Bücher mit dem Tag "kosaken"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kosaken" gekennzeichnet haben.

19 Bücher

  1. Cover des Buches Hiob (ISBN: 9783520862013)
    Joseph Roth

    Hiob

     (204)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    Als Bibellehrer im russischen Zuchnow bestreitet der fromme Jude Mendel Singer den kargen Lebensunterhalt für seine Familie - eine bigotte zänkische Frau, zwei Söhne, eine Tochter und ein spätgeborener zurückgebliebener behinderter Junge. Seine Behandlung im Krankenhaus lehnen sie ab, sie vertrauen lieber auf Gott und ihre Gebete. Jahre in Armut vergehen, die Kinder wachsen heran. Dann bricht Jonas, der älteste Sohn, mit den jüdischen Gesetzen und meldet sich zum Militär, während Schemarjah, der Zweitgeborene, die Familie verlässt und nach Amerika auswandert. Als Tochter Mirjam beginnt sich mit den dort stationierten Kosaken einzulassen, entschließt sich Mendel, mit Frau und Tochter seinem Sohn Schemarjah nach Amerika zu folgen - den immer noch schwer behinderten Jüngsten Menuchim müssen sie zurücklassen. Auch in Amerika ist die Familie weiter vom Pech verfolgt. Es sollen Jahrzehnte vergehen, Mendel ist inzwischen vom Glauben abgekommen, bis ihm das große Wunder widerfährt und er endlich Ruhe und Frieden findet …   

    Joseph Roth war ein österreichischer Schriftsteller und Jounalist, der 1894 im galizischen Brody bei Lemberg (Lwow) geboren wurde. Er studierte zunächst in Lemberg, dann in Wien Germanistik und Philosophie und war danach als Journalist tätig. Sein erster Roman erschien 1923, weitere folgten. „Hiob“ erschien erstmals 1930 und handelt in der Zeit um 1900 bis nach dem I. Weltkrieg. Die Machtergreifung durch die Nazis zwang den Juden ins französische Exil, seine Bücher wurden in Deutschland verbrannt. Roth starb 1939 in Paris an den Folgen einer schweren Alkoholsucht. 

    Wie schon der Titel des Buches vermuten lässt, greift der Autor hier die Geschichte von Hiob aus dem Alten Testament auf, der vielen harten Prüfungen unterzogen wird, an Gott verzweifelt und seinen Glauben beinahe verliert, bis dann das Wunder geschieht. Entgegen der Dramatik und Tragik der Handlung ist die Sprache Roths eher als einfach und erfassbar zu bezeichnen. Es gelingt ihm dadurch, den Leser zu packen und das Geschehen bildhaft entstehen zu lassen, sodass es sich fest im Gedächtnis zu verankert. 

    Fazit: Ein beeindruckender Roman voller Dynamik, ein Klassiker der deutschen Literatur, den man gelesen haben sollte und den ich gerne empfehle. 

  2. Cover des Buches Scharlatan (ISBN: 9783455403770)
    Claudia Weiss

    Scharlatan

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    1706. Der Hamburger Advokat Hinrich Wrangel wird von seinem alten Freund und Mentor Thomasius um Mithilfe zur Befreiung des in Dresden zu Unrecht verhafteten russischen Sondergesandten Johann Patkul gebeten. Trotz Bedenken seiner Frau Ruth entschließt sich Hinrich, an dem geheimen Treffen in Königsberg teilzunehmen. Einige der fähigsten Juristen des Landes planen eine Verteidigungsschrift zur Freilassung Patkuls zu erstellen, da sie in dessen Verhaftung eine Verletzung des Völkerrechts sehen. Auf dem Weg zur Beschaffung von entlastenden Dokumenten wird Wrangels Kutsche überfallen, seine Begleiter werden getötet. Wrangel selbst ist spurlos verschwunden und wird für tot gehalten. Tatsächlich wird er schwer verletzt verschleppt und landet als Sklavenarbeiter in den Sümpfen von St. Petersburg …

