Bücher mit dem Tag "korea"
235 Bücher
- Jonas Jonasson
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
(5.928)Aktuelle Rezension von: la_vieDas war mein erstes Buch von Jonas Jonasson und nachdem ich so viel Gutes über seine Bücher im Allgemeinen und "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" im Speziellen gehört hatte, musste ich dieses Buch unbedingt lesen. Und ich bin nicht enttäuscht worden! Das Buch ist einfach nur großartig. Der Schreibstil ist unvergleichlich. Wie Jonas Jonasson mit der Sprache spielt ist einfach nur toll. Und schön ist auch, dass seine Wortwitze und genialen Formulierungen durch die Übersetzung nicht verloren gingen.
Der Hundertjährige Allan (der übrigens für sein Alter noch erstaunlich fit ist) lässt sich einfach vom Leben treiben ohne besondere Ansprüche oder Erwartungen zu haben. Es kommt eben alles wie es kommt. Da bringt es überhaupt nichts, sich erstens darüber zu viele Gedanken zu machen und zweitens, sich über Dinge aufzuregen, die eben nicht ganz optimal gelaufen sind. Er hat noch immer einen Ausweg aus jeder noch so auswegslos erscheinenden Situation gefunden. Und mit diesem Vertrauen in sein ganz persönliches Glück beschließt er, dass er noch längst nicht bereit ist, seinen hundersten Geburtstag mit Torte und Bürgermeister im Altersheim zu feiern. Dafür hat er noch zu viel vor. Und damit beginnt sein spätes Abenteuer, dass sich, wie man im Laufe des Buches lernt, nicht sein erstes war.
Ich kann es nur jedem wärmstens empfehlen, dieses Buch zu lesen. Ich habe viel gelacht und konnte mich sehr am tollen Schreibstil erfreuen.
- Rainbow Rowell
Eleanor & Park
(1.177)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraMit ein bisschen Verspätung ist endlich der Frühling auch meteorologisch bei uns angekommen, und das heißt auch immer: Zeit für Frühlingsgefühle! Deswegen hatte ich Lust auf eine luftig-leichte Liebesgeschichte. Vor einigen Jahren habe ich in meiner Lieblingsbuchhandlung einen Jugendroman gekauft, der genau das bietet, wonach ich gerade gesucht habe. „Eleanor & Park“ ist der Debütroman von Rainbow Rowell aus dem Jahr 2015, der schnell Erfolge verbuchen konnte. 2016 wurde das Buch für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert, und auch der Gott der Jugendliteratur selbst, John Green, äußerte sich in so hohen Tönen über „Eleanor & Park“, dass diese prompt auf das Cover gedruckt wurden: „Dieser großartige Roman erinnert mich nicht nur daran, wie es ist, jung und verliebt in ein Mädchen zu sein, sondern auch daran, wie es ist, jung und verliebt in ein Buch zu sein.“ Eine Lobeshymne von John Green ist quasi ein Ritterschlag. Inzwischen wird Rainbow Rowell aber auch oft mit Green in einem Atemzug genannt, und ist häufig die empfohlene Alternative für jene, die die überschaubaren Werke von Green schon kennen und lieben.
Der 16-jährige Park Sheridan lebt im Jahr 1986 mit seinem US-amerikanischen Vater, seiner koreanischen Mutter und seinem jüngeren Bruder Josh in Omaha im US-amerikanischen Bundesstaat Nebraska. Er fährt mit dem Schulbus zur Schule, wo Jeder seinen festen Sitzplatz hat. Der Platz neben ihm war bisher frei, worüber er ganz froh war. Nun gibt es jedoch ein neues Mädchen in seinem Jahrgang, das gezwungenermaßen den freien Platz einnimmt. Dass das der Beginn einer Liebesgeschichte ist, kann sich Park beim besten Willen nicht vorstellen.
Nachdem die gleichaltrige Eleanor Douglas nach einem Jahr Reißaus wieder in die prekären Verhältnisse ihres Elternhauses zurückkehrt, muss sie dadurch auch die Schule wechseln. Schon am ersten Schultag bekommt sie die Ablehnung ihrer Mitschüler deutlich zu spüren und landet notgedrungen neben einem kleinen, schmächtigen Jungen im Schulbus. Dass dieser Junge Park heißt und dass die Beiden mehr gemeinsam haben, als sie denkt, ahnt auch sie noch nicht.„Er versuchte nicht mehr, sie zurückzuholen.“, ist der erste Satz des Prologs, welcher ein klassisches Beispiel für eine epische Vorausdeutung ist, also hier am Anfang des Romans steht, aber eine Vorwegnahme des Ausgangs der Geschichte ist. Mit insgesamt annähernd 450 Seiten und 58 Kapiteln sind letztere recht kurz gehalten. Park und Eleanor wechseln sich als personale Erzähler im Präteritum ab, manchmal auch innerhalb der Kapitel. Der Handlungszeitraum beginnt im August 1986 und spielt etwa bis zum Ende des Schuljahres 1987.
Als Erstes lernt der Leser den männlichen Protagonisten Park Sheridan kennen. Er ist ein verhältnismäßig kleiner, schlanker Junge mit grünen Augen, den seine Mitschüler aufgrund seiner koreanischen Mutter als Asiaten bezeichnen. Gelegentlich hat er mit Rassismus zu tun, so wird seine Mutter von einem Schüler fälschlicherweise als Chinesin bezeichnet oder es wird ihm nachgesagt aus dem Dschungel zu kommen, weil die Szenerie in einem Film über den Vietnamkrieg im Dschungel spielte. Sogar Parks Bruder Josh ist inzwischen größer als er, weshalb er Schwierigkeiten hat, gegen ihn im Taekwondo anzukommen. Auch in der Schule gegen den Rüpel Steve hat Park es deshalb nicht leicht, weshalb er eher ein zurückhaltender und schüchterner Schüler ist, der gerne Musik hört oder mit seinem Freund Cal abhängt.
Eleanor Douglas hat dagegen einen ganz anderen Hintergrund. Sie lebt seit Kurzem wieder bei ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und ihren vier jüngeren Geschwistern, beziehungsweise Halbgeschwistern, in einem sehr kleinen Haus, sodass sie sich ihr Zimmer mit all ihren Geschwistern teilen muss. Das Zimmer ist klein und so beengt, dass nicht einmal jeder ein Bett für sich alleine hat. Das einzige Badezimmer hat keine Tür, weshalb ein behelfsmäßiges Laken über den Türrahmen gespannt wurde. Eleanors Verhältnis zu ihrem Stiefvater ist sehr schlecht, da dieser aggressiv und gewalttätig ist. Eleanor hat dunkelbraune Augen, einen roten Lockenschopf und Sommersprossen. Sie ist ein durchschnittlich großes, aber pummeliges Mädchen, das aufgrund der finanziellen Not ihrer Familie kaum Kleidung besitzt. Mit zu großen Hemden, geflickten oder löchrigen Hosen oder einer Krawatte, mit der sie sich die Haare zusammen bindet, fällt sie unfreiwilligerweise auf wie ein bunter Hund. Als 16-Jährige ist sie gerade mitten in der Pubertät, hat aber zuhause keinerlei Rückzugsorte oder Möglichkeiten zur Persönlichkeitsentfaltung. In der Schule ist sie den Schikanen ihrer Mitschülerinnen ausgeliefert. Kurzum, Eleanor ist eine bemitleidenswerte Figur. Dennoch fiel es mir zwischendurch schwer, mit ihr zu sympathisieren. Vermutlich aufgrund ihrer sozialen Herkunft igelt sie sich stark ein und wirkt gerade auf Unbekannte abweisend und widersprüchlich. Dies ist zwar der Tatsache verschuldet, dass sie auf sich alleine gestellt ist und kaum Rückhalt aus ihrem familiären Umfeld bekommt, es macht sie jedoch auch zu einem zwiespältigen Charakter.
Insgesamt fand ich es großartig, dass Rowell versucht neben der ersten großen Liebe auch noch ernste Themen wie Armut, Alkoholismus, Rassismus, häusliche Gewalt und Mobbing unterzubringen. Allgemein gelingt dies auch sehr gut, allerdings gibt es gerade in puncto Armut einen Aspekt, den ich Rowell nicht abkaufen kann. Dass Eleanor mit erschreckender Mittellosigkeit groß wird, wird regelmäßig deutlich. Sie besitzt keine Jacke und das Essen, das ihre Mutter kocht, besteht häufig aus Resten wie Reis und Ei oder belegtem Toastbrot, während ihr Stiefvater ein Steak aufgetischt bekommt. Im zwölften Kapitel erzählt Eleanor aber, dass es in ihrem Haushalt „kein Telefon, keine Waschmaschine, keine Zahnbürste“ gäbe. Eleanor müsse sich deswegen die Zähne mit Salz schrubben. Aber ganz ehrlich, es kann einfach nicht sein, dass vom Haushaltsgeld eine siebenköpfige Familie plus ein Hund und eine Katze durchgefüttert werden können, wobei der Stiefvater sogar noch sein Steak erhält, während für Zahnbürsten, die schätzungsweise ein Dollar das Stück kosten, kein Geld übrig ist. Vielleicht wollte Rowell auf Teufel komm raus die Armut dieser Menschen darstellen, hat dabei aber den Realitätsbezug verloren. Oder wer auch immer in der Familie Douglas für die Ausgaben verantwortlich ist, kann nicht haushalten, und macht die Familie ärmer als sie ist.
