Bücher mit dem Tag "kreuzzug"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kreuzzug" gekennzeichnet haben.

162 Bücher

  1. Cover des Buches Die Säulen der Erde (ISBN: 9783404178124)
    Ken Follett

    Die Säulen der Erde

     (6.191)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Wenn ich heute an Folletts Kingsbridge-Reihe denke, verbinde ich diese leider immer (etwas negativ) mit den Folgebänden dieses Romans, "Die Tore der Welt", "Das Fundament der Ewigkeit" und die Vorgeschichte "Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit", die alle mittelmäßig bis teilweise sehr schlecht waren.

    "Die Säulen der Erde" wären besser ohne weitere Teile ein allein stehendes Meisterwerk gewesen. Denn DIESES Buch ist ein Werk!


    Das englische Hochmittelalter (Zeitraum 1123 bis 1174) kommt glaubhaft und ohne die Klischees vom Verfall und Dreck in den Straßen herüber. Auch das allgemein eher wenig bekannte Thema der Anarchy, des Thronfolgekriegs zwischen König Stephan und Mathilde, der Tochter Henrys I. wird meisterhaft in den Roman eingearbeitet.

    Das Thema Kathedralenbau hat auch (meines Wissens) kein anderer Autor in einem Roman verflochten. Und interessanterweise wird mit dem Prior Philip hier sogar mal ein Geistlicher zu einer positiven Figur - was selten ist in historischen Romanen, besonders in jenen, die aus England kommen.

    Ein Monumentalwerk, das ich vollauf weiterempfehlen kann - allerdings auch nur an nicht allzu zart besaitete Leser, da doch nicht wenige "FSK-18-Szenen" (von wirklich blutigen Kämpfen bis hin zu Vergewaltigungen) vorkommen.


    Trotzdem: Volle 5 Sterne. 

    Das beste Buch der englischen Literatur, welches ich kenne (kann ich nach mehrmaligem Lesen jetzt nur so bestätigen, früher ließ mich das Buch durchaus zwiegespaltener zurück; mit manchen Romanen muss man sich erst "anfreunden"). Um Längen besser als seine Nachfolger - und als das, was sonst noch an Literatur aus England herüber kommt: Stichwort - Bernard Cornwell ...

  2. Cover des Buches Dune – Der Wüstenplanet (ISBN: 9783453323131)
    Frank Herbert

    Dune – Der Wüstenplanet

     (517)
    Aktuelle Rezension von: Tobias_Damaschke

    Anlässlich des zweiten Dune-Films von Denis Villeneuve habe ich mir das erste Buch von Frank Herbert noch einmal vorgenommen, weil es viele Jahre her ist, dass ich es das erste Mal las. Meine Meinung damals war: Es ist gut, aber irgendwie komisch geschrieben und sehr kompliziert. Meine Meinung heute ist: Ja, es ist komisch geschrieben und kompliziert, aber es ist trotzdem oder vielleicht sogar genau deswegen ein solcher Klassiker.

    Über den Einfluss und die Wichtigkeit von Dune wurde schon oft genug geschrieben und das mit Recht: Moderne Science Fiction ist ohne die Dune-Romane kaum denkbar. Herbert erschafft eine futuristische, faszinierende Welt, die unendlich weit entfernt scheint und trotzdem zum Greifen nahe: Denn das erste Dune-Buch ist im Prinzip wie ein Fantasy-Epos geschrieben. Große Häuser, die das Reich (in diesem Fall das Weltall) unter sich aufgeteilt haben, Herzöge, Barone und ein Imperator, die politische Ränkeschmiede betreiben und die Geschichte eines Volkes von Einheimischen, die sich gegen ihre kolonialistisch angehauchten Invasoren wehren. Die Kraft und Macht, die von einer Messias-gleichen Figur ausgehen kann und wie sich Menschen die Religion so zur Waffe aneignen können, um ihre Ziele zu erreichen. 

    Man merkt, die Themen von Dune sind nicht einem bestimmten Genre angepasst; genauso gut könnte eine solche Geschichte aus einem Mittelalter-Roman stammen. Aber genau das macht Dune so besonders: Indem Herbert ein Sci-Fi-Setting wählte, das uns trotz allem so altbekannt und auch aktuell vorkommt wie kaum ein anderes gibt er seiner Geschichte einen Realismus und eine historisch beeinflusste Wucht (Stichwort: Aufstieg des Islam), der man sich beim Lesen kaum entziehen kann.

    Aber Dune ist auch sehr herausfordernd. Der Schreibstil ist meist flüssig, manchmal aber auch etwas stockend. Actionszenen werden mehr erklärt als beschrieben. Manche Dinge, die besonders gegen Ende passieren, würden manche wohl als etwas zu merkwürdig für ihren Geschmack abtun. Und das ist auch völlig in Ordnung: Dune möchte seine Leser nicht zufriedenstellen. Es möchte seine Leser herausfordern und zum Nachdenken anregen.

    Die neuen Filme sind hervorragend und ich kann sie nur empfehlen. Genauso wie dieses Buch und die Nachfolgebände. Dune wird immer ein Klassiker bleiben, denn seine Themen sind zeitlos.

  3. Cover des Buches Unter dem Banner des Kreuzes (ISBN: 9783499271052)
    Astrid Fritz

    Unter dem Banner des Kreuzes

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Lalemeer
    Freiburg 1212:Anna ein junges Mädchen die unter ihrem strengen "Vater" leidet, trotz ihres frommen Wesens, beschließt sich einem Kinderkreuzzug anzuschließen der gerade durch ihre Heimatstadt zieht...Hauptsächlich Kinder folgen diesem Kreuzzug und wandern nach Straßburg, wo sie sich mit Gläubigen aus anderen Orten treffen. Mit Anna sind noch einige Freiburger unterwegs. Als der angehende Priester Konrad zu den Pilgern stößt und sie von dieser weiten, gefährlichen und seiner Meinung nach sinnlosen Reise abhalten möchte, stoßen seine Argumente auf taube Ohren. Aber er hat seinem Oheim, dem Freiburger Stadtpfarrer, versprochen, die Kinder zurück zu holen. 

