Bücher mit dem Tag "kontrahenten"
5 Bücher
- Victor Hugo
Der Glöckner von Notre Dame
(307)Aktuelle Rezension von: sKnaerzleDer französische und der englisch/deutsche Titel sind widersprechen sich, aber beide beschreiben die beiden Seiten einer Medaille. Der Glöckner von Notre Dame bezieht sich auf die tragische Geschichte von Quasimodo, Esmeralda und dem düsteren Mönch Frollo und hier erweist sich Hugo als genauer Schildere von sehr unterschiedlichen Charakteren, die vom Schicksal verfolgt werden und die sich unwillentlich gegenseitig in den Untergang treiben.
Notre Dame ist der Titel eines Gesellschaftsromans des Mittelalters, eine Fülle von Massenszenen, Satire auf die Justiz (und man ist sich ziemlich sicher, Hugo meint seine Gegenwart), und ein Plädoyer die Schönheit der Gotik zu entdecken und die Kathedralen als Baudenkmäler zu erhalten.
Diese Fülle macht den Roman selbst zu einer Art gotischen Gebäudes, es gibt viel zu Entdecken, viele Themen werden angeschlagen, man kann lachen und weinen, man kann sich über einige Längen auch ziemlich langweilen aber am Ende ist es ein großer Roman.
- Erin Morgenstern
Der Nachtzirkus
(37)Aktuelle Rezension von: wortgetraenkt
Wundervoll! Das Hörbuch hatte mich bereits nach wenigen Minuten in seinen Bann gezogen, mich abtauchen lassen in die Magie. Eine Illusion der Illusion. Ein Wettkampf ohne Kenntnis über den Gegner oder die Gegnerin – ausgetragen in einer Zirkuswelt, welche vom Zauber umhüllt ist. Dies sind die Grundzutaten dieser magischen Geschichte und geben nur im Kleinen wieder, was mich zwischen und in den Worten erwartete.
Ein Erzählstrang welcher sich über ein Jahrzehnt erstreckt, und einer bei dem ich als Zuhörerin direkt angesprochen wurde. All das von nur einem Erzähler – Matthias Brandt, und definitiv ein neuer Sprecher für mich, nach dem ich Ausschau halten werde. Immer wieder fragte ich mich, ob wirklich nur ein Sprecher zuhören sei, so gekonnt spielte er mit seinen Tonlagen – besonders zwischen den zwei unterschiedlichen Erzählsträngen.
Cirque des Rêves – der Ort an dem sich der Großteil der Geschichte abspielt. Ein Zirkus der über Nacht vor Ort ist, nur um Mitternacht geöffnet ist und auch über Nacht wieder verschwindet. Ein Zirkus mit mehreren Zelten, ein Ort der Magie, ein Ort der Illusion. Eine Illusion der Illusion, denn die Magie und der Zauber sind wahrhaftig. Es ist keine Illusion der Magie, sondern wird den Zuschauer*innen als solche suggeriert. Und die Beschreibungen der echten Magie haben mich gefesselt – inmitten des Regens, den Karamelläpfeln, dem mit Schokolade überzogenem Popcorn und das Zirkusfeuer, welches nie erlischt. Ein Ort, um der Realität zu entfliehen, so bildlich erzählt, dass ich absolut eintauchte in die Welt.
Liebe? Ja. Romantik? Ja. Und doch höre ich diese Geschichte? Ja! Marco und Celia. Poppet, Widget & Bailey. Ihre Geschichte hat mich verzaubert. Ob es mich als Print in seinen Bann gezogen hätte weiß ich nicht, als Hörbuch konnte ich kaum die nächste Gelegenheit zum weiterhören erwarten!
- Christopher Priest
The Prestige
(26)Aktuelle Rezension von: ArkronSynopsis: Two world-class prestidigitators feud each other in fin-de-siècle London. Rupert Angier is a disinherited aristocrat starting his career with lucrative séances for grieving families. Alfred Borden is his opponent, a creative working-class magician frustrated by Angier's unethical exploitations.
The rivalry takes off when Alfred confronts Rupert in one of his seances, hurting Rupert's pregnant wife inadvertently. The duel is sometimes funny in the form of pranks or exposures, other times lethally dangerous.
Their center piece magic trick is a teleportation act called "The New Transported Man" and "The Flash", where they both excel each other and the whole world eagerly wants to watch their performances. The effect looks similar but they don't know about the other's exact technique. Is it a double, is it a technical device based on electricity?
Review: A frame story involves the opponents' grandchildren who uncover their ancestors' mysteries mostly by reading through their diaries.
The story is told in epistolary format, starting with Alfred's point-of-view. Then, nearly the same story is retold through Rupert's diary. Turns out, they have narrate completely different truths, as one could expect from illusionists.
None of the main protagonists is likable, both accumulate a pile of flaws, erratic behavious. Not only in their feud but also in their private lifes.
Now, what about that strange categorization of "SF Fantasy Horror"? First of all, it starts like a fantasy story. There are magicians, right? Not the fireball-wielding ones, of course. But some of their behaviour and their ultimate trick could count as real magic indeed.
