Bücher mit dem Tag "kriegsverbrechen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kriegsverbrechen" gekennzeichnet haben.

190 Bücher

  1. Cover des Buches Das Verschwinden des Josef Mengele (ISBN: 9783746636672)
    Olivier Guez

    Das Verschwinden des Josef Mengele

     (89)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Zuzusehen wie Mengele alles verliert, seine Würde, seine Haltung, seinen Doktortitel, es hatte etwas Befriedigendes, das gebe ich ungern zu. Das Karma hat ihn eingeholt, sein Leben zerstört, die letzten Lebensjahre waren nur noch eine Folter für ihn, ohne dass ihn jemals sein Gewissen beunruhigt hat und das zu lesen, war erschreckend.

    Der Autor hier beschreibt sehr gut die Flucht eines Monsters. Er macht daraus nicht einen einfachen Bericht, das den zweiten Abschnitt vom Leben Mengeles zerlegt, sondern er sorgt dafür, dass man Mengeles Elend mitfühlt, dass man dabei ist und zu sieht, wie ein stolzer Mann langsam zerbricht.

    Es ist ein erschütterndes Buch, aber gleichzeitig zeigt es auch, wie die Reichen davonkommen können. Wie sie sich der Justiz entziehen, wie Geld ihnen ermöglicht, jenseits der Gesetze ein Leben zu führen, das man getrost als ein schönes Leben bezeichnen kann. Vielleicht ging es Mengele nicht gut bei seiner Flucht, aber alle anderen hatten doch ein angenehmes Leben, gönnten sich nach so viel Mord und Korruption eine Villa, ein riesiges Anwesen, die ihre Vergangenheit so weit in den Schatten rückte, das man sie zu beneiden begonnen hat.

    Das Buch ist spannend, interessant, gewaltig, brutal und so ehrlich, dass es mich sehr oft erschüttert hat. Der Stil ist einfach und leicht und vor allem funktioniert das Buch. Ich habe es gern gelesen.

  2. Cover des Buches Fräulein Hedy träumt vom Fliegen (ISBN: 9783458364023)
    Andreas Izquierdo

    Fräulein Hedy träumt vom Fliegen

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Graufi

    Zunächst muss ich sagen, den Punkt Abzug gibt es für den anfänglich etwas faden Start des Buches.

    In diesem Buch geht es zunächst um Hedy und ihren Physio Jan, dem sie hilft, da dieser Legastheniker ist.

    Dieser soll dann Hedys Lebensgeschichte aufschreiben. Ab hier wurde es dann für mich interessant und ich konnte das Buch nicht mehr weglegen, denn Hedy erzählt ihre Geschichte in Zeiten des 2. Weltkriegs und danach.

    Mehr will ich nicht mehr verraten, einfach lesen :-)

  3. Cover des Buches Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück (ISBN: 9783944442402)
    Robert Scheer

    Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück

     (42)
    Aktuelle Rezension von: parden
    EIN PERSÖNLICHES MAHNMAL...

    Robert Scheer liebte seine Großmutter. Dies ist an und für sich nichts Besonderes, doch eigentlich ist es ein Wunder, dass es den Autor überhaupt gibt. Denn eigentlich hätte seine Großmutter Pici nicht überleben, nicht heiraten und keine Familie gründen dürfen. Denn dies war der Plan von Hitler und seinen Schergen. Doch als einzige ihrer weitverzweigten jüdischen Familie überlebte Pici ("die Kleine") seinerzeit die Gräuel des Holocaust.


    "Die Weisen sagen, das Ziel des Lebens sei das Leben selbst. Dem folgend habe ich das Ziel erreicht. Denn ich lebe noch." (S. 56)


    Zum 90. Geburtstag seiner Großmutter beschloss Robert Scheer, diese nach ihren Erlebnissen zu befragen, damit ihr Zeugnis bewahrt bleibt. Und wo Pici jahrzehntelang geschwiegen hat, öffnete sie sich ihrem Enkel gegenüber und gab Auskunft über helle und dunkle Jahre ihrer Vergangenheit.

    Die ersten zwei Drittel des Buches erzählen von Picis Familie und ihrer Kindheit in Rumänien. Dort wohnte die Familie ungarischer Juden und lebte vom Holzhandel des Vaters. Arm, kinderreich, aber zufrieden, so wie viele andere Menschen der kleinen rumänischen Stadt auch. Als etwas langatmig habe ich diese Schilderungen zeitweise empfunden, aber andererseits als durchaus legitim - holte sich Pici auf diese Art noch einmal alle Mitglieder iher großen Familie in ihre Erinnerung zurück, alle in den Jahren des Holocaust ums Leben gekommen.

    Die schlimmen Erlebnisse Picis nach dem Verlust ihrer Heimat in den 40er Jahren nach der Machtergreifung Hitlers nehmen entsprechend etwa ein Drittel des Buches ein. Die Vertreibung ihrer Familie aus der kleinen rumänischen Stadt, die Erfahrungen im Ghetto, die Deportationen in verschiedene Konzentrationslager, die Kälte, die Hitze, der Hunger, die Unmenschlichkeit, die Angst, die Krankheiten, das Trauma, der Tod - Dinge, über die es sicher auch nach 70 Jahren noch schwerfallen dürfte zu sprechen.

    Was mich bei der Lektüre verblüffte, waren die großen Erinnerungslücken Picis, die viele schreckliche Erlebnisse und Details ausgeblendet zu haben scheint.


    "Und auch für die folgenden Zeiten gibt es solche kleinen Momente, die völlig in meinem Gedächtnis fehlen, aber nicht so, dass ich sie nach Jahren vergessen hatte, sondern so, als hätten sie nichts mit mir zu tun gehabt. Vielleicht, weil mein Verstand dies alles nicht nachvollziehen konnte und von sich wegschob..." (S. 90)


    Entsprechend rudimentär erscheinen denn auch teilweise die Erinnerungen, Spotlights der Schrecken, wobei die Schilderungen selbst nahezu nüchtern erscheinen. Dennoch kommt das Grauen beim Leser an, die Bilder lassen sich ncht verdrängen, die Unfassbarkeit der Erinnerungen bricht sich Bahn. Zahlreiche in den Text integrierte Fotos (viele aus dem Privatbesitz des Autors) unterstreichen das Geschriebene, geben dem Erzählten ein Gesicht und verankern das Grauen in der Realität.

    Der Schreibstil ist einfach, erinnert zeitweise an einen ungeübten Schulaufsatz. Doch vieles ist in wörtlicher Rede wiedergegeben und dokumentiert so eher das Gespräch zwischen dem Enkel und seiner Großmutter Pici als dass es literarisch aufgearbeitet ist. Dieses Stilmittel der wörtlichen Rede unterstreicht in meinen Augen die Authentizität der Erzählung.

