Bücher mit dem Tag "kriegswirren"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kriegswirren" gekennzeichnet haben.

34 Bücher

  1. Cover des Buches Die Bücherdiebin (ISBN: 9783570403235)
    Markus Zusak

    Die Bücherdiebin

     (4.645)
    Aktuelle Rezension von: Melanie_M1

    Das Buch ,,Die Bücherdiebin" von Markus Zusak ist eine liebevolle Erinnerung an Menschen, die in einer Zeit gelebt haben, in der die Gnade des Überlebens von Boshaftigkeit gezeichnet war. Die Macht der Worte mit ihren Licht- und Schattenseiten und der Umgang damit nehmen dabei eine ganz wichtige Rolle ein. Auch andere tiefsitzende Themen kommen darin sehr gut zum Vorschein, der Tod als Erzähler bringt außerdem sehr passende philosophische Ansätze mit. 

    In dieser Erzählung durfte ich die Hauptprotagonistin Liesel ein Stück weit in ihrem Leben begleiten. Dem Autor ist es dabei besonders gut gelungen, dass ich mich als Leser sehr gut in die Protagonisten und die Zeit hineinversetzen konnte. Es gab viele Momente, in denen hinter jeder Seite die Angst herrschte und auch andere Gefühle wie Traurigkeit, Freude, Fassungslosigkeit und Erleichterung haben mir diese Zeit, in der die Geschichte spielt, so nahe gebracht. Die Reaktionen der verschiedenen Protagonisten waren für mich nachvollziehbar, sie entsprachen ihrem Wesen. Das gesamte Buch ist in 10 Überkapitel unterteilt, welche jeweils noch mehrere Unterkapitel enthalten. Das finde ich persönlich immer angenehm beim Lesen, da ich dadurch nach einer kleinen Pause leichter in die Geschichte zurückfinden kann. 

    Ich kann mir gut vorstellen, dass sich viele Menschen bei diesem Buch auch langweilen könnten, da es so gesehen keine krassen Plott-Twists gibt (zumindest nicht so wie es sich vielleicht viele wünschen würden) und auch die Seitenanzahl für jemanden, der nicht so viel liest, sehr groß ausfallen bzw. es vielleicht zu langatmig werden könnte. Natürlich passiert schon sehr viel in Liesels Leben, für mich war das Buch zu keinem Zeitpunkt langweilig. Aber ich glaube, dass es schon auch das Interesse für die Betroffenen und/oder diese Zeit braucht, damit man das Herzstück, die Botschaft dahinter, so richtig gut erkennen oder vielleicht eher fühlen kann. 

    Die Kunst der Erzählweise und die Protagonisten mit ihrer Art die Geschehnisse aufzunehmen bzw. damit umzugehen, machen dieses Werk für mich zu einem Symbol von aufrichtiger Anteilnahme an jedem, der den Nationalsozialismus in all seiner Grausamkeit erlebt hat. Denn man beginnt durch diese Geschichte, sich im Detail mit der Struktur dieses Themas auseinandersetzen. Der Autor gibt den fiktiven und doch so echten Zeitzeugen nicht nur eine Stimme, er bringt (wie bereits gesagt) auch viele philosophische Ansätze in das Thema mit ein und bricht absolute Meinungen, indem er dem Leser verschiedene Perspektiven eröffnet. Ich hatte bei meinem Exemplar von ,,Die Bücherdiebin" am Ende der Geschichte extra Bonusmaterial, in dem mir nochmals aufgezeigt wurde, wie vielschichtig diese Erzählung ist. Gerade wenn man mit jemanden über dieses Buch sprechen möchte, geben diese letzten Seiten gute Anregungen für eine interessante und lehrreiche Diskussion. Man findet darin auch ein Interview mit dem Autor, in dem er nochmals auf die Hintergründe zu der Entstehung dieses Buches eingeht. 






  2. Cover des Buches Drachenläufer (ISBN: 9783596522682)
    Khaled Hosseini

    Drachenläufer

     (2.015)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Es ist das Jahr 1975 und in Afghanistan leben der zwölf jährige Amir und sein Vater in einem schönen Haus. Sie haben einen Dienstboten und dessen Sohn Hassan ist Amirs bester Freund. Sie spielen zusammen und ihre Leidenschaft gehört den Drachen. Keiner rennt so schnell wie Hassan. Nach einem Wettkampf beim Drachensteigen gehen die Beiden als Sieger hervor, aber was danach passieren wird, verändert alles. Die tiefe Freundschaft wandelt sich in Abscheu, Misstrauen und sogar Hass und dann kommt der Krieg. Eine der bewegendsten Geschichten der letzten Jahre und ein Meisterwerk, dass uns in die Geschichte Afghanistans eintauchen lässt und uns zeigt das Freundschaft und Liebe stärker sind als der Tod!

  3. Cover des Buches Alles Licht, das wir nicht sehen (ISBN: 9783406815348)
    Anthony Doerr

    Alles Licht, das wir nicht sehen

     (410)
    Aktuelle Rezension von: Simone_081

    Viel werde ich über "Alles Licht, das wir nicht sehen" nicht mehr schreiben, weil es sehr viele vor mir schon getan haben. Loben muss ich es dennoch, denn es ist absolut lohnenswert zu lesen. Immer wieder einmal kommt eine Geschichte daher, bei der man sich fragt, wie man sie sich ausdenken kann. Dieses Buch ist so eine Geschichte, da sie so kreativ und trotzdem äußerst stimmig und realistisch ist.

    Abzug gibt es für mich dafür, dass der Roman gelegentlich recht verwirrend ist. Manchmal ist nicht ganz klar, an welchem Tag bzw. in welchem Jahr man sich befindet, da man dazu nicht immer einen Hinweis erhält, obwohl dies eigentlich notwendig gewesen wäre, vor allem wenn man das Buch (aus Zeitgründen) mal eine Weile unterbrechen muss. Dann ist es schwer, wieder reinzufinden.

