Bücher mit dem Tag "konsumverhalten"
18 Bücher
- Franz Zeller
Sterben ist das Letzte
(18)Aktuelle Rezension von: Buchwurmchaos"Sterben ist das Letzte" von Franz Zeller hat mich sehr überrascht.
Ich dachte, ich lese einen Salzburger Krimi mit gesellschaftlicher Kritik, gelesen habe ich ein Mischmasch aus komischer Trivialkomödie, versuchter Gesellschaftskritik und halbherzigem Krimi.
Für mich stehen beim Krimi immer noch Mord, Motiv und Ermittlung im Vordergrund, dabei achte ich auf Logik, Raffinesse und Spannung, bzw. Irreführung. Hier lernte ich ein Abkömmling des üblichen Krimis kennen. Im Vordergrund stehen Probleme und Familienleben der Ermittler, Mülldiebstahl und Lebensmittelvernichtung. Mord und Ermittlung passieren eher nebensächlich und halten einer genaueren Nachfrage nicht stand.
Dies unter fiktiver Freiheit des Autors abzulegen, das lässt mich frustriert und unbefriedigt zurück. Ich lese selten Krimis, aber wenn, dann möchte ich gerne eine logische und wahrheitsnahe Ermittlung erleben mit Mord und Mordmotiven, die schlüssig und nachvollziehbar sind.
Abgesehen davon fand ich die vorgestellten sozialen Probleme der Salzburger Gesellschaft eher peinlich als fundiert, erwachsene Menschen, die im Müll wühlen, um Lebensmittel zu stehlen, die dies aus Hungersnöten nicht brauchen, sondern es eher als Sport betreiben, werden durch ihr Verhalten weder den Welthunger, noch die Umweltschädigung der Lebensmittelproduktion beseitigen oder verbessern. Es ist eine Straftat, die um so lächerlicher wird, als Polizisten sich daran beteiligen unter dem Vorwurf der falschen Politik.
Abgesehen davon, dass Welthunger und Umweltprobleme, verursacht durch Lebensmittelproduktion und Transporte, zwei komplett unterschiedliche Äste eines Baumes sind, spricht dieses Kuddelmuddel für den allgemeinen Tenor des Krimis.
Mir konnte es nicht genügen, ich fand es enttäuschend.
3 gute Sterne für einen Krimi, aus dem man deutlich mehr hätte machen können. - Alexander Graf von Schönburg
Die Kunst des stilvollen Verarmens
(55)Aktuelle Rezension von: beastybabeAlexander von Schönburg ist vielleicht nicht allen ein Begriff, aber seine Schwester Gloria kennt wahrscheinlich jeder: sie trägt nun den Namen „von Thurn und Taxis“. Er erzählt uns vom Untergang des Adels in Deutschland, dass man ungeachtet eines klangvollen Titels durchaus Probleme haben kann, seine täglichen Rechnungen bezahlen zu können.
Aber er zeigt uns in einer unglaublich eindrucksvollen, zuweilen sehr humorvollen und nachvollziehbaren Art und Weise, dass „arm sein“ keine Frage des Geldbeutels ist, sondern vielmehr unserer eigenen Einstellung.
Er zeigt anhand vieler Beispiele, dass Reichtum im Überfluss die Menschen nicht glücklich macht, eher im Gegenteil. Wer viel besitzt, hat auch mehr Angst vor Verlust, weiß die einzelnen Dinge nicht mehr zu schätzen, strebt immer nach Höherem und wenn wirklich eine Krise kommt, stürzen diese Leute in ein ganz tiefes Loch.
Wer sich dagegen auf andere Dinge im Leben konzentriert, kann auch mit ganz wenigen Dingen sehr glücklich und zufrieden werden.
Es gibt Menschen, die definieren sich nur über ihre Arbeit, sehen diese als ihre Hauptaufgabe im Leben. Doch wer ist wohl glücklicher? Der Vater, der abends nach einem 12-Stunden-Tag erschöpft und gestresst mit viel Geld in der Tasche nach Hause kommt oder derjenige, der sich auch mal nachmittags die Zeit nimmt und mit seinen Kindern einen Spaziergang durch die Natur macht? Der eine bietet seiner Familie gemeinsame Zeit, die durch nichts zu ersetzen ist, der andere schenkt dafür vielleicht zu Weihnachten jedem Kind ein iPhone.
Letztlich muss jeder selbst wissen, welche Werte er in seinem Leben schätzt. Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, ein erfülltes Familienleben sind Werte, die nichts kosten … jeder Mensch kann damit sein Dasein bereichern.