    Neben den bereits erwähnten Fotos gibt es - vor allem in dem vielseitigen Anhang - auch zahlreiche Kopien von alten Briefen, Dokumenten und Listen, die die Erinnerungen Picis in Raum und Zeit des Holocaust verankern. Hier hätte ich mir eine bessere Qualität der Darstellung gewünscht, denn viele der genannten Quellen waren durch eine blasse und verschwommene Kopie für mich tatsächlich kaum leserlich, was ich wirklich bedauerlich fand.

    Robert Scheer hat mit diesem Buch nicht nur seiner geliebten Großmutter ein Denkmal gesetzt, sondern mit Picis Erinnerungen auch ein persönliches Mahnmal geschaffen. Ein Buch 'Gegen das Vergessen', das sehr persönliche Einblicke gewährt.


    © Parden
  4. Cover des Buches Der Vorleser (ISBN: 9783257070668)
    Bernhard Schlink

    Der Vorleser

     (5.744)
    Aktuelle Rezension von: BM2GE21ta

    Der Vorleser ist ein fesselndes und ergreifendes Werk. Die Geschichte handelt von der ungewöhnlichen Beziehung zwischen einem 15-jährigen Schüler Michael Berg und einer deutlich älteren Frau Hanna Schmitz, die er später als Angeklagte in einem Gerichtsprozess wieder trifft. "Der Vorleser" ist aber kein einfacher Liebesroman, sondern eine Auseinandersetzung mit den Nachwirkungen der Nazizeit in der deutschen Gesellschaft. Schlink geht auf die Schuld der älteren Generation ein und zeigt, wie sie noch immer das Leben der jüngeren Generationen beeinflusst. Er zeigt geschickt auf, wie komplex die Umstände sein können, um sich schuldig zu machen. Insgesamt ist Der Vorleser ein faszinierender Roman, der den Leser/die Leserin emotional berührt. Der Schreibstil ist einfach und klar, aber zugleich tiefgründig und poetisch. Es ist ein Buch, das man nicht so schnell vergisst und das zum Nachdenken anregt. Wer dieses Buch noch nicht gelesen hat, sollte es unbedingt auf seine Leseliste setzen. 

    CS


  5. Cover des Buches Die Chroniken des Aufziehvogels (ISBN: 9783832181420)
    Haruki Murakami

    Die Chroniken des Aufziehvogels

     (593)
    Aktuelle Rezension von: HansDurrer

    Diese Neuübersetzung aus dem Japanischen von Ursula Gräfe ist um 300 Seiten länger als die alte Übersetzung aus dem Englischen, lässt der Verlag wissen.

    Murakamis Schreiben hat etwas Leichtes und macht mich oft lachen. „Während ich den Garten betrachtete, blieb die Taube auf der Antenne sitzen und gurrte mit einer Zuverlässigkeit und Regelmässigkeit, die einem Finanzbeamten alle Ehre gemacht hätte.“

    Der Protagonist Toru Okada, ist 30 Jahre alt, hat Jura studiert, als Botenjunge in einer Anwaltskanzlei gearbeitet und dann seinen Job aufgegeben – eine Existenz als Anwalt konnte er sich nicht vorstellen. Sein Leben stagniert. Seine Frau Kumiko ist Redakteurin bei einer Zeitschrift für Natur- und Gesundheitskost. Der Kater der beiden ist davongelaufen. Malta Kano („Frau Kano war sehr schön. Zumindest sehr viel hübscher, als ich sie mir beim Klang ihrer Stimme am Telefon vorgestellt hatte.“), die über hellseherische Fähigkeiten verfügt, soll helfen, ihn wiederzufinden.

    Frau Kano hat eine jüngere Schwester, Kreta Kano, die von Kumikos Bruder Noboru Wataya, einem seelenlosen Typen par excellence, vergewaltigt wurde. Bei Toru Okadas Beschreibung seines Schwagers, fühlte ich mich an Donald Trump erinnert. „Er war ein zutiefst gemeiner Mensch und ein hohler Egoist. Aber ganz eindeutig tüchtiger als ich.“

    Bei der Suche nach dem Kater stösst Herr Aufziehvogel, wie Toru Okada genannt wird, auch auf die 16jährige, sehr gewitzte May Kasahara, die bei einem Perückenhersteller arbeitet. „In der Firma, in der ich arbeite, darf man niemals das Wort ‚Glatze‘ verwenden. Wir müssen immer von ‚Herren mit zurückweichendem Haaransatz‘ sprechen. ‚Glatze‘ ist nämlich diskriminierend. Einmal habe ich zum Spass ‚Menschen mit Haupthaarbehinderung‘ gesagt. Da ist der Chef sofort ausgerastet. Das sei überhaupt nicht witzig und völlig unpassend. Die nehmen ihren Beruf alle total ernst. Kennen Sie das? Die meisten Leute auf dieser Welt nehmen alles total ernst.“

    Halte ich mich in einer mir unbekannten Gegend auf, finde ich so recht eigentlich alles interessant und speziell das Alltägliche. Murakami beschreibt viel Alltägliches, wodurch dieses gleichzeitig spannend und seltsam wirkt. „Kaum tut man einen Schritt aus dem Haus, hören sich alle Telefone gleich an.“

    Von Herrn Honda, einem Mann mit übersinnlichen Kräften, lese ich. „Wie Herr Honda damals sagte, ist das Schicksal etwas, worauf man im Nachhinein zurückblickt, und nichts, das man im Voraus kennen sollte.“ Und von grausamen Mongolen und pflichtgetreuen Japanern erfahre ich.

    Eines Nachts dann kommt Kumiko nicht nach Hause, bleibt auch am andern Morgen verschwunden. Nach und nach stellt sich heraus, dass es da einen anderen Mann gibt und sie sich scheiden lassen will.

    Die Chroniken des Aufziehvogels zeichnet sich durch wunderbare, oft sehr witzige Dialoge aus, dann aber auch immer wieder durch Sätze, die mich nicht nur schmunzeln machen („Ich seufzte. Nicht dass Seufzen geholfen hätte, aber ich konnte nicht anders.“), sondern die ich auch wunderbar anregend finde. „Ich dachte kurz an irgendetwas und entliess es ins Leere.“ Murakami zu lesen, bedeutet immer auch, seine Aufmerksamkeit zu schulen. „Sagen wir mal, die Menschen würden ewig leben, nie älter werden und die ganze Zeit gesund bleiben. Meinen Sie, die würden überhaupt noch nachdenken, so wie wir? Wir machen uns doch Gedanken über mehr oder weniger alles. Philosophie, Psychologie, Logik, Religion, Literatur und so. Aber ohne den Tod käme doch kein Mensch auf so komplizierte Ideen.“

    Mit den Schwestern Kano und der jungen May Kasahara ist Herr Aufziehvogel auf eine sehr spezielle Art verbunden; alle drei scheinen an ihm Seiten wahrzunehmen, die ihm selber gar nicht bewusst sind, ihn jedoch wesentlich ausmachen.