Rowell verwendet eine einfache Sprache, die sich an den Jugendslang anbiedert und nicht vor Umgangssprache wie „Wichser“, „Schlampe“ oder „Arschloch“ zurückschreckt. Gleichzeitig beweist sie aber auch, dass eine schlichte Sprache nicht gleich ein schlichter Stil bedeutet. Der Schreibstil ist zwischendurch humorvoll, aber vor allem die zarten Annäherungsversuche zwischen Eleanor und Park sind zauberhaft fein, kreativ und doch so unverkennbar, dass sich jeder Leser darin wiederfinden kann. Die aufkeimenden Emotionen zwischen den beiden Jugendlichen sind so wunderschön, ohne jemals kitschig oder klischeehaft zu werden. Auch das Tempo ist sehr gut gewählt, sodass sich das Buch angenehm lesen lässt. Dennoch blitzt gelegentlich durch, dass dies Rowells Debütroman ist, da es stilistisch noch nicht ganz ausgefeilt ist und ich leider einen fachlichen Fehler gefunden habe. In Kapitel 42 erzählt Eleanor: „seine Augen waren so grün, dass sie Kohlensäure in Sauerstoff hätten umwandeln können.“ Moment mal, Kohlensäure? Worauf Eleanor hier anspielt, ist höchstwahrscheinlich die Photosynthese, Stichwort „grün“. Dabei wird aber, wie man im Biologieunterricht lernt, Kohlenstoffdioxid (CO2) in Sauerstoff (O2) umgewandelt. Kohlensäure dagegen hat die Summenformel H2CO3 und spielt bei der Photosynthese überhaupt keine Rolle. Vielleicht ist dieser Fehler auch erst bei der Übersetzung entstanden. Jedenfalls ist es schade, dass jemand hier nicht einfach noch einmal nachgeschlagen hat.
Etwas, das quasi die Quintessenz von „Eleanor & Park“ ist, sind die zahllosen subkulturellen Anspielungen an die 1970er und 80er-Jahre. Seien es Comics, Musik, Filme oder gar Literatur und Lyrik. Während der gemeinsamen Busfahrt haben Eleanor und Park fast täglich Zeit sich über gemeinsame Interessen auszutauschen. Viele der Referenzen waren mir bekannt, seien es Bands wie „Joy Division“, „The Beatles“, „U2“ oder Comics wie „Batman“, „Fantastic Four“ oder „Watchmen“. Andere Anspielungen waren mir dagegen gar nicht bekannt, weil ich erstens ein Kind der 1990er bin und zweitens die US-amerikanische Subkultur doch manchmal Unterschiede zu der Mitteleuropas aufweist. So musste ich erst einmal recherchieren, was es mit „XTC“, „Skinny Puppy“ oder „Echo & The Bunnymen“ auf sich hat. Einerseits finde ich es ganz cool, beim Lesen nebenbei noch dazuzulernen, andererseits waren die unbekannten Referenzen manchmal zu viel des Guten, weil ich das Buch immer wieder zur Seite legen musste, um zu recherchieren, damit ich den Hintergrund der Geschichte besser verstehe, auch wenn das den Lesefluss oft unterbrochen hat.
Das Ende ist im Grunde genommen wie das gesamte Buch. Es folgt nicht dem klassischen Handlungsstrang und so wird auch der Abschluss nicht den Erwartungen jener Leser gerecht, die ein 08/15-Ende suchen. Doch gerade wegen seiner Bittersüße hat sich „Eleanor & Park“ einen Platz in meinem Herzen erschlichen.„Eleanor & Park“ von Rainbow Rowell ist eine wirklich liebenswürdige Geschichte über die erste große Liebe zweier 16-Jähriger im Jahr 1986. Sie hebt sich in vielerlei Hinsicht von typischen Liebesromanen für Jugendliche ab und ist eine schöne Frühlingslektüre. Mir wird das Jugendbuch zwar in positiver Erinnerung bleiben, es ist aber nicht ganz makellos. Eleanor ist als Protagonistin manchmal schwierig, der Stil ist noch nicht perfekt und die vielen Referenzen sind für Jugendliche heutzutage wahrscheinlich nicht mehr verständlich. Auch, dass Eleanor anfangs keine Zahnbürste hat, oder der fachliche Fehler bezüglich der Photosynthese, sind relativ kleine Kritikpunkte, die in ihrer Summe aber ins Gewicht fallen. Deshalb kann ich „Eleanor & Park“ aus dem Jahr 2015 nicht mehr als drei von fünf Federn geben. Doch gerade für die Zielgruppe, Jugendliche zwischen 14-18 Jahren, ist dieser Liebesroman aus vielen Gründen empfehlenswert.
- David Mitchell
Der Wolkenatlas
(530)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer„Der Wolkenatlas“ verbindet sechs Geschichten in verschiedenen Genres, die zu verschiedenen Zeiten spielen und von verschiedenen Menschen handeln.
Auf den ersten Blick haben die Handlungsstränge nicht viel miteinander zu tun – ein Notar schreibt 1859 auf einer Schiffreise Tagebuch, ein älterer Verleger hat 2012 Probleme mit Kriminellen und Verwandten, die letzten Überlebenden der Menschheit laufen 106 Jahre nach dem Fall durch eine postapokalyptische Welt.
Nach und nach wird jedoch deutlich, dass alles verknüpft ist: die Entscheidungen jedes Protagonisten haben Einfluss auf seine Nachfolger und werden selbst von der Vergangenheit oder Zukunft beeinflusst. Das genaue Ausmaß der Verbindungen bleibt unklar. Ob und wie viel Übernatürliches im Spiel ist, kann jeder für sich entscheiden.
Auch bestimmte Themen sind zeitübergreifend und ziehen sich durch das gesamte Buch: Freiheit in verschiedenen Formen und der Kampf darum, Ausbeutung, Betrug, die Suche nach der Wahrheit, das Füttern von Enten.
Eine Folge der besonderen Struktur des Romans ist natürlich eine große Menge an Charakteren (die gerne auch erst nach einigen Hundert Seiten wieder auftauchen), darauf muss man sich einlassen können, wenn man das Buch lesen möchte.
Zudem ändern sich die Erzählart und der Schreibstil mit jeder Geschichte. Von Tagebucheinträgen und Briefen über Interviews bis hin zu Lagerfeuergeschichten bietet dieses Buch erzähltechnisch alles. Je nach Vorliebe kann man das als Vor- oder Nachteil ansehen. Meiner Meinung nach hilft es, in jeder neuen Geschichte „anzukommen“ und bietet Abwechslung, auch wenn ich den postapokalyptischen Dialekt in der letzten Geschichte ehrlich gesagt etwas anstrengend fand.
Wenn man von den vielen Charakteren und der Idee an sich nicht abgeschreckt ist, ist „Der Wolkenatlas“ sehr zu empfehlen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird man mindestens eine oder zwei (am besten natürlich mehr) Geschichten sehr genießen und wenn man dann noch die einzelnen Elemente verbindet, ergibt sich ein Gefühl, als hätte man erfolgreich ein interessantes Puzzle zusammengefügt.
- Anne Pätzold
When We Dream
(501)Aktuelle Rezension von: LI_L0Inhalt (ohne Spoiler):
Ella führt ein ruhiges Leben zwischen Büchern, ihrer Arbeit und ihren Schwestern. Partys oder große Abenteuer interessieren sie nicht-bis sie auf einer Veranstaltung zufällig Jae-yong trifft, einen der größten K-Pop-Stars der Welt. Trotz ihrer unterschiedlichen Welten fühlen sich die beiden zueinander hingezogen. Doch eine Beziehung mit einem Idol bringt Herausforderungen mit sich: Geheimhaltung, Medienrummel und die Frage, ob ihre Gefühle all dem standhalten können.
Cover:
Das Cover ist in sanften Pastellfarben gehalten und wirkt schlicht, aber elegant. Es transportiert eine verträumte Atmosphäre, die gut zum Inhalt passt. Allerdings hebt es sich nicht stark von anderen New-Adult-Romanen ab und bleibt eher unauffällig.
Schreibstil:
Anne Pätzold schreibt sehr gefühlvoll und atmosphärisch. Ihre Sprache ist sanft, fast poetisch, und besonders die inneren Gedanken der Protagonistin werden detailliert beschrieben. Dadurch taucht man tief in Ellas Gefühlswelt ein, aber genau das sorgt auch für einige Längen. Viele Szenen ziehen sich, weil Ella viel über ihre Emotionen reflektiert, ohne dass die Handlung wirklich voranschreitet. Wer poetische, ruhige Erzählstile mag, wird sich hier wohlfühlen-wer Tempo und Spannung sucht, könnte ungeduldig werden.
Charaktere:
Ella, die Protagonistin, ist introvertiert, verantwortungsbewusst und bodenständig. Ihre ruhige Art macht sie sympathisch, aber manchmal wirkt sie auch etwas zu passiv. Ihre Entwicklung bleibt im ersten Band noch zurückhaltend, doch ihr innerer Konflikt-zwischen ihrem normalen Leben und den Gefühlen für Jae-yong-ist glaubwürdig dargestellt.
Jae-yong ist charmant, humorvoll und geheimnisvoll. Seine Rolle als K-Pop-Star bringt eine faszinierende Dynamik in die Geschichte, doch er bleibt über weite Strecken schwer greifbar. Die Szenen mit ihm sind zwar spannend, aber man erfÄhre nur wenig über seine Gedanken und Gefühle.
Die Nebencharaktere, insbesondere Ellas Schwestern, bringen Lebendigkeit in die Geschichte. Ihre Beziehungen wirken realistisch und verleihen dem Buch Tiefe.