    Nichtsdestotrotz zu Recht ein Highlight der Literatur!

  4. Cover des Buches Die Blechtrommel (ISBN: 9783958291300)
    Günter Grass

    Die Blechtrommel

     (556)
    Aktuelle Rezension von: Vani_Schneider

    Das Buch handelt von Oskar Mazerath, der bei seiner Geburt schon voll geistig entwickelt ist. An seinem dritten Geburtstag beschließt er nicht mehr zu wachsen. Man begleitet Oskar durch sein Leben und bekommt durch seine Augen den Aufstieg der Nationalsozialisten und den Zweiten Weltkrieg mit.

    Ich musste das Buch für die Uni lesen und bin nur sehr schwer in das Buch hineingekommen, weil es sehr anspruchsvoll ist. Das Buch zählt zur Gesellschaftskritischen Literatur und der Autor Günter Grass hat seine Kritik am Dritten Reich so kreativ und manchmal auch skurril in die Geschichte eingebettet, dass es manchmal sehr schwer herauszulesen.

    Trotz alledem fand ich das Buch sehr interessant und ich finde es ist ein gutes Werk. Nur leider eben nicht sehr einfach zum lesen, also auf jeden Fall nicht für Zwischendurch und sehr zeitintensiv. Aber wichtig!

  5. Cover des Buches Hannibal Rising (ISBN: 9783453440876)
    Thomas Harris

    Hannibal Rising

     (365)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Hannibal Lector begleitet und fasziniert mich seit vielen Jahren. Diese Mischung aus Genie und komplettem Wahnsinn ist beeindruckend. Manchmal vergesse ich fast, dass Lector nur die Erfindung von Thomas Harris ist. Nach "Das Schweigen der Lämmer", "Hannibal" und "Der rote Drache" kommt nun "Hannibal Rising." Harris erzählt wie der kleine elfjährige Junge schon früh durch seine hohe Intelligenz auffällt und welch schreckliches Erlebnis am Ende des zweiten Weltkriegs ihn zu einer unberechenbaren Bestie werden lässt. Erschreckend, aufwühlend und mit soviel Intelligenz verfasst, dass es einem regelmäßig Schauer über den Rücken laufen lässt. Ich bin mal gespannt, wie der im Februar folgende Film ausfallen wird, denn die Buchvorlage ist grauenhaft dicht erzählt .

  6. Cover des Buches Trümmerkind (ISBN: 9783426304921)
    Mechtild Borrmann

    Trümmerkind

     (276)
    Aktuelle Rezension von: Matice

    Ein Buch, das zum steten Weiterlesen verleitet. Es ist eine Mischung aus Zeitgeschichte, Familiengeschichte und Tragik. Das Buch ist ein absolutes Leseerlebnis. Man fühlt sich von Anfang an in der Geschichte; man erlebt die schweren Nachkriegsjahre, die bittere Armut und den täglichen Kampf ums Überleben. 

  7. Cover des Buches Von Notburga, Maria, Cäcilie, Malin und Pia (ISBN: 9783741888021)
    Sybille A. Schmadalla

    Von Notburga, Maria, Cäcilie, Malin und Pia

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Lesefeuer
    „Von Notburga, Maria, Cäcilie, Malin und Pia“ ist ein Historischer Roman von Sybille A. Schmadalla, erschien 2017 im epubli Verlag.

    Als Pia zufällig einen TV Bericht über die Befreiung Rosstals im April 1945 durch die Amerikaner sieht, beginnt sie sich Fragen zustellen nach der Geschichte ihrer Familie und inwieweit dies Einfluss auf ihre eigene Biografie hatte. Sie stößt auf die Tagebücher und andere Dokumente ihrer Ahninnen. Es spannt sich ein Bogen von 1850 von Notburga, der Ururgroßmutter über deren Tochter Maria, die eine Suffragette war, hin zur Oma Cäcilie, die nach Paris ging, zurückkehrte, heiratete und Pias Mutter gebar. Pia reist durch den Wandel der Zeiten, Aufbruch und Niedergang, Beginn des Technologiezeitalters. Sie erfährt, die allmählich veränderte Stellung der Frau von einer rechtlosen, den unmündigen Kindern gleichgestellten Frau hin zur emanzipierten Frau der heutigen Gesellschaft einerseits. Andererseits gibt es die individuellen Antworten der Protagonistinnen auf ihre persönliche Lage. Dieses Buch führt den Leser vom beschaulichen Franken, nach Frankreich, Norwegen und Afrika. Im Spiegel der Biografien und Lebenswege der Ahninnen klärt sich für Pia ihr eigenes Leben. Am Ende versteht Pia ihr eigenes Leben besser, basierend auf den Erfahrungen ihrer Ahninnen trifft sie eine Entscheidung Ein Buch über die Irrungen, Wirrungen, Hoffnungen, Wünsche und Träume der Menschen. Ein Buch über verstehen, verzeihen und versöhnen. 165 Jahre lebendige deutsche Zeitgeschichte.