    Eines Tages bemerkt er in seinem Gesicht ein Mal, hält sich drei Tage zum Nachdenken am Grund eines Brunnens auf, wo er von Kreta Kano besucht wird. Er macht sich kundig über die japanische Besetzung der Mandschurei. Und eines Nachts liegt plötzlich die nackte Kreta Karo neben ihm im Bett. Sehr unterschiedliche und teilweise höchst unwahrscheinliche Geschichten gehen nahtlos und ganz unaufgeregt ineinander über, ganz so als ob das Leben ein Traum und eigenartig unwirklich wäre – was es ja auch ist.

    Die Chroniken des Aufziehvogels ist ein sehr philosophisches Werk, mit dem Akzent auf Spüren („Daraufhin nahm sie meine Hand und legte sie auf die Narbe an ihrem Auge. Als ich über May Kasaharas Narbe strich, übertrugen sich die Wellen ihres Bewusstseins auf meine Fingerspitze. Es war ein leichtes, wie suchendes Zittern.“) und Wahrnehmen („Hingucken kann doch eigentlich jeder.“). Gleichzeitig ist es ein surreales Werk von einer wunderbaren Leichtigkeit, reich an subtilem Witz. Sie habe keine Ahnung wie sie aus dem Brunnen raus und zu ihm ins Bett gekommen sei, sagt Kreta Kano. „’Meine Erinnerung reisst mittendrin ab. Der Riss ist so breit.‘ Kreta Kano hob beide Zeigefinger und zeigte mir einen Abstand von etwa zwanzig Zentimetern. Mir war unklar, wie viel Zeit das bedeuten sollte.“

    Dann will sie mit ihm nach Kreta reisen, um ihn, wie sie ihm mitteilt, vor etwas sehr Schlimmem zu bewahren. Doch zuvor will sie ihren Namen ablegen und nicht mehr als Medium im Einsatz stehen. Sie fliegt hin, er bleibt zurück. Was dann geschieht, soll hier nicht verraten werden … Nur soviel: Toru Okada möchte das Nachbargrundstück erwerben, auf dem ein Fluch liegt …

  6. Cover des Buches 1965 - Der erste Fall für Thomas Engel (ISBN: 9783734110269)
    Thomas Christos

    1965 - Der erste Fall für Thomas Engel

     (59)
    Aktuelle Rezension von: alexandra_bartek

    Vorab möchte ich hier eine Tigger Warnung aussprechen da im Buch folgende Themen vorkommen

    -Kindesmissbrauch und Gewalt


    Dieser Kriminal Roman ist in 3 Teilen unterteilt , jeder dieser drei Teile trägt einen Songtitel. Thomas möchte beruflich gern zur Kripo. Dies möchte jedoch sein Vater nicht. Wiederum sein so genannter "Onkel" Strobel ein alter Freund seines Vaters,setzt sich aber für ihn ein, so das sein Wunsch in erfüllung geht. Er gibt seinem Vater im Gegenzug das Versprechen als bester dort abzuschliesen. Ob es ihm gelingt?

    Wir springen beim Lesen, ab und zu auch in das Jahr 1939,  in diesem wird ein schrechliches Verbrechen an einem Mädchen namens Lotte verübt. Hier kann man jedoch nicht wirklich rauserlesen ,wer der Mörder ist , oder was die wirklichen Beweggründ für diesen Mord waren.Raus kommt nur das Strobel , damals mit diesem Fall zu tun hatte. Doch der damalige SA Chef hat die Sache dem jungen Strobel entzogen. Doch sein Ehrgeiz war geweckt ,und er konnte den Fall nicht auf sich beruhen lassen. 

    In der Zwischenzeit geht Thomas auf die Polizeischule, dort stellt er schnell fest ,das dort einige ältere Polizisten eine "braune" Vergangenheit haben. Diese gehen jedoch nicht weiter auf ihre Vergangenheit ein. Frei nach dem Motto, Befehl war Befehl ,und wird nicht hinterfragt. Thomas lernt ein Führsogemädchen namens Peggy kennen und die beiden verlieben sich in einander. Doch dann passiert wieder ein Mord an einem jungen Mädchen, das genauso drapiert ist wie damals 1939. Doch warum passiert 26 Jahre nichts und auf einmal doch wieder? Aus verzweiflung ruft Thomas, Strobel an und erzählt ihm alles.

    Er missachtet die Order die er von Strobel bekommt und wird am nächsten Tag als Strafe ins Archiv geschickt ,wo er Akten vernichten soll. Dabei findet er die damalige Akte von 1939,von dem Mädchen Lotte, welches Tod in einer Ruine gefunden wurde, und genau so wie das Mädchen welches er gefunden hat auf die gleiche Weise ermordet wurde.

    Nun beginnt Thomas auf eigene Faust zu ermitteln und gerät in einen Sumpf in dem es hauptsächlich um die Nazis geht. Die spuren reichen bis nach Polen zurück, wo Strobel mit seinem Vater stationiert war und so die kameradschaft fürs Leben geschlossen wurde. 

    Wer ist dieser Kerl der Kleine Mädchen so zurichtet und dann 26 Jahre wartet.oder ist es ein Nachahmungstäter?

    Warum kommen bei Thomas seinen Rechercen auf einmal Menschen um?

    Welche rolle spielt Strobel wrklich?

    Und warum ist 26 Jahre kein Mädchen zu tode gekommen?

    Diese Fragen werden alle in diesem Spannenden Roman beantwortet. 

    Die Personen um die es geht sind alle sehr glaubwürdig. Der Leser kommt hier voll auf seine Kosten was die Spannung angeht. Da bis zu letzt wirklich unklar ist wer der Mörder ist. Auch die Nebencaraktere sind in ihrer Rolle sehr tragend und glaubwürdig. Man bekommt nicht das Gefühl das man einfach nur ein Buch liest sondern auch irgendwie mit dabei ist. 

    Ich kann hierfür 5 Sterne vergeben und eine Leseempfehlung. Aber bitte es sollten wirklich nur die Lesen, die beim lesen mit Gewalt keine Probleme haben. Selbst mir als 3 Fache Mama hat das Herz geblutet bei den Misshandlungen (sie werden zwar nie beschrieben) aber durch die ermittlungen kommt so das ein oder andere eben durch. 

