Bücher mit dem Tag "kotzen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kotzen" gekennzeichnet haben.

32 Bücher

  1. Cover des Buches Der Vorleser (ISBN: 9783257070668)
    Bernhard Schlink

    Der Vorleser

     (5.768)
    Aktuelle Rezension von: xoxorishixoxo

    Habe damals den Film in der Schule halb gesehen und war nicht begeistert. Der Altersunterschied war wirklich abartig. Doch das Buch hat mir nochmal einen anderen Eindruck geben können. Fand den Aspekt trotzdessen nicht gut, aber man konnte sich so gut in die Lage eines Pubertären Jungen vorstellen. Die Beziehung war sehr holprig und sehr toxisch, was jedoch Realität für viele ist ! Mich hat sie sehr oft aufgeregt, da sie emotional so unreif war, doch die Geschichte nimmt noch eine 360° Wendung. Der Prozess zeiht sich teilweise in die Länge, aber man war gefühlt dabei. Das Ende hat es nochmals gerettet. Sehr Emotional und sehr gut beendet. FAZIT: Der Erste Eindruck täuscht oft ! 

  2. Cover des Buches Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (ISBN: 9783551359414)
    Christiane F.

    Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

     (2.303)
    Aktuelle Rezension von: chaoswoelfin

    "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" habe ich dieses Jahr noch einmal gelesen, nachdem ich es in meiner eigenen Jugend (schätzungsweise 14-15 Jahre alt) schon einmal gelesen hatte.

    Sicherlich ist das Buch nicht für jedermann; ich finde es aber gerade in Hinblick auf meinen Beruf (Sozialarbeiter) sehr wichtig und interessant.
    Die Sprache ist sehr rau, das Mädchen Christiane sicherlich kein Protagonist den man "gerne hat" - aber gerade wegen der schonungslosen Offenheit so wichtig!

    Ich finde fast, jeder Jugendliche sollte das Buch gelesen haben!

  3. Cover des Buches Panikherz (ISBN: 9783462050660)
    Benjamin von Stuckrad-Barre

    Panikherz

     (122)
    Aktuelle Rezension von: AnHeurteur

    Ein wahnsinniges Tempo, dass da schreibend vonstatten geht. Auch eine sehr männliche Sicht auf die Dinge und ein grosser Wunsch nach Zugehörigkeit und Anerkennung. Dabei wird nie gejammert sondern durchaus auch reflektiert und schonungslos erzählt. Sehr empfehlenswert für alle und besonders für Menschen die Udo Lindenberg lieben.....

  4. Cover des Buches Die Mütter-Mafia (ISBN: 9783404190966)
    Kerstin Gier

    Die Mütter-Mafia

     (1.349)
    Aktuelle Rezension von: Liiiisa

    Ich muss gestehen, ich liebe ja alle Bücher von Kerstin Gier, die ich bisher gelesen habe. und das waren viele... oder alle...jedenfalls alle, die ich finden konnte;-)

    Die Mütter-Mafia Reihe hat mir allerdings mit am besten gefallen. Kerstin Gier übertrifft sich hier selbst. So viele lustige, charmante Einfälle und liebenswerte Charaktere. Ich habe rein gar nichts auszusetzen und kann das Buch nur jedem wärmstens empfehlen, der es ncoh chit kennt. Schade, dass es nicht mehr Bände davon gibt. Ich würde zu gerne mehr von Constanze lesen.

  5. Cover des Buches Das Mädchen (ISBN: 9783453441095)
    Stephen King

    Das Mädchen

     (1.315)
    Aktuelle Rezension von: Aleshanee

    Dieses Buch von Stephen King hab ich etwas vor mir hergeschoben, da es allgemein keine so große Begeisterung ausgelöst hat bei der Leserschaft. Tja, danach sollte man halt nicht immer gehen und sich lieber eine eigene Meinung bilden: Denn ich fand es wirklich bis auf kleine Kritikpunkte sehr gut!

    Ein Mädchen verirrt sich in den weitläufigen Wäldern von Maine.
    Das ist alles.
    Oder auch nicht.
    Denn King erzählt hier wieder mal mit Bravour, denn dieses Horrorszenario, sich zu verlaufen, mitten im Wald und das auch noch alleine, ist wirklich eine schreckliche Vorstellung - und hier betrifft es auch noch ein kleines Mädchen.

    Was ich meinen Kindern IMMER gesagt habe als sie klein und wir unterwegs waren: wenn wir uns verlieren sollten: bleib stehen. Bleib wo du bist und geh nirgends anders hin, damit wir dich finden können.
    Ein Grundsatz, den Trishas Mutter wohl übersehen hat. Denn sie macht viele Ausflüge mit ihren beiden Kindern, und bringt ihnen auch viel bei - aber man hat das Gefühl, eher um sich selbst nach der Scheidung als "gute Mutter" zu fühlen. Diese wenigen Details bekommt man am Anfang präsentiert als Rahmen, um sich Trishas Situation vor Augen halten zu können und wie es dazu kam, dass sie sich während eines dieser Wanderausflüge verirrt. Und das kann ganz schön schnell gehen.

    Es war faszinierend zu beobachten, wie Trisha versucht, ihre aufkommende Panik zu unterdrücken als sie merkt, dass sie tatsächlich völlig vom Weg abgekommen ist und versucht, logische Konsequenzen zu ziehen, was sie zu tun hat. Anstatt an Ort und Stelle zu bleiben geht sie leider davon aus, beim Weitergehen irgendwann doch auf Menschen oder Weg zu stoßen, was sich als fataler Irrtum herausstellt.
    Die Ängste und die Hoffnungen wechseln sich ab, während sie versucht, in ihre Phantasie zu flüchten und sich immer wieder selber anspornt, zurückzufinden - oder gefunden zu werden. Der Bezug zu dem Spieler Tom Gordon von den Red Sox, in den sie heimlich verliebt ist, hilft ihr - sie stellt sich vor ihn zu treffen, mit ihm zu sprechen, und dessen Stärke und Mut für sich zu beanspruchen. Diese Überzeugungskraft war greifbar und zeigt, wie sehr sie sich auf unseren Willen auswirken kann!

    Völlig in der Einsamkeit kommen natürlich Gedanken auf: an die Eltern und ihre gescheiterte Beziehung, an ihren Bruder Pete und an ihre beste Freundin. Aber auch böse Gedanken tauchen auf, Zweifel diese Sache lebend zu überstehen, vor allem, wenn ihr Missgeschicke passieren.
    Man spürt regelrecht, wie sie sich immer mehr verliert. Dazu kommen natürlich auch Hunger und vor allem der Durst. Denn auch wenn sie einen Rucksack mit ihrer Brotzeit dabei hat, reicht das nicht für lange. Die Kraftreserven schwinden und damit auch der Bezug zur Realität. Unheimliche Gefühle kommen auf und gaukeln ihr Trugbilder vor, die sie ängstigen und während sie ihre Entschlossenheit aufrecht erhält, geht ihr Verstand auf Reisen.

    Ein sehr intensives Erlebnis, das mich total gepackt hat. Der Mut dieses jungen Mädchens, nicht aufzugeben und wie jemand, der in völliger Isolation, mit Hunger und Durst, ums Überleben kämpft, immer weiter abdriftet war psychisch ein Meisterstück.
    Das einzige was mich etwas gestört hat waren die vielen Bezüge zu dem Baseball Spieler Tom Gordon, dem Helden von Trisha. Etwas, woran sie sich festklammern konnte, was mich persönlich jetzt aber einfach nicht so angesprochen hat.

  6. Cover des Buches Die Patin (ISBN: 9783404193479)
    Kerstin Gier

    Die Patin

     (975)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Nachdem Constanze in der Insektensiedlung Fuß gefasst hat und mit ihren neuen Freundinnen die MÜtter-Mafia gegründet hat wird sie auch schon zur Patin gewählt! Es gibt auch gleich viel zu tun. Ein regelrechter Baby-Boom sucht die Insektensiedlung heim und bei allen spielen die Hormone verrückt? Liegt es an dem heißen Wetter oder an den heißen Männern und vielen scheinbar unlösbaren Problemen? Mit viel Witz, grandiosem Tempo und doch mit ganz viel Gefühl erzählt Kerstin Gier einmal mehr, eine wunderbare Geschichte.