    Als Ruth Wochen später vom Überfall und seinen Folgen erfährt, glaubt sie nicht an Hinrichs Tod. Sie fühlt, dass er noch lebt und will ihn aufspüren. So macht sie sich, begleitet von ihrem alten Diener Jurek, auf die Suche nach ihrem verschollenen Mann. Die Reise führt sie über Dresden und Danzig nach Königsberg und erweist sich als weitaus beschwerlicher und gefahrvoller, als zunächst angenommen. Das Land ist vom „Großen Nordischen Krieg“ gezeichnet, marodierende Schwedische Truppen ziehen umher …

    „Scharlatan“ ist bereits der zweite historische Roman von Claudia Weiss, der promovierten Historikerin mit Schwerpunkt Osteuropa. Ein geschichtlich belegter Fall ist Grundlage dieses spannenden Buches. So begegnen wir vielen historischen Personen, wie Johann Reinhard von Patkul, König August von Sachsen und Polen, Zar Peter I von Russland, König Karl XII von Schweden, Domenico Trezzini, der Baumeister des Zaren, und einigen mehr. Gekonnt mischt die Autorin die tatsächlichen Geschehnisse mit fiktiven Personen und haucht diesen Leben ein. Besonders herausgearbeitet und gut gelungen sind natürlich unsere Protagonisten Hinrich und Ruth, die man sich glaubwürdig in der Zeit vor ca. 300 Jahren vorstellen kann.

    Herausgekommen ist ein interessanter und sehr authentischer Roman. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, was die Spannung durchgehend auf hohem Niveau hält. Der Schreibstil ist flüssig, gut lesbar und schön komponiert. Mit Ruth erlebt man die Beschwerden damaliger Reisen, fühlt die Gefahren und sieht die Landschaften und Menschen plastisch vor sich. Mit Hinrich ist man dabei, wie das später so schöne St. Petersburg von Sklaven mühsam aus den Sümpfen der Newa heraus gestampft wird. Schön ist eine Begegnung mit der Schamanin Marusja, die der Geschichte noch etwas Mystik hinzufügt.

    Fazit: Ein Buch, das sich durch seine hervorragende historische Recherche auszeichnet – ein Gewinn für den geschichtlich interessierten Leser.

  3. Cover des Buches Der Kurier des Zaren (ISBN: 9783150206164)
    Jules Verne

    Der Kurier des Zaren

     (88)
    Aktuelle Rezension von: HannahLovesFencheltee

    Erneut konnte mich Jules Verne überzeugen. Er versteht es einfach auf den ersten 20 Seiten des Buches eine eindrucksvolle und bildliche Umgebung zu gestalten, wenn ich mich recht entsinne, vier interessante Charaktere vorzustellen, und noch dazu den Grundstein für eine vielfältige und spannende Geschichte zu legen.

    Auch wenn ich zugeben muss, dass das Happy-End vorhersehbar war und die Geschichte auch nicht unbedingt anspruchsvoll war, macht es einfach Spaß mit Michael Strogoff durch Russland zu reisen. Die Charaktere sind allesamt einzigartig und gelungen, jeder liebenswert in seiner eigenen Art, und die Schilderungen der Landschaft, in die ein paar klug eingebaute historische Fakten beinhalten, sind so lebhaft und anschaulich, wie ich sie selten zuvor gelesen habe. Ich bin absolut begeistert!

  4. Cover des Buches Die Kreutzer-Sonate/Die Kosaken - Vollständige Ausgabe (ISBN: B004MQ5XUK)
  5. Cover des Buches Mein russisches Abenteuer (ISBN: 9783770184651)
    Jens Mühling

    Mein russisches Abenteuer

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Kristall86

    Klappentext:

    „Weit hinter Moskau liegt das echte, das »russische« Russland

    Fast ein Jahr lang reist Jens Mühling durch Russland und porträtiert aus ganz persönlicher Perspektive eine Gesellschaft, deren Lebensgewohnheiten, Widersprüche, Absurditäten und Reize hierzulande nach wie vor wenigen vertraut sind. Auf seiner Reise erlebt er unglaubliche Begegnungen: Eine Einsiedlerin in der Taiga, die erst als Erwachsene erfahren hat, dass es jenseits der Wälder eine Welt gibt. Ein Mathematiker, der tausend Jahre der russischen Geschichte für erfunden hält. Ein Priester, der in der atomar verseuchten Sperrzone von Tschernobyl predigt. Ihre Lebensgeschichten fügen sich zu einem faszinierenden Porträt der russischen Seele.“