  7. Cover des Buches Vergesst unsere Namen nicht (ISBN: 9783847900726)
    Simon Stranger

    Vergesst unsere Namen nicht

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Jamii
    Hvor mye må det vel ikke til for å bevare sin verdighet, sin mennesklighet, når hele systemet, du er plassert inn i, er bygget opp med ett eneste formål: å ta det vekk fra deg? (Wie viel braucht es wohl, um die eigene Würde und Menschlichkeit zu bewahren, wenn das gesamte System, in dem du plaziert bist, nur ein einziges Ziel hat: Sie dir zu nehmen?


    Inhalt

    Als Simon Strangers Sohn eines Tages den Stolperstein von Hirsch Komissar freilegt, setzt das eine Reihe von Ereignissen in Gang, die Teile der Familiengeschichte seiner Frau Rikke aufdeckt. 

    Was macht es mit Menschen, in ein Haus zu ziehen, in dem während des zweiten Weltkriegs eine der gefürchtetsten Banden Norwegens ihr Unwesen trieb und zahlreiche Menschen folterte und umbrachte? 

    Was ist mit Hirsch passiert, nachdem er eines Vormittages in ein Gefangenenlager gebracht wurde und wie reagierten seine Kinder auf die Nachricht von seinem Tod?

    Und was muss passieren, damit der Sohn eines Schuhmachers zu einem der meistverhasstesten Schreckensgestalten Norwegens wird?


    Meine Meinung

    Von der ersten Seite an, findet Stranger genau die richtigen Worte, um seine Leser_innen zu treffen. Mehr als ein Mal musste ich das Buch auf die Seite legen, ein paar Mal tief durchatmen und eine kurze Pause einlegen, bevor ich weiterlesen konnte. Das lag sicher auch daran, dass das Buch, wo es nur irgendwie möglich war, auf historischen Ereignissen beruht.

    Durch den Aufbau des Buches und der Kapitel (A wie Anklage, B wie Bande, usw) und dass er dieses Format immer wieder aufgreift, bringt Leser_innen immer wieder aus dem Buch heraus, gibt einem Platz und kurze Atempausen. Gleichzeitig macht er mit den Wörtern, die er als Vergleiche verwendet, Andeutungen, die oft grausamer sind, als es Beschreibungen wären. (Anm: hier kann ich nur von den, in der Originalsprache verwendeten, Wörtern ausgehen, weil das die einzige Ausgabe ist, die ich gelesen habe, ich weiß nicht, wie die übersetzt wurden

    Was die Charaktere betrifft, sind die meisten Aktionen wenigstens teilweise nachvollziehbar. Hauptsächlich Rinnan und (teilweise) Ellen haben meiner Meinung nach oft wiedersprüchlich gehandelt. 

    Was mich im Laufe des Buches oft verwirrt hat und wovon ich mir mehr gewunschen hätte, wäre ein Übersicht, wie die einzelnen Personen miteinander in Verbindung stehen. Obwohl ein Glossar vielleicht etwas kontraproduktiv wäre, weil es in gewisser Weise auch darum ging, die Familiengeschichte und deren Zusammenhänge auszugraben, hatte ich vor allem am Anfang oft Schwierigkeiten, Leute zuzuordnen.

    Eine Sache, die vielleicht noch erwähnt werden sollte: in dem Buch fehlen jegliche Triggerwarnungen, obwohl Themen wie sexuelle und andere Gewalt, Selbstmord und natürlich Krieg und Folter erwähnt und ausdrücklich beschrieben werden. 

    Fazit

    Es ist ein wirklich interessantes Buch, das mich jedenfalls öfter die Namen auf Stolpersteinen lesen lässt und Leuten in Erinnerung ruft, dass das diese Leute nicht nur Namen, sondern auch Kindheiten, Erinnerungen, Liebende und zu früh beendete Leben hatten. Wir werden ihre Namen nicht vergessen und dafür sorgen, dass sie noch lange nicht ein zweites Mal sterben.

    Allerdings ist es kein Buch, dass man auf die leichte Schulter nehmen und einfach mal nebenbei lesen kann.


  8. Cover des Buches Der Baader-Meinhof-Komplex (ISBN: 9783455850703)
    Stefan Aust

    Der Baader-Meinhof-Komplex

     (308)
    Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemaus

    Während meine Mutter beim Post-oder Bankschalter anstand (ATM gab es damals noch nicht), guckte ich mir das große Poster mit all den gesuchten RAF-Gesichtern an. In jeder Bank, Geschäft, Bahnhof oder öffentlichem Amt hing dieses Plakat! Wann immer wir mit unseren Eltern aus Hamburg nach Hause nach HH-Lemsahl fuhren, wurden wir von mindestens einer Polizeikontrolle gestoppt. Am Ende wohnte die RAF nur 5 Km von meinem Elternhaus in Poppenbüttel entfernt.

    #derbaadermeinhofkomplex war das erste Buch, das mir alle Zusammenhänge der RAF darstellte.
    Es ist schon länger her, dass ich es gelesen habe, aber ich weiß noch, das es sich wie ein Krimi las. 878 Seiten Spannung pur. Allerdings erinnere ich mich auch, dass ich über Baaders seitenlangen, intellektuellen Ergüsse ohne Punkt und Komma im Gerichtssaal hinweggelesen habe.
    Danke #stefanaust

  9. Cover des Buches Pandora (ISBN: 9783426307793)
    Amber & Berg

    Pandora

     (57)
    Aktuelle Rezension von: Stephanus

    Berlin im Jahr 1948. Die Stadt liegt in Trümmern und das Leben beginnt sich wieder zu organisieren. So auch die Unterwelt, die rasch aus dem Mangel Kapital schlägt und Schieber gelangen zu großem Reichtum. Vor diesem Hintergrund muss der neu nach Berlin gekommene Kommissar Hans-Joachim Stein den Mord an einem Schieberkönig aufklären. Sehr bald merkt er, dass die Polizei selbst nicht immer auf dem Weg des Gesetzes geht und die neu gegründete Mordkommission Berlin West noch weit von einer normalen Polizeibehörde entfernt ist. Die Ermittlungen führen ihn in die Halb- und Unterwelt der Stadt und oft gerät Stein an eine Mauer des Schweigens. Als ein weiterer Mord passiert versucht sein Chef diesen zu vertuschen und Stein merkt sehr schnell, dass der Geist des Nationalsozialismus noch allgegenwärtig ist. Mit Hilfe seines Assistenten, an seinem Chef vorbei, gelingt ihm aber schließlich die Aufklärung der Verbrechen.

