Rezension von: RattusExlibricusEine kleine Auswahl der zahlreichen Gedichte, die E.A. Poe verfasst hat.
Die Gedichte überzeugen mit der typischen düsteren und oft etwas Übernatürlichen Stimmung, aber auch einige gewidmete Gedichte und Rätselgedichte (die ich auch nicht alle bei den ersten Versuchen knacken konnte) finden sich hier.
Die Sprache ist opulent, dunkel und entspricht den Erwartungen, die man nach der Lektüre der Kurzgeschichten hat. Der Stil ist langsam, melancholisch und formvollendet, dabei aber nicht immer schnell griffig. Viele Gedichte sind sehr lang und komplex, was mir persönlich zwar gefallen hat, den ein- oder anderen aber vielleicht abschrecken könnte (gerade, weil das Englisch natürlich nicht das modernste ist).
Die Gedichte haben gut ausgearbeitete metrische Verläufe und Reimstrukturen und sind oft sehr bildlich formuliert.
Besonders hervorzuheben sind fast schon balladen- oder liedhafte Einzelgedichte, die ich so nicht erwartet hatte und die mir sehr gut gefallen haben (z.B Annabel Lee oder Ulalume) – definitiv perfekt gelungene Glanzperlen, die fast schon an der Grenze zur Musik kratzen.
Alles in allem eine klare Empfehlung für Lyrikfreunde der englischen Sprache, die auch vor komplizierterer Kost nicht zurückscheuen. Beschäftigung mit den Werken wird hier auf jeden Fall belohnt!
- Michael Reaves
Star Wars. Die Macht des Todessterns
(10)Aktuelle Rezension von: AjanaInhalt Der Todesstern - die gewaltigste Waffe, die jemals im Imperium ersonnen wurde: groß wie ein Mond und mit ausreichender Feuerkraft ausgetattet, um einen ganzen Planeten zu vernichten. Doch der Todesstern wäre wertlos gewesen, hätte es nicht Tausende von Männern und Frauen gegeben, die ihn gesteuert und die Waffensysteme bedient hätten. Wer waren diese Männer und Frauen? Was hat sie dazu gebraucht, sich an Bord dieses Monstrums zu begeben? Waren sie freiwillig dort - oder hatte man sie gezwungen? Dies ist ihre Geschichte... Meine Meinung Ich war sehr gespannt auf das Buch, auch wenn es hier schon monatelang rumlag. Aber irgendwie hatte ich letzte Woche auf einmal total Lust auf dieses Buch. Dies legte sich aber auf den ersten 100 Seiten ziemlich. Die Geschichte zog sich dahin, im Laufe des Buches wurde es zwar besser, aber ganz überzeugt hat mich dieses Buch nicht. In diesem Buch geht es um den Bau des Todessterns aus der Sicht des Imperiums. Um den Todesstern zu bauen werden viele Menschen und andere Bewohner der Galaxis gefangen genommen, um an dem Bau mitzuhelfen. So begleitet man mehrere Charaktere über das ganze Buch hinweg z.B. eine Architektin, die gezwungen wird für das Imperium, ein Arzt, der zwangsverpflichtet wird, einen Flüchtling von einem Gefänigsplaneten, eine Cantinabesitzerin usw... Es war schon interessant zu lesen, wie es wohl den Personen auf dem Todesstern erging, wie sich gefühlt haben auf der gefährlichsten Waffe des Imperiums zu arbeiten und zu leben. Natürlich dürfen Tarkin und Darth Vader auch nicht fehlen. Es kommen viele bekannte Sprüche aus den Filmen vor. Leider hat sich die Geschichte am Anfang wirklich gezogen, besonders mit den ganzen technischen Details, die wohl eher die Männer unter den Leser interessieren dürften. Da ich schon von den beiden Autoren Bücher von Star Wars gelesen habe und ich diese auch nicht 100 % toll fand, hätte ich mir eigentlich denken können, dass das Buch mich nicht umhauen wird. Aber immerhin gab es auch ein paar kleine Liebesmomente, auch wenn nicht wirklich viel. Mein Fazit Ein Blick auf den Hintergrund des Baus des Todessterns aus dem Sicht des Imperiums und Personen auf dem Todesstern selbst - interessant zu lesen, nur oft leider sehr "trocken" geschrieben. - Sabine Fuchs
femme!
