Bücher mit dem Tag "krimi hörbuch"
19 Bücher
- P. D. James
Drei Fälle für Adam Dalgliesh
(11)Aktuelle Rezension von: WaschbaerinAls ausgewiesener Nicht-Krimi-Fan verwundert es mich inzwischen selbst, wie viel Freude ich an solchen Hörbüchern habe. Während meiner starken Erkältung - ich musste einfach mehr Ruhe halten - und auch abends vorm Einschlafen war diese leichte Kost anscheinend das Richtige für mich.
In dieser Box gibt es 3 Krimis des Autors P.D. James als Hör-CDs. Alle vorzüglich gelesen von Frank Stieren. Ich glaube es ist die Stimme dieses brillanten Sprechers, die mich vor allem so begeistert.
Bei diesen CDs handelt es sich um Unterhaltungsliteratur, von der man sich am Abend vorm Einschlafen gut berieseln lassen kann mit dem sicheren Gefühl, während der Nachtruhe nicht von Albträumen heimgesucht zu werden. Die Romane sind ohne Grusel-Effekt, in etwa des Stils von Agatha Christie. Angesiedelt sind die Krimis in der englisch-versnobten Society.
Der Kommissar, der in allen 3 Fällen ermittelt ist Adam Dalgliesh, eine etwas skurrile Persönlichkeit, der in seiner Freizeit selbst Kriminalromane schreibt.
Herausgreifen möchte ich, "Eine Seele von einem Mörder".
Dieser Roman spielt in einer psychiatrischen Klinik. Die Verwaltungschefin wurde ermordet und Kommissar Dalgliesh ermittelt vor Ort. Wir treffen auf die unterschiedlichsten Mitarbeiter der Klinik, von denen jeder seinen eigenen Grund für diesen Mord haben könnte. Was mir an diesen Krimis gefällt ist, dass sie recht unblutig und ohne solche Aussagen wie: "Das ist das grausamste Verbrechen, das der Kommissar je gesehen hat" und dann ergeht sich der Autor in einer blutrünstigen Beschreibung dieses Horror-Szenarios, auskommt. Nein, all das ist nicht P. D. James Stil. Auch da drückt er sich aus wie ein Gentleman.
Was für mich bei diesem Krimi heraussticht ist die Beschreibung der unglücklichen Ehe des Arztes und Psychiaters, als sich dieser nach Feierabend auf den Heimweg macht, in seine vornehmen Wohngegend der Upper Class. Seine Gedanken über dieses Villenviertel mitsamt seinen Bewohnern: "Eine Siedlung durch gemeinsame Vorurteile und snobistische Ansichten geeint."......"Das anspruchslose gesellschaftliche Leben gab ihr (seiner Ehefrau) wenigstens den Anschein von Sicherheit."
Als er zu seiner Villa beschreibt beschreibt er seine Gedanken so: "Ein Hort für verlorene Hoffnungen".
"Dass sich alle unglücklichen Ehen im Grunde ähnelten. Sie blieben zusammen, weil sie hofften weniger unglücklich zu sein als alleine". ....
"Wenn die Mühsal und Pein der Ehe größer werden als Kosten und Unbequemlichkeiten, das Trauma einer gesetzlichen Trennung, würden sie sich trennen. Kein vernünftiger Mensch setzte sich dem Unersetzlichen ewig aus. Eine Ehe erdulden, die wenigstens die angenehme Illusion des Gebrauchtwerdens vermittelt"
Vielleicht liegt es an dem hervorragenden Sprecher Frank Stieren, der diese Passage so eindrucksvoll liest, dass einem beim Zuhören bewusst wird, wie schwer die ganze Last dieser unglücklichen Ehe auf den Schultern des Arztes liegt.
Ich finde, besser kann man das eheliche Unglück des Arztes gar nicht in Worte fassen und umschreiben.
Ansonsten sind die Krimis dieses Dreierpacks eher leichte Unterhaltung.
- Matthew Costello
Mydworth - Bei Ankunft Mord
(19)Aktuelle Rezension von: Frank1Klappentext:
England, 1929: Mydworth – ein kleiner verschlafener Ort im ländlichen Sussex. Hier geschieht selten etwas Aufregendes … Aber das ändert sich, als der junge Adlige Sir Harry Mortimer zusammen mit seiner amerikanischen Frau Kat in seinen Heimatort zurückkehrt. Kaum sind die beiden in Mydworth angekommen, werden bei einer Party im Herrenhaus Mydworth Manor kostbare Juwelen gestohlen. Die beiden Täter kann man auf frischer Tat ertappen: einer wird erschossen, aber der andere kann fliehen. Lady Lavinia – die Hausherrin und Harrys Tante – will einen Skandal vermeiden und bittet ihren Neffen um Hilfe. Auch die örtliche Polizei ist mit dem Verbrechen überfordert, daher beginnen Kat und Harry auf eigene Faust zu ermitteln …
Rezension:
Sir Harry Mortimer war in den letzten Jahren beim britischen diplomatischen Dienst beschäftigt. Dabei lernte er die Mitarbeiterin des US-amerikanischen Außenministeriums Kat Reilly kennen. Beide waren dabei eher für ‚inoffizielle‘ Tätigkeiten zuständig. Nach ihrer Heirat kehren sie in die Heimat Lord Mortimers zurück, die Kat noch nicht kennt. Schon bei ihrer Ankunft im Anwesen von Harrys Tante wird die frischgebackene Lady Mortimer Zeugin, wie ein Einbrecher auf der Flucht erschossen wird.