    Die Handlung wird vom Autor im Berlin der Nachkriegszeit eingebettet. Dabei wird zunächst sehr detailreich die Stadt und die Situation der Stadt gezeichnet. Leider kommen die einzelnen Charaktere dabei ein wenig zu kurz und bleiben teils schemenhaft. Die Krimi-Handlung ist ordentlich konstruiert, leidet aber ein wenig an den vielen Orten, die beschrieben werden. Die Spannung hält sich dabei in Grenzen. Die Behandlung des Nationalsozialismus gerät dann ab der Mitte des Buches zu dominant und lässt die Krimi-Handlung fast in den Hintergrund treten. Das Buch war für mich daher leider nur Durchschnitt und es gibt andere Autoren, die den Spagat aus Krimi und Nazionalsozialismus in Berlin deutlich besser bewerkstelligt haben.

  10. Cover des Buches Deutsches Haus (ISBN: 9783869092577)
    Annette Hess

    Deutsches Haus

     (34)
    Aktuelle Rezension von: simone_richter

    Annette Hess kennen wir als Drehbuchautorin von Serien, wie „Weissensee“ und „Kudamm 56“.  Nun hat sie diesen Roman nachgelegt. In diesem übersetzt die junge Eva Bruns im ersten Frankfurter Auschwitzprozess polnische Zeugenaussagen. Dabei setzt sie sich mit der Schuldfrage des Landes und auch mit ihrer eigenen Familie auseinander.

    Diese Vergangenheitsbewältigung ist dann auch sehr gelungen. Mich hat es emotional mitgenommen. Dieser Mief aus dem Anfang der Sechzigerjahre mit traditionellen Rollenverständnis und Evas Familie mit dem Gasthof „Deutsches Haus“, ihrer Schwester Annegret auf einer Station für Neugeborene, wo es rätselhafte lebensgefährliche Infektionen gibt und Jürgen, mit dem Eva liiert ist, ganz sittentreu ohne Sex vor der Ehe, der einen an Demenz erkrankten früheren Kommunisten als Vater hat, den die Nazis gefoltert haben und es zu einem Versandhausimperium als Millionär gebracht hat. Alle wollen redlich ihren Alltag meistern und scheitern doch an ihrem Spießertum.

     In fantastischem Zeitkolorit und Atmosphäre wird das alles erfasst und man erkennt mit welchen Konventionen und Gesetzen das eigenständige Leben daran scheitert. Dabei zeigt sich Eva als ernste, beflissene junge Frau auf dem Weg der Emanzipation. Außerdem heißt es, Verdrängen hilft nicht, um später ein heiles Seelenleben zu haben.

    Das Hörbuch hat mich in einen Sog gezogen und die Geschichte ist gerade wieder wichtiger als sonst gegen das Vergessen und dem wieder aufkeimenden Antisemitismus und Fremdenhass.  

  11. Cover des Buches Und über mir das Meer (ISBN: 9783734107498)
    Mary Lynn Bracht

    Und über mir das Meer

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Jeys_Book_Lines

    Die dunkle Geschichte von Hana hat mich im positiven Sinne überrascht und im Nachhinein doch sehr bewegt. Der größtenteils gegenwärtige Schreibstil ist leicht zu lesen und passt gut zur allgemeinen Story. Die abwechselnde Sicht der beiden Hauptprotagonisten, sowie die Rückblenden, fand ich erfrischend, so kam erfreulicherweise keine Langeweile auf, wie es leider in so vielen anderen Büchern der Fall ist. Die gesamte Geschichte war äußerst tiefgründig, vor allem wenn man bedenkt, dass Sie auf wahren, historischen Begebenheiten beruht und die Handlung im Korea der vierziger Jahre angelehnt ist. Zu diesen Zeiten wurden etliche koreanische Frauen als „Trostfrauen“ missbraucht, was bis heute noch Auswirkungen auf unsere Zeit hat. Eine der Hauptprotagonisten steht für diese Opfer der Kriegsvergewaltigungen. Es ist toll, dass die Autorin ein fast in Vergessenheit geratenes Thema aufgreift und für die Frauen, die bis heute unter der Vergangenheit leiden, spricht. Gut gefallen hat mir außerdem, dass kein Volk zum allgemeinen Feindbild gemacht wurde, die Charaktere zeigen hier mehrere Facetten, zu denen man sich schlussendlich seine ganz eigenen Gedanken machen kann. Ich habe ja einige Bücher über den 2. Weltkrieg gelesen, die damaligen Ereignisse in Asien waren mir allerdings nicht bekannt. Das Leben der Haenyeo , der Taucherinnen im Meer, wird hier ebenfalls gut dargestellt, sie haben zu diesen Zeiten in den Tiefen des Meeres mehr Freiheit genießen können, als die restliche Bevölkerung. Mit dem Ende konnte ich mich sehr gut abfinden, im Gesamten hat mich dieses traurige und ergreifende Buch doch ziemlich berührt und hat mir zudem einen Einblick in Themen gegeben, von denen ich vorher noch nichts gewusst habe. Eine  klare Leseempfehlung meinerseits.

  12. Cover des Buches Gezeitengrab (ISBN: 9783499256974)
    Elly Griffiths

    Gezeitengrab

     (50)
    Aktuelle Rezension von: simonfun

    Selten so eine langweilige forensische Archäologin kennengelernt. Anstatt sich auf die spannende Aufgabe zu konzentrieren den Fall zu lösen, ergibt sich die Heldin seitenweise ihren Selbstzweifel-Rumheulereien und ihre Freundlin mit ihren eigenen Traumatas zieht sie noch weiter runter. Dann kommt noch der leibliche Vater des Kindes ins Spiel. Noch so ein hin und her gerissener, der nicht zu seinem größten Fehltritt steht. Das alles auf einem trostlosen Flecken Erde in einem trostlosen Dorf mit seinen 8 Einwohnern. Selbst das Schicksal der üblichen Nazis war mir irgendwann egal. Kurz vor der Hälfte der Ereignislosikeiten habe ich das Buch für immer weggelegt. Auf dem Einband hätte Drama und nicht Kriminalroman stehen sollen.
    Wie auch immer - Zeitverschwendung!

  13. Cover des Buches Das Alphabethaus (ISBN: 9783423219525)
    Jussi Adler-Olsen

    Das Alphabethaus

     (541)
    Aktuelle Rezension von: Miles_DE

    Die erste Hälfte des Buches ließt sich leider sehr zäh, auch wenn das Setting und die Idee sehr spannend sind.

    Die zweite Hälfte ließt sich viel besser, aber da lässt dann die Geschichte leider nach.

  14. Cover des Buches Die Vergessenen (ISBN: 9783844527902)
    Ellen Sandberg

    Die Vergessenen

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Claudia107

    Inhaltsangabe: "Manolis Lefteris erhält 2013 den Auftrag, geheimnisvolle Akten in seinen Besitz zu bringen. Er ahnt nicht, dass er im Begriff ist, ein Verbrechen aufzudecken, das weit in der Vergangenheit liegt. Die Spur führt ihn zu Kathrin Mändler, die sich, als sie 1944 eine Stelle als Krankenschwester annimmt, zum ersten Mal in ihrem Leben nützlich fühlt. Als sie dem charismatischen Arzt Karl Landmann begegnet, merkt sie zu spät, worin seine Arbeit besteht und dass diese das Leben vieler Menschen bedroht – auch ihr eigenes."

