Bücher mit dem Tag "kriegsreporter"
19 Bücher
- Frank Schätzing
Breaking News
(191)Aktuelle Rezension von: Lilli33Taschenbuch: 976 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (20. August 2015)
ISBN-13: 978-3596030644
Preis: 18,00 €
auch als Hardcover, als E-Book und als Hörbuch erhältlich
Erste Hälfte zäh, zweite Hälfte super spannend
Inhalt:
Der deutsche Reporter Tom Hagen scheut kein Risiko für eine gute Story. Bis er es übertreibt und seinetwegen Menschen zu Tode kommen. Bei seinem Arbeitgeber ist er untendurch. Als sich ihm in Israel die Chance bietet, durch eine Riesenstory seinen Ruf aufzupolieren, nutzt er diese - und legt sich dabei mit dem Geheimdienst an.
Meine Meinung:
Ich habe dieses Buch vor Jahren geschenkt bekommen, habe rein geschnuppert, verspürte aber nicht den Wunsch, mich näher damit zu befassen. So landete es ganz unten im SuB. Nun habe ich es doch endlich mal wieder zur Hand genommen und … bin zwiegespalten. Die Beschreibung auf der Buchrückseite drückt nicht annähernd das aus, was die Lesenden erwartet.
Der hier erwähnte Reporter Tom Hagen spielt zunächst gar keine so große Rolle. Vielmehr wird die Geschichte Israels bzw. des Nahen Ostens erzählt, natürlich schön in Romanform verpackt. Angesichts des aktuellen Krieges in der Region ist das eigentlich recht informativ, wenn auch Fakten mit Fiktion vermischt sind. Aber man bekommt einen guten Eindruck davon, warum das alles so läuft, wie es läuft.
Leider kam ich aber mit dem Schreibstil über Hunderte von Seiten nicht gut zurecht. Nicht nur die abgehackten Sätze und Gedankensprünge, auch die abrupten Perspektivwechsel und Zeitsprünge machten mir zu schaffen.
Nur mit eisernem Willen konnte ich mich durch die erste, zähe Buchhälfte arbeiten, um dann in der zweiten Hälfte wenigstens mit einem super spannenden Thriller belohnt zu werden. Zwar ist hier einiges sehr reißerisch dargestellt, aber das schadet einer guten Geschichte nicht unbedingt.
★★★☆☆
- Paulo Coelho
Der Zahir
(326)Aktuelle Rezension von: Sebastian_EngelDer Zahir ist ein beeindruckendes Werk. Nicht unbedingt wegen der Spannung aber definitiv wegen der beeindruckenden Tiefe. Wie zwei Bahngleise sollte eine Beziehung verlaufen, niemand von beiden darf vom Abstand der Schienen abweichen. Ich liebe so viele Vergleiche, so viele Geschichten in diesem Buch, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte und jedem im Umkreis davon erzählte. Das Buch beschreibt nicht nur die Suche nach der Liebe, sondern auch gut, warum viele Beziehungen scheitern. Jeder sollte dieses Buch gelesen haben und danach die Personen im Umfeld lernen, besser zu verstehen.
- Paula McLain
Hemingway und ich
(69)Aktuelle Rezension von: Stephs_littlelibraryAbsolut spannend und einfühlsam erzählt uns Paula McCain die Geschichte des weltberühmten Schriftstellers Ernest Hemingway und seiner dritten Frau Martha Gellhorn. Anmutig, abenteuerlustig und mit viel Eifer wirft sich die junge Frau in ihre noch junge Karriere als Kriegsreporterin und Schriftstellerin, als sie ihn in einer einsamen Bar trifft. Schon bald ist klar: Ihre Wege sind schicksalhaft miteinander verbunden. Doch muss sie sich entscheiden, wer sie sein will: Hemingways Ehefrau, die zufällig auch schreibt oder eine Schriftstellerin, die sich ihren eigenen Weg bahnt?
Eine Geschichte über eine starke Frauenfigur in einer bewegten historischen Zeit. Zwischen dem spanischen Bürgerkrieg und dem Zweiten Weltkrieg versucht Gellhorn ihren Weg als Journalistin und Schriftstellerin zu finden und zu gehen. Von der ersten Seite an hat mich McClain in diese Geschichte mit hineingezogen und definitiv mein Interesse an diesen Personen geweckt!