Mit „Mydworth“ bringen die Autoren Matthew Costello und Neil Richards eine Cosy-Crime-Reihe an den Start, die in der für dieses Genre klassischen Zeit zwischen den beiden Weltkriegen angesiedelt ist. Etwas ‚unklassisch‘ ist dabei, dass sich hier ein Ehepaar die Rolle des Hobbyermittlers teilt. Letzterer Begriff ist in diesem Fall allerdings mit Einschränkungen zu verstehen, denn einige Andeutungen weisen darauf hin, dass beide Protagonisten dem Geheimdienst-Milieu entstammen. Damit soll jetzt aber eigentlich Schluss sein, denn Lord Mortimer will zukünftig einen Teilzeit-Bürojob für das Außenministerium übernehmen. Wie es sich für das Genre gehört, stoßen die Protagonisten aber schon bei der Heimkehr auf einen mysteriösen Todesfall. Zahlreiche Verdächtige und die Ansiedlung der Handlung in der britischen Oberschicht entsprechen dem, was bei dieser Ausgangslage und Handlungszeit im Cosy-Crime-Genre zu erwarten ist. … und die Geschichte macht durchaus Lust auf mehr. Das stellt allerdings kein Problem dar, denn dieser Band wurde (auf Deutsch) bereits 2019 veröffentlicht. Mittlerweile liegen bereits 15 Bände vor.
Die außergewöhnliche Tatsache. Dass mir dieses Buch sowohl als eBook als auch als Hörbuch vorliegt, forderte mich natürlich zum Vergleich heraus. Schließlich wird das Hörbuch als ungekürzte Ausgabe beworben. An der Handlung an sich sind mir auch keine Kürzungen aufgefallen. Was im Hörbuch allerdings fehlt, sind die Kurzvorstellungen der Protagonisten und Autoren sowie der im eBook vorangestellte Hinweis „Sussex, England 1929“. Was mir auch auffällt und was bei ins Deutsche übersetzten Büchern leider öfters zu beobachten ist, ist die Abänderung des Titels. Wieso wurde aus „A Shot in the Dark“ „Bei Ankunft Mord“?
Die Autoren erzählen die Geschichte wechselweise aus den Perspektiven des Protagonisten-Ehepaars.
Fazit:
Diese Cosy-Crime-Reihe entwickelt schon im 1. Band einen eigenen Stil, der durchaus langfristig gefallen könnte.
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- RADIOROPA Hörbuch - eine Division der TechniSat Digital GmbH
RosenmonTOD
(1)Aktuelle Rezension von: WedmaGestern wurde die Karnevalszeit eröffnet. Pünktlich dazu gab es bei meinem Hörbuchanbieter diesen Krimi, den ich ganz gern gehört habe. Toll gelesen von Stefan Peetz.
Klappentext beschreibt die Eckpunkte der Geschichte ganz gut: „Fassenacht in Mainz, die fünfte Jahreszeit, Ausnahmezustand für Närrinnen und Narrhallesen. Luzia, engagierte Büttenrednerin, möchte für ihr Leben gern in der "Bütt" eines renommierten Karnevalsvereins stehen. Aber trotz aller Bemühungen lässt man sie eiskalt abblitzen. Als sich in einer großen Mainzer Korporation tragische Todesfälle häufen, glaubt jeder an eine Verkettung von unglücklichen Zufällen. Nur der "Fassenachtsreporter" Edgar Frentz ist davon überzeugt, dass hier eine mörderische Hand im Spiel ist. Keiner will ihm glauben, bis schließlich die Kampagne am Rosenmontag ihrem Höhepunkt entgegenstrebt.“
Wer hinter den tragischen Todesfällen steckt, weiß man gleich vom Anfang an, die Motive sind ebenso klar. Das trägt aber zur Minderung der Spannung kaum bei, denn man bleibt bis zum Ende an die Geschichte gefesselt und fragt sich, ob es der Person gelingt, alle, die sie ins Visier genommen hat, unauffällig zu Tode zu führen und wenn ja, wie. Zudem gibt es den Reporter, der die Witterung aufgenommen hat und durchaus zur Klärung der mysteriösen Umstände beitragen kann. Er stellt unangenehme Fragen und nimmt nach dem zweiten Todesfall eigenen Ermittlungen auf. Da ist man gespannt, wohin all seine Bemühungen führen.