    Das Hörbuch besteht aus 1 MP3-CD, hat eine Laufzeit von 10 Stunden 7 Minuten (gekürzte Lesung) und wird von Thomas M. Meinhardt sehr gut eingelesen. Mir hat es jedenfalls Freude gemacht ihm zu lauschen. 

    Diese Geschichte deckt ein schweres Verbrechen im Dritten Reich auf, Euthanasie,  das Töten von unwertem Leben. Es ist wirklich unglaublich und leider wahr, was damals im 2. Weltkrieg unter der Führung Hitlers geschah. Auch wenn die Klinik Winkelberg, wie in dem Roman von Ellen Sandberg beschrieben, nur fiktiv ist, kann es so oder so ähnlich tatsächlich gewesen sein. 

    Leider kommen in diesem Roman sehr viele Personen vor, was das Ganze sehr komplex macht und man muss höllisch aufpassen, dass man alles versteht und nicht durcheinander kommt, u.a. auch wegen der teilweise ähnlich klingenden Namen. Da ich ja das Hörbuch lauschte hatte ich nicht die Möglichkeit nachzulesen, sondern musste konzentriert hören. Zum Ende hin wird es dann sehr spannend und ich fand, es ist der Autorin gut gelungen die Verwirrungen logisch zu erklären. 

    Fazit: Das Thema Euthanasie im Dritten Reich, verpackt mit einer Familiengeschichte ist hier gut gelungen, wenn es auch durch die vielen Mitwirkenden sehr verwirrend ist und man musste aufpassen alles zu verstehen. Das Ende ist dann dermaßen spannend, dass ich am Liebsten nonstop weiter gelauscht hätte.

  15. Cover des Buches Und was hat das mit mir zu tun? (ISBN: 9783462004267)
    Sacha Batthyany

    Und was hat das mit mir zu tun?

     (23)
    Aktuelle Rezension von: DrGordon

    Sehr gut recherchierte Familiengeschichte. Man merkt, dass der Autor selbst Journalist ist. Eine einfache, direkte Sprache mit guten Spannungsbogen, trotz der zeitlichen Sprünge in dem Buch.

    Batthyany, Jahrgang 1973, in der Schweiz geboren großgeworden stammt aus einer alten ungarischen Adelsfamilie aus der Ungarisch-Österreichischen Grenzregion. Er spricht selbst ein wenig ungarisch, obwohl die Mehrzahl seiner Familie mittlerweile im Tessin lebt.

    Er entdeckt ein Tagebuch seiner Großmutter, welches sie eigentlich zerstören wolllte und erfährt aus ihrem Leben im Burgenland und ihrer persönlichen Nähe zu einem Kriegsverbrechen an Juden am Ende des 2. Weltkrieges. Er erfährt, dass sein Vater, 10 Jahre in einem sibirischen Gulag war, da er aus einer Adelsfamilie stammt und somit Klassenfeind war.  

    Er ist regelmässig bei einem Psychiater um zu erforschen, was die Familiengeschichte mit ihm selbst zu tun hat. Nur um letztlich zu erkennen, dass selbst direkt Betroffene an Fakten und der "Wahrheit" nicht immer interessiert sind, da es  nicht deren "Wahrheit" ist. Selbst bei Opfern des Holocaust, wie der Agnes Mandl, Auschwitzüberlebende, deren Eltern umgekommen sind. Wenn die Nachkommen auch Opfer sind, ist er dann Täter?

    Batthany erkennt auch, dass er selbst weder den Mut noch die Kraft gehabt hätte, selbst Juden zu helfen oder zu verstecken. 


  16. Cover des Buches Blinde Vögel (ISBN: 9783499259807)
    Ursula Poznanski

    Blinde Vögel

     (563)
    Aktuelle Rezension von: Charlie753

    In der Nähe eines Campingplatzes werden zwei Leichen gefunden. Eine junge Frau, erdrosselt und ein ungefähr gleichaltriger Mann, erschossen, mit einer Pistole in der Hand. Es sieht nach Mord und Selbstmord aus, aber Beatrice Kaspary denkt nicht daran, sie geht einem Mord nach. Bei den Ermittlungen stoßen sie und ihr Kollege Florin Wenninger auf eine Facebook Gruppe über Gedichte, in der die beiden Opfer Mitglieder waren. Um die Gruppe zu beobachten, schleust Beatrice sich unter falschen Namen ein. Doch bald wird ein weiteres Opfer tot aufgefunden, das ebenfalls Mitglied in dieser Gruppe war.


    Das Buch beginnt so, wie viele Krimis beginnen: Zwei Tote werden aufgefunden. Doch die Auflösung des Ganzen ist viel größer und bedeutender, als ich erstmal erwartet habe. Das gefällt mir wirklich gut, da ich wirklich überrascht war. Leider kamen in der Auflösung am Ende sehr viele Namen vor, ich habe erstmal nicht alles verstanden, aber die Autorin hat alles gut erklärt, sodass ich am Ende doch die Hintergründe verstanden habe.

    Das Buch wird aus der Perspektive von Beatrice erzählt, zwischendurch gibt es immer wieder kleine Einschübe, was der Täter/die Täterin gerade denkt, ohne seinen/ihren Namen zu verraten. Das steigert die Spannung. Ursula Poznanskis Art und Weise zu schreiben ist sehr angenehm, sodass ich alle Handlungsschritte nachvollziehen kann und mir nichts unklar ist.

    An der Reihe über Beatrice Kaspary und Florin Wenninger finde ich besonders gut, dass man auch etwas über das Privatleben der Ermittler erfährt und nicht nur über die Ermittlungen. Das lässt Beatrice und Florin sympathisch wirken.

    Leider ist die erste Hälfte etwas langatmig und viele Spuren führen ins Nichts. Zum Glück wird das Buch später spannender ich habe ab dann bis zur Auflösung am Ende mitgefiebert.

    Insgesamt ist der Kriminalroman "Blinde Vögel", der zweite Teil der Beatrice Kaspary und Florin Wenninger Reihe, von Ursula Poznanski eine gut gelungene Fortsetzung, auch wenn der erste Teil sich etwas zieht. Ich empfehle diese Reihe allen Urusula Poznanski Fans und Leuten, die gerne Kriminalromane mit tieferer Handlung und sympathischen Ermittlern lesen.

