Bücher mit dem Tag "kriegsgräuel"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kriegsgräuel" gekennzeichnet haben.

22 Bücher

  1. Cover des Buches Alles ist erleuchtet (ISBN: 9783462304886)
    Jonathan Safran Foer

    Alles ist erleuchtet

     (525)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Ich habe zuerst den Film gesehen, zu dem das Buch als Vorlage diente; und dieser hat mir ausgesprochen gut gefallen. Normalerweise ist man von der filmischen Umsetzung eines literarischen Werkes enttäuscht, im vorliegenden Fall war es gerade umgekehrt.

    Die Geschichte eines jungen jüdischen Amerikaners (Jonathan Safran Foer), der in die Ukraine fährt und sich dort mit Hilfe eines radebrechenden, machohaften Reiseführers und dessen "blinden" Opa als Fahrer, nebst "Blindenhund" auf die Suche nach der Vergangenheit seines eigenen Großvaters macht, ist im Buch als eine der vier Handlungsstränge enthalten.

    Daneben geht es um die Geschichte von "Brod", die dem gleichnamigen Fluss "entspringt", als ihre Eltern im Jahre 1791 dort mit Fuhrwerk in den Fluten versinken; des weiteren um die Geschichte der Heirat von Jonathans Großvater vor Zerstörung des Schtetls um 1940 und um die Kommentare von Alex, dem ukrainischen Reisebegleiter von Jonathan, der scheinbar diese Geschichten Korrektur ließt.

    Ganz schön verwirrend und so kam es mir beim Lesen auch durchgehend vor. Hätte ich zuvor den Film nicht gesehen, hätte ich bezüglich Orientierung wohl auch gewiss einige Probleme gehabt. Nun, das mag "innovativ" sein, aber meinem Lesevergnügen zumindest nicht zuträglich.

    Natürlich sind alle Geschichten miteinander verwoben und auch Alexs Großvater ist involviert. Ein bisschen dick aufgetragen, wie ich finde.

    Negativ aufgestoßen ist mir auch die unnötig obszöne Sprache, die in manchen Passagen benutzt wird.

    Fazit: Insgesamt kein wirklich schlechtes Buch. Aber es kommt halt wie ein besonders bemühtes Erstlingswerk eines noch nicht ganz ausgereiften Schreiberling rüber.

  2. Cover des Buches Die Leopardin (ISBN: 9783404173402)
    Ken Follett

    Die Leopardin

     (353)
    Aktuelle Rezension von: roxfour

    Felicity Claire, eine mit einem in der Resistance aktiven Franzosen verheiratete Britin, führt ein sechsköpfiges Frauenkommando an, das als Ziel die Zerstörung einer Telefonzentrale. 

    Es werden zwar immer wieder mal Folterszenen sehr detailliert geschildert, alles in allem war das Buch aber sehr flüssig und spannend geschrieben. Die Story hat an sich hat mich sehr angesprochen, wenngleich ich auf die künstlich aufgeblähte, detailverliebte Schilderung vieler Szenen gut hätte verzichten können (was bei mir dazu geführt hat, dass ich einige Abschnitte schlichtweg nur überflogen habe, weil es mich irgendwann etwas generbt hat). Alles in allem trotzdem ein gelungenes, spannendes Buch.

  3. Cover des Buches Das Nebelhaus (ISBN: 9783442384037)
    Eric Berg

    Das Nebelhaus

     (364)
    Aktuelle Rezension von: anchsunamun

    "Das Nebelhaus" von Eric Berg ist ein Krimi, der im Blanvalet Verlag erschienen ist.

    Die Studienfreunde Timo, Philipp, Yasmin und Leonie haben sich seit Jahren nicht gesehen und so irgendwie aus den Augen verloren. Doch jetzt treffen sie sich im Internet und beschließen ein Wiedersehen auf der Insel Hiddensee. Doch dieses Wiedersehen endet in einer stürmischen Novembernacht auf grauenvolle Weise - drei Menschen sterben und eine Frau wird so schwer verletzt, dass sie im Koma liegt. Zwei Jahre nach diesem furchtbaren Verbrechen rollt die Journalistin Doro Kagel den Fall noch einmal auf, um einen Artikel zum Jahrestag zu schreiben. Bei ihren Recherchen findet sie mehr über die Geschehnisse in jener Nacht heraus und schon bald hat sie einen furchtbaren Verdacht.