Die Fassenacht-Atmosphäre ist fast mit den Händen zu greifen.
Sehr schön, klug und gekonnt wurde die Geschichte erzählt. Ein Genuss, so etwas gibt es heute nicht mehr. Die Geschichte ist aus dem Jahr 2002.
Stefan Peetz hat sehr gut gelesen. Alle Figuren haben ihre eigenen Stimmen. Die Gemütsverfassungen hört man genauso deutlich heraus. Diese Darbietung hat enorm zum Unterhaltungsfaktor beigetragen. Habe ich sehr gern gehört.
- Maria Dries
Der Kommissar und die Morde von Verdon. Ein Kriminalroman aus der Normandie: Kommissar Philippe Lagarde 6
(3)Aktuelle Rezension von: WedmaEs ist ein vor allem atmosphärischer und gemütlicher Krimi aus Südfrankreich. Sehr gekonnt vorgetragen von Bernd Reheuser.
Klappentext beschreibt den Fall ganz gut, wobei spannend kann ich diese Ermittlungen nicht nennen. „Der geplante Urlaub von Philippe Lagarde und seiner Lebensgefährtin Odette fällt ins Wasser. Nachdem der Ehemann von Odettes Freundin in der Schlucht von Verdon verunglückt ist, reisen sie zur Beerdigung. Obwohl die Polizei von einem Selbstmord ausgeht, ist die Witwe sicher, dass ihr Mann ermordet wurde. Als sich Ungereimtheiten häufen, kommen auch Lagarde Zweifel an der Geschichte. Warum sollte die Polizei einen Mord vertuschen? Und dann gibt es einen weiteren Toten: Auch der Bürgermeister des Ortes verunglückt in der Schlucht von Verdon … Spannende Ermittlungen vor der Kulisse des Lac de Sainte-Croix.“
Positiv aufgefallen ist die Gemütlichkeit dieser Geschichte. Die Gemeinschaft, der Zusammenhalt, die Freundschaft wurden regelrecht zelebriert, was ich sehr schön fand. Lagarde ermittelt zusammen mit seinen alten Kameraden, die nun auch im Ruhestand sind. Ein tolles Team sind sie schon damals gewesen, und auch heute können sie prima Ermittlungsergebnisse präsentieren. Auch privat läuft es gut: Einer der Kameraden findet im Laufe der Ermittlungen eine neue Lebensgefährtin, auch ein weiterer Kumpel darf sich einer solchen Wendung erfreuen. Es wird sehr gut gegessen, Lagarde kocht, genauso geschmackvoll getrunken, zu den lokalen Sehenswürdigkeiten gefahren usw., sodass man sich durchaus wie im Urlaub fühlen kann.
Allerding ist der Fall an sich sehr vorausschaubar. Man kann am Anfang einen guten Tipp abgeben, wer für die Morde zuständig ist und warum. Je weiter die Story voranschreitet, desto mehr bestätigt sich der Verdacht, während die Figuren im Dunklen tappen und nach Indizien suchen. Die Autorin tut so, als ob ihre Leser nicht imstande sind, eins und eins zusammen zu zählen. Weniger ausplaudern wäre besser gewesen, aber so war die Spannung futsch.
Wegen der Gemütlichkeit und dem schönen Drum-und-Dran konnte ich den Krimi ganz gut nebenbei hören. Ich habe mir aber mehr Geschick vonseiten der Autorin gewünscht. Mehr Spannung wäre gut gewesen.
Bernd Reheuser erwies sich als ein sehr geschickter Erzähler. Ob Männer oder Frauen sprechen, alles gelingt ihm prima. Seine Interpretation habe ich sehr gern gehört, und würde mich freuen, wenn er weitere Fälle mit Lagarde &Co. liest.
- Sophie Hannah
Der offene Sarg
(8)Aktuelle Rezension von: oszillieren„Der offene Sarg“ ist mein 2. Poirot-Roman von Sophie Hannah und gefällt mir deutlich besser als „Die Monogramm-Morde.“ Die Auflösung fällt zwar auch hier sehr ausführlich aus, zieht sich diesmal aber nicht ewig hin – oder kommt mir das nur so vor, weil ich die Charaktere mag und den Fall spannender fand? Der Roman ist jedenfalls ein solides Kammerspiel. Hier wird kein Rad neu erfunden, aber den meisten HörerInnen und LeserInnen wird es eh um das typisch nostalgische Agatha-Christie-Feeling gehen. Kleine Unstimmigkeiten und plumpe falsche Fährten werden da gerne verziehen. Nur schade, dass ein Puzzlestück zur Lösung des Falls auf der Doppelbedeutung eines englischen Wortes beruht. In der deutschen Übersetzung geht natürlich der Sinn flöten und man kann schwer mitraten – es sei denn, man kennt sich mit Shakespeare aus. ;-)
Fazit: Ein unterhaltsamer, klassischer Krimi, den ich durchaus weiterempfehle. Wanja Mues als Interpret des Hörbuchs gefällt mir hier gut.
