Bücher mit dem Tag "krankenkassen"

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12 Bücher

  1. Cover des Buches Patient meines Lebens (ISBN: 9783426300633)
    Bernhard Albrecht

    Patient meines Lebens

     (45)
    Aktuelle Rezension von: parden
    WAHRE GESCHICHTEN AUS DER MEDIZIN...

    Wer wünscht ihn sich nicht: einen Arzt, der alles, wirklich ALLES tun würde, um einen vor dem sicheren Tod zu retten? Da ist der Arzt, der einen Jungen zurück ins Leben holt, der mit einer Körpertemperatur von nur noch 17 Grad im Koma liegt. Da ist das Medizinerpaar, das eine künstliche Luftröhre baut, um einem todgeweihten Patienten ein normales Leben zu ermöglichen. Und da ist der Stationsarzt, dem es erstmals weltweit gelingt, einen Patienten von Aids zu heilen. Sie alle standen an einem Punkt, wo herkömmliche medizinische Methoden versagten und sie völlig neue Wege suchen mussten, um ihren Patienten zu helfen.

    Sich zum Arzt oder gar ins Krankenhaus zu begeben, bedeutet meist auch, seinen Status als eigenständiger Mensch zumindest ein Stück weit aufzugeben. Eine Maschinerie wird in Gang gesetzt, die selten Blicke nach rechts oder links erlaubt, sondern einen im Gleichschritt durch die notwendigen Prozeduren schleust und am Ende bestenfalls als geheilt - oder zumindest mit einem passenden Rezept in den Händen - entlässt.

    Bernhard Albrecht stellt hier verschiedene Patienten vor, die durch eine Erkrankung extreme Einschränkungen erfuhren bzw. sogar in akuter Lebensgefahr schwebten. Bei aller Unterschiedlichkeit der zugrunde liegenden Erkrankungen (verätzte Luftröhre, Aids, Leukämie, chronische Schmerzen, Gehirnerkrankung, Klumpfuß u.a.m.), durchliefen die Patienten doch ähnliche Stationen: endlose Arztbesuche, festgeschriebene Diagnosen, jahrzehntelange Irrfahrten, achselzuckende Hilflosigkeit der Ärzteschaft, Resignation. Bis sie zu ihrem Glück zufällig auf genau den einen Arzt stießen, der bereit war, auch einmal über den Tellerrand hinaus zu blicken.

    Nicht aufgeben, sondern Neuland betreten und ungewöhnliche Methoden zum Einsatz bringen. Die hier vorgestellten Ärzte wagten diesen einen besonderen Schritt, der von der übrigen Ärzteschaft oft misstrauisch betrachtet wurde, der manches Mal bei der Ärztekammer angezeigt wurde oder/und der den Arzt Nerven und reichlich Geld kostete, wenn die Krankenkasse sich weigerte, für das Mittel der Wahl aufzukommen...

    Teilweise wurde ein Weg dabei genau ein einziges Mal beschritten, entweder weil bei dem einen Patienten die Bedingungen so günstig waren wie sonst bei keinem anderen mit seinen Symptomen oder aber weil dem Arzt im Anschluss solche Steine von Behörden/Kassen in den Weg gelegt wurden, dass er in Zukunft auf weitere Schritte in diese eingeschlagene Richtung verzichtete.

    Bernhard Albrecht stellt hier interessante Fälle vor, wobei er - für mich erstaunlicherweise - auch den persönlichen Hintergrund des jeweiligen Patienten ausführlich ausleuchtete. Einerseits wird so natürlich deutlich, dass es sich in jedem einzelnen Fall um ein persönliches Schicksal handelt und eben nicht nur um einen 'Fall', andererseits liegt dadurch der Schwerpunkt der Schilderungen manchmal sehr deutlich auf Seiten des Patienten, da erscheint der medizinisch innovative Weg eher nebensächlich. 

    Die medizinischen Ansätze fand ich sehr interessant - und z.T. auch bedrückend. In einem Fall stellte sich beispielsweise heraus, dass es zur Behandlung einer bestimmten Erkrankung schon zig Jahre zuvor eine erfolgreiche Methode gab, dass diese aber in alten Fachzeitschriften vor sich hin moderte, auf die in der Regel kein moderner Arzt mehr zurückgreifen würde - verlorenes Wissen, das ansonsten schon unzähligen Patienten davor hätte helfen können.