  7. Cover des Buches Gossip Girl 1 (ISBN: 9783641022839)
    Cecily von Ziegesar

    Gossip Girl 1

     (380)
    Aktuelle Rezension von: Simba99
    Als Fan der Fernsehrserie musste ich nun auch mal mit den Büchern beginnen. Eins vorweg, der Aufbau der Familien ist ganz anders als in der Serie. Ich hoffe das lässt drauf schließen, dass auch die Story eine ganz andere ist. Das fänd ich super!

    Der Einstieg mit dem ersten Buch war schonmal super! Bin ich mal gespannt wies weitergeht!
  8. Cover des Buches Wintermädchen (ISBN: 9783473584048)
    Laurie Halse Anderson

    Wintermädchen

     (438)
    Aktuelle Rezension von: Ingesophie

    Ich habe das Buch zur Erscheinung damals gelesen. Dieses auch zeigt, wie der Kopf bzw. die Augen einem Fett vorgaugeln,welches gar nicht existiert. Hier geht es um Bulimie. Es ist nicht einfach nur: " Ich will nichts mehr essen." Hier geht es teilweise auch darum nach einem Fressflash sich den Finger in den Hals zu stecken, da man sonst all die Pfunde wieder zunehmen würde. Die Autorin zeigt wie und was Betroffene fühlen, denken und ihre Mitmenschen austricksen. Austricksen im Sinne von: Steine in den Bademantel zu tun, damit die Waage das eigentliche Gewicht nicht anzeigt, da sie sonst sofort wieder in dir Klinik eingewiesen werden würde. Was für Betroffene dort noch schlimmer ist, immer die gleiche Frage: "wie fühlst du dich" und "zeichne mir ein Bild wie du dich siehst". Doch Cassis Tod macht ihr bewusst das alles so nicht weitergehen kann. Denn nur mit der 0 auf der Waage würde sie endlich zufrieden sein, frei sein... oder ?

  9. Cover des Buches Sunset (ISBN: 9783453434677)
    Stephen King

    Sunset

     (184)
    Aktuelle Rezension von: Areti

    Inhalt: 

    Wenn die Sonne untergeht, erwacht das Grauen ...


    Was, wenn tödlicher Horror über einen hereinbricht oder Besessenheit und Gelüste alle Vernunft besiegen? Wozu der vermeintlich normale Mensch fähig ist, wenn sein Leben plötzlich eine unerwartete Wendung nimmt: Stephen King zeigt uns das, wie nur er es kann – in dreizehn neuen unheimlichen Geschichten, erstmals in einem Band gesammelt.


    Meine Meinung:

    "Sunset" von Stephen King ist ein Sammelband mit 13 Kurzgeschichten.

    Für mich war es das erste Mal, dass ich Kurzgeschichten gelesen habe, sonst lese ich immer die Romane und Thriller von Stephen King.

    Es war also etwas völlig Neues für mich, auf das ich mich erst einmal einlassen musste. 


    Insgesamt kann ich sagen, dass die Geschichten spannend und abwechslungsreich sind.

    Es handelt sich nicht bei allen um Horrorgeschichten, aber das war für mich nicht problematisch, da ich so gut wie alle Genres gerne lese.


    Kings Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig und angenehm zu lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin und man hat schnell eine Geschichte durch.


    Am besten haben mir allerdings die etwas längeren Geschichten wie "Das Pfefferkuchen-Mädchen", "Der Hometrainer", "N." und "In der Klemme" gefallen. Da habe ich teilweise richtig mitgefiebert. Auch "Die Höllenkatze" und "Ayana" fand ich überzeugend.


    Ich habe während des Lesens Mutmaßungen darüber angestellt, was Stephen King dazu veranlasst hat diese oder jene Geschichte zu schreiben, und dann im Anschluss seine Anmerkungen gelesen. Manchmal lag ich richtig, manchmal hat es mich völlig überrascht, was dort stand. 


    Es gab auch Geschichten, die ich zwar interessant fand, die mich aber nicht völlig mitgerissen haben oder bei denen ich mir nicht vorstellen konnte, was King damit erreichen wollte. Dort haben seine Anmerkungen dann auch nicht wirklich weiter geholfen. Es waren witzige Anekdoten, aber es hat mich nicht gepackt. 


    Insgesamt hat mir das Buch aber vor allem wegen der längeren Geschichten gut gefallen. 


    Fazit: 

    Ich kann diese Kurzgeschichtensammlung von Stephen King vor allem denjenigen Lesern empfehlen, die nicht nur Horrorgeschichten mögen, sondern offen für eine breite Vielfalt sind. Von der Länge her ist auf jeden Fall für jeden Geschmack etwas dabei und es ist abwechslungsreich. Dennoch bleiben meine Lieblingsbücher eher die Romane und Thriller von King. 

  10. Cover des Buches Die Liebe von Callie und Kayden (ISBN: 9783453534575)
    Jessica Sorensen

    Die Liebe von Callie und Kayden

     (425)
    Aktuelle Rezension von: Kaetherakte

    Die beiden können nicht ohne einander ihre Vergangenheit bewältige. Ich finde, dass es in diesem Buch primär um Kayden geht, da Callie für ihn versucht stark zu bleiben. 

    Man kann kritisieren, dass es anstrengend ist, das hin und her zwischen Callie und Kayden zu lesen. 

    Ich finde schön, dass man Ruhe in die Gedankenwelt von Kayden und Callie eintauchen kann. Dadurch wirkt es authentisch und nicht nur oberflächlich.

  11. Cover des Buches Alle Farben der Nacht (ISBN: 9783897413955)
    Jonas Zauels

    Alle Farben der Nacht

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Rezension

    Alle Farben der Nacht von Jonas Zauels

    Genre: Drama
    Seiten: 175
    Verlag: U.Helmer

    Klappentext:
    Schwarz. Wie immer. Die dicken Vorhänge sind zugezogen, das Licht ist aus und draußen greift die Nacht langsam, aber unaufhaltsam um sich.
    Sie weiß, dass es falsch ist; dass sie eigentlich ein ganz normales Leben führen sollte. Sich Ziele setzen und diesen folgen sollte, doch fällt es ihr so schwer. Sie würde sich gerne treiben lassen, wie die anderen in ihrem Alter, von denen sie nicht einen richtig kennt. Sie hört ihnen manchmal heimlich zu.

    Meine Meinung:
    Das war mal was anderes. Es ist eine Geschichte über die ich erstmal nachdenken musste, bevor ich diese Rezension schreibe. Es geht um Emilia und ihr wirklich schweres Leben. Sie stürzt immer mehr ab und es passieren ihr auch wirklich schlimme Dinge. Aber nichts ist so wie es scheint. Mit Emilia bin ich leider nicht ganz warm geworden. Es lag jetzt aber eher an mir und nicht an der schaffensweise des Autors. Ich komme im echten Leben schon nicht mit solchen Menschen klar und kann sie nicht verstehen. Der Autor hat da echt Charaktere geschaffen die meiner Meinung nach stark polarisieren. Das Cover mag ich mit seinen kräftigen Farben sehr gerne obwohl ich nicht so genau sagen kann ob es zum Inhalt passt.