    Das düstere Titelbild und die Inhaltsgabe ließen mich zu diesem Buch greifen, in der Hoffnung, hier einen spannenden Krimi in Händen zu halten, doch leider wurde ich hier ein wenig enttäuscht. Die Geschichte ist zwar durchweg glaubhaft und die Personen sehr gut ausgearbeitet, aber dennoch fehlt am Anfang jede Spannung. Doro ist eine Journalistin der guten Sorte, die sich nicht damit zufrieden gibt, einfach nur einen reißerischen Artikel zum Jubiläum dieses grauenvollen Verbrechens zu schreiben. Sie will mehr Hintergrundwissen und das macht sie mehr als sympathisch. Sie ist eine klardenkende starke Frau, die weiß was sie will und zudem sehr hartnäckig. So gelingt  es ihr, mehr zu erfahren als die Polizei offenbar bei ihren Untersuchungen festgestellt hat. Dass die Hinterbliebenen der Opfer und die Überlebenden nicht scharf darauf sind, mit ihr zu reden, das ist verständlich. Gut herausgearbeitet ist auch die zarte Liebesgeschichte, die sich anspinnt, weil sie so zart und im Hintergrund ist, eben einfach in die Geschichte eingearbeitet.

    Was mir allerdings nicht gefallen hat, ist die Offensichtlichkeit der Tatsache, dass die als schuldig Verdächtigte nicht die Täterin sein wird. Schon beim Besuch im Krankenhaus wird das recht schnell klar. 

    Ich habe das Buch als anstrengend zu lesen empfunden, obwohl die Geschichte durchaus ihre spannenden Seiten hat, doch erst ganz am Ende war ich gefesselt, was denn nun herauskommen würde. Die Geschichte an sich ist gut, ihrer Umsetzung fehlt ein wenig die Lockerheit. Es ist manches einfach zu ausführlich und wirkt  etwas zäh. Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit ist allerdings gut gelungen.

    Trotz allem bin ich sicher, dass es Krimifans gibt, für die dieses Buch genauso richtig ist. Für mich war es das nicht, daher gebe ich 4 Sterne.



  4. Cover des Buches Draußen vor der Tür (ISBN: 9783872912497)
    Wolfgang Borchert

    Draußen vor der Tür

     (223)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    Ein Mann kommt nach Deutschland. Er kommt zurück, nach drei Jahren Sibirien, nach fünf Jahren Krieg. Zurück in eine Heimat, die nichts mehr für ihn bereit hält. Seine Frau liegt bei einem anderen. Der Oberst kennt ihn nicht mehr. Ein Job wird ihm nicht gegeben. Die Eltern sind tot. Da bleibt für Beckmann nur noch ein Weg - der Gang zur Elbe…

    Bocherts "Draußen vor der Tür" zählt zu Recht zu den Klassikern der Nachkriegszeit. Mit seiner Figur Beckmann fängt Borchert das Leben eines Kriegsheimkehrers ein. Beckmann steht vor den Trümmern seines Lebens und wird mit unserer Gesellschaft konfrontiert. Eine Gesellschaft, die nach dem Krieg die Verantwortung von sich schob, die auf die anderen zeigte - ohne sich selbst zu hinterfragen. Die Anfängern keine Chancen mehr gab. Die dem Elend, draußen vor der Tür, den Rücken kehrt. Selbstmorde stehen an der Tagesordnung. Doch das interessiert niemanden.

    Borchert fängt mit seinem Drama ein Stück Nachkriegsgeschichte ein. Eine Geschichte, die die Situation nach 1945 gut illustriert und den 1000den Schicksalen der Kriegsheimkehrer eine Stimme gab. Sicher in extremer Form, doch die braucht es, um wachzurütteln. 

    Kurzum: Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte. Empfehlenswert.


  5. Cover des Buches Schnee, der auf Zedern fällt (ISBN: 9783455651430)
    David Guterson

    Schnee, der auf Zedern fällt

     (247)
    Aktuelle Rezension von: Dini94

    Zu Beginn des Buches befindet sich der Leser in einer Gerichtsverhandlung. Der japanischstämmige Amerikaner Kabou Minamoto wird wegen Mordes an einen amerikanischen Bürger angeklagt. Der Einzige der ihm eventuell helfen könnte, wäre der einarmiger Journalist namens Ishmael Chamber. Dieser jedoch befindet sich in Zwiespalt, denn seine Jugendliebe ist jetzt Kabou´s Frau.

    Der Klapptext deutet auf eine spannende Geschichte, jedoch wird der Leser sehr oft in die Vergangenheit zurück versetzt. Der Autor versucht mit den vielen Rücksprüngen, die damalige angespannte Situation zwischen Amerikaner und japanischstämmigen Amerikaner darzustellen.

    Das Gerichtsverfahren und die Mordaufklärung sind eher nebensächlich. Der Mordvorgang klärt sich auf die restlichen 100 Seiten. Tut mir Leid für den Spoiler. 

    Ja, es ist ein historischer Roman und ja, die Grundidee ist gelungen aber der Inhalt könnte etwas anders verpackt bzw. erzählt werden. Wem langwierige Lebensgeschichten gefallen, wird dieses Buch mögen.