Wer dagegen ein teures Auto fahren will, viele Fernreisen machen will und immer die neueste Designermode tragen will, der wird damit nicht zwingend glücklicher.Dieses Buch nimmt die Angst vor Verzicht, zeigt eindrucksvoll, dass wir die vielen Dinge, die uns die Werbung vorgaukeln will, gar nicht brauchen. Man kann mit wenig Geld auf dem Konto genauso glücklich (oder noch viel glücklicher) sein als ein Multimillionär – es ist alles eine Frage der Einstellung und der Wertevorstellung.
Mir hat diese Lektüre extrem gut gefallen und ich empfehle das Buch sehr gerne weiter. Sollte ich mal wieder essen gehen, werde ich mir ein gewisses Schmunzeln nicht verkneifen können, wenn „Rucola“ in der Speisekarte auftaucht … ;) Lest selbst, was es damit auf sich hat!
- Andreas Müller
Kiffen und Kriminalität: Der Jugendrichter zieht Bilanz
(13)Aktuelle Rezension von: Holden"Unser" Richter Mülli aus Meppen, vielen Dank für den tollen Auftritt im Kossehof! Endlich ein Buch, das die Cannabisproblematik umfassend beleuchtet, angetrieben von dem traurigen Familienschicksal des Richters. In meiner Referendarszeit wurde der mich ausbildende Strafrichter ganz hellhörig, als eine junge Frau sagte, sie habe nicht nur selbst Cannabis besessen, sondern es auch an einen Nachbarn weitergegeben, "wie man jemandem ein Bier leiht". Aber ansonsten war besagter Richter nicht so streng bei dem Thema. In die "Top-Disco" hätte der Autor mich gerne mitnehmen können, war leider vor meiner Zeit, vielleicht ist dem Autor das San Remo und das Barbarella noch ein Begriff? In der Niederlanden macht sich inzwischen organisierte Drogenkriminalität breit, die angeblich immer brutaler wird, und das habe man sich angeblich mit der "Gedoogd"-Politik ins Land geholt, mit der Toleranz gegenüber dem Kiffen, wäre ein lohnendes Thema für eine Neuauflage (in der natürlich Merkel und Obama durch Scholz und Biden ersetzt werden müßten).
- Eckart von Hirschhausen
Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben
(88)Aktuelle Rezension von: Henri3tt3Wir wissen ja - bis auf ein paar extremistische Anbeter der heiligen Kuh namens Wirtschaft - eigentlich alle bescheid, wie das mit dem Klimawandel, der Umwelt und unserer Gesundheit ist. Trotzdem lohnt es sich sehr, dieses Buch zu lesen. Es ist unterhaltsam, man lernt noch mehr dazu und es macht Mut. Hirschhausen schreibt sehr persönlich, er wirkt sehr nachdenklich, aber vor allem bin ich immer wieder begeistert, wie elegant er Sprache verwendet, um mit viel Humor diese Themen so zu behandeln, dass man überraschende Zusammenhänge begreift und sich auch merken kann.
- Jennifer Sieglar
Umweltliebe
(19)Aktuelle Rezension von: CarinaElena[Rezension - unbezahlte Werbung]
Um was geht es in diesem Buch: Jennifer Sieglar nimmt uns mit auf eine Reise, auf der man bestimmte Challenges bestreiten muss und hier lädt sie uns ein, einfach mitzumachen. Jede Herausforderung geht ca 4 Wochen und sie befasste sich u.a mit der Mikroplastik-Challenge, Auto-Challenge, Kleider-Challenge, und auch Reise-Challenge. Natürlich gibt es noch einige mehr. Sie erzählt dabei wie es ihr in den jeweiligen 4 Wochen ergangen ist und nach jedem Kapitel gibt es auch einen von ihr vorgeschlagenen Lösungsweg (spricht damit auch die Politik ganz direkt an).
Per se hat mir das Buch ganz gut gefallen, ich habe vieles selbst schon gewusst, aber habe trotzdem noch ein bisschen was dazugelernt bzw mehr erfahren. Arg gestört habe ich mich am Aufbau des Buches. Register, Überschriften und Kapitel waren an sich übersichtlich gestaltet, im Text herrschte für mich persönlich etwas Chaos. ein Beispiel anhand des ersten Kapitels: hier geht es um Plastik bzw Mikroplastik: Sie schreibt von ihren Erfahrungen und Lösungswege was alles gut ist, allerdings werden zB auch Rezepte beschrieben die im Text nicht hervorgehoben wurden, sondern einfach im Fließtext weiter beschrieben. Dies zieht sich leider durch das ganze Buch, So musste ich (nicht umweltfreundliche) Post-its verwenden, was ich nicht gerne mache.