(1)Aktuelle Rezension von: nickidoEines der wenigen deutschen Bücher über das Phänomen Gender.. in Amerika längst an der Tagesordnung in Deutschland leider immernoch in der Dunkelkammer... Ein Ansatz das Problem der Femininiät zu beleuchten- aber noch längst keine zufriedenstellende Antwort auf die Frage: "Wozu der ganze Zinober?" - Nikolaus Pevsner
Europäische Architektur von den Anfängen bis zur Gegenwart
(1)Noch keine Rezension vorhanden - Friedbert, Bruno Kauhsen und Stefan Polónyi Kind-Barkauskas
Beton Atlas.
(1)Noch keine Rezension vorhanden - Patrick Ness
The Crane Wife
(3)Aktuelle Rezension von: Wortmagie„The Crane Wife“ von Patrick Ness basiert auf einem japanischen Volksmärchen. Im Nachwort schreibt Ness, dass er die Erzählung bereits seit dem Kindergarten kennt. Ich hingegen musste sie nachschlagen. Die Geschichte existiert in verschiedenen, alternativen Versionen, die grundlegenden Elemente gleichen sich jedoch sehr. Stets geht es um einen verletzten Kranich, der von Menschen gesundgepflegt wird und sich für ihre Hilfsbereitschaft großzügig revanchiert. Ich bin froh, dass mir das Märchen völlig unbekannt war, da ich aufgrund meiner Unwissenheit gänzlich unbelastet an „The Crane Wife“ herangehen konnte.
George Duncans Leben lässt sich mit einem Wort zusammenfassen: unspektakulär. Er ist Inhaber eines kleinen Copyshops, der mäßigen Gewinn abwirft, Vater einer erwachsenen Tochter, die ihn nicht ernstnimmt und geschieden, weil seine Ex-Frau ihn für „nicht Manns genug“ hielt. George ist sich seiner sanftmütigen Durchschnittlichkeit bewusst und hätte niemals erwartet, dass sich daran etwas ändert, doch das Schicksal hat andere Pläne. Eines nachts weckt ihn ein unmenschlicher, herzzerreißender Schrei. Verschlafen taumelt George aus dem Bett und staunt nicht schlecht: in seinem Garten hockt ein großer weißer Kranich. Ein echter Kranich! Ist das ein Traum? Nein, das kann nicht sein, der Kranich wurde angeschossen. Ein Pfeil steckt in seinem Flügel. Kurzentschlossen hilft er dem Vogel. Als das majestätische Tier davonsegelt, ahnt George nicht, dass er soeben den Verlauf seiner Zukunft fundamental veränderte. Am nächsten Tag betritt eine Frau seinen Laden. Sie heißt Kumiko, ist wunderschön und wird all das in Georges Leben bringen, das er bisher vermisste: Liebe, Wunder und Magie.
Es ist nahezu unmöglich, „The Crane Wife“ einem Genre zuzuordnen. Patrick Ness tunkt seine Zehen in die Wasser vieler Kategorien, taucht aber niemals unter. Das Buch ist von allem ein bisschen, entzieht sich jedoch einer klaren, eindeutigen Definition. Organisatorisch bereitet mir ein solcher Roman einige Probleme, inhaltlich hingegen liebe ich Grenzgänger dieser Art, weil sie so viele ineinander verschlungene Themen ansprechen. Objektiv betrachtet handelt „The Crane Wife“ von George Duncan, einem durchschnittlichen Mann, dem Wundervolles und Außergewöhnliches widerfährt. Worum es in diesem Buch allerdings tatsächlich geht, steht auf einem ganz anderen Blatt. Es besteht eine hohe Spannung zwischen der oberflächlichen Geschichte und der tiefer liegenden Bedeutung, wodurch sich ein immenser Interpretationsspielraum entfaltet. Ich denke, jeder Leser bzw. jede Leserin liest etwas eigenes, sehr intimes und Persönliches aus Georges Geschichte heraus. Meiner Ansicht nach geht es in „The Crane Wife“ um Liebe und Vergebung, um das Geben und Nehmen in einer Beziehung und um verzehrende Leidenschaft. Inwieweit kann, sollte und darf man eine andere Person besitzen? Wie gut muss man einen Menschen überhaupt kennen, um ihn oder sie lieben zu können? George verliebt sich in Kumiko, obwohl ihm all die Fakten, an denen wir ein „zivilisiertes“ Menschenleben messen, fehlen. Er vertraut seinem Gefühl. Es ist nicht wichtig, woher sie kommt oder wie ihr Leben vor ihrer Begegnung aussah. Wichtig ist nur, was er für sie