    Eine interessante Sammlung, die romanhafter geraten ist als ich vermutet hatte, die durch die Verschiedenartigkeit der Fälle aber für reichlich Abwechslung sorgte. Im Grunde sollten angehende Ärzte Bücher wie dieses als Zwangslektüre lesen müssen - damit sie gar nicht erst in die Schiene der seelenlosen Maschinerie geraten und ihr selbständiges und kritisches Denken nicht am Krankenhauseingang beim Pförtner abgeben und dann stehen lassen wie einen Regenschirm.

    Wozu wäre wohl die Medizin imstande, wenn jeder Patient einen Arzt fände, der alles für ihn gibt?


    © Parden
  2. Cover des Buches Supergau im Sozial- und Gesundheitswesen (ISBN: 9783839121559)
    David Trachea

    Supergau im Sozial- und Gesundheitswesen

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Der Leser
    Wer sich einen kleinen Eindruck vom Sozial- und Gesundheitswesen verschaffen möchte, ist mit diesem Buch gut beraten. Ebenso Personen , die einen sich mit dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen oder einer Berufsgenossenschaft auseinandersetzen müssen. Jetzt oder in absehbarer Zeit. Es wird beschrieben auf was man bei Gutachtersituationen achten muss, und wie diese vorgehen. Neben diesen Abschnitten, werden in Kurzform auch amüsante Anekdoten aus allen Bereichen des Sozial- und Gesundheitswesens erzählt.
  3. Cover des Buches Der verkaufte Patient (ISBN: 9783629320100)
    Renate Hartwig

    Der verkaufte Patient

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch
    Das ist eines der interessantesten Bücher, die ich über das Gesundheitssystem gelesen habe und das beste von Renate Hartwig. Lesenswert ist auch der Nachtrag in dieser Neuausgabe, in dem sie die Reaktionen auf das Buch schildert!
    Dass die Privatisierung für den Bürger meist nicht gut endet, ahnen wir alle inzwischen. Renate Hartwig nennt Namen der schlussendlichen Nutzniesser, zeigt Verfilzungen und Verstrickungen auf und gibt einen Ausblick auf das Gesundheitssystem der Zukunft, das die Politik ansteuert. Die Krankenkassen, ehemals gemeinnützige Einrichtungen, in profitorientierte Unternehmen umzuwandeln, die zudem Tochterfirmen gründen, das ist ärgerlich- erstmals wird die Frage gestellt, ob das überhaupt rechtens ist. Ist der Staat eigentlich befugt, das, was die Bevölkerung ihm übertragen hat, zu verkaufen? Unweigerlich musste ich an das Oligarchentum Russlands denken. Was hat die Bertelsmann-Stiftung damit zu tun? Warum werden Milliarden des Gesundheitsgeldes in IT-Programme gepumpt? Was hat es mit Siemens Schmiergeldskandal um die eCard auf sich? Ich verstehe jetzt besser, warum so viele Patienten sinnlos leiden und sterben. Ich verstehe nun aber auch die Lage der Ärzte, die weder wissen, was sie verdienen, noch ob sie das, was sie verdienen, in ein paar Jahren womöglich zurückgeben müssen. Denn Ärzte, die nicht im Durchschnitt liegen, bekommen Regressforderungen, gegen die sie realistisch keinen Einspruch erheben können und die sie die Existenz kosten können. Was bedeutet das für chronisch Kranke, Alte oder Behinderte? Ich lerne, dass Deutschland laut WHO das weltweit viertteuerste Gesundheitssystem hat, die Versorgung in der Qualität aber nur auf Platz 25. steht.  Ich würde dieses Buch nicht nur Ärzten und Patienten empfehlen, sondern generell politisch interessierten. Renate Hartwig nimmt kein Blatt vor den Mund, stellt Fragen und zieht forsche Schlüsse. In wenigen Fällen schiesst sie meiner Meinung nach übers Ziel hinaus, wenn sie z. B. nur den USA die Schuld gibt (Deutsche Konzerne wie Bayer schädigen ebenfalls US Bürger. Zum Glück wird Bayer in den Staaten jedoch zu Strafen verurteilt. In Deutschland nicht. Auch gibt es Beispiele amerikanischer Familien, die durch die Einführung eines Systems wie in Deutschland die Existenz verlieren, weil sie doppelt so hohe Beiträge wie vorher bezahlen müssen und die Medikamente nicht mehr erstattet werden... Man kann meiner Meinung nach also den Schaden, der in Gesundheitssystemen entsteht, nicht auf ein Verursacherland festlegen.) Auch dass die deutschen Kirchen besser sind, weil sie durch Kirchensteuer finanziert werden, während sie in den USA von Spenden leben- also angeblich hinter dem Geld her sind (die geldgierigen Amerikaner), sehe ich nicht so. Aber das sind kleine Nebenschauplätze. Ich kann das Buch sehr empfehlen, auch wenn es jetzt älter ist. Muss man gelesen haben.
  4. Cover des Buches Der Zweiklassenstaat (ISBN: 9783644111813)
  5. Cover des Buches The Healing of America (ISBN: 9780143118213)
    T. R. Reid