- Agatha Christie
Vier Frauen und ein Mord
(10)Aktuelle Rezension von: SoerenSuperintendent Spence erzählt seinem Freund Hercule Poirot von einem scheinbar abgeschlossenen Mordfall, bei dem möglicherweise der falsche Mann im Zuchthaus sitzt. Dadurch neugierig geworden, reist der belgische Detektiv in den Ort Broadhinny und untersucht den früheren Mord noch einmal genauer. Dabei fällt ihm auf, dass sich viele Beteiligte kaum bis gar nicht an die Vorfälle zu erinnern behaupten. Außerdem scheinen mehrere Personen ein falsches Spiel zu spielen bzw. unter falschem Namen im Ort zu leben. Weil der Fall ziemlich verzwickt ist, freut sich Hercule umso mehr, als es seine Freundin, die Krimi-Autorin Freundin Ariadne Oliver, zufällig ebenfalls nach Broadhinny verschlägt. Also ermitteln die zwei von da an gemeinsam und Hercule versucht, von Ariadnes „weiblicher Intuition“ zu profitieren.
In seinem 24. Fall präsentiert sich der belgische Meisterdetektiv von seiner besten Seite, tritt gewohnt auf amüsante Weise hochnäsig und sehr von sich selbst überzeugt auf. An mehreren Stellen musste ich über ihn schmunzeln. Dass ab der Hälfte der Geschichte auch noch Ariadne Oliver ihren zweiten Auftritt hat, ist ein zusätzliches Highlight.
Die gekürzte Hörbuchfassung geht knapp vier Stunden und wird sehr amüsant von Oliver Kalkofe vorgetragen. Man hört, dass er bei der Lesung seinen Spaß hatte. - Georges Simenon
Maigret und die Tänzerin
(1)Aktuelle Rezension von: WedmaEin scheinbar ordinärer Fall, entpuppte er sich als Fundgrube an Lebensgeschichten und Realien des Lebens in Paris der damaligen Zeit. Geschrieben im Jahr 1950.
Klappentext beschreibt den Fall sehr gut: „Um vier Uhr morgens erscheint die Stripteasetänzerin Arlette vom Nachtclub Picratt’s volltrunken auf dem Kommissariat in Montmartre. Sie hat im Club ein Gespräch belauscht: Eine Gräfin soll ermordet werden, mehr weiß sie nicht. Um neun Uhr zieht Arlette am Quai des Orfèvres ihre Aussage zurück. Um elf Uhr wird sie erdrosselt aufgefunden. Wenig später ist auch die morphiumsüchtige Gräfin Farnheim tot. Um den Mörder zu finden, muss Maigret die Schattenseiten von Paris ergründen.
Maigrets 36. Fall spielt an der Place Pigalle und in Montmartre.“Je weiter Maigret in der Sache ermittelt, desto mehr dringt er in dieses Milieu hinein. Viele, mitunter schräge, Figuren und ihre Schicksale werden vorm inneren Auge der Leser bzw. der Zuhörer geführt.
Das Kopfkino startet sofort. Man versinkt in der Story und sieht Paris der 50-ger Jahre mit Augen Maigrets und seiner Kollegen.
Vor allem die Frauen mit ihren eher traurigen Lebensgeschichten stehen hier im Vordergrund.
Erst nach und nach entsteht der Verdacht, wer hinter den Morden steckt. Aber alles bewegt sich zunächst auf dem Hörensagen-Niveau. Mit einem überzeugenden Schlussstrich ist das Ganze aufgelöst. Maigret und seine Kollegen sind noch rechtzeitig zur Stelle.
Walter Kreye hat wie immer großartig gelesen. Gut möglich, dass ich diese Maigret Geschichten nie kennengelernt hätte, wenn sie nicht so toll vorgetragen wären.
Hier vergebe ich gern 5 Sterne und höre schon den nächsten Maigret-Fall.
- Georges Simenon
Maigret macht Ferien
(1)Aktuelle Rezension von: WedmaAuch hier findet man eine spannende, atmosphärische Maigret-Geschichte aus der Feder Simenons.
