Bücher mit dem Tag "kriegsfolgen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kriegsfolgen" gekennzeichnet haben.

23 Bücher

  1. Cover des Buches Das Mädchen auf den Klippen (ISBN: 9783442492350)
    Lucinda Riley

    Das Mädchen auf den Klippen

     (1.044)
    Aktuelle Rezension von: emkadiva

    Wie immer verbindet Lucinda Riley zwei Geschichten aus der Gegenwart und der Vergangenheit und das gelingt ihr wiedermal sehr gut. 

    Das Buch lässt sich leicht und schnell lesen und ist nicht sehr anspruchsvoll geschrieben, also perfekt für ein entspanntes Leseerlebnis zwischendurch.

    Manche Stellen sind vorhersehbar, andere nicht und gerade durch die kleinen Erzählereinschübe von Aurora möchte man unbedingt erfahren, wie die Geschichte dieses Mädchens weitergeht.

    Es ist definitiv eine tragische Geschichte, für meinen Geschmack vielleicht etwas zu viel Tragik. Das Ende hat mir persönlich nicht so gut gefallen, aber es ist alles rund und geklärt.

    Dem Buch fehlt es zu den vollen 5 Sternen einfach noch an dem gewissen Etwas. Liegt wahrscheinlich an der Ähnlichkeit der beiden Geschichten. 

  2. Cover des Buches Und über uns die Sterne (ISBN: 9783868275155)
    Irma Joubert

    Und über uns die Sterne

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Story-of-Dro

    Südafrika 1932: Kate ist eine junge Soziologiestudentin aus reichem Haus, welche immer das bekommt, was sie will. So kommt es auch dazu, dass sie, trotz dem Missfallen ihrer Familie und ihres Verlobten, ihren Master macht. Den theoretischen Teil ihrer Masterarbeit hat sie bereits hinter sich. Es geht um die Frage, warum es den armen Weißen in Südafrika  über Generationen hinweg nicht gelingt, aus ihrer Armut auszubrechen. Um die Arbeit beenden zu können, muss sie Feldforschungen anstellen, das heißt, sie wird wohl oder übel die Armenviertel von Johannesburg besuchen und mit den Leuten reden müssen. 

    Vor allem ihr Vater ist sehr besorgt um sie, weshalb er ihr als Leibwächter Bernard Neethling zur Seite stellt. Bernard ist als Minenarbeiter angestellt und lebt selbst in sehr ärmlichen Verhältnissen, allerdings hat er noch großes in seinem Leben vor und holt neben der täglichen Arbeit auch noch seinen Schulabschluss nach. 

    Im Zuge ihrer Recherchen kommen sich Kate und Bernard ungewollt näher, doch sie beide stammen aus zwei komplett unterschiedlichen Welten. 

    Das Ganze ist also von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Denken sie zumindest und kämpfen trotzdem beide für die Liebe ihres Lebens.

    📚

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    Zu Beginn musste ich mich erstmal an die ungewöhnliche Schreibweise gewöhnen. Denn "Und über uns die Sterne" ist im Präsens geschrieben und Kate spricht mit ihren Eltern und anderen Respektpersonen ganz anders, als wir das heute tun würden. Aber schon nach kurzer Zeit haben mich der Charme und die Eindringlichkeit der Geschichte in ihren Bann gezogen.

    Irma Joubert beschreibt ein Stück südaufrikanische Geschichte und zeigt mit Kate und Bernard die Unterschiede zwischen arm und reich auf. Außerdem wird einem klar, dass jede soziale Schicht irgendwo ihre Probleme hat und sie nicht durch Geld gelöst werden können, auch, wenn das viele denken. 

    Das Ende und die eingewobene Liebesgeschichte sind ab einem gewissen Punkt recht vorhersehbar, allerdings ist es dann schon längst zu spät, sich dem Sog der Handlung zu entziehen. 

    Sehr gut hat mir auch gefallen, dass die Charaktere alle gut heraus gearbeitet waren und glaubwürdig rübergebracht wurden. 

    Die Zeit der Dreißiger Jahre und die südafrikanische Lebensweise machen diesen Roman sehr interessant. 

    Das Buch ist vom Christlichen Glauben durchzogen, allerdings nur so sehr, dass es einem kaum auffällt. Kates Familie ist gläubig, geht zur Kirche und in dem einen oder anderen Gespräch fließt etwas darüber ein. Dies alles aber den damaligen Lebensgewohnheiten angepasst und authentisch.

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    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, dass Liebe auch Grenzen überwinden kann, wenn alle Beteiligten etwas dafür tun.

    4 von 5 Sternen ✔✔✔✔❌ 

  3. Cover des Buches Ein Lied für die Vermissten (ISBN: 9783492317887)
    Pierre Jarawan

    Ein Lied für die Vermissten

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Yolande

    Pierre Jarawan erzählt in diesem Buch die Geschichte des jungen Amin, der nach 12 Jahren im Exil in Deutschland mit seiner Großmutter in das kriegsgebeutelte Beirut zurückkehrt. Amin findet in Jafar einen Freund, mit dem er durch die zerstörte Stadt stromert. Sie erfinden fantastische Geschichten um irgendwelchen Flohmarktplunder und verkaufen die wertlosen Dinge an Gutgläubige, um sich damit Geld für das Kino oder Süßigkeiten zu verdienen. Aber es gibt auch eine dunkle Seite an Jafar, denn wie alle Kinder, die während des Krieges in der Stadt lebten, ist er schwer traumatisiert. Auch die Großmutter kämpft noch mit der Trauer um ihre verstorbene Tochter, Amins Mutter, und öffnet sich nur selten ihrem Enkelsohn. Die Momente, in denen sie aus ihrem früheren Leben erzählt sind rar und kostbar für Amin, der oft auf sich allein gestellt ist.