    Meine Meinung:
    Selten fiel es mir so schwer eine Rezension zu schreiben wie bei diesem Buch. Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Die Autorin hatte mich zu einer Leserunde zu ihrem historischen Roman eingeladen. Auch wenn mich das Buch nicht überzeugen konnte, bin ich froh mitgemacht zu haben. Das Buch handelt in den Jahren 1850 bis 2015 und beschäftigt sich vor allen Dingen um die Frauenrechte und dessen Wandel in dieser Zeit. Meiner Meinung nach befindet sich das Buch eher in einer Rohfassung und ich habe mich zunehmend als Testleser gefühlt. Es ist in einer nicht ganz leichten Schreibweise geschrieben und ich musste zugegeben einige Wörter nachschlagen. Scheinbar erfolgte ein nicht ausreichendes Lektorat, sodass sich im Buch viele Schreibfehler, Grammatikfehler und auch stilistische Fehler, wie merkwürdige Satzzeichensetzung etc, tümmeln. Es hat elendig lange Kapitel, was für mich persönlich ja ein Graus ist. Außerdem spielten für mich zu viele Charaktere eine Rolle. Da habe ich leicht den Überblick verloren. Ein Kapitel, jedoch, fand ich ganz interessant und ich hatte kurzweilig wirklich mal das Gefühl einen Roman zu lesen. Ansonsten hatte das Buch eher eine Art Biographie-Charakter und mir fällt es schwer „Roman“ zu sagen. Aufgefallen ist mir eine sehr distanzierte Schreibweise, aber das liegt sicher daran, dass ich es eben, wie schon beschrieben, nicht als Roman sehen würde. Zu den Figuren konnte ich daher keine Nähe aufbauen. Dennoch merkt man, dass die Autorin absolut in dem Thema „Frauenrechte“ gefangen ist, und sie dafür lebt. Ich bin mir sicher, dass die Recherche eine enorme Arbeit war. Aber: um Leser zum Buch zu bekommen, muss es dringend überarbeitet werden. Ich weiß, dass die Autorin das macht und ich wünsche ihr dafür gute Berater und eine geschickte Hand.

    Sybille A. Schmadalla ist Dipl. Betriebswirtin (FH), Dipl. Designerin (FH), studierte berufsbegleitend zwei Semester Philosophie und zwei Semester Soziologie. Sie arbeitete in verschiedenen deuten Konzernen in Führungspositionen. Heute arbeitet sie als Business Coach. Geboren ist sie 1958 in Bayern und heiratet 1984 in Canada. Sie hat zwei erwachsene Söhne und wohnt abwechselnd in Deutschland und Finnland.

    Fazit: 2 Sterne. 
  8. Cover des Buches Die Blechtrommel (ISBN: 9783958292307)
    Günter Grass

    Die Blechtrommel

     (52)
    Aktuelle Rezension von: PiaSol

    Hier geht es um die Lebensgeschichte einer kaschubischen Familie namens Mazerath, deren kleinwüchsiger Sohn Oskar dieselbe erzählt.

    Im Alter von drei Jahren ist Oskar geistig bereits gereift und stellt sein körperliches Wachstum ein.

    Er hat ein Verhältnis mit seiner Stiefmutter, mit der er auch einen Sohn hat und wird im Laufe der Geschichte fälschlich als Mörder verdächtigt und eingesperrt.

    Sprichwörter und Redewendungen der damaligen Zeit ziehen sich durch den Roman und ich stelle mir die Frage, ob der Knabe Oskar mit seiner Schuld Synonym der deutschen Kriegsschuld sein soll.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen, doch ist es eines von zwei oder drei Büchern, bei welchen mir tatsächlich die Verfilmung besser gefallen hat.

  9. Cover des Buches Moffenkind (ISBN: 9783827194497)
    Jörg Böhm

    Moffenkind

     (67)
    Aktuelle Rezension von: Julia_x3

    Die "Star of the Ocean" tritt in Hamburg ihre Jungfernfahrt zu den Metropolen Westeuropas an. Schon vor dem Start ist die Stimmung unter einigen Passagieren eher angespannt. Spätestens als der Luxusliner seinen Weg antritt, wird durch ein Ereignis und ein Kapitel deutlich, das an dieser Kreuzfahrt nichts normal ist. Der Tod lauert auf diesem Schiff.  

    Ein Thriller der erstmal sachte los geht und die wichtigsten Charakter und wie sie zusammen hängen vorstellt. Nachdem man dann die Verhältnisse zueinander zuordnen kann ist es auch gut zu lesen. 

    Die Schrift ist schön groß und die Kapitel sind nicht so lang, so das ich bisher nicht das Gefühl habe, das sich die Ereignisse ziehen. 

    Der Thriller an sich ist eine gemütliche Lektüre mit dem gewissen etwas. Man merkt, das irgendwas anders ist und irgendwo was passiert aber man kann es noch gar nicht so richtig greifen. 

    In all den Ereignissen lernen wir verschiedene Leute kennen und ihre Geschichte. Der Kern dreht sich um diese eine Familie, die man schon vor der Kreuzfahrt kennen lernt. Es geht um tiefe Geheimnisse noch aus der Weltkriegszeit und was geschah. Es gleicht einem Wunder, wie auf einer einzigen Kreuzfahrt, Jahre nach dem Geschehen, ganz viele Dinge aufgedeckt werden. 

    Das Ende ist gut wie es ist. Einige Ausgänge der verschiedenen Geheimnisse werden offen gelassen, so das man noch ein bisschen träumen kann. Andere haben schon früher ein Ende gefunden. 


    Das Buch hat Spaß gemacht zu lesen und war eine eher leichte Thriller Lektüre. Nichts grausames. 

  10. Cover des Buches Afghanische Reise (ISBN: 9783104025469)
    Roger Willemsen

    Afghanische Reise

     (47)
    Aktuelle Rezension von: Protea
    Ein echter Willemsen!
    Poetischer Blick aus dem Flugzeug hinunter auf die malerischen Farben des Landes. Dann kommt das allmähliche Erwachen des Kriegsgeschehens. Nicht direkt, sondern auf leise Weise, wie es nur ein Willemsen konnte. Er beschreibt die Menschen und ihr Leben,  das durch weltpolitische Machenschaften aus den Fugen gerät. Mit offenem Blick auf die Wahrheit, ohne zu werten, nimmt Willemsen den Leser mit auf die Reise durch das Land. 
  11. Cover des Buches Auf getrennten Wegen (ISBN: 9783942258500)
    Richard Kilian

    Auf getrennten Wegen

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Sonnenwind
    ... war mein meistgedachter Gedanke beim Lesen dieses Buches. Denn eigentlich hatte ich gar keine Zeit, und eigentlich hatte ich eine Menge Anderes zu tun. Aber das Buch hat mich gepackt und einfach nicht mehr losgelassen. Und so wurden es dann doch jedesmal ein paar Kapitel mehr.