Für mich persönlich sind einige Lösungsansätze nicht umsetzbar. Auf das Auto kann ich die meiste Zeit nicht verzichten, denn meine Arbeitsstelle liegt ein gutes Stück von meinem Wohnort entfernt. Ich lebe nicht in der Großstadt, in meinem Ort fährt nicht mal eine Bahn und die Busse fahren erst morgens ab 7.15h, da müsste ich allerdings schon fast auf der Arbeit sein (7.30h). Andere Ansätze wie Bio und loses Obst- & Gemüse kaufen klappt recht gut, auch kaufe ich schon seit mehreren Jahren immer nur mit Stoffbeutel ein. Auch was das Thema Mikroplastik in Kosmetika betrifft bin ich weit vorne mit. Seit über 3 Jahren verwende ich schon Haarseife, Stückseife für die Hände schon ungelogen 25 Jahre. Wir haben Flüssigseife wirklich nur für Gäste im Haus. Auch Produkte für den Körper habe ich entdeckt die mir gut gefallen. Wie auch die Autorin komme ich mit den Zahnpasta Pastillen nicht so zurecht, mir fehlt einfach der Schaum im Mund ;)
Man kann schon wirklich viel machen. Am Anfang ist es vielleicht etwas aufwändiger und teurer, weil man auch vieles anschaffen muss, aber es lohnt sich. 100 Zero Waste sind auch wir nicht, versuchen aber alles mögliche um klima-und umweltfreundlich zu leben :D
Das Buch fand ich gut, es hat mir schöne Lesestunden gebracht und das ist für mich das wichtigste :)
- Neil Boorman
Good bye, Logo
(12)Aktuelle Rezension von: Anja_LevEs ist ein radikaler Schritt, zu dem Neil Boorman sich entschließt. Nach der Selbstdiagnose "markensüchtig" entschließt er sich, sich nicht nur von allen seinen markenprodukten zu trennen, sondern dies in einer öffentlichen Aktion, mit einem Feuer zu tun. Dabei legt er seine langjährige Beziehung zu diversen Lifestyle-Marken wie Adidas oder Apple offen, listet genau die vorhandenen Markenprodukte in seinem Kleiderschrank und seiner ganzen Wohnung und führt zunächst ein Blog über diesen halbjährigen Trennungsprozess. Der Bericht, geschrieben in einer Countdown-Version endet erst weitere 5 Monate nach dem Feuer mit dem Fazit eines nun weitgehend markenfreien Lebens. Das Buch ist unterhaltsam zu lesen, Boorman berichtet nicht nur von der Bedeutung, die Marken bereits seit seiner Kindheit haben und den Reaktionen seines Freundeskreis auf die Reaktion, sondern erklärt auch viele Aspekte von Werbung und Aufbau von Marken. Dabei wird klar, dass Marken eben nicht nur in Kleidung und Elektronikprodukten unser Leben bestimmen, sondern uns ebenso beim Kauf von Lebensmitteln und Drogerieprodukten wie Deo oder Zahnpasta beeinflussen. Ein Erkenntnisprozess, der es wert ist, über die Lektüre des Buchs hinaus anzuhalten! - Erwin Wagenhofer
We feed the world
(11)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerTraurige Wahrheit... - Hannes Jaenicke
Wut allein reicht nicht
(2)Aktuelle Rezension von: supersusiIch finde es klasse, wie der Schauspieler Hannes Jaenicke sich dafür engagiert, unseren Planeten zu retten und hoffe, dass ihm viele dies gleichtun werden, denn es ist fast zu spät. Die Filme mit ihm zu diesem Thema habe ich leider nicht gesehen, aber im Buch werden die verschiedenen Schauplätze wieder aufgegriffen.
Es enthält viele Photos, Text, Auszüge von Interviews mit verantwortlichen Politikern, Drehbuchtagebücher und viele Tipps, wie ich als kleiner Verbraucher etwas verändern kann. Eine gelungene Mischung. Es liest sich leicht und eindringlich und man hat es - auch aufgrund der vielen ganzseitigen Bilder- schnell durch. Das einzige, was das Lesen verlangsamt, ist das Innehalten und Nachdenken oder auch das pure Entsetzen, sodass man das Buch erstmal weglegen muß. Bei jedem Einatmen werden 5 Haie getötet und bei jedem Ausatmen nochmal 5 ! MIt solchen Zahlen macht Hr. Jaenicke das ungeheure Morden und Abschlachten deutlich. Mit einer Zahl wie 100 Millionen Haie jährlich kann man nicht so viel anfangen. es sprengt unser Vorstellungsvermögen und man liest darüber hinweg. Aber diese kleine Zahl, bei jedem Atemzug zeigt einem wie schlimm es wirklich ist. In dem Buch gibt es viele solche Beispiele, die das Vernichten und Ausrotten ganzer Arten greifbar machen. Daher finde ich es wichtig, wenn viele dies lesen würden. Noch besser natürlich, wenn viele ihr Konsumverhalten entsprechend ändern.