    Das Buch wird in Rückblicken des erwachsenen Amin erzählt. Er beruft sich dabei auf die Kunst der arabischen Geschichtenerzähler, die in früheren Zeiten von Dorf zu Dorf zogen. So sind seine Gedanken oft sehr ausufernd. Er springt zwischen den Zeiten hin und her und verliert sich so manches Mal in unwichtigen Details. Das machte das Ganze für mich ziemlich unübersichtlich und wirr. Da ich mich in der Geschichte des Libanon nicht auskenne, war auch eine zeitliche Einordnung oft schwierig. Sprachlich fand ich das Buch auf einem guten Level, aber dadurch dass viele der Protagonisten ihre Geheimnisse hatten, blieben sie für mich distanziert. Auch die Figur des Amin war mir insgesamt zu passiv. Es wurden viele Themen angesprochen: die vielen Menschen, die während der Kriegsjahre spurlos verschwanden, die traumatisierten Kinder, die Rolle der Frau, aber leider wurde das Meiste davon nicht auserzählt. So blieb vieles ungeklärt oder im Vagen.

    Wer die ausufernde Erzählweise arabischer Geschichtenerzähler mag, wird sich hier sicherlich angesprochen fühlen. Mir war das Buch zu wirr. 

  4. Cover des Buches Draußen vor der Tür (ISBN: 9783872912497)
    Wolfgang Borchert

    Draußen vor der Tür

     (223)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    Ein Mann kommt nach Deutschland. Er kommt zurück, nach drei Jahren Sibirien, nach fünf Jahren Krieg. Zurück in eine Heimat, die nichts mehr für ihn bereit hält. Seine Frau liegt bei einem anderen. Der Oberst kennt ihn nicht mehr. Ein Job wird ihm nicht gegeben. Die Eltern sind tot. Da bleibt für Beckmann nur noch ein Weg - der Gang zur Elbe…

    Bocherts "Draußen vor der Tür" zählt zu Recht zu den Klassikern der Nachkriegszeit. Mit seiner Figur Beckmann fängt Borchert das Leben eines Kriegsheimkehrers ein. Beckmann steht vor den Trümmern seines Lebens und wird mit unserer Gesellschaft konfrontiert. Eine Gesellschaft, die nach dem Krieg die Verantwortung von sich schob, die auf die anderen zeigte - ohne sich selbst zu hinterfragen. Die Anfängern keine Chancen mehr gab. Die dem Elend, draußen vor der Tür, den Rücken kehrt. Selbstmorde stehen an der Tagesordnung. Doch das interessiert niemanden.

    Borchert fängt mit seinem Drama ein Stück Nachkriegsgeschichte ein. Eine Geschichte, die die Situation nach 1945 gut illustriert und den 1000den Schicksalen der Kriegsheimkehrer eine Stimme gab. Sicher in extremer Form, doch die braucht es, um wachzurütteln. 

    Kurzum: Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte. Empfehlenswert.


  5. Cover des Buches I love you, Fräulein Lena (ISBN: 9783328603122)
    Hanna Aden

    I love you, Fräulein Lena

     (43)
    Aktuelle Rezension von: sollhaben

    Die zwei Schwestern Lena und Margot fliehen aus Pommern, alleine und nur mit den letzten Worten ihres Vaters im Gepäck. Eine gefährliche Flucht mit Entscheidungen, die ein Leben prägen werden.

    In Nordfriesland angekommen, finden sie Zuflucht in einem Pfarrhaus und als der Krieg endlich endet, wollen die zwei ein normales Leben beginnen. Sich in dem Dorfleben einzugewöhnen, fällt nicht leicht, da die Bewohner den Flüchtlingen eher skeptisch gegenüberstehen. Lena findet eine Anstellung bei den britischen Besatzern als Übersetzerin und damit erntet sie erst recht skeptische Blicke, denn diese Tätigkeit ermöglicht ihr ein freieres und selbständigeres Leben. Rainer, der mit schweren Verletzungen aus dem Krieg nach Hause kam, freundet sich mit Lena an und alles könnte eine wunderbare Wendung nehmen. Doch ein Heimkehrer bringt eine Gefahr mit ins Dorf, die alles zerstören könnte, was Lena aufgebaut hat.


    Mein Fazit:

    Die Geschichte der zwei Pfarrerstöchter hat mir an und für sich sehr gefallen. Sie beruht auf wahren Begebenheiten. 

    Jedoch gefiel mir die Umsetzung nicht so gut und der Roman hat einfach zu viele Themen aufgegriffen. Dieses Aufeinandertreffen von Flucht, Kriegsversehrten, Kriegsheimkehrern, einer Frau, die ihr Leben selbst bestimmen möchte, zudem noch Dietrich Bonhoeffer hat mich überfordert. Vier/Fünf Handlungsstränge, die irgendwie miteinander verknüpft werden müssen, haben mich ein paar Mal das Buch zu Seite legen lassen. Zudem konnte ich zu keiner der Hauptfiguren eine rechte Beziehung aufbauen. Sie blieben mir alle sehr fern und unnahbar. 

    Ich lese viele Romane, die in dieser Zeit spielen und bin immer sehr interessiert neue Geschichten zu entdecken, neues zu erfahren. In diesem Buch konnte ich nicht viel für mich mitnehmen und sie wird mir nicht sehr lange in Erinnerung bleiben, was ich schade finde, denn die Erzählungen der Großmütter und Großväter müssen überliefert werden, um alles aus dieser Zeit zu erfahren und weiterzugeben. Sowohl das Schlechte als auch das Gute. 