    Die Reise beginnt mit dem Glauben und endet mit der Liebe

     ...mehr möchte ich jetzt nicht preisgeben da es doch auch etwas vorhersehbar ist...
    Astrid Fritz hat es wieder geschafft mich in ihren Bann zu ziehen und mich übrigens auch diesen Kinderkreuzzügen zu widmen, man weiß doch recht wenig darüber... aber sie hat wieder wahnsinnig gut recherchiert...

    ich vergebe für dieses Buch trotz einiger Längen 5 Sterne, weil es ein neues Thema war, mit einer tollen Protagonistin die wie ich finde total authentisch wirkt...

  4. Cover des Buches Nathan der Weise (ISBN: 9783872910165)
    Gotthold Ephraim Lessing

    Nathan der Weise

     (1.349)
    Aktuelle Rezension von: Vanessiiia

    Mussten es von der Schule aus lesen, aber würde es Privat eher weniger weiterempfehlen. Nicht mein Genre.

  5. Cover des Buches Das Salz der Erde (ISBN: 9783442479474)
    Daniel Wolf

    Das Salz der Erde

     (319)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Wenn ein Autor versucht, ,,Die Säulen der Erde" von Ken Follett mit dem ebenso großartigen Roman ,,Wir sind das Salz von Florenz" von Tilman Röhrig zu mischen und dabei noch eine Handlung einbaut, die ungefähr dem Schema ,,so stellt Klein-Fritzchen aus Kleinkleckersdorf sich das Mittelalter vor" folgt, gepaart mit dem Schreibstil eines intelligenten Sechst- oder mäßig intelligenten Neuntklässlers ... dann entsteht SOWAS wie dieses ... ähm, Buch, welches der Autor im Nachwort noch ganz kindlich mit einem Monster vergleicht ...

  6. Cover des Buches Die Heidentochter (ISBN: 9783959730020)
    Tereza Vanek

    Die Heidentochter

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Katzenauge

    „Die Heidentochter“ von Tereza Vanek ist ein unterhaltsamer Roman der im 12. Jahrhundert angesiedelt ist.

    Vor diesem Buch war mir die Autorin noch unbekannt.

    Sie schreibt in flüssigem und ansprechendem Stil. Die Atmosphäre wird bildhaft geschildert, so dass es dem Leser leicht fällt ins Buch einzutauchen.

    Die Protagonisten sind nicht alle durchweg als Sympathieträger zu bezeichnen. Teilweise erzeugen ihre Handlungen oder Gedankengänge genau das Gegenteil davon. Mit einigen Charakteren kann man daher eher mitfühlen, andere bleiben bis zum Schluss abweisend und nicht gerade liebenswert. Es ist aber durchaus interessant einmal ein Buch zu lesen, bei dem eigenwillige und auch weniger sympathische Hauptfiguren auftreten.

    Das Buch liest sich überwiegend flüssig, allerdings finden sich an einigen Stellen, gerade zum Ende hin einige Längen, das eigentliche Ende wird dann wiederum etwas knapp auf wenigen Seiten ausgeführt. 

    Einen kleinen Wermutstropfen stellten die fehlenden Zeitangaben dar. Hier wäre es hilfreich gewesen, wenn die einzelnen Kapitel mit Ort und Zeit überschrieben worden wären.

    Fazit: Dieser Roman hat mir gut gefallen. Wer gerne historische Romane liest, findet hier eine unterhaltsame Lektüre.

    Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen, dies nimmt keinen Einfluss auf meine ehrliche Meinung.

  7. Cover des Buches Herrin der Lüge (ISBN: 9783404158911)
    Kai Meyer

    Herrin der Lüge

     (125)
    Aktuelle Rezension von: Tudde
    Das Thema war an sich interessant. Aber ich fand, daß es eindeutig zu lang war. Zu lange Dialoge. Zu sehr in Nebensächlickkeiten verliebt. Kürzer wäre besser gewesen. Wenn Meyer das Buch auf ein Drittel gekürzt hätte, wäre ein weitaus spannenderes Buch entstanden.
  8. Cover des Buches Der Traum der Hebamme (ISBN: 9783426638378)
    Sabine Ebert

    Der Traum der Hebamme

     (160)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28

    Einen ersten Blick auf das Geschehen ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:

    Dieser fünfte - und damit abschließende - Band der Reihe setzt dem Ganzen die Krone auf. Wie auch bisher schon gelingt es der Autorin meisterhaft die historischen Fakten mit einer spannenden und berührenden fiktiven Geschichte ineinander zu verweben. Das macht das Buch zu einem herrlichen Leseerlebnis. Die Figuren sind wunderbar gezeichnet und auch das damalige Leben und Sterben hat die Autorin sehr gut eingefangen. Ich wollte es gäbe mehr so tolle historische Romane. Mit Sicherheit werde ich noch andere Bücher dieser Autorin lesen...!

  9. Cover des Buches Tod und Teufel (ISBN: 9783863580544)
    Frank Schätzing

    Tod und Teufel

     (727)
    Aktuelle Rezension von: TanteGhost

    Das solle in viel beachtetes Werk von Herrn Schätzing sein. Wie kann es dann bitte sein, dass ich das bisher noch nicht kannte?


