Bücher mit dem Tag "krimi frankreich"

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32 Bücher

  1. Cover des Buches Die Toten vom Mont Ventoux (ISBN: 9783740802998)
    Ralf Nestmeyer

    Die Toten vom Mont Ventoux

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Bauernfreund

    Ein Provence Krimi, in dem vor allem das Radfahren eine wichtige Rolle spielt. Für Menschen, die nicht so interessiert an der Tour de France sind, sicher etwas langatmig in den Beschreibungen zu dem Thema: wer hat wann gewonnen, wichtige Ereignisse.
    Der Kriminalfall fängt sehr spannend an. Auf dem Mont Ventoux werden mehrere Tote gefunden. Auch die Ermittlung beginnt gut. Dann aber verliert der Krimi an Fahrt, als der Malbec von dem Fall abgezogen wird. Genau wie er verliert auch der Leser die Lust daran. Die Auflösung wirkt am Ende nebensächlich, mehr "Kommissar Zufall" und etwas schnell.
    Gut als Reiseführer gerade für die Tour de France Begeisterten, als Krimi eher weniger. Hier fehlt es noch an ein paar Elementen, die einen guten Krimi ausmachen.
    Daher leider nur 3 Sterne.

  2. Cover des Buches Johannisfeuer (ISBN: 9783462052770)
    Yann Sola

    Johannisfeuer

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Botte05

    „Auf einer Wanderung in den Bergen nahe der südfranzösischen Küstenstadt Banyuls-sur-Mer entdeckt Perez den leblosen Körper einer jungen Frau, die seit vielen Jahren vermisst wird. Im Krankenhaus wacht sie auf, spricht aber nicht. Als kurz darauf um Umland von Montpellier ein Mädchen tot aufgefunden wird, glaubt Perez nicht an einen Zufall. Was verbindet die beiden? Haben sie etwas mit der ominösen Glaubensgemeinschaft zu tun, die auch an der Côte Vermeille ihr Unwesen treibt? Schnell merkt er: Dieser Fall ist viel zu groß für einen Hobbydetektiv wie ihn. Doch Perez wäre nicht Perez, würde ihn diese Erkenntnis von den Ermittlungen abhalten!“ – Zitat Buchrücken


    Perez ist ein gemütlicher Genussmensch. Nun hat er seiner Ziehtochter Stéphanie versprochen, dieses Jahr mit ihr das Johannisfeuer oben auf dem Canigou zur Sommersonnenwende anzuschauen. Doch dazu muss er sich irgendwie in die Lage versetzen, den Ort in 3000 Metern Höhe überhaupt aus eigener Kraft erreichen zu können. So ist er auch heute wieder mit seinem treuen Beagle Hippy zum „Training“ unterwegs, als er eine scheinbar leblose Frau entdeckt. Perez kann sich in Zuge der eingeleiteten Hilfsmaßnahmen vage an einen zurückliegenden Vermisstenfall erinnern, dessen Opfer nun mehr oder weniger lebendig vor ihm liegt. 


    Als Perez vom Mord an einem Mädchen in Montpellier erfährt, stellt er einen Zusammenhang her, der ihn dazu antreibt herauszufinden, ob und was den jungen Frauen zugestoßen sein mag. Seine Ermittlungen übersteigen „natürlich“ die Kompetenzen eines Hobbydetektivs und bergen auch Gefahren, aber letztlich kann Perez zur Lösung der Fälle seinen Beitrag leisten. 


    „Johannisfeuer“ ist ein solider Krimi mit südfranzösischem Flair und Lokalkolorit. Perez ist eigenwillig, verschroben und manchmal unschlüssig bezüglich seines Vorgehens, findet jedoch bei Familie und Freunden hilfreiche Unterstützung. Der Autor lässt die Region Südfrankreichs vor meinem Auge erscheinen und auch der Rahmen, welcher für die Lösung des Falles vorgegeben ist, scheint mir gut recherchiert und schlüssig. 


    Dies ist mein erstes Buch der Perez-Reihe, was jedoch meinem Lesevergnügen nicht abträglich war. 


    Ein kurzweiliger, angenehmer Krimi, der verhältnismäßig gewaltfrei sowie ohne aufreibende Spannung insbesondere aufgrund des ungewöhnlichen Protagonisten sowie des Handlungsortes gut unterhält. Eine nette Lektüre für z. B. einen kleinen Sommerurlaub… 




    Yann Sola, Johannisfeuer, Taschenbuch, Kriminalroman, Verlag Kiepenheuer & Witsch, 10,00 €, 362 Seiten, Erscheinungstermin 09.05.2019

  3. Cover des Buches Der Zorn der Einsiedlerin (ISBN: 9783734107504)
    Fred Vargas

    Der Zorn der Einsiedlerin

     (103)
    Aktuelle Rezension von: Evaschoenherr

    Die Autorin schafft es, den Leser bis zum Ende in Spannung zu versetzen. Handwerklich grandios verstrickt sie lebendige Protagonisten in ihr Spinnennetz. Eine klare Lese Empfehlung für alle, die Krimis und Thriller lieben. Skurril, liebenswert und erschütternd zugleich. Hier wundert es nicht, dass Fred Vargas das Prädikat Bestseller erhalten hat. 