  6. Cover des Buches Anils Geist (ISBN: 9783423129282)
    Michael Ondaatje

    Anils Geist

     (20)
    Aktuelle Rezension von: mondy
    Aus dem Englischen von Melanie Walz

    Meine Meinung
    Ich habe mich mit diesem Buch schwer getan. Dabei habe ich mich sogar auf das Lesen gefreut (soweit man sich auf so ein Thema freuen kann). Seit ich auf Sri Lanka im Urlaub war, interessiere ich mich für das Land, die Kultur und die Geschichte und so war ich wirklich bereit, mich voll und ganz auf dieses Buch einzulassen. 

    Teilweise hat es mir auch richtig gut gefallen. Besonders die Beschreibungen Gaminis, ein Arzt mit Leib und Seele, haben mich in ihren Bann gezogen. Er kämpft Tag und Nacht darum, Leben zu retten, egal wen er vor sich hat. In einem so tief gespaltenen Land ist das nicht unbedingt selbstverständlich. Man erlebt seine Gefühle mit, seine Ängste, seine Gedanken. Wünsche hat er schon lange keine mehr, sogar sein Privatleben hat er für seine Arbeit aufgegeben. Diese Ausschnitte, so nah an der Realität und doch so persönlich beschrieben, habe ich besonders gerne gelesen.

    Dann gab es viele Szenen, die sich wie in einem Traum abspielten, z.B. als Anil und Sarath den Archäologen Palipana aufsuchen. Ondaatjes sowieso schon poetische Sprache wird dann noch verschachtelter, noch metaphorischer. Ich konnte damit nicht wirklich viel anfangen und im Nachhinein erinnere ich mich kaum noch an den Inhalt dieser Teile. An anderen Stellen passt dieser Schreibstil allerdings sehr gut, z.B. als Anil sich im Fieberwahn befindet. 

    Ich weiß, dass Michael Ondaatje gerade für seine Sprache und für seinen Schreibstil bekannt ist. Teile des Buches haben mir auch gut gefallen, andere fand ich hingegen nur beschwerlich und langatmig. Gerne hätte ich mich mehr mit dem Inhalt beschäftigt anstatt mich durch den Schreibstil hindurchzuwinden. Dieses Buch sei jedem empfohlen, der damit etwas anfangen kann, für mich war es jedoch ein eher gemischtes Leseerlebnis.
  7. Cover des Buches Jahresringe (ISBN: 9783426308059)
    Andreas Wagner

    Jahresringe

     (120)
    Aktuelle Rezension von: Mikki44

    Der Roman "Jahresringe" von Andreas Wagner greift eine sehr aktuelle Thematik in Deutschland auf: die Rodung des Hambacher Forsts und die Situation der Protestbewegung der Aktivisten.
    In dem Buch wird die Familiengeschichte von Familie Klimkeit aufgegriffen, die sehr nah an dem Forst lebt und für die die Bäume eine Heimat und einen Zufluchtsort bieten. Als die Rodung weiter einsetzt, muss die Familie umsiedeln. Die Geschichte steuert darauf hin, dass die Kinder unterschiedliche Einstellungen und Seiten zum Tagebau einnehmen und somit in ihren Meinung nicht unterschiedlicher sein könnten.
    Wagner greift in seinem Roman die Schwierigkeiten sehr gut auf, die einem im Leben erreichen können. Existenzängste, Ablehnung und auch die Frage rund um den Klimaschutz.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn ich es an einigen Stellen etwas zu reißerisch fand.

  8. Cover des Buches Unterwegs nach Cold Mountain (ISBN: 9783453875227)
    Charles Frazier

    Unterwegs nach Cold Mountain

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein außergewöhnlicher Western, der viel über das Leben der damaligen Menschen und wie hart es war aussagt. Ein Deserteur der Nordataatenarmee im amerikanischen Bürgerkrieg ist unterwegs zu seiner Freundin und trifft unterwegs so einige zwielichtige Gesellen. Seine Freundin muß währenddessen nach dem überraschenden Tod ihres Vaters die Selbständigkeit lernen. Für den interessierten Leser kommen auch sehr viele historische Fakten rüber.
  9. Cover des Buches Desperados (ISBN: 9783250103127)
    Joseph O'Connor

    Desperados

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Frank und Eleanor Little sind nach Nicaragua gereist, um die Leiche ihres Sohnes zu identifizieren und nach Hause zu überführen.  Sohn Johnny kämpfte im Kampf zwischen Sandinistas und Contras in Nicaragua, um der Revolution zum Erfolg zu verhelfen. Aber Frank und Eleanor stellen nur fest, daß es im sozialistischen Managua stundenlang kein gelbes Wasser gibt und jeder Fahrstuhl 2-3mal steckenbleibt. Nichts funktioniert in dem "Scheißland" (Frank), und als die Leiche nicht ihr Sohn ist, fahren sie ins Kriegsgebiet, um ihren Sohn zu suchen.  Das Buch bietet eine tolle Abrechnung mit dem sozialistischen Nicaragua und ist, auch was die Personen betrifft, sehr treffend formuliert.
  10. Cover des Buches Der Salon. Wunder einer neuen Zeit (ISBN: 9783785727607)
    Julia Fischer