Klappentext beschreibt den Anfang sehr gut: „Die Maigrets machen Ferien an der französischen Atlantikküste, und der Kommissar langweilt sich – erst recht, seit Madame Maigret wegen einer akuten Blinddarmentzündung im Krankenhaus liegt. Er besucht sie jeden Tag und vertreibt sich die restliche Zeit in den Bistros der Hafenstadt. Bis er nach einem Besuch in der Klinik einen Zettel in seiner Jackentasche findet, auf dem er gebeten wird, die Patientin in Zimmer 15 aufzusuchen. Noch ehe er der Sache nachgehen kann, stirbt die junge Frau. Eigentlich sind Maigret, der nicht im Dienst ist, die Hände gebunden, dennoch beginnt der Kommissar im Umfeld der Familie zu ermitteln ...“
Maigret hat es nicht leicht. Er ist nicht für den Fall zuständig. Er macht Ferien. Seine Frau ist ans Bett gefesselt. Eigentlich wäre da kein Grund, sich einzumischen. Aber! Nach einem Besuch findet Maigret ein Zettel in seiner Tasche, in dem steht, er soll bitte, der Gottes Gnade wegen helfen, den Tod des jungen Mädchens, das in dem selben Krankenhaus gestorben ist, in dem seine Frau liegt, aufzuklären.
Maigret macht sich an die Arbeit. Und es ist schon interessant, wie er vorgeht, wie sich der Verdächtige ihm regelrecht aufdrängt usw. Auch die Menschen der damaligen Zeit zu treffen, ihre Lebensumstände kennenzulernen war bereichernd, wieder wie eine regelrechte Zeitreise. Am Ende sinniert der Mörder über die Facetten der Liebe, als er seine Motive Maigret erklärt. Alles andere als oberflächlich.
Der Fall wurde toll gelesen von Walter Kreye. Nur weil er so großartig war, habe ich alle Folgen, die in den Jahren 2018 und 2019 vertont wurden, gehört.
Fazit: Ein spannender Fall, bei dem der Schluss etwas zu simpel gestaltet wurde, dafür aber in die menschlichen Abgründe blicken lässt. Ein guter, atmosphärischer Krimi zum Nebenbeihören.
- Georges Simenon
Maigret und der Gehängte von Saint-Pholien
(1)Aktuelle Rezension von: WedmaDiesen Fall, einen der ersteren von Simenon überhaupt aus dem Jahr 1930, fand ich recht beeindruckend.
Klappentext beschreibt den Anfang ganz gut: „Dieser Fall führt Maigret in die Geburtsstadt seines Schöpfers.
Maigret ist auf Dienstreise in Brüssel. Aus einer Laune heraus folgt er einem Mann, der ihm in einem Café aufgefallen ist, bis nach Bremen und vertauscht ihre Koffer. In einem trostlosen Hotel beobachtet Maigret den Fremden. Als dieser den Irrtum bemerkt, erschießt er sich. Maigret ist entsetzt über die Folgen seines Streiches. Wer ist der Mann, und was hat ihn zu seiner Tat bewogen? In seinem Koffer befinden sich nur ein gefälschter Ausweis und ein blutiger Anzug … Maigrets 3. Fall spielt in Brüssel, Bremen, Paris, Reims und Lüttich.“Es ist vllt weniger ein Krimi, mehr eine Milieustudie. Die Menschen, die Gegebenheiten der damaligen Zeit bleibt dank dieser Geschichte für die Nachwelt erhalten.
Maigret will wissen, warum sich dieser Unglückliche erschossen hat. Seine Ermittlungen führen ihn nach Brüssel, Bremen, Paris, Reims und Lüttich. Die Menschen, die er trifft, die sind das eigentlich Interessante an dem Ganzen. Die Lebensumstände der meisten Figuren, diese Armut, die Ausweglosigkeit, der sich so manch einer ausgesetzt sieht usw., sind zum Greifen nah. Da wurden die jungen Künstler geschildert, mit all ihren hochtrabenden Zielen, und das, was daraus geworden war, wurde ebenso eindrucksvoll geschildert. Klar zieht man die Parallelen zu der heutigen Zeit und stellt fest, dass sich kaum etwas in der Hinsicht geändert hat: Hast du kein Geld, bist du gezwungen, sich bis zum Ende deines Lebens für paar Groschen an die Reichen anzubieten. Wobei gerade das wurde mit einer Art erhobenen Finger vermittelt, wie in so viele anderen Simenon Werken. Vermutlich, damit der Kleinbürger gleich Bescheid weiß, wo sein Platz ist. Ich glaube, unter anderem darin liegt auch der Erfolg Simenons begründet. Er hat durch die beharrliche wie kunstfertige Art der Vermittlung der Kleinbürgerlichen Werte den Reichen geholfen, die große, arme Masse im Zaum zu halten. Wenn der kleine Mann sich selbst aus Angst vor noch größerer Armut kleinhält, dann brauchen die Reichen nicht mehr so viel tun, um ihre Interessen durchzusetzen.
Darüber schreibt übrigens recht klar wie begründet Rainer Mausfeld in seinem neuen Buch „Angst und Macht“ oder auch im „Warum schweigen die Lämmer“.
An Hofschreibern mangelte es den Reichen noch nie. Sie konnten sich doch ihre Dienste einfach kaufen.