    Dabei wollte ich das Buch eigentlich gar nicht lesen. Die Beschreibung klang so nach Kriegsgeschichte, und Kriegsgeschichten mag ich gar nicht. Aber dann kam alles ganz anders.

    Die Handlung beginnt wohl während des Zweiten Weltkriegs, aber vom Krieg selbst kommt nur ganz am Anfang ein wenig vor; das war gut zu verkraften. Der Rest fügt sich so flüssig und selbstverständlich in den Handlungsablauf ein, daß man nur noch die handelnden Personen sieht, ihr persönliches Ergehen, ihre Ängste und Nöte, daß man meint, mit ihnen aufgewachsen zu sein. Andererseits erlebt man die Umstände hautnah mit: den Druck auf die Zivilisten und auf die jungen Rekruten, die Willkür der Machthabenden in Deutschland, Ängste und Belastungen der jungen Soldaten und die allgegenwärtige ängstliche Stimmung.

    Erich und Hans sind Pflegebrüder. Sie leben in einem kleinen Dorf im Wald und verstehen sich prima. Beide sind leidenschaftliche Naturwissenschaftler, der eine im Bereich der Physik, der andere mehr in der Chemie. Doch dann wird Erich zum Kriegsdienst eingezogen. Er soll nach Norwegen gehen - aber er kommt nie dort an. Der Zug wird angegriffen, und in den folgenden Wirren kann er entkommen. Aber nicht ganz. Auf etlichen Umwegen landet er in den USA. Auf ebenso verschlungenen Wegen kommt Hans nach Frankreich. Beide können nicht zurück - und sie wissen nichts voneinander, jahrzehntelang. Bis sich alles ändert...

    Was mich am meisten beeindruckt hat, war die Gradlinigkeit der Handlung: Keine künstlichen "Zufälle" und keine untypischen Entscheidungen, jeder bleibt er selbst und seinem Charakter treu, auch in den schweren Zeiten. Am Ende wird deutlich, daß es keine "Zufälle" gibt und daß unser Vater im Himmel auf jedes seiner Kinder achtet, auch wenn man das selbst gar nicht bemerkt und oft mißversteht.

    Dieses Buch hat mir Ruhe und Frieden gegeben, obwohl die Umstände oft alles andere als friedlich sind. Außerdem fand ich die Einblicke in eine Zeit, die selbst meine Eltern nur als Kinder erlebt haben, sehr eindrücklich geschildert. Von den Alten erzählt niemand gern aus dieser Zeit, und deshalb ist es für unsereins oft unverständlich - aber hier wird diese Zeit lebendig und formuliert eine Botschaft für jeden aus unserer Generation, die mich sehr angesprochen und beeindruckt hat. Jederzeit wieder so ein Buch!
  12. Cover des Buches Die Ritterin des Königs (ISBN: 9783404164455)
    Rosa Montero

    Die Ritterin des Königs

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Nah an der Geschichte orientiert hat Rosa Montero einen prallen Historienroman geschrieben. Das Schicksal der jungen Frau ist hart, aber sie nimmt die ZÜgel selbst in die Hand. Nachdem sie ihre Eltern und ihren Verlobten verloren hat, muss sie ums überleben kämpfen. Sie legt sich einen neuen Namen zu und versucht als Ritter ein neues Leben zu beginnen. Eine beeindruckende Geschichte von einer mutigen und tapferen jungen Frau, die sich durchzusätzen weiß und ihren Weg findet!

  13. Cover des Buches Schaufenstermord (ISBN: 9783404269624)
    Kjell Ola Dahl

    Schaufenstermord

     (27)
    Aktuelle Rezension von: sommerlese

    Der skandinavische Krimi "Schaufenstermord" von Kjell Ola Dahl ist der dritte Band einer Reihe um das Ermittlerteam Gunnarstranda und Frølich. Der Krimi erschien 2005 bei Bastei Lübbe.

    Antiquitätenhändler Reidar Folke Jespersen scheint ein fieser Charakter zu sein, denn er geht mit seinen Mitmenschen nicht gerade gut um. Er droht seiner Frau, kündigt einem Angestellten und tritt den Hund seines Bruders fast zu Tode. Am Tag darauf wird er im Schaufenster seines Ladens tot aufgefunden. Er ist völlig nackt und auf groteske Weise entstellt. Doch Jespersens Frau hatte einen jüngeren Geliebten, liegt hier eventuell das Mordmotiv?


    Ich mag skandinavische Krimis und war von K. Ola Dahls erstem Band "Tödliche Investitionen" sehr gefesselt. Vor allem das Ermittlerteam hat es mir angetan. 

    Der kauzige Kommissar Gunnarstranda und sein gutmütiger Kollege Frølich sind einfach ein Dreamteam und bei diesem Buch stehen sie vor mehr als einem Rätsel. Die Verdächtigen sind zahlreich und es gibt mehrere Motive, die sich in der Vergangenheit erklären lassen.

    Hier geht es wie schon im ersten Band mit recht rüdem Umgangsjargon zur Sache und auch die Vorfälle sind grausam.
    Die Kapitel führen von Szene zu Szene und das allein steigert die Spannung immer mehr. Das ganze Buch ist geprägt von einer melancholischen Stimmung, die durch die Beschreibung der herrschenden Eiseskälte noch verstärkt wird.
    Dabei machen die realitätsnahen Charakterbeschreibungen aller beteiligten Personen den Hauptreiz des Buches aus.