  6. Cover des Buches Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug (ISBN: 9783455014273)
    Kurt Vonnegut

    Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug

     (119)
    Aktuelle Rezension von: admit

    Der Protagonist Billy Pilgrim ist bärtig und in eine blaue Toga gehüllt, was den amerikanischen Soldaten, die nach dem Krieg des Tötens müde sind, spanisch vorkommt. Nach und nach stellt er sich als Zeitreisender heraus, der im Jahr 1968 erkennt, dass aus seinen Kindern Musteramerikaner geworden sind. Er wurde aber schon 1967 auf einen fremden Planeten entführt, lebt dort sexuell freizügig und lernt von den Außerirdischen deren Schicksalsergebenheit und Gleichmut, welche an den 'Go with the flow' der Hippies erinnern. Ist er jetzt ein Drogenkonsument oder hat er einfach nur die Rettung in seine Fantasie gesucht? Das bleibt den Lesern überlassen zu deuten.

  7. Cover des Buches Knochenzeichen (ISBN: 9783442471263)
    Kylie Brant

    Knochenzeichen

     (31)
    Aktuelle Rezension von: happytanny
    Dieses Buch hat mir gut gefallen. Es hat alles was ein guter Thriller braucht: Ein paar Leichen, einen kranken Killer, sympathische Ermittler, eine kleine Liebesgeschichte und einige unerwartete Wendungen. Auch das Ende war dann doch ein bisschen überraschend, da ich jemand anderen in Verdacht hatte. Einen Stern muss ich aber leider abziehen, da es nichts neues überraschendes war sondern "nur" ein normaler solider Thriller. Auch das Ende war dann ein bisschen plötzlich da. Ich habe es lieber, wenn der Showdown etwas in die Länge gezogen wird.
    Jedoch war es im Grunde ein spannendes Buch und von der Autorin werde ich gerne wieder etwas lesen.
  8. Cover des Buches Der Gesang der Nachtigall (ISBN: 9783551317841)
    Lucy Strange

    Der Gesang der Nachtigall

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Inhalt:

    Von ihrem Umzug erhoffte dich die Familie Abbott eigentlich einen Neuanfang. Doch stattdessen wird alles nur noch schlimmer. Henry‘s Papa verlässt das Haus wegen beruflichen Pflichten für mehrere Monate und ihre Mutter geht es immer schlechter. Doch statt das ihr geholfen wird, versetzt Dr. Hardy - der nun täglich vorbei schaut - sie in einen tiefen Schlaf und hält Henry von ihr fern. Henry ist das gar nicht geheuer, doch ihre Nanny will ihren Befürchtungen keine Beachtung schenken, sodass Henry beginnt auf eigene Faust nachzuforschen, um ihre Familie zu retten.



    Meine Meinung:

    Als die 12-jährige Henry mit ihrer Familie nach Hope House zieht, sollte das eigentlich ein Neuanfang für sie werden. Denn seitdem ihr älterer Bruder Robert gestorben ist, ist nichts mehr wie es einmal war.
    Doch statt dem erhofften Neubeginn wird alles nur noch schlimmer. Henry‘s Mama wird immer kränker, sodass zu ihrer Versorgung täglich ein Arzt vorbei schaut, der ihr Medikamente verschreibt und sie vom Rest der Familie wegsperrt. Ihr Papa verlässt aufgrund der Arbeit das Haus für mehrere Monate, sodass Henry nun mit ihrer kleinen Schwester - die noch ein Baby ist - und ihrer Nanny alleine im Haus ist. Dr. Hardy erscheint nun immer öfter und wird Henry immer unsympathischer. Und als ihre Mama auch noch als „Forschungsobjekt“ eingeliefert werden soll, ist ihr endgültig klar, dass etwas nicht stimmt und setzt alles daran ihre Familie zu retten...

    „Der Gesang der Nachtigall“ erzählt die Geschichte der 12-jährigem Henry und ihrer Familie, die nach einem tragischen Verlust erst wieder zueinander finden müssen.

    Die Gestaltung des Covers macht auf mich einen eher düsteren, aber auch geheimnisvollen Eindruck, der mich in Verbindung mit dem Klappentext sehr neugierig auf die Geschichte gemacht hat.

    Die Handlung wird durchgängig aus der Sicht von Henry erzählt. In die Situation selbst kommt man Leser gut hinein, da der Zustand der Familie ohne große ausladende Beschreibungen dargestellt wird. Erst nach und nach werden weitere Hintergrundinformationen eingebracht, die die Geschichte der Familie vervollständigen. Dementsprechend verläuft auch der Spannungsbogen, besser hätte dieser meiner Meinung nach, gar nicht gestaltet werden können.

    Henry selbst erscheint als aufgewecktes und lebhaftes Kind, dass unter der bedrückenden Stimmung und der zunehmenden Isolation leitet. Zudem wird sie von ihrer Mutter ferngehalten und soll das Haus am besten gar nicht mehr verlassen. Dass sie daraufhin misstrauisch wird und beginnt, dem Ganzen auf den Grund zu gehen, finde ich mehr als verständlich. Sie ist ein tapferes Kind, dass sich nichts sehnlicher wünscht als ihre Familie zurückzuhaben. Ihre Gedanken sind authentisch und anschaulich dargestellt - nicht zu knapp und nicht zu ausführlich, also genau im richtigen Maße. Außerdem ist ihr Verhalten und Erzählen an das Alter angepasst, was sie noch glaubwürdiger erscheinen lässt.