    Das Buch von Jens Mühling ist ein echter Bestseller mir über 25.000 verkauften Exemplaren und hier mit dieser Neuauflage dürfen wir Leser wieder abtauchen. Ich war und bin ein großer Fan russischer Literatur, russischer Reportagen (gerade von Gerd Ruge), egal ob mit politischen Hintergrund oder einfach nur der Natur wegen - Russland ist ein höchst interessantes Land. Mühling geht in diesem Buch auf äußerst viele Themen ein, die Einem nunmal beschäftigen. Die Geschichte mit der Einsiedlerin kenne ich schon sehr lange und ihre Geschichte verfolge ich seit Jahren. Mühling nimmt das alles hier nochmal auf und beschreibt das sehr gefühlvoll und spannend. Ja, auch das ist Russland. Aber das ist nur eine von ganz vielen Geschichten hier. Jens Mühling will dem Leser auf ganz ruhige und auch sachliche Weise die Vielfältigkeit Russlands näher bringen. Bei mir hat er es geschafft. Sein Buch liest sich spannend, amüsant, geheimnisvoll und auch irgendwie aufklärend. Ich vergebe hier sehr gern 5 von 5 Sterne und dazu eine Leseempfehlung!

  6. Cover des Buches Kosakenliebe /Das Lied der schwarzen Berge (ISBN: 9783404155088)
  7. Cover des Buches Die Kosaken (ISBN: 9783257213584)
    Leo N Tolstoi

    Die Kosaken

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Moonwishes
    Was ist Leben? Was ist Glück? Und wo fängt es an?

    Olenin ist ein Mann der es nirgendwo lange aushält. Er reist von Ort zu Ort und kann keine Tätigkeit lange aushalten. Die Liebe hat er nie gefunden und glaubt auch nicht daran. Und als glücklich würde er sich auch nicht bezeichnen.
    Doch dann kommt er in ein Dorf der Kosaken. Dort bleibt er und verliebt sich in die wunderschöne Marjanka. Diese ist aber bereits verlobt, mit dem jungen Lukaschka.

    Dies ist lediglich eine kurze Geschichte, anders als die anderen seitenlangen Werke von Tolstoi, und dennoch beschäftigt es einen noch lange.
    Ein tolles Buch um einen ersten Einblick in den Schreibstil von Tolstoi zu bekommen und gut gewappnet zu sein für seine wirklich großen Meisterwerke!
  8. Cover des Buches Die russischen Zaren in Lebensbildern (ISBN: 9783222123757)
    Detlef Jena

    Die russischen Zaren in Lebensbildern

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Über vier Jahrhunderte hindurch bestimmten die Zaren das Schicksal des russischen Reichs: Rjurikiden und Romanows. Namen wie Iwan der Schreckliche oder Peter der Große sind in die europäische und Weltgeschichte eingegangen. Die russischen Zaren in Lebensbildern - das ist Geschichte und seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion auch wieder lebendige Gegenwart. Das Buch ist zugleich ein Nachschlagewerk für die russische Geschichte von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Jahr 1917. Dieser Band, Lesebuch und Nachschlagewerk, stellt russische Geschichte dar, indem er die Herrscher porträtiert, die das Schicksal des russischen Reiches im Guten wie im Bösen bestimmt haben: von Iwan, dem Schrecklichen, über Peter den Großen und Katharina II. bis hin zu Nikolaus II., der 1918 ermordet wurde. Neben den Kurzbiographien der Zaren finden sich biographische Anmerkungen zu deren wichtigsten weltlichen und geistlichen Beratern sowie ein Begriffslexikon zur russischen Geschichte.
  9. Cover des Buches Mit Feuer und Schwert (ISBN: 9783944971780)
    Henryk Sienkiewicz

