Bücher mit dem Tag "koreakrieg"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "koreakrieg" gekennzeichnet haben.

24 Bücher

  1. Cover des Buches Ein seltsamer Ort zum Sterben (ISBN: 9783499259654)
    Derek B. Miller

    Ein seltsamer Ort zum Sterben

     (88)
    Aktuelle Rezension von: twentytwo
    Sheldon Horowitz, 82 Jahre jung, hat sich entgegen seiner inneren Überzeugung, von seiner Enkelin dazu überreden lassen seinem Heimatland den Rücken zu kehren undihr nach Oslo, in das für ihn unbekannte Norwegen zu folgen. Kurz darauf und ohne ihm eine Chance gelassen zu haben sich einzuleben, nimmt das Schicksal seinen Lauf und er wird in einen Anschlag mit tödlichem Ausgang verwickelt. Zurück bleibt ein kleiner schwer traumatisierter Junge, dessen Rettung für Sheldon Mission und Sühne zugleich bedeutet. So wird die Flucht vor den Verfolgern letztendlich zu einer gedanklichen Zeitreise, die sich zwischen Zukunft und Vergangenheit bewegt, bevor sie in einem dramatischen Showdown ihr Ende findet.

    Fazit
    Eine beeindruckende Geschichte, die sowohl politisch wie auch philosophisch gesehen, alles andere als leichte Kost ist und für zahlreiche Denkanstöße sorgt.
  2. Cover des Buches Die Farm (ISBN: 9783641110253)
    John Grisham

    Die Farm

     (205)
    Aktuelle Rezension von: Annett_Duschke

    gut erzählt, als wäre man ein Teil davon

  3. Cover des Buches Empörung (ISBN: 9783446251274)
    Philip Roth

    Empörung

     (136)
    Aktuelle Rezension von: beccaris

    Wenn man das Buch zu Ende gelesen hat, möchte man gar kein neues mehr anfangen, denn es kann fast nur schlechter ausfallen. Ausserdem sind die Themen in diesem Roman von Philip Roth von solch einer Eindringlichkeit, dass sie einem mehrere Tage intensiv beschäftigen und nicht mehr loslassen.

    Es geht um den jungen und äusserst ehrgeizigen, aus einer jüdischen Familie stammenden Marcus Messner, der sich von der übermässigen und fast hysterischen Behütung seines Vaters befreien möchte und darum als Studienplatz ein weit von seiner Heimatstadt Newark entferntes College wählt. Er möchte vor allem eines, nämlich als Klassenbester das Studium absolvieren und investiert so seine ganze Energie ins Lernen. Trotz seines eher zurückhaltenden, höflichen aber durchaus offenen und kommunikativen Charakters, kommen schon nach kurzer Zeit Schwierigkeiten auf ihn zu. Da ist einerseits der aufsässige Zimmerkollege, der ihm keine Minute Ruhe gönnt und alles tut, um sich unbeliebt zu machen. Andererseits reihen sich ein paar an sich harmlose Ereignisse aneinander, die dazu führen, dass der junge Mann zum Schulleiter bestellt wird. Auf perfide Art und Weise muss er sich einem Verhör unterziehen, gegen das er mit Abscheu und Rebellion reagiert. Die Befragung fällt nicht zu seinen Gunsten aus und endet mit einem verhängnisvollen Zwischenfall. Marcus Messner lässt sich jedoch nicht entmutigen. Seine erste grosse Liebe zu der labilen, suizidgefährdeten und männertollen Olivia verteidigt er trotz den vielen Einwänden seiner Mutter und der Studienkollegen und letztlich seiner eigenen Skepsis. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht über den Inhalt preisgeben.

    Die Geschichte handelt in der Zeit um 1950, während der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Nordkorea zusammen mit der Volksrepublik China und Südkorea zusammen mit den USA. Viele junge US-amerikanische Soldaten verlieren in grauenvollen Kämpfen in dieser Zeit ihr Leben. Die Angst der Daheimgebliebenen vor einem eventuellen Marschbefehl ist gross, so auch bei Marcus Messner. Vor diesem Hintergrund wirken die falsche Frömmigkeit und die Forderung nach Ordnung und Ehre, sowie die Regeln der Obrigkeiten nach menschlichem Verhalten umso absurder.