    Der Salon. Wunder einer neuen Zeit

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Kyra112

    Die junge Leni wächst im Friseurladen ihrer Eltern auf. Damit ist naheliegend, dass sie in die Fußstapfen der Mutter tritt und Friseurin lernt. Doch Leni möchte sich weiterentwickeln und die modernen Einflüsse der Zeit auch in ihre Arbeit einfließen lassen. Sie wagt den Schritt in einen Münchner Salon.
    Während ihrer Zeit in München lernt sie nicht nur den Freundeskreis ihres Bruders kennen und schätzen, sondern auch einige Persönlichkeiten, die sie in ihren Entscheidungen ermutigen. Für Leni beginnt eine spannende, aber auch fordernde Zeit.

    Julia Fischer gelingt es in diesem Roman die Aufbruchstimmung der Zeit nach dem entbehrungsreichen 2. Weltkrieg aufzuzeigen und die modernen Einflüsse aufzunehmen. Ihre Protagonistin Leni steht stellvertretend für eine Generation von Frauen, die einen neuen Weg einschlagen - ihren eigenen und selbstbestimmten Weg. Auf diesem begegnen ihre Frauen, die ihr zum Vorbild werden, ihr aber auch die Schattenseiten dieses Daseins aufzeigen. Julia Fischer zeichnet Leni als eine starke, strebsame Frau, die nicht von den Stolpersteinen des Lebens verschont bleibt, doch immer wieder aufsteht. Gleichzeitig ist sie eine Frau, der Familie, Freundschaft und Harmonie über alles geht.
    Ebenso stehen sie und weitere Charaktere dieses Romans immer wieder vor Herausforderungen der damaligen Zeit - Erwartungen der eigenen Familie, der Gesellschaft und ihre eigenen Wünsche und Träume.
    Gerade die Ansprüche der Gesellschaft spielen in dieser Zeit noch eine wichtige Rolle und dies zeigt die Autorin wunderbar auf. Sei es die Standesschranken der Liebe, die unterschiedlichen Ansprüche der verschiedenen männlichen Charaktere an Frauen, mehr Schein als Sein im Auftreten und die Schwierigkeiten, die entstehen, wenn die wahre Liebe an der angeblich falschen Stelle auftritt.

    Ein wunderbarer Einstieg in eine Zeit des Aufbruchs, in der sich auch die Rolle der Frau verändert. Eine Empfehlung für alle, die gerne einen erfrischenden Roman in einem oftmals unterschätzten Handwerk lesen möchte und die vor allem eine Geschichten über Frauen mögen, die ihren eigenen, erfolgreichen Weg gehen.

  11. Cover des Buches Sinfonie des Teufels - Gegen den Rest der Welt (ISBN: 9781533569240)
    Renate Lehnort

    Sinfonie des Teufels - Gegen den Rest der Welt

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Bärbel_Zimmer

    Auch der 2. Teil dieser Reihe hat mich wieder in seinen Bann gezogen. Dieses Mal geht es um den Krieg in dieser Zeit sowie der politischen Lage. Es wurde wieder genau recherchiert und das Kriegsgeschehen wurde einem nahe gebracht, sodass man manchmal meinte zwischen den Fronten zu stehen. Die politische Lage außerhalb der Kriegswirren wurde ebenfalls dargestellt. Man erfährt viel über die damalige Lage. Auch das Zwischenmenschliche kommt nicht zu kurz. Die Protagonisten werden detailliert dargestellt, wie auch die Umgebungen und die Kriegsschauplätze.


    Das Cover passt hervorragend zur Geschichte. Die einzelnen Kapitel gehen nahtlos ineinander über. Ganz besonders haben mir die Erklärungen im Buch gefallen, sodass man immer wieder nachschlagen konnte.


    Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und ich freue mich schon auf den 3. Teil.

  12. Cover des Buches Der Wald der toten Seelen (ISBN: 9783688110896)
    Carla Banks

    Der Wald der toten Seelen

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28
    Die Historikerin Helen Kovacs wird bei Recherchen in einer alten Bibliothek ermordet. Der Hausmeister der Bibliothek Nick Garrick gerät unter Tatverdacht. Faith Lange, eine Jugendfreundin von Helen stösst bei der Überarbeitung der Unterlagen von Helen auf rätselhafte Notizen auf die sie sich zunächst keinen Reim machen kann. Und dann ist da noch der Journalist Jake Denbigh, der sich ebenfalls für die Thematik von Helens Ausarbeitung interessiert. Letztendlich führen alle Hinweise nach Weißrussland zu Zeiten des zweiten Weltkriegs.
    Meinen persönlichen Eindrücken vorausschicken möchte ich die Information, dass es sich bei der Autorin Carla Banks um ein Pseudonym für Danuta Reah handelt. Von Danuta Reah hatte ich schon zwei sehr gute Thriller gelesen und war daher von diesem Werk mehr als enttäuscht, ich hatte es mir als einen "Reah" besorgt. Als Begründung, warum "Der Wald der toten Seelen" unter einem Pseudonym veröffentlicht wurde, gibt die Autorin an, dass dieses Buch sich sehr von den andren Büchern unterscheiden würde. Dem kann ich nur zustimmen. Es hat so gar nichts von den Spannungsromanen die ich von Frau Reah kannte.