    Fazit:
    Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und einen manchmal ein bisschen schockiert. Es ist nichts wie es scheint. Ich kann es Drama Liebhabern empfehlen, die auf wirren Tiefgang stehen. Ich brauchte am Ende eine Weile bis alles geordnet war. Wirklich toll!
  12. Cover des Buches Populärmusik aus Vittula (ISBN: 9783442738915)
    Mikael Niemi

    Populärmusik aus Vittula

     (223)
    Aktuelle Rezension von: Katfryy


     

    Es ist ja nicht immer leicht, ins Erzählen zu kommen. Manchmal muss man sich vorher ein bisschen warm machen. Mikael Niemis Erzähler lockert seine Zunge so: Auf dem Gipfel eine Himalaya-Fünftausenders küsst er eine tibetanische Gebetsplatte, Lippen und Zunge frieren am Metall fest, er pinkelt in seinen Trinkbecher, schüttet das warme Zeug über den Mund und sagt: „Ich habe mich freigepisst.“ Was für ein herrlicher Auftakt! Es ist schon fast zwanzig Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe, aber es ist immer noch total präsent. Mit Büchern ist es wie mit Menschen. Manche Begegnungen vergisst Du schon nach ein paar Tagen wieder, an andere erinnerst Du Dich ein Leben lang. Aber warum bloß? Eigentlich ist fast alles in dem Roman fremd und weit weg: Ein winziges Kaff im nördlichsten Norden Schwedens, direkt an der Grenze zu Finnland, zwei Jungs, Sechzigerjahre. Hier erleben wir ihn in voller Gestalt: Den Arsch der Welt. Es gibt kaum Radio, kein Fernsehen, das nächste Dorf ist weit entfernt und im Winter geht sowieso gar nichts. Die Menschen dort schließen Wetten darauf ab, wer´s am längsten besoffen in der Dampfsauna aushält. In dieser öden Umgebung haben Matti und sein Freund Niila ein Erweckungserlebnis. Sie hören eine Schallplatte von den Beatles, eine Single. Und das beschreibt Matti so: 

     

    „Ein Pulverfass explodierte und sprengte das Zimmer. Der Sauerstoff ging zur Neige, wir wurden gegen die Wand gepresst, während sich die Kammer in rasender Fahrt drehte. Wir klebten wie die Briefmarken fest, das Blut wurde uns ins Herz gepresst, sammelte sich in einem darmroten Klumpen, bevor alles kehrt machte in die andere Richtung sprang, bis in die Finger und Zehenspitzen, rote Speerspuren von Blut im ganzen Körper, bis wir wie die Fische nach Luft schnappten. Nach einer Ewigkeit hielt der Wirbel an. Die Luft sauste durch das Schlüsselloch wieder davon, und wir fielen als kleine, feuchte Häufchen auf den Boden. Rock ´n´roll music. Beatles.“

     

    Danach sind sie infiziert – (upps, sorry für das böse Wort in Zeiten der Pandemie). Matti und Niila wollen Musik machen. Erstmal üben sie in der Garage. Allerdings ohne Instrumente. Die Erfindung der Luftgitarre wäre auch ein guter Titel. Diese Szene mit der Beatles-Platte ist nur eine von so vielen unglaublich lebensvollen, intensiven Momenten. Wer kennt das nicht: Von Musik mit voller Wucht gegen die Wand geschleudert zu werden. Mir ging´s mit Smells like teen spirit so. Wer Etiketten mag, würde auf den Roman wohl Coming-of-age kleben. Ja, es geht auch um erste Liebe, ums Aufwachsen in psychopathischen Scheißfamilien und Ablösung vom Elternhaus. Die beste Metapher für die Pubertät habe ich in diesem Buch gefunden, es gibt da eine überraschend surreale Stelle: Ein Junge, (ich weiß nicht mehr genau, ob das Matti sein soll), klettert als Kind in eine Art Eisenofen hinein, verbringt dort Jahre und kommt dann als Erwachsener wieder heraus. Wer öfter mit Pubertierenden zu tun hat, der kann also erleichtert sein. Stellt Euch einfach vor, die sind eigentlich gar nicht hier. Die befinden sich ein einem abgeschlossenen Eisenofen. Und dann irgendwann. Ganz plötzlich. Da kommen sie heraus. Vernünftig, geläutert, alle Schrauben festgezogen, alle Tassen wieder im Schrank. Aber der Roman ist viel mehr als Comming-of-age. Es geht auch um diese fantastische Landschaft, das Einfrieren und das Abtauen. Sehr, sehr poetisch. Guckt nicht den Film! Lest das Buch! Bitte!

  13. Cover des Buches Alice im Hungerland (ISBN: 9783548291512)
    Marya Hornbacher

    Alice im Hungerland

     (171)
    Aktuelle Rezension von: Raven
    Das Buch "Alice im Hungerland" von Marya Hornbacher ist 496 Seiten lang und ein Ullstein Taschenbuch.

    Das Softcover hat eine mittelmäßige Qualität mit schönen dicken Leseseiten.

    Im Buch Alice im Hungerland schreibt Marya ihre Geschichte von Kindheit bis heute und über ihr Leben mit Bulimie und Anorexie, sowie deren Folge- und Begleiterkrankungen.

    Die Geschichte hat einen flüssigen Schreibstil, welcher die Buchseiten schnell dahinfliegen lässt. Viele Zitate sind enthalten von Alice im Wunderland, aber auch Persephone und weitere philosophische Zeilen, die mir große Freude bereitet haben und das Buch ganz besonders machen. Es werden in der Biographie zur Verständniß auch wissenschaftliche, medizinische und psychiatrische Aufsätze zitiert, die mich am Anfang etwas gestört haben und den Lesefluss stockten. Doch dann hat die Lebensgeschichte rasant an Fahrt aufgenommen und im teilweise schockierenden Maße wird die Essstörung ganz unromantisch und entglorifiziert dargestellt, wie sie nun einmal ist. Da wird aus der Freundin Ana (Anorexie) und Mia (Bulimie), ein Monster das man nicht mehr unter Kontrolle bringen kann. Teilweise konnte ich mich mit der Autorin vergleichen und Parallelen feststellen, aber in manchen Punkten war sie mir dann doch völlig fremd und lebte ganz fern von meiner Welt. Erbarmungslos schön schreibt Marya ihre Geschichte, die manchmal traumhaft anmutet, doch sich dann in die Hölle verwandelt. Immer mit einem Bein im Leben und im Tod, schwebend, nicht wissend wo man sich gerade hinbewegen soll. so kann man die Gefühle und Szenen beschreiben, die auf einen einprasseln während man die Zeilen liest. Authentisch und offen berichtet Marya aus ihrem Leben. Vielleicht kann es den ein oder anderen helfen und zum Umdenken bewegen und den Blick erweitern.

    Fazit: Ein erbarmungsloser, authentischer Roman, mit philosophischen und medizinisch, wissenschaftlichen Inhalt, der wunderschönes Traumland und Höllenqual zugleich vermittelt und die Welt der Essstörungen offenbart. Absolut empfehlenswert für Betroffene und Menschen die sich in eine solche Welt hineindenken möchten!
  14. Cover des Buches Die Beschissenheit der Dinge (ISBN: 9783641237639)
    Dimitri Verhulst

    Die Beschissenheit der Dinge

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Angieangelina
    Dimitri wächst bei seiner Großmutter in einem flämischen Dorf auf. Mit im Haushalt wohnen sein Vater und drei Onkel. Sozialamt, Kneipe, Klo sind die Eckpfeiler ihres Lebens und sie sind stolz darauf. Mein Eindruck: „Zum Gedenken an meine Großmutter, die sich die Schade ersparen wollte und starb, während ich an den letzten Seiten des Manuskriptes arbeitete.“ So fängt dieser autobiographische Roman an und erspart dem Leser nichts. Dimitri Verhulst erzählt die Geschichte seiner Kindheit, die sich irgendwo zwischen nächtlichen Zechtouren des Vaters und der Onkel und in Zwiebelmett ausgedrückten Zigarettenkippen abspielt. Zuweilen sind die Situationen so absurd und ironisch beschrieben, dass der Leser es nicht fassen kann. Dann wieder spürt man eine tiefe Melancholie, die Trauer um die verkorkste Kindheit.
Verhulst fasst seine Geschichte in 12 Kapiteln zusammen, wobei der letzte Teil des Buches von dem erwachsenen Dimitri handelt.
Wer einen Roman a la Flodder und Co. erwartet, wird enttäuscht sein, denn dieses Buch bietet viel mehr, als nur oberflächliche Beschreibungen des Assi - Daseins. Es ist vielmehr die Geschichte eines sensiblen Jungen, der seinen Platz in der Welt sucht und wohl auch gefunden hat.
  15. Cover des Buches Axolotl Roadkill (ISBN: 9783548288062)
    Helene Hegemann

    Axolotl Roadkill

     (247)
    Aktuelle Rezension von: biscoteria85

    Selten habe ich ein Buch nach so kurzer Zeit in die Mülltonne geworfen, wie ich es mit diesem Buch getan habe. Bücher dürfen gerne eine etwas herausfordernde Note haben und nicht immer nur mit einem halben Auge gelesen werden können, aber bei diesem hier fehlt es an Augen und mein Intellekt war einfach zu hoch. Damit will ich nicht sagen das ich übermäßig Schlau oder gar Hochbegabt bin, aber dieses Buch war mir einfach nur zu dumm.