    The Healing of America

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Flamingo
    T.R. Reid ist ein etwas über 70-jähriger Journalist der Washington Post und war lange Jahre deren Bürochef in Tokio und London. Reid und ich haben etwas gemeinsam: Wir haben beide eine "bum shoulder". Reid nutzt seine kaputte Schulter und seine journalistische Tätigkeit, um die Gesundheitswesen-Systeme dieser Welt erstens aus ganz persönlich-praktischer Sicht zu testen (welches Land heilt seine Schulter am besten und was kostet das), aber zweitens schaut er sich die Systeme natürlich auch als politischer Journalist an und vergleicht mit dem amerikanischen System bzw. analysiert, was die USA von der Welt lernen können. Dem steht natürlich der American Exceptionalism entgegen...Den Amis kann es noch so beschissen gehen, sie können einen Faschisten als Präsidenten haben, aber sie werden sich immer für das größte-beste-schönste Land der Welt halten. Auch Reid, so kritisch und "self-aware" er ist, ist davon nicht ganz frei. 
    Aber zurück zu mir haha. Also, ich habe auch eine kaputte Schulter, zwei sogar. Laut Orthopäde ist es ein Impingement an den Rotatorenmanschetten, ich habe 6 x Physiotherapie verschrieben bekommen. Die war super, da wollte ich mehr. Dann habe ich unter Meckern noch mal 6 x von diesen göttlichen 25 Minuten verschrieben bekommen und den Kommentar, das es das war, ich bräuchte neue Schultern. Dazu muss man wissen, dass Schulter-OPs weitaus experimenteller sind als z.B. Hüft-OPs. Naja, seitdem murkel ich so vor mich hin (z.B. mit der Schulterhilfe), habe aber eine riesige Antipathie gegenüber Orthopäden. 
    Dann kommt noch hinzu, dass ich Freiberufler bin und mir die Krankenkasse (die NIX für mich tut) viel zu teuer ist. Beim Thema Krankenkasse bin ich fast für einen Brexit, oder einen K-Exit? Haha, nicht wirklich, ich sehe schon die Vorteile, aber naja, manchmal bin ich schon verbittert. Wir bräuchten Japans System, da übernimmt der Staat bei Selbständigen die Hälfte des KK-Beitrages. 
    Reid beschreibt also in fünf Kapiteln die Systeme in Frankreich, Deutschland, Japan, UK und Kanada. Hier hätte noch gut ein skandinavisches Land gepasst, mMn. Interessanterweise sagt Reid, dass er auch in Deutschland - wie in den meisten Ländern - unendlich Physiotherapie angeboten bekommen hat. Natürlich auch die OP, damit sind Orthopäden immer schnell. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Deutschland kein Physiotherapie-Schlaraffenland ist. 
    Naja, egal ;) Es ist trotzdem ein hochinteressantes Buch und Reid schreibt und vergleicht sehr anschaulich. Er versucht sich auch an einer Erklärung, warum die USA so sehr gegen "health care for all" sind und das ist ja ein hochaktuelles Thema. Sehr sympathisch fand ich, dass er immer das weibliche Pronomen benutzt, wenn er verallgemeinert. 
  6. Cover des Buches Jeden kann es treffen (ISBN: 9783830102656)
    Timo Müller