- Barbara Taylor Bradford
Wofür dein Herz schlägt
(8)Aktuelle Rezension von: leseratte53Dieses Buch hat mir nicht wirklich gefallen. Es ist stellenweise so kitschig, dass bei mir die Zehennägel begannen, sich nach oben zu kräuseln. Ist es wirklich so interessant zu wissen, was für ein outfit die Protagonisten tragen, was für ein teures Tuch in welcher Farbe, mit welchen auch immer dazu passenden Schuhen und welches total teure Tuch von "haste nich gesehen" super dazu passt? Nee, war nicht so mein Ding. - Bonnie Sharp
Heart of War
(44)Aktuelle Rezension von: London_Girl🧭~Er liebte seine Jungs. Jeden Einzelnen von ihnen. Sie waren seine Familie. Sein Halt. Seine Einheit. Dieses Team war alles für ihn. Sowohl im Kampf als auch im Privatleben. Sie gingen für ihn durch die Hölle.~ Chaz 🧭
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Hilfe - meine Nerven! Dieses Buch hat mich alle möglichen Nerven gekostet, aber ich habe es so gerne gelesen! Wenn man denkt es wird ruhiger, kommt die nächste Sache, die einem einen Nervenzusammenbruch näher bringt 😅
Maddy ist Kriegsreporterin, sie liebt ihren Job und hofft auf die eine Story die sie erfolgreicher macht. Nach einem Einsatz in Syrien scheint sie gebrochen. Doch dann kommt ihre Chanche in Nigeria einen dicken Fisch an Land zu ziehen. Dort gerät sie unabsichtlich in die geheime Mission der Navy SEALs, die sind natürlich nicht besonders begeistert davon.
Chaz kommt im ersten Moment wie ein mürrischer Bär rüber, aber das ändert sich schnell. Er würde für seine Einheit durchs Feuer gehen, genau wie die für ihnen. Als er auf Maddy trifft ist er weniger erfreut. Lässt sich aber auf einen Deal ein. Sie bekommt ihre Story, wenn sie ihm hilft den Tod geglaubten Terroristen zu fassen. Eine Win-Win Situation für beide.
Sehr schnell wird bewusst das sich beide besser ergänzen als am Anfang angenommen. Bis es zu einem folgenschweren Fehler kommt ....
Ich habe Chaz und Maddy geliebt, ich habe den super leichten Schreibstil geliebt. Auch die düstere Stimmung habe ich gern gemocht, obwohl ich das eine oder andere mal an meine Grenzen kam.
Hier trifft Dark Romance auf Military-Romance. Krieg und Terror wird hier nicht in rosa Watte gepackt, sondern ist die knallharte Wahrheit! Sollte man damit ein Problem haben, sollte man es lieber nicht lesen. Dennoch würde ich es jedem Dark Romance liebhaber empfehlen!
- Sabine Gruber
Daldossi oder Das Leben des Augenblicks
(14)Aktuelle Rezension von: HansDurrerDer Protagonist dieses Romans ist ein Kriegsfotograf namens Bruno Daldossi und wohl deshalb ist dem Buch (als Motto?) auch dieses Zitat von Christoph Bangert (die Klammerbemerkungen stammen von mir) vorangestellt, das meinen Unmut erregt: „Wie erinnern uns in Bildern (stimmt, insofern als Bilder Gefühle transportieren). Wenn wir uns verbieten, Bilder anzusehen, wie sollen wir das Geschehene im Gedächtnis speichern? (zum Beispiel indem wir uns Geschichten anhören). Woran wir uns nicht erinnern, das hat nicht stattgefunden.“ (Soll das ein Witz sein? Ich erinnere nämlich kaum etwas aus meinem bisherigen Leben ...).
Wir wissen nicht, was Bilder vom Krieg in uns auslösen. Doch wir wissen, dass Bilder Emotionen freisetzen und die Militärs Angst vor Kriegsbildern haben. Und sie deshalb kontrollieren wollen. Grund genug also, sich jeglicher Bilder-Zensur in den Weg zu stellen.