    Mit Feuer und Schwert

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Maximilian_Schlesier
    - monumental, heroisch und gewaltig
    - manchmal ein wenig blauäugig in der Handlungsstruktur bezüglich der Einzelschicksale, die in den geschichtlichen Kontext eingearbeitet sind und von unübersehbarer (wenn auch ganz natürlicher und bewusst eingestreuter) Vaterlandsliebe geradezu überschäumend
    - insgesamt dennoch ein Werk, das Sienkiewicz' Ruf gerecht wird
  10. Cover des Buches Roxelane (ISBN: 9783373001539)
  11. Cover des Buches Die Kosakenbraut (ISBN: 9783548608976)
    Katerina Timm

    Die Kosakenbraut

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Elja sollte einmal die Geschäfte ihres Vaters in die Hand nehmen, aber wegen seiner Grausamkeiten flieht sie und findet einen neuen Platz. Südrussland im Frühjahr 1620, fern von ihrer Heimat verliebt sie sich in Ruik und zusammen leben sie glücklich. Da taucht plötzlich Andrej auf und berichtet Elja vom schlechten Gesundheitszustand ihres Vaters. Nach langer ?berlegung macht sie sich auf in ihre Heimat und auf dem Weg dort hin gefällt ihr der forsche Andrej immer besser. Als sie aber bei ihrem Volk eintreffen muss sie fest stellen dass sich einiges verändert hat und an den Geschichten von ihrem Vater einiges nicht stimmt. Katerina Timm beschreibt in prächtigen Bildern und historisch genau das Leben der Kosaken und präsentiert uns mit Elja eine starke und eigenwillige Hauptfigur.

  12. Cover des Buches Der Stille Don - Erster Band (ISBN: B0025WXXN2)
    Michael Scholochow

    Der Stille Don - Erster Band

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  13. Cover des Buches Der Stille Don, in 2 Bdn. (ISBN: 9783423013130)
    Michail Scholochow

    Der Stille Don, in 2 Bdn.

     (6)
    Noch keine Rezension vorhanden
  14. Cover des Buches Don-Erzählungen. (ISBN: B002QT7CRM)
    Michail: Scholochow

    Don-Erzählungen.