    Marcus Messner zitiert im Buch die Thesen des Philosophen und Mathematikers Bertrand Russell (1872-1970), der als Aktivist für Frieden und Abrüstung als Leitfigur des Pazifismus gilt.

  4. Cover des Buches Niemand denkt an Grönland (ISBN: 9783596193271)
    John Griesemer

    Niemand denkt an Grönland

     (20)
    Aktuelle Rezension von: luckyup
    Rudy landet zur Verwunderung der Stützpunktbetreiber und zu seiner eigenen auf Grönland. Auf diesem Stützpunkt werden Soldaten, welche zuhause als vermisst gemeldet sind gepflegt. Die Reste dieser Koreakrieger werden in dem Teil des Stützpunktes gepflegt, welcher "Der Flügel" genannt wird. In dieser abgelegen, eigentlich inexistenten Welt, unter skurrilen, unter der Einöde leidenden Protagonisten bekommt Rudy den Auftrag eine Zeitung herauszugeben. Das Erscheinen der Zeitung, sein Besuch im Flügel, die Kontaktaufnahme mit Guy X, einem "Vermissten", die Beziehung zu Irene, der Geliebten des Kommandanten bringen die verschiedenen Handlungsstränge in Bewegung. Die Monotonie auf dem Stützpunkt, die Orgie der Mittsommernacht, der Schrecken der nicht endenden Polarnacht und die Gespräche mit Guy X und die werden fesselnd beschrieben. John Griesemer hält das Interesse seiner Leser durch die farbige Gestaltung der Figuren und der hintergründigen Handlung bis zum etwas chaotischen, überstürzten Ende wach.
  5. Cover des Buches Und über mir das Meer (ISBN: 9783734107498)
    Mary Lynn Bracht

    Und über mir das Meer

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Jeys_Book_Lines

    Die dunkle Geschichte von Hana hat mich im positiven Sinne überrascht und im Nachhinein doch sehr bewegt. Der größtenteils gegenwärtige Schreibstil ist leicht zu lesen und passt gut zur allgemeinen Story. Die abwechselnde Sicht der beiden Hauptprotagonisten, sowie die Rückblenden, fand ich erfrischend, so kam erfreulicherweise keine Langeweile auf, wie es leider in so vielen anderen Büchern der Fall ist. Die gesamte Geschichte war äußerst tiefgründig, vor allem wenn man bedenkt, dass Sie auf wahren, historischen Begebenheiten beruht und die Handlung im Korea der vierziger Jahre angelehnt ist. Zu diesen Zeiten wurden etliche koreanische Frauen als „Trostfrauen“ missbraucht, was bis heute noch Auswirkungen auf unsere Zeit hat. Eine der Hauptprotagonisten steht für diese Opfer der Kriegsvergewaltigungen. Es ist toll, dass die Autorin ein fast in Vergessenheit geratenes Thema aufgreift und für die Frauen, die bis heute unter der Vergangenheit leiden, spricht. Gut gefallen hat mir außerdem, dass kein Volk zum allgemeinen Feindbild gemacht wurde, die Charaktere zeigen hier mehrere Facetten, zu denen man sich schlussendlich seine ganz eigenen Gedanken machen kann. Ich habe ja einige Bücher über den 2. Weltkrieg gelesen, die damaligen Ereignisse in Asien waren mir allerdings nicht bekannt. Das Leben der Haenyeo , der Taucherinnen im Meer, wird hier ebenfalls gut dargestellt, sie haben zu diesen Zeiten in den Tiefen des Meeres mehr Freiheit genießen können, als die restliche Bevölkerung. Mit dem Ende konnte ich mich sehr gut abfinden, im Gesamten hat mich dieses traurige und ergreifende Buch doch ziemlich berührt und hat mir zudem einen Einblick in Themen gegeben, von denen ich vorher noch nichts gewusst habe. Eine  klare Leseempfehlung meinerseits.

  6. Cover des Buches Heimkehr (ISBN: 9783499259852)
    Toni Morrison

    Heimkehr

     (17)
    Aktuelle Rezension von: kaelle

    Aus unterschiedlichen Perspektiven wird die Geschichte zweier schwarzer Geschwister in den 50er Jahren in den USA erzählt. 