Mich interessiert die dokumentarische Fotografie und ich bin deshalb gespannt auf dieses Buch, das ich jedoch, wie erwähnt, ziemlich negativ gestimmt angehe ... und bin dann bereits auf den ersten Seiten positiv überrascht, wie eine kurze Geschichte von der Überfahrt eines Flüchtlingsbootes mich in ihren Bann zieht. Und ganz viele Bilder in meinem Kopf erzeugt.
Dass jeder und jede ein Buch wieder anders liest, ist ein Gemeinplatz. Also konkret: Ich lese „Daldossi oder Das Leben des Augenblicks“ mit dem Fokus auf der Fotografie. „Er musste alles Auffällige festhalten, und um es festhalten zu können, musste es sich wiederholen oder er musste es inszenieren.“ Es sind Sätze wie dieser, die mich zum Selber-Denken anregen und ich deswegen schätze. Warum eigentlich das Auffällige? Macht nicht erst das Foto etwas zum Auffälligen?
Die vielen Bezugnahmen auf Fotografen (etwa Werner Bischof, Inge Morath, Don McCullin, Kevin Carter, Dorothea Lange und immer wieder der von mir wenig geschätzte Robert Capa) und Fotografisches, die meistens interessant, spannend und lehrreich (manchmal aber auch wenig durchdacht) sind, scheinen mir jedoch ziemlich an den Haaren herbei gezogen. Anders gesagt: sie drängen sich keineswegs auf und sind für die Geschichte eigentlich nicht nötig, ja, sie stehen ihr eher im Wege.
„Daldossi oder Das Leben des Augenblicks“ ist nämlich nicht in erster Linie ein Buch über Fotografisches, sondern eine Beziehungsgeschichte. „Es war Teil ihrer gemeinsamen Vereinbarung gewesen, dass jeder seine Leidenschaften lebte, ohne den anderen damit zu belasten. Marlis' neue Liebe war schwerwiegend und untragbar für sie beide.“
Überraschend ist das nicht, ist man da versucht zu sagen, denn Eifersucht und Besitzergreifendes gehören nun einmal zu den Gefühlen, die sich so recht eigentlich kaum vom Verstand beeinflussen lassen. Wie Daldossis Nicht-Klarkommen mit der neuen Situation geschildert wird, ist eindringlich, realistisch und überzeugend.
Weniger realistisch fand ich, dass Daldossi ständig an seine Zeit in Bosnien und im Irak denkt. Und dabei vor allem an Frauen und Bilder. Ein vögelnder, saufender und sensibler Mann – klischeehafter geht es kaum. Doch mit den Klischees ist es eben so eine Sache: Sie finden sich in der Wirklichkeit.
Und dann ist da noch Johanna Schultheiss, Journalistin und Ex-Frau eines Kollegen von Bruno Daldossi. „Während Johanna sprach, fiel ihr Blick auf Brunos Hand, die auf seinem Schenkel lag. Diese Finger haben die Verschlüsse von Objektiven für das Grauen der Welt geöffnet; sie haben die Zeit angehalten, und haben sie für die Zukunft gespeichert, dachte sie und blickte aus dem Fenster.“ Gibt es wirklich Leute, die so bedeutungsschwanger denken? Nun ja, möglich ist vieles, wobei eher unwahrscheinlich ist, dass es der Ex-Frau eines Kriegsfotografen durch den Kopf geht.
Mir ist es streckenweise vorgekommen, als ob da jemand beschlossen habe, einen Kriegsfotografie-Roman zu schreiben, in der Folge ganz viel recherchiert hat und dann in dem Vielen ersoffen ist. Weniger wäre mehr gewesen, dachte es gelegentlich in mir, doch hätte ich dann leider auch Sätze wie diesen verpasst. „Dass er endlich begreifen müsse, dass seine Arbeiten nicht nur Entsetzen hervorriefen, sondern auch die Leute verrohten und enthemmten.“ Nicht, weil ich damit einig gehe, doch weil darüber nachgedacht gehört.
„Daldossi oder Das Leben des Augenblicks“ hat mich geärgert und fasziniert. Es hat also geschafft, was die meisten Bücher (die plätschern an mir vorbei) bei mir nicht schaffen.