    Jeden kann es treffen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: vormi
    Hier erstmal eine kurze Inhaltsangabe: Mein Leben war ganz normal bis zu dem schicksalhaften Tag am 4. August 1998, als ich das Opfer eines sehr schweren Verkehrsunfall wurde. Seit diesem Datum bin ich auf den Rollstuhl angewiesen. Beschrieben wird in dem Buch die schwere Zeit im Krankenhaus, zuerst sechs Wochen auf der Intensivstation im Koma und danach der Versuch meinen Körper so gut es ging wieder "normal" hinzuoperieren. Auch beschreibe ich an meinem Beispiel gewisse Fehler in unserem System in der BRD, sowie die bittere Erkenntnis, daß nichts mehr in meinem "neuen" Leben sein wird, wie es im alten Leben war. Trotz dieser Situation fand ich den Glauben an Gott, da ich so gut wie tot war und mir ein zweites Leben geschenkt wurde. Dieses Gnade hat nicht jeder bekommen. Mit diesem Buch möchte ich anderen Menschen Mut machen, daß das Leben weitergeht, auch wenn es scheint, daß die Welt über einem zusammenbricht. Auch zur Mahnung, daß niemand sich zu sicher fühlen sollte in seinem Leben, denn "Jeden kann es treffen". Dies war eines meiner ersten Bücher zum Thema Querschnittslähmung. Etwa 18 Monate nach meinem Unfall habe ich angefangen mich dafür zu interessieren, wie es anderen in dieser Situation ergangen ist. Wie sie es geschafft haben, mit ihrem " neuen" Leben klarzukommen. Nun ist es bei Querschnittslähmungen etwas schwierig, da es auf der einen Seite sehr wichtig ist, auf welcher Höhe das Rückenmark geschädigt ist. Und fast noch wichtiger für den Betroffenen ist es, ob die Lähmung komplett ist, also das Rückenmark komplett durchtrennt, oder inkomplett ist. Das heißt, das Rückenmark ist nicht komplett durchtrennt, es kann u. U. noch eine Funktion da sein. auch das kann ganz unterschiedlich sein... Man sieht also, das Thema ist sehr komplex und hat ganz viele unterschiedliche Auswirkungen. Leider konnte ich aus dem Buch deshalb keine Erkenntnisse für meine Situation ziehen. Trotzdem waren manche Sachen auch realistisch geschrieben. Was mich gestört hat, war die Zunehmende Darstellung der Rückbesinnung auf Gott. Das konnte ich so nicht nachvollziehen und es war mir zum Schluß auch schon echt zuviel.
  7. Cover des Buches Am Abgrund lässt man gern den Vortritt (ISBN: 9783839894101)
    Jörg Maurer

    Am Abgrund lässt man gern den Vortritt

     (18)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Der Inhalt dieser Lokalkrimifolge wird ja abdeckend im Klappentext beschrieben, hierzu brauche ich nichts hinzuzufügen. Zu den Kriminalfällen rund um Kommissar Jennerwein schreibe ich meistens auch keine ausführlichen Rezensionen, da mir die Bücher nicht tiefgründig genug sind um sie zu zerpflücken wollen. Das darf man aber keineswegs als negative Wertung betrachten, ist nur ein Erfahrungswert … aber ich möchte gerne zum Ausdruck bringen, dass mich dieser, vom Autor selbst gelesene Lokalkrimi, wie auch schon die Vorgängerbände, wieder gut unterhalten haben. Jörg Maurers skurriler Humor ist einfach klasse. Besonders gut fand ich zudem das Zusammentreffen mit dem sicher vielen Lesern und Hörern bekannten Allgäuer Kommissar Kluftiger. Im Gegenzug durfte nämlich auch Jennerwein in dessen Jubiläumsband mit einer kleinen Rolle aufwarten. Dieser zehnte Teil macht Lust auf mehr … bald schon wird es weitergehen für mich und Kommissar Jennerwein.  