Handlung:
Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam, was sie authentisch macht, aber auch dazu führt, dass manche Passagen sich ziehen. Besonders in der ersten Hälfte passiert wenig, da viel Fokus auf Ellas Gedanken und ihre Unsicherheiten gelegt wird.
Erst in der zweiten Hälfte nimmt die Handlung mehr Fahrt auf. Die Herausforderungen, die eine Beziehung mit einem weltberühmten Idol mit sich bringt, sind interessant dargestellt. Die Einblicke in die K-Pop-Welt sind spannend und realistisch, was das Buch besonders für Fans dieses Genres reizvoll macht.
Die Geschichte ist weniger dramatisch als erwartet, sondern eher ruhig und nachdenklich. Es gibt berührende Momente, aber keine großen Wendungen oder Schockmomente.
Was hat mir gefallen?
+ Der gefühlvolle, sanfte Schreibstil
+ Die authentische Darstellung der K-Pop-Welt
+ Die realistischen Beziehungen zwischen den Figuren
+ Die ruhige, atmosphärische Liebesgeschichte
Was hat mir weniger gefallen?
- Einige Szenen waren zu langatmig
- Jae-yong blieb als Charakter teilweise zu blass
- Die Spannung hätte an manchen Stellen höher sein können
Was habe ich aus dem Buch gelernt?
Das Buch zeigt auf einfühlsame Weise, wie schwierig es sein kann, sich in einer Welt zurechtzufinden, die nicht für einen gemacht ist-sei es die schillernde K-Pop-Industrie oder eine Beziehung, die im Verborgenen bleiben muss. Es thematisiert Selbstzweifel, den Mut, aus der eigenen Komfortzone herauszutreten, und die Bedeutung von Vertrauen.
Für wen ist das Buch geeignet?
~ Fans von ruhigen, gefühlvollen Liebesgeschichten
~ Leser*innen, die poetische, sanfte Schreibstile mögen
~ K-Pop-Fans, die sich fü die Hintergründe der Industrie interessieren
~ Alle, die New Adult-Romane ohne großes Drama bevorzugen
Wer jedoch eine rasante, wendungsreiche Geschichte mit viel Spannung sucht, könnte sich an den ruhigen Passagen und der langsamen Entwicklung stören.
Fazit:
„When We Dream” ist ein gefühlvoller New-Adult-Roman, der mit seinem sanften Schreibstil und authentischen Einblicken in die K-Pop-Welt überzeugt. Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und realistisch, doch einige Passagen sind zu langatmig. Wer emotionale, ruhige Romane mag, wird hier fündig-wer auf Spannung und Drama hofft, könnte sich jedoch schwerer tun.
- Han Kang
Die Vegetarierin
(524)Aktuelle Rezension von: Eric_MaesWie lebt es sich in einer arrangierenden Partnerschaft, in der jeder seine Rolle einnimmt? Wie ist es, wenn da einer ausbricht und was kann das für Auswirkungen auf das größere Familiensystem haben? Literaturnobelpreisträgerin 2024 Han Kang schreibt hier ein revolutionäres aufbäumendes verstörendes, reizend erotisches, sehnsüchtiges, rational-kühles Meisterwerk in Form eines Romans, der schnell ausgelesen ist und emotional eine Achterbahnfahrt zwischen gesellschaftlichen Normen und psychischer Zerrüttung bietet.
Das Buch ist im broschierten Softcover herausgegeben. Der Preis von 12.00 € ist ein Schnäppchen für solch ein Meisterwerk, welches zu Recht den Literaturpreis erhalten hat. Es ist eine Mischung aus Psychodrama, Gesellschaftsroman und sanftem Psychothriller und schwer einzuordnen in ein Genre. Das Cover zeichnet rotfarbige Blumen, die einen Einblick in die Träume der Geschichte und erst Sinn ergeben, wenn man diese gelesen hat. Sie kommen zart und sanft und doch sehr platzeinnehmend daher. „Die Vegetarierin ist eine kafkaeske Geschichte in drei Akten über Scham und Begierde, Macht und Obsession sowie unsere zum Scheitern verurteilten Versuche, den Anderen zu verstehen, der ja doch, wie man selbst, Gefangener im eigenen Leib ist.“ Die drei Akte sind jeweils aus der Ich-Perspektive je einer anderen Person geschrieben, die aus Ihrer Sicht Yeong-hye wahrnehmen und beschreiben. Dazwischen kommen die erlebten und gelebten Träume der Frau, die immer mehr in der Realität verschmelzen. Han Kangs Schreibstil ist kühl, präzise und leidenschaftlich sowie poetisch.
Die drei Akte: Die Vegetarierin, Der Mongolenfleck und Bäume in Flammen.
„Die angenehme Eintönigkeit ihrer Ehe wird jäh gefährdet, als Yeong-hye beschließt, sich fortan ausschließlich vegetarisch zu ernähren.“
Die Geschichte beginnt im ersten Akt mit einer schockierend ehrlichen rationalen Beschreibung des Mannes über seine Frau und seine Beziehung zu ihr. Der Roman handelt in Südkorea und gibt Einblick in eine Kultur sowie eine subtile Kritik an der Form des Zusammenlebens in dem Land und der Region preis. Er hielt sie für unscheinbar, unattraktiv, weder angezogen noch abgestoßen. Es gab also keinen Grund sie nicht zu heiraten. „Ein Push-up-BH hätte sie attraktiver gemacht.“ Damit fängt das verstörende auf einer oberflächlichen rationalen Ebene sanft an. Han Kang ist eine Meisterin des Verschmelzens der krassen Gegensätze: rational und emotional. Hoffnung und Scheitern. Patriarchat und Feminismus. Leben und Tod. Themen wie Unterdrückung, Körperlichkeit und die Rolle der Frau stehen im Mittelpunkt.
So bald ändert sich blitzartig das Blatt mit einem Traum und löst eine Kette radikaler Veränderungen im Leben der Protagonistin und in ihrem Umfeld aus. Yeong-hye entscheidet sich plötzlich nachts kein Fleisch mehr zu essen und sortiert alles aus. „Ich begriff nicht, dass die ganze Zeit ein solcher Egoismus und eine solche Rücksichtslosigkeit in ihr geschlummert haben sollten. Sie konnte doch nicht plötzlich so unvernünftig sein.“ In der Beziehung gibt es keine Zärtlichkeit mehr, denn ihr Mann riecht nach Fleisch – aus jeder Pore. „War sie etwa doch nicht die durchschnittlichste Frau der Welt, die zu finden ich mir so viel Mühe gegeben hatte?“
"Ich hatte einen Traum.“ Ein Satz, der immer wieder kommt und die Verbindung zum Inneren ist, ohne das man ihn versteht. „Mein Mund, die Zähne und mein Gaumen waren voll von Blut gewesen.
Meine Augen spiegelten sich glitzernd in einer Blutlache am Boden.“ „Seine Beine zucken vor Krämpfen, seine aufgerissenen Augen sind blutunterlaufen.“ Immer mehr wird der Traum klarer und doch entfernt man sich immer mehr vom Verstehen. Sind es reale Erlebnisse? Sind es die Schläge des Vaters in der Kindheit? Die Liebe zu den Tieren oder doch zu den Pflanzen? Angenommen sein von der Natur? „Nach dem Aufwachen konnte ich mich jedoch nicht daran erinnern, wen ich umgebracht hatte.“ Gewalt und Psychiatrie. Dissoziierung oder Traum. Helfen und Ohnmacht. Leben und Tod.
So beginnt der zweite Akt aus der Ich-Perspektive des Schwagers der Frau. Es eskaliert zu einem familiären Drama. Ein Künstler, der obsessiv seiner Leidenschaft von Inszenierung von Kunst nachgeht. Eine Blume, die aus einem Mongolenfleck entspringt gepaart mit Leidenschaft und Sex. „Was macht Ehe schon für einen Sinn.“ Passen zwei träumende Menschen besser zusammen? Ist Neuausrichtung und Formierung, um neu zu leben immer lebenswert? Die Akte werden miteinander verknüpft und spielen das Spiel immer weiter und es wird größer. So ist der zweite Teil leidenschaftlich erotisch und voller Begierde, um doch wieder verstörend und radikal kühl zu werden. Hoffnung wird zu Verzweiflung und führt zu Ohnmacht.
Im dritten Akt „Bäume in Flammen“ wird die Story aus Sicht der Schwester In-Hye weitererzählt. Verzweifelt, hoffend und liebend geht die Geschichte ihrem Showdown entgegen und Traum und Realität verschwimmt immer mehr in den Protagonisten-Schwestern. Das feine Band zur Realität wird durchtrennt. Nebenher die rationale Kühle des Systems in dem wir gefangen sind. Kann man ein Baum sein? Können Blumen aus dem Schritt wachsen? „Hätte nicht das Blut, das ihre Schwester heute verloren hatte, aus ihrer eigenen Brust sprudeln müssen?“
Ein Aufschrei – Revolution, Naturverbundenheit und Leidenschaft. Wild und rebellisch, still und ohnmächtig. Ein Roman wie ein kompliziertes Go-Spiel. Unmöglich den Sinn zu verstehen. Und doch kann man nicht aufhören, darüber nachzudenken. Bis das Gehirn wieder aussetzt.
„Egal, was passiert, selbst nach einem schrecklichen Ereignis isst man, trinkt man, geht auf die Toilette, wäscht sich. Manchmal amüsiert man sich sogar.“
Stille, Ruhe und In sich gehen. „Im Moment des Träumens hält man alles für wahr.“ Werden wir aufwachen? Ein Roman mit Tiefgang und einer dunklen surrealen Atmosphäre. Beklemmung sowie Hoffnung bis zur letzten Seite und darüber hinaus.