Geärgert hat mich der saufende, ständig in seiner Kriegsvergangenheit lebende Daldossi, der emotional nicht vom Fleck kommt. Das hat weniger mit Sabine Grubers höchst gelungener Charakterisierung zu tun (Säufer bleiben in der Tat emotional stehen), als damit, dass mich solche Typen langweilen. Fasziniert hat mich das Buch vor allem der vielen gescheiten und differenzierten Beziehungs-Beobachtungen wegen: „Wer nicht scheiterte, hatte sich in Johannas Augen abgefunden. Die meisten wussten gar nicht, dass sie längst klein beigegeben hatten.“ - A. K. Grundig
Ich rette die Welt - aber erst mal eine rauchen
(33)Aktuelle Rezension von: sarah83sbookshelfSind es die Bilder oder die Bilder im Kopf, die einen mehr berühren? Wahrlich kann ein Bild mehr als tausend Worte sagen und doch, ohne Zusammenhang und in einer schieren Reizüberflutung können Bilder einen Film hinterlassen, der die Grausamkeit des Krieges verschleiert. Zudem ist es nicht ungewohnt, dass man bei täglicher Auseinandersetzung abstumpft, doch wo endet die Wahrheit und wo beginnt die Mutmaßung?
Lea reist mit mehreren Journalisten und Fotografen nach Syrien. Noch scheint es alles ruhig, doch der Druckkessel ist zum Bersten gefüllt. Zu viele Interessen prallen auf dem nahezu kleinen Gebiet aufeinander. So dauert es nicht lange, bis die Reporter neben der Berichterstattung immer wieder um ihre Existenz fürchten müssen, wenn sie sich auf die Straßen begeben, um mit den Menschen zu sprechen oder sie durch Fotos am Leben zu erhalten. Doch wer erzählt was, wer hat welches Interesse? Werden sie auf Dauer geduldet oder ist es gar auf Dauer schlicht zu gefährlich?
Doch wo das Gefühl der Angst sich umtreibt, ist auch das Gefühl nach Nähe und so treibt es Lea immer wieder zu dem Mann, der eigentlich nicht der Richtige für sie zu sein scheint. Denn ein Immortal War Baby ist ein Leben lang gezeichnet.
Selbst jetzt da ich das Buch beendet und zur Seite gelegt habe, spüre ich noch diesen Druck auf der Brust. Man weiß um die Kriege und um seine Schrecken. Man kennt die Bilder und Videos. Man weiß, was Menschen anderen Menschen antun können.
Doch ist es für das Format eines Buches, dass die Schmerzen und Leiden spürbarer macht, den Schrecken näher rückt, der die Gedanken für die Ursachen des Krieges befeuert. Das nachdenklich stimmt und gleichzeitig die Geschehnisse par absurdum führt.
Alle Gefühle, die vermeintlich kleinen, wie das Betrunken sein vor der Fahrt ins Ungewisse, oder die großen wie zum einen Liebe und zum anderen Hass, vereinigt das Buch in sich, was es zeitweilig nahezu unerträglich macht es weiter zu lesen.
Dabei ist das Schlimme: Es ist nicht wirklich eine Geschichte - es ist ein Spiegel der Realität.
4 von 5 Zigaretten - Dexter Filkins
Der ewige Krieg
(3)Aktuelle Rezension von: RohnFantastische Inhalte sind nicht ohne einen logischen Verstand, der auch erkennt, wie besessen, beschädigte Teilnehmer am Konflikt werden. Der Schriftsteller beschenkt seine Leser mit noch nie dagewesenen Beziehungen zur Gefahr, mit dem gedankenlosen Körper einer verfallenden und waffenvernarrten Zone einer militärisch gestalteten Front. Man möchte nicht mit netten Amerikanern dazu passen und auch nicht mit Vernunft dazu gehören. Warum alles Perfekt ist, soll man erfahren. Alles Perfekt ohne die Zerstörung durch das Übel.
- Chris Karlden
Der Todesprophet
(60)Aktuelle Rezension von: Tamara_SalisFür mich persönlich bisher das beste Buch von Chris Karlden. Vom Anfang bis zum Schluss spannend mit unvorhersehbaren Wendungen. Ich konnte das Buch nicht weglegen und habe es innerhalb eines Tages gelesen. Der Schreibstil ist extrem flüssig ohne unnötigen Ausschweife und trotzdem mit Beschreibungen, dass man sich beinahe schon live dabei gesehen hat. Chris Karlden ist m.E. eine der besten Entdeckungen der jüngsten Zeit.