    Schon auf den ersten Seiten habe ich mich gefragt ob die Autorin das Buch im Drogenrausch geschrieben hat und um dann die Kurve zu kriegen und es nicht extrem schwach dastehen zu lassen, online mal schnell ein Synonym nach dem anderen in Google herausgesucht hat, um es wieder zu puschen.

    Der Charakter von Mifti ist so dermaßen unsympathisch und einfach nur „nein“. Zu lesen wie schlecht es ihr geht und sie deswegen Drogen nehmen muss und Sex mit jedem Bimbo zu haben den es gibt, ist eine Darstellung von Menschen aus schweren Verhältnissen, welche ich persönlich hasse wie die Pest. Denn es gibt auch Menschen mit schlechten Start ins Leben, welche nicht so enden.

    Das Tier, welches sich der Titel bedient, ist ein tolles Geschöpf. Sein Selbsterhaltung und Regenerationskonzept ist Hammer. Leider für dieses Buch eine Schande, da hätte man genauso gut „Platt gefahrene Ratte“ nehmen können.

  16. Cover des Buches Strobo (ISBN: 9783941592988)

    Strobo

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Leila_James

    Inhalt

    airen (ein Pseudonym) schriebt über sein Leben in Berlin. Er schreibt wie er lebt. Im rausch er berichtet in kurzen Blog Einträgen über das Leben zwischen Job und Party. Zwischen Sex und Drogen oder Sex auf Drogen über legendäre nächte in den größten Techno Clubs in Berlin und über das Leben zwischen den Wochenenden.


    meinung 

    es war mein 2. mal da 1. war ein lesen im rausch ein inhalieren der Seiten ein ich will wissen wie das ist eine Sensationslust. Diesmal war es ein nach Hause kommen ein gefühltes hallo mit der dunklen Seite von Berlin. Man kann strobo allein lesen es lohnt sich aber wie ich es beim 1. Mal gemacht habe Rave von Reiner goetz vorab zu lesen um mehr zu verstehen und um airen zu verstehen. Für mich ist das Buch ein kleines bisschen wie nach Hause kommen. Ich mag es jedes Mal aufs Neue und jedes Mal eine andere Seite des Buches 

  17. Cover des Buches Ich hab die Unschuld kotzen sehen (ISBN: 9783937536590)
    Dirk Bernemann

    Ich hab die Unschuld kotzen sehen

     (279)
    Aktuelle Rezension von: Yoyomaus

    Zum Inhalt:

    "Guten Tag, die Welt liegt in Trümmern. Ich sammle sie auf. Errichte daraus neue Gebäude. Konstruiere neue Städte. Kann man wohnen drin. Oder weiträumig umfahren." So begrüßt einen dieses Stück Literatur, bevor es einen hinabreißt in die Abgründe einer Welt, die in uns etwas zum Klingen bringt, denn sie ist uns sehr vertraut. Es ist unsere Welt! Wenn man Bernemanns Buch liest, kommt es einem vor, als hätte man uns endlich die rosa Brille abgenommen, ja vom Kopf geprügelt. In einer poetischen Klarheit zelebriert er ein Massaker des Leben, dass fasziniert, um gleichzeitig abzustoßen.


    Cover:

    An sich wirkt das Cover im Gegensatz zum Inhalt eher harmlos. zu sehen ist auf weißem, schlichten Grund eine blonde Puppe, welche erst nach genauerem Hinsehen ein bisschen abgewrackt wirkt. Erst der Titel lässt den Betrachter stutzen, besonders weil das Wort "Kotzen" farbig hervorgehoben ist. Spätestens jetzt ist man neugierig oder eben abgeschreckt, wenn man sich den Inhalt oder die ersten Seiten durchliest. Trotzdem passt das Cover durchaus zu dem Klientel, welches der Autor hier bedient und ist für jenes Klientel sicher auch ein absoluter Blickfang.


    Eigener Eindruck:

    Er sitzt auf seinem Sofa mit seiner Freundin. Sie haben wieder zu viel getrunken und die Wut kommt in ihm auf. Er will sie zerstören. Er hasst sie. Und so verteilt sich ihre Hirnmasse auf den Fliesen, was wenig später den Kommissar auf den Plan ruft. Doch auch er hat ein Geheimnis, was wiederum den Auftragskiller auftauchen lässt. Als dieser nicht wieder auftaucht ist seine Freundin und Prostituierte mit den Nerven am Ende... und so zieht sich der rote Faden immer mehr durch die kurzen Episoden der Geschichte.


    "Ich habe die Unschuld kotzen sehen" ist ein Buch, welches mich hat ein paar mal den Atem anhalten lassen. Das Buch ist wirklich sehr anschaulich geschrieben und allein durch die Handlungskette einfach nur genial. Zwei Protagonisten geben sich jeweils immer die Klinke in die Hand. Sei es nun durch eine zufällige Begegnung oder durch mehr Kontakt. So treffen wir auf einen jungen Bengel der mit seiner Freundin kein Kind will. Sie hat die Idee das Kind mit einer Stricknadel zu beseitigen, doch das geht schief und so macht er nichts mehr aus seinem Leben, ganz zum Leidwesen seiner Mutter, die sich nun fortan um ihn kümmern muss und so weiter. Dirk Bernemann beschreibt die Geschichten so detailliert, dass man das Gefühl hat direkt neben den Protagonisten zu stehen. Man fühlt mit ihnen. Angst, Kummer, Verwirrung, Wut, Ekel, Verzweiflung. Es ist von jeder Emotion etwas dabei und obwohl die Geschichten bisweilen sehr morbide und dunkel sind, machen sie einfach Spaß. Das Buch ist in meinen Augen ein kleines Kunstwerk für sich, denn es behandelt menschliche Abgründe und regt zum nachdenken an. Wirklich gut gemacht.


    Eine absolute Leseempfehlung meinerseits!


    5 von 5 Sterne.



    • Taschenbuch: 256 Seiten
    • Verlag: Heyne Verlag (Oktober 2008)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3453675606
    • ISBN-13: 978-3453675605
    • Größe und/oder Gewicht: 11,8 x 2 x 18,5 cm
  18. Cover des Buches Deutschland von Sinnen (ISBN: 9783944872049)
    Akif Pirinçci

    Deutschland von Sinnen

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Peter_Waldbauer

    Wer hier dem Autor unterstellt, er habe bloß aus Kalkül, wegen nachlassender Resonanz auf seine belletristischen Werke (das angekündigte 'Das geheime Leben der Pflanzen' lässt immer noch auf sich warten) ein neues Thema gesucht, der verkennt harte bibliographische Fakten. Pirinccis Meinung über Land und Leute bahnte sich schon länger an. Als Beleg dienen Zitate aus zwei seiner Romane.

    Bereits 2008 schreibt er in seinem Krimi 'Der eine ist stumm, der andere ein Blinder' auf Seite 126:

    'Am Eingang des mindestens fünfzehn Stockwerke hohen Wohnblocks lümmelten fünf türkische Jugendliche. Dem Aussehen nach waren sie nur ein paar Monate davon entfernt, nach dem Erwachsenen-Strafrecht verurteilt zu werden...Irgendetwas in ihren Gesichtern verriet Claudius, dass sie bereits ein umfangreiches Vorstrafenregister vorzuweisen hatten, ...'