empfindet und wie er sich in ihrer Gegenwart fühlt. Kumiko verändert Georges Wahrnehmung seiner eigenen Person. Er lernt unheimlich viel über sich selbst; darüber, wer und wie er ist und dass es in seiner eigenen Macht liegt, sein Leben als zauberhaft, überraschend und bedeutsam zu betrachten. Ich denke, im Grunde war er dazu immer in der Lage, er hatte es nur vergessen. Er hatte vergessen, dass eine Geschichte niemals nur eine Geschichte ist, sondern Legion. Egal, was auf der Welt geschieht, es sind immer viele Menschen und dementsprechend auch viele Perspektiven involviert. Dadurch entsteht ein dichtes und weit verzweigtes Netz miteinander verknüpfter, ineinandergreifender Geschichten. Dieses Netz ist ein Wunder, weil es uns als Menschen verbindet. Unsere Leben berühren sich viel häufiger und intensiver, als wir meist annehmen. Ich finde, das ist ein wundervoller Gedanke, den Patrick Ness bis in die elementare Konstruktion von „The Crane Wife“ verfolgt. Auch sein Buch ist eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte. Jede hat ihren eigenen Helden bzw. ihre eigene Heldin, jede fokussiert andere Sorgen, Nöte und Themen. Ich tue mich daher schwer damit, George als Protagonisten des Romans zu bezeichnen. Er mag der Hauptdarsteller seiner Geschichte sein, aber im größeren Rahmen ist er vielmehr ein Knotenpunkt, ein Schmelztiegel der Milliarden Facetten, die wir menschliches Miteinander nennen.
Ich kann in dieser Rezension lediglich einen sehr allgemeinen Eindruck von „The Crane Wife“ von Patrick Ness vermitteln. Man muss es selbst gelesen, selbst erlebt haben, um zu verstehen, wie eindringlich dieses Buch mit Bedeutung aufgeladen ist und wieso es so schwierig ist, es angemessen zu beschreiben. Für mich war es genau die leise, zärtliche und ruhige Lektüre, die ich nach „No llores, mi querida“ von André Pilz brauchte. Ich brauchte ein Buch, das vollkommen ohne Härte und Aufregung auskommt, das mich sanft zum Lächeln und Nachdenken bringt. Der starke philosophische Einschlag von „The Crane Wife“ ließ meine Gedanken fliegen, ich hätte mir allerdings eine etwas deutlichere Richtungsangabe gewünscht. Patrick Ness lässt seinen Leser_innen so viel Freiraum, dass ich lange überlegen musste, was er mir möglicherweise sagen möchte. Etwas mehr Führung hätte mir sehr geholfen, die Gedankenflut in meinem Kopf zu sortieren. Nichtsdestotrotz ist „The Crane Wife“ ein wundervolles Buch, das ich gern weiterempfehle und enthält einige stilistische Perlen, die mich wirklich berührten. Oder ist ein Bücherregal als Zustandsbeschreibung der Seele etwa nicht eines der schönsten Gleichnisse, die euch je begegnet sind?
- Jessica Brody
Unforgotten (The Unremembered Book 2)
(1)Aktuelle Rezension von: KeksisbabyNachdem Sera und Zen erfolgreich die Firma Diotech abschütteln konnten, haben die beiden Zuflucht im England des 17. Jahrhunderts gesucht. Dort leben sie als junges Ehepaar bei Bauern und versuchen nicht aufzufallen. Was sehr schwer ist für Sera, da diese als künstlich erschaffener Mensch über Fähigkeiten verfügt, die über das Verständnis der damaligen Zeit hinausgehen. Als Zen ernsthaft erkrankt und man ihr von Diotech eintätowiertes Mal findet, wird sie als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Doch in letzter Minute wird sie gerettet von, Kaelen, ihrem männlichen Pendant. Dieser wurde von Diotech geschickt um in ihrem Hirn eingepflanzte Erinnerungen zu entschlüsseln, welche die Entwicklerin des Zeitreisegens da implantiert hat, um Sera die Möglichkeit zu bieten ihren Geliebten zu retten. Denn Zens Körper stößt das Gen ab und zerstört sich selbst. Es beginnt eine Schnitzeljagd durch das Jahr 2032, auf der Suche nach dem Heilmittel und für Sera eine Feuerprobe der Gefühle für Zen. Denn ohne es zu ahnen ist sie programmiert darauf in ihrem Widersacher ihren Seelenverwandten zu sehen.