- Susan Sontag
Das Leiden anderer betrachten
(13)Aktuelle Rezension von: SokratesSusan Sontag beginnt mit ihrem Anti-Kriegs-Essay Das Leiden anderer betrachten nicht ohne Grund mit einem Verweis auf Virginia Woolf, die bereits 1936 in Drei Guineen auf die brachiale Wirkung von Kriegsfotographie hingewiesen hat. Allerdings noch unter einem anderen Gesichtspunkt: Woolf war (noch) der Ansicht, Kriegsfotographie habe einzig die Aufgabe, gerade gegen den Krieg und seine Folgen aufmerksam zu machen; die Folge solcher Fotos sollte eine wachsende Überzeugung des Betrachters sein, den Krieg in seiner Gänze abzulehnen. Entgegen Sontags ursprünglicher Meinung, dass vielerorts gezeigte Bilder den Menschen mit der Zeit abstumpfen würden, revidierte sie in Das Leid anderer betrachten diese Annahme. Stattdessen vertritt sie jetzt wieder die Meinung, dass die ständige Wiederkehr aktueller Kriegsfotographie genau den gegenteiligen Effekt beim Betrachter haben würde. Inwieweit man Susan Sontag bei ihrer Meinung folgt, sei dahingestellt; diskussionswürdig ist ihre Position allemal. Unabhängig jedoch von einer individuellen Meinung beim Autor ist Sontags Essay meines Erachtens ein absolutes Muss für jeden, der sich für Kriegsfotographie, aktueller Politik, Soziologie, Kulturgeschichte und Philosophie beschäftigt. Heute mehr denn je kursieren Fotos mit zum Teil extremen Themen die Tageszeitungen oder werden als World Press Foto gekürt; die auf dieser Jahresausstellung zu sehenden Bilder sind oft an der Schmerzgrenze dessen, was man ertragen kann. Fotographie ist gerade in Zeiten des Internets noch wichtiger geworden: war früher in Zeitungen der Platz für Fotos begrenzt, ermöglicht das Internet heute eine scheinbar unbegrenzte Möglichkeit der Publikation; ganze Bildstrecken können problemlos veröffentlicht werden. Die Masse an bewegenden Bildern steigt also zunehmend. Doch anstatt den Betrachter zur Umkehr in der Politik aufzufordern, scheinen sich die weltweiten Konflikte zu häufen. Neben einem überzeugenden und hochaktuellen Essay der Amerikanerin Susan Sontag bleibt dennoch die grundsätzliche Frage: stumpfen Menschen nicht doch zusehends ab, je mehr Leiden der anderen sie betrachten? - Jesper Bugge Kold
Der Kriegstourist
(4)Aktuelle Rezension von: sabrinchenVon diesem Autor habe ich noch nichts gelesen.
Die Handlung ist eher eher auf Mann ausgelegt mit dem Kriegsgeschehen und teilweise spürt man beim Lesen den männlichen Einschlag.
Der Klappentext hat mich neugierig werden lassen die Geschichte trotzdem kennenzulernen.
In verständlichen Schreibstil wird auf spannende Erzählweise ein dramatischer Plot erschaffen.
Mit angenehm kurzgehaltenen Kapiteln erleben wir in der Ich-Perspektive den Hauptprotagonist Niels.
Ein vom normalen Leben gelangweilter Gymnasiallehrer wird zum Kriegstouristen.
Es spielt von Dänemark aus in verschiedene Krisenherde wie Libyen oder Syrien was in den Kapitelüberschriften deutlich nachvollziehbar gemacht wird.
Alles ist sehr detailgetreu beschrieben das man die Geschehnisse und die Orte bildhaft vor Augen hat.
Die Handlung ist sehr eindringlich, stellenweise bedrückend und wirkt stark nach.
Das Ende war verständlich aber konnte mich nicht zufriedenstellen da es zu abrupt kam.
Von mir gibt es 4 aufregende Sterne.