  4. Cover des Buches Das Herz der Hölle (ISBN: 9783732508594)
    Jean-Christophe Grangé

    Das Herz der Hölle

     (174)
    Aktuelle Rezension von: Hypochrisy

    Mathieu hat es nicht leicht mit seiner Mutter. Eigentlich war sie nie da in seiner Kindheit, und jetzt kommt sie nur noch von Zeit zu Zeit vorbei, um ihm ein schlechtes Gewissen zu machen. „Du liebst mich nicht“, hält sie ihm zum Beispiel entgegen, als sie ihn auf der Treppe zu seiner Wohnung abpasst. „Ganz im Gegenteil“, hält Mathieu ihr entgegen: „Ich liebe alle Menschen“. -- „Auch die Verbrecher?“ -- „Vor allem die Verbrecher“. Eigentlich hatte Mathieu Priester werden wollen, aber jetzt sieht er dem alltäglichen Bösen auf den Straßen von Paris als Polizist ins Gesicht. Ebenso wie sein Freund Luc, der sich seit Jahren besonders fasziniert vom Teufel und seinem Wirken auf Erden zeigt. Jetzt hat Luc versucht, sich das Leben zu nehmen -- und ist wie durch ein Wunder gerettet worden. Wie aber, fragt sich Mathieu, kommt Luc als gläubiger Katholik dazu, die Todsünde des Selbstmords zu begehen? Warum hatte er Einstiche in den Armen, als man ihn gefunden hat? Und welchem wahrhaft diabolischen Verbrechen war er auf der Spur, als er seinen unglaublichen Entschluss zur Selbsttötung fasste? Die Spur führt Mathieu zunächst zu einem Organisator für Pilgerfahrten, um dann immer tiefer hineinzuführen ins teuflische Herz einiger ungeheuerlicher Taten, die vor allem eines verbindet: alle mutmaßlichen Mörder galten als tot, bevor man sie ins Leben zurückgeholt hat...

  5. Cover des Buches Die schöne Diva von Saint-Jacques (ISBN: 9783734111440)
    Fred Vargas

    Die schöne Diva von Saint-Jacques

     (143)
    Aktuelle Rezension von: Clarissa03

    Sophie, griechische Opernsängerin, die seit Jahren mit ihrem Mann ein Haus in Paris bewohnt, entdeckt eines morgens im Garten eine frisch gepflanzte Buche. Sie ist seitdem nervös, weil sie nicht weiß, wer die Buche gepflanzt hat und ihren Mann interessiert die Sache nicht. Allein die drei jungen, gelehrten Männer aus dem Nachbarhaus untersuchen mit ihr diese Sache und geraten immer mehr in Verstrickungen. 

    Dieser Krimi von Fred Vargas war wieder einmal spannend geschrieben und ist zum Schluss zu einem unerwarteten Ende gekommen.

  6. Cover des Buches Choral des Todes (ISBN: 9783404160396)
    Jean-Christophe Grangé

    Choral des Todes

     (110)
    Aktuelle Rezension von: simonfun
    Arische Nachfolger einer Schreckensherrschaft verüben unheimliche Morde? Krass, aber gut!
    Schnell wird dem Leser klar, welche Kernbotschaft der Autor im Sinne hatte.
    Die Umsetzung, Spannung und teilweise hochkommende Aversion meinerseits hat der Autor gut hochgekitzelt. Respekt!
    Wie auch immer - Leser müssen auf die Geschichte eingehen, dann kalppt's!
  7. Cover des Buches Fliehe weit und schnell (ISBN: 9783841201089)
    Fred Vargas

    Fliehe weit und schnell

     (200)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    Joss le Guern, ein ehemaliger Fischer hat in Paris ein altes Handwerk wieder aufgenommen: er ist 'Ausrufer'. Täglich verliest er auf einer Kiste stehend Nachrichten die die verschiedensten Zeitgenossen ihm zusammen mit ein par Franc in seine Urne werfen.

    Unterschiedlichster Art sind die Nachrichten: 'an den Fleischer am Platz: das Fleisch gestern war zäh, und das zum drittenmal diese Woche' oder 'Strom und Gaswerke sollen sich zum Teufel scheren'.


    Doch eines Tages findet der Fischer folgenden Text: ' Und dann, wenn Schlangen, Fledermäuse, Dachse und all die anderen Tiere, die in den Tiefen unterirdischen Gänge hausen, in Massen auf die Felder strömen und ihren angestammten Lebensraum verlassen; wenn Obst und Gemüse zu faulen beginnt und von Würmern befallen wird (...)

    'Bescheuert' so der Kommentar des Ausrufers. Bald darauf erscheint an Türen in der Stadt eine schwarze 4, spiegelverkehrt und ein Kürzel 'CLT'

    Und nicht viel später der erste Tote  mit Flohbissen am Körper.

    Es wird ermittelt, die Stadt mit deren Bewohnern ist auf dem besten Weg in Panik zu geraten.

    CLT, so wird bald einmal klar, ist eine Abkürzung aus dem lateinischen 'Cito, longe fugeas et tarde redeas' - fliehe weit und schnell und ist als Warnung zu verstehen um vor einer drohenden Ansteckung dem Pesterreger schnellstmöglich zu entkommen.


    Wer schreibt diese geheimnisvollen Nachrichten und gibt es überhaubt einen Zusammenhang zu den Opfern?


    Starker Krimi mit düsterer Spannung und schrägen Dialogen.

    Ausgezeichnet mit dem deutschen Krimipreis 2004.