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Heike110566
    "Obwohl uns die Tragik der vom Künstler gestalteten Realität mirunter tief berührt, schließen wir seine Bücher doch immer mit dem Empfinden des Lichts.", schreibt Konstantin Fedin auf der Rückseite dieses Taschenbuches. Ja! Er trifft damit, wie es mir beim Lesen von Scholochow (1905-1984), der 1965 den Nobelpreis für Literatur erhielt, geht, absolut den berühmten Nagel auf dem Kopf. Scholochows Erzählungen sind keine leichte Unterhaltungskost. In seinen Texten beschreibt er das harte Leben der Menschen am Don brutal ehrlich. Idyllen, wie sie in so manchen hier im Westen verbreiteten Kosakenliedern, besser gesagt: Pseudo-Kosakenliedern á la Iwan Rebroff und Co., verbreitet werden, sucht man hier vergebens. Und er weiß, wovon er schreibt. Stammt er doch selbst aus der Don-Region und ist in der Zeit dort aufgewachsen, in der die Erzählungen spielen. Das Buch enthält insgesamt 22 Erzählungen. Bis auf eine stammen alle aus den Jahren 1923 bis 1926 und erzählen aus der Zeit des Russischen Bürgerkrieges und den Auseinandersetzungen und Divergenzen der neuen Sowjetmacht und deren Gegnern. Scholochow ist Kommunist. Er hat einen Klassenstandpunkt. Und dass dieser auch in den Erzählungen rübergebracht werden soll, wird deutlich. Dies tut er aber nicht plakativ, nicht Schema-F-Artig. Stets beleuchtet er auch die Gründe, warum die Menschen so handeln, wie sie handeln. Egal ob es sich dabei um Übergriffe von Sowjets oder Kulaken, Kosaken und weißen Banditen handelt. Der Riss, der nach dem Oktoberumsturz 1917 und die daraus resultierende Errichtung der Sowjetmacht, durch die gesamte Bevölkerung ging, ging letztlich bis in deren kleinste Einheit, der Familie. Dies zeigt Scholochow in den Erzählungen, in denen es schließlich selbst zu Mord und Totschlag zwischen Vater und Sohn oder Bruder und Bruder kommt. Diese alten Motive, die bereits in den uralten Sagen und Mythen der verschiedensten Völker eine Rolle spielen, stehen auch hier, wie dort, für den Kampf Alt gegen Neu. Aber: Anders als in den alten Sagen und Mythen siegt nicht immer das Neue. Zumindest nicht auf dem ersten Blick. Der Vertreter der neuen Idee liegt am Ende so mancher Erzählung tot am Boden. Dennoch tritt aber der Effekt ein, den Konstatin Fedin (siehe oben) beschrieb. Am Ende ist das "Empfinden des Lichts." Die Notwendigkeit, dass die neue Idee einfach siegen muss, kommt überwältigend über den Leser. Es scheint förmlich evident, sich aus der Erzählung zwingend ergebend. Wie die Geschichte des real existierenden Sozialismus dann aber in seiner siebzigjährigen Geschichte zeigte, hat diese neue, von Grund auf eigentlich humanistische Idee des Kommunismus auch sehr viel Leid über die Menschen gebracht. Auch über die am Don. - Dies wird auch nicht verschwiegen in dieser Ausgabe des Aufbau-Verlages der DDR. Im Nachwort heißt es dazu: "Noch einmal floß viel Blut und es geschah Unrecht! Unter der Losung 'Liquidierung der Kulaken' wurden viele persönliche Rechnungen beglichen, viele alte Familien- und Eigentumsfehden ausgetragen, die mit Kulakentum nichts zu tun hatten. Auch Neid und Habgier spielten ihre Rolle dabei." (Alfred Kurella, 1965, S. 384f dieser Ausgabe) Es geht also nicht um Heroisierung, sondern um Nachdenken erregen. Und dies nicht nur in der Reflektion des heutigen Lesers, sondern auch damals als Scholochow diese Erzählungen schrieb. Er malt nicht schwarzweiß. Unrecht begehen nicht nur die Kulaken, Kosaken und weißen Banditen, sondern auch Mitglieder der Sowjetmacht und Kommunisten. Scholochow ist ein Vertreter des Sozialistischen Realismus. Detailliert beschreibt er Ereignisse, Personen, Szenerien, Gedanken und Gefühle. Die Erzählungen weisen zumeist einen dramatisch-szenischen Blickwinkel auf, dass heißt: der Leser ist nahe dran am Geschehen, steht dabei, ist in die Szenerie eingebunden. Daneben zieht der Autor aber auch immer wieder den Fokus auf, öffnet sein Weitwinkelobjektiv. "Schwerfällig häufte die Nacht Dunkelheit über die Steppe, über Gassen und Gärten. Der Wind jagte mit Räuberpfiffen durch die Straßen, rüttelte an den frosterstarrten, kahlen Blumen, lugte frech unter die vorspringenden Dächer der Häuser, zerwühlte den Sperlingen das aufgeplusterte Gefieder und ließ sie von Juniwärme träumen, von reifen, in Morgentau blanken Kirschen, von Würmern im Mist und anderen Leckerbissen, die uns Menschen niemals in Winternächten im Traum erscheinen. Am Schulzaun glimmen die Pünktchen von Selbstgedrehten. Zuweilen riß der Wind Asche und funken mit sich, trug sie fürsorglich in die Höhe, bis sie erloschen, und von neuem vibrierten über den sattvioletten Schnee Dunkel und Stille, Stille und Dunkel. Einer im offenen Halbpelz lehnte ..." (aus: Der Todfeind, S. 211 dieser Ausgabe) Sehr schön wird hier die Erzählweise Scholochows sichtbar. Die Kamera geht über die Steppe hinweg, ins Dorf hinein und endet dann in einer Szenerie mit dem Konkreten, den Menschen. Außer den 21 Erzählungen der frühen Jahre enthält dieser Band auch noch die Erzählung "Ein Menschenschicksal" aus dem Jahre 1956. Sie sticht dadurch heraus, dass sie zum einen einen anderen Zeitabschnitt der Don-Geschichte beleuchtet als die anderen, es geht um einen Mann, der im Großen Vaterländischen Krieg 1942 von deutschen Wehrmachtssoldaten gefangen genommen wurde, zum anderen dadurch, dass hier der Autor noch ausgefeilter agiert. Man merkt die Schreiberfahrung, die in den ersten Don-Erzählungen 1923/24, als er 18 bzw 19 Jahre alt war, noch fehlte. Diese Erzählung ist einfach faszinierend. Warum? - Die Antwort muss ich leider an dieser Stelle erstmal schuldig bleiben, da es den Rahmen hier sprengen würde.
  15. Cover des Buches Im Land der Federn (ISBN: 9783492401883)
    Philip Marsden