    Letztendlich kommt hier die Thrillerhandlung absolut zu kurz. Dafür wird sehr stark auf die Vorgänge im Weißrussland zu Zeiten des zweiten Weltkriegs eingegangen wo dieses Land fürchterlich unter dem mehrfach wechselnden Terror der Stalinisten und der Nazis zu leiden hatte. Diese vielen Einschübe der Vergangenheit machen das Buch schwer lesbar. Natürlich wird auch auf die Verbindungen in die Gegenwart eingegangen, die die damaligen Taten aus Kollaboration, Kriegsgräueln und Rache hervorgebracht haben. Daraus entwickelt die Autorin Familiendramen, die dann letztendlich doch wieder eine Verbindung zum Ausgangsmord herstellen. 


    Wer so etwas mag, der soll es lesen. Mir hat es nicht gefallen.



  13. Cover des Buches Die Pension Eva (ISBN: 9783499244728)
    Andrea Camilleri

    Die Pension Eva

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Tefelz
    Der Spiegel schrieb: " Ein bizarrer, sehr komischer Bildungsroman", wobei es sich aber eher um eine komische und vor allem warmherzige kleine Geschichte aus Sizilien im 2.Weltkrieg handelte , die einfach nur schön ist.

    Geschichte:  Nene steht kurz vor seinem 12.Geburtstag und würde wirklich gerne herausfinden, was das für ein Haus ist " Die Pension Eva ". Die Geschichte spielt vor und während des 2. Weltkriegs und erzählt sowohl die Entwicklung des jungen Nene, als auch die Geschichte der Pension Eva, nie natürlich nichts anderes als ein Bordell in Vigata ist, bei dem die Huren an ihren freien Tagen Nachhilfe in Sprachunterricht geben oder mit den fast Erwachsenen zu Abend essen.

    Das Buch erzählt über Freundschaften, erste Liebe, unmögliche Liebe , lustige Anekdoten und verrückte Zufälle. Wunderschön beschrieben, mit einem Augenzwinkern und einem Melodramatischen Ende. Die Erzählform ist wie immer sehr direkt und sehr feinfühlig. Es ist kein Krimi, einfach eine gute Geschichte, die man gelesen haben sollte.

    Fazit: Wunderbar !
  14. Cover des Buches Andy und Marwa (ISBN: 9783570305430)
    Jürgen Todenhöfer

    Andy und Marwa

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Todenhöfer berichtet über zwei Menschen, die beide nicht unterschiedlicher von ihrer Herkunft her nicht sein könnten, und dennoch gleiche Wünsche und Ziele für sich und ihre Familie haben. Am 7. April 2003 endet ihr bisheriges Leben auf brutalste Weise. Der Autor erzählt uns parallel die Lebensgeschichte der beiden und zitiert zwischendurch immer wieder die zynischen Reden von George W. Bush. Den Forderungen, die Todenhöfer aus dem Ganzen abgeleitet, kann selbstverständlich nur absolut zugestimmt werden, daß diese beachtet werden, muß man aber leider bezweifeln.
  15. Cover des Buches Tolkien und der Erste Weltkrieg (ISBN: 9783608984514)
    John Garth

    Tolkien und der Erste Weltkrieg

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Arkron

    One key to understand The Lord of the Rings and all the other great works by Tolkien is his involvement in the First World War. Elements like a last minute rescue of the Rohirrim, or the role of Samwise Gamgee, or the mechanical beasts entering the battle of Gondolin clearly refer to his experience in the Battle of the Somme. 

    Tolkien was there in the horrors of the trenches, as a Second Lieutenant of the 11th Lancashire Fusiliers, from June to October 1916. He survived because he caught trench fever, returned to England reporting sick and never returned to action.

    Why doesn't the cover illustrate those trenches, then, why isn't there a tank, or soldiers in battle gear running through trenches? The photo is well-chosen, because it shows Tolkien as part of his beloved community at Exeter College. Consider, that Tolkien wasn't one of the first to be deployed as soldier, but decided to finish his degree in university first.  

    The core of this biography focuses on Tolkien's ways through the war. John Garth gives a fascinating portray, disentangles the complicated movements of WWI campaigns, and fleshes out how his schoolfriends of the T.C.B.S. club fared during the war. It is a highly involved and intense research into not easily accessible sources, and the author mastered them in a way which is accessible to a broader public. 

