Bücher mit dem Tag "kreisauer kreis"
6 Bücher
- Marion Gräfin Dönhoff
>Um der Ehre willen<
(6)Aktuelle Rezension von: supersusiMarion Gräfin Dönhoff war mit einigen der Verschwörern des 20 Juli befreundet, mit anderen verwandt. In diesem Buch gedenkt sie ihrer verlorenen Freunde, beleuchtet die Hintergründe, ihre Beweggründe und privaten Gedanken. Sie schildert die Lebensgeschichten der Männer, ihre Verbindung zueinander, was sie planten und was sie ereicht haben, wo sie scheiterten und ihre Hinrichtungen. Mit ihrer nüchternen Sprache und schlichten Worten schafft sie es, ihren Freunden ein Denkmal ohne jeden Pathos zu setzen. Ein wertvolles Zeitdokument einer Mitverschwörerin mit Photos, Auszügen aus Briefen und Erinnerungen.
Die mutigen Männer, die aus den verschiedensten Gründen ihr Vaterland vor Hitler retten wollten und die sich darum unter Lebensgefahr trafen und Nachrichten zukommen ließen, die eine Regierung für die Zeit nach Hitler planten und versuchten geeignete Männer für ihre Sache zu gewinnen, die trotz aller Rückschläge nicht aufgaben, weil ihr Gewissen und ihr Anstand ein Hinnehmen der Greul und des Krieges nicht zuließ, die Männer, die es als ihre Pflicht ansahen, zu verhindern, dass Hitler den Deutschen jegliches Gefühl von Sitte, Anstand, Moral, christlicher Nächstenliebe, Ehre und Menschlichkeit nahm, diese Männer, denen die Rettung des deutschen Volkes mehr wert war, als die Rettung des eigenen Lebens, diese Männer sind Helden. Auch die vielen anderen Widerstandskämpfer sind mutige Helden, aber hier erfahren wir nur von den Männern und ihren Kontakten, die mit Gräfin Dönhoff befreundet waren und von denen viele zum Kreisauer Kreis gehörten. Mit einigen von ihnen ist sie aufgewachsen und ihr Schlußsatz im Postskriptum lautet : " Nichts könnte schlimmer sein, als alle Freunde zu verlieren und alleine übrigzubleiben". Dies ist das einzige emotionale Zugeständnis, was die Autorin sich erlaubt. In ihrem Buch "Kindheit in Ostpreußen" schwingt eine unglaubliche Sehnsucht nach der verlorenen Heimat mit. Hier dagegen schafft sie es trotz aller Nüchternheit und obwohl man ja weiß, wie es ausgeht, das Gefühl einer drohenden Gefahr und Dringlichkeit heraufzubeschwören. Die Freunde, deren sie sich hier erinnert, sind :
Helmuth James Graf von Moltke
Fritz-Dietlof von der Schulenburg
Axel von dem Bussche
Peter Graf Yorck
Albrecht Graf Bernstorff
Heinrich Graf Lehndorff
Adam von Trott zu Solz
aber natürlich werden auch andere Helden erwähnt, wie Stauffenberg, Hans Oster, von Tresckow, Beck, Dohnany und viele, viele weniger bekannte Helfer des Widerstandes.
Ein wichtiges Buch, ein geschichtlich wichtiges Buch, aber auch ein Buch, was einen sehr persönlichen Eindruck der damaligen Zeit wiedergibt.
- Hermann Stadler
Fischer Abiturwissen Geschichte
(4)Aktuelle Rezension von: lilli2405In dieser Abituhilfe ist meiner Meinung nach alles sehr gut und anschaulich erklärt. Es gibt zu Beginn jedes Themas ein Tabelle die schon mal im voraus die wichtigsten Ereignisse zeigt. - Dorothee von Meding
Mit dem Mut des Herzens
(5)Aktuelle Rezension von: FabAustenEs war der 20. Juli 1944, ein Donnerstag, als um 12.40 Uhr die von Claus Schenk Graf von Stauffenberg deponierte Bombe in Hitlers Hauptquartier, der so genannten Wolfssschanze, detonierte. Leider misslang das Vorhaben und der Diktator überlebte. Im Gegensatz zu den Widerstandskämpfern, die mehrheitlich hingerichtet wurden oder sich in Erwartung dessen ihr Leben nahmen.
“Denn es kommt nicht mehr auf den praktischen Zweck an, sondern darauf, dass die deutsche Widerstandsbewegung vor der Welt und vor der Geschichte unter Einsatz des Lebens den entscheidenden Wurf gewagt hat. Alles andere ist daneben gleichgültig.“ Henning von Tresckow
Elf Frauen haben sich für dieses Buch zu Interviews bereit erklärt. Diese Frauen haben den 20. Juli nicht in erster Linie als ein wichtiges Datum der deutschen Geschichte wahrgenommen. Für sie ist es der Tag an dem ihr ganzes bisheriges Leben in den Grundfesten erschüttert wurde, sich für immer veränderte, denn sie verloren ihre Ehemänner. In den Interviews erzählen sie, wie sie die Entwicklung zum Widerstand, den schicksalhaften Tag und das Leben danach erlebten. Vieles schwingt nur zwischen den Zeilen mit, wie der Schmerz, den man mit Worten nicht begreifbar machen kann. Ihr Blick entspricht nicht der geschichtswissenschaftlichen Perspektive auf die reinen Abläufe und Motive, sondern gibt Einblick in die persönliche Dimension. Was haben die Frauen empfunden, trugen sie die Entscheidung mit, wie gingen sie mit dem Druck um? Die Männer werden als Menschen greifbar. Sie hatten Fehler, Bedenken und Ängste. Der Entschluss zum Attentat und seine tatsächliche Ausführung trug immer die Möglichkeit des Scheiterns in sich. Das war den Männern und auch ihren Ehefrauen klar. Gerade diese Interviews führen wieder vor Augen, wie stark die Menschen waren. All die Einblicke sind zutiefst bewegend und erschütternd. Gerade weil es keine trockene Auflistung von Abläufen ist. Die Verbundenheit, die in den Ehen herrschte, ist noch heute spürbar und es muss absolut erschütternd für die Frauen gewesen sein, zu hören, dass ihre Männer hingerichtet werden oder schon wurden.
Welches Wort fällt nach dem Lesen als erstes ein?Es ist das Wort Dankbarkeit. Man kann dankbar sein, dass es Menschen gab, die soviel gewagt haben, auch wenn sie ein Misslingen für wahrscheinlich hielten. Man kann dankbar sein, dass sie gezeigt haben, dass nicht alle Deutschen unbelehrbare Nationalsozialisten waren. Die Widerstandskämpfer sollten viel mehr in Bewusstsein gerückt werden.Zum Glück trägt auch dieses Buch dazu bei, dass jene Menschen, die Mit dem Mut des Herzens gehandelt haben, uns nah bleiben.