Einatmen, Luftholen, Festhalten. Verstört sein und Nachdenken.
5 Tagträume in die Welt über uns in uns und ein geheimnisvolles Lächeln.
„Keiner kann mir helfen. Keiner kann mich retten. Keiner kann mir das freie Atmen wiedergeben.“
„Die Wolken sind nicht mehr so dicht und lassen hier und dort einzelne Sonnenstrahlen durch.“
Wird es Antworten geben? Es endet mit einer Frage und nicht mit dem letzten Satz. Wow! Chapeau. Nobelpreis!
- Jenny Han
To All the Boys I've Loved Before
(244)Aktuelle Rezension von: AnsonsternSelten ist es mir passiert, dass ich ein Buch zufällig aus dem Regal in der Buchhandlung gezogen, über den Klappentext geschmunzelt und mich dann direkt auf der ersten Seite verliebt habe. (Der Klappentext ist übrigens super - das kann man nicht von jedem Buch behaupten, aber dieses macht gleich neugierig, ohne zu viel zu verraten.)
Lara Jean bleibt freitagabends zu Hause und ordnet ihren Schuhschrank. Ich liebe sie jetzt schon. Und sie schreibt Briefe. Dieser Roman hätte kitschig und klischeehaft werden können, wäre er von jemand anderem geschrieben worden, aber er ist fantastisch. Die Autorin Jenny Han kennt man auch durch "Der Sommer, als ich schön wurde", allerdings war die Reihe leider so gar nicht meins. Aber auch da ist mir schon der Schreibstil der Autorin aufgefallen. Eine Protagonistin wird natürlich nicht automatisch dadurch liebenswert, dass sie ihren Schuhschrank ordnet und ich mich selbst in vielen Aspekten wiedererkenne. Es kommt darauf an, wie das Ganze erzählt wird.
Mit Lara Jean hat die Autorin eine der liebenswertesten Protagonistin geschaffen, der ich jemals beim Lesen begegnen durfte. Ich habe geseufzt, gelacht und gegrinst wie eine Verrückte. Mein Herz ist abwechselnd aufgegangen und hat sich zusammengezogen, und an der Gefühlsachterbahn, die ich beim Lesen durchgemacht habe, habe ich gemerkt: Das ist ein Buch, das ich so schnell nicht vergessen werde.
Diese Geschichte enthält keine besonders abenteuerlichen oder übernatürlichen Elemente, sondern handelt einfach von einem Mädchen und ihrem alltäglichen Leben, einer überschaubaren Welt mit einer überschaubaren Handlung. Und doch: Diesen Roman habe ich sieben Jahre nach dem ersten Lesen immer noch nicht vergessen. Ist es der beste Roman, den ich jemals gelesen habe? Nein, das ist er nicht. Aber: er kommt ziemlich nah dran.
- Markus Heitz
Des Teufels Gebetbuch
(201)Aktuelle Rezension von: Prof_AmbrosiusThadeus ein ehemaliger Spieler, kommt in den Besitz einer historischen Spielkarte. Ab diesem Zeitpunkt, nehmen die Geschehnisse ihren Lauf. Die Jagd nach dem Rest des Kartendecks, offenbart die wahre Natur des Spiels.
Dies war das erste Buch von Markus Heitz, dass ich gelesen hatte. Es war jedoch bestimmt nicht das letzte. Wenn das Buch teils auch recht langatmig war, fesselte mich Heitz Schreibstil recht schnell. Es gab viele Wendungen und einige Passagen, bei denen mir doch der Atem stockte. In Kombination mit einem großen Anteil an Fantasy, hat der Klappentext und das wirklich schöne Cover nicht zu viel versprochen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
- David Mitchell
Cloud Atlas
(59)Aktuelle Rezension von: Valkyrie KaneI have absolutely no idea how to review this book. Even a week and a half later I don’t really know what to tell you.
I could tell you that I think three sixth of this book were even more boring than watching grass grow, but that wouldn’t explain WHY I think that, would it? And since I always try to explain my reasons for liking or – in this case – not liking a book (not really), that just wouldn’t do. So…
Bear with me here. I’ll try to do my best, okay?
First of all: WTF did I just read?
That was my initial reaction after having finished Cloud Atlas.
And it wasn’t the kind of whoa-I-can’t-believe-it-what-an-eye-opener-WTF, either.
After all the hype, and after all I’ve heard about this book, I can honestly say: I’m not impressed.
No, really.
“Everything is connected.” Everything is connected, my a… behind.
“Souls cross ages like clouds cross skies.” That’s actually what it says on the tin, respectively the back of the book. So, of course, I went into it, expecting events that start in one period of time and cause other events to happen in another one. I expected soul-travelling, people meeting and meeting again in a different time, recognizing each other’s souls by looking in each other’s eyes, a turn of a phrase, a particular mannerism or whatever else, unlocking memories and allowing the characters to work together or antagonize each other to prevent certain events, that had been set in motion ages ago, from happening. Or make them happen.
Something like that, in any case.
If you’re like me, you’re in for a whole world of disappointment.
The only “connection” that’s happening here is that each storyline is somehow mentioned in the following story, but only in passing and without any impact on the occurring events.
Oh, yes! And there’s the repeated mentioning of a birthmark in the shape of a comet – which bears absolutely no consequence at all. At least not any I could see. At first I thought it was the sign of the “hero” in each of the stories, but that wasn’t it. But maybe I’m just too stupid to recognize a pattern.
Anyway.
There was the first storyline named “The Pacific Journal of Adam Ewing”, which was nice to read. Not that there was really anything happening, but it had a pleasant Treasure-Island-y feeling to it (only without the pirates). Still, it was a bit on the dull side. And, of course, it ends not only in the middle of the story but also in the middle of a sentence, because apparently the author thought this a good way to write a book.
The next storyline is called “Letters from Zedelghem”. This storyline is so incredibly boring, I nearly gave up. Plus, while story 1 had some really likable (though even more unlikable) characters, story 2 only consisted of mean, selfish, stupid and despicable characters, I really didn’t want to know more about. Also: nothing happens. And it ends – again – in the middle of the story.
To cut a long story short: ALL of the first five storylines are only half-told and end in the middle of various events. This book is constructed like this:
The Pacific Journal of Adam Ewing (Part 1)
Letters from Zedelghem (Part 1)
Half-Lives: The First Luisa Rey Mystery (Part 1)
The Ghastly Ordeal of Timothy Cavendish (Part 1)
An Orison of Sonmi~451 (Part 1)
Sloosha's Crossin' an' Ev'rythin' After (Complete)
An Orison of Sonmi~451 (Part 2)
The Ghastly Ordeal of Timothy Cavendish (Part 2)
Half-Lives: The First Luisa Rey Mystery (Part 2)
Letters from Zedelghem (Part 2)
The Pacific Journal of Adam Ewing (Part 2)
Let’s get on with it, shall we?
Story no. 3, “Half-Lives: The First Luisa Rey Mystery”, gave me hope again, and simultaneously made me wonder how and author can write so thrilling and so boring at the same time. “Half-Lives” is a really exciting read. A kind of fast-paced murder-conspiracy-economy-thriller with great characters and lots of things happening. Yes! Finally! Things are happening! I absolutely enjoyed reading about Luisa Rey and her fight with a nuclear power plant corporation.
Only to be BORED OUT OF MY SKULL by story no. 4, “The Ghastly Ordeal of Timothy Cavendish”. I have to admit that here, too, things were happening, and it has a nice twist at the end, that I hadn’t seen coming, but that couldn’t distract me from the – again – very unlikable characters.
I can only repeat myself, but I find it very, very hard to read a story written in first-person-narrator, when I completely dislike said narrator. Plus, I lose interest. So, yeah…
“An Orison of Sonmi~451” was a very good story again. Even though I’m not that much into Science Fiction, it was absolutely captivating to read about this foreign culture and way of living that originated in… Korea, I think. And maybe not even that far in our future.
But, of course, it couldn’t last.
“Sloosha's Crossin' an' Ev'rythin' After”. The sixth storyline. The first story that is actually completely told without ending in the middle of things.
For some reason I assumed, this would be a kind of “turning point”, or some such. The chapter where all of the storylines come together, or at least a LITTLE, so we might get a hint of what this is all about.
No such luck.
It’s about a man from the future, who lives on an island, I think, maybe former Hawaii? I think it is mentioned somewhere.
Why I’m not sure?
Because I didn’t understand that much.
I mean, yeah, write a whole story in an abominable variation of the English language, which is an effing drag to read, why don’t you? Thank you so much! I am aware that languages are changing over time, but usually WE change WITH them! We’re not thrown about 500 years into the future and supposed to understand an idiom where today’s grammar is – apparently – completely out of fashion, punctuation likewise, and letters at the end of a word, or even in between, are actually more of a suggestion than an obligation.
I can understand that one would want to illustrate the change to mankind, but really, there HAD to be other ways. Better ways. “An Orison of Sonmi~451” was also pretty evolved, but they talked just like we do today.
Utterly frustrating, that.
I only read on, because I waited for the eye-opener, the wow factor, the point where I would go, “Oh! That’s how everything worked out! Oh, that’s clever!”, but it never happened. The events DON’T cause each other, the people don’t recognize each other as “familiar souls” or something, and while I really admire the construction of this book, I can’t help but ask: why?