    Da ist zum einen Frank, der seinen Heimatort Lotus verlassen muss, um in den Koreakrieg zu ziehen. Traumatisiert kehrt er in die USA zurück.

    Seine Schwester Cee brennt mit dem Erstbesten durch und versucht sich dann ein eigenes, selbstbestimmtes Leben aufzubauen. Dabei gerät sie in Lebensgefahr.

    Durch die unterschiedlichen Perspektiven, die auch Rückblenden enthalten, ergibt sich langsam ein Gesamtbild mit zahlreichen Beispielen für menschliche Grausamkeit. Obwohl ich sowohl multiperspektivisch erzählte Romane mag als auch am Thema Schwarze in den USA interessiert bin, konnte mich diese Geschichte nicht so recht packen. 

  7. Cover des Buches Michener, James A.: Die Brücken von Toko- Ri. Roman. (ISBN: B007R2PAUY)
  8. Cover des Buches Chesty: The Story of Lieutenant General Lewis B. Puller, USMC (ISBN: B000XUBFNI)
  9. Cover des Buches So lebten wir früher. 2000 Jahre Alltags- und Kulturgeschichte im Überblick (ISBN: 9783866474567)
  10. Cover des Buches Nordkorea (ISBN: 9783861537526)
  11. Cover des Buches Der vergessene Krieg (ISBN: 9783957680709)
  12. Cover des Buches Empörung (ISBN: 9783844518665)
    Philip Roth

    Empörung

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Die USA im Jahre 1951. Der blutige Koreakrieg fordert unzählige junge Menschenleben. Aus Angst ebenfalls auf dem Schlachtfeld zu sterben, schreibt sich der 18jährige Marcus im Winesburg College ein. Es ist weit genug weg, um sich dem Einflussbereiches seines Vaters, eines koscheren Metzgers, zu entziehen, dessen Sorge um sein Wohlergehen ihn in der letzten Zeit fast erstickt hätte. Dort angekommen muss er jedoch zweimal kurz hintereinander umziehen, da er mit seinen Zimmergenossen nicht klar kommt. Beim ersten Date mit seiner Kommilitonin Olivia macht er für ihn völlig überraschend und verwirrend erste sexuelle Erfahrungen. Das bringt ihn dermaßen aus dem Ruder, dass er Olivia fortan ignoriert, was im weiteren Verlauf dramatische Folgen hat.

    Marcus gerät mit Mitstudenten und der Leitung in Konflikt. Er kann sich nicht damit abfinden, per Verordnung 40 Mal den Gottesdienst besuchen zu müssen. Für ihn, der Bertrand Russell gelesen hat, eine unerträglich Diskriminierung. Über das und anderes gerät er mit dem Dean des Colleges in ein heftiges Streitgespräch. Aber eigentlich möchte er doch nur, der beste Schüler seines Jahrgangs sein und die nötige Ruhe zum Lernen haben....

    Philip Roth schrieb eine Geschichte über einen jungen Mann Mitte des letzten Jahrhunderts, die zu berühren vermag, obgleich er nicht umfassend als Sympathieträger dienen kann. Man wird hineinversetzt in eine inzwischen fremd erscheinende Zeit, in der Prüderie und ein Wertekodex herrschte, die heute kaum noch vorstellbar sind. Als Kontrapunkt beschreibt Roth aber düstere und ganz und gar nicht regelkonforme Vorgänge und gibt hinzu Einblick in die dunkle Seele etlicher Menschen im Umfeld Marcus'. Interessant aber auch die philosophischen Einschübe bezüglich Gedanken über Sterben und Tod. Gegen Ende driftet die Handlung in die Beschreibung einer Massenhysterie am College ab, zu der ich aber keine historischen Fakten finden konnte.

    Fazit: Es liest Joachim Schönfeld, was den Stoff zusätzlich aufwertet.

  13. Cover des Buches Vom Anfang bis heute (ISBN: 9783328100065)
    Loel Zwecker

    Vom Anfang bis heute

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Wolfhound

    Loel Zwecker komprimiert uns hier die Weltgeschichte auf unter 500 Seiten. 