    Ein gut geschriebener Krimi, der nicht oberflächlich ist und in die Tiefe der Charaktere vordringt. Gunnarstranda und Frølich sind ein Dreamteam, ich mag ihre Streitereien und ihre Frauengeschichten sind unterhaltsam, aber besonders ihre aufwändigen Ermittlungen sind sehr professionell.

     
    Der Erzählton gefällt mir gut, es geht hier alles ruhig zu und über der Geschichte liegt der Hauch von Melancholie. Die Dialoge und Ermittlungen ziehen sich allerdings etwas in die Länge. Dennoch fesselt mich das Buch.

     
    Wieder hatte ich einen Krimi vor mir, der mich gefesselt hat, auch wenn dieses Mal die Ermittlungen doch sehr ausführlich geraten sind. Gunnastrada und Frølich müssen in der Vergangenheit zu Kriegszeiten Norwegens wühlen. Dafür führen sie recht detailgenaue Verhöre, die manchmal etwas langwierig erscheinen, aber sie bringen auch einige unerwartete Dinge ans Licht. 

     
    Auf den letzten Seiten erfolgt die Auflösung recht überraschend und sie wirkt logisch konzipiert. Auch wenn die Spannung durch die Ermittlungen etwas leidet, mag ich diese Reihe und die Ermittler.

     

    Ein schwieriger Fall mit vielen Überraschungen und verblüffenden Wendungen, der das gewisse Etwas durch die skandinavische Kälte und die tollen Ermittler bekommt.

  14. Cover des Buches Das einzige Kind (ISBN: 9783426528365)
    Hera Lind

    Das einzige Kind

     (114)
    Aktuelle Rezension von: Nani2606

    Diese Buch sprach mich von der ersten Sekunde an, ich musste es unbedingt mitnehmen.


    Dieses Buch hat  mich von Anfang an abgeholt und emotional schon aufgewühlt. Ich konnte zeitweilig fühlen, wie es Djoko ergangen ist. Was dieser Junge alles auf seiner Flucht erleben musste, zeigt einen einmal mehr denn je, wie gut es uns doch eigentlich hier geht und sollte einen mal in Ruhe nachdenken lassen, bevor man mit Vorurteilen gegenüber Geflüchteten um sich wirft. 

    Djoko wird aus seiner heilen Welt gerissen als der Krieg in Jugoslawien begann, davor sich aber schon immer wieder den Prügeleien seiner Mutter ergeben musste, weil er in ihren Augen mal wieder ungehorsam war. Dieser Junge musste mehr Leid erfahren, als man sich vorstellen mag. Getrieben von Angst flüchtet er mit seinen Eltern zunächst zu den Großeltern, das Dorf dann aber auch zum Opfer des Krieges wurde. Der Vater beim verteidigen gefallen, die Mutter und Großeltern beim Angriff gestorben war er ganz auf sich gestellt als 5 jähriges Kind. Er hatte immer wieder Glück, dass sich liebe Menschen ihn bei der Flucht angenommen haben...Irgendwann auf seiner Flucht landetet er bei der SS und wurde dort von einem Offizier adoptiert...das Glück für Djoko währte nur kurz, denn dieser fiel ebenfalls an der  Front. Weiterhin auf der Flucht und in ständiger Angst geriet er an eine liebe Lehrerin, die sich abermals seiner annahm....viele Jahre gingen ins Land, in Angst, in Hoffnung und Enttäuschungen, bis endlich der Krieg zu Ende war....Krankheit, Verletzungen und Narben auf der Seele gab er nie auf und wurde schlussendlich in Sicherheit erneut adoptiert, dieses Mal aber endgültig. Er wuchs, soweit es möglich war, behütet auf und machte seinen Abschluss. 


    Ich danke Franz, früher Djoko, das er den Mut hatte, seine Geschichte zu teilen und uns ein wenig die Augen zu öffnen. Ein hervorragendes Buch

  15. Cover des Buches Germany, oh Germany (ISBN: 9783499626647)
    Simon Winder

    Germany, oh Germany

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Golondrina
    Herr Winder springt ein bisschen herum in der deutschen Geschichte - wer strikte Chronologie erwartet hat, wird enttäuscht sein. Auch wird etwas Grundwissen vorausgesetzt, denn Herr Winder schreibt dann gerne drum herum und seine Sicht der Dinge. Dies als Formnoten-Abzug, ansonsten ganz vergnüglich zu lesen. Und wenn ein Brite deutsche Geschichte als Steckenpferd auserkoren hat und das auch zwischen den Zeilen rüberbringen kann, bekommt er mindestens einen Sympathiepunkt dafür.
  16. Cover des Buches Der Feind, den ich liebte (ISBN: 9783732581931)
    Tara Haigh

    Der Feind, den ich liebte

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Leuchtturmwaerterin

    "Das Leben ist wie ein Wimpernschlag. Es kann schnell vorbei sein, und man hat es nicht in der Hand [...] Nimm dir, was du willst, und lebe, als wäre es dein letzter Tag [...]"


    Inhalt:
    Hawaii, 1914: Die junge Lani Elkart träumt seit jeher davon, eines Tages das alte Europa, die Heimat ihrer Mutter Clara, kennenzulernen. Doch als der Erste Weltkrieg ausbricht, rückt dieser Wunsch in weite Ferne. Auch auf Hawaii wird die Gefahr bald spürbar, als das deutsche Kriegsschiff Geier in der Bucht von Honolulu vor Anker geht. Aber Lanis Neugier auf den Marineoffizier Paul ist stärker als ihre Furcht vor den Wirren des Krieges. Der geheimnisvolle Draufgänger hebt ihr Leben aus den Angeln. Dennoch verliebt sie sich in ihn - auch wenn die Zeichen der Zeit gegen ihre Liebe sprechen...