Walter Kreye hat wie immer wunderbar gelesen. Es hörte sich wie ein Theaterstück an, gespielt von nur einem Schauspieler. Die 4,5 Stunden vergingen sehr schnell. Gern höre ich weiter Maigret-Geschichten in seiner Darbietung.
- Georges Simenon
Maigrets erste Untersuchung
(2)Aktuelle Rezension von: WedmaWie der Titel schon sagt, findet man hier die erste Untersuchung vor, die Maigret im Alleingang erledigt. Er erhält aber doch etwas Nachhilfe in Sachen gesellschaftliche Gepflogenheiten in Bezug auf einflussreiche Familien von seinem damaligen Chef.
Klappentext beschreibt den Anfang ganz gut: „… Der junge Sekretär Jules Maigret nimmt am Revier Saint-Georges eine Anzeige auf. Justin Minard, ein Flötist, gibt an, im Villenviertel der Rue Chaptal die Hilferufe einer Frau und kurz darauf einen Schuss vernommen zu haben. Maigret begibt sich sogleich an den Ort des Geschehens, doch die einflussreiche Familie, die in dem Haus wohnt, wünscht keine Aufklärung. Und auch Maigrets Vorgesetzter stellt sich dem unsicheren, etwas übereifrigen Maigret in den Weg.“
Der junge Maigret will dahinterkommen, was es auf sich mit dem Vorfall hat. Dafür muss er eine reiche Familie kennenlernen, die das alte Schloss der adeligen, aber mittellosen Familie abgekauft hat. Seine Untersuchungen sind eigenartig und ähneln eher der Arbeit eines Privatdetektives. Ein Tag lang beobachtet er den Eingangsbereich des Schlosses, trinkt dabei Unmengen an Calvados.
Später gibt er sich für jemand anders aus und wird mit Champagne und Kognak abgefüllt. Kurz darauf wird es brenzlich für ihn. Er hat Glück und kommt gerade noch mit dem Leben davon. Aber er wird auch befördert. Nun gehört er offiziell zur Kriminalpolizei.
Seine Frau wurde hier ganz nett beschrieben, sonst wird ihr Äußeres kaum in späteren Fällen erwähnt. Nun weiß ich, wie sie aussieht.
Auch andere Figuren sind sehr gut gelungen, sehr lebendig, eigen und zum Greifen nah. War gut, sie kennenzulernen.
Walter Kreye hat wie immer toll gelesen. Geradezu Leben dieser Geschichte eingehaucht. Gern höre ich weitere Fälle in seiner Darbietung.
- Georges Simenon
Maigret und der gelbe Hund
(1)Aktuelle Rezension von: WedmaDiese Geschichte habe ich gehört, weil sie Walter Kreye interpretiert hat. Ich bin mittlerweile Fan seiner Darbietung von Maigret-Krimis geworden.
Man merkt der Geschichte an, dass sie aus den dreißiger Jahren des letzten Jh. stammt. Schon allein das Bild der Frau erscheint recht antiquiert.
Dennoch fand ich den Fall sehr atmosphärisch, tw. mystisch anmutend. Er war, wie so viele Maigrets Fälle wie eine kurze Reise in die Vergangenheit, hier in die Bretagne, zu den Plätzen, die durch eine spätere Krimi-Serie, die in der Bretagne spielt, bekannt wurden. Ich konnte alles vor meinem inneren Auge sehen. Auch der Fall an sich erinnerte an die letzte Folge von Bannalec. Da darf man drei Mal raten, wer sich von wem inspirieren ließ ;-)
Gern höre ich weitere Maigret-Folgen in der Darbietung von Walter Kreye.
- P. D. James
Ein Spiel zu viel: Adam Dalgliesh 1
(2)Aktuelle Rezension von: WedmaDie männliche Miss Marple, Adam Dalgliesh, legt hier einen ganz guten Auftakt der Reihe hin, voll im Still der unvergesslichen Agatha Christie, obwohl nicht unbedingt mit ihrem Erzähltalent. Toll gelesen von Frank Stieren.
Klappentext beschreibt den Fall ganz gut: „Auf Martingale Manor, dem Herrenhaus der Maxies, wird das traditionelle Sommerfest gefeiert. Als wäre dies nicht genug Aufregung, muss sich Mrs. Maxie an diesem milden Julitag auch noch mit der Nachricht herumschlagen, dass sich ihr Sohn mit dem neuen Hausmädchen verlobt hat, der ledigen Mutter Sally Jupp. Hinter ihrer Maske aus Tüchtigkeit und Ergebenheit versteckt Sally Gefühle der Verachtung - was den meisten auf Martingale verborgen bleibt. Am nächsten Morgen jedoch wird Sally ermordet aufgefunden. Ein komplizierter Fall für Kommissar Adam Dalgliesh, denn unter der Oberfläche des ländlichen Idylls brodelt es vor Hass und Eifersucht... Band 1 der Reihe um Commander Adam Dalgliesh.“
Warum dies passiert ist und wer den Mord verübt hat, bleibt ein Rätsel bis zum Schluss, obwohl viele Verdächtige auftauchen, die es hätten getan haben können.