Besonders betroffen machte mich das Kapitel über die Orang-Utans. So grauenvoll, was wir diesen Wesen antun, vom Vernichten ihres Lebensraumes ganz abgesehen. Auch hier gibt es praktische Tipps, wie man Palmöl, was ja fast in allen Produkten (Waschmittel, Süßigkeiten, Kosmetik, Pizza, Grillsoße und auch 90 % aller vegetarischer Fertigprodukte) teils unter falschen Namen versteckt, drin ist, vermeiden kann.
Erschütternd fand ich auch die Schilderung, wie Gorilla Babys für Zoos und reiche Privatleute etc. gekidnappt werden. Da die Gorillafamilie ihr Junges beschützt, werden die Mutter und andere Tiere erschossen, sodass auf ein geraubtes Baby 16 ermordete erwachsene Tiere kommen.
Nur zwei kleine Kritikpunkte habe ich. Erstens fand ich das Kapitel über Eisbären sehr lang, da es immer wieder zu Wiederholungen kam und zweitens hätte ich mir nochmehr Tipps gewünscht, denn das meiste kannte ich schon. Ich werde aber ab jetzt auch mehr mit offenen Augen einkaufen und mich aufraffen an den ein oder anderen Politiker zu schreiben, grade jetzt vor der Wahl. Und ich werde zu Ökostrom wechseln, was ich schon lange vorhabe, aber noch nie angegangen bin. Im Buch gibt es gute links zu allen Themen, wobei ich mir wie gesagt, gewünscht hätte, dass von den Tipps, die sich hinter manchen links verbergen (z.B. Utopia), mehr konkret benannt worden wären.
Wie gesagt, Wut, Entsetzen und Angst allein reicht nicht. Wir müssen handeln. Nur wenn wir, also jeder einzelne von uns, etwas in seinem Konsumverhalten ändert, können wir im großen Ganzen etwas bewirken.
Also ein sehr wichtiges empfehlenswertes Buch !
- Kai Pohl
Das Lübzer bei Kaiser’s ist billiger als das Berliner bei Spar
(1)Noch keine Rezension vorhanden - W. Somerset Maugham
Auf Messers Schneide
(44)Aktuelle Rezension von: FederfeeMaugham, der hier nicht nur als Erzähler auftritt, sondern auch als Autor im Roman, scheint es zu lieben, Personen zu beobachten, zu beschreiben, zu beurteilen. Und das tut er ausführlich in diesem Buch. Manchmal hätte ich mir lieber selbst ein Urteil aus den Handlungen gebildet anstatt es vom Autor-Erzähler vorgesetzt zu bekommen.
Schien zuerst der kultivierte, elegante, wohlhabende Lebemann Elliott die Hauptperson zu sein, kamen bald noch der junge Larry, Kriegspilot und jetzt 'Müßiggänger' und seine Verlobte Isabel dazu. Schnell kristallisieren sich die gegensätzlichen Standpunkte heraus: Elliott ist extrem nur an seinen Gesellschaften mit Berühmtheiten und an einem guten Leben interessiert. Auch seine Nichte Isabel vertritt ähnliche Ansichten, möchte leben, tanzen, schöne Kleider tragen. Sie ist außerdem der Meinung, dass ein junger Mann wie ihr Verlobter Larry arbeiten und damit zum Aufbau des jungen aufstrebenden Landes (USA) beitragen muss. In dieser Gesellschaft spielt Geld eine wichtige Rolle. Es bedeutet Macht und eine einflussreiche gesellschaftliche Stellung (Diogenes TB 79).
Larry aber hat ganz andere Ansichten: er will nach Paris gehen, weil ihn dort niemand kennt und er selbst über sein Leben bestimmen kann. Isabel ist klug genug, ihn vorerst gehen zu lassen, will aber auf ihn warten. Larry hat den seltsamen Satz geäußert: 'Die Toten sehen so furchtbar tot aus, wenn sie tot sind' (Diogenes TB 75), womit er sich wahrscheinlich auf das traumatische Erlebnis des Todes seines Freundes bezieht.
Als Isabel Larry in Paris besucht, stellt sich endgültig heraus, dass ihre Lebensvorstellungen zu unterschiedlich sind und sie trennen sich in freundschaftlichem Einvernehmen. Larry ist weiterhin auf der Suche. Nach sich selbst? Nach dem Sinn des Lebens? Er hofft, es in der Welt des Geistes zu finden, bei der Suche nach Gott, in einem elsässischen Kloster, einem indischen Aschram und hin und wieder bei harter körperliche Arbeit.