    Inhalt: Jacop ist ein Herumtreiber. Vor Jahren ist er von seinem Vater auf dem Land nach Köln geflüchtet, leibt seit dem in einem Mauerbogen und stielt sich zusammen, was er so braucht.

    Auf einer Diebestour wird er Zeuge, wie der Dombaumeister vom Gerüst der Dombaustelle gestoßen wird und aufgrund dessen verstirbt. – Es schmeißt ihn vom Apfelbaum und er verletzt sich.

    Jacob ist klar, dass er in Gefahr schwebt. Er ist ein unerwünschter Zeuge, der gesehen wurde und nun beseitigt werden soll.

    Dieses ungerechte Schicksal treibt ihn in die Arme von Richmodes. Eine Färbertochter, die aber unheimlich hilfsbereit ist und ihn zu ihrem Onkel, dem Physikus bringt. Dieser kann ihm bei seinem ausgerenkten Arm helfen und dann auch bei der Entdeckung und hoffentlich auch Vereitelung der großen Intrige, die hinter dem gemeinen Mord steckt.


    Fazit: Ich hatte bei Spotify einfach mal nach Frank Schätzing gesucht und bin da genau auf zwei Bücher von ihm gestoßen. Wobei mir beide absolut gar nicht bekannt waren...

    Dieses Buch hier wollte erst gar nicht von ihm sein. Zumindest, was so in meinem Kopf vorging. Seit wann schreibt Herr Schätzing denn mittelalterliche Sachen? – Das war ja mal eine tolle Überraschung, die nicht größer hätte sein können.


    Von Anfang an war mir klar, dass der Schauplatz für dieses Buch Köln sein sollte. Denn es ist immer wieder von einer Dombaustelle die Rede. Und wo steht denn ein riesiger Dom, der von Anfang an positive und netative Stimme befeuert hat? – Richtig, in Köln.

    Der Protagonist, dieser Jacob ist zunächst nur ein ganz normaler Bettlerjunge. Er hat nichts und weil er nichts hat, wird er wohl auch nichts werden. Eben so, wie das seinerzeit war. Allerdings entwickelt der sich im Laufe der Geschichte zu einem Protagonisten mit Schicksal und Charakter. So dumm, wie er zunächst scheint, ist er gar nicht und dieser Physikus, bei dem er landet, tut ihm eigentlich richtig gut.

    Die Story, die hier eben spielt, ist so weit gar nicht hergeholt. Da wird ein hoch angesehen Mitglied der Gesellschaft ermordet. Der Täter glaubt, dass er das perfekte Verbrechen begangen hat, aber Jacob ist am Ende doch ein unliebsamer Zeuge. – Und dieser Zeuge und alle seine Mitwisser müssen eben weg.

    Im Laufe der Handlung lässt Herr Schätzing eine ganze Menge tatsächlicher geschichtlicher Fakten in die Handlung einfließen. Man erfährt etwas von den Kreuzrittern, vom Dombau, von der mittelalterlichen Hierarchie in der Gesellschaft und über das Ansehen verschiedener Leute und wie man mit ihnen umgegangen ist. Mit viel Liebe zum Detail beschreibt Herr Schätzing seine Antagonisten, die örtlichen Gegebenheiten, Gedankengut der verschiedenen handelnden Personen und doch geht die Handlung immer schön vorwärts. Längen, in denen die Handlung steht, sind nicht vorhanden.

    Trotzdem ich mit dem Mittelalter, dem Kirchengedöns von seinerzeit und dieser ganzen antiquierten Weltansicht nichts anfangen kann, war ich von Anfang an richtig gut an das Buch das Geschehen gefesselt. Mit der Sprache und den Unterhaltungen mit seltsam klingendem Vokabular, hatte ich mich schnell gewöhnt. Am Ende war es einfach nur autentisch und hat super in die Handlung gepasst.

    Herr Schätzing hat sein Werk selber gelesen und dabei einen stellenweise echten kölsche Akzent hinein gebaut. Das hat mir immer mal wieder ein Schmunzeln aufs Gesicht gelockt und hat eben auch voll in die Handlung gepasst.


    Für jeden Fan von Herrn Schätzing sollte es Pflicht sein, dass er auch diese Version des Autors einmal konsumiert haben sollte. Alle anderen sollten zumindest historisch etwas interessiert sein, wenn sie an diesem Buch Spaß haben sollten.

    Für mich war es in jedem Fall eine recht angenehme Überraschung.

  10. Cover des Buches Der Fluch der Hebamme (ISBN: 9783426506066)
    Sabine Ebert

    Der Fluch der Hebamme

     (229)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28

    Einen kurzen Blick auf das Geschehen ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:

    Das Buch spielt 4 Jahre nach den Ereignissen des Vorgängerbandes und setzt die Geschichte mit den Jahren von 1189 bis 1191 fort. Wieder haben die Protagonisten eine Vielzahl von Abenteuern und Gefahren zu bestehen. Die Handlung umfasst die Ereignisse in Meißen sowie auch zu einem guten Teil solche auf dem dritten Kreuzzug ins Heilige Land. Diese wechselnden Schauplätze haben das Leseerlebnis deutlich aufgewertet. 

    Überhaupt gelingt es der Autorin sehr gut dem Leser das Leben der "kleinen Leute" zu damaligen Zeiten zu veranschaulichen. Das hat ja auch schon die vorherigen Bände geprägt. Für Spannung ist auch reichlich gesorgt. Insgesamt richtet die Autorin die Handlung sehr gut an den geschichtlichen Fakten aus und ergänzt diese geschickt durch eigene Figuren und fiktive Handlungen.