  8. Cover des Buches Der vierzehnte Stein: Kriminalroman (Kommissar Adamsberg ermittelt) (ISBN: 9783841201096)
    Fred Vargas

    Der vierzehnte Stein: Kriminalroman (Kommissar Adamsberg ermittelt)

     (172)
    Aktuelle Rezension von: Stephanus

    Sein neuer Fall führt Kommissar Adamsberg tief in die Vergangenheit. Ein Mord im Elsass erinnert Adamsberg an eine lange zurückliegende Mordserie, die ungelöst blieb und ihn in seit seiner Zeit als junger Polizist begleitet. Bislang konnte er den Verdächtigen, einen hohen Richter, nicht überführen und diesem nichts nachweisen. Er kann zunächst nicht ermitteln, da er mit seinem Team zu einem Austausch nach Kanada reisen muss. Dort ereignen sich ebenfalls ungewöhnlich Dinge und Adamsberg gerät nach dem Mord an einer jungen Frau, mit der er Kontakt hatte und der der Mordserie ähnelt, selbst in Verdacht. Alle Indizien sprechen gegen ihn und um seiner Verhaftung zu entgehen wagt er mit Retancourt eine abenteuerliche Flucht zurück nach Frankreich, bei der ihm zwei kanadische Polizisten helfen, die nicht an seine Schuld glauben. In Frankreich taucht Adamsberg unter und untersucht mit geheimer Hilfe von Danglard die Morde. Allmählich kommt er dem Täter wieder auf die Spur und findet Beweise und Indizien für dessen Taten und die absonderlichen Hintergründe.

    Mit diesem Teil ihrer erfolgreichen Reihe um den Ermittler Adamsberg schafft die Autorin einen sehr spannenden und dicht konstruierten Krimi. Die Handlung hat viele Wendungen und die Rückgriffe in der Erzählung werden perfekt eingeflochten. Es entsteht so ein toller Krimi der nur empfohlen werden kann.

  9. Cover des Buches Pik Dame (ISBN: 9783404922581)
    Alexis Lecaye

    Pik Dame

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Nach seiner lebensbedrohlichen Verletzung in seinem letzten Fall fällt Marin in eine tiefe Depression. Seine Mädels verstehen ihn nicht mehr, niemand bekommt ihn aus dem Haus. Erst Myriam kann ihn wieder zur Besinnung bringen. In der Zwischenzeit treibt ein neuer Mörder sein Unwesen. Die Morde ähneln einander auf den ersten Blick überhaupt nicht und doch gibt es eine Gemeinsamkeit: das erste Opfer, ein Detektiv. Alle waren Klienten von ihm gewesen. Als Martin wieder zu arbeiten anfängt fragt er Laurette, Psychologin und Freundin, um ihre Meinung dazu. Kurz darauf wird sie zusammengeschlagen in ihrem Büro gefunden – und Martin ist der Hauptverdächtigte.

     

    Nach dem doch recht starken ersten Teil musste ich gleich den zweiten Lesen. Absolut toll, dass sie so schön aufeinander abgestimmt sind – das Cover ähnelt sich sehr, die Titel sind aneinander angepasst… Man erkennt sofort, dass die Bücher zusammengehören. Ein paar Gedanken zum Inhalt hatte ich noch ungefähr im Kopf – dachte ich zumindest.

    Des Aufbau des Buch hat sich etwas verändert. Die Kapitel sind nicht mehr nur einfach nummeriert, sondern mit Hinweisen auf Tag und Tageszeit versehen. Grundsätzlich eine ziemlich gute Idee, weil man dadurch eben einen besseren Überblick über die Zeit der Rahmenhandlung erhält. Ein bisschen ungeschickt ist, dass praktisch nur “Samstag Abend” geschrieben wird – immerhin gibt es nicht nur einen Samstag so ganz allgemein. Meistens wird aus dem Kontext klar, ob es der nächste Tag sein muss oder eine Woche später – und meist ist es ja in Kriminalromanen so, dass die Ermittlungen Tag für Tag verfolgt werden – es wäre trotzdem schön gewesen, wenn man zum Beispiel am Ende noch mal vorne nach dem Datum hätte schauen können, um die Zeitspanne der gesamten Geschichte genauer eingrenzen zu können.

    Aber nicht nur der Aufbau hat sich verändert. Auch inhaltlich hat sich was getan. Es wird nicht nur ein Fall behandelt, sondern gleich zwei Fälle: zum einen die mysteriösen Morde und zum anderen der Angriff auf doe Polizeipsychologin. Besonders interessant sind beide Fälle natürlich, weil Jeannette mit dem ersten betraut ist, weil Martin aufgrund des zweiten suspendiert wird. Alles ist irgendwie nicht ganz offiziell und wahrscheinlich auch nicht ganz legal, aber das macht es irgendwie noch interessanter. och spannender macht es die Tatsache, dass man als Leser selbst weiß, dass es eine Frau ist – und wie die Polizei Belege dafür zu finden versucht, dass es sich wirklich um eine handelt und sie es nicht mit einem männlichen Mörder zu tun haben, denn die einzigen Beweise, die sie dafür haben, sind die, die ihr Gefühl ihnen mitteilt, also nichts, das irgendwie explizit bei einer Verhandlung verwendet hätte werden können.