'Ich sehe weite Länder des Geistes, die sich vor mir ausdehnen und mich locken.' (Diogenes TB 106)
Isabel dagegen ist ihren Lebensvorstellungen ebenso treu geblieben wie ihr Onkel Elliott. Maugham erzählt ihre weiteren Lebenswege manchmal gerafft, manchmal detailliert, oft in Gesprächen anstatt in Handlungen. Dabei werden auch philosphisch anmutende Themen angerissen wie z.B. der Unterschied zwischen Liebe, Sex und Begehren.
Sehr zutreffend sagt Maugham am Ende: 'Alle Personen bekamen, was sie wollten.' (Diogenes TB 485) Insofern sei es ein Happy End.
Man könnte darüber diskutieren, welcher Lebensentwurf, welches gelebte Leben am besten oder am sinnvollsten ist. Aber vielleicht muss man anders fragen, nämlich welcher Lebensweg für welche Person sinnvoll oder geeignet ist. Die 'letzte Befriedigung nur im Leben des Geistes...' zu finden (Diogenes TB 484) ist nicht jedermanns Sache.
Fazit
Ein größtenteils kurzweilig zu lesendes Buch mit vielen Personenbeschreibungen und Charakterisierungen, streckenweise in geraffter Erzählweise und stark kontrastierenden Handlungssträngen, eingestreut philosphisch anmutende allgemeingültige Gespräche über das 'richtige Leben'. Das ist natürlich auch heute noch aktuell, hat mich aber in diesem Buch nicht sonderlich zum Weiter- und Nachdenken gebracht. Dennoch: unterhaltsam zu lesen, auf hohem sprachlichen und erzählerischen Niveau.
- Katarina Schickling
Der Konsumkompass
(14)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDas kann doch alles nicht wahr sein. Da halte ich mich schon für gut informiert und lebe zunehmend minimalistischer und vegantarischer (halb vegan, halb vegetarisch), lege Wildbienenbeete an und baue Nisthilfen für Insekten, fahre mehrheitlich mit dem ÖPNV und achte beim Einkaufen auf nachhaltige Bioprodukte und Fair Trade, lese regelmäßig bei Utopia oder Nabu mit und denke, dass ich damit meinen kleinen Beitrag leiste, die Welt (wenn auch nur ein ganz klein wenig) besser zu machen. Mag ja auch stimmen, aber Katarina Schickling hat mit dem Konsumkompass einen Ratgeber geschrieben, der sich sowohl im Ton als auch mit den gut recherchierten Hintergrundinformationen wunderbar von unzähligen anderen Büchern abhebt, und dabei zeigt, wie viel es immer noch zu tun gibt, und wie sehr ich immer noch Mythen und Werbelügen aufsitze.
Eine der wesentlichsten Erschütterungen ist, dass Handyladegeräte Strom verbrauchen obwohl das Handy, also der Stromabnehmer, gar nicht angeschlossen ist. Was zum…? Warum? Mag ja sein, dass das für viele klar war, für mich war das neu. Bisher galt ja eigentlich immer, dass etwas angeschlossen oder angestellt bzw. auf Standby sein muss. Aber jetzt reicht es offensichtlich schon aus, dass der Stecker überhaupt am Netz ist. Apropos Stecker, die Waschmaschine verbraucht auch Strom, wenn sie gar nichts macht außer ausgeschaltet darauf zu warten, dass sie mal angeschaltet wird. Das kann doch nicht euer ernst sein. Dass Windows 10 standardmäßig gar nicht mehr richtig runterfährt, sondern ewig im nicht erkennbaren Standby verbleibt, das ist man von Microsoft ja schon gewohnt bzw. habe ich es umständlich abgeschaltet, so dass der Rechner jetzt wieder wirklich aus ist. Aber die Waschmaschine toppt ja wohl alles.
Konsumverzicht rettet Leben
Katarina Schickling nimmt sich zahlreicher Themen an, die wir alle einfach ändern können, wenn wir denn überhaupt erst einmal um die Problematik wissen. Wer wusste schon, dass man die Deckel von Joghurts u.ä. abziehen muss, damit die auch wirklich wiederverwertet werden können. Materialmix ist hier das Zauberwort. Da sind auch viele vermeintlich selbstverständliche Sachen bei, muss man nur eben mal drüber nachdenken. Coffee to go. Voll praktisch? Voll die Drecksschleuder, wohl eher. Und wie ist das eigentlich mit Einkaufstüten? Sind Papiertüten wirklich besser? Was muss eigentlich alles betrachtet werden, wenn man sich über konkurrierende Produkte informieren will. Es reicht ja nicht lediglich den Ausgangsrohstoff zu betrachten, auch wenn das sicherlich ein schwerwiegendes Argument ist. Aber wichtig sind eben auch Energieeinsatz, Transport, Verarbeitungsprozess uvm. Da kann dann schon mal rauskommen, dass Jutebeutel oder Papiertüten ebenfalls problematisch sind.