    Dabei schafft er es durch seinen Schreibstil, aber auch durch vereinzelt eingestreute unnütze Anekdoten, den manchmal doch recht trockenen Geschichtsaspekt aufzulockern. An einigen Stellen konnte ich mir ein Schmunzeln oder auch Lachen nicht verkneifen. 

    Die Themen sind gut aufgearbeitet und machen auch Spaß. So bekommt man einen schönen knackig kurzen Einblick in vielen Aspekte unserer Geschichte.

    Jedoch werden auch hier (unvermeidbare?!) Schwerpunkte wie z. b. die französische Revolution gesetzt und andere Bereiche werden nur angerissen. So werden Jahrhunderte der afrikanischen Geschichte nur wenige Seiten. 

    Auf der anderen Seite sind so schwierige Themen wie Rassismus und die Kolonialisierung meiner Meinung nach gut dargestellt und aufgearbeitet.

    Leider ist der lockere, moderne Stil des Buches auch auf einigen Strecken etwas anstrengend und die Coolness und der Humor wirken zu gewollt, was mir zum Ende hin den Lesespaß etwas verhagelt hat. Dennoch ist es ein absolut lesenswertes Buch, aus dem man einiges mitnehmen kann und das mein Wissen in einigen Belangen doch wieder sehr aufgefrischt hat

  14. Cover des Buches Kompakt & Visuell Geschichte (ISBN: 9783831031351)
  15. Cover des Buches Willkommen zu Hause (ISBN: B002A06IMM)
    Day Keene

    Willkommen zu Hause

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  16. Cover des Buches Marilyn Monroe intim (ISBN: 9783453010451)
    William Stadiem

    Marilyn Monroe intim

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  17. Cover des Buches The Story of a Marriage (ISBN: 9780571275571)
    Andrew Sean Greer

    The Story of a Marriage

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Anja_Lev
    Der Fremde scheint zunächst einfach nur ein Freund ihres Ehemannes zu sein, ein Gefährte, den er während des Kriegs im Krankenhaus kennen gelernt hat. Dass er vielmehr ist und schließlich auch eine Bedrohung für ihre Familie erklärt die Erzählerin und Hauptfigur Pearl erst langsam, im Laufe dieses Buchs, das ein Rückblick auf das Amerika der 50er Jahre ist. Die Geschichte entwickelt sich nach und nach, erst am Ende des ersten Kapitels erfährt der Leser, was die Situation für Pearl so besonders macht (eine Art Geheimnis, dass ich hier nicht vorwegnehmen möchte), was ihr Leben im neuen Stadtteil mit den schicken Häusern einen ganz anderen Anstrich gibt. Mich hat das Buch beeindruckt, die Erinnerung von Pearl sind belastet durch den Krieg, durch die gesellschaftliche Konventionen und viel Schuld, Angst und Vertrauensfragen. Das vermittelte Bild ist eindringlich, die 50er Jahre kann man sichbei der Lektüre gut vorstellen. Einen Stern ziehe ich ab, weil ich mir teilweise mehr Ausführlichkeit gewünscht hätte, an einem Punkt scheint Pearl sich einfach zu schnell in ihr Schicksal zu fügen, zu vieles bleibt auch im Umgang mit ihrem Mann unausgesprochen.
  18. Cover des Buches Die Welt voller Wunder (ISBN: 9783423146036)
    Pearl S. Buck

    Die Welt voller Wunder

     (12)
    Aktuelle Rezension von: gst
    Er ist ein Einzelgänger. Das wissen wir. Und er muss es auch wissen – und lernen, dass ihm Freuden und Befähigungen zur Verfügung stehen, von denen die normalen Menschen nicht einmal etwas ahnen. Er wird ein Leben voller Wunder haben – stell dir nur einmal vor, was das für eine Freude sein wird! Er wird staunend durch diese Welt gehen in dem steten Wunsch, sie zu verstehen, und stets von Neugier getrieben!“

    sagt Randolphs Vater auf 58 zur Mutter seines Sohnes.

    Das Buch beginnt ungewöhnlich. Wir Leser*innen lernen Randolph bereits im Bauch seiner Mutter kennen und verfolgen seine Entwicklungsstufen bis ins Erwachsenenalter. Geistig ausgesprochen rege und wissbegierig hinkt er emotional lange hinter Gleichaltrigen her. Mit 15 macht er sich auf den Weg in die Fremde um das Leben an sich zu studieren. Er entschied 

    nicht so sehr bewusst als vielmehr instinktiv, dass er weder weiter aufs College gehen noch an irgendwelchen Studienabschlüsse und Doktorarbeiten denken würde.“ (Seite 130).