    Allerdings gab es einige Situationen, bei denen ich mir selbst manchmal nicht mehr sicher war, ob das nun wirklich passierte oder wie alle anderen ihr versuchen einzureden, nur Einbildung ist. So wird das zwar umso realistischer, war für mich teilweise auch etwas verwirrend.

    Die Entwicklung der Handlung erreicht ihren Höhepunkt, bei dem man als Leser selbst auch ganz schön ins Zweifeln kommt. Ab dann überschlagen sich die Ereignisse bis sie sich schließlich zu einer schlüssigen Auflösung vereinigen.


    Fazit:
    Insgesamt eine gelungene und geheimnisvolle Geschichte, die eine spannende Handlung verspricht. Das große Thema ist der Umgang in der Familie mit einem tragischen Verlust, dass auf eine mal etwas andere Art dargestellt wird.

    Dieses Buch kann ich gerne ab einem Alter von etwa 11 Jahren empfehlen.
  9. Cover des Buches Stein der Geduld (ISBN: 9783548610023)
    Atiq Rahimi

    Stein der Geduld

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Lilli_Marleen_Art

    Stein der Geduld" von Atiq Rahimi ist ein eindringlicher Roman, der die Leser in die tiefen Abgründe menschlicher Existenz entführt. Rahimi, ein afghanischer Schriftsteller und Filmemacher, hat mit diesem Werk ein literarisches Meisterstück geschaffen, das die Grausamkeiten des Krieges und die verheerenden Auswirkungen auf das individuelle Leben einer Frau auf beeindruckende Weise darstellt.

    Das Buch erzählt die Geschichte einer namenlosen Frau in Afghanistan, die sich dazu entscheidet, während des Krieges bei ihrem im Koma liegenden Ehemann zu bleiben. Rahimi wählt eine einzigartige Erzählform: Der Leser wird zum stillen Zeugen der inneren Monologe dieser Frau, die ihre Gedanken und Gefühle in einem Akt der Selbsttherapie offenbart. Der "Stein der Geduld" wird dabei zu einem Symbol für ihre Seelenlast, ihre unterdrückten Emotionen und ihre schmerzhaften Erfahrungen.

    Die Sprache des Romans ist von intensiver Poesie geprägt. Rahimi nutzt eine klare, bildhafte Sprache, um die Atmosphäre der Trostlosigkeit und Verzweiflung inmitten des Krieges zu beschreiben. Die Protagonistin, die sich an einen steinernen Gegenstand wendet, um ihre Leiden zu teilen, wird zur Metapher für die stummen Opfer, die Frauen in Kriegszeiten ertragen.

    Die Charakterentwicklung ist subtil und tiefgründig. Die Frau durchläuft eine eindrucksvolle persönliche Transformation, während sie ihre Wut, ihre Schuldgefühle und ihre unterdrückte Sexualität erforscht. Rahimi scheut sich nicht vor tabuisierten Themen und zeigt die weibliche Sexualität in einer Gesellschaft, die von männlicher Dominanz geprägt ist.

    Die Erzählstruktur und die kurzen, intensiven Kapitel verleihen dem Buch eine besondere Dynamik. Der Leser wird in einen Sog aus Emotionen gezogen, während er die innere Zerrissenheit der Hauptfigur miterlebt. Rahimi fordert dabei auch die Konventionen der Gesellschaft heraus und stellt Fragen nach Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und dem Preis der Freiheit.

    "Stein der Geduld" ist nicht nur ein literarisches Meisterwerk, sondern auch ein politisches Statement. Rahimi gibt den stummen Opfern des Krieges eine Stimme und beleuchtet die Schattenseiten der Gesellschaft. In einer Welt, die oft von männlicher Perspektive dominiert wird, setzt der Autor ein starkes Zeichen für die Rechte und die Würde der Frauen.

    Insgesamt ist "Stein der Geduld" ein ergreifender Roman, der durch seine kraftvolle Sprache, die tiefgehende Charakterentwicklung und die kluge Thematisierung gesellschaftlicher Probleme beeindruckt. Atiq Rahimi zeigt mit diesem Buch, dass Literatur die Macht hat, nicht nur Geschichten zu erzählen, sondern auch das Bewusstsein zu schärfen und zum Nachdenken anzuregen.

  10. Cover des Buches Geschichte (ISBN: 9783788617219)
  11. Cover des Buches Tod am Semmering (ISBN: 9783954519958)
    Beate Maly

    Tod am Semmering

     (57)
    Aktuelle Rezension von: full-bookshelves

    Meinung: Endlich - mein erstes Buch von Beate Maly!
    Ein Mord im Hotel während alle eingeschneit sind. Ein Hotel am Semmering lädt zu einem Tanzkurs ein. Eigentlich nimmt dort nur die feine (und sehr reiche) Gesellschaft teil, doch durch eine Einladung können auch die pensionierte Lehrerin Ernestine Kirsch und der Apotheker Anton Böck zusammen teilnehmen.
    Beim Lesen habe ich mich fast gefühlt wie in einer Runde Cluedo. Wer ist der Mörder, wo ist es passiert und was war die Tatwaffe? Nun gut, die Tatwaffe war bald klar und das "wo?" war auch sehr offensichtlich. Aber wer war es? Diese Frage hat sich für mich durch das ganze Buch gezogen und erst gegen Ende war ich mir sicher. Neben der spannenden Ermittlung von der motivierten Hobbydetektivin Ernestine und ihrem nicht ganz so motivierten Freund Anton liest man viel über die Leute, die zu dem Zeitpunkt im Hotel sind. Anfangs war es fast etwas verwirrend - wer war nochmal wer? - aber mit der Zeit hatte ich das Gefühle alle kennen gelernt zu haben.
    Man bekommt interessante Einblicke in die damalige Zeit, in die Gesellschaft und ihr Denken.
    Ganz besonders die offene und herzliche Art von Ernestine und die meist eher grummlige Art von Anton haben mir sehr gefallen.
    Etwas schade fand ich dann das sehr abrupte Ende. Einige Zeilen mehr hätte ich noch schön gefunden.