Recycling, Reisen und Mobilität, Stromverschwender, Akkus, Handys, Obst, Palmöl, Wasser, Reinigungsmittel, Kleidung – alles kommt auf den Prüfstand. E-Scooter, die neue grüne Bewegungsmethode? Auch nur ein Marketinghype und ein Umweltdesaster. Oder Geräte, die einfach simulieren sie wären kaputt, nur damit man das nächste Produkt kauft. Schicklings Konsumkompass ist ein leicht verständliches, gut recherchiertes Sachbuch, um sich mit dem eigenen Konsum, aber auch den grundsätzlichen Problematiken von Nachhaltigkeit zu beschäftigen. Denn Schickling stellt auch die Zusammenhänge her, welche Folgen unser Konsumverhalten für Mensch und Umwelt hat. Ein echter Augenöffner. Problematisch und inkonsequent bleibt für mich nur der Umgang mit Fleisch, aber das muss nun mal jede*r mit sich selbst ausmachen.
- Rich Hough
Rette die Erde
(2)Aktuelle Rezension von: thursdaynext"Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern." Afrikanisches Sprichwort Zur Zeit grassiert bei unseren kids der Ohrwurm "ich muss nur noch kurz die Welt retten..." Diese Einstellung ist mal mehr mal weniger ausgeprägt bei ihnen anzutreffen. Nach fasziniertem Lauschen der Ozeaneum MultiVision Show über die grossen Meeressäuger und ihre menschengemachten Probleme ( gestrandete Wale die ja am Ende der Nahrungskette stehen müssen nach ihrem Ableben häufig als Sondermüll entsorgt werden, da ihr Körper derart mit Schadstoffen angereichert ist ) ist der Wille stark. Wenn es keine Ü-Eier gibt mit Hinweis auf ökologischen Schwachsinn eher weniger.... Da kam dieses von der Bund Jugend bei Kosmos herausgebrachte schön bunt und spassig aufgemachte Buch von Rich Hough sehr gelegen. Nach kurzer Einleitung geht es auch gleich los. Am Beispiel eines Tages der mit dem aufstehen um 6.30 Uhr beginnnt und mit Licht aus um 21.30 Uhr endet wird auf Umweltschutzmassnahmen hingewiesen. Themen sind: Warme Wohnung /Einsparmöglichkeiten/Treibeffekt/Erderwärmung/Wasserverbrauch etc., also Ökologie im Privathaushalt über Konsumverhalten, Wegwerfmentalität, Auswirkungen der Luftverschmutzung undundund...... Auch am Wochenende soll dann die Welt gerettet werden. Beim Wäschewaschen, Sport treiben und heimwerken z.B. . Fazit : Das Buch ist so aufgebaut, das wirklich alle drängenden Themen angesprochen werden. Wer möchte kann sogar ein 6 monatiges positiv/negativ Strichtagebuch führen. Alles löblich, gutdurchdacht und Tatsachenorientiert, funny Aufmachung, nötig und wichtig und dennoch bleibt mir beim Lesen ein fahler Nachgeschmack. Ich stehe hinter fast allen dieser Forderungen und versuche auch sie umzusetzen aber , mir fehlt das lustvolle , der Spassfaktor bei dieser Umwelterziehung. Speziell das Tagebuch mit Strichliste zieht doch kleinkarierte Ökokorinthenkacker heran. Ein Buch welches sich speziell an ältere Kinder und Jugendliche richtet sollte weniger moralisieren und hoffnungsvoller rüberkommen. Zur differenzierten Arbeit mit Kindern ist es auszugsweise sehr gut zu benutzen, da wirklich alles aufgelistet ist. *Der Gewinn den der "Verzicht" (und ohne geht es nicht) bringt ist nicht ausreichend herausgearbeitet.* Kaufempfehlung für Eltern dennoch sehr hoch . - Frederik Pohl
Eine Handvoll Venus und ehrbare Kaufleute
(3)Aktuelle Rezension von: HypokrasDie Station:
Pluto - Randerscheinungen der Sci-Fi.