    Angeblich wurde das handgeschriebene Manuskript der bereits 1973 verstorbenen, mehrfach preisgekrönten Autorin zu diesem Roman zufällig 2012 in einem verlassenen Lagerraum entdeckt und von Edgar Walsh, dem Adoptivsohn der Autorin behutsam redigiert.


    Herausgekommen ist ein märchenhaftes Buch, in dem die Menschen besonders gut aussehen, der Protagonist außerordentlich leicht lernt, immer genug Geld für weite Reisen vorhanden ist und Fremdsprachen kein Problem darstellen. Auch wenn all das im regulären Leben nicht unmöglich ist, widersprachen viele Aussagen dem „normalen“ Leben. Ansprechend dagegen fand ich die Einstellung des Vaters, der seinem Sohn alle Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen wollte – wohlgemerkt: ohne ihn zu triezen.

    Es dauerte eine Weile, ehe ich mit dem Buch warm wurde. Erst als China und die chinesische Lebenseinstellung Raum bekam, entdeckte ich meine Lieblingsautorin wieder. Bisher kannte ich sie nur aus detaillierten Schilderungen des chinesischen Lebens. Die spät geschriebenen Werke der Nobelpreisträgerin für Literatur von 1938 kenne ich (noch) nicht.

    Fazit: Ein Buch, an das man unvoreingenommen herangehen sollte. Es hat trotz meiner kritischen Einstellung durchaus lesenswerte Passagen.

  19. Cover des Buches Die Geschichte des Herrn Han (ISBN: 9783423244886)
    Hwang Sok-yong

    Die Geschichte des Herrn Han

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Zanzarah

    Han Yongdok ist eine der dragischen Geschichten, die viele Nordkoreaner erleiden mussten. Han war Arzt, der am Krieg und an den Folgen der Teilung von Land und Volk zerbricht. In einem heruntergekommenen Mehrfamilienhaus in Seoul stirbt im Jahr 1968 ein alter Mann, einsam und verarmt. Die Nachbarn, die ihn kaum kannten, weil er, der Nordkoreaner, ihnen suspekt war, streiten sich um das frei gewordene Zimmer. 

    Han war Artzt in einem Universitätskrankenhaus in Pjöngjang, als 1950 der Koreakrieg ausbricht. Er wollte den Menschen stets helfen und musste sich dennoch den korrupten und unmenschlichen Befehlsgebern unterordnen. Im Laufe seines Lebens verliert er alles und ist ein Mann auf der Flucht. Er wird verleumdet, gefangen, gefoltert und der Spionage beschuldigt. Er flüchtet nach Südkorea und in die vermeintliche Freiheit. Frau und Kinder hofft er nachholen zu können, doch schnell stellt sich heraus, dass die poltischen Verhältnisse das nicht mehr zulassen. In Seoul findet er zwar seine Schwester wieder, die aber hat selbst kaum etwas zum Leben. Nach Jahren der gefangenschaft in südkorea wird er endlich freigelassen, sein Leben aber ist für immer runiniert.

    Der Erzählstil ist eher sachlich, wodurch Han immer etwas unnahbar wirkt. Als Leser kann man eher durch seine beschriebenen Handlungen mit ihm Symphatesieren.  Wenngleich es nicht so viele Seiten sind, erfährt der Leser sehr viel über Nordkorea und der Trennung der beiden Länder. Han möchte vie viele andere nur den Menschen als Artzt helfen und wird nicht nur in seinem Beruf für seine Ehrlichkeit missverstanden und verurteilt. Mir hat die Darstellung von der Gesamtsituatoin zu dieser Zeit gut gefallen und der Schreibstil ist auch gut lesbar. Ich hätte nur erne noch mehr über die Empfindungen von Han erfahren. Dennoch ist es fast wie ein Zeitzeugenbericht in Romanform. Sehr empfehlenswert. 