    Und in 'Volltreffer' (erschienen 2010 unter dem Pseudonym Cedric Arnold), 2013 dann die Neuauflage als 'Engelskinder', dort auf Seite 47/ 48 heisst es:

    'Wie schön Deutschland doch war! Die Deutschen waren betriebsblind gegenüber ihrem eigenen Land geworden. Manche hassten es sogar......nichts als Felder, Wiesen, Wälder...
    ...hätte es keine fünf Minuten gedauert, bis ein Krankenwagen mit allermodernster Medizintechnik und einem super ausgebildeten Arzt angebraust gekommen wäre.
    ...und keiner hatte etwas gegen schwule Bergsteiger. Gut, die Muslime ließen nicht mit sich spaßen, wie überall auf der Welt'

    Es ist erstaunlich, mit welcher Vehemenz die Kritiker dem Autor Schwulen- und Ausländerfeindlichkeit, ja sogar Menschenhass unterstellen - grenzt er sich doch gleich zu Beginn seines Buches DvS scharf von solchen Vorwürfen ab:

    'Um Missverständnissen vorzubeugen, sei vorab gesagt, dass es mir keineswegs darum geht, die Homosexualität als eine verachtenswerte Angewohnheit oder gar als eine üble Krankheit zu diffamieren und Menschen mit dieser sexuellen Orientierung einen verkommen Charakter zu unterstellen.' (S. 17)

    'Worauf will ich hinaus? Bestimmt nicht auf ein Outing als Homophober.' (S. 19)

    'Und ja, es gibt den ekelhaften, primitiven Ausländerhasser in Deutschland, den geisteskranken Rassisten mit seinem halluzierten Blick auf die Welt vom KZ-Turm herab und den Hygiene-Schizo, der in seinem Wahn dunkle Haut und alles Abweichende von der Norm mit seiner schmutzigen Unterwäsche verwechselt.' (S. 57/58)

    'Wir brauchen jeden hier, egal welcher Hautfarbe, der uns nützt...' (S. 215)

    'Nee, da lob ich mir die Schwulen!' (zum Thema Frauenbewegung, S. 248)

    Deutlicher geht's kaum und falls man glaubt, Pirincci überhaupt einer 'Gesinnung' überführen zu müssen, dann doch wohl der des maßlosen Philosemitismus:

    '...rate ich Ihnen, sich einen jüdischen Anwalt zu nehmen. Mit absoluter Sicherheit verlassen Sie dann den Gerichtssaal als unschuldiger Mann.' (S. 58/ 59)

    'jüdischer Agent ' der holt das meiste für sie raus.' (S. 59)

    'Fast alles, was wir am Hollywood-Kino genießen, stammt aus der Feder von jüdischen Drehbuchautoren.' (S. 59)

    ' wir seitdem keine jüdischen Drehbuchautoren, Songwriter, Komiker und Regiseeure mehr im Lande haben, ohne die in einer hoch entwickelten Entertainment-Industrie per se nichts läuft.' (S. 163)

    'Männer, die diese Technik ermöglicht haben...vor allem aber jüdischer Herkunft sind' (S. 128/139)

    ...ihre Juden...mit denen hätten sei den Krieg mit absoluter Sicherheit gewonnen.' (S. 163)

    'die Menschen mit jüdischen Wurzeln natürlich, denn die sind stets in vorderster Linie dabei, wenn es um kulturelle Neuerungen geht' (S. 199)

    Lobpreisung in Vollendung. Ob der Autor wirklich eine Garantie dafür geben kann, dass man im Falle einer Mordanklage in den USA dank eines jüdischen Anwaltes den Gerichtsaal als freier Mann verlässt? Fest steht, dass den Juden selbst solche Arien nicht recht ist. Dazu die bekannte Klage: 'Die einen beschimpfen mich wegen meines Judentums, die anderen gratulieren mir zu dazu - aber alle denken daran!'

    Vielfach wurde dem Autor sein Stil vorgeworfen, das Buch sei übervoll mit Fäkaliensprache ('Schlafsack-F...-Event', etc.). Pirinccis Stil ist tatsächlich ein Problem, aber weniger in oben genannter Weise, sondern weil der Autor sich nicht für eine Stilrichtung entscheiden will. So schreibt er zuweilen im lesernahen Kumpelstil von Franz Konz ('Steuer-Konz'):

    'Du Vollidiot! Du begreifst es immer noch nicht...Hä, lebst du im Wald oder hinterm Mond?' (S. 89)
    '...mein Freund' (S. 90)
    'Weißt du warum das so ist?... weil man dir von Kinderbeinen antrainiert hat...' (S. 175)

    wobei er auch innerhalb dieses Stils seine Linie wieder verlässt und in die Höflichkeitsform abgleitet: 'Sie Depp!' (S. 106)

    oder sogar in üblen Teenager-Jargon: 'Ist so ein evolutionäres Ding' (S. 272)

    Dazu völlig unpassend verwendet Pirincci zwischendurch Fremdwörter wie 'indigene' oder
    'autochton'. Letztes scheint überhaupt sein Lieblingswort zu sein (S. 41 / 70 / 72 / 73).

    In krassem Gegensatz zum lockeren Plauderton verstopft Pirincci dann wieder seine Zeilen mit Bandwurmsätzen in einem unerträglichen Partizipialstil, den er auch in seiner Romanen gerne verwendet:

    'Mit den Grünen meine ich gar nicht einmal die Partei an sich, sondern die seinerzeit sich immer lauter VERBREITENDE, aus den Siebzigern HERÜBERGERETTETE, allerdings nunmehr in eine alternative Pseudowissenschaft und AUFGESETZTE antikapitalistische Schämt-euch!-Attitüde VERKLEIDETE Hippie und Kommunisten-Denke, die zunehmende Technikfeindlichkeit und den sich intellektuell GEBENDEN Selbsthaß auf das eigene Land und das eigene Volk.' (S. 50)

    'Es sind bleichgesichtige, zahnlose, VERWAHRLOSTE, nur in Lumpen und Decken GEHÜLLTE, vor Schmutz TRIEFENDE, Ekzeme und SCHWÄRENDE Wunden zur Schau TRAGENDE, eigentlich wie soeben ihren eigenen Gräbern ENTSTIEGENDE Alte.' (S. 74)

    'Die total AUFREGENDEN, BERGSTEIGENDEN, keine-Tennissocken-und-Birkenstock-Sandalen-sondern-italienisches-Design-TRAGENDEN -Jude-Law-gestaltigen Männer (S. 111)

    'Heute sind es grün-linke, jeden EU-Schwachsinn NACHBETENDE, den Islam ANHIMMELNDE, das eigen Volk BEARGWÖHNENDE, alles, was fremd ist, VERGÖTTERNDE, schlußendlich politisch korrekte Hände.' (S. 164)

    'Abgesehen davon, dass er sich als Schreibender nicht zu doof vorkommt, die zum dreimillionsten Mal VERWENDETE, ABGEDROSCHENE Goebbels-Gleichung zu stellen und das eigentlich für Muslims ERFUNDENE Wort Hassprediger in pseudointelligenter Manier auf mich umzukehren und abgesehen von der Frage, ob er solchen einen Text über seinen Arbeitgeber, nämlich die über seine Demokratieabgabe BESTIMMENDE Regierung mit ihren einstmalig den millionfach Massenmördern Mao und Pol Pot HULDIGENDEN Mitgliedern bei den Grünen - ...' (S. 240)

    'Dabei wird leicht übersehen, dass die Weiber in Wirklichkeit eine Schande für ihr Geschlecht sind, weil sie die die Stereotype von der parasitär am Manne (...) HÄNGENDEN, unlogischen Bockmist DAHERQUASSELNDEN, mit der Naturwissenschaft auf Kriegsfuss STEHENDEN, hysterisch KEIFENDENund sich selbst als verwelkte Frau ÜBERSCHÄTZENDEN Frau liefern.' (S. 259)

    Weitere stilistische Verkorksungen kommen hinzu, nämlich:

    1) törichte Verdopplungen:

    'hochzustilisieren' (S. 24); stilisieren bedeutet bereits erhöhen

    'mit absoluter Sicherheit' (S. 59, 83, 163); ist etwas nicht absolut sicher, dann ist es noch unsicher

    'ich bin der festen Überzeugung'! (S. 98; überzeugt sein heisst bereits: fest an etwas glauben

    'Schlußendlich' (2x S. 152 / 163/ 164, 200, 272);
    'letzten Endes' (S. 121 / 164); wieviele chronologische Enden gibt es denn? Ein vorgeschaltetes Ende wäre noch kein Ende.