    Die ganze Geschichte teilt sich also in drei Teile: die Sicht der Kommissare in den beiden Ermittlungen jeweils und die Sicht der Mörderin. Gerade letzteres ist mega spannend, weil man ihre Intention erfährt. Wie sie versucht, herauszufinden, wer den Detektiv auf sie angesetzt hat. Und wie sie letztendlich den tiefgreifenden Verrat aufdeckt. Man lernt sie wirklich kennen, erfährt von ihrer Vergangenheit, von ihrem Leben. Nach und nach wird komplett aufgedeckt, wer sie ist und was sie bewegt. Interessant ist, dass eine neue Komponente hier verwendet wird: die Politik. Es ist interessant, sich die Intrigen in der Parteienlandschaft anzuschauen und was daraus resultiert. Die Menschen, die in der Politik sind, wie sie leben, was ihnen sauer aufstößt.

    Auch das Leben der Polizeileute wird weiter beschrieben. Jeanette lebt getrennt und träumt von Martin. Martin geht seiner Tochter und Marion auf die Nerven und Myriam nabelt sich vollkommen von ihm ab. Wie schon in Teil 1 finde ich diese Lebensgeschichten so erfrischend, weil sie von der Gewalt und den Morden ablenken und alles ein bisschen realistischer machen, immerhin endet das Privatleben ja nicht wenn so ein Fall besteht. Es geht weiter, auch wenn vielleicht in gewisser Weise komprimierter.

    Die Schreibweise entspricht der aus Teil 1: sie ist einfach, aber gleichzeitig rasant und spannend. Passt einfach sehr gut auf die Handlung. Es liest sich schnell, ohne dass man das Gefühl hat, dass man etwas nicht mitbekommen hätte. Ganz jugendfrei ist es auch diesmal wieder nicht – aber diesmal mehr in Richtung der Gewalt. Zwar gibt es auch immer wieder Sexszenen und -elemente, aber sonst stechen die Beschreibungen der Gewaltverbrechen schon hervor.

     

    Nicht nur Teil 1, auch der zweite ist wirklich stark und hat seine Vorzüge. Teilweise war es ein bisschen irritierend, teils ein bisschen träge, aber insgesamt doch echt spannend. Man muss einfach bedenken: zwei Fälle in etwa 400 Seiten – da kann sich wahrscheinlich jeder vorstellen, dass die Geschichte schnell an Fahrt gewinnt und ordentlich Tempo bekommt. Mich hätte allerdings noch interessiert, was aus der Mörderin am Ende geworden ist – das Buch endet mit einem bösen Cliffhanger. Das ist aber auch schon das einzig Negative. Sonst war ich wieder ziemlich begeistert und froh, dass ich den dritten Teil auch schon zu Hause hatte.

  10. Cover des Buches Tod an der Bastille: Der zweite Fall für Kommissar LaBréa (ISBN: 9783955208448)
    Alexandra von Grote

    Tod an der Bastille: Der zweite Fall für Kommissar LaBréa

     (12)
    Aktuelle Rezension von: efell
    Mir hat dieser Krimi gut gefallen - der Komissar und der Täter waren sicherlich nicht so außergewöhnlic. Doch die Lösung des Falles war interessant, sie hat sich aber ziemlich in die Länge gezogen, weil bei der Polizei doch einige Pannen passiert sind und beim Täter eigentlich alles bis auch die 3 letzten Seiten alles glatt gelaufen ist.
    Irgendwie sehr heftig, jeden 2. Tag ein neuer, bestialischer, brutaler Frauenmord, ohne Spuren zu hinterlassen. Aber diese Gräueltaten wurden doch für den Leser etwas gemildert, weil man den Täter genau verfolgen kann, wodurch der Mord und der Täter nicht anonym waren. Immer wieder habe ich mich bei der Pariskarte gefragt, warum gerade diese Punkte auf dem Plan eingezeichnet wurden - es wäre besser gewesen, eine größere Karte von der Umgebung der Morde zu drucken, um das Muster des Täters zuerkennen.
  11. Cover des Buches Die dritte Jungfrau: Kriminalroman (ISBN: 9783841201102)
    Fred Vargas

    Die dritte Jungfrau: Kriminalroman

     (181)
    Aktuelle Rezension von: roxfour
    Ich habe nun von Fred Vargas das dritte Buch gelesen und nach wie vor gilt das Motto, dass die Bücher nicht in der Reihenfolge gelesen werden müssen um mit dem Inhalt klar zu kommen. Es gab in diesem Band zwar mehrfach Verweise auf einen der drei Vorgängerbände, das hat das Leseverständnis aber nicht gestört.

    Der Brigadeleiter Adamsberg hat es mit zwei Morden zu tun, die scheinbar eher dem Drogenmilieu zugeordnet werden. Nach und nach hat er jedoch den Eindruck, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht und stösst immer wieder mal auf kleine Details, die das Ganze immer verzwickter machen. Neben den Ermittlungen kämpft er noch mit der gescheiterten Beziehung zur Mutter seines Sohnes und arbeitet auch noch einen Vorfall aus seiner Kindheit auf.