Why choose such an elaborate way of storytelling, only not to actually TELL anything? This book could have been written with the six short stories in sequence, and it would’ve worked just as well.
Basically it’s a book about the suppression and/or annihilation of whole civilisations by the rich and powerful (and white), who will always try and rise themselves above the poorer and uneducated, and try to form a “master race”. And if you dare to revolt, sometimes it’s crowned with success, sometimes it costs you your life. One man/woman CAN achieve changes, but sometimes they can’t. Everything changes, yet everything stays the same.
As long as money and power mean more than honesty, hard work and kindness, everything will always stay the same.
And you needed SIX different stories to tell me that?
Well, hard cheese! I knew that already!
“Half-Lives: The First Luisa Rey Mystery” and “An Orison of Sonmi~451” were a joy to read, but otherwise? No. Sorry. This book couldn’t really impress me. Like I said at the beginning.
2,5 stars out of 5 – rounded up to 3 as per usual.
And maybe I’m mistaken, but…
On page 166 of my version of Cloud Atlas (ISBN: 978-0-340-82278-4) it says:
“The room was lit electric marigold, and in waltzed – backwards, luckily for me – a little witch with red corkscrew curls. ‘Mummy!’ I half heard, half lipread through the glass.”
When that little girl is waltzing in backwards (luckily for him), how can he half lipread? If he can’t see her face, he can’t lipread (neither full nor half). And if she couldn’t see him, coming in FORWARDS, the whole “luckily-for-him” thing makes no sense at all. Do I have an error in my reasoning? (Serious question, btw. Maybe I got it wrong.) - Haruki Murakami
Sputnik Sweetheart
(403)Aktuelle Rezension von: MEvaZwiegespaltene Reviews beiseite - ich liebe dieses Buch. Verstehe ich es? Ich weiß nicht. Mag ich den Fakt, dass ich es nur vielleicht zu 70% verstehe? Irgendwie schon!
Unser Protagonist (mal wieder namenlos aber scheint mit einem K zu beginnen?) liebt/begehrt das Manic-Pixie-Dream-Girl, was ihn um 3:30 Uhr mit Anrufen belästigt - Sumire. Sumire hat sich aber in ihre Arbeitgeberin Miu verliebt, die sie auf einen Trip nach Europa mitnimmt, auf dem Sumire verschwindet. Miu selbst hat ein mystisches Geheimnis, was ihr Haar in einer verhängnisvollen Nacht vor 14 Jahren hat weiß werden lassen.
Alles ist irgendwie undurchsichtig, vermutlich an die Odyssee oder die großen Mythen angelehnt. Ist Sumire in der Unterwelt? Wollte sie verschwinden um für immer in Mius Gedächtnis zu bleiben?
Lest das Buch am besten ohne eine einzige Erwartung und lasst euch von der wunderschönen Prosa leiten.
- Adam Johnson
Das geraubte Leben des Waisen Jun Do
(141)Aktuelle Rezension von: mabo63Eine fiktive Geschichte zeichnet die Zustände in Nordkorea. Ein Waisenjunge ist der Protagonist, mal als einfacher Soldat, oder als Funker auf einem Fischerboot, dann als Spion der auf Geheiss des 'Führers' rücksichtslos Japaner entführt; dann hangelt er sich auf wundersame Weise ganz hoch, wird Komandant und sowas wie die rechte Hand des zuweilen mit feinem Humor ausgestateten Diktators. Die Geschichte ist gespickt mit vielen unerträglichen Folterszenen, manch einer mag aus diesem Grunde das Buch nicht zu Ende lesen. Fantasie hat er ja der Herr Johnson - und wer weiss vielleicht ist die Realität noch viel grauenhafter..
- Nicola Yoon
The Sun is also a Star
(100)Aktuelle Rezension von: Anni04Diese Geschichte hat mir erstaunlich gut gefallen. Ich habe das Buch im Bücherschrank gefunden und nach dem Lesen des Klappentextes dachte ich erst, dass das nichts für mich ist. Ich mag eigentlich keine Geschichten, die an einem einzigen Tag spielen. Ich bin aber froh, dass ich dem Buch eine Chance gegeben habe, denn es hat sich wirklich gelohnt.
Ich mochte Natasha und Daniel beide sehr gerne, da beide ihren eigenen Charakter haben und liebenswert waren. Auch wenn ihre Dialoge nicht immer authentisch waren. Ich habe noch nie einen Teenager so sprechen gehört, wie die beiden manchmal. Besonders hat mir auch gefallen, dass zwischendurch mal die Perspektiven von anderen, teilweise fremden, Personen gezeigt wurden. Vor allem am Ende hat mir das echt Gänsehaut bereitet.
Die vielen Zufälle und wie mehrere Ereignisse miteinander zusammenhängen, fand ich sehr interessant zu lesen. Zudem wurde die Thematik "Abschiebung" meiner Meinung nach sehr spannend und berührend in den Roman eingebunden. Das Ende fand ich ebenfalls sehr gelungen, da ich es so auch nicht erwartet hätte.
Alles in allem ein guter Roman, der sich schnell weglesen lässt, aber trotzdem voller wichtiger Themen ist.
- Anne Pätzold
When We Hope
(228)Aktuelle Rezension von: luisaeangelDas Auf und Ab zwischen Jae-yong und Ella findet ein schönes Ende, das viel offen lässt!
In When We Hope begleiten wir Ella und Jae-yong auf ihrem finalen Schritt in eine glückliche Beziehung. Während Mel nach einem Schwächeanfall ins Krankenhaus gebracht wurde und Ella sich nach Jae-yong sehnt, muss sich dieser mit seiner Band NXT eigenen Problemen stellen. Beide müssen sich im Laufe des Buches bewusst werden, wie sie ihre eigenen privaten Probleme bewältigen und gleichzeitig für den anderen in der geheimen und komplizierten Fernbeziehung da sein können.
Ella unternimmt auch endlich eine Reise nach Seoul, um ihren Freund in seinem Heimatland besuchen zu können und seine Kultur kennenzulernen. Die Reise war mein persönliches Buchhighlight, auch wenn es gern etwas ausführlicher und länger hätte sein dürfen.
Der Plottwist war für mich authentisch gestaltet und hat sehr gut zu den bisherigen Ereignissen gepasst.
Leider war das Ende für mich persönlich zu knapp und offen gehalten. Ich hätte mir unter anderem eine Live-Interaktion zwischen Liv und Ed gewünscht, da sie so ein Fan der Gruppe und besonders von ihm ist.
Aber da die Protagonisten beide noch sehr jung sind und so unterschiedliche Leben führen, die sich nicht von einem auf den anderen Tag ändern, passt es wiederum sehr gut zur Reihe.
Besonders überzeugen konnten mich die ganzen drei Bücher über die Emotionen der Figuren. Sie waren so authentisch, dass ich mich komplett in die Denkweisen einfühlen konnte und alle in mein Herz geschlossen habe!
Die Love-NXT Reihe hat sich zu einer echten Wohlfühlreihe entwickelt, zu der ich gern jederzeit wieder zurückkommen werde!
- Han Kang
Unmöglicher Abschied
(36)Aktuelle Rezension von: kunterbunt79Das Cover fand ich schon mal gut und auch der Buchtitel machte mich neugierig.
Die Geschichte in meinen Worten zusammengefasst fällt mir dann aber wieder schwer, denn ich gebe es zu. Sie liegt mir einfach nicht. Ich weiß nicht, ob es an der Art wie diese Geschichte erzählt wird, liegt oder aber wegen des Verständnisses.
Ich bekomme es nicht so recht zu greifen und mir ist es zu wage, zu wenig mit einer Aussagekraft bestückt. Ich lese die Zeilen und mir kommt der Sinn nicht in den Kopf und so ist es mir das gesamte Werk über sehr mühselig gefallen und dennoch dachte ich: das wird noch, gib ihm eine Chance.
Es aber mal so einfach gelesen zu haben oder auch mal mehr als 50 Seiten dran zu bleiben? Nein, das hab ich hier einfach nicht geschafft. Es konnte mich leider nicht erreichen, aber so ist das eben auch mal, selbst wenn es bei mir bei ganz wenigen Büchern der Fall ist.
Aber es hat ja keinen Zweck das Buch in den Himmel zu heben und es euch zu empfehlen, wenn es eben so nicht ist.
Habt ihr auch schon mal die Erfahrung gemacht? Welches Buch ging für euch so gar nicht?