    Im Land der Federn

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Liisa
    Von Moskau aus, machte sich der britische Ethnologe und Journalist Philip Marsden auf den Weg in den Kaukasus und zu den vielen Minderheits-Völkern und Bergstämmen, die dort leben. Er begegnet Osseten, Georgiern, Armeniern, Tscherkessen, Assyrern, Alanen und Kosaken, den Nachkommen geflohener oder freigelassener Leibeigener, die sich dann mit den Völkern des Südens mischten. Dabei hat er sich keinen Reiseplan im klassischen Sinne zurechtgelegt, sondern lässt sich eher zufällig vorwärtstreiben. Zufällig insofern, dass er sich auf die Suche nach den sog. Altgläubigen - einer Abspaltung von der russisch-orthodoxen Kirche - und den wiederum daraus hervorgegangenen Abspaltungen bzw. Sekten macht. So verweist ihn einer zum nächsten und die zuvor recherchierten Fakten und Orte, sind quasi nur so etwas wie ein roter Faden, an dem er sich während der Reise orientiert. Ansonsten erfährt der Leser viel von den Menschen abseits der altbekannten Zentren und Städte, von Glaube, Mythen, Aberglaube, Apokalyptik und Endzeitvisionen aber auch über das einfache und häufig auch schwere Leben der einfachen schlichten Menschen. Marsden bereitet all das wunderbar auf und so ist das Buch »Im Land der Federn« nicht nur ein Reisebericht sondern viel mehr. Wer sich für den Kaukasus, seine Geschichte, und Menschen interessiert, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Wer Informationen über eine solche Reise sucht, wird allerdings nicht viel finden, was weiterhilft. Es ist kein Reiseführer, sondern eher ein Reisebericht mit ethnologischem Schwerpunkt. Tatsächlich also viel langlebiger als ein Reiseführer es sein kann, zumal in einer immer schnelllebigeren Zeit und über eine Region, die schon immer von großen Umbrüchen geprägt war.
  16. Cover des Buches Asha (ISBN: 9783426626634)
    David Ball

    Asha

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Thunderdreamer
    Ich muss kurz vorausschicken: Ich habe diesen Roman vor einigen Jahren schon einmal gelesen. Und war damals begeistert!
    Jetzt, nachdem ich vor Kurzem den Medicus von Noah Gordon erneut gelesen habe, war es schwer, im Anschluss eine passende Lektüre zu finden ... und in diesem Zusammenhang erinnerte ich mich dann an Asha zurück ...

    Und nachdem ich gestern die letzte Seite des Romans beendet habe, kann ich nur sagen: Er kommt sehr dicht an den Medicus heran (und das, obwohl dieser mein Allzeit-Favorit ist).

    Soviel nur im Vorraus ...
    Asha, Sohn von Malta, von David Ball, ist ein absolut fantastisch geschriebener historische Roman, der neben einem wunderbaren Schreibstil (und hier kann ich bisher nur über die deutsche Version urteilen), alles enthält, was eine gute Story ausmacht: Liebe, Leidenschaft, Hass, geschichtliche Hintergründe, gut dargestellte Charaktere ... Und das über eine Länge von etwa 1000 Seiten ... Doch diese Länge wirkt nie langatmig, man fiebert stets dem nächsten Handlungsschritt entgegen.