    Alles in allem hat Fred Vargas einen abwechslungsreichen und ausschmückenden Schreibstil. Mir persönlich waren einige Passagen dann doch zu langatmig ausgeschmückt, sodass ich dann einzelne Abschnitte nur noch überflogen habe. Die Story  fand ich vom Spannungsverlauf her gut aufgebaut und mit den zwei Nebenschauplätzen von Adamsberg abwechslungsreich.
  12. Cover des Buches Der verbotene Ort (ISBN: 9783746626444)
    Fred Vargas

    Der verbotene Ort

     (140)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Kommissar Adamsberg muss für einen Kongress nach London reisen und macht dort einen grausamen Fund. Auf einem berühmten Friedhof stehen 17 Paar Schuhe mit den Füßen von Menschen drin. Die dortigen Kollegen ermitteln sofort und als er wieder nach Frankreich zurück kehrt, wird er auch an einen schrecklichen Tatort gerufen. Ein Journalist wurde grausam hingerichtet. Alles scheint etwas merkwürdig und es gibt so viele Spuren, auch Mythen um Vampire und alte Geschichten und Sagen. Die Spuren führen nach Serbien, nach Wien und Adamsberg muss immer mit einem Dolmetscher die Befragungen vornehmen. Menschliche Ängste und alte Rituale halten ihn fest im Griff und er stößt immer wieder an seine Grenzen. Fred Vargas schreibt ungeheuer spannend, mit viel Witz und schwarzem Humor und nimmt die ]Sprachenfaulheit[ ihrer Landsleute auf die Schippe. Eine ungeheuer spannende Lektüre.

  13. Cover des Buches Nichts ist für die Ewigkeit (ISBN: 9783955207205)
  14. Cover des Buches Rotes Gold (ISBN: 9783462044126)
    Tom Hillenbrand

    Rotes Gold

     (145)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Xavier Kieffer ist zu einem besonderen Dinner im ausgesuchten Kreis beim Pariser Bürgermeister geladen. Das Essen wird abrupt beendet, bevor es richtig begonnen hat, da Sushi-Ikone Ryuunosuke Mifune tot zusammenbricht. Schnell ist klar, er starb an Gift. Erneut beginnt Xavier zu ermitteln und dringt dabei in den Sumpf des Thunfischhandels ein, der um einiges größer und dreckiger ist, als er selbst ahnt.


    Auch in Band 2 überzeugt der Schreibstil von Tom Hillenbrand. Er scheint eine enorme Sachkenntnis zu besitzen, die auf umfassenden und engagierten Recherchen zu beruhen scheint. Gleichzeitig beschreibt er Orte und Geschehnisse ausgesprochen bildhaft und detailliert. Leider auch so manche grausame oder widerwärtige Szene, auf die man gerne verzichtet hätte. Natürlich fehlt zu keiner Zeit die Beschreibung so manchen Gerichtes und der gastronomischen Vorgänge. Die einzelnen Personen sind hervorragend durchgezeichnet und wirken ausgesprochen authentisch. Insbesondere die Beschreibung der japanischen Köche ist ausgesprochen gelungen.

    Störend wird leider die ständig betonte Raucherei des Protagonisten, gefühlt findet sich auf jeder Seite mindestens einmal das Wort Ducal. Da fragt man sich, ob der Autor einen besonderen Vertrag mit dem Zigarettenhersteller hat.

    Mein Fazit: Wieder ein durchweg interessanter und spannender Fall, der mit enormen Details aufwartet, einem etwas anderen Protagonisten und gut und schnell zu lesen ist. Mir persönlich fehlten ein wenig die Dialoge und herrlich ironisch trockenen Szenen mit dem finnischen Freund des Kochs, die deutlich kürzer als im ersten Teil ausfielen. Und auch auf die detaillierte Beschreibung einiger barbarischer Vorgehen hätte ich gerne verzichtet. Nichtsdestotrotz hatte ich viel Freude beim Lesen und werde sicherlich auch das nächste kulinarische Abenteuer mitverfolgen.

  15. Cover des Buches Angstvoll (ISBN: 9783453354050)
    Juliette Manet

    Angstvoll

     (11)
    Aktuelle Rezension von: ManfredsBuecherregal
    _Hör auf meine Worte... Im Anschluss an eine Lesung werden der preisgekrönten Krimiautorin Hélène Wang mehrere Manuskripte von hoffnungsvollen Nachwuchsautoren überreicht. Eines davon schildert in so plastischer Weise den Mord an einer ganzen Familie, dass Hélène sofort weiß: Diese Aufzeichnungen sind keine Fiktion, sondern beschreiben grausame Realität. Fieberhaft beginnt sie, die Spur des möglichen Täters aufzunehmen, und lässt sich damit auf ein Spiel ein, das sie selbst in höchste Gefahr bringt. Wird sie den Täter finden, bevor er wieder tötet? Oder findet er sie zuerst? _ Hélène Wang, auf dem Weg zu einer Lesung, bekommt kurz vor der Ankunft einen seltsamen Anruf. Bei der Lesung bekommt Hélène einige Manuskripte von Nachwuchsautoren. Bereits beim lesen eines Manuskripts kommt bei ihr die Vermutung auf, dass diese Geschichte um den Mord an einer Familie real zu sein scheint. Da sie jedoch keinerlei Beweise hat, beginnt sie auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Wie gefährlich dies ist, wird Hélène bewusst, als ihr eines Nachts der Verfasser des Manuskripts im Hotelzimmer einen Besuch abstattet. Anfangs hatte ich ja so meine Bedenken – ein französischer Roman. Letztendlich hat sich der Versuch gelohnt. Mir hat die Geschichte um Hélène Wang ganz gut gefallen. Zwar hätte man hier und da sicher etwas mehr Hintergrundinformation einfließen lassen können, aber ansonsten war die Geschichte recht interessant. Das Buch liest sich recht flüssig und angenehm, was für mich immer ein wichtiger Punkt ist.
  16. Cover des Buches Galgenmann (ISBN: 9783548610887)
    Aline Kiner