Und so beginnt es:
»Als ich mich an jenem Morgen anzog, ging ich im Geiste die lange Liste von Statistiken, Ausflüchten und Übertreibungen durch, die man in meinem Bericht erwartete. Meine Abteilung - Produktion - hatte sich mit einer Serie von Krankheitsfällen und Kündigungen herumschlagen müssen, und die Arbeit lässt sich nicht erledigen, wenn keine Leute da sind. Für die Direktion allerdings würde das kaum als Entschuldigung gelten.«
Zusammenfassung
Kurz: Mitch arbeitet in einer der grössten Werbeagenturen, welche im 21. Jahrhundert die Welt beherrschen, wird Abteilungsleiter für das Venusprojekt und lernt auf einmal die Welt aus den Augen eines "Verbrauchers" zu sehen.
Etwas länger: Im 21. Jahrhundert wird die Welt von Werbeagenturen "regiert". Natürlich ohne, dass die Verbraucher das wirklich bewusst wahrnehmen. Werbung ist allgegenwärtig und eines der schlimmsten Verbrechen sind Handelsvergehen im Allgemeinen und Vertragsbruch im Speziellen.
Nachdem Mitch Courtenay zum Projektleiter für eine der gigantischsten Lügenkampagnen der Werbegeschichte befördert wird gerät er unversehens in einen Strudel aus Macht, Verrat, Intrigen und Ränkespielen. Sowohl in privater als auch in geschäftlicher Hinsicht. Kurz nachdem er in die "Starklasse" aufsteigt beginnt auch schon sein Fall in die untersten Tiefen der "Verbraucherschicht", also den 15/16 der Menschheit die es auszubeuten gilt. Zuerst weigert er sich standhaft und sucht verzweifelt nach einem Ausweg, zurück in die Bequemlichkeit der Oberschicht. Bis er ...Meine Meinung
Dafür, dass der Roman schon beinhane 60 Jahre (im Original) auf dem Buckel hat ist er - etwas pessimistisch betrachtet - nicht so weit von der Realität heute entfernt wie man meinen könnte. Es ist eine Satire auf das Konsumverhalten in den USA von damals, was jedoch nicht heisst, dass er an Aktualität verloren hätte. Im Gegenteil.
Kleiner Wermuthstropfen ist die Hauptfigur, deren Wandlung für mich nicht ganz nachvollziehbar ist. Zuerst fast nicht und dann sehr plötzlich. Trotzdem und vor allem wegen der Geschichte selber ist das Buch lesenswert. Die Handlung ist nämlich nicht vorhersehbar, jedenfalls bin ich mehr als ein Mal in die Irre geführt worden, allerdings ohne der inneren Logik der Geschichte Gewalt antun zu müssen.Fazit
Witzig und leicht zu lesen und dank seines Umfangs eine gute Lektüre für unterwegs. Empfehlung.
Gesamteindruck
Sprache / Stil: 7/10
Figuren: 7/10
Handlung: 8/10
Schlusswertung: 7/10 Punkte - Shia Su
Zero Waste
(31)Aktuelle Rezension von: Natascha_WSia Su ist für mich ein riesiges Vorbild, wenn es darum geht Müll zu vermeiden oder zu reduzieren. In ihrem schön gestalteten Buch lässt sie hinter die Kulissen blicken und zeigt ihren Weg auf immer nachhaltiger einzukaufen und möglichst viel Müll zu vermeiden.
Mit einigen Tipps und Tricks führt sie durchs Buch und regt an zum Umdenken und Handeln.
- Hanna Poddig
Radikal mutig
(8)Aktuelle Rezension von: HoldenFrau Poddig schreibt über ihr widerspenstiges, freies Leben und es ist eine Freude, alles mitzuerleben. Ich wußte zB bisher nicht, wie sich Castorgegner fühlen und daß es (angeblich) so ist, daß die eingesetzten Polizisten nur so lange freundlich bleiben, soweit die Kameras vor Ort sind. Und wie fühlt man sich, wenn man an ein Schienenstück zwecks Blockade gebunden ist? Informative Einblicke neben einem flammendem Appell zu einem bewußteren und gesünderen leben. Und zusätzlich bietet das Buch an einigen Stellen die Möglichkeit, sich selbst zu hinterfragen, ob man im eigenen voll durchkalkulierten Tagesablauf nicht doch Möglichkeiten hätte, das Richtige zu tun und dagegen zu sein? Angesichts von Trump Gauland usw wünscht man sich natürlich eine Neuauflage, bis dahin sei das Buch allen allen empfohlen. - Rudolf Obauer
Ich koche, also bin ich
(5)Aktuelle Rezension von: nana_what_elseIch halte den kleinen, nicht materiellen Luxus des Alltags für wesentlich nachhaltiger als jenen, den wir uns durch Konsum gönnen.
aus: Ich koche, also bin ich von Rudi Obauer, Seite 58. Textechte: Ecowin.