Es gibt viel an zwischenmenschlichen Beziehungen, Verflechtungen, wer wen gehasst, gemocht, etc. hat. Sehr wortreich ist das Ganze erzählt worden, im gemächlichen Tempo. Die Spannung hält sich eher in Grenzen. Man hat dann schon so viel Geschichte aus dem Leben gehört, samt den Motiven, dass man gar nicht so genau wissen will, wer es war.
Am Ende ist immer noch nichts bewiesen. Bis kurz vor Schluss die Person so in die Enge getrieben wird, dass sie vor dem versammelten Publikum gesteht.
Frank Stieren hat toll gelesen. Wenn ich es lesen müsste, hätte ich schon längst aufgegeben. Aber in seiner Darbietung habe ich doch zu Ende gehört und gar den nächsten Fall angefangen.
Fazit: Man kann es hören, beim heimischen Werkeln ist es in Ordnung, wie eine Reise in die Vergangenheit.
- Agatha Christie
Das Böse unter der Sonne
(24)Aktuelle Rezension von: SoerenHercule Poirot macht mal wieder Urlaub. Diesmal im südenglischen Badeort Devon. Es ist Sommer und der Meisterdetektiv verbringt viel Zeit mit Relaxen am Strand. Das ändert sich, als die berühmte Schauspielerin Arlena Marshall an der Küste erwürgt wird. Poirot vermutet den Täter unter einem der Gäste und beginnt auf seine gewohnt subtile Art, die einzelnen Verdächtigen zu verhören. Ihn dabei zu begleiten und selbst mitzurätseln, hat mir gefallen, obgleich ich wie üblich mal wieder keine Ahnung hatte, wer sich am Ende als Mörder entpuppen würde. Eine angenehme Cosy-Crime-Unterhaltung war es trotzdem. Oder gerade deswegen.
Die ungekürzte Hörbuch-Fassung hat eine Dauer von 6h39min und wird von Martin Maria Schwarz gelesen. - Maria Dries
Der Kommissar und das Biest von Marcouf
(11)Aktuelle Rezension von: Hortensia13Als auf der einsamen Vogelinsel Île de Terre ein ermordetes Liebespaar gefunden wird, übernimmt Commissaire Philippe Lagarde aufgrund Personalmangels die Ermittlungen. Doch diese gestalten sich schwer. Besonders als kurz darauf zwei weitere, schon skelettierte Leichen in einem Wald entdeckt werden. Ist Lagarde auf der Jagd nach einem Serienmörder, der es auf Liebespaare abgesehen hat? Wer ist alles in Gefahr?
Dieses Buch ist Band 9 der Barfleur-Reihe rund um den pensionierten Commissaire Philippe Lagarde. Beim Lesen hatte ich viel Spass. Es war mit viel nordfranzösischem Flair und spannend geschrieben. Man konnte richtig der Ermittlungsarbeit folgen und miträtseln, wer nun schlussendlich der Täter sei könnte. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall.
Mein Fazit: Ein kurzweiliger, spannender und einfach zu lesender Krimi mit viel französischen Lebensgefühl der Normandie. Neben dem fesselnden Fall waren die Landschaftsbeschreibungen so schön, als ob man da wäre. Gut für jeden, der einfach mal sich kurz weglesen möchte. 5 Sterne.
- Georges Simenon
Maigret hat Angst
(1)Aktuelle Rezension von: WedmaMaigret fährt zurück von einem Kongress, auf dem er hpts. viel zu viel getrunken hat. Er steigt aber in den falschen Zug und landet im Ort, wo sein alter Studienfreund wohnt und dort nun Staatsanwalt ist. Noch im Zug lernt Maigret einen älteren Mann aus diesem Ort kennen, der meint, nun hätten sie zur Lösung des Problems Maigret extra bestellt. Beim Studienfreund angekommen, muss sich Maigret mit dem Fall wohl oder übel befassen.
Klappentext beschreibt die Eckpunkte recht gut: „Ein Fall, in dem Maigret zwischen die Fronten von Arm und Reich gerät.
Eigentlich wollte Maigret nur seinen alten Studienfreund Chabot besuchen, doch schon im Zug nach Fontenay-le-Comte wird er von einem Mitreisenden um Hilfe gebeten: Zwei Morde haben die Kleinstadt in Angst versetzt. Sogar eine Bürgerwehr patrouilliert. Maigret möchte seine Anwesenheit geheim halten, aber bald weiß die ganze Stadt Bescheid und setzt all ihre Hoffnungen in den berühmten Besucher aus Paris. Und dann geschieht ein dritter Mord.“Maigret hört sich um, redet mit den Leuten. Schaut sich die Familie des Mitreisenden an, denn er wird zum Kartenspiel auch mit eingeladen, sein Studienfreund geht dort regelmäßig hin. Und am Ende kriegt Maigret Angst, einen wohl begründeten noch dazu.