    One can literally watch the ideas leading to the Silmarillion coming to life. The author embeds and explains several poems from Tolkien and his friends through these early years. Tolkien started his mythology reluctantly before the Battle of the Somme. But only after he returned home, his ideas came to fruition in a kind of narrative explosion. His prose work started during his rehabilitation from trench fever back home in England, beginning with The Fall of Gondolin, continued with Beren and Luthien, and finished his Great Tales with The Children of Hurin. There was no idea of the Hobbit or the Lord of the Rings, and there was no Second or Third Age. 

    John Garth brings all this to life in a thorough amount of details. He contextualizes Tolkien as a war author. Where other authors of his generation like Graves, Sassoon, or Owen created a far more pessimistic, modern poetry, Tolkien reflected the fighting differently, staying with the naturalistic romances, taking a stance against the disenchantment of his time.

    The last part of the book concentrates on the effects on Tolkien's later Middle Earth writings, how formative they were, and how his experiences influenced the world he created. Although Tolkien himself hated such interpretation, Garth's analysis makes sense to me. 

    A huge mass of literary references and notes are given at the end of the book. Garth's choice to not add footnote numbers in the text was a good one. The book finishes with twelve pages of bibliography and a handy index. More interesting to the casual reader will be the middle part with several photos of Tolkien, and his Exeter friends of the T.C.B.S, and the maps illustrating the movements of the Battle of the Somme.

    You can see that this is not "yet another" Tolkien biography. It is a necessary one, adding much to the essential biography from Carpenter. The Mythopoeic Society honored the work with an Award for Inklings Study. 

    For further reading of the author, consider his Tolkien at Exeter College (review), and his newer Worlds of J.R.R. Tolkien: The Places that Inspired Middle-Earth (which I haven't read, yet).

  16. Cover des Buches Der abenteuerliche Simplicissimus (ISBN: 9783868205060)
  17. Cover des Buches Die Abenteuer des jungen Indiana Jones: Felder des Todes (ISBN: B00HPGHUSW)
    unbekannt

    Die Abenteuer des jungen Indiana Jones: Felder des Todes

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    September 1916, in Nordostfrankreich im Bereich der Stadt Verdun tobt der Erste Weltkrieg, und so recht weiß keiner, wie es überhaupt zu so einem Fiasko wie dem "Krieg aller Kriege" kommen konnte. Moderne Waffensysteme ermöglichen schnelleres Abschlachten als zuvor, und die abgehobenen französichen Generäle befehlen Sturmangriffe, während sie lecker Froschschenkel futtern. Der junge Indiana ist ein Motorradkurier hinter den französischen Stellungen und sprachlos wegen dem sinnlosen Sterben. Man bräuchte einen deutsch verstehenden Spion, der nachts die feindlichen Unterhaltugen belauscht....Der Kreigsalltag wird gut geschildert ebenso wie die Verzweiflung der Betroffenen (sofern sie nicht Generäle sind).
  18. Cover des Buches Universal Soldier. Der Roman zum Film. (ISBN: B00CNNQ574)
    Robert Tine

    Universal Soldier. Der Roman zum Film.

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Das Buch zu dem ganz okayen Actionfilm, das Mr. Tine einfach vom Fernseher abgeschrieben hat: Devereux und Scott geraten 1971 in Vietnam aneinander, nachdem Scott ein ganzes Dorf abgeschlachtet hat und sich aus den Ohren der Opfer und der toten GIs eine Halskette gebastelt hat(!). Beide sterben bei der darauf folgenden Auseinandersetzung, und erleben eine fast biblische Wiederauferstehung in den 90ern als gefühlslose Kampfmaschinen, aber in ihnen schlummert noch irgendwo die Erinnerung. Keine Literatur, nur die Wiedergabe des Drehbuchs.
  19. Cover des Buches Ich bin ein Mädchen aus Sarajevo (ISBN: 9783785707319)
    Zlata Filipovic

    Ich bin ein Mädchen aus Sarajevo

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Perle
    Klappentext:
    In ihrem bewegenden Tagebuch hat die kleine Zlatas Filipovic die Jahre des hhinterhältigen Krieges in Sarajevo beschrieben. Sie beobachtet, wie die alte Stadt Opfer der Granaten wird. Wir werden Zeuge, wie immer mehr Menschen die Stadt verlassen, Strom, Gas, Wasser und schließlich auch andere Lebensmittel knapp werden. Verzweiflung und Niedergeschlagenheit machen sich breit.

    Eigene Meinung:
    Dieses Buch fand ich am Samstag in einer Bibliothek in Koblenz und las es in ein paar Stunden am Sonntag durch, es waren gerade mal 191 Seiten. Da es in große Buchstaben und Wörter geschrieben wurde, konnte man es schnell durchblättern.  Es erschien im Jahre 1993 und die Deutsche Ausgabe kam 1994 auf den Markt.