Klappentext: Ein Plädoyer für bewusstes Zubereiten und Konsumieren, für mehr Zeit und weniger Stress. Rudi Obauer erklärt, worauf es beim Kochen und Essen wirklich ankommt und woran man ein gutes Produkt erkennt. Die Küche wird bei ihm wieder zu einem Ort der Freude und der Gemeinschaft. Er zeigt, wie wir durch handwerkliches Können zu unserem eigenen Stil finden und dass dabei Gerichte entstehen, die einfach guttun. Wenn wir uns mit Freude unseren Nahrungsmitteln und der Arbeit damit zuwenden, wird Kochen wieder eine existenzielle Erfahrung. Kochen Sie sich frei! Textrechte: Ecowin Verlag.
Rezension: Rudi Obauers Buch Ich koche, also bin ich ist kein typisches kulinarisches Nachschlagewerk, keine Rezeptesammlung, wie man sie zu dutzenden schon gekauft, einmal gelesen und im 0815-Kochbuchregal verstauben lassen hat.
Rudi Obauers Buch ist eine Liebeserklärung an das leidenschaftliche Fuhrwerken in der Küche und ein kritischer Aufruf zum Kochen mit Köpfchen!
VERANTWORTUNG – das ist der rote Faden, der sich durch dieses pinke Büchlein zieht. Denn egal, ob man nun gerne vor dem heimischen Herd den Kochlöffel schwingt oder als Küchenchef eines Haubenlokals tätig ist: es wird immer wichtiger, sich als Koch einige Prinzipien hinter die Ohren zu schreiben.
Erkenne die Manipulation!
Wirf den Stress weg!
Was du in der Küche brauchst
Genieße den wahren Luxus!
Lerne das Einfache lieben!
Koche im Einklang mit Natur und Jahreszeit!
In diesen Kapiteln erläutert er sehr anschaulich, warum es wichtig ist, regional und saisonal einzukaufen, dem Bauern ums Eck den Vorzug zu geben, gegenüber dem internationalen Supermarktriesen, dabei auch vorhandene und nichtvorhandene Gütesiegel kritisch zu hinterfragen – und so viel wie möglich selbst anzubauen, selbst zu pflücken, selbst zu kochen: denn dann weiß man, dass das was man isst, von höchster Qualität ist.
Auch das Credo Weniger ist mehr! wird von dem Meisterkoch groß geschrieben: es braucht nicht immer exotische Rezepte, teure Zutaten und stundenlange Vorbereitungszeit, um ein phänomenales Gericht zu zaubern. Ganz im Gegenteil: mit einfachen und dennoch ausgefallenen Rezepten, die Rudi Obauer beinahe beiläufig als Tipps unter der Headline Probier doch einmal das! in den Fließtext einstreut, zeigt er, wie man mit wenig finanziellem und zeitlichem Aufwand aus heimischen Zutaten ungewöhnliche Leckereien zubereitet, die den Gaumen verwöhnen.
Reden wir nicht lange um den heißen Brei herum: Es gibt nichts, das uns in Küchenbelangen so unabhängig und frei von kommerziellem Druck und Bevormundung macht wie Essbares aus eigener Manufaktur – selbst zubereitete Speisen, selbst angebaute oder gefundene Pflanzen, selbst konservierte Nahrungsmittel. Selbstgemachtes erfüllt uns mit Stolz; es erzeugt ein Bewusstsein für die Abläufe in der Natur, was wiederum zu einem größeren Respekt vor Nahrungsmitteln führt.
aus: Ich koche, also bin ich von Rudi Obauer, Seite 93. Textechte: Ecowin.
Persönliches Fazit: Ich koche, also bin ich von Rudi Obauer ist ein Buch über Nachhaltigkeit, den Respekt vor der Natur und die Liebe zum Kochen. Ein wunderbarer Ratgeber für bewusstes Konsumieren, Kochen und Genießen! - Karen Duve
Warum die Sache schiefgeht
(14)Aktuelle Rezension von: HoldenKaren Duve schreibt sich dir ganze Wut von der Seele, wie wir von engstirnigen und machtbesessenen MÄNNERN in die globale Krise getrieben wurden, von den gleichen Typen, die seit 5000 Jahren das Sagen haben und wegen denen es jetzt 2 vor 12 auf der Weltuntergangsuhr ist. Sie nennt die Probleme beim Namen (gefühllose, dressierte Entscheidungsträger, die beratungsreistent sind und selbst jetzt vor dem abzusehenden Untergang nicht bereit sind, zu tun, was jetzt unbedingt getan werden muß. Allen Entscheidungsträgern landauf landab sei das Buch vor die Stirn getackert, aber Frau Duve sieht die Rettung ja auch nur in einer Revolution, selbst die Vereinten Nationen scheinen eine Nummer zu klein für das Anliegen zu sein. Das Buch zur rechten Zeit. - 8
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