  20. Cover des Buches Rise to Globalism (ISBN: 9780142004944)
  21. Cover des Buches Ein neuer Horizont (ISBN: 9783499005268)
    Maiken Nielsen

    Ein neuer Horizont

     (24)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Ich möchte hier in meiner Rezension anmerken, dass ich ein Weilchen brauchte, bis ich mich eingelesen hatte. Es sind doch einige Personen und Sprünge von Korea nach Berlin und dann wieder zurück in die Vergangenheit der Zwillingsmädchen Nellie und Laura, das musste ich gedanklich erstmal für mich sortieren. Als ich dann aber vollends eingetaucht war in dieses wunderbare Buch, konnte ich es gar nicht mehr zur Seite legen. Während ich mich im Berlin der frühen 50er Jahre dank voran gegangener Literatur ein wenig auskannte, war mir Korea während des Krieges in all seiner Grausamkeit ziemlich unbekannt. Ist es doch ein Thema, das in deutschen Büchern eher selten zu finden ist, deshalb aber nicht weniger erschüttert. Mein erster Schwiegervater (ein Amerikaner) wurde damals zu den dortigen Kampfhandlungen eingezogen und muss wohl Schlimmes erlebt haben. Nun habe ich ein viel besseres Verständnis für ihn, leider weilt er nicht mehr unter uns. 

    Alles in allem bin ich jedenfalls mehr als begeistert von deinem tollen Roman, liebe Maiken, der ja durchaus ein paar biografische Elemente aufweist, wie du im Nachwort preisgibst. Mit einer ungeheuren Sprachgewalt packst du die sensiblen Themen wie Verlust eines Zwillings und dessen Verarbeitung, Kriegsgräuel, die Teilung Deutschland, die große Liebe und den Bruch der Beziehung der eigenen Eltern in einen großen Topf, schüttelst ihn gehörig durch und heraus kommt diese zarte und zugleich mächtige Geschichte, die ihresgleichen sucht. Ich freue mich so, dass ich das Buch nun endlich vom SUB befreit habe und vergebe an dieser Stelle gerne begeisterte fünf Sterne mit einer absoluten Leseempfehlung. Freue mich auf weitere Bücher von dir, liebe Maiken. Eines – Und unter uns die Welt – schlummert schon im realen Bücherregal. Das werde ich bald mal in die Hand nehmen. 

  22. Cover des Buches Nacht ohne Erbarmen / Dunkler Fremder / Zorn des Löwen (ISBN: 9783442116355)
  23. Cover des Buches Zeit der Ernte (ISBN: 9783453271012)
    James Lee Burke

    Zeit der Ernte

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Janko-Unchained
    JAMES LEE BURKE - Zeit der Ernte
    (Heyne Hardcore)

    - ein Gewalt- und Alkoholexzess aus Wüste, Hitze, Schweiß und Staub -

    Mit seiner Reihe um den alternden, aber durchsetzungsstarken Anwalt und Korea-Kriegsveteran Hackberry Holland, hat der, 1936 in Louisiana geborene Autor James Lee Burke, direkt ins geschundene Herz des amerikanischen Traums gestochen. Obschon "Zeit der Ernte", der erste Teil der raubeinigen Krimi-Thriller Reihe, erst am 28.08.2017 über Heyne Hardcore auf dem deutschen Markt veröffentlicht wurde, also lange nach den Folgeromanen, erschien dieser Roman bereits im Jahre 1971 in den USA. Auf 384 Seiten erzählt Schriftsteller Burke die Geschichte des mexikanischstämmigen Landarbeiters Art Gomez, der gemeinsam mit dem Texaner Hackberry Holland im Vietnam Krieg gedient hat. Als der Anwalt und aussichtsreiche Kandidat der Demokraten für den Kongress Hackberry Holland Post von seinem alten Freund und Kriegskameraden erhält, erfährt er, dass Art bei einem Streik in Schwierigkeiten geraten sei und daraufhin wegen einer Rangelei in einer Streikpostenkette zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Grobschlächtig und unnahbar, wie sich Hackberry Holland nun mal gibt, kann er das natürlich nicht auf sich sitzen lassen und fährt kurzerhand in Valley, um dem Mexikaner anwaltlichen Beistand zu leisten. 