  17. Cover des Buches Tote Väter (ISBN: 9783839216194)
    Andrea Weisbrod

    Tote Väter

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis
    Als Teresa Kern, eine Historikerin mit Neigung zur Kriminalistik, im Nebenzimmer ihres Hotels in Paris den sterbenden Karl Stein findet, ahnt sie noch nicht in welche Abgründe sie verwickelt wird. Der Tote ist nämlich kein Unbekannter für sie: er ist der Vater der Zwillinge Falk und Christine, die Teresa zu ihren engsten Freunden zählt.

    Andrea Weisbrod lässt Teresa gemeinsam mit den Lesern in die Tiefen der menschlichen Seele eintauchen. Geschickt pendelt die Autorin zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Manchmal ist erhöhte Aufmerksamkeit nötig, um die Zeit- und Ortswechsel nicht zu übersehen.

    Die Handlung ist gut durchgedacht. Die Figuren sind in ihrer Bosheit genial erdacht. Die eine oder andere nimmt im Verlauf der Geschichte eine vielleicht doch unerwartete Entwicklung.

    Ein extra spannender Krimi, der mich bis zu seinem Ende nicht losgelassen hat.
  18. Cover des Buches Tage der Nemesis (ISBN: 9783747202944)
    Martin von Arndt

    Tage der Nemesis

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Scheherazade

    In Berlin wird im Jahr 1921 ein ehemaliges türkisches Staatsoberhaupt ermordet. Dieser war in Berlin untergetaucht, da er einer der Hauptverantwortlichen für den Völkermord an Armeniern in der Türkei war. Der Attentäter gehört wahrscheinlich zu einer Terrororganisation, die die Opfer des Genozids rächen will. Kommissar Andreas Eckart beginnt zu ermitteln und gerät zwischen die politischen Fronten in einem verfeindeten Europa.

    „Tag der Nemesis“ verpackt ein sehr brisantes Thema in der Geschichte in einen packenden Thriller. Dabei gelingt es hier sehr gut historische Fakten mit Fiktion zu verbinden. Die Fakten sind dabei sehr gut in den Thriller eingearbeitet, in die Handlung wie auch in viele Dialoge. Es wird dabei nie langweilig und wirkt auch an keiner Stelle wie ein Geschichtsunterricht. Die Konflikte zu dieser Zeit werden sehr gut dargestellt und auch die Rolle von Deutschland wird verständlich erklärt.

    Die Geschichte wird meist aus der Perspektive des Kommissars Eckart erzählt. Allerdings gibt es auch kurze Perspektivwechsel. Der Kommissar ist eine sehr vielschichtige Figur und dadurch sehr realistisch. Er hat im ersten Weltkrieg gekämpft und dies hat ihn gezeichnet. Er ist Morphium abhängig und war mir somit nicht immer sympathisch, allerdings waren alle seine Handlungen für mich nachvollziehbar.

    Die Geschichte an sich ist sehr interessant erzählt und der Schreibstil flüssig zu lesen und passt zu dieser Zeit und den Ereignissen. Da die Verstrickungen insgesamt so vielschichtig sind, fällt es dem Leser auch schwer nur für eine Seite Partei zu ergreifen, da man die anderen auch verstehen kann. Dies macht es so spannend. Insgesamt schafft es Martin von Arndt die Spannung bis zur letzten Seite zu halten, sodass man das Buch eigentlich nicht mehr aus der Hand legen will. Von mir gibt es 5 Sterne für einen wirklich gelungenen Politthriller.

    Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der gern Thriller liest, oder sich für diese Zeit interessiert.

  19. Cover des Buches Der Tod ist mein Beruf: Roman (ISBN: 9783841213280)
    Robert Merle

    Der Tod ist mein Beruf: Roman

     (154)
    Aktuelle Rezension von: Mike-Chick

    Bei Werken, die die Zeit um den Zweiten Weltkrieg behandeln, bin ich immer etwas skeptisch. Ich möchte keinen Schmu lesen, sondern wenn es geht, Geschichten, die die Realität so deutlich widerspiegeln, dass es wehtut. Und das schafft dieses Buch meiner Meinung nach. Robert Mehrle erschafft eine Kälte, die nicht bloß spürbar ist, sondern die einen auch, nachdem man das Buch zugeklappt hat, begleitet. Von dieser Art Roman darf es gerne noch deutlich mehr geben.

  20. Cover des Buches Land aus Schnee und Asche (ISBN: 9783458682585)
    Petra Rautiainen

    Land aus Schnee und Asche

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Kristall86

    Klappentext:

    „Finnland 1947: Die Journalistin und Fotografin Inkeri lässt sich in einem kleinen Ort in Westlappland nieder, um den Wiederaufbau des durch den Krieg verwüsteten Landes zu dokumentieren. Die junge Samí Bigga-Maja und ihr Großvater eröffnen Inkeri den Einblick in eine Kultur und Lebensweise, die im Zuge des Wiederaufbaus von den Finnen unterdrückt zu werden droht. Und gleichzeitig ist Inkeri aus persönlichen Motiven in Lappland: Sie will herausfinden, was mit ihrem Mann geschehen ist, der während des Krieges spurlos verschwand. Als ihr ein Tagebuch aus Kriegszeiten in die Hände fällt, scheint sie das Rätsel endlich lösen zu können …“


    Autorin Petra Rautiainen hat mit „Ein Land aus Schnee und Asche“ ihr Debüt auf den Buchmarkt gebracht. Ihre Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen und zeigt schonungslos das wohl wahre Gesicht in der Nachkriegszeit in Lappland. Das Buch wird als “kraftvoll und bewegend“ beschrieben - ist es auch und zwar so extrem, dass dieses Buch wirklich fast schon verstörend wirkt. Ab der Hälfte des Buches kippt Rautiainen ihre aufgebaute Welt um. Ihr Sprache wird düster und ihre bildhaften Beschreibungen gehen wirklich mehr als an die Grenzen. Hier ist wirklich Vorsicht geboten bei einigen „sanften“ Lesern, denn Rautiainen beschreibt hier Szenen die nicht unbedingt ertragbar sind. Weder das Cover noch der Klappentext lassen so etwas vermuten. Ich muss zugeben, ich war zutiefst geschockt und fast schon empört wie man so schreiben kann - aber, sie schreibt genau das auf, was viele Menschen gern verdrängen bzw. weder hören noch sehen wollen. Die Zeit war mehr als grausam und unmenschlich und genau das hat Rautiainen hier geschafft. Sie beschreibt das unmenschliche leider sehr detailliert. Wie andere Leser ebenfalls schon negativ angemerkt haben, löst sich der Spannung dadurch auf und man sucht vergeblich nach einer geschickten Auflösung der Geschichte. Man bleibt leider in einem ganz dicken und schwarzen Sumpf zurück. Vieles blieb angesprochen aber dafür ungelöst, vieles war und blieb verworren ohne Auflösung und die Figuren waren ebenfalls alle etwas wirr gestaltet. 2,5 neutrale Sterne