    Ein tolles Buch! Ich freue mich schon auf den fünften - und damit abschließenden - Band.

  11. Cover des Buches XXL-Leseprobe: Der Sohn der Kreuzfahrerin (ISBN: 9783955208080)
    Stefan Nowicki

    XXL-Leseprobe: Der Sohn der Kreuzfahrerin

     (8)
    Aktuelle Rezension von: schafswolke
    In der "Sohn der Kreuzfahrerin" geht es um Ursulas Sohn Shakip. Kurz nach seiner dramatischen Geburt wird er von dem Schmied Haddad gefunden. Dieser zögert nicht lange und nimmt das hilflose Wesen mit in seine Heimat Damaskus.

    Ich fand das Buch ganz nett und ich fand es schön zu erfahren, wie es nach dem plötzlichen Ende von "Die Kreuzfahrerin" weitergeht. Mir hat der zweite Teil besser gefallen, allerdings fand ich die Figuren etwas farblos. Alles was passiert konnte mich nicht so richtig mitreißen, denn es plätschert mehr so dahin. Ich habe irgendwie mehr Kreuzzug und vielleicht auch Dramatik erwartet.

    Das Buch kann sehr gut eigenständig gelesen werden und hat auch ein rundes Ende. Eine solide und gut gemachte Fortsetzung, die von mir gibt es 3,5 Sterne bekommt.
  12. Cover des Buches Baudolino (ISBN: 9783423195256)
    Umberto Eco

    Baudolino

     (235)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Konstantinopel brennt! Die prachtvolle Hauptstadt des Byzantinischen Reiches – erobert, geplündert und in Brand gesetzt von den Rittern des Vierten Kreuzzuges. Einer von ihnen ist ein gewisser Baudolino aus dem Piemont. Den Kopf voller Flausen, Phantasien und Lügen, führt er uns durch ein historisches Panorama von überwältigender Breite. 

    Ein ungemein unterhaltsamer Schelmen- und Bildungsroman, voller Witz und Burlesken, eine herrliche Summe italienischen Lebens zwischen Stadtrepubliken, Papst und Kaiser ist ihm gelungen. Kalte Machtpolitik, saftige Erotik, pralle Lebensfreude – Eco lebt seine ganze Lust am Fabulieren und Träumen aus. 

    Ein prächtiger Lesestoff.

  13. Cover des Buches Vlad (ISBN: 9781402253515)
    C. C. Humphreys

    Vlad

     (57)
    Aktuelle Rezension von: Kolibri_liest

    Bis zum sechsten Kapitel ist es etwas trocken. Hier empfehle ich dran zu bleiben! Denn es lohnt sich. Das Buch ist ab da gut geschrieben und die Idee Dracula seine Geschichte als eine Art der Beichte erzählen zu lassen ist sehr gut verarbeitet. Wie bei jeder historischen Figur gibt es auch bei Dracula oder Vlad Tsepesch. Teile des Lebens, die im Schatten liegen, doch C.C. Humphreys hat diese Lücken gut geschlossen, um eine runde Geschichte anzubieten. Bis zum Schluss weiß man nicht, auf wessen Seite man stehen sollte und das Ende hat mich überrascht, was ich nicht erwartet habe als eingefleischter Dracula-Fan!

  14. Cover des Buches Die Kinder des Wüstenplaneten (ISBN: 9783453319554)
    Frank Herbert

    Die Kinder des Wüstenplaneten

     (116)
    Aktuelle Rezension von: Monika_Grasl

    Nach dem Ende von Band 2 kommt man zu der Überzeugung, dass in Band 3 naturgemäß Alia und Pauls Kinder ins Zentrum der Handlung rücken. Eine Überlegung, die sich bereits auf den ersten Seiten bewahrheitet. Allerdings in einem Umfang, was man so nicht vermuten würde. Denn diesmal geht es um all die Leben, welche sowohl Alia, als auch die Zwillinge in sich tragen. Während Alia mit einer zunehmenden Machtgier ins Zentrum der Handlung rückt, bleibt bei Leto und Ghanima erstmal unklar, in welche Richtung sich die beiden entwickeln.

    Klar hervor arbeitet sich dies erst, als Lady Jessica nach Arrakis zurückkehrt. Sie weiß bereits um das Schicksal ihrer Tochter und dem was die Schwesternschaft für ihre Enkel vorgesehen haben. Was Jessica jedoch nicht bedacht hat ist der Umstand, dass gerade Leto außerhalb dieser festgesetzten Regeln aggieren wird.

    Zu Anfang dümpelt die Handlung ein wenig dahin, was sich schlagartig ändert, als Leto und Ghanima gezwungen sind unabhängige Wege zu  bestreiten. Hier wird insbesondere der Fokus auf Leto gerichtet, was interessant anmutet, gelegentlich jedoch in zu vielen Längen der unzähligen Leben ausschweift. Leto wird dabei allerdings klar, dass der Wüstenplanet so, wie er jetzt besteht, keine Zukunft haben wird. Dies zwingt ihn zu drastischen Maßnahmen. Entscheidungen, welche in meinen Augen, ruhig etwas mehr ausgebaut gehört hätten. So bleibt alles eher in einem dunstigen Nebelschleier, der am Ende zwar seine Auflösung findet, aber ein etwas unbefriedigtes Gefühl zurücklässt. Die Nebenfiguren bekommen diesmal dafür mehr Platz eingeräumt, was in mancherlei Hinsicht wieder einen guten Fokus auf die Story liefert, da man sie somit aus einem anderen Blickwinkel betrachten kann.


    Fazit: Band 3 ist eine deutliche Steigerung zu den ersten beiden Bänden. Es geht nach wie vor um die Macht auf dem Wüstenplanet, wobei diesmal die Handlung besonders komprimiert ist. Zugleich bekommt man einen Einblick in die Verhaltensmuster der Verwandten der Atreides, obwohl es sich hier immer nur um kurze Augenblicke handelt.

  15. Cover des Buches Isenhart (ISBN: 9783462044393)
    Holger Karsten Schmidt

    Isenhart

     (97)
    Aktuelle Rezension von: Calipso

    Ein Triller aus der Zeit der Kreuzzüge von einem  Autor der es versteht Spannung aufrecht zu erhalten. Kein Triller mit Gänsehaut aber dennoch möchte man das Buch nicht weglegen. Es wird eine Spannung erzeugt die einen mit nimmt. Man wird sofort in die Zeit um 1100 zurück versetzt und man kann sich vorstellen das es sich so zu getragen hat.

  16. Cover des Buches Der Gottkaiser des Wüstenplaneten (ISBN: 9783453320444)
    Frank Herbert

    Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

     (86)
    Aktuelle Rezension von: glasratz


    Arrakis wird nicht mehr Dune genannt. Es ist ein grüner Planet, wie Millionen anderer auch. Doch 3500 Jahre nach dem Tod von Paul Atreides herrscht von dort noch immer sein Sohn Leto II über das bekannte Universum. Nach seiner Verschmelzung mit den Sandforellen in ein Mischwesen aus Wurm und Mensch verwandelt, ist er selbst die letzte Quelle von Melange, ein als Gott verehrter Despot, der mit seiner eisernen Herrschaft die Menscheit auf ihren „Goldenen Pfad“ schicken will.

    Trotz der interessanten Prämisse setzt dieses Buch den Abwärtstend in der Folge der Dune-Romane unbeirrt fort. War „Die Kinder des Wüstenplaneten“ keine gute Fortsetzung, aber für sich kein schlechter Roman, so ist dieses Buch zwar eine logische Fortsetzung, aber allen voran kein gutes Buch.

    Zunächst ist hier das Problem, dass das Buch nicht dem Muster der vielschichtigen Handlungsstränge seines Vorgängers folgt, sondern stattdessen nach dem wesentlich einfacheren, kammerspielartigen Muster von „Der Herr des Wüstenplaneten“ gestrickt ist. Ja, stellenweise fühlt es sich sogar so an, als versuche Herbert das gleiche Buch mit anderen Charakteren noch einmal neu zu schreiben. Das bedeutet, dass es abseits der Haupthandlung um den Protagonisten Leto II höchstens einzelne Szenen, aber keine wirklichen Geschichten gibt.

    Dazu kommt, dass der Plot selbst wenig ereignisreich ist. Reine Gespräche nehmen, wie in den anderen Büchern auch, den Hauptteil ein, werden aber nur selten durch irgendwelche Ereignisse, die die Handlung vorantreiben würden, unterbrochen. Im Grunde redet Moneo mit Leto, Leto mit Duncan, Duncan mit Moneo, dann wieder Moneo mit Leto. Dass etliche der Gespräche keinen Sinn machen, sondern nur von Leto gefördert werden um andere Charaktere zu verwirren, wird dabei explizit erwähnt. Dies macht es dem Leser nicht unbedingt leichter.

    Es macht auch viel weniger Spaß diesen Gesprächen zu folgen als in den Vorgängern. Leto hat in den Jahrtausenden seiner Herrschaft einen großen Teil der Kultur und Gesellschaftsordnung der Welt von Dune ausradiert. Mentaten sind verboten, die Zensunna und die Orange-Katholische Bibel spielen keine Rolle mehr, der Adel ist entmachtet und CHOAM ist Geschichte. Damit ist Frank Herberts Welt ein großer Teil ihrer scheinbaren Tiefe, von welcher sie über die vorherigen Bände gezehrt hat, einfach genommen. Wie scharf dieser Bruch ist, zeigt sich auch daran, dass sämtliche Einleitungstexte der Kapitel nur noch von Leto stammen, nicht mehr aus anderen Hintergrundwerken des Universums.

    Natürlich, dies ist vermutlich gewollt und soll die Absolutheit der Herrschaft des Gott-Imperators zeigen, aber spannender macht es das Buch auch nicht.

    Dies liegt zum großen Teil darin begründet, dass Leto kein besonders interessanter Charakter ist. Er war es schon im letzten Band nicht. Nun, als Quasi-Gott ist er es noch weniger. In jeder Szene ist er stets ein Dozent, der mehr Oberlehrer als Despot seinen Untergebenen mit vielen sprachlichen Tricks und Fallstricken seine Philosophie offenbart. Dabei wiederholt er sich auch gerne oder erklärt unterschiedlichen Charakteren das selbe Thema. Zu meinem Leidwesen hat mich die Philisophie des Goldenen Pfads wesentlich weniger interessiert als die Gedankenwelt der Fremen und die Zensunna.

    Der Goldene Pfad selbst wird auch trotz der gewaltigen Textmenge die darüber geschrieben wird nie ganz erklärt. Es bleibt ein Sammelsurium aus unterschiedlichen, sich mitunter widersprechenden Ideen. Gespräche dieser Art waren schon der Tiefpunkt des Vorgängers und nun machen sie das ganze Buch aus!

    Auch die anderen Charaktere des Buches sind keine großen Würfe. Sie sind hauptsächlich eindimensionale Statisten, die genau ein oder zwei Emotionen verkörpern und eigentlich nur dazu da sind um Leto irgendwelche Gesprächspartner zu geben. Nicht einmal der hundertfach wieder geklonte Duncan Idaho schafft es an seinen Vorgänger aus dem letzten Roman heranzukommen. Er wirkt hier wie eine schlechte Parodie von Huxleys John Savage.

    Passend dazu herrscht im gesamten Buch eine merkwürdige Atmosphäre unterdrückter Sexualität. Ständig wird darüber gesprochen, Andeutungen gemacht oder Gerüchte verbreitet. Ständig darf irgendjemand nicht mit irgendjemandem schlafen aber eine oder beide Seite dürfen oder möchten nicht, weshalb nichts daraus wird. Das wirkt irgendwie ungesund und entwickelt sich zum Ende hin zu einem unterschwelligen Hauptthema des Buches. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich damit anfangen soll. Meine beste Theorie ist, dass der Autor bei diesem Buch etwas frustriert war und bei den anderen davor wohl nicht.


    Alles in Allem ist es wirklich kein gutes Buch. Die Dune-Romane weisen damit einen linearen Abwärtstrend in der Qualität auf und ich bin sehr gespannt, ob sich dies beim nächsten Roman fortsetzt.

  17. Cover des Buches Die Frucht des Ölbaums (ISBN: 9783749471539)
    Gabrielle C. J. Couillez

    Die Frucht des Ölbaums

     (6)
    Aktuelle Rezension von: vanhattem

    Was für ein interessanter, überaus gut recherchierter, detailreich ausgestatteter Roman, der einen direkt in das 13. Jahrhundert entführt. Wer sich, wie ich, bislang nicht für mittelalterliche Geschichte und Geschichten interessiert hat, braucht ein wenig, um sich in diese befremdliche Zeit hineinzuversetzen, aber bis dahin hat die Autorin einen mit ihrer Geschichte bereits gefangen genommen. Ich habe diesen Historienroman bei einer Lesung gekauft, skeptisch begonnen und danach interessiert verschlungen.

    Der Roman ist im Präsens geschrieben und die Autorin bemüht sich um eine altertümliche Sprache, was ihr nicht immer ganz gelingt. Dies und sich wiederholende Rechtschreibfehler machen das Lesevergnügen streckenweise holprig und sind Grund für meinen Punktabzug.

     

  18. Cover des Buches Kreuzzug (ISBN: 9783426511657)
    Marc Ritter

    Kreuzzug

     (40)
    Aktuelle Rezension von: melanie_reichert
    Meine Meinung: Zunächst mal hat das Buch durch seine aufwendige Gestaltung bei mir punkten können. In der Klappbroschur vorne und hinten ist eine Karte der Zugspitze aufgedruckt, sodass sich der Leser genau orientieren kann, wo sich die Romanfiguren gerade befinden. Ebenso gibt es hinten ein sehr umfangreiches Glossar, dass ich gerne in Anspruch genommen habe. Die Kapitel sind mit Orts- und Zeitangaben überschrieben. So ist man bestens über den Verlauf der Dinge informiert und weiß sofort mit welchen Personen man es gerade zu tun hat. Die zahlreichen Charaktere sind meiner Meinung nach einfach super gestaltet. Der Autor hat genau festgelegt, welche sympathisch und welche eher unsympathisch erscheinen sollen. Meine einzige Kritik geht allerdings dahin, dass Thien Hung Baumgartner für mich nicht Protagonist genug ist. Wenn jemand im Klappentext als Retter angepriesen wird, dann sollte er mehr Einsatz zeigen. Leider kann ich nicht mehr dazu sagen ohne zu viel von der Geschichte zu verraten. Die Charaktere sind für mich viel mehr in einem Gleichgewicht. Jeder hat seine Rolle zu spielen und spielt sie einfach ausgezeichnet. Es gibt Überraschungen mit denen man nicht gerechnet hat (oder mit denen man nur schwer rechnen konnte). Das Setting der Zugspitze ist für mich im Kopf lebendig geworden. Der Autor hat die Umgebung wirklich gut beschrieben und ich habe mich aufgrund der Schneemassen doch einige Male tiefer unter die Decke begeben ;) Generell war die Atmosphäre im Buch wirklich spannend. Die Geiselnahme und der Druck, der auf den Verantwortlichen lag, war greifbar und nachvollziehbar. Die Spannung war konstant vorhanden, da die Szenen häufig gewechselt haben und immer wieder neue Ereignisse stattfanden, die die Situation weiter verschärft haben. Das Ende war dann allerdings einen Tick zu apprupt und schnell. Ich hätte es mir dann vielleicht doch ein bisschen spektakulärer vorgestellt, aber das fällt wirklich nicht arg ins Gewicht. Für mich persönlich waren die Szenen im Bundeskanzleramt ein absolutes Highlight. Während dieser Szenen musste ich durchgängig schmunzeln, weil ich andauernd die Muppet Show vor Augen hatte. Für mich haben nur noch ein paar Knüppel gefehlt um die Art der Konfliktbewältigung zu verdeutlichen ;) Wer Lust auf einen Ausflug zur Zugspitze hat und darüber hinaus noch live bei einer Geiselnahme dabei sein möchte, ist bei diesem spannenden Buch genau richtig. Die Geschichte hat mich unterhalten und mir in Bezug auf die Zugspitze sogar noch einiges beigebracht. Hier kann ich ganz klar eine Leseempfehlung aussprechen. :) Bewertung: 4,5 / 5 Sterne
  19. Cover des Buches Die Braut des irischen Kriegers (ISBN: 9783954466474)
    Michelle Willingham

    Die Braut des irischen Kriegers

     (23)
    Aktuelle Rezension von: -Anett-
    Berengaria von Navarra ist auf dem Weg zu ihrem Bräutigam König Richard Löwenherz. Zusammen mit dessen Schwester und deren Hofdame Lady Adriana. Da werden sie gekidnappt vom zypriotischen König. Dem Krieger Liam MacEgan gelingt die Flucht und er benarichtigt König Löwenherz - und schon geht es los in den Kampf um die Frauen zu retten.

    Es ist eine typische Liebesschnulze und hier in Kurzform - mal was schnelles zum abschalten, recht nett geschrieben. Aber viel zu viel Handlung auf den wenigen Seiten. Hier wäre durchaus eine richtige Geschichte drin gewesen, Spielraum gab es wirklich mehr als genug.
    Aber wie gesagt, sie lies sich gut lesen und war was fürs Herz. Die kleine Liebesgeschichte von Liam und Adriana war nett und ich hätte davon gerne mehr gehabt.

    Schön fand ich die Anmerkung der Autorin, dass es sich so oder so ähnlich wirklich zugetragen hat. Sie machte noch ein paar geschichtliche Anmerkungen - für so etwas bin ich immer zu haben.
    Alles in allem eine nette, kurzweilige Liebesgeschichte, die Potenzial für mehr gehabt hätte.
  20. Cover des Buches Die Blutschrift (ISBN: 9783442383603)
    Robyn Young

    Die Blutschrift

     (92)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    1260. In der Schlacht von Ayn Jalut besiegt Baybars Bundukdari, Feldherr des Mameluckensultans Kutus, die gefürchteten Mongolen. Ein großer Sieg für die Muslime, der den ehrgeizigen Baybars, einen ehemaligen Sklaven, der sich mühsam nach oben geboxt hat, jedoch nicht genügt: Ganz Palästina von Fremdherrschaft befreien, vor allem von der der christlichen Kreuzfahrer - das ist der Traum, der dem Glaubenskrieger Baybars vorschwebt. Um dieses Ziel zu erreichen, schreckt der Soldat vor nichts zurück: Kurzerhand tötet er Kutus persönlich, ernennt sich selbst zum neuen Sultan und ruft den Dschihad aus - die Gewalt der Kreuzzüge lebt wieder auf.

    In dieser Situation begegnen sich die Templer-Novizen William Campbell und Garin de Lyons. Beide stecken in persönlichen Schwierigkeiten: Garin wird von seinem Onkel misshandelt, Will hat sich mit seinem geliebten Vater überworfen. Die Wirrungen der Politik jedoch entzweien die Freunde rasch: Garin, der von Prinz Edward von England und dessen verschlagenem Diener Rook zur Spionagetätigkeit gezwungen wird, verrät William. Als Wills Vater von Baybars getötet wird, hat Will nur noch ein Ziel im Sinn: Rache zu üben. 

    Und Jahre vergehen, bis die beiden jungen Männer einander wieder gegenüber stehen, und jeder für sich erkennt, dass nicht alles ist, wie es scheint ...


    Ich muss sagen, dass bisher noch kaum ein historischer Roman einen so nachdrücklichen Eindruck bei mir hinterlassen hat, wie dieser. "Die Blutschrift" hat alles: Gute Recherche. Tief gehende Charaktere. Action. Politik. Liebe. Und auch ein paar religiös-philosophische Anklänge. Ein Buch, das man mit Recht als episch und monumental bezeichnen kann.

    Robyn Young pflegt einen einzigartig bildhaften Schreibstil, der nicht nur ein großartiges Kopfkino entfacht, sondern uns förmlich eintauchen lässt in diese vergangene, unruhige Epoche, die der Unseren so fremd und doch so ähnlich ist.

    Kleinasien ist ein brennendes Pulverfass - wie heute. Wer hat Anspruch auf das Land, das den Ursprung aller drei Weltreligionen birgt? Wie sollte man dieses Land nennen: Heiliges Land? Israel? Palästina?

    Die politischen und kriegerischen Wirren, die Skrupellosigkeit aller Parteien, der Fanatismus jeder Seite und das Leid der kleinen Leute ... wir bekommen hier die ganze Palette präsentiert. In allen Facetten. Gut und Böse sucht man hier im Großen und Ganzen vergebens.

    William Campbell als "Held": eine zerrissene Figur, die sehr schnell erwachsen werden muss und von schweren Schicksalsschlägen getroffen wird. 

    Garin de Lyons, der zuerst sein Freund ist, später sein Widerpart, den man zu Beginn bemitleidet, später verabscheut, nur um ihn am Ende wieder zu bemitleiden.

    Baybars, der trotz extremer Brutalität und gewisser schon "islamistisch" zu nennender Tendenzen, nicht zum platten Bösewicht verkommt, sondern zwischen allen Gewalttaten, aller Brutalität und Machtgier privat durchaus menschlich bleibt und eine äußerst traurige Vorgeschichte besitzt, die dazu besticht, immer wieder mit diesem Charakter zu sympathisieren.

    Der Priester Everard, von den Absichten her ein durch und durch "Guter", bleibt über lange Strecken mysteriös, kauzig und nur bedingt sympathisch.

    Die Charakterzeichnung ist extrem facettenreich. Jede Figur ist ein Mensch, keine hölzerne Schablone.

    Hinzu kommt dann der zeitlose und wertvolle Hinweis darauf, wie ähnlich sich Christentum, Judentum und Islam in ihren Grundzügen sind, "drei Brüder, die um die Gunst ihres Vaters buhlen", wie es der Priester Everard formulieren darf. Ist diese Erkenntnis bei uns angekommen? Noch immer gibt es Europäer, die sich vor der "Islamisierung" fürchten. Noch immer gibt es Muslime, die in blutrünstigen Glaubenskriegen gegen "Ungläubige" kämpfen. Noch immer gibt es jüdische Siedler, die in der Ansicht, das Heilige Land gehöre ihnen, dem "auserwählten Volk Gottes" allein, Gebiete besetzen und Andersgläubige vertreiben ...