    Hackberry träumt von den entsetzlichen Erlebnissen seiner Kriegsgefangenschaft, die ihn immer wieder einholen und aus der Bahn werfen. Verfolgt von diesen traumatischen Ereignissen frönt der, im ersten Teil noch als Unsympath dargestellte, fast zwei Meter große Anwalt Hackberry Holland dem Alkohol, fühlt sich von der käuflichen Liebe magisch angezogen und ist ein Ekel zu seiner Frau Verisa. Sperrig, alkoholisiert und dadurch mental verkrüppelt, wie Hackberry über sich selber sagt, betreiben er und seine sogenannten Freunde Wahlkampf inklusive Klinkenputzen und Partys auf seine ganz eigene Weise. Der Anwalt lässt dabei keine Situation ungenutzt, sich zu betrinken und wie ein flegelhafter Rüpel zu benehmen. Die Story, die irgendwo in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts angesiedelt ist, schmeckt also permanent nach Whiskey, Bier, Wüste, Gewalt, Hitze, Schweiß und Staub. Es ist eine durchaus intelligente, aber geistig keineswegs hochtrabende Sprache, derer sich Burke bemächtigt. Die Romane des Autors sind zwar generell nichts für Zartbesaitete, dennoch fühlt man sich in seiner Sprache sogleich zu Hause.

    Hackberry Holland will sich direkt vor Ort über die Zustände informieren und besucht die Mitglieder der United Farm Workers in ihren billig zusammengezimmerten und windschiefen Häusern. Bei einem, von ihm organisierten Saufgelage, verguckt er sich in die Gewerkschafterin und Streikorganisatorin Rie, die seine Avancen prompt erwidert. Der Anwalt will den streikenden Feldarbeitern mit Rat und Tat zur Seite stehen. Er trinkt aber zu viel und verliert häufig die Kontrolle. Sogleich legt sich der übermütige Anwalt, der laut ist, säuft und pöbelt, mit der texanischen Polizei an, was ihn kurzerhand eine Nacht im örtlichen Polizeigewahrsam einbringt. Hackberry macht sich unter den Offiziellen im Valley also wirklich keine Freunde, was ihn aber auch nicht davon abhält, sich weiterhin gegen jeden aufzulehnen. Als Art Gomez, auf die Initiative von Anwalt Hackberry Holland hin, kurz vor seiner Entlassung aus der texanischen Haftanstalt an der Grenze zu Mexiko steht, wird dieser ermordet aufgefunden. Nun wird es gänzlich ungemütlich im Valley, denn jetzt gerät der Anwalt erst so richtig in Fahrt.

    In meinen Augen ist der, in der Ich-Form geschriebene Roman "Zeit der Ernte" allerdings nicht unbedingt der geeignete Einstieg in die Serie. Die Zeichnung der Protagonisten, wie auch des Lokalkolorits sind zwar hervorragend ausgestaltet, dennoch wirkt die egoistische, egozentrische und widersprüchliche Lebensart seines Hauptprotagonisten durchaus befremdlich auf diejenigen Leser, die in der Hackberry Holland-Reihe bereits fortgeschrittenen sind. Aufgrund der unablässigen Sauferei wirken die Charaktere, deren Kommunikation und Interaktion leider zum Teil arg konstruiert und gekünstelt. Das steht im krassen Gegensatz zu den grandiosen Folgewerken (inklusive der "Dave Robicheaux"-Reihe) des Autors. Die doch recht bildhafte Erzählweise offenbart jedoch die Brutalität, die Härte und die Demütigungen in den gewaltbereiten Distrikten Amerikas und Mexikos. Allerdings zieht sich die Geschichte zum Teil wie ein frisch verdauter Kaugummi. Es wird über zu viel belangloses sinniert, Holland plaudert munter aus dem Nähkästchen, die Action wird kurz gehalten und der Aufbau der Story erscheint im Vergleich mit der weiteren Reihe wenig geistreich. Eine Buchseite, die nicht von einem Alkoholexzess berichtet, scheint man in diesem Roman vergeblich zu suchen. Lediglich die seelischen uns körperlichen Grausamkeiten, die Hackberry während seiner Zeit in Kriegsgefangenschaft erlebte, sind interessant vorgetragen und ziemlich heftig. Aber mit stumpfsinnigen Macho- oder Anglergeschichten und angestaubten Kriegsneurosen, lockt man heute keinen Leser mehr in den Lesesessel. Action tritt erst ab Seite 327 zu Tage, was für einen 384 Seiten starken Thriller-Roman dann doch etwas arg dürftig ausgefallen ist. Der gesamte Roman ist also so überflüssig wie Haushaltsreiniger im Aquarium und so weit entfernt von "unterhaltsam" wie die Ringe des Saturns vom Mittelpunkt der Erde. 