    Autorin:
    Tara Haigh schreibt seit vielen Jahren große TV-Unterhaltung und als Tessa Hennig Frauenromane mit Pfiff, die bereits erfolgreich verfilmt wurden und bisher alle Spiegel-Bestseller wurden. Die historische Verbindung zwischen Deutschland und Hawaii fasziniert sie in besonderem Maße, weil sie einen Aspekt deutscher Geschichte zeigt, der kaum bekannt und doch so schillernd ist.

    Meinung:
    Auch dieser Teil 2 hat ein unglaublich schönes und stimmungsvolles Cover. Man kann in der jungen Frau genau Lani sehen, wie sie dem Kriegsschiff nachsieht.
    Jetzt aber zum Inhalt des Buchs und meiner Meinung dazu. Auch dieser Teil lebt wieder von seinen Charakteren. Dieses Mal ist es Lani, die die Hauptrolle übernimmt. Man liebt und leidet mit ihr und oft wirkt sie sehr jung und naiv, indem was sie tut. Man will sie fast ein bisschen bemuttern. Ihre Mutter Clara kommt auch immer wieder als starke Frau zur Geltung und man versteht oft nicht, warum Lani in vielem eher naiv gestrickt ist bei so einer "Übermutter". Komo, der Vater, ist eher eine Randfigur und wird in diesem Teil nicht wirklich viel erwähnt. Er ist einfach da. Dafür treten teilweise neue Charaktere auf, die eine tragende Rolle spielen und das ganze Geschehen auf Hawaii und auch im Deutschen Kaiserreich mit prägen.
    Fasziniert war ich von der Reise nach Berlin, da für Lani vieles neu war und ich als Leser die Dinge durch ihre Augen auch ein "erstes Mal" gesehen habe.
    Leider gibt es hier und da kleine Längen und auch teilweise recht "kitschige" Momente. Mir war es etwas zu viel, aber das ist wohl einfach Geschmacksache.
    Ich persönlich fand es erschreckend, wie schnell eine eigentlich friedliche Bevölkerung plötzlich von Hass und Misstrauen geprägt wird und untereinander so bösartig werden kann. Leider merkt man das in der heutigen Zeit auch wieder viel zu sehr und man hört die Alarmglocken eigentlich schon laut genug klingen. Ein nächster Weltkrieg wäre fatal. Hoffentlich bekommen die hohen Herren (und Damen) noch einmal die Kurve.

    Fazit:
    Ein Buch über Liebe, Freundschaft und Vertrauen in Zeiten des ersten Weltkriegs. Wenn auch mit kleinen Längen, aber trotzdem lässt es sich mit diesem Buch herrlich in fremde Welten träumen. Man erfährt außerdem einiges über das Leben Anfang des 20. Jahrhunderts. Für Fans von historischen Romanen ein absolutes Schmankerl. 
  17. Cover des Buches Mit dem Mut zur Liebe (ISBN: 9783426528402)
    Hera Lind

    Mit dem Mut zur Liebe

     (94)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Laut Knappentext ging ich von einer etwas anderen Geschichte aus, die mehr das Leben in der DDR schildert. Es wurde da recht viel gespoilert was ich schade fand. 

    Die ersten 150 Seiten als Dietos schreckliche Kriegserinnerungen erzählt wurden berührten mich wirklich sehr obwohl ich schon vieles über den 2. Weltkrieg gelesen habe. Sie waren fesselnd und authentisch beschrieben. Zur Mitte hin wurde es etwas langatmiger. Ständig wurde von der lieben Mutter, armer Vater etc. geschrieben. Das fand ich unpassend. Es ging viel um die Artistenkarriere von Dieto was mich nicht so fesseln konnte. Die Erzählungen über Flucht aus der DDR konnte mich wiederum wieder fesseln. Ein eher durchschnittliches Buch von Hera Lind für mich. Aber unterhaltsam. 

    Da der Anfang aber so gut war vergebe ich knappe 4 Sterne und empfehle das Buch trotz einiger Schwächen weiter.  


  18. Cover des Buches Die Illusion des Getrenntseins (ISBN: 9783458360766)
    Simon Van Booy

    Die Illusion des Getrenntseins

     (80)
    Aktuelle Rezension von: Anna625

    Dies ist die Geschichte Martins. Oder eigentlich eher die Geschichte dessen, wie er zu seiner Familie fand. Denn Martin ist ein Findelkind und der Weg, der ihn zu seinen Adoptiveltern führte, ein dichtes Geflecht aus den verschiedensten Personen und Ereignissen.
    Eingeleitet wird der Roman mit der Erkenntnis Martins, dass die Menschen, die ihn liebevoll aufgezogen haben, nicht seine leiblichen Eltern sein können. Was folgt sind mehrere mal kürzere und mal längere Kapitel aus der Perspektive verschiedener Menschen, deren Schicksale alle auf die eine oder andere Art mit dem Martins verknüpft sind. Manche in der Gegenwart, manche in der Vergangenheit, einige mit direktem Einfluss auf das Leben Martins und andere nur ganz lose damit verknüpft.

    Zu Beginn hatte ich einige Schwierigkeiten mit dem Roman, da mir die Verbindungen zwischen den einzelnen Figuren nicht klar war; recht schnell ergibt sich aber ein sehr schönes und überraschend schlüssiges Netz aus den verschiedenen Strängen, das die Handlung wirklich sehr gut trägt und am Ende des Romans sehr stimmig wirkt. Anfangs hatte ich die Befürchtung, es könnte dem Roman etwas an Tiefe fehlen, weil der recht leichte Schreibstil das für mich suggeriert hat; aber auch das hat sich als vollkommen unbegründet herausgestellt. Im Nachhinein war ich sogar sehr froh über den lockeren Stil, weil es ihm gelingt, genau die richtige Prise Leichtigkeit in das schwierige Thema (die Geschichte spielt während des 2. Weltkrieges) und die teils berührenden Einzelschicksale hineinzumischen, sodass die Geschichte zwar emotional ist, aber nicht zu traurig o. Ä. wird.
    Und nach den anfänglichen Zweifeln war ich dann auf einmal so sehr im Lesefluss, dass ich irgendwann aufgeblickt und festgestellt habe, dass die Geschichte schon fast wieder vorbei ist. Auch jetzt nach dem Lesen bin ich noch sehr beeindruckt von dem erzählerischen Geschick des Autors und der Wärme, die die Geschichte transportiert.