    'Vollendet Tatsachen...' (S. 180); gibt es auch unvollendete Tatsachen? Dann wären es noch keine Tatsachen.

    2) Wörter, die nicht im Plural existieren:

    'Aktivitäten' (S. 42 / 140) bzw. 'Freizeitaktivitäten' (S. 143);
    die Aktivität (Einzahl!) ist die Summe aller Tätigkeiten, ein Plural davon existiert genauso wenig wie von Fleiß oder Wut. "Aktivitäten" gibt es in korrektem Deutsch nicht, es ist eine Fehlherleitung des englischen "activities".
    Auch dass das Wort im Duden steht, ändert daran nichts. Der Duden ist keine wissenschaftliche Quelle, sondern "schaut dem Volk aufs Maul". Wird ein Wort zwar falsch, aber nur genügend häufig gebraucht, erscheint es automatisch irgendwann im Duden.

    3) falsche Superlative:

    'Letztere' (S. 28): wie soll man das letzte noch steigern?
    'Allersten und Allerwichtigsten' (S. 82) ; 'das allertraurigste Geheimnis (S. 101) ; 'allerschlimmsten Fälle' (S. 237);
    auch die Vorsilbe 'aller' ändert nichts mehr.

    Wie eine Bevölkerung 'einen durchschnittlichen Intelligenzquotienten von 110' (S. 98) besitzen kann, erschließt sich mir auch nicht. Der Durchschnitt ist auf nun mal auf 100 festgelegt.

    'Zum Verständnis des Themas, das ich hier ansprechen möchte' (S. 231);
    Ansprechen kann man Leute auf der Straße, aber kein Thema. Dieses kann man nur anschneiden, erwähnen oder zur Sprache bringen.

    Pirinccis Grammatik regt manchmal zur Belustigung an, so auf Seite 165:

    .'..ist die Tatsache, daß, weil die Öffentlich-Rechten...'

    'daß, weil...' zwei Konjunktionen direkt hintereinander. Eine Steigerung schafft nur noch Martin Walser ('...daß ich, weil ich, wenn ich...').

    Am schönsten allerdings auf S. 214 / 215:
    'denn abgesehen davon, dass die Leserlichkeit meiner Formulierungen um Meilen besser ist als die des die deutsche Grammatik verkrüppelnden...türkischen Verfassers'

    'als die des die'. Wer verkrüppelt hier die Sprache?

    Wegen diesen sprachlichen Fehltritten gibt es ordentlich Punkteabzug und nicht wegen Pirinccis steiler Thesen.

    Zum Thema Frauen schreibt Pirincci auf Seite 101:
    'Die übrigen neunzig Prozent möchsten am liebsten ihre Kinder aufziehen, das Haus verschönern, sich um den Garten kümmern, den Urlaub planen, ein paar Stündchen einer Blaba-Tätigkeit nachgehen, damit sie unter die Leute kommen und vielleicht nebenbei ein Roman schreiben.'

    Das mag so sein, nur trifft die These genauso auf Männer zu, vielleicht in dieser Form:
    'Die übrigen neunzig Prozent möchten am liebsten faul vor dem Fernseher liegen, Fußball gucken, eine Flasche Bier trinken oder im Garten sitzen und grillen, ein paar Stündchen im Baumarkt stöbern und vielleicht am Wochenende mit ihren Kumpels einen trinken gehen, damit sie unter die Leute kommen.'

    Das setzt Pirinccis These über die Frauen nicht außer Kraft, aber Bequemlichkeit gibt es eben geschlechterübergreifend.

    Sehr recht hat Pirincci, wenn er meint, dass man den Nazis nicht das Copyright für bestimmte Begriffe zubilligen sollte:

    'Allein das Wort `deutsches Volk` möchte es nicht in den Mund nehmen'
    Faselt irgendwas von 'Bevölkerung' oder Menschen in Deutschland' (S. 124)

    Zumal das Wort 'Bevölkerung' ohnehin schon überstrapaziert und sachlich falsch ist, denn 'bevölkern' bezeichnet den Vorgang des Ansiedelns (das Gegenteil wäre 'entvölkern').

    Zum Thema Studienfächer meint der Autor:
    'Geschwätzwissenschaften wie Politologie, Soziologie, Kunst, Jura oder irgendwas mit Medien. Es sind Berufe, in denen kein Mehrwert entsteht und die folglich nichts zum Wohlstand beitragen bzw deren Ergebnisse man 'nicht essen' kann. (S. 137)

    Dem ist an sich kaum zu widersprechen, nur Jura möchte ich ausnehmen. Es entsteht dadurch zwar kein Mehrwert, aber Jura ermöglicht den Mehrwert. Ohne Rechtsordnung keine (mehrwertschaffende) Wirtschaftsordnung, ohne Strafrecht Anarchie. Außerdem ist die Jurisprudenz traditionell das 'Lieblingsfach' der von Pirincci so geschätzten Juden (vgl. seine Ausführungen zum jüdischen Rechtsanwalt, S. 58/59)

    Bei den grünen Politikern verweist Pirincci mit Recht auf deren Biographie als ungelernte Taxifahrer, Kommunisten oder pfastersteinwerfende Hausbesetzer (S. 161). Allerdings sollte man jedem seine jugendlichen Verfehlungen zubilligen (Wer in der Jugend links ist, ist ein Idealist; wer es im Alter noch ist, ist ein Narr.). Auch verändert der berühmte Gang durch die Institutionen. Bestes Beispiel: Otto Schilly, erst grüner RAF-Anwalt, dann Law-and-Order-Innenminister mit der Lizenz zum Töten ('Wer den Tod liebt, kann ich haben.'). Nur Ströbele (Alter 76) bleibt der Unbelehrbare.

    Unfreiwillig komisch wird es, wenn Pirincci sich über alte Herren mit ihren jüngeren Freundinnen lustig macht:

    '...diese ehemaligen Programmleiter, Unterhaltungschefs...sich wegen ihrer aus Brasilien importierten, 35 Jahre jüngeren Freundinnen zum alten Narren machen...',

    denn der Altersunterschied zwischen Pirincci und seine aktuellen Freundin (der Fangemeinde immer mal wieder auf Facebook präsentiert) beträgt kaum weniger Jahre.

    Hervorragend sind seine Ausführungen zum altersbedingten Krebs, verursacht durch das zunehmende Risiko der Zellteilung (S. 263), nur gelingt Pirincci leider nicht der Schwenker zu seiner eigenen Lebensweise. Als jahrelanger Kettenraucher ist er der erste Kandidat für Blasenkrebs, in einem Alter jenseits der 40 umso mehr.

    Bei seiner Gerichtsverhandlung wundert sich Pirincci über die Fragen des Richters zu seiner Familie und schließt daraus, man habe wissen wollen, ob von dieser Rache drohe, ob er ein 'schriftstellernder Buschido' (S. 264) sei. Die lapidare Begründung des Richters ('das gehört sich so') befriedigt Pirincci nicht.

    Und doch muss man entgegenhalten: Fragen zu den sozial-familiären Verhältnissen des Angeklagten gehören bei Gericht zum Standardrepertoire und fallen unter die Rubrik 'Fragen zur Person'. Die Sozialprognose spielt nämlich, neben anderen Faktoren wie Reue, bleibender Schaden, Wiedergutmachung, etc. beim Strafmaß eine Rolle; wenn auch eher bei schweren Delikten, wozu eine Beleidigungsanklage nicht zählt.