In dieser kleinen Stadt zählt die Meinung der Leute viel. Der Staatsanwalt muss diese stets mit einrechnen. Aber so oder so, bleibt man der Böse, man kann den allen nicht rechtmachen, überzeugt ihn Maigret.
Maigret hat seine Vermutungen, wer hinter den Morden steckt. Er verlässt den Ort, da ihm alles klar ist, und er sonst da für nichts zuständig ist.
Walter Kreye hat auch hier wunderbar gelesen. Er erzeugt mit seiner Darbietung diese eigenartige Atmosphäre, die wie eine Reise in der Zeit wirkt und sich mehr wünschen lässt.
Alle drei Hörbücher, die im November erschienen sind, kann man prima nebenbei bei Hausarbeiten hören. Ich freue mich auf weitere Fälle und vergebe hier vier Sterne.
- Georges Simenon
Maigret und die Keller des Majestic
(4)Aktuelle Rezension von: pardenEINE POSITIVE ÜBERRASCHUNG...
Als der Chef der Kaffeeküche des Pariser Grandhotels ´Majestic´ frühmorgens einen nicht verschlossenen Garderobenspind öffnet, fällt ihm eine Blondine entgegen - mausetot. Mrs. Mimi Clark ist die Gattin eines amerikanischen Industriellen und mit Mann, Söhnchen und Hauslehrerin auf Europareise. Doch noch vor ein paar Jahren war sie Animierdame in Cannes, und dorthin führt auch Maigrets erste Spur.
Immer verblüffendere Zusammenhänge tun sich auf. Als im selben Spind eine zweite Leiche auftaucht, weiß der Kommissar, dass er keine Zeit verlieren darf...
In der labyrinthischen Unterwelt des großen Hotels geht ein Mörder um wie das Phantom der Oper. Im Laufe der Ermittlungen beobachtet Maigret teilweise minutiös die Abläufe im Tagesgeschehen des großen Hauses - und selbst in der wieder stark gekürzten Fassung des Hörspiels werden die Beobachtungen teilweise sehr detailliert wiedergegeben ohne langweilig zu wirken.
Dieses Hörspiel ist das erste dieser Reihe, das ich wirklich spannend fand, deshalb erstmals die uneingeschränkten vier Sterne. Maigrets Menschenkenntnis und seine logischen Kombinationen sind in diesem Fall tatsächlich hörenswert.
Negativ ist natürlich wieder die viel zu kurze Fassung, die das Anhören anstrengend macht, weil viele Zusammenhänge weggelassen werden und immer wieder schwer nachvollziehbare Sprünge im Geschehen auftauchen.
Und die Art von Maigret ist teilweise gewöhnungsbedürftig, z.B. wenn er einen Zeugen zur Seite nimmt und fragt, ob dieser nicht auch den Eindruck habe, dass jemand anderes vom Personal ein "falscher Fuffziger" sei. Vielleicht liegt es aber auch nur an der Übersetzung?
Insgesamt stellte dieses Hörspiel für mich eine positive Überraschung dar, da die anderen Hörspiele aus der "Maigret-Box", die ich bislang gehört habe, eher mau waren...
© Parden - Julie Masson
Pastis für den Commissaire
(5)Aktuelle Rezension von: WedmaEs ist ein sehr gut gelungener Auftakt der 3-teiligen cosy Krimi Reihe aus Frankreich um den Commissaire Lefevre. Recht gemütlich plätschert der Krimi daher: Gutes Essen, schöne Landschaften und jede Menge Pastis. Gemütlichkeit ist hier also großgeschrieben.
Klappentext beschreibt den Anfang recht gut: „Was für ein herrlicher Sommertag! Als eine Leiche gefunden wird, sinkt Lucien Lefevres Laune allerdings schnell unter den Gefrierpunkt. Da alle Kollegen im Urlaub sind, muss der Commissaire auf sein Feierabendritual - den geliebten Pastis - verzichten. Ausgerechnet in dem beschaulichen Küstenort Contis-Plage hat das Meer den Körper eines Mannes freigegeben, der erkennbar nicht freiwillig gestorben ist. Lefevre macht sich auf die Suche nach der Wahrheit. Und steht einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft gegenüber, in der jeder seine eigenen Geheimnisse hat.“
Lucien Lefevre ist ein gemütlicher Ermittler in besten Jahren mit dem gepflegten Äußeren. Gutes Essen, sein geliebter Pastis, wovon er beachtliche Mengen zu allen Tageszeiten konsumiert, und alles, was das Leben lebenswert