- Cho Nam-Joo
Kim Jiyoung, geboren 1982
(471)Aktuelle Rezension von: leas_bookdiary„Kim Jiyoung, geboren 1982“ ist die Geschichte einer durchschnittlichen Frau aus Südkorea, die sich in ihrem Alltag mit den alltäglichen Herausforderungen der Frauenrolle im patriarchyischen System ihres Landes auseinandersetzt. Die Erzählung folgt Jiyoungs Leben von ihrer Kindheit bis zu ihrer Zeit als Mutter und Hausfrau. Ein Wendepunkt tritt ein, als sie beginnt, die Stimmen anderer Frauen – sowohl lebender als auch verstorbener – zu übernehmen. Diese surrealen Erlebnisse ziehen die Aufmerksamkeit ihres Mannes auf sich, der sie schließlich zu einem Psychiater bringt. Der Roman beleuchtet Jiyoungs Leben durch die Linse eines psychiatrischen Fallberichts und deckt die systematische Ungleichbehandlung und den fortwährenden Sexismus auf, dem sie ständig ausgesetzt ist. 🌸📚
Der Schreibstil ist nüchtern, beinahe klinisch, wodurch das Buch dokumentarisch und distanziert wirkt. Es wird mehr berichtet als gezeigt, wodurch man als Leser:in weniger emotional in die Geschichte eintaucht. Die Erzählung liest sich teils wie ein Sachbuch oder eine Untersuchung und weniger wie eine klassische Erzählung. Diese Wahl des Schreibstils mag für die Darstellung der systematischen Ungleichbehandlung und des psychischen Drucks, dem Jiyoung ausgesetzt ist, effektiv sein, machte es mir jedoch schwer, eine tiefere emotionale Verbindung zu den Figuren oder ihrer Geschichte aufzubauen. 🖋️✨
Während das Buch die vielen Formen von Sexismus und die psychischen Belastungen darstellt, denen Jiyoung in ihrem Leben begegnet, bleibt der Plot selbst verhältnismäßig flach. Die Einführung der Stimmen anderer Frauen als zentrales Element der Geschichte bleibt teilweise unklar und wird nur oberflächlich behandelt. Diese besondere Erzähltechnik hätte mehr Raum für tiefere Auseinandersetzungen mit der Thematik bieten können, wurde aber nur angedeutet. 🌟📖
Die Themen des Buches sind erschreckend aktuell und weckten bei mir eine Mischung aus Wut und Erschöpfung. Der ständige Sexismus, den Jiyoung erfährt – sei es im Kindesalter, während ihrer Arbeit oder in ihrer Rolle als Mutter – ist leider sehr realistisch und spiegelt viele Erfahrungen wider, die Frauen weltweit machen. Obwohl ich mich mit dem Thema identifizieren konnte, ließ mich das Buch aufgrund des eher trockenen Erzählstils und der unvollständigen Ausführung bestimmter Handlungselemente emotional eher kalt. Es regte zwar zum Nachdenken an und verstärkte meine Sicht auf die tief verwurzelte Ungleichbehandlung von Frauen in patriarchalen Gesellschaften, aber ich konnte mich nicht vollständig auf die Geschichte einlassen. Die Intention des Buches, das Bewusstsein für diese Missstände zu schärfen, ist klar, aber die Erzählweise hat es für mich schwer gemacht, die Hauptfigur wirklich zu verstehen oder eine tiefere Verbindung zu ihr aufzubauen. 💭🌺
Fazit: „Kim Jiyoung, geboren 1982“ wird vielen Leser:innen eine gewohnte Realität widerspiegeln und tiefsitzende Themen ansprechen. Dennoch empfand ich es als zu distanziert und wenig emotional fesselnd. Es ist sicherlich ein wichtiges Buch, aber nicht das, was mich als Leserin emotional erreicht hat. ⭐⭐⭐ - Kara Atkin
Blue Seoul Nights
(188)Aktuelle Rezension von: Elenas_bunte_buecherweltWorum geht es?
Jahrelang hat Jade ihren Vater gepflegt und nach dessen Tod, möchte sie nur noch weg. Sie meldet sich an einem Programm für Lehrkräfte teil, das sie nach Seoul führt und flieht damit vor den Erinnerungen. Mit dem festen Entschluss, von nun an ihren eigenen Träumen zu folgen und diese für keine andere Person mehr aufzuschieben, beginnt sie ihren Neuanfang. Doch dann trifft sie auf den anziehenden Hyun-Joon, der ihr Herz mit jedem Tag mehr höher schlagen lässt. Und bald muss sie sich entscheiden, ob sie ihren Träumen folgen oder diese ein weiteres Mal für einen Menschen, den sie liebt, aufschieben soll...
Meine Meinung:
Das Cover ist wunderschön und ich finde es toll, dass es so perfekt zu Band zwei passt. Nachdem das Buch lange auf meinem SuB lag und ich schon einige tolle Bücher der Autorin gelesen habe, musste ich nun auch mal dieses hier in Angriff nehmen. Der Schreibstil war wie gewohnt toll und ich konnte das Buch sehr flüssig lesen. Außerdem fand ich die Handlung auch spannend und es kamen keinerlei Längen auf, die ich gerne übersprungen hätte.
Jade hat in den letzten vier Jahren sehr viel mitgemacht und erst im Laufe des Buches erfährt man das ganze Ausmaß. Kein Wunder also, dass sie London hinter sich lassen und einen Neustart wagen wollte. Ihre Entwicklung in diesem ersten Band war schon sehr gut und sie hat immer mehr zurück zu sich selbst gefunden. Doch einige Dinge sind noch offen und ich bin sehr gespannt, ob sie es in Band zwei schafft, weniger davonzulaufen und mehr zu verarbeiten.
Joon hat ebenfalls sehr viel um die Ohren und schafft es dennoch immer, sich Zeit für Jade freizuschaufeln. Ich mochte seine Empathie, seine positive und meist ruhige Art und die Liebe, die er seiner Familie entgegenbringt. Auch die Fürsorge für seinen kleinen Bruder, den er fast wie einen Sohn behandelt, ist nicht selbstverständlich. Wie er sich am Ende des Buchs verhält, hat mich aber sehr überrascht und obwohl ich ahne, was dahinter steckt, bin ich sehr gespannt auf die Auflösung im zweiten Band.
Fazit: Eine traurig-schöne Geschichte an einem wundervollen Setting.
- Nicola Yoon
The sun is also a star
(280)Aktuelle Rezension von: mrsmietzekatzemiauzgesichtNatashas härtestes Tag steht ihr bevor: ihre Familie und sie werden aus Amerika abgeschoben. Durch ein Vergehen ihres Vaters wurde öffentlich, dass sie illegal in Amerika leben. Nun steht die Abreise bevor, in 24 Stunden ist sie in Jamaika. Ein Land, an das sie nur noch entfernt Erinnerungen hat und in dem sie sich nicht heimisch fühlt. Natascha will ein letztes Mal versuchen die Ausreise zu verhindern und macht sich auf den Weg ihre Familie zu retten. Dabei stößt Daniel auf sie. Er hat auch einen großen Tag vor sich: ein Empfehlungsgespräch für Yale. Seine Eltern wollen unbedingt, dass er Medizin studiert und ein erfolgreicher Arzt wird. Daniel will das genau so wenig wie sein älterer Bruder Charlie, der gerade erst von Yale suspendiert wurde und somit Schande über die Familie bringt. Daniel und Natascha treffen zufällig aufeinander. Für ihn ist es Liebe auf den ersten Blick, sie glaubt nicht an sowas. Nun versucht Daniel sie vom Gegenteil zu überzeugen während beide auf die wichtigsten Termine ihres bisherigen Lebens warten.
Der Schreibstil ist sehr gut. Ich habe vor vielen Jahren ein anderes Buch der Autorin gelesen, an dessen Inhalt ich mich nicht mehr erinnere, aber weil mir das so gut gefiel habe ich mir "The Sun Is Also a Star" gekauft. Es wird abwechselnd aus der Sicht von Natascha und Daniel gelesen aber zwischendurch auch von zufälligen Randfiguren unter anderem von einer Kellnerin, einer Sicherheitsbeamtin oder einem Wachmann. Die Idee finde ich super und hat frischen Wind in die Geschichte gebracht. Aber auch ohne dieses Feature hätte mich das Buch von sich überzeugen können, denn die beiden Hauptfiguren sind Goldstaub.
Am besten hat mir Daniel gefallen. Er ist auf jeden Fall ein Bauchmensch, Träumer, Dichter und ein toller Fang. Ich habe ihn sehr schnell sehr gern gehabt. Seine Familie ist sehr bedacht auf Traditionen. So stell ich mir ehrlich gesagt auch eine asiatische Familie vor auch wenn das ein totales Klischee ist.
Natascha mag ich auch gern. Sie ist definitiv ein Kopfmensch, sehr schlau, ehrlich und direkt. Sie hält ihre Gefühle gern zurück und gibt nicht alles preis. Das Verhältnis zu ihrem Vater ist schlecht, denn er zieht sich zu sehr aus dem Familienleben raus um einen Traum hinterherzujagen, den er wahrscheinlich nie erreichen wird.
Trotz der ernste Themen der Geschichte wie Abschiebung, Rassismus, Armut und verschiedene Familiedramen konnten mich die Jugendlichen auch immer wieder zum Lachen bringen. Besonders Daniels Gedanken in der Karaoke Bar waren zum Schreien.
Über die Nebenfiguren hätte ich gern mehr erfahren. Ich kann mir zum Beispiel kaum vorstellen warum Daniels älterer Bruder so ein großer Arsch ist oder warum sich Nataschas beste Freundin nicht mehr bei ihr gemeldet hat.
Das Ende hat mir nicht gefallen.
- David Mitchell
Der Wolkenatlas
(20)Aktuelle Rezension von: Caro_LesemausSechs Lebenswege, die sich unmöglich kreuzen können: darunter ein amerikanischer Anwalt, der um 1850 Ozeanien erforscht, ein britischer Komponist, der 1931 vor seinen Gläubigern nach Belgien flieht, und ein koreanischer Klon, der in der Zukunft wegen des Verbrechens angeklagt wird, ein Mensch sein zu wollen. Und dennoch sind diese Geschichten miteinander verwoben. Mitchells originelle Menschheitsgeschichte katapultiert den Leser durch Räume, Zeiten, Genres und Erzählstile und liest sich dabei so leicht und fesselnd wie ein Abenteuerroman.