    Insofern kann Pirincci mit seiner These der Rachebefürchtung richtig liegen, muss aber nicht. Genauso wahrscheinlich ist, dass der Richter einfach penibel seinen Fahrplan zur Verhandlungsführung abgearbeitet hat (zur besseren Beurteilung wäre eine Angabe zum Alter des Richters nützlich gewesen).

    Erschreckend, dass Pirincci schreibt: 'Obgleich der Gerichtssaal in dieser Stunde ziemlich leer war.' (S. 266). Ja warum das denn? Bei sovielen Facebook-Fans! War denn wenigstens ein Vertreter des Bonner Generalanzeigers vor Ort? Oder Rolf? Hier hat der Autor eindeutig versäumt Öffentlichkeit herzustellen, allein aus Marketing-Gründen.

    Offenbar hatte Pirincci auch keinen Anwalt dabei (kennt er etwa keinen jüdischen?). Dann wären die Kosten für diesen sowie die Strafe über 4.000 Euro nämlich keine Ausgaben gewesen, sondern clevere Investition. Anscheinend hat Pirincci sich vor dem Amtsgericht selbst verteidigt.

    Dass er die Geldstrafe als zu hoch empfindet ('Am Ende fragte ich den Richter, ob die 4.000 Euro Strafe ...nicht doch ein bißchen zuviel wären.', S. 266) muss umso mehr verwundern:
    Die Höhe der Tagessätze richtet sich nach dem Einkommen. Zieht man Pirinccis Wirtschaftsverhältnisse heran (Gründerzeitvillen, Filmrechte, Bücherverkäufe) ist er noch relativ günstig davon gekommen.

    Darüberhinaus hatte der natürlich die Möglichkeit gehabt, in Berufung zu gehen (diesmal mit Anwaltszwang beim Landgericht). Dort hätte die Aussicht bestanden, dass das Gericht den Tatvorwurf der Beleidigung ganz anders wertet (vgl. BGH-Urteil zur Schmähkritik), zumindest aber wäre in des Autors Sinne weitere mediale Aufmerksamkeit garantiert gewesen.

    Mit dem Finanzamt hat Princci auch seine Probleme. Immer wieder stöhnt er über die für ihn ungerechtfertigten Einkommensteuer-Vorauszahlungen. Diese kann man (auf Antrag) heruntersetzen lassen, man muss dann halt (bei höherem Gewinn) entsprechend mehr nachzahlen. Die Finanzbehörde geht davon aus (in vielen Fällen zu Recht), dass sonst später keine Geld mehr vorhanden wäre, das der Steuerpfllichtige der Behörde überweisen könnte, weil häufig Umsatz mit Gewinn verwechselt wird (nicht nur in Bargeldbranchen wie der Gastronomie).

    Mangold hat DvS mit 'Mein Kampf' verglichen. Das ist natürlich Unsinn und wer einem Autor vorwirft, er überspitze, übertreibe, polemisiere und hetzte, sollte nicht mit vermeintlich gleicher Münze zurückzahlen.

    Ein Vergleich von DvS bietet sich trotzdem an und zwar mit Remarques 'Im Westen nichts Neues'. Er beantwortet nämlich die Frage, warum DvS ein Beststeller geworden ist. Nicht wegen seiner (mehr oder wenigen vorhandenen) Gossensprache, nicht weil hier ein Türke über Ausländer schimpft und auch nicht, weil ein Katzenkrimi-Autor kühl kalkulierend eine neue Fangemeinde entdeckt hat. Der Hauptgrund ist vielmehr folgender: Es herrscht - wie zu Remarques Zeiten - eine rießige Diskrepanz zwischen öffentlicher Meinung und veröffentlichter Meinung.

    Anfang der 1930er Jahre fanden sich die deutschen Kriegsheimkehrer nicht in der Heroisierung des Militärischen wieder und sahen in Remarques Werk gegensätzliche Erfahrungen bestätigt. Genauso stark abweichend empfinden heute viele DvS-Leser ihre Erfahrungen von den Ansichten der Medien und den dort propagierten Leitbildern.


  19. Cover des Buches Pigtopia (ISBN: 9788483464328)
    Kitty Fitzgerald

    Pigtopia

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Jack Plum ist mit einem deformierten Kopf auf die Welt gekommen und wird deshalb von den übrigen Kindern nicht akzeptiert. Er lebt als Mittdreißiger mit seiner verbitterten Trinker-Mutter zusammen, die ihm alle Schuld an den Sachen gibt, die in ihrem Leben nicht funktionieren, zB auch, daß Jacks Vater sich davon gemacht hat. Im Keller seines Elternhauses betreibt er eine geheime Schweinefarm, die ihm als einziges Freude in seinem Leben bereitet. Aber es ändert sich alles, als er Holly Lock kennenlernt, ein Mädchen aus der Nachbarschaft, das ihm unvoreingenomem gegenübertritt. Neben der Geschichte um den "verunstalteten" Jack bietet das Buch auch einen Einblick in Konflikte, in denen sich pubertierende Kinder mit ihren Eltern verwickeln (s. Holly und ihre alleinerziehende Mutter). Ein vielschichtiges Buch, das ich auf fast einem Rutsch gelesen habe.
  20. Cover des Buches Aurora (ISBN: 9783641108298)
    Robert Harris

    Aurora

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein packender Thriller, der in der Nachwendezeit in Rußland spielt und die Atmosphäre zur Zeit Stalins genauso wie zur Zeit in den Neunzigern einfängt: "Fluke" Kelso nimmt als Historiker an einem Geschichtssymposium in Moskau teil, als ihn ein ehemaliger Gulaginsasse und sehr trinkfester (Vorsicht Klischee!!) Zeitzeuge aufsucht und ihm von einem geheimen Tagebuch Stalins erzählt. In dem Zusammenhang wird (ähnlich wie in der aktuellen Graphic novel "The death of Stalin" und deren angeblich grottenschlechter Verfilmung) die Geschichte von Stalins Tod erzählt, die superspannend erzählt wird, und mit dem wißbegierigen Fernsehreporter O`Brian macht Fluke sich schnell auf die Suche, das Geheimnis von Stalins Notizbuch zu ergründen...Eine tolle Schilderung der Stalinzeit und der Boris-Jelzin-Zeit (hicks), die immer noch weit verbreitete Stalin-Verehrung macht einen frösteln.
  21. Cover des Buches Schweinerei (ISBN: 9783596137183)
    Marie DARRIEUSSECQ

    Schweinerei

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Eigentlich sind hier die Männer die Schweine: Die Ich-Erzählerin ist verzweifelt auf Arbeitssuche in Paris und wird von dem Generaldirektor einer Parfumkette zur Hälfte des Mindestlohns eingestellt, nachdem dieser sie beim Vorstellungsgespräch mißbraucht hat und sie das in ihrer Naivität hingenommen hat. Die Parfumfiliale, in der sie arbeitet, verfügt über einen Massagesalon im hinteren Bereich, wo Kunden beiderlei Geschlechts befriedigt werden, was auch zu den Pflichten der Parfumverkäuferinnen gehört. Nachdem die Protagonistin aufs Schlimmste mißbraucht wurde und gezüchtigt wurde, verwandelt sie sich als Reaktion auf die rücksichtslose und sexuell übersteuerte Gesellschaft zum Schwein, ohne daß sie zunächst beschreiben könnte, was ihr passiert. Das alles ist aber nur Vorbote einer Revolution in Frankreich, wodurch das Land in ein Terrorregime verwandelt wird, der Eiffelturm umfällt usw. Ein hochintelligentes Buch, dabei bitterböse. Für Houllebecq-Fans (aber auch für alle anderen) sehr zu empfehlen!
  22. Cover des Buches Ich hab die Unschuld kotzen sehen 1+2 (ISBN: 9783453675605)
    Dirk Bernemann