    Fazit: Ein spannender Krimi mit sympathischen Protagonisten. Ich freue mich bereits jetzt auf den nächsten Teil!

  12. Cover des Buches Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt (ISBN: 9783844904901)
    Herta Müller

    Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt

     (1)
    Aktuelle Rezension von: parden

    ENTKOMMEN...

    Im Rumänien Ceausescus, in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts, wartet die deutschstämmige Familie Windisch auf die Ausreisegenehmigung in den Westen. Während immer mehr der rumäniendeutschen Nachbarn das Dorf verlassen, muss die Familie weiter warten – das Leben scheint stillzustehen. Erst als sich die Tochter Amalie für die Ausreisegenehmigung verkauft, bekommt die Familie die ersehnten Papiere. 

    Herta Müllers erster Roman entstand 1986, ein Jahr bevor sie Rumänien verließ. Die Ausreise oder vielmehr das zermürbende Warten einer Familie auf eine Ausreisegenehmigung ist auch das Thema ihres Romans. In poetischer Sprache erzählt Herta Müller die Geschichte einer existenziellen Erfahrung im Europa Ende des vergangenen Jahrhunderts. 

    Vor nunmehr acht Jahren habe ich das wohl bekannteste Werk Herta Müllers gelesen: 'Atemschaukel'. Schon da merkte ich, dass ich mich schwer tat mit der Art ihres Schreibens. Dunkel, schwer, wort-gewaltig waren seinerzeit meine Empfindungen bei der Lektüre. Als ich vor einigen Wochen zufällig auf das Hörbuch 'Die Nacht ist aus Tinte gemacht' stieß, in dem im Interviewstil Einblicke in Kindheit und Jugend der Literaturnobelpreisträgerin (2009) gewährt werden, war ich gehörig beeindruckt. Und so wollte ich der Autorin erneut eine Chance geben und wählte dafür ihren Debüt-Roman.

    Dieser entpuppte sich dann leider rasch als harte Kost. Inhaltlich geschieht nicht viel, die einzelnen Szenen wirken oftmals wie ein Stilleben, wie düstere Skizzen eines Dorflebens zwischen althergebrachten Traditionen und neueren Bedrohungen. Im Mittelpunkt steht die deutschstämmige Familie Windisch - der Vater nicht ohne Spuren aus dem Krieg heimgekehrt, die Mutter nach einigen Jahren menschenunwürdigem stalinistischem Straflager wieder im Kreis ihrer Familie, die Tochter in einer zukunftslosen Liebe - und der Preis für den Auswanderungswillen der Familie.

    Einzelne Dorfbewohner entstehen schemenhaft aus dem Staub der Dorfstraßen, um später dahin zurückzusinken. Die Bigotterie, die Ausweglosigkeit der Antragssteller, die latente Bedrohung - all das wird spürbar, zwischen den Zeilen. Herta Müller kreiert eine düstere, bedrohliche Stimmung, die Hoffnungslosigkeit tropft aus den Zeilen. Alles wartet. Das Dorf, die Familie, der Leser. Bis klar wird, dass die vielen Säcke Mehl als Bestechung nicht reichen werden. 

    Der Pfarrer verlangt Frischfleisch - um gemeinsam mit jungen hübschen Frauen nach dem Taufschein zu suchen. Fünfmal, wenn es rasch geht. Wenn gründlicher gesucht wird, vielleicht auch zehnmal. Ebenso der Milizmann des Dorfes, der die ersehnten Papiere in seinen Händen hält. Der Tochter der Windischs bleibt letztlich keine Wahl. Eine Chronik der Sprachlosigkeit erwartet den Leser, Menschen einer Familie, die sich nicht mehr viel zu sagen haben, die nur ein gemeinsames Ziel haben: raus aus diesem Land...

    Wie wohl immer in ihren Romanen schwingen auch in diesem Debüt Herta Müllers viele autobiografische Anteile mit. Dieser Gedanke lässt die Gänsehaut noch einmal entstehen. Obschon die Stimmung im Dorf beim Hören nahezu spürbar war und die Autorin insofern großartiges geleistet hat, war es wieder der Schreibstil, der mich nicht abholen konnte, der mich ermüdete und streckenweise abschreckte. Grotesk-absurde Wortspiele, undurchsichtige Metaphern, oft eher traumähnliche denn realitätsnahe Passagen, knappe und kurzatmige Satzreihen: anstrengend. Und - ich muss es leider noch einmal sagen - für mich auch abschreckend. 

    Für die von Mathias Brandt gelesene ungekürzte Hörbuchausgabe (3 Stunden und 3 Minuten) habe ich so gefühlt ewig gebraucht, weil ich mich ständig dabei ertappte, wie meine Gedanken nach wenigen Sätzen bereits wieder abzuschweifen begannen, so dass ich dann lieber eine Pause einlegte. Schade. Ich hätte es gern lieber gemocht...


    © Parden

  13. Cover des Buches Fischer Abiturwissen Geschichte (ISBN: 9783596156061)
    Hermann Stadler

    Fischer Abiturwissen Geschichte

     (4)
    Aktuelle Rezension von: lilli2405
    In dieser Abituhilfe ist meiner Meinung nach alles sehr gut und anschaulich erklärt. Es gibt zu Beginn jedes Themas ein Tabelle die schon mal im voraus die wichtigsten Ereignisse zeigt.
  14. Cover des Buches Der Glanz von Südseemuscheln (ISBN: 9783453418196)
    Regina Gärtner

    Der Glanz von Südseemuscheln

     (82)
    Aktuelle Rezension von: cybergirll

    Alma und der Seemann Joshua haben sich zu ihrer Liebe bekannt.
    Zusammen reisen sie nach Sydney.
    Doch das Glück hält nicht lange an.
    Der 1. Weltkrieg streckt seine Fühler bis nach Australien aus.
    Alma ist als Deutsche in Australien nicht mehr gerne gesehen.
    Aber auch ihre Familie in Samoa bekommen die Auswirkungen des Kriegs zu spüren.
    Die Deutschen Kolonien werden von Neuseeland besetzt.
    Hier ist es in diesem Band Mathilde die in Samoa ihre Stärke beweisen muss.
    Sie werden enteignet und Fritz wird in Haft genommen.
    Als sie sich in einen Offizier verliebt . Fragt sie sich ob diese Liebe sein darf.

    „Der Glanz von Südseemuscheln“ ist der 2. Band der Südsee-Saga von Regina Gärtner und bereits 2015 erschienen.
    Mittlerweile feiert die Autorin unter ihrem Pseudonym Hanna Caspian große Erfolge.
    Jetzt wurde der Historische Roman unter dem Namen Hanna Caspian neu veröffentlicht.

    Nachdem ich den 1. Band mit Begeisterung gelesen habe, musste ich sofort mit dem 2. Band beginnen.
    Ich wurde wieder wie durch einen Sog in die Geschichte reingezogen und habe sie innerhalb von 2 Tagen gelesen.

    Die Handlungsorte sind in diesem Band Australien und Samoa.
    Die Leser*innen begleiten Alma nach Australien.
    Man könnte denken alles wird gut nachdem Joshua und Alma zu ihrer Liebe stehen.
    Doch die Auswirkungen des 1. Weltkrieges ist auch in Australien zu spüren.
    Alma und Joshua stehen praktisch auf gegensätzlichen Seiten. Alma bekommt als Deutsche viel Feindschaft entgegengebracht.

    Auch Mathilde und Fritz die in Samoa leben werden Opfer des Kriegs.
    Die deutsche Kolonie wird von Neuseeland besetzt.
    Mathilde und Fritz werden enteignet und Fritz inhaftiert.
    Mathilde entwickelt sich zu einer sehr starken Persönlichkeit.

    Hanna Caspian erzählt die Geschichte fesselnd und spannend.
    Ich habe schon viele Bücher gelesen die den 1. Weltkrieg behandelten.
    Allerdings immer aus der Sicht innerhalb Europas.
    Mir war nicht bewusst, dass die Auswirkungen in Australien oder in Samoa so gravierend waren.
    Ich fand es sehr interessant und spannend zu lesen wie die Deutschen Siedler hier als Feinde angesehen wurden.
    Eigentlich hatten sie mit dem Krieg ja nichts zu tun. Sind die doch sehr weit von Deutschland entfernt. Andererseits war Samoa eine Deutsche Kolonie und somit Feindesland.
    Die Auswirkungen des 1. Weltkriegs einmal von einer anderen Seite beleuchtet zu sehen war sehr interessant.

    Die Charaktere waren wieder sehr lebendig. Alma und Mathilde haben mir beide sehr gut gefallen.
    Wobei ich Mathilde als die Stärkere einstufen möchte.

    Die Atmosphäre ist der Zeit entsprechen düster. Die Familie muss immer wieder Schicksalsschläge verkraften.
    Einzig die zarte Liebesgeschichte zwischen Mathilde und dem Offizier lassen die Sonne etwas durch die dunklen Wolken scheinen.

    „Der Glanz von Südseemuscheln“ ist eine fesselnde und spannende Fortsetzung des 1. Bands „Unter den Südseemond“ aus den Anfangsjahren der Autorin.
    Man spürt beim lesen aber das ganz viel Hanna Caspian in dem Roman steckt.
    Ich habe beide Bände mit großer Freude gelesen.


  15. Cover des Buches Flügel aus Feuer (ISBN: 9783453433335)
    Charles Todd

    Flügel aus Feuer

     (16)
    Aktuelle Rezension von: ribanna

    Zeitpunkt der Handlung ist kurz nach dem ersten Weltkrieg, also vor fast 100 Jahren. Drei Mitglieder einer Familie sind innerhalb kurzer Zeit ums Leben gekommen, zwei Geschwister durch Selbstmord und ein Halbbruder durch eine Treppensturz. Eine Cousine der Verstorbenen hegt den Verdacht, daß es sich um Mord handeln könnte und ruft Scotland Yard um Hilfe.

    Inspector Ian Rutledge wird aus London von seinem Vorgesetzten aufs Land geschickt, um den Fall zu untersuchen. In Wahrheit will sein Chef ihn für einige Zeit los sein. Die örtliche Polizei ist nicht begeistert über die Einmischung von außen, ebenso wie die Familie der Verstorbenen. Sie wollen jedes Aufsehen vermeiden, genoss doch die Familie und insbesondere die verstorbene Olivia als Dichterin eine gewisse Prominenz.

    Eine verzwickte Familiengeschichte, vielschichtige Charaktere, eine sich langsam entwickelnde Geschichte. Dazu spannend, so daß man das Buch am liebsten an einem Stück lesen möchte.Ich freue mich auf die weiteren Romane dieser Serie.

  16. Cover des Buches Draussen vor der Tür : das Stück und ausgewählte Prosa. (ISBN: B001Z3WFOA)
  17. Cover des Buches Feuervogel - das Traumpferd (ISBN: 9783401452951)
    Victoria Holmes

    Feuervogel - das Traumpferd

     (3)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele
    Nach dem Tode der Eltern lebt die 15-jährige Maddie auf dem Gut der Großeltern. Ihr Bruder Theo hatte sich freiwillig als Soldat für den 1. Weltkrieg gemeldet und war dann nach Namibia in die Diamantminen gegangen. Maddie sehnt sich nach London und sieht nicht ein, dass sie Reiten lernen soll. Da steht eines Tages Theo vor der Tür und mit ihm eine junge Araberstute… Das Jugendbuch ist spannend, aber auch gefühlvoll geschrieben. Im Mittelpunkt steht das Verhältnis zwischen Mensch und Tier. Es wird schön erzählt, wie zwischen beiden langsam Vertrauen aufgebaut wird. Doch auch der Umgang der Menschen miteinander, Wünsche, Sehnsüchte, Verletzungen und Vertrauen spielen eine Rolle in der Geschichte. Es ist ein empfehlenswertes Buch für junge Leser.
  18. Cover des Buches Die 101 wichtigsten Fragen - Der Zweite Weltkrieg (ISBN: 9783406593147)
  19. Cover des Buches Mensch Karnickel (ISBN: 9783869061511)
    Rudolf Herfurtner

    Mensch Karnickel

     (6)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Im Rahmen einer Sichtung meiner inzwischen auf eine beachtliche Größe angewachsenen Bibliothek stoße ich immer wieder auf Bücher, die schon seit Jahrzehnten darauf warten, endlich gelesen zu werden. Dieses Taschenbuch gehört dazu. Es war einst Schullektüre meiner längst erwachsenen Kinder.

    Leider schreckt schon allein das Wort Schullektüre häufig vom Lesen ab. Da hilft es auch nichts, wenn der Autor (wie in diesem Fall Rudolf Herfurtner) mehrfach Preise erhalten hat. Häufig hängt die Ablehnung ja auch nicht mit dem Inhalt des Buches zusammen, sondern mit der Tatsache „lesen zu müssen“.

    Ich bin dem Alter derjeninigen, für die dieses Buch ursprünglich geschrieben wurde, schon lange entwachsen. Dafür las ich es mit umso größerem Interesse - obwohl ich zu der Zeit, in der Clemens Graber durchs Land irrte, noch nicht geboren war.

    Mich erschreckt, was die Generationen vor uns durchstehen mussten und ich finde es sehr wichtig, das nicht zu vergessen. Mögen solche Schicksale uns und unseren Nachkommen erspart bleiben!

    Doch worum geht es in dieser Geschichte? Der zehnjährige Clemens lebte 1944 mit seiner Mutter in Berlin. Um ihm die täglichen Bombenangriffe zu ersparen, setzte sie ihn in den Zug der „Kinderlandverschickung“ nach Ostpreußen. Bevor die Russen einmarschierten, gab es nur noch die Möglichkeit der Flucht. Hier ging „Karnickel“ verloren. Sechs Jahre lang versuchte seine, inzwischen in Süddeutschland lebende Mutter, ihren Sohn zu finden. Über Umwege kam er in den kleinen Ort, beobachtete das Haus und die neue Familie der Mutter. Aber bis der verschreckte 16jährige wirklich „heim“ kam, mussten alle Beteiligten noch durch eine emotionale Hölle gehen. 

  20. Cover des Buches Jagdzeit (ISBN: 9783865322098)
    David Osborn

    Jagdzeit

     (52)
    Aktuelle Rezension von: Arun
    Habe gelesen die Neuauflage von 2011 wurde auch neu übersetzt!
    Mein Buch ist von 1975, inwieweit es hier Differenzen gibt kann ich nicht sagen.
    Vorneweg dies ist kein Buch für sanfte Gemüter, obwohl schon fast 40 Jahr seit dem Ersterscheinen vergangen sind immer noch eine fesselnde Story.

    Klappentext:
    „Jagen das ist ein guter, sauberer Männerspaß“ sagen Ken, Greg und Art – und lächeln dabei verschwörerisch. Denn einmal im Jahr, zur Jagdzeit, toben sie sich aus.
    Alles was Ihnen vor das Schießeisen kommt, knallen sie nach Herzenslust ab. Der ganze Wald ist in Aufregung, und das tut gut nach dem Trott und nach dem Stress und der Langeweile im Büro und zu Hause. Höhepunkt ihres Waidmannsheils aber ist die Jagd auf ein Wild besonderer Art, das man lebend fängt, weil es so besser schmeckt.
    Und wenn sie dann nach Hause fahren, freuen sie sich schon auf das nächste Jahr, auf die künftigen Jagdtrophäen: die nächsten zwei Leichen im Wald.

    Meine Meinung:
    Schon nach wenigen Seiten hatte mich die Story und die Schreibweise von David Osborn in ihren Bann gezogen.
    Erzählt wird uns eine langjährige Männerfreundschaft der verwerflichen Art und eine minutiöse geplante Rache-Story.
    Möchte aber nicht zu viel von der Geschichte vorwegnehmen.

    Leser welche normalerweise eine harmlose und harmonische Schiene bevorzugen sollten nicht zu diesem Buch greifen!
    Alle anderen welche eine Portion Gewalt, sei es gegen Mensch und Tier, oder auch Sex in verschiedenen Spielarten in Buchform nicht abschreckt sollten mal einen Blick riskieren.