David Mitchell hat mich mit diesem Buch sowohl sprachlich als auch erzählerisch völlig mitgerissen. Die Hörbuchfassung ist zudem sehr gut vertont mit verschiedenen Sprechern, die die jeweilige Epoche und den Zeitgeist sehr gut transportieren.Insgesamt werden 6 verschiedene menschliche Schicksale über Jahrhunderte auf ungewöhnliche Weise miteinander verwoben. Die ersten 5 Abschnitte enden dabei irgendwie mittendrin, was zunächst irritiert. Der 6. Abschnitt ist ihnen gegenüber sehr lang, was sich aber im Weiteren erschließt: Alle 5 Anfangsschicksale werden antichronologisch wieder aufgegriffen und weiter erzählt. Schon allein diese Idee fand ich genial. Jede Geschichte hat dann auch ihre eigene Dynamik, ihr eigenes Setting, wobei es immer wieder um Macht und Unterdrückung geht. Die Sprache fand ich gut an die jeweilige Epoche angepasst. Detailliert beschreibt David Mitchell die Umgebung aus der Ich-Perspektive des aktuellen Protagonisten. Ich fühlte mich sofort in die Szenen der Vergangenheit hinein versetzt und auch die Zukunftsvisionen hatte ich klar vor Augen. Vor allem in Timothy Cavendishs Geschichte musste ich immer wieder lachen. Es ist also auch nicht nur alles bierernst und bedrückend ;)Insbesondere die beiden Schicksale aus der Zukunft fand ich am interessantesten und berührendsten. Zachrys Erzählung aus der fernsten Zukunft ist in einer abgewandelten, neuartigen Sprache gehalten. Der Hörbuchsprecher hat dies sehr gut umgesetzt. In der Printform könnte ich mir vorstellen, dass es etwas schwierig zu lesen ist, weil man immer wieder über komische Wörter stolpert.
Fazit:Ein absolut faszinierendes Buch, das ich nur jedem ans Herz legen kann. Wenn man Hörbücher mag, lohnt sich das hier doppelt! David Mitchell hat mich mit seiner Fantasie in Staunen versetzt und geschafft, dass ich alles ganz klar vor mir sehe. Wirklich ein außergewöhnliches Werk.
P.S.: Auch der Film ist sehr lohnenswert!! - Dennis Lehane
Shutter Island
(287)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderZwei Marshalls kommen nach Shutter Island. Hier soll eine Gefangene Kindsmörderin entflohen sein. Die Insel hat drei große Trakte, wo die psychisch Kranken untergebracht sind. Die Marshalls suchen nach Wahrheit und Hintergründen und alles ist irgendwie seltsam hier. Edward hat immer wieder Alpträume von früher. Seine tote Frau taucht auf und seine Vergangenheit beim Einsatz in den Konzentrationslagern. Er schreckt dann immer aus dem Schlaf auf und irgendwas scheint hier vor sich zu gehen auf der Insel, denn es verschwimmt alles vor seinen Augen und in seinem Kopf und die Migräne wird schlimmer. Aber dann steht Edward vor einem Mann aus seiner Vergangenheit und kommt ins straucheln. Was ist wahr? Wer lügt? Wo gehört er wirklich hin? Der Roman von Dennis Lehane ist eine Wucht und überrascht immer wieder. Die vielen Wendungen, das Legen von Fährten und das eröffnen von sogenannten Wahrheiten, bringt uns Leser auch fast um den Verstand. Es ist wie ein Sog und man kommt von der Insel einfach nicht mehr runter.
- Min Jin Lee
Ein einfaches Leben
(78)Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemausEIN EINFACHES LEBEN
Min Jin Lee
1910:
Sunja ist die Tochter eines einfachen Fischers und dessen Frau im von Japan annektierten Korea. Als diese korrupten neuen Herrscher wieder einmal die Pachten und die Steuern erhöhten, nahmen die Eheleute Logiergäste auf, um die zusätzlichen Abgaben zu leisten. Drei Männer, die am Tage schliefen und nachts arbeiteten und drei weitere, die dann arbeiteten, wenn die anderen schliefen. Die Eltern arbeiteten hart und waren fleißig.
Als der Vater starb, gab es nur noch Sunja und ihre Mutter. So gut es ging, versuchten sie die Lücke, die ihr Vater gerissen hatte, zu stopfen.
Eines Tages wurde Sunja auf dem Markt von vier jungen Japanern bedrängt. Wenn ihr nicht der angesehene Händler Hansu zur Hilfe gekommen wäre, hätte dieser Marktbesuch für sie ein schlechtes Ende genommen.
Sunja und Hansu kommen sich näher und verlieben sich ineinander. Erst als Sunja ihm glücklich eröffnet, dass sie ein Kind von ihm erwartet, erfährt sie, dass Hansu bereits eine japanische Frau und drei Töchter in Osaka hat. Hanus Angebot, seine koreanische Geliebte zu werden, ihr ein Haus zu kaufen und für alle Kosten aufzukommen, lehnt sie ab - lieber nimmt sie die Schande in Kauf, zukünftig im Dorf ignoriert zu werden.
Der Zufall kommt ihr zu Hilfe, indem ein weiterer Logiergast namens Pastor Isak, der sich auf dem Wege nach Osaka befindet, um Unterkunft bittet. Dieser Mann erkrankt in der ersten Nacht an Typhus. Aufopferungsvoll pflegen Sunja und ihre Mutter ihn gesund.
Als dieser wieder genesen ist, bittet er um Sunjas Hand. Nach der Hochzeit reisen sie gemeinsam nach Osaka, wo es nicht so wird, wie sie es sich erhofft haben.
Min Jin Lee schickt uns nach Japan, wo wir Zeuge werden, wie koreanische Einwanderer behandelt werden:
„Niemand vermietet gern an Koreaner. Als Pastor haben sie Gelegenheit, zu sehen, wie die Koreaner hier leben. Es ist unvorstellbar: zwölf in einem Raum, der für zwei geeignet ist, Männer und Familien, die schichtweise schlafen. Schweine und Hühner im Haus. Kein fließend Wasser. Keine Heizung. Die Japaner halten die Koreaner für schmutzig, aber die Koreaner können nicht anders, als im Schmutz leben. Ich habe Adlige aus Seoul gesehen, die nichts mehr hatten, kein Geld für die Badeanstalt, nur in Lumpen gekleidet und barfuß, und sie bekommen nicht einmal Arbeit als Träger auf dem Markt. Sie haben keine Möglichkeiten, Unterkunft zu finden. Selbst diejenigen, die Arbeit und Geld haben, finden keine Wohnung.“ (S. 146)
Wir begleiten fünf Generationen, die mit Ausgrenzung und Diskriminierung zu tun haben, und das, obwohl sie in Japan geboren wurden und seit mehreren Jahrzehnten dort leben.
Wunderbar ist auch beschrieben, wie sich die Rolle der Frau - vermeintlich das schwächste Glied der Familie, jedoch am Ende der Fels in der Brandung - verändert hat, während die Rolle des Mannes bis heute stagniert.
Nachdem ich „Gratisessen für Millionäre" von Min Jin Lee im letzten Jahr verschlungen habe, wollte ich unbedingt ein weiteres Buch von ihr lesen.
Diese Geschichte hat die Autorin fast dreißig Jahre begleitet, wurde diverse Male umgeschrieben und erschien erstmals auf Deutsch 2018 im dtv-Verlag.
Für mich ist dieses Buch eine ganz besondere Perle und wird in meine Highlights einziehen. Ein Buch, das man trotz des Tiefgangs einfach so weg liest, dabei einen tiefen Eindruck in die Familienaufstellung der Koreaner erhält und zusätzlich einen umfangreichen historischen Einblick erfährt.
Fazit:
Grandios, eindringlich, einfach toll!
5+/ 5 - Ken Follett
Never - Die letzte Entscheidung
(80)Aktuelle Rezension von: JosseleDas Original erschien 2021 unter demselben Titel, der für die deutsche Übersetzung beibehalten und lediglich um den Subtitel „Die letzte Entscheidung“ ergänzt wurde. Verschiedene Handlungsstränge, die an verschiedenen Orten in der Welt, in den USA, in der Sahara und in China angesiedelt sind, haben scheinbar nur marginal miteinander zu tun und doch gibt es Entwicklungen, die am Ende möglicherweise auf einen alles zerstörenden Atomkrieg hinauslaufen, den niemand will, den aber auch keiner verhindert. Die dahinter stehende Frage ist, ob solche Entwicklungen überhaupt aufzuhalten sind, wenn sie einen gewissen Punkt überschritten haben.
Man ist es von Ken Follett gewohnt, dass die einzelnen Personen ziemlich holzschnittartig daherkommen und es keine wirklich realistischen Charaktere in seinen Romanen gibt. Das bestätigt auch dieser Roman. Fast immer liegen gut und böse, hässlich und schön, stark und schwach um Welten auseinander.
Teile der Geschichte sind leider viel zu einfach zu durchschauen und vorherzusehen. So ist im Grunde bereits zu dem Zeitpunkt, als CIA-Agent Abdul sich entschließt, sich einer Migrantengruppe anzuschließen, klar, dass er der Migrantin Kiah begegnen und die beiden sich verlieben werden (Bastei Lübbe Tb, 2023, S. 61), auch wenn es dann erst auf Seite 613 zum ersten Kuss kommt.
Die Liebesgeschichte zwischen Tamara und Tab trieft leider vor Kitsch. Da schauderte es mich richtiggehend. Auch logische Fehler finden sich, so z.B. als der nordkoreanische Informant von Chang Kai sagt, er könnte nur mittels eines chinesischen Militärhubschraubers das Land verlassen (ebd., S. 618) obwohl er sich doch nur kurz zuvor mit Chang Kai in der chinesischen Grenzstadt Yanji getroffen hat und dort sogar ein Haus baut (ebd., S. 246/247).