  8. Cover des Buches Stadium Vierzehn (ISBN: 9783942829137)
    Elke Hussel

    Stadium Vierzehn

     (20)
    Aktuelle Rezension von: elane_eodain
    >> Gleich kommt der erste Patient. Wolf, ein Schulfreund von Nikolaus. Helen weiß nicht viel über ihn. Früher sei er kaum aufgefallen. Weder heitere noch bedrückende Erlebnisse vermochte Nikolaus zu berichten. Selten traf man Wolf ohne ein Buch in der Hand, was weniger seinem Lesehunger als der Angst vor unerbetener Kommunikation geschuldet schien. Heute arbeitet er als Chemiker in einem Pharmaunternehmen ... << (aus "Stadium Vierzehn" von E. Hussel) INHALT: Verschiedene Menschen mit unterschiedlichem Bezug zum Gesundheitssystem erleben eine Woche, in der alle irgendwie, direkt oder indirekt, miteinander in Verbindung stehen und sich gegenseitig beeinflussen. Da ist Helen, die Homöopathin, Nicolas, der HNO-Arzt, Wolf, der Patient, ein Krankenkassenangestellter, ein Banker und dessen Mutter, die fast überall ihre Finger im Spiel hat. Anhand dieser Personen wird das Gesundheitssystem mit all seinen Ecken und Kanten, falschen Anreizsystemen, Absurditäten und Fehlentwicklungen dargestellt als ein Maskenball, indem jeder seine Rolle spielt, jeder gegen jeden antritt und aus dem derjenige herausfällt, der nicht mehr mitspielen will/kann. GEDANKEN: Mich hat das Thema des Buches angesprochen, weil ich zwar einerseits sehr froh bin, dass wir ein vergleichsweise gutes Gesundheitssystem haben, das aber dennoch seine Fehler und Lücken hat, das sich durch politische Entscheidungen und/oder Lobbyismus leider eher verschlechtert als verbessert, das die Beteiligten mehr gegeneinander als miteinander handeln lässt. So machte ich mich an das Lesen des dünnen Büchleins, um mehr darüber zu erfahren. Das Buch stellt eine Woche im Leben der Protagonisten dar, eingeteilt nach den Tagen dieser Woche. Sie beginnt montags mit dem Arbeitstag der Homöopathin und endet nach einschneidenden Entscheidungen und Erlebnissen am Wochenende. Anspruchsvoll stellt die Autorin die Missstände heraus, nutzt zahlreiche Fachbegriffe und Abkürzungen, die mich als zwar interessierten, aber dennoch absoluten Laien forderte. Nichtsdestotrotz erfuhr ich Neues über die Gesundheitskarte, die Medizinischen-Versorgungs-Zentren und weitere interessante Details. Die Geschichte der Protagonisten war für mich nur ein Rahmen, um Fachwissen „verdaubarer“ zu verpacken, sie kamen mir nicht wirklich nahe, sondern sind Mittel zum Zweck. Das ist schade, wenn man eine unterhaltsame Story mit sympathischen Charakteren erwartet, mit denen man sich identifizieren möchte, aber verzeihbar, wenn man die handelnden Personen und ihre jeweiligen Probleme als Fallbeispiele sieht, die die Missstände greifbarer machen sollen. Im Großen und Ganzen empfinde ich das Buch für mich persönlich als Bereicherung, allerdings habe ich auch Kritikpunkte, so wird beispielsweise eine Konversation zwischen Helen und Nikolaus fast wortgetreu zwei mal wiedergegeben, jeweils mit den Gedanken einer Person versetzt, das gefällt mir an sich recht gut, aber die gesprochenen Worte hätten auch einmal gereicht. So wirkte das irgendwie ungeschickt im Stil. Des weiteren werden ab und zu Andeutungen gemacht, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob ich sie verstanden habe, oder mir Wissen fehlt. Da stellt sich mir die Frage, wer die Zielgruppe des Büchleins ist, zähle ich dazu oder nicht? Sollte es für „jedermann“ geschrieben sein, so wären meiner Meinung nach etwas mehr Erklärungen sinnvoll, vielleicht ein erläuterndes Nachwort oder auch die ein oder andere Fußnote, beispielsweise zur kurzen Erklärung eines Krankheitsbildes. FAZIT: Ein Buch, bei dem es wohl darauf ankommt, mit welchen Erwartungen man an es heran tritt. Lässt man sich darauf ein, bekommt man Wissenswertes, Gedankenanstöße und eine neue Aufmerksamkeit für unser Gesundheitssystem zurück. Anmerkung: Immer wieder sind schwarz-weiße Bildern im Buch abgedruckt, mit denen ich mal mehr, mal weniger etwas anfangen konnte und die ich persönlich eher unwichtig fand, da sie mich entweder im Lesefluss unterbrochen haben oder die ich einfach überblättert habe, weil es mir wichtiger war, im Kontext zu bleiben. Aber das mag jeder anders sehen.
  9. Cover des Buches Der goldene Skalp (ISBN: 9783765520266)
    Renate Hartwig