    Wer die Wahl hat zwischen Film oder Buch sollte auf jeden Fall zum Buch greifen.
    Der Roman ist viel intensiver und die Handlungsweise der Personen ist besser nachvollziehbar.
    Von mir bekommt das Buch die volle Punktzahl.
  21. Cover des Buches Fünf Schritte südlich vom Birnbaum (ISBN: 9783907588109)
  22. Cover des Buches Das Weltreich der Deutschen (ISBN: 9783492264891)
    Guido Knopp

    Das Weltreich der Deutschen

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis
    Zeitgleich mit der dreiteiligen, gleichnamigen TV-Dokumentation erschien 2010 dieses Buch von Historiker Guido Knopp. Durch seine leicht lesbare (und erlebbare) Art Geschichten über Geschichte zu schreiben, bringt er seinen Lesern Themen näher, derer sie sonst vielleicht nicht angenommen hätten.

    Guido Knopp entführt seine Leser in drei geografisch unterschiedliche Teile der Welt. Nach Deutsch-Südwest-Afrika (heute Namibia), in Teile der Südsee und nach Deutsch-Ostafrika (heute Tansania).

    Die Geschichte der deutschen Kolonien ist eine kriegerische. Selbst der Aufbau von Infrastruktur, ärztlicher Versorgung, Schulausbildung und eines florierenden Handelsnetzwerks diente dem Kampf um Rohstoffe und strategisch wichtige Stützpunkte. Deutschland mischte kräftig mit, wenngleich die imperiale Aufteilung der Weltregionen vor allem den beiden, seit Jahrhunderten geübten, Kolonial-Supermächten England und Frankreich vorbehalten war.

    Deutschland ist erst 1871 unter der Führung Preußens zur Nation geworden. Bislang richtete sich das Streben nach Landgewinn Deutschlands eher an seine unmittelbare Umgebung.
    Spät aber doch, springt Otto von Bismarck 1884 auf den längst abgefahrenen Zug des Kolonialismus auf. Ursprünglich als „Lüderitz’sche Besitzung“ von einem Kaufmann gegründet, wird der Landschrift „Deutsch-Südwest“ zur deutschen Kolonie in Afrika. Wie aus diversen Unterlagen hervorgeht, ist Bismarck keineswegs ein glühender Verfechter des Kolonialismus.

    Auch die zweite größere Kolonie, auf dem Staatsgebiet des heutigen Tansania, ist ähnlich entstanden. Diesmal ist es ein gieriger Missionar, der sich des Landes bemächtigt. Doch auch hier, ist die Kosten-Nutzen-Rechung für Bismarck unausgeglichen.

    Der dritte Teil des Strebens nach Übersee spielt sich in Papua-Neuguinea ab. Hier treiben übereifrige Missionare ihr Unwesen, das sie mit ihrem Leben bezahlen.

    Das Intermezzo des Deutschen kolonialen Größenwahns währte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs.

    Die Einflüsse in Afrika wirken bis heute nach. So kann man an einigen Orten Tansanias Schulkinder „Das Wandern ist des Müllers Lust“ singen hören. Das ist zwar kein Beweis für die kulturelle Überlegenheit deutscher Volkslieder, sondern eher ein Zeichen für Nachhaltigkeit externer kultureller Einflüsse.
    Ein Großteil der heutigen noch bestehenden Infrastruktur (Straßen und Schiene) geht auf das Bismarck’sche Abenteuer zurück.

    Das Buch ist, wie immer bei Guido Knopp, gut recherchiert, Zitate von Augenzeugen sowie zahlreiche Fotos ergänzen diese Geschichtsstunde. 
    Natürlich ist das Buch aus Sicht der Deutschen geschrieben. Die Bewohner Afrikas bzw. der Südsee würden dieses unrühmliche Kapitel der Deutschen Geschichte sicherlich anders darstellen.  
  23. Cover des Buches Ein Brautkleid aus Warschau (ISBN: 9783442715091)
    Lot Vekemans

    Ein Brautkleid aus Warschau

     (23)
    Aktuelle Rezension von: sofie

    „Ein Brautkleid aus Warschau“ von Lot Vekemans handelt von Marlena, einer jungen Polin, auf der Suche nach ihrem Platz im Leben und von den Männern, die ihr Leben prägen: ihre große Liebe Natan, ihr niederländischer Ehemann Andries und der väterliche Freund Szymon.

    Ein großes Thema des Romans ist die Sprachlosigkeit. Die einzelnen Personen sind nicht in der Lage miteinander zu sprechen, sie können ihre Gefühle nicht ausdrücken und nicht formulieren, was sie wollen und was ihnen wichtig ist. Dies führt zu Missverständnissen, im wörtlichen und im übertragenen Sinne, zu Verletzungen und zu falschen Entscheidungen.

    Die Sprache von Lot Vekemans bringt einem Marlena und ihre Nöte und auch die der anderen Figuren sehr nah. Trotz – oder vielleicht gerade wegen – einer eher nüchternen und sachlichen Beschreibung geht dem Leser die Situation sehr nah. Der Schreibstil ist sehr dicht, auf den wenigen Seiten passiert wahnsinnig viel und ein anderer Autor hätte vermutlich schon aus dem ersten Teil einen 500 Seiten Roman gemacht.

    Leider hat mich der letzte Teil des Buchs und das Ende ein wenig enttäuscht, daher gibt es einen Punkt Abzug. Ich bin generell kein Fan von Geschichten, die mit einem einzigen Gespräch zur richtigen Zeit gar nicht stattfinden würden. Solche Situationen gibt es hier leider öfter.Trotzdem eine Leseempfehlung von mir und 4 von 5 Sternen.

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