Why would Gollancz publish the novel among their SF Masterworks? That could only be explained if there weren't "real" magic involved but some technical device driving "The Flash". Also, there is a lot of then brand new technology - electricity fascinated people at the end of 19th century. In fact, electricity brought forth a huge amount of startup companies and innovations just like in our contemporary times. One of the crazier and fascinating players in the field, Nikola Tesla, gives an appearance in the story.
The last category Horror builds up only very slowly. I won't reveal too much by saying that only towards the end, the full dimension of outrageous means is exposed.
Priest doesn't explain everything in the involved mystery, the reader has to puzzle partly their way through the connections. Also, there are some open ends leaving much to muse after reading.
I can't praise this novel more than stating that it's comparable eye-to-eye to Gene Wolfe's best works, e.g. his phenomenal "Peace" (review). There is also a film adaption for it by Christopher Nolan with a great line-up of stars: Hugh Jackman as Robert Angier, Christian Bale as Alfred Borden; add to that Scarlett Johansson, Michael Caine, Andy Serkis, and David Bowie as Tesla. I'll have to look at that the next couple of days!
- Caroline Roth
In den Armen des Windes
(4)Aktuelle Rezension von: Darcys_LesestuebchenIch liebe Historical Romance, aber meistens ist es leider immer dasselbe Schema, was ich dann irgendwann durchaus Leid bin. Da war der Roman von Caroline Roth eine Willkommene Abwechslung, die mir sehr gut gefallen hat.
Zum Buch:
Es geht um Fleur und Pierce, die nicht nur in völlig anderen Welten leben, sondern eigentlich auch verfeindet sind, da die Engländer mit den Franzosen Krieg führen. Nach dem Tod ihres wesentlich älteren Mannes soll Fleur seinen Freund auf einer Plantage in der Karibik heiraten und gerät auf der Überfahrt in die Fänge des berüchtigten Piraten Kapitän Pierce Blackhurst, der im Dienst der Majestät plündert.
Meine Meinung:
Als ich den Klappentext las, war ich nicht sonderlich begeistert und dachte mir, dass es mal wieder nach dem üblichen Schema ablaufen und sehr viel Erotik eingesetzt würde, ohne wirklich auf die damaligen Begebenheiten zu achten. Denn das hatte ich schon zu genüge.
Daher war ich umso überraschter, dass es in eine ganz andere Richtung lief. Klar, Erotik kam auch hier vor, aber sie wurde dezent eingesetzt und lebte von der Chemie ihres Paares. Zudem hat sich die Autorin darauf konzentriert, eine vernünftige und spannende Rahmenhandlung zu schaffen, die einfach mehr als die üblichen Storyelemente lieferte. Im Vordergrund stand Fleur, die sich nicht nur in einem neuen Leben zurecht finden musste, sondern der auch reichliche Steine in den Weg gelegt wurden. Ich fand ihren Mut und ihre Stärke bewundernswert und egal, wie schlimm es für sie, ihre Plantage oder ihre Bediensteten stand, sie kämpfte bis zum Schluss und gab nie auf.
Die Geschichte war eher ruhig und trotz einiger dramatischer Situationen wurde sie nie zu schwer oder drüber, sondern hielt eine relativ gute Balance. Mir gefiel es auch, dass die damalige Zeit sehr im Vordergrund stand und nicht als Mittel zum Zweck diente. Ich bin jetzt kein Experte, fand aber, dass Roth hier super recherchiert hat und die Begebenheiten authentisch wieder gab. Manches machte mich wütend oder traurig, aber man musste sich Erinnerung rufen, dass es leider damals so ablief.
Zum Schluss war ein wenig die Luft raus, aber das störte mich nicht zu sehr, da es doch ein rundes Happy End für Pierce und Fleur gab und es sich durchaus spannend las. Ich finde nur, dass ein paar Seiten weniger der Geschichte gut getan hätten.
Die Charaktere gefielen mir echt gut, auch wenn so mancher Inselbewohner mich wütend machte oder anekelte. Aber sie passten alle super in die Geschichte rein und wirkten nicht überzeichnet.
Fleur fand ich an ein paar Stellen leicht anstrengend, weil sie etwas naiv wirkte, aber mir gefiel ihre Wandlung sehr. Mir gefiel es, dass sie für ihre Leute kämpfte und sich nicht brechen ließ, egal, was auch passierte.
Pierces Verhalten mochte ich vor allem anfangs überhaupt nicht und ehrlich gesagt fand ich ihn widerlich und grob. Erst im Laufe der Geschichte änderte sich meine Meinung. Er wirkte geläutert und ich mochte seine ruhigere Seite, auch wenn er ein alter Verführer blieb.
Mit dem Schreibstil musste ich anfangs erst warm werden, weil vieles auch gehetzt wirkte. Aber vor allem die Zeit auf der Insel wurde super beschrieben und ich fand ihn spannend und interessant. Die erotischen Szenen wurden nicht zu viel eingesetzt und wirkten vor allem später sinnlich.
Fazit:
Für mich ist es auf jeden Fall eine Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hätte. Die Geschichte wurde nach leichten Anlaufschwierigkeiten schön spannend. Ich mochte es, dass die üblichen Klischees und Handlungsstränge ausgelassen wurden und die Autorin sich auf eine interessante und spannende Rahmenhandlung konzentrierte, die auch von der Anziehung ihres Paares lebte.