    Die Tagebuch-Einträge der kleinen elfjährigen Zlata von Ende 1991- 1993 berührten mich sehr, ich mag solche Bücher. Ich musste an Das Tagebuch der Anne Frank denken, welches ich auch vor Jahrzrhnten mal gelesen habve und auch heute wieder im Regal stehen habe. Sie nannte ihr Tagebuch: Kitty, und auch Zlata gab ihrem Tagebuch nach wenigen Tagen einen Namen und zwar: Mimmy!  Ich habe früher auch gerne Tagebuch geschrieben, daher liebe ich solche Bücher.

    Hierfür vergebe ich liebendgerne, gutgemeinte 5 Sterne!




  20. Cover des Buches Niemand weiß, dass du hier bist (ISBN: 9783492059183)
    Nicoletta Giampietro

    Niemand weiß, dass du hier bist

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Sanne54

    Im Mittelpunkt stehen der 12-jährige Lorenzo und sein Freund Daniele. Obwohl Italien sich 1942 schon seit zwei Jahren zu Hitler-Deutschland bekennt, merkt man in Siena noch nicht so viel vom Krieg, der Europa bereits überzogen hat. Dennoch ist der Faschismus schon all gegenwärtig und auch von Lorenzos Denken hat er Besitz ergriffen. Seine Freundschaft zu Daniele, der Jude ist, bleibt davon aber unberührt. 

    Plötzlich werden auch in Siena Deportationen durchgeführt, von denen auch die Familie Danieles betroffen ist. Buchstäblich im letzten Moment flieht Daniele vom Laster und Lorenzo entscheidet, dass er ihn bei sich zu Hause verstecken wird - ohne sich der Tragweite dieser Entscheidung nur ansatzweise bewusst zu sein. Niemandem erzählt er davon, daher der Titel. Stattdessen übernimmt der Heranwachsende alleine die Verantwortung für seinen Freund, organisiert Lebensmittel oder zweigt sie heimlich von den Vorräten der Familie ab, versorgt den Freund mit Papier und Stift, damit er gegen die Langeweile und Verzweiflung anmalen kann usw. Das wird natürlich immer schwerer, um so länger das Verstecken gelingen muss. 

    Giampietro gelingt ein Roman, der sich mit einem Thema beschäftigt, dass nicht neu ist, aber in - für mich - neuem Gewand, dass ich gerade auch Jugendlichen empfehlen würde: Die vielleicht manchmal zu abstrakten Begriffe Faschismus, Antisemitismus und Krieg werden greifbar, da sich das Buch so klar auf die "kleine Welt" von Lorenzo und Daniele konzentriert, deren essentielle Bedürfnisse, Ängste und Hoffnungen. Das ist sehr berührend, da so nah an den Handelnden. 

    Zum Ende hin (so ca. im letzten Drittel) weitet sich dann der Blick, was dazu führt, dass auch andere wichtige Aspekte (z.B. die Partisanen) einen Raum bekommen, die sicher erzählt werden müssen. Hier werden dann auch die Gräuel des Krieges konkreter benannt, etwa wenn ein ganzes Dorf aus Rache für den Tod eines deutschen Offiziers in die Kirche getrieben und verbrannt werden. Zwar wird dies nicht in allen Einzelheiten beschrieben, ich würde Eltern/Erwachsenen aber dennoch empfehlen, das Buch gerade mit Blick auf jüngere Jugendliche vorab zu lesen.

    Für mich liegt die Stärke des Romans allerdings tatsächlich in der Fokussierung auf Lorenzo und Daniele. Sehr empfehlenswert.

  21. Cover des Buches Meine Erinnerung (ISBN: 9783867177481)
  22. Cover des Buches Habsburgs schmutziger Krieg (ISBN: 9783701732005)
    Hannes Leidinger

    Habsburgs schmutziger Krieg

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis
    In minutiöser Kleinarbeit hat das Historiker-Team um Hannes Leidinger Dokumente des Ersten Weltkriegs durchforstet und ist zu einem niederschmetternden Ergebnis gelangt.

    Die k. und k. Armee hat sich unglaublicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht. Teils aus Berechnung, teils aus Unfähigkeit.

    In insgesamt neun Kapiteln (inkl. Vorwort) werden die schier unglaublichen Tatsachen beim Namen genannt. Propagandalügen werden als solche enttarnt.

    Bereits vor dem tödlichen Attentat auf Franz Ferdinand stehen
    die Zeichen auf „Krieg am Balkan“. Die Kriegstreiber, allen voran Conrad von Hötzendorf, haben die Nase vorn. Teilweise unter völlig falschen Voraussetzungen (Hötzendorf vermutet reiche Bodenschätze in Albanien, die es für die Monarchie auszubeuten gilt). So sagt er z.B. auf S. 192 „Albaniens Autonomie müsse geschützt werden, ähnlich einem Protektorat wie Ägypten durch Großbritannien“, der Thronfolger lehnt dies 1912 mit den Worten „dass es in Albanien nur elende Ziegenwiesen gäbe, derentwegen er keinen Krieg vom Zaun bräche“.