    Worum aber geht es? Wie bereits im Titel anklingt, nimmt die Geschichte Maltas (hier in der Mitte des 16ten Jahrhunderts) einen breiten Raum ein. Jedoch nicht nur.
    David Ball teilt seinen Roman in insgesamt sechs Bücher auf, in denen zunächst verschiedene Handlungsstränge entwickelt werden ...
    das erste Buch widmet sich "Nico", einem zehnjährigen Malteser, der von vorbeiziehenden maurischen Korsaren geraubt wir. Man verschleppt ihn nach Algier, wo er als Sklave verkauft wird ...
    Im zweiten Buch, welches den Titel "Christien" trägt, wird die Kindheit und Jugend von Christien de Vries, eines französichen Adligen beschrieben, der schon als Kind dem Orden des Heiligen Johannes (Ordensritter, deren Sitz zur damaligen Zeit, nach der Vertreibung von Rhodos, eben Malta war) versprochen wird ... sein Leben scheint vorbestimmt ...
    Im dritten Buch dann, verfolgt man den weiteren Lebensweg von Maria, Nicos zwei Jahre älteren Schwester auf Malta. Im vierten Buch schließlich, das den Titel "Asha" trägt, kommt Nico nach Istambul. Er konvertiert zum Islam und wird zu Asha, dem Beschützer des Feuers, wie sein persischer Name ab jetzt lautet ... und damit zu einem Untertan des türkischen Sultans. Er genießt eine umfassende Ausbildung und kann schließlich seinen lange gehegten Traum erfüllen: Er wird Kapitän einer Galeere des Sultans ... Asha Rais!
    Im fünften Buch, mit dem Titel "Malta" erfährt man etwas über die weitere Geschichte der auf Malta lebenden Personen des Romans, sowie viele Einzelheiten zum Leben der Ordensritter dort, im sechsten und letzten Buch geht es schließlich um die Belagerung der Insel durch die Osmanen ... und zugleich werden alle bisherigen Handlungsstränge in einem furiosen Finale miteinander verknüpft. Meisterhaft! Ein wirklich absolut lesenswerter Roman, der einem viele geschichtliche Hintergründe des Mittelmeerraums nahebringt, zugleich alle beteiligten Religionen sehr ausgewogen und neutral einbezieht, und die großen Lebenskonflikte im Leben der Hauptpersonen hervorragend herausarbeitet ... ein Lesevergnügen erster Klasse, das man sich nicht entgehen lassen sollte ...
    Und mein persönliches nächstes Projekt: Ich werde den Roman in einigen Wochen noch einmal lesen ... im Original! Doch ob auf Deutsch oder in der Originalversion (Ironfire oder Sword and Scimitar) ... uneingeschränkte Leseempfehlung!
  17. Cover des Buches Der stille Don, Bd. 1 und Bd. 2 (ISBN: B001QGHV5E)
    Michail Scholochow

    Der stille Don, Bd. 1 und Bd. 2

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Phliege
    Jedes Wort in diesem Buch ist des Lesens Wert.
    Scholochow zeichnet seine Charaktere so klar und so geschickt wie Bilder, einfach sind sie aber nicht.
    Er spannt ein Seil zwischen Liebe und Grausamkeit, das kaum in Worte zu fassen ist und doch immer glaubwürdig bleibt und einem zuweilen das Herz zerreißt.
    Nur wenige Autoren finden so klare und ehrliche Worte für den Menschen und wissen den Lesern so fest zu packen.

    Und zwischen der Kriegshandlung (für Laien nicht ganz einfach zu verfolgen, dafür aber möglichst kurz gehalten) eingestreut die Landschaftsbeschreibungen. Eigentlich ein schwieriges Thema, da man doch eher schnell von ihnen gelangweilt wird. Nicht so hier mit Scholochows klangvollem Schreibstil. Er packt den Leser so fest mit dem Zauber des Dons und der Steppe, das man gar nicht mehr losgelassen werden möchte. Er hätte wahrscheinlich ein ganzes Buch nur über Landschaften herausbringen können und es wäre genauso viel gelesen worden.

    "Der stille Don" ist ein neutral erzählender historischer Roman über den Untergang des Kosakentums während der russischen Revolution, der in seiner Sprachgewalt und seinem Zauber wohl durch nichts übertroffen werden kann.
    Lesen!!!!
  18. Cover des Buches Zobeljäger und Kosak (ISBN: B0000BLF43)
    Karl May

    Zobeljäger und Kosak

     (3)
    Noch keine Rezension vorhanden
  19. Cover des Buches Rebell gegen den Zaren (ISBN: B00HLUA4LW)
    Wassili Schukschin

    Rebell gegen den Zaren

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  20. Zeige:
    • 8
    • 12
    • 24

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks