Bücher mit dem Tag "kriegsflüchtling"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kriegsflüchtling" gekennzeichnet haben.

5 Bücher

  1. Cover des Buches Jahresringe (ISBN: 9783426308059)
    Andreas Wagner

    Jahresringe

     (120)
    Aktuelle Rezension von: Mikki44

    Der Roman "Jahresringe" von Andreas Wagner greift eine sehr aktuelle Thematik in Deutschland auf: die Rodung des Hambacher Forsts und die Situation der Protestbewegung der Aktivisten.
    In dem Buch wird die Familiengeschichte von Familie Klimkeit aufgegriffen, die sehr nah an dem Forst lebt und für die die Bäume eine Heimat und einen Zufluchtsort bieten. Als die Rodung weiter einsetzt, muss die Familie umsiedeln. Die Geschichte steuert darauf hin, dass die Kinder unterschiedliche Einstellungen und Seiten zum Tagebau einnehmen und somit in ihren Meinung nicht unterschiedlicher sein könnten.
    Wagner greift in seinem Roman die Schwierigkeiten sehr gut auf, die einem im Leben erreichen können. Existenzängste, Ablehnung und auch die Frage rund um den Klimaschutz.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn ich es an einigen Stellen etwas zu reißerisch fand.

  2. Cover des Buches Die Schuld jenes Sommers (ISBN: 9783453358256)
    Katherine Webb

    Die Schuld jenes Sommers

     (99)
    Aktuelle Rezension von: Miii

    Im Chaos eines Bombenangriffs ist Davy, auf den Frances aufpasst, plötzlich unauffindbar. Voller Panik macht sich Frances auf die Suche nach dem Jungen und fühlt sich dabei wie in die Vergangenheit zurückversetzt, denn über zwanzig Jahre zuvor ist auch schon ihre beste Freundin Wyn verloren gegangen. Als nach einem Bombenanschlag eine Kinderskelett auftaucht und sich herausstellt, dass es sich um Wyn handelt, gerät Frances' Welt erneut aus dem Fugen. Mit aller Mühe versucht sie, Davy zu finden und zugleich herauszufinden, was damals ihrer besten Freundin geschehen ist.

    Ich fand, dass man für dieses Buch unglaublich viel Geduld gebraucht hat und auch sehr aufmerksam lesen musste. Es wechselt sich immer wieder in zwei Zeitzonen ab, einmal im ersten und einmal im zweiten Weltkrieg. Schon das war eine Herausforderung aber auch auch generell der ganze Aufbau der Geschichte. Die kleinen Häppchen, die man als Leser bekommt, mit denen man aber selber so überhaupt nichts anfangen konnte. Das hat das Lesen ein wenig mühsam gemacht, weil man nicht mal die Gelegenheit hatte, eigene Vermutungen aufzustellen sondern einfach immer nur gelesen und abgewartet hat, bis Frances mal wieder irgendeine Erleuchtung oder Erinnerung hat. Aus der Hinsicht war es dann doch sehr langatmig.


    An sich ist die Geschichte berührend und spannend keine Frage, denn nichtsdestotrotz möchte man ja wissen ob Davy gefunden werden kann und auch was mit Wyn passiert ist. Diese Neugier trägt einen dann doch durch das ganze Buch. Das Hauptaugenmerk liegt zwar bei Frances (sowohl ihrer Vergangenheit als auch der Gegenwart) aber man erfährt auch viel über die Familie von Wyn, bei der jeder mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Und neben all den schwierigen Sachen ist da natürlich auch der Krieg, der in beiden Zeitzonen tobt. Die Charaktere sind sehr authentisch und es fällt nicht schwer, sich in sie hineinzuversetzen.

    Und genau deshalb fiel es mir persönlich schwer, Frances gegenüber Sympathie zu hegen. Sie tut mir unglaublich leid für alles, was sie durchlebt hat bzw. noch durchlebt, zumal sie die Hälfte der Zeit ja noch ein Kind war. Aber grade ihre erwachsene Version hat bei mir auf sehr starke Barrikaden gestoßen. Immer waren es ihre Vermutungen und "Gefühle" die sie hatte und auf die sie beharrt hat, wenn jemand irgendwelche Anhaltspunkte für ihre Sichtweise wollte. Ich hab den Eindruck, wenn einige Leute nicht Mitleid mit ihr gehabt hätten und deshalb um ihretwillen ein paar Regeln gebrochen hätten, hätte die Geschichte sich gar nicht aufklären können. 


    Insgesamt daher ein schönes Buch. Kann man lesen, muss man aber nicht.

  3. Cover des Buches Wenn nachts der Ozean erzählt (ISBN: 9783570312155)
    Zana Fraillon

    Wenn nachts der Ozean erzählt

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Meine_Leseliebe
    Ich glaube fest daran, dass es Bücher gibt, die diese Welt besser machen können. Und zu genau diesen Büchern zählt "Wenn nachts der Ozean erzählt".
    Die Geschichte ist auf der einen Seite sehr sensibel erzählt, auf der Anderen aber auch brutal ehrlich, da man sich beim Lesen immer wieder vor Augen führt, dass das Ganze nicht einfach nur Fiktion ist, sondern Realität.

    Zu Beginn der Geschichte wird das Leben im Lager beschrieben und man kann sich sofort das unvorstellbare Leid der Bewohner vorstellen. Für mich war besonders der Anfang sehr berührend und aufwühlend, da ich nicht wusste, dass es diese Art von Flüchtlingslager gibt und nicht glauben konnte, dass man Menschen, die ein neues Leben anfangen wollen, auch in der Realität in einigen Ländern einfach hinter Zäunen einpfercht.
    Die Geschichte ist gut durchstrukturiert und so aufgebaut, dass der Leser zuerst mit der Umgebung des Camps, dann mit den Figuren vertraut gemacht wird und dann eine immer tiefere Beziehung zu den Beiden Hauptfiguren aufbaut.
    Parallel dazu wird eine gewisse Spannung aufgebaut, da man genau weiß, dass etwas passieren wird, auch wenn man nicht weiß, was. Als es dann zu dieser Spannungsentladung kommt, kann man das Buch kaum aus der Hand legen, man hängt einfach an den Figuren und man will, man muss, wissen, was passiert
    Während der gesamten Handlung musste ich das Buch - so komisch das jetzt auch klingen mag - immer wieder zur Seite legen, weil ich nicht glauben konnte, was ich da gerade gelesen hatte.

    Die Hauptfigur des Romans ist der Junge Subhi. Ich konnte mich sehr gut mit ihm identifizieren, da man zwar einiges über ihn erfährt, auf der anderen Seite aber auch noch massenhaft Interpretationsfreiraum hat und ihn so mit Leben füllen kann. Er ist eine sehr sympathische Figur mit nachvollziehbaren Handlungen und Gefühlen, die beim Lesen zum Leben erwacht und mich berührt hat. Gleichzeitig hat er mich häufig zum Schmunzeln gebracht; Alles in allem ist er mir beim Lesen wirklich ans Herz gewachsen.
    Auch Jimmie, die zweite Hauptfigur, war mir sehr sympathisch. Meiner Meinung nach war sie ein guter Gegenpart zu Subhi, da sie sich auf der einen Seite charakterlich sehr gut ergänzt haben und man auf der anderen durch sie immer wieder den Kontrast von Subhis Leben zu Unserem gesehen hat.

    Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und passt zu dem Roman, da er Subhis etwas kindlichen Charakter widerspiegelt und trotzdem Spannung aufbaut.

    "Eines Tages wird Maá erkennen, dass zurückschauen genauso wichtig ist, wie nach vorne zu schauen, ganz egal, wie viel Trauriges damit verbunden ist." Quelle: "Wenn nachts der Ozean erzählt", Zana Fraillon, cbt Verlag 2017

    Fazit:
    "Wenn nachts der Ozean erzählt" ist ein unglaublich berührendes, aber auch aufwühlendes Buch, dass mich sehr gefesselt hat. Ich habe mit ganzem Herzen mit den Figuren mitgefiebert und war immer wieder geschockt über das, was ich dort gelesen habe.
    Auch wenn das Buch für sehr weichherzige Leser vielleicht an der ein oder anderen Stelle etwas zu krass sein kann, möchte ich den Roman eigentlich Jedem empfehlen. Ich denke, dass er bei vielen Menschen verändern könnte, was sie über Flüchtlinge denken und wie sie diese behandeln.