    Nach dem Tod des Thronfolgerpaares ist es beschlossene Sache: Krieg am Balkan. Die Verhandlungen, das Ultimatum an Serbien – alles Makulatur. Leidinger weist nach, dass keiner der k. und k. Entscheidungsträger an Deeskalation interessiert war.

    Mit dem Beginn der Kampfhandlungen werden hunderttausende Menschen, bei denen auch nur der leiseste Verdacht einer anti-habsburgischen Haltung auftaucht, in weit entfernte (innerösterreichische) Internierungslager verschleppt. Österreich-Ungarn bricht hier jede Menge Völkerrechtliche Vorgaben.

    Die zivile Rechtsprechung wurde zu Gunsten des Kriegsrechtes teilweise oder zur Gänze aufgehoben. Generell ist der Willkür Tür und Tor geöffnet. Die Folgen für die Betroffenen sind schrecklich. Oft werden "gänzlich Unschuldige Ziel der militärischen Repressalien...". So wird eine Gruppe Mädchen verhaftet, weil sie gefangenen Soldaten gewinkt haben. 
    Daneben spielten nationalistische Motive oft eine wichtige Rolle - etwa Polen gegen Ukrainer (Ruthenen). Einzelne Volksgruppen werden gegeneinander ausgespielt.

    Menschenverachtung steht an oberster Stelle. Es zeugt von wirklicher Barbarei, Soldaten in ihre Heimatdörfer am Balkan auf Heimaturlaub zu schicken mit der Auflage Lebensmittel mitzubringen und die Adjustierung zu vervollständigen. Doch zuhause angekommen, finden sie nur von den eigenen Truppen niedergebrannte Dörfer vor. Die Familien entweder als Staatsfeinde hingerichtet oder irgendwohin in der (noch) weitläufigen Monarchie interniert, wo sie an Seuchen und Unterernährung starben.

    Je schlechter die militärische Lage, desto mehr sind die Menschen an den Randgebieten der Monarchie den Repressalien der Militärbehörden ausgesetzt. Hannes Leidinger spricht von einer regelrechten "Paranoia der militärischen Befehlshaber", 1915 gibt es im Habsburgerreich 1 Million Heimatlose - hauptsächlich Frauen, Kinder und alte Menschen.

    Auch die Lage der Kriegsgefangenen wird näher beleuchtet. Sie müssen als Zwangsarbeiter die eingezogenen Soldaten ersetzen. Da schon kaum Nahrungsmittel für die kämpfende Truppe, die eigene Zivilbevölkerung vorhanden waren, leiden die Kriegsgefangen besonders unter der Hungersnot. Revolten sind natürlich die Folge, die blutig niedergeschlagen werden.

    Viele die Heimkehrer aus den Kriegsgebieten werden wie Verbrecher behandelt. Man unterstellt ihnen Kollaboration mit dem Feind. Es gibt weder Entschädigung für vernichtetes Hab und Gut oder erlittene Verletzungen.

    Ein interessantes Kapitel ist das letzte mit der Überschrift „Verzerrung und Ausblendung“. Hier werden die Mechanismen der „Schönfärberei“ und der Verdrehung der Wahrheit beleuchtet.

    Der Schreibstil ist dem Thema angemessen: sehr sachlich, für manche Leser mag das Beamtendeutsch gewöhnungsbedürftig sein. Sehr häufig wird aus Akten zitiert, doch auch Briefe und Tagebücher finden ihren Niederschlag. Die Betroffenheit ist durch gut gewählte Zitate belegt. Im Mittelteil befinden sich einige Fotos, im ausführlichen Anhang eine Fülle von Quellen. 

    Conclusio:

    Dieses Buch hat mich zutiefst schockiert. Bis jetzt habe ich geglaubt, einiges über den Ersten Weltkrieg und die unrühmliche Rolle der Habsburger Monarchie zu wissen. Doch ich bin eines Besseren belehrt worden.

    So muss ich auch die Geschichte meines Urgroßvaters neu betrachten. Er starb in einem der Lager an Typhus. Ob als Internierter oder als Soldat muss ich nachforschen. Es gibt die eine oder andere Feldpostkarte und dann das schwarz umrandete Schreiben, in dem meiner Urgroßmutter sein Tod mitgeteilt wurde.

    Fazit:

    Eine längst fällige Aufarbeitung dieser grausamen Seite des Ersten Weltkriegs. Wobei hier weniger den Kämpfen an der Front als den furchtbaren Ereignissen im Hinterland Beachtung geschenkt wurde.
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