    "Die Illusion des Getrenntseins" ist ein Buch, das mich wirklich positiv überrascht hat, und ich bin froh, so spät im Jahr noch ein kleines Highlight von meinem SuB befreit zu haben. Wer es noch nicht kennt - Leseempfehlung!

  19. Cover des Buches Das Versprechen der australischen Schwestern (ISBN: 9783746636030)
    Ulrike Renk

    Das Versprechen der australischen Schwestern

     (63)
    Aktuelle Rezension von: Franzsimius

    Es gab Szenen wo ich gern mehr erfahren hätte und auch tiefere Gedanken fehlen mir. An sich habe ich sie gern gelesen, aber es hat mich an einigen Punkten geärgert, dass es auf einmal Zeitsprünge gab oder mit nicht detaillierter und war. 

  20. Cover des Buches Die letzte Welle (ISBN: 9783987500138)
    Cecilia Sjögren

    Die letzte Welle

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Eric_Maes

    Können sie sich einen Mord im Altenheim vorstellen? Cecilla Sjögren schreibt hier ihr Debüt auf 593 Seiten und wandert gleich 80 Jahre durch die Geschichte vom Zweiten Weltkrieg in Mittelschweden bis ins Heute.

    Das Buch ist im dicken Softcover herausgegeben und beinhaltet 64 mittelgroße Kapitel plus Prolog und Epilog. Ich hätte mir eine Schwedenlandkarte gewünscht, um die Orte immer wieder anzusehen: Norrtälje, Grisslehamn, Väddö und Stockholm. Es passieren mysteriöse Morde auf den Schären nordöstlich von Stockholm. Das Cover zeigt eine raue und kalte Szenerie, die im Buch einen besonderen Platz bekommt. Bleibt diese so kalt und rau bewölkt?

    Ich lese das Buch in Schweden und mag es sehr, wenn Ortsangaben und Kultur sowie schwedische Namen im Buch vorkommen.

    Ein sehr spannendes Buch, was am Ende jedoch zu lang erscheint. Es gibt einen Einstieg mit einem Mord ins Buch. Das scheint bei vielen Krimis mittlerweile Standard. Muss am Anfang jemand sterben, damit es ein guter Krimi wird? Der Bezug zum Titel kommt auch gleich im ersten Kapitel. "Sie lächelte ihn ein letztes Mal an. Morgen würde er die Mauer wieder zumauern, und alles wäre wie üblich. die Wellen würden sich im Meer erheben und auf die zerklüfteten Klippen schlagen." Wow. Es sind drei Erzählstränge erkennbar. Die Spanierin auf Mallorca vom Anfang ist das größte Rätsel und doch schnell wieder vergessen beim Lesen. Es gibt im Altenheim Ömheten einen wahrscheinlichen Mord. Thore mit seiner Tochter Anna, einer Polizistin, gefällt mir am besten. Ein schnüffelnder Ex-Polizist als Bewohner. Die Rückblenden ins Jahr 1942 in den zweiten Weltkrieg in Schweden sind sehr interessant und spannend. Wie kommt das ganze zusammen? Es scheint alles weit voneinander entfernt. Veronika ist Journalisten-Praktikantin bei der Norrtälje Tidning und bringt den Fall durch Ansporn und Ehrgeiz ins Rollen. Sie harmoniert perfekt mit Thore.

    Die Umstände im Heim sind verworren - da erscheint eine Ärztin mit einem Brandbrief über unhaltbare Zustände im Heim und eine Risikokapitalgesellschaft, die das Heim übernehmen will.

    Schön finde ich besonders bekannte Orte in der Geschichte zu finden - Norrtälje und Väddö und die Rituale und Natur der Schweden - Midsommer und die Mittsommerblumen, die man sich in der Mittsommernacht unters Kissen legt.

    Es liest sich flüssig anfangs sehr flüssig und wird aus meiner Sicht dann schwieriger durch die unterbrechende Rückblende in den Zweiten Weltkrieg, wo auch allerhand in Schweden passiert. Mallorca, der dritte Strang findet an sich nur marginal statt und verbindet sich mit den anderen beiden Strängen.

    Die zwei Stränge entwickeln sich. In der Gegenwart ist die Handlung für mich klarer. Der Strang in der Vergangenheit verwirrt mich und bringt mich immer wieder raus. Siris Rolle ist für mich mystisch. Tore riskiert sehr viel und den trotteligen Alten nimmt man ihm scheinbar nicht wirklich ab.

    Es wird schwerer und teils leichter und die Handlung bewegt sich immer mehr aus dem Altersheim weg nach Grisslehamn. Siri und Veronica haben beide 80 Jahre auseinander Pech im Leben und ein hartes Schicksal. Wird es sich zum Besseren wenden?

    Es gibt einige Morde im Altenheim und später auch in Grisslehamn. Viele Verdächtige erscheinen beim Lesen. Es ist spannend. Tore bildet nun schon fast normal ein Team mit seiner Tochter Anne, auch wenn die Vater-Tochter-Beziehung schwierig ist.