    Für "Wenn nachts der Ozean erzählt" vergebe ich deshalb
    5 von 5 Sterne!!!

    Original-Rezension: https://meine-leseliebe.blogspot.com/2019/08/rezension-zu-wenn-nachts-der-ozean.html?m=1
  4. Cover des Buches Und das ist erst der Anfang (ISBN: 9783499631849)
    Anja Reschke

    Und das ist erst der Anfang

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    "Reschke lesen" würde Gauland wahrscheinlich sagen. ScholzWeilRhein sprechen schon wieder von der Begrenzung der "illegalen Migration", als könnte ein Mensch illegal sein, als ob sog. "Armuts-" bzw. "Wirtschaftsflüchtlinge" nicht auch verständlicherweise alles tun würden, um ihrer elendigen Lage zu entkommen, als könnte man zwischen "guten" und "Schlechten" Flüchtlingen unterscheiden. Ursula von der Leiden will sich erneut zur Kommissionspräsidentin wählen lassen und will verstärkt gegen "Schleuserkriminalität" vorgehen, wo man doch legale Wege in die EU (Stichwort "Botschaftsasyl") gar nicht zuläßt. Wie in diesem Fall Ursache und Wirkung verdreht werden, läßt sich dem Buch auch sehr gut entnehmen, besonders klarstellend durch die Verdrehung des Strafrechts, die mir als (ehemaligem) Juristen natürlich besonders übel aufstößt. The same old story.

  5. Cover des Buches Ich komm auf Deutschland zu (ISBN: 9783548377247)
    Firas Alshater

    Ich komm auf Deutschland zu

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Kiwihexe
    Firas Alshater ist anscheinend der bekannteste Flüchtling Deutschlands. Was ich aber nicht wusste, als ich mir das Buch zugelegt habe. Ich dachte nur: „Cooler Titel, der Klappentext gefällt mir auch, nehm ich mit.“
    Er ist wohl der berühmteste Flüchtling Deutschlands und seit dem Buch bin ich auch Fan. Seine Youtube Videos kannte ich vorher noch nicht, habe mir sie dann aber zumindest zum Teil angesehen.

    Firas schildert in dem Buch sehr humorvoll die Unterschiede zwischen Syrien und Deutschland (Stichwort: Toiletten, aber lest es selbst) und wie ihn die deutsche Bürokratie fast in den Wahnsinn getrieben hat, vor allem weil er die Schriftstücke zum Teil nicht lesen konnte (mit dem Amtsdeutsch habe sogar ich Schwierigkeiten, wie geht es da einem, dessen Muttersprache eben nicht deutsch ist).

    Firas erzählt aber auch aus seiner Gefangenschaft in den syrischen Foltergefängnissen in denen er mehrmals (!) inhaftiert war.
    Trotz der zum Teil schockierenden Erlebnisse die er hatte, ist der Grundton des Buches äußerst positiv.
    Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Zum Teil musste ich beim lesen sogar wirklich laut lachen (besonders bei dem Kapitel Tag eins in Deutschland und als Firas sich so seine Gedanken über deutsche Formulare gemacht hat).
    Firas berichtet aber auch über die (damaligen) Zustände im LaGeSo und in den Flüchtlingsheimen. Denn eigentlich ist es ja so, dass die Menschen ja zu uns kommen um frei zu sein. In den Unterbringungen sind sie aber alles andere als frei.
    Trotzdem verliert Firas nie seine positive Einstellung zum Leben und vor allem nicht seinen Humor.
    „Ich komm auf Deutschland zu“ hat mir supergut gefallen und bekommt von mir definitiv eine Empfehlung: Unbedingt lesen! 

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