    Galgenmann

     (33)
    Aktuelle Rezension von: KlaasHarbour
    Der Schreibstil war sehr gut und benutzte eine ausgewählte Sprache, was das ganze Buch in eine ruhige Stimmung setzte, die selbst dann noch anhält, als der Mörder mit einem seiner Opfer in einem einstürzenden Stollen Psycho-spielchen treibt. Obwohl so ein Schreibstil das Buch zerstören könnte, gibt es dem ganzen eine entspannte Stimmung und passt zum französischen Provence-Setting.

    Das Cover ist der Hammer!!

    4/5 Sterne
  17. Cover des Buches Die schwarzen Wasser der Seine: Kriminalgeschichten
Kommissar Adamsberg ermittelt (ISBN: 9783841201126)
    Fred Vargas

    Die schwarzen Wasser der Seine: Kriminalgeschichten Kommissar Adamsberg ermittelt

     (45)
    Aktuelle Rezension von: NicoleP
    In diesem Buch befinden sich die drei Erzählungen „Salut et liberté“, „Die Nacht der Babaren“ und „Fünf Francs das Stück“. In allen drei Fällen hat Kommissar Adamsberg die Hauptrolle. Mehr kann auch schon nicht mehr zu den Geschichten gesagt werden, da mit jeder näheren Beschreibung Spoiler-Gefahr besteht.

    Leider habe ich zu keiner dieser drei Geschichten einen Zugang gefunden. Kommissar Adamsberg löst kleine „Fällchen“, die eher ruhig daherkommen. Da die Geschichten relativ kurz sind, eignet sich das Buch, um während eines kurzen Fluges oder einer Zugfahrt gelesen zu werden.

    Vielleicht sind Kurzgeschichten auch einfach nicht mein Ding, und andere Leute sind von den Geschichten begeistert – es ist daher wohl reine Geschmackssache.
  18. Cover des Buches Best of Maigret & Co (ISBN: 9783898132404)
  19. Cover des Buches Commissaire Laviolette und das ermordete Haus (ISBN: 9783596706853)
    Pierre Magnan

    Commissaire Laviolette und das ermordete Haus

     (15)
    Aktuelle Rezension von: kindergartensylvi

    Commissaire Laviolette und das ermordete Haus von Pierre Magnan

    Den Leser erwartet ein Kriminalfall der bereits mehr als 100 Jahre zurück liegt.

    Unsere Geschichte spielt im Jahr 1896 und beschreibt den Mord an der Familie Monge. 23 Jahre später kehrt der einzig Überlebende an den Schauplatz des Mordes zurück. Sein Ziel ist Rache. Kann er die Schuldigen finden und zur Rechenschaft ziehen?

    Kommt mit in die Provenz und helft Séraphin bei seinen Ermittlungen.

    Mir viel das Lesen des Buches schwer, da der Schreibstil nicht besonders flüssig ist. 

  20. Cover des Buches Maigret und die Keller des Majestic (ISBN: 9783742410160)
    Georges Simenon

    Maigret und die Keller des Majestic

     (4)
    Aktuelle Rezension von: parden

    EINE POSITIVE ÜBERRASCHUNG...

    Als der Chef der Kaffeeküche des Pariser Grandhotels ´Majestic´ frühmorgens einen nicht verschlossenen Garderobenspind öffnet, fällt ihm eine Blondine entgegen - mausetot. Mrs. Mimi Clark ist die Gattin eines amerikanischen Industriellen und mit Mann, Söhnchen und Hauslehrerin auf Europareise. Doch noch vor ein paar Jahren war sie Animierdame in Cannes, und dorthin führt auch Maigrets erste Spur.
     Immer verblüffendere Zusammenhänge tun sich auf. Als im selben Spind eine zweite Leiche auftaucht, weiß der Kommissar, dass er keine Zeit verlieren darf...
     
    In der labyrinthischen Unterwelt des großen Hotels geht ein Mörder um wie das Phantom der Oper. Im Laufe der Ermittlungen beobachtet Maigret teilweise minutiös die Abläufe im Tagesgeschehen des großen Hauses - und selbst in der wieder stark gekürzten Fassung des Hörspiels werden die Beobachtungen teilweise sehr detailliert wiedergegeben ohne langweilig zu wirken.
    Dieses Hörspiel ist das erste dieser Reihe, das ich wirklich spannend fand, deshalb erstmals die uneingeschränkten vier Sterne. Maigrets Menschenkenntnis und seine logischen Kombinationen sind in diesem Fall tatsächlich hörenswert.
     
    Negativ ist natürlich wieder die viel zu kurze Fassung, die das Anhören anstrengend macht, weil viele Zusammenhänge weggelassen werden und immer wieder schwer nachvollziehbare Sprünge im Geschehen auftauchen.
    Und die Art von Maigret ist teilweise gewöhnungsbedürftig, z.B. wenn er einen Zeugen zur Seite nimmt und fragt, ob dieser nicht auch den Eindruck habe, dass jemand anderes vom Personal ein "falscher Fuffziger" sei. Vielleicht liegt es aber auch nur an der Übersetzung?
     