    Die Auflösung war zu anders von den Erwartungen, die beim Lesen erwartet waren und die verwandtschaftlichen Verknüpfungen der Figuren miteinander sind mir am Ende zu viel. Ich finde es schade, dass die Szenerie aus dem Altenheim verschwunden und nur noch nordöstlich von Stockholm bedient wird. Zudem gab es auch zur Szenerie des Zweiten Weltkriegs kein weiteres Geschehen mehr. Das Buch ist mir insgesamt zu lang und es gibt zu viele Verknüpfungen. Schön ist für Schweden-Kenner der schwedische Lokalbezug. Ein raues und kühles Ende in diesem Schweden-Krimi.

    4-mal Midsommertanz mit anschließendem rauem Heimweg für diesen langen und spannenden teils melancholischen Krimi.

    Kall och mörk Sverige! Kära nån.

  21. Cover des Buches Wie der Wind und das Meer (ISBN: 9783734106811)
    Lilli Beck

    Wie der Wind und das Meer

     (138)
    Aktuelle Rezension von: Neapolitanerin_29

    Inhalt

    Paul flieht mit seiner Familie vor dem Krieg aus Pommern nach München. Während eines Fliegerangriffs verliert er seine Familie. Auf der Suche nach Essen begegnet er Sarah. Sie hat wie er ihre Familie verloren. Sie beschließen, wenn Sie keine Überlebenden von Sarahs Familie finden, eine Familie zu werden. Sarah wird nun zu Rosalie, Pauls jüngere Schwester. Doch sie wissen nicht, dass das Jahre später noch zu einem Problem werden könnte...


    Personen

    Paul

    • stammt von einem Bauernhof in Pommern
    • flieht mit seiner Stieffamilie nach München, verliert dabei den Vater

    Sarah

    • stammt aus München
    • ihre Mutter ist Sängerin
    • ist Jüdin, versteckt sich in den Kriegsjahren


    Im Laufe des Buches lernt man die Beziehung von Paul und Sarah kennen und wie diese sich im Laufe der Jahre verändert.

    Sarah ist mir sympathischer als Paul, obwohl sie ihm ein wichtigen Teil der Wahrheit nicht verrät. Sie versucht ihr Versprechen nicht zu heiraten nicht zu brechen und ihr Leben so gut es geht ohne Schuldgefühle zu leben.


    Spielorte

    Das Buch spielt in München und in Berlin zwischen 1945 und 1990. Die Orte sind entsprechend der Zeit gut beschrieben und es werden auch Themen aus der Zeit gut mit aufgegriffen.


    Zusammenfassung

    Der Anfang des Buches ist sehr gut gelungen. Jedoch hat mich das Buch im Laufe der Zeit nicht mehr so gecatcht. Es ist zwar interessant was die Personen nach dem Wendepunkt erleben, jedoch sehr schade was gegen Ende passiert.



  22. Cover des Buches Vier Tage in Kabul (ISBN: 9783499273865)
    Anna Tell

    Vier Tage in Kabul

     (131)
    Aktuelle Rezension von: renateliestgerne

    Es ist mehr als ein Krimi. Die Beschreibung der Umstände in Kabul ist trotz oder wegen ihrer Sachlichkeit erschütternd. Die Hauptfigur, Amanda Lund, fasziniert mit ihrer Beharrlichkeit. Packendes Bild unterschiedlicher Situationen und Figuren, die zusammen hängen. Klasse!

  23. Cover des Buches Gefährliche Botschaft. Der zerissene Faden (ISBN: 9783499138645)
    Kate Sedley

    Gefährliche Botschaft. Der zerissene Faden

     (3)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    Zwei Krimibände um Roger, den Straßenhändler in einem Band!

    Lancaster und York liegen 1473 im Krieg miteinander. Ausgerechnet Roger soll als Bodyguard für den Boten dienen, den König Eduard nach Frankreich schicken will. Doch es kommt ja bekanntlich immer anders als man denkt und Roger steht nunmehr mit einem toten Boten mitten im Nirgendwo da.

    Er übernimmt den Auftrag selbst und er begibt sich in höchste Gefahr!


    Zurück aus Frankreich bricht Roger in Bristol krank zusammen und wird bei einer Weberfamilie wieder gesund gepflegt. Doch die Familie wird im Ort gemieden denn sie soll im Zusammenhang mit einem Mord stehen... Roger zeigt seine Dankbarkeit in dem er versucht, den Fall aufzuklären, doch so einfach wie er hoffte, ist diese Mordverstrickung nicht!

    Spannend und historisch wirklich gut zu lesen! Für alle Fans von Schwester Fidelma und Bruder Cadfael!
  24. Cover des Buches Sommerflucht (ISBN: 9783842514782)
    Katharina Conrad

    Sommerflucht

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Melanie_Ludwig

    Inhalt

    Eine Geschichte voller Herz – über zwei Leben, zwei Lieben und eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen zwei Frauen auf der Schwäbischen Alb. Auf der Flucht vor ihrem eifersüchtigen Exfreund landet Sabina mitten in der schwäbischen Provinz. Dort trifft sie auf die alte Bäuerin Emilia, die bis heute unter den Folgen einer Entscheidung aus Kriegstagen leidet, und auf Christian. Sabina merkt bald: Dieser Mann wird ihre guten Vorsätze ins Wanken bringen, so schnell keine Beziehung mehr einzugehen. Doch er verschweigt ihr etwas. Sabina schließt Freundschaft mit der alten Emilia. Unerwartet taucht die Lebensgeschichte der Landfrau, die sich zwischen der Schwäbischen Alb und dem Stuttgart der Nachkriegsjahre abgespielt hat, Sabinas Nöte in ein neues Licht 

    Es ist ein Buch das nachdenklich macht. Sehr emotional geschrieben. Es handelt von 2 Frauen die zueinander finden und ihre Fehler und Ängste gestehen. Mir hat es gut gefallen. 

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