    Der goldene Skalp

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Buchwurmchaos
    Seit einer Woche quält mich der Gedanke, dass ich zu diesem Buch eine klare und aussagekräftige Rezension schreiben soll. Bis hin zu fürchterlichen Alpträumen, nicht ob unserer Krankenkassen, sondern der Tatsache geschuldet, dass ich einer Autorin nach 6 mühevollen und fleißigen Jahren ganze 2 Sterne vermachen möchte.
    Im vorliegenden Buch "Der goldene Skalp" mit dem Untertitel "Wie uns die mafiösen Machenschaften der Gesundheitsindustrie das Fell über die Ohren ziehen" beschäftigt sich Renate Hartwig mit unseren Krankenkassen im näheren und weiteren Sinne. Sie klärt den Leser auf über die Abrechnungen der Hausärzte, verfolgt den Weg des Geldes vom Lohnabzug des Versicherten bis in den Geldbeutel des Arztes. Sie gibt uns Einblick in die Diagnose-Kataloge des Arztes und macht klar, warum welchen Menschen eine Behandlung trotz Zahlung regelmäßiger Beiträge vorbehalten wird und wieso generell das frühere Bild des gelassenen und allwissenden Doktors heute mehr als unpassend ist.
    Das Buch ist sehr leicht und locker zu lesen, die Autorin betont mehrfach, wie verbissen sie um manche geheimen Informationen kämpfen musste und dass alles im Buch mehrfach geprüft und belegbar ist.
    Sie beschäftigt sich mit der Einführung der neuen Gesundheitskarte, dem Leistungsspektrum der Ärzte und des Pflegepersonals, der Privatisierung von staatlichen Krankenhäusern bis hin zum Wahnsinn der machthungrigen Politiker.
    Beim Lesen springt dem Leser die Verzweiflung, die Energie und auch Wut der Autorin förmlich entgegen. Allerdings, und das wird auch zunehmend deutlich: Die Subjektivität, mit der die Autorin an die Themen herangeht. 
    Von einem Sachbuch erwarte ich eine sachliche Gegendarstellung von negativen wie positiven Argumenten, schön wären Schaubilder und Tabellen mit Statistiken gewesen, stattdessen reizte mich die Lektüre mehr und mehr zum Lachen.
    Eine Autorin, die sich seitenweise über den Geiz der Schwaben aufregt, über die Verbrüderung der Bayern unterm Tisch und die nach Hunderten von Seiten feststellt, dass eine Demokratie NICHT gerecht und Gesetze nicht selbstredend liebevoll eingehalten, sondern umgangen werden .... ja, bitte, von welchem Stern, aus welchem Paralleluniversum stammt Frau Renate Hartwig?
    Sie schwärmt ein ganzes Kapitel über die netten Schweizer, die ich mein Lebtag als arrogant, ausländerfeindlich und den Nationalstolz pflegend, erlebt habe.
    Fast in jedem Kapitel hätte ich als Veterinärin und Akademikerin gerne Veto eingelegt. Ich finde zwar die Einblicke in die Vorgehensweise der Abrechnung der Ärzte sehr interessant, denke aber, der Aufruf der Autorin nach Nächstenliebe wird sinnlos verhallen. Mit einem so subjektiven Umgang mit -ich sage vorsichtig- Problem, das nicht weltbewegend ist, wird Frau Hartwig zwar Öl in brennende Feuer gießen, aber nichts verändern.
    Und zu der Frage, warum viele Berliner so emotionslos auf die Reförmchen der Politik reagieren, möchte ich der Autorin zurufen: Weil wir hier andere, grundlegendere Probleme haben, wie beispielsweise nicht mehr zahlbare Mieten, über 20.000 stromlose Haushalte, hohe Verschuldungen trotz Mehrfachjobs und einer grandios ansteigenden Aggressivität.
    Alles Gute für Sie, Frau Hartwig!
  10. Cover des Buches Lexikon des bürokratischen Wahnsinns (ISBN: 9783424200874)
  11. Cover des Buches Diagnose: unbezahlbar (ISBN: 9783462040029)
  12. Cover des Buches Pharmakos (ISBN: 9783423211390)
    Andreas Laudan

    Pharmakos

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Annaolivenbaum
    Gehört zu meinen Absoluten Lieblings Büchern! Sehr spannend,fesselnd und gesellschaftskritisch. Gibt viel stoff zum Nachdenken.
    Toller Schreibstil, geheimtipp für thrillerfans(< Verfolgung), gute Kritikpunkte. konnte es kaum weglegen.
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