    Insgesamt stellte dieses Hörspiel für mich eine positive Überraschung dar, da die anderen Hörspiele aus der "Maigret-Box", die ich bislang gehört habe, eher mau waren...


    © Parden

  21. Cover des Buches Der Mann, der den Zügen nachsah (ISBN: 9783742410351)
    Georges Simenon

    Der Mann, der den Zügen nachsah

     (2)
    Aktuelle Rezension von: juergen_schmidt
    Die Geschichte um den Groninger Kees Popinga ist höchst unterhaltsam und zeichnet ein genaues, teilweise erschütterndes Bild vom turbulenten Paris der Dreißiger Jahre. Trotzdem geht der Geschichte ein gewisser Frohsinn nicht verloren, vor allem wenn der "Lustmörder" Popinga die Pariser Redakteure in humorvollen Schilderungen auf ihre Fehler hinweist. Ihm ist wichtig, dass das, was über ihn geschrieben wird, auch stimmt! Selbst wenn es wenig schmeichelhaft für ihn ist. Ein Beispiel: "Meine Frau sagte Ihrer Zeitung, ich sei immer ein fürsorgender Vater gewesen. Sie beschönigt die gemeinsamen Zeiten. Das stimmt so gar nicht ..." Herrlich, wie der Mörder um Ehrlichkeit bemüht ist!

    Simenon habe ich bislang nicht gelesen, weil ich ihn nur mit Maigret in Verbindung brachte und ich Krimiserien nicht sonderlich mag. Außerdem muss er einige Hundert Bücher geschrieben haben, was nach meiner Erfahrung normalerweise heißt, dass relativ oberflächlich gearbeitet wird. Logisch, denn der nächste Roman wartet bereits. Ich habe Simenon offensichtlich unterschätzt ... Auf jeden Fall aber bei diesem Buch. Eine klasse Leistung, keine Frage!
  22. Cover des Buches Es geht noch ein Zug von der Gare du Nord (ISBN: 9783746636535)
    Fred Vargas

    Es geht noch ein Zug von der Gare du Nord

     (171)
    Aktuelle Rezension von: Clarissa03

    In Paris treibt jemand sein Unwesen. Irgendjemand malt nachts blaue Kleidekreise auf Bürgersteige und es finden sich zunächst nur Kleinigkeiten in den Kreisen, bis sich eines Nachts ein Mordopfer darin befindet. Zudem gibt es Matilde, die stundenlang Leute beobachtet und sie anschließend observiert. Weiß sie etwas über den Mörder? Kommissar Adamsberg steht vor einem Rätsel und löst sie auf seine eigene Art.

  23. Cover des Buches Der Leuchtturmmörder (ISBN: 9783518396254)
    Vincent de Swarte

    Der Leuchtturmmörder

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Angelsammy

    Vincent de Swarte kam aus Bordeaux und studierte Politikwissenschaften. 2006 starb er im Alter von nur 42 Jahren an der heimtückischen Krankheit mit dem großen K! Deprimierend! Ein Stern, der viel zu früh verloschen ist! Er war in diversen Genres versiert, ließ sich beileibe niemals festlegen. Schaut mal im Net über ihn nach. Das lohnt sich! 

    Vincent de Swarte hat leider nur ein kleines, aber feines Ouevre an erstklassiger, meisterhafter Literatur in verschiedenen Genres hinterlassen. Der viel zu früh an Krebs verstorbene Franzose ist der Welt verlorengegangen, bevor er seine Vollendung und breite Anerkennung erfuhr. Das ist so schade und traurig. 

    Außerhalb Frankreichs ist dieser charismatische Autor leider kaum bekannt und wir Suhrkamp - Jünger müssen ihn unbedingt kennen. 

    Das hier vorliegende Buch löste bei Erscheinen bei unseren Bleu, Blanc, Rouge Freunden eine unangemessene Erregung und Empörung aus. Mir selbst unverständlich! Ihm wurde Pornographie und Verherrlichung der Gewalt vorgeworfen ( Ich höre de Sade lachen! )

    Erstens: Vincent de Swarte ist sehr, sehr , sehr fern von den abstoßenden Schilderungen des Marquis. Pornographie? Non, mesdames et messsieures! Also echt! Autoren wie Edward Lee und Richard Laymon würden lachend mit dem Stuhl umkippen, wegen der "Brutalität" dieses Buches hier. Seit wann sind die Franzosen so übersensibel? 🤔

    Das Buch enthält nicht übermäßig Gewalt, sondern passend in den Kontext und sehr moderat dem Plot entsprechend. 

    Um was geht es? Der junge, nun erwachsene Geoffroy Lefayen wurde als Kind unschuldig des Todes seines Bruders bezichtigt. Das und andere Faktoren sickerten wie Finsternis in seine Psyche und deformierten ihn nach und nach. Seit Kindesbeinen an hält er sich für eine dunkle Bedrohung anderer unschuldiger Menschen, erliegt der Wahnvorstellung, er müsse töten, wenn er anderen nicht fernbleibt. 

    Konsequenterweise, aus seiner Sicht, lebt er nun als Wärter einer sehr einsam gelegenen Leuchtturminsel. Mit anderen Menschen hat er nur den allernötigsten Kontakt, Versorgung usw. Er ist vollkommen allein und vereinsamt, driftet immer mehr in den Wahnsinn. 