Ich war schon absolut begeistert von Teil 1 und auch wenn es schon eine Weile her ist, dass ich den gelesen habe, so brauchte es nicht viel und ich war mitten drin in der Story. Ich mag noch immer, dass Sera zwar künstlich konstruiert, dennoch über einen freien Willen verfügt und dass selbst unzählige Versuche ihr Gedächtnis zu löschen, nichts daran ändert. Interessant zu sehen ist auch wie es ihr gelingt in ihrem Widersacher Kaelen diesen Funken zu erwecken, hat Diotech doch alles daran gesetzt, die Fehler bei ihrer Entstehung zu vermeiden. Kaelen ist die männliche verbesserte Version von Sera und die einzige Archillesferse, die er zu haben scheint, ist die genetisch eingebaute Anziehungskraft zu ihr. Wenn der Chefkonstrukteur da mal keinen Fehler begangen hat. Zen spielt eher eine untergeordnete Rolle in diesem Part und ich hoffe nur, dass die Story nicht so endet wie die Dreiecksbeziehung in der „Shatter me“-Reihe, dass würde mich zu arg enttäuschen. Es gibt ein Wiedersehen mit Cody, ihrem Adoptivbruder, nur dass dieser jetzt ein angesehener Wissenschaftler ist und möglicherweise eine entscheidende Rolle bei der Heilung von Zen spielt. Natürlich endet die Story mit einem absoluten Cliffhanger, so dass ich nun unbedingt erfahren muss, wie es weitergeht. Aber kein Problem der dritte Teil ist schon auf meinem Kindle.
Für mich zählt die „Unremembered“-Trilogie ohne Frage zu den besseren Dystopien, die das Thema Zeitreise und künstliche Intelligenz beinhalten.
- Pittacus Lore
The Power of Six
(21)Aktuelle Rezension von: WortmagieFür mich ist es nicht nachvollziehbar, warum die Reihe Lorien Legacies von Pittacus Lore nach dem ersten Band „I am Number Four“ bisher nicht weiter verfilmt wurde. Der Film kam 2011 in die Kinos; noch im gleichen Jahr wurde laut Drehbuchautorin Marti Noxon entschieden, dass die Fortsetzung vorerst zurückgestellt werde. Zwar erhielt der Film äußerst gespaltene Kritiken, doch das Einspielergebnis von rund 146 Millionen Dollar bei einem Budget von 60 Millionen Dollar (beide Angaben stammen von Wikipedia) kann sich meiner Meinung nach durchaus sehen lassen. Anscheinend sehen die Produktionsfirmen das ein bisschen anders. 2013 behauptete Regisseur D.J. Caruso, es werde über eine Fortsetzung gesprochen, weil das Publikum sich diese wünsche. Das ist zwei Jahre her und noch immer ist nichts passiert. Ich persönlich habe mich damit abgefunden, dass wohl nicht weiter verfilmt wird und habe zum Buch gegriffen.
Noch immer sind die Mitglieder der Garde über die ganze Welt verteilt. Zwar konnte Six John gegen die Mogadorians beistehen, doch wenn sie die Mogs ein für alle Mal besiegen wollen, müssen sie die anderen vier Lorianer ausfindig machen. Eine heiße Spur deutet nach Spanien. Dort lebt Nummer Sieben unter dem Namen Marina mit ihrer Cêpan Adelina seit vielen Jahren in dem kleinen Kloster Santa Teresa. In dieser Zeit scheint Adelina vergessen zu haben, dass sie keine Menschen sind. Sie weigert sich, Marina zu unterrichten und auszubilden. Marina muss ihre erwachenden Kräfte allein erforschen. Sie plant bereits heimlich, fortzugehen, als plötzlich die Hölle in Santa Teresa losbricht. Nach all den Jahren haben die Mogs sie gefunden. Können Six und John Marina rechtzeitig erreichen, um sie vor dem Schlimmsten zu bewahren?