    Aktuell bleibt die Thematik wohl noch lange.


    Ein Roman, wie er besser nicht sein könnte.

    6/5 Sternen.

  21. Cover des Buches Das verlorene Labyrinth, Special Edition, 3 Blu-rays (ISBN: 4020628916589)
    Kate Mosse

    Das verlorene Labyrinth, Special Edition, 3 Blu-rays

     (292)
    Aktuelle Rezension von: Sasset
    Hier hat die Autorin einen wunderbaren Spagat zwischen zwei miteinander verknüpften Geschichten, die 800 Jahre auseinander liegen, geschaffen. Sie erzählt die traurige Geschichte der Katharrer, eingewoben in eine Liebe, die Jahrhunderte überdauert.
    Für mich ist dieses Buch ganz klar eine Empfehlung wert. 
  22. Cover des Buches Die Frucht des Ölbaums (ISBN: 9783944343532)
    Gabrielle C. J. Couillez

    Die Frucht des Ölbaums

     (22)
    Aktuelle Rezension von: otegami

    'Die Frucht des Ölbaums' 2. Teil mit dem Titel 'Der Kreuzritter' ist ein würdiger Nachfolger des 1. Teils 'Der Ketzer'!

    Wir begleiten Olivier de Termes ab Ostern im Jahre 1247, als er sich gerade auf seinen ersten Kreuzzug ins 'Gelobte Land' vorbereitet. Nimmt er an diesem noch teil um der Inquisition zu entgehen, verschwimmen die Gründe für die Teilnahme an den weiteren drei und er hat auch immer mehr Probleme, Gründe dafür sich selbst zu nennen.

    Wir lernen die Schwierigkeiten kennen, mit denen die Kreuzritter zu kämpfen hatten: Disziplinlosigkeit der adligen Ritter (viele dachten nur daran, sich zu profilieren und brachten mit ihrem hochmütigen Stolz noch andere in Gefahr), der mangelnde Nachschub, die Widrigkeiten des Wetters bei den Seefahrten und natürlich die 'Einheimischen', die absolut nicht begeistert sind, dass ihnen Land weggenommen wird. Blutrünstige Sarazenen und Baibar al Bunduqdari, der Mameluckenführer, machen den Kreuzrittern außerdem das Leben äußerst schwer.

    Olivier, der Ritter mit den edlen Gesinnung und hohen Wertmaßstäben, kämpft auch mit eigenen Zweifel bezüglich seiner Religion der Katharer im Vergleich zum Christentum, und an seine größten Grenzen stößt er bei seinem Sohn.

    Wir erleben die lebenslange Suche des Protagonisten nach der 'fin ámour', der wahren Liebe, die die Autorin am Ende des Buches wunderschön beschreibt!

    Ich war nicht nur von der äußerst interessanten Geschichte begeistert, sondern ich tauchte richtig in diese Zeit ein. 'Schuld daran' sind die äußerst genauen Details, die die Autorin durch präzise Recherchearbeiten dem Leser nahebringt. Ich nenne hier z.B. 'die dicht aneinander gereihten Knöpfe', die der Erzbischof an seiner purpurroten Soutane trägt, 'die seine von der Kreuzfahrt zurückgekehrten, geistlichen Kollegen in Nachahmung des Kleiderschmuckes der knopftragenden Mamelucken anfertigen ließen'.

    Stand ich schon als Schülerin im Religionsunterricht den Kreuzzügen sehr skeptisch gegenüber, vermehrte sich nach dieser Lektüre noch meine Abneigung und meine Fassungslosigkeit, wie man dies gutheißen und sogar das Abschlachten von Menschen noch als heilig empfinden kann! 

    Eine Zeittafel, das Personenregister, Anmerkungen und Quellen am Ende sind wieder äußerst hilfreich und die Bilder einiger Ruinen der Schauplätze lockern die Erzählungen immer wieder auf!

    Gerne vergebe ich hier die verdienten 5 Sterne und spreche eine volle Leseempfehlung aus!



  23. Cover des Buches Nathan und seine Kinder (ISBN: 9783941206403)
    Mirjam Pressler

    Nathan und seine Kinder

     (78)
    Aktuelle Rezension von: Saskia_Mueller

    Wir hatten in der Schule die Aufgabe bekommen dieses Buch zu lesen. Historien Romane sind eigentlich nicht mein Genre, aber dieses Buch fand ich wirklich einfühlsam. 

    Es beinhaltet interessante Themen, wie die drei Religionen, Tempelritter, die Kreuzzüge verpackt in einer tollen Geschichte.

    Der Schreibstil ist etwas kompliziert, aber dennoch verständlich. Freut mich, dass wir es als Schulaufgabe bekamen. :)

  24. Cover des Buches Der Heilige Gral und seine Erben (ISBN: 9783404601820)
    Henry Lincoln

    Der Heilige Gral und seine Erben

     (85)
    Aktuelle Rezension von: Buchwurmchaos
    Gibt es etwas spannenderes als die Frage, war Jesus tatsächlich tot am Kreuz? Oder lebte er in Südfrankreich ein Leben nach der Kreuzigung? Was fand Bérenger Sauniere in Renne-le-Château? Was waren die Templer? Und was haben sie mit dem Christentum zu tun? Welchen Schatz hüteten sie? Hammerspannend, für jeden Interessierten der Geschichte des Christentums zur Zeit der Kreuzigung und der Geschichte des Grals.

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