    Obwohl er alles tut, um sich bestmöglich zu isolieren, kommt es doch zur Begegnung als jemand und dann vielleicht noch jemand in seine Klause "eindringt", aber dies droht eine verhängnisvolle Kettenreaktion zu triggern, an deren Ende die selbsterfüllende Prophezeiung, ein Mörder von Geburt an zu sein, durch und durch böse? wahr zu werden "verheißt" ...

    Geoffroy Lefayen könnte der französische Bruder von Norman Bates sein ( gewiße Szenen wecken diese Assoziation ein paar Mal ), unschuldig schuldig, tragisch und trotzdem monströs? Das Skandalöse am Buch scheint wohl, daß Vincent de Swarte es mit seinem tiefgründigen Psychogramm eines Gebrochenen schafft, unerhörterweise Sympathien für Geoffroy zu wecken, anstatt ihn polarisierend eindimensional zu dämonisieren als auch zu verdammen.

    In einer intensiven, verknappten Sprache schafft der Autor es erstaunlich blutarm fern von Ekelszenen, ein beklemmendes, alptraumhaftes Szenario zu entwerfen, die den Leser an den losen Fäden der Psyche packt und nicht mehr losläßt. Das ist psychologischer Horror at its very best! Auf widerliche, plumpe Schaueffekte verzichtend kriecht das Buch um so effektiver in das Unterbewußtsein und letztendlich in die Alpträume des Lesers. 

    Geoffroy Lefayen ist ein ambivalenter, tiefgründiger Charakter mit sehr sehr dunklen Seiten, aber durchaus kein Monster, geplagt, beladen, zerstört, zerbrochen, verloren, tragisch und traurig, melancholisch, traumatisiert und kaputt. Ein meisterliches Psychogramm! Bitte bitte unbedingt lesen oder andere Bücher des Autoren ( Kinderbuch, Krimis ). Vincent de Swarte hätte es posthum auch noch dringend verdient, weltweit entdeckt zu werden! So schade um ihn! Wer weiß, was seine Feder noch an Meisterwerken hervorgezaubert hätte?!

  24. Cover des Buches Das Orakel von Port-Nicolas: Kriminalroman (Kommissar Kehlweiler ermittelt/ Die drei Evangelisten) (ISBN: 9783841201065)
    Fred Vargas

    Das Orakel von Port-Nicolas: Kriminalroman (Kommissar Kehlweiler ermittelt/ Die drei Evangelisten)

     (90)
    Aktuelle Rezension von: beastybabe

    Die Geschichte:
    Ex-Inspektor Louis Kehlweiler macht eine seltsame Entdeckung im Park: durch den Regen wird aus einem Hundehaufen ein kleiner Knochen freigespült. Er findet heraus, dass es sich um das letzte Glied einer menschlichen Zehe handelt, wahrscheinlich von einer Frau.
    Louis muss der Sache auf den Grund gehen: zu diesem Knochen muss es irgendwo eine Leiche geben. Doch in ganz Paris wird niemand vermisst. Zusammen mit ein paar Helfern überwacht er die Hundebesitzer, die im Park Gassi gehen und die Spur führt ihn schließlich bis in die Bretagne. Dort stoßen sie nicht nur auf einen angeblichen Unfall, sondern auch auf einige andere ungeklärte Rätsel der Vergangenheit.

    Meine Meinung:
    Von Fred Vargas hatte ich bisher nur jüngere Werke gelesen, die ich echt gut fand. Nun habe ich diesen älteren Roman entdeckt und der konnte mich leider nicht so wirklich begeistern.

    Das lag daran, dass sich die Autorin in Details und Einzelheiten ergeht, die größtenteils nur den Sinn haben, die Skurrilität und Schrulligkeiten der Protagonisten hervorzuheben. So zog sich die Story vor allem in der ersten Hälfte des Buches in eine gefühlte Unendlichkeit. Man hätte das Geschehen auch in extrem gekürzter Form ohne große Verluste erzählen können. Sehr bezeichnend fand ich einen Satz auf Seite 234, der meinen Eindruck sehr gut wiedergibt:
    “Marc hätte das Ganze in fünf Minuten zusammenfassen können, aber er mochte Umwege, Nuancen, Einzelheiten, flüchtige Eindrücke, sprachliche Spitzenklöppelei, all jene rednerischen Ausarbeitungen, die Mathias einfach Geschwätz nannte.”

    Die Figuren werden sehr lebendig und ausführlich beschrieben, trotzdem konnte ich sie lange Zeit nicht so richtig einordnen. Durch ihre Schrullen und Macken wirken sie aber irgendwie liebenswürdig und sympathisch.

    Von einem Krimi erwartet man natürlich auch ein gewisses Maß an Spannung, das fehlte mir allerdings größtenteils. Die Geschichte wird erst am Schluss etwas ereignisreicher, dann aber überschlagen sich die Vorkommnisse fast.

    Es ist interessant zu sehen, wie sich ein Autor im Laufe der Jahre entwickeln kann und ich werde künftig bei den aktuelleren Büchern von Fred Vargas bleiben, denn die fand ich unterhaltsamer.

    Fazit:
    Leider stellenweise sehr langatmig und vollgepackt mit eher unwichtigen Details, aber die Figuren sind skurril und irgendwie liebenswert.

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