  21. Cover des Buches Die Ungerächten (ISBN: 9783839200193)
    Volker Dützer

    Die Ungerächten

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Goldie-hafi

    1947 die Welt liegt in Trümmern und hier versucht Hannah im Auftrag der Amerikaner Kriegsverbrechern auf die Spur zu kommen. In Pawel meint sie einen Gleichgesinnten zu haben, der wie sie ein Überlebender ist. Das Buch greift ein sehr spannendes Thema auf und ist dabei schonungslos deutlich. Während Hannah noch menschlich in ihrem Handeln bleibt, wird Pawel im Laufe Geschichte immer mehr vom Opfer zum Täter. So verständlich das Handeln vielleicht auch sein mag und die Geschehnisse ganz furchtbar waren, war für mich irgendwann der Zeitpunkt gekommen, indem ich mich von Pawel sehr distanziert habe und den Krimi nicht mehr als reinen Krimi lesen konnte. Ja, man kann das Buch gut lesen, aber als Highlightkrimi würde ich es nicht bezeichnen.


  22. Cover des Buches Der Fall Collini (ISBN: 9783833740244)
    Stephan Schad

    Der Fall Collini

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Masau

    *** 3,5 Sterne ***


    Schön zum schnell weghören mit gutem Twist, obwohl ich es lieber etwas ausführlicher mag.

  23. Cover des Buches Als wir im Regen tanzten (ISBN: 9783404178438)
    Michaela Saalfeld

    Als wir im Regen tanzten

     (31)
    Aktuelle Rezension von: winniehex

    1928. Berlin pulsiert, gilt als Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten. Die Schauspielerin Recha und der Regisseur Willi zur Nieden sind das Traumpaar der Metropole und ihrer blühenden Filmwelt. Hinter der Fassade bröckelt es jedoch. Die Nationalsozialisten gewinnen immer mehr an Zustimmung, auch durch die Filme der vom Großindustriellen Hugenberg übernommenen UFA. Als Jüdin ist Recha unmittelbar betroffen. Willi jedoch verschließt die Augen, und das einstige Traumpaar entfremdet sich. Werden die beiden trotz allem neu zueinander finden - oder verlieren sie einander, während die Welt um sie herum ins Wanken gerät? (Klappentext)

    Das ist der Nachfolgeteil von „Was wir zu hoffen wagten“…diese beiden Teile zusammen ergeben eine wirklich gut erzählte Geschichte. Die Geschichte ist weitererzählt, denn Recha und Willi leben ein Leben was weit über Ihre Träume hinausgegangen sind. Der einzige Traum, der für Recha nicht in Erfüllung geht, ist der Kinderwunsch. Bei Willi ist es der berufliche Erfolg, den er versucht zu erreichen es aber auch nicht schafft. Was die beiden beschäftigen sich aber nicht mit Ihren Problemen, sondern verstecken sich hinter Ihre Arbeit und verlieren sich dabei als Paar immer mehr.

    Was mir so gefallen hat ist, dass es in dem Buch politisch, gefühlvoll und die Zukunft geht. Ich mag es sehr Geschichten über den 2. Weltkrieg zu lesen denn diese spiegeln sowohl schöne wie auch hässliche Seiten der Kriegszeit. Das hat die Autorin hier gut unter einen Hut gebracht und an den Leser vermittelt.

  24. Cover des Buches Tokio (ISBN: B004OL2S0Q)
    Mo Hayder

    Tokio

     (233)
    Aktuelle Rezension von: Jeys_Book_Lines

    Kommen wir gleich zum nächsten Buch, bei dem ich mich aufgrund guter Rezensionen zum Lesen habe verleiten lassen. Zudem wurde "Tokio" von Mo Hayder ja auch in der Presse recht hoch gelobt, was aber natürlich nichts bedeuten muss. 

    Zuallererst, hierum geht's: Ein unaussprechliches Geheimnis treibt die englische Studentin Grey nach Tokio: Hier hofft sie, den Schlüssel zu einer Tragödie zu finden, die sie seit Jahren verfolgt. Ein Filmausschnitt, der Gräueltaten japanischer Soldaten im chinesischen Nanking 1937 zeigt, soll die Lösung des Rätsels enthalten. Ihre Suche nach der Wahrheit führt Grey zu einem der mächtigsten und zugleich geheimnisvollsten Männer in Tokios Unterwelt - und in lange verschüttete Tiefen ihrer eigenen Seele…

    Die Geschichte besteht aus zwei parallelen Handlungssträngen und beinhaltet die nicht unüblichen Zeitsprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Speziell die Tagebuchpassagen fand ich hierbei wirklich sehr interessant. Hierbei handelte es sich um die in Nanking verübten Kriegsverbrechen der japanischen Armee an China. 

    Die Charaktere der Geschichte waren aber leider ziemlich unglaubwürdig dargestellt, vor allem die wirklich schräge Darstellung der Hauptprotagonistin, hat mir persönlich so garnicht zugesagt. 

    Je weiter die langatmige Story voranschritt, umso mehr habe ich auf die bisher fehlende Spannung gehofft - leider vergeblich! Der von mir heiß ersehnte Höhepunkt, wollte sich einfach nicht einstellen und ja, das klingt jetzt wirklich irgendwie komisch. Somit verflog die Hoffnung, dass sich das Buch nach einem bestimmten Knackpunkt flüssiger lesen lassen würde. Die Geschichte plätscherte weiter vor sich hin und nahm schlicht und einfach keine Fahrt auf. Die immer wiederkehrenden (plumpen) Sexpassagen hätte man sich zudem, meiner Meinung nach, auch sparen können.

    Ihr könnt es euch wahrscheinlich schon denken, für mich hat sich die schleppende Handlung und allgemein das Lesen dieses Buches, gezogen wie zäher Kaugummi.

    Wirklich schade um die interessante und zugleich tragische Thematik. Historisches wurde hier lediglich von weitem betrachtet. Man muss bedenken, die Anzahl der tatsächlichen Opfer ist bis heute umstritten. Die damaligen Invasionstruppen verfielen in einen regelrechten Blutrausch, der über mehrere Monate anhielt. Was diese ansonsten disziplinierte Armee zu diesem Verhalten getrieben hat, ist und bleibt eine viel diskutierte Frage. 

    Historische Geschichte kann sich wandeln wie ein Chamäleon, wir werden ständig daran erinnert, dass sie von den Siegern geschrieben wird, doch umgeschrieben wird Geschichte von vielen anderen Gruppen... An sich finde ich es einfach nur wahnsinnig schlimm, dass es solche Gräueltaten wirklich gegeben hat. Das Buch selbst hat aber nicht meinen Erwartungen entsprochen, so ehrlich muss ich sein. 

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