    Ich hab die Unschuld kotzen sehen 1+2

     (250)
    Aktuelle Rezension von: __buecherliebe__
    + Storys
    + Zusammenhang
    - Zu viel Philosophie 
    - Gedichte

    Unbedingt wollte ich das Buch auch mal lesen, weil die Rezensionen dazu doch recht gut sind, also wollte ich mich auch daran versuchen.
    Ich bereue es nicht! Die Geschichten finde ich sehr gut und den Zusammenhang zwischen den Geschichten ist echt super! Das hat mir sehr gut gefallen. Schrill, brutal und so gut...Hier merkt man, dass eine Kleinigkeit, die uns zustößt oder die wir machen, sich auch auf ein anderes Leben übertragen kann und so ist es doch tatsächlich im realen Leben.Die Geschichten wurden nie zu langweilig, bei jeder davon steckt ein gewisser Sinn dahinter und mich persönlich hat es echt unterhalten.
    Womit ich aber ab und zu meine Probleme hatte, war die ZUUUU ÜBERTRIEBENE Philosophie. Es war für mich einfach "too much" und hätte doch nicht immer sein müssen. An diesen Stellen hat sich das für mich nur mühsam lesen lassen und ich wollte die Stellen so schnell wie möglich loswerden.Auch die Gedichte waren nun wirklich nichts Besonderes oder sogar überflüssig, da hätte man die Seiten wirklich anders vollpacken können.Für mich waren es Haus-Maus-Gedichte, Hauptsache gereimt. Eine Tiefe konnte ich darin nicht erkennen, auch wenn es eigentlich geplant war.
    Trotzdem, abgesehen von diesen "schlechten" Punkten, war es ein interessantes Buch und ich würde es auch weiterempfehlen, weil die Geschichten wirklich toll sind.

  23. Cover des Buches D.N.A2. Bd.1 (ISBN: 9783551762719)
    Masakazu Katsura

    D.N.A2. Bd.1

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Yoyomaus
    Zum Inhalt:
    Die Erde der Zukunft kämpft mit dem Problem der Überbevölkerung. Wie sich bald herausstellt, liegt das vor allem an einer besonders fruchtbaren Familie, die von dem "Mega-Playboy" Junta Momonari abstammt, der im Laufe seines Lebens mit 100 verschiedenen Frauen 100 Kinder zeugte, die wiederum 100 Nachkommen zeugten usw. Ausgerechnet die hübsche Karin Aoi wird in die Vergangenheit geschickt, um den Playboy zu seinen Lebzeiten von seinem verhängnisvollen Tun abzuhalten. Doch natürlich läuft nicht alles wie vorgesehen...

    Junta Momonari hat ein Problem. Und zwar ein ganz gewaltiges. Denn immer dann, wenn er in der Nähe von Frauen ist, dann wird ihm schlecht und er muss kotzen. Das macht ihn nicht nur bei den Mädchen und Jungen unbeliebt, er selbst ist bald am Verzweifeln, denn eigentlich findet er Mädchen ja ganz süß. Doch die haben scheinbar Spaß daran ihn zu ärgern. Einzig seine Freundin Ami scheint eine Ausnahme zu sein, denn in Juntas Augen ist sie mehr Kerl als Mädchen.
    Während Junta wieder einmal seiner "Frauenallergie" anheim fällt und sich für einen hoffnungslosen Fall hält, taucht in einem unterirdischen Freizeitpark eine Kapsel mit einer jungen Frau aus der Zukunft auf. Karin wurde geschickt, um Junta ausfindig zu machen, da dieser ein Gen in sich trägt, was ihn ungemein fruchtbar und zu einem Megaplayboy macht. In der Zukunft jedoch steht auf mehr als ein Kind die Todesstrafe und Juntas 100 Abkömmlinge scheinen sein Gen geerbt zu haben. Doch als Karin Junta endlich findet, da traut sie ihren Augen nicht. Soll das wirklich dieser Manns sein, nach dem sie suchen soll? Karin beobachtet Junta und ist sich schließlich sicher, dass sie das richtige tut, als sie ihn mit einer genmanipulierten Kapsel erschießt. Leider hat sie die richtige Kapsel aber in der Zukunft liegen lassen. Und fortan nimmt die Katastrophe ihren Lauf. Immer wenn Junta auf ein unschuldiges Mädchen trifft, dann verwandelt er sich in einen unwiderstehlichen Playboy und die Mädchen scheinen sich nicht mehr gegen seinen Charme wehren zu können. Auch Karin nicht... dabei muss sie sich etwas einfallen lassen, um ihren Fehler wieder beheben zu können.

    An sich hätte der Manga richtig gut und vor allem witzig sein können, wenn er an einigen Stellen nicht so provokant an den Haaren herbei gezogen wäre. Der Autor versucht sich an der realen Welt festzuhalten, was ich an sich nicht schlecht finde. Dabei gibt er sich vor allem mit den Zeichnungen an einigen Stellen mal mehr und mal weniger Mühe - ein durchgängiger Stil wäre wünschenswert gewesen. Aber was mich am meisten gestört hat ist, dass er einfach mal mittendrin aus Junta den Megaplayboy zaubert und ihm Gegner vorsetzt die eher Echsen sind, als Menschen. Das ist dann doch ein bisschen sehr skurril und passt so gar nicht in die Geschichte. Auch die Tatsache, dass die Mädchen leicht bekleidet eher als halbe Bordsteinschwalben hätten durchgehen können, finde ich auch nicht nett. Dadurch wirken die weiblichen Charaktere billig und unsympathisch, einzig für Ami kann man sich begeistern, da sie scheinbar normal in der Birne ist und sich auch normal gibt. Die anderen scheinen es darauf abgesehen zu haben, dass Junta ihnen Aufmerksamkeit schenkt und das mit allen Mitteln. Hinten dran folgt dann noch der Charakter und Gegenspieler Ryuji, welcher einfach nur ein Ekelpaket ist. Auch Junta kann man nicht wirklich für voll nehmen, da er eher nur am heulen ist, als alles andere. Oben drein haben wir dann noch die skurrile Szene bei der Karin nur in Unterwäsche bei Junta aufwacht - na klar... als ob jede Mutter die "Freundin" ihres Sohnes erst mal aus ihren anderen Klamotten auspellt und ihr Reizwäsche anzieht... also bitte.


    Fazit: stumpf übertrieben, einige Szenen zum Lachen, aber im Großen und Ganzen nicht so der Brüller. Allgemein kann ich auch gar nicht glauben, dass der Manga so in der Banzai abgelichtet wurde... bisschen bedenklich... zumindest für die Altersklasse die mit der Banzai angesprochen werden sollte.
  24. Cover des Buches Hinterhaus (ISBN: 9783404178278)
    Lioba Werrelmann

    Hinterhaus

     (46)
    Aktuelle Rezension von: NicoleP

    Carolin wird von ihrem Freund verlassen. Als sie zurück vom Yoga kommt, ist die Wohnung ausgeräumt, und nur noch ein paar Kisten mit ihren persönlichen Dingen stehen im Raum. Bei einer Nachbarin findet Carolin Unterschlupf. Dort wird im Bad die Leiche eines seit langem vermissten jungen Mannes gefunden.

    Nachdem Carolin aus dem schicken Vorderhaus in eine feuchte Wohnung mit Bad auf halber Treppe gewechselt hat, gerät ihr Leben immer mehr aus den Fugen. Für etwas Spannung sorgen kleine Ausschnitte in die Gedankenwelt einer dem Leser unbekannten Person.

    „Hinterhaus“ ist für mich eher ein lockerer Krimi, bei dem der Leser nicht die Polizei bei ihren Ermittlungen begleitet, sondern Caroline und ihre chaotische Lebenssituation. Die Geschichte ist gut, mir fehlten jedoch überraschende Wendungen. Die Figuren waren ebenfalls gut ausgearbeitet, haben mich emotional aber nicht erreicht. Hier wäre mehr drin gewesen. Der Krimi bietet an mancher Stelle etwas zum Schmunzeln, was für eine angenehme Lockerheit beim Lesen gesorgt hat.

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