Neue Infos! Ich weiß, wie die Geschichte weitergeht! Vier Jahre habe ich darüber nachgegrübelt und endlich habe ich Antworten bekommen! Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie unglaublich gespannt ich war, als ich das Buch zur Hand nahm. Da ich direkt davor „I am Number Four“ gelesen habe, wusste ich bereits, dass ich meine Erwartungen hinsichtlich des Tempos der Geschichte etwas herunter schrauben musste. Für mich hat das gut funktioniert. „The Power of Six“ ist keine anspruchsvolle Literatur; es ist leichte Unterhaltung, die mich emotional abholte und mitriss. Die Konstruktion der Handlung ist garantiert verbesserungswürdig, ich konnte mich jedoch durchaus mit den Charakteren identifizieren und mit ihnen mitfiebern. Während „I am Number Four“ ausschließlich aus Johns Sicht erzählt wurde, kam nun in „The Power of Six“ eine weitere Perspektive hinzu: Marinas. Ich habe mich natürlich sehr darüber gefreut, sie kennenzulernen. Endlich ein weiteres Mitglied der Garde! Marina hat meiner Meinung nach einen speziellen Charme, da sie völlig anders aufgewachsen ist als John und Six. Ihre Persönlichkeit ist sanfter, weniger aggressiv, aber auch konfliktscheuer, was sicher mit der schwierigen Beziehung zu ihrer Cêpan Adelina und den strengen Regeln im Kloster zu tun hat. Sie ist ein wirklich liebes Mädchen, deren Kräfte zu ihrem Wesen passen. Pittacus Lore hat es mir sehr leicht gemacht, sie zu mögen und mit ihr mitzufühlen, weswegen ich mich unheimlich über Adelina geärgert habe. Ich konnte einfach nicht fassen, dass sie Marina so im Stich lässt.
Geärgert habe ich mich auch über Sarah. In „The Power of Six“ ist sie lange nicht so präsent wie in „I am Number Four“, was für mich völlig in Ordnung gewesen wäre, hätte sie nicht während ihres kurzen Auftritts einen ziemlichen Bock geschossen. In dieser Situation wurde mir klar, wie wenig Verständnis sie eigentlich für John und seine Lage hat. Sie hat nicht begriffen, dass er kein Mensch ist und Verpflichtungen hat, die ihrer Beziehung langfristig einiges abverlangen werden. Zu ihrer Verteidigung muss ich allerdings erwähnen, dass John letzteres ebenfalls entweder nicht versteht oder gekonnt ignoriert. John erschien mir in diesem zweiten Band insgesamt weniger sympathisch als im Vorgänger. Er ist stur, egoistisch, verhält sich häufig unüberlegt und verlässt sich stark auf Six. Ich empfand ihn nicht gerade als Teamplayer. Außerdem macht er gegen Ende des Buches einen wirklich kolossalen, vermeidbaren Fehler, der nicht nur Konsequenzen für ihn, sondern auch für seinen besten Freund Sam hat. Marina hat die Geschichte daher für mich mehr getragen als John. Ich hoffe, dass er sich im nächsten Band zusammen reißt, sich auf seine Prioritäten besinnt und alles dafür tut, seinen Fehler wieder auszubügeln. Andernfalls muss ich meine Meinung von ihm vielleicht überdenken.Zusammengefasst fand ich „The Power of Six“ durchaus spannend und packend, mit der Handlung hatte dies jedoch erstaunlich wenig zu tun, da Pittacus Lore seine Geschichte weniger konsequent voran treibt, als möglich wäre. Es sind die Figuren, die eine emotionale Resonanz in mir erzeugen. Ich gebe zu, dass die Dramatik der Reihe bisher ein wenig plump und sehr actionlastig ist, aber nichtsdestotrotz macht mir das Lesen Spaß. Letztendlich ist dieses hohe Actionlevel auch der Grund, warum ich überzeugt bin, dass eine Verfilmung von „The Power of Six“ lohnenswert wäre.
Wenn ihr wissen wollt, wie die Geschichte nach „I am Number Four“ weitergeht, kommt ihr um „The Power of Six“ nicht herum. Ihr solltet euch allerdings darauf einstellen, dass diese Fortsetzung keinerlei schriftstellerische Brillanz aufweist, weder in der Konstruktion, noch im Schreibstil. Sie ist wirklich pure Unterhaltung, das literarische Äquivalent eines Actionfilms. Aber manchmal will man eben auch den Actionfilm sehen, nicht wahr? - 8
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