- Maiken Nielsen
Ein neuer Horizont
(24)Aktuelle Rezension von: engineerwifeIch möchte hier in meiner Rezension anmerken, dass ich ein Weilchen brauchte, bis ich mich eingelesen hatte. Es sind doch einige Personen und Sprünge von Korea nach Berlin und dann wieder zurück in die Vergangenheit der Zwillingsmädchen Nellie und Laura, das musste ich gedanklich erstmal für mich sortieren. Als ich dann aber vollends eingetaucht war in dieses wunderbare Buch, konnte ich es gar nicht mehr zur Seite legen. Während ich mich im Berlin der frühen 50er Jahre dank voran gegangener Literatur ein wenig auskannte, war mir Korea während des Krieges in all seiner Grausamkeit ziemlich unbekannt. Ist es doch ein Thema, das in deutschen Büchern eher selten zu finden ist, deshalb aber nicht weniger erschüttert. Mein erster Schwiegervater (ein Amerikaner) wurde damals zu den dortigen Kampfhandlungen eingezogen und muss wohl Schlimmes erlebt haben. Nun habe ich ein viel besseres Verständnis für ihn, leider weilt er nicht mehr unter uns.
Alles in allem bin ich jedenfalls mehr als begeistert von deinem tollen Roman, liebe Maiken, der ja durchaus ein paar biografische Elemente aufweist, wie du im Nachwort preisgibst. Mit einer ungeheuren Sprachgewalt packst du die sensiblen Themen wie Verlust eines Zwillings und dessen Verarbeitung, Kriegsgräuel, die Teilung Deutschland, die große Liebe und den Bruch der Beziehung der eigenen Eltern in einen großen Topf, schüttelst ihn gehörig durch und heraus kommt diese zarte und zugleich mächtige Geschichte, die ihresgleichen sucht. Ich freue mich so, dass ich das Buch nun endlich vom SUB befreit habe und vergebe an dieser Stelle gerne begeisterte fünf Sterne mit einer absoluten Leseempfehlung. Freue mich auf weitere Bücher von dir, liebe Maiken. Eines – Und unter uns die Welt – schlummert schon im realen Bücherregal. Das werde ich bald mal in die Hand nehmen.
- Hef Buthe
Saigon - Berlin
(6)Aktuelle Rezension von: beowulfSpannender Krimi der die Themen Wendezeit und Zusammenbruch der DDR Staatsmacht und Einsatz von Journalisten im Vietnamkrieg mit einer Krimihandlung verbindet. Gerade die Thematisierung der heute so berühmten "embedded journalsts" und ihr Mißbrauch durch die Kriegsparteien im Propagandakrieg macht dieses Buch so interessant., aber auch die Unsicherheit der Ostberliner im Dezember 1989 als alles Gewisse ungewiss wurde und die fest gefügte Ordnung und Zukunft sich in Nichts auflöste wird gut getroffen. Dabei ist die Krimihandlung temporeich und aktiongeladen- keiin whodunit mit Ermittler im engeren Sinne, sondern der Erlebnisbericht eines Jouranlisten, den die ferne Vergangenheit aus Anlass des Systemzusammenbruchs einholt. Ich habe gestern früh an einem normalen Arbeitstag begonnen das Buch zu lesen und leide heute - an einem normalen Arbeitstag an Schlafmangel, da ich kurz nach drei beim Erreichen der letzten Seite das Licht ausgemacht habe, das empfehle ich niemand, wollte es aber als Warnung nicht unterschlagen. Das Buch zu lesen ist sehr empfehlenswert- aber besser am Samstag anfangen... - Linus Reichlin
Das Leuchten in der Ferne
(18)Aktuelle Rezension von: MonsignoreEr ist in die Jahre gekommen und beruflich gescheitert. Den erfahrenen, zähen Kriegsreporter will keiner mehr. Bis ihm eine Frau in Berlin eine hochbrisante Story anträgt: ein Mädchen, das als Mann verkleidet bei den Taliban mitkämpft und ihre Geschichte anbietet, als Gegenleistung will sie das Land verlassen können.
Natürlich verliebt sich der Reporter in die Berliner Frau. Natürlich ahnt der Leser, dass er sich benutzen lässt, dass er letztlich wieder scheitern wird.
Doch all das macht nichts. Denn es geht in einer hochspannenden Story nach Afghanistan, in die Wirren des Krieges, in die geheimnisumwitterten Berge, die keine Macht der Welt bislang bezwingen konnte. Und es wird eine sehr menschliche, anrührende Story, ohne Sentimentalität und ohne Kriegsromantik.
Einer der wenigen wirklich guten Romane über den Afghanistankrieg und die deutsche Beteiligung daran. - 8
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