Folletts Rechercheteam hat dagegen gut gearbeitet. So gibt es die schweren Waffen aus nordkoreanischer bzw. chinesischer Produktion, die in dem Camp der Dschihadisten gefunden werden (ebd., S. 87/88), wirklich. Auch das Volk der Tubu wird wirklichkeitsnah beschrieben und auch ganz viele weitere Details sind stimmig und realitätsnah.
Wie immer ist der Roman gut zu lesen, da Follett Schachtelsätze meidet wie der Teufel das Weihwasser. Alles kommt in einer einfachen Sprache daher, was neben den gut recherchierten Inhalten eines der Erfolgsrezepte des Autors ist. Doch so realitätsnah und vorstellbar der politische Teil des Romans gestaltet ist, so plump und unsäglich ist leider der Teil der persönlichen Beziehungen zwischen den Personen gestaltet.
Die Frage der möglichen Verhinderung eines Atomkriegs, die Follett mit diesem Roman in den Raum stellt, ist in einer zunehmend multipolaren Welt mit mehreren Atommächten so aktuell, wie wahrscheinlich nur zu wenigen anderen Zeitpunkten in der Zeitgeschichte, wie z.B. vor dem 1. Weltkrieg. Deswegen ist das Thema auch gerade aktuell so beklemmend. Es kann über Sein und Nichtsein entscheiden, aber leider erschöpft sich der Roman bei der Beantwortung zu sehr in Schwarzweißmalerei und Plumpheit, sowohl was einzelne Handlungsstränge als auch, was die Figurenzeichnung anbelangt. Deshalb trotz der großen Ambitionen nur Durchschnitt. Drei Sterne.
- Han Kang
Menschenwerk
(102)Aktuelle Rezension von: sofie"Sie hat kein Vertrauen in die Menschheit. Sie vertraut keinem Gesichtsausdruck, keiner Wahrheit, keinem Wort. Sie weiß, dass sie mit hartnäckigen Zweifeln leben muss und schonungslosen Fragen." S. 96
Zu den Büchern der letztjährigen Nobelpreisträgerin Han Kang gibt es natürlich bereits zahlreiche Rezensionen, aber da mich “Menschenwerk” sehr beeindruckt hat, möchte ich kurz meine Gedanken dazu zusammenfassen.
Die Autorin beschreibt in ihrem Roman die Niederschlagung des Aufstandes in Gwangju im Mai 1980. Dabei spielt jedes Kapitel in einer anderen Zeit, beginnend mit dem Aufstand selbst und den unmittelbar danach folgenden Ereignissen bis hin in die Gegenwart und den Auswirkungen der Geschehnisse auf die Menschen bis in unsere Zeit. Jedes Kapitel beschäftigt sich außerdem mit einer anderen Person, die vom Aufstand bzw. dessen Niederschlagung betroffen war.
Inhaltlich ist das Buch schwer zu ertragen, denn es beginnt buchstäblich mit Leichenbergen. Die Autorin verschont ihre Leser nicht und beschreibt zum Teil brutal und detailliert, was mit den Menschen passiert. Gleichzeitig ist ihre Sprache unglaublich schön und beeindruckend. Manchmal fragt man sich ja, warum man eigentlich Bücher über solche Ereignisse liest, wo man doch täglich in den Nachrichten mit genug Grausamkeiten konfrontiert wird. Aber hier zeigt sich, dass Han Kang zu Recht den Literaturnobelpreis erhalten hat. Sie schafft es zum einen, in all den Grausamkeiten die Menschlichkeit der Betroffenen herauszustreichen. Man ist sich als Leser jederzeit bewusst, dass es Menschen sind, die anderen Menschen Unbeschreibliches antun. Aber gleichzeitig sieht man auch, wie aufopferungsvoll Menschen sein können.
Zum anderen findet sie für jeden ihrer Protagonisten einen eigenen Ton, eine ganz eigene Sichtweise auf die Ereignisse und eine individuelle Perspektive. Das finde ich immer sehr beeindruckend, wenn Autor*innen das gelingt, jede ihrer Figuren mit einer eigenen Sprache sprechen zu lassen.
Das große Thema des Buchs sind die Schuldgefühle der Überlebenden. Alle fragen sich, warum gerade sie überlebt haben und wie sie nun damit umgehen sollen.
"Ich kämpfe, jeden Tag. Ich kämpfe allein. Ich kämpfe gegen die Schande, überlebt zu haben und immer noch am Leben zu sein. Ich kämpfe gegen die Tatsache, dass ich ein Mensch bin." S. 134
Für mich war es eines der besten Bücher, das ich in letzter Zeit gelesen habe und sicher nicht das Letzte der Autorin.
- Erlend Loe
Ich bring mich um die Ecke
(62)Aktuelle Rezension von: GackelchenWir stürzen ab. Ich liebe dich. Tu, was du willst. Papa Worum es geht: Julie's Familie stirbt bei einem Flugzeugcrash in Afrika und hinterlässt ihr eine Villa und ein Paar Millionen auf dem Konto. Ausserdem einen polnischen Fliesenleger und eine nervige Familie die sie nun unentwegt bemitleidet. Der Lebenswille ist mit den Eltern und ihrem Bruder gestorben. Doch Julie will nicht einfach irgendwie sterben, nein es soll schon originell sein! Der erste Versuch, sich erhängen während einer Schulaufführung wird unfreiwilig zur Lachnummer und auch die Vogelgrippe aufgreifen ist nicht so einfach wie gedacht. Aus Angst ihr Psychiater könnte sie wegsperren lassen, schnappt sich Julie ihren Pass und beginnt rumzureisen und einen Weg zu finden sich umzubringen. Meine Meinung: Ein weiteres Buch von meiner "Entdecke der verborgenen Schätze" Subabbauliste. Wieder ein Buch dass man locker an einem Tag gelesen hat. Es sprüht nur so vor Situationskomik, schwarzem Humor und Trauer. Eine schöne Mischung. Erlend Loe lässt Julie auf eine wundervolle Art trauern die ich hervorragend nachvollziehen konnte. Sie ist egoistisch und anstrengend und einfordernd, aber alles so liebenswert und deprimierend erklärt dass man Verständnis für alles hat und ihr wünscht, dass sie doch noch die Vogelgrippe aufgreift. "Mein einziger Vorsatz fürs neue Jahr ist, dass ich versuchen will zu sterben. Ich weiss nur noch nicht, wie ich es anstellen soll. Die üblichen Methoden wirken so vulgär. Am liebsten würde ich auch mit dem Flugzeug abstürzen. Aber Flugzeugabstürze sind zu selten. Es sei denn natürlich, man fiegt erst nach Afrika." Positiv: - Sehr ehrlich. Ich kann mir vorstellen, dass Menschen mit so einem Verlust genau so empfinden wie Julie - Herrliche Figuren Negativ: - Warum musste Julie reich sein? Konnte es kein Buch über ein Mittelschicht Mädchen sein? Ja sie hätte nicht ein Jahr lang non-stop reisen können... Aber pfff... hat mich doch gestört. - Das Ende. Warum so ein Ende? Für mich endet das Buch bei "Ende Juli". So! Das ganze letzte halbe Jahr hätte der Autor sich sparen können. - Hyeonseo Lee
Schwarze Magnolie
(68)Aktuelle Rezension von: LegraDie Geschichte von Hyenseo Lee ist bewegend sowie erschütternd. Sie erzählt von ihrem Leben, ihrer Flucht aus Nordkorea und von den vielen schrecklichen Dingen, die sie auf diesem Weg erleben musste. Das Buch konnte ich nicht aus der Hand legen und bin immer noch geschockt über die tragischen Erlebnisse. Dass dies im heutigen Zeitalter noch gegeben ist, kann man sich kaum vorstellen. Oft musste ich mir in Erinnerung rufen, dass sie es wirklich erlebt hat und es heute noch so ist. Es ist einfach schrecklich, aber gleichzeitig auch sehr interessant! Mit diesem Buch habe ich nun einen tieferen Einblick bekommen
- Youngtak Kim
Knochensuppe (Band 1)
(33)Aktuelle Rezension von: TochterAliceWenngleich diese sicher abschließend froh sein werden, dass sie nicht dem Protagonisten, einem jungen Mann, der ohne Familie aufgewachsen ist, folgen müssten. Denn es geht in die Vergangenheit, und zwar genau 40 Jahre - von 2064 nach 2024. Für Lee Uhwan, so heißt unser einsamer und unglücklicher junger Mann, ist es ein Arbeitsauftrag: er soll für seinen Chef ein ganz besonderes Rezept finden, das einer schmackhaften Knochensuppe - und es natürlich zurückbringen.
Diese Zeitreisen sind nicht ohne, es sterben mehr Menschen, als dass sie diese überleben und zurückkehren. Doch Lee Uhwan hat so wenig Freude am Leben, dass ihm diese Gefahr nichts ausmacht.
Er kommt auch tatsächlich an in der zurückliegenden Zeit und lernt so einiges über seine Vergangenheit.
Ein interessantes, ungewöhnliches Buch, das ich nicht unbedingt unter Science Fiction einordnen würde, es könnte auch eher unter eine psychologische oder soziale Richtung eingeordnet werden. Allerdings fand ich keinen rechten Zugang, mir blieben Stil wie auch Protagonist überaus fremd, wenngleich ich mir der Qualität des Textes durchaus bewusst bin. Ein Buch, dem ich zahlreiche Leser wünsche!