    Meine Wertung: 63/100



    Aus dem Amerikanischen von Daniel Müller 
    Originaltitel: Lay Down my Sword and Shield
    Originalverlag: The Countryman Press
    Paperback, Klappenbroschur, 384 Seiten, 13,5 x 20,6 cm
    ISBN: 978-3-453-27101-2
    € 18,00 [D] | € 18,50 [A] | CHF 25,90* (* empfohlener Verkaufspreis)
    Verlag: Heyne Hardcore
    Erschienen:  28.08.2017

    More Hard Stuff @ www.lackoflies.com

  24. Cover des Buches Heimkehr (ISBN: 9783899647747)
    Toni Morrison

    Heimkehr

     (6)
    Aktuelle Rezension von: miss_mesmerized
    USA, 1950er Jahre. Der Soldat Frank Money ist aus dem Krieg in Korea zurückgekehrt. Allein, seine Freunde, mit denen er voller Erwartung zur Army ging, hat er auf dem Schlachtfeld verloren. Die Erlebnisse des Krieges haben ihre Spuren hinterlassen und die Illusion, dass man als Schwarzer, der für das Land sein Leben riskiert hat, nun gesellschaftlich anerkannt wird, muss er schon bald ebenfalls begraben. Ziellos zieht er umher bis ihn die Nachricht erreicht, dass seine Schwester Cee schwerkrank ist. Zum ersten Mal seit Jahren wird er zurück nach Lotus in Georgia gehen, dem Ort, vor dem er einst flüchtete.

    Nachdem ich mit großer Begeisterung Toni Morrisons letztes Buch „Gott, hilf dem Kind“ gehört hatte, war ich gespannt auf frühere Werke, die dieselbe Thematik zu anderen Zeitpunkten in der Geschichte der USA thematisieren. Jedoch konnte mich „Heimkehr“ nicht im selben Maße überzeugen, wie dies ihr aktueller Roman getan hat.

    Die Geschichte erzählt die aktuelle Situation der beiden Geschwisterkinder parallel im steten Wechsel. Unterbrochen werden beide durch Kindheitserinnerungen, die auch wesentliche Erfahrungen, die für bestimmte Entscheidungen in ihrem Leben relevant waren, aufdecken. Franks Schwierigkeiten, die Kriegserlebnisse zu verarbeiten, die fehlende medizinische Unterstützung und dadurch ausgelöst immer wieder Zusammen- oder Ausbrüche, zeigen besonders gut, wie traumatisiert Soldaten zurückkehren und eine Integration in die Zivilgesellschaft für sie fast unmöglich ist. Cee wiederum, von der Stief-Großmutter von klein auf psychisch wie physisch gequält, wählt die erste Möglichkeit zur Flucht und sieht sich schon bald mann- und mittellos auf sich alleingestellt. Ohne Schutz wird sie als Schwarze, der auch niemand zu Hilfe kommen kann und will, Opfer böser Machenschaften, was sie beinahe ihr Leben kostet.

    Die Erfahrungen, die die beiden Geschwister wie auch ihre Freunde aufgrund ihrer Hautfarbe machen, sind vielfältig. Vorurteile und Beleidigungen sind noch das geringste Übel; man versagt ihnen Wohnungen, da man sie in bestimmten Gegenden nicht wünscht. In der Armee, wenn sie ihr Leben riskieren, sind Schwarze wie Weiße gleich, aber im normalen Leben ist in den 1950er ist Segregation nach wie vor eine Realität.

    Thematisch interessant mit vielen unschönen Einblicken hätte ich gerne mehr von Cee gehört; mit Frank kann man sich als Leser schwerlich identifizieren, was vermutlich zu dem nicht ganz begeisterten Eindruck beigetragen hat.
  25. Zeige:
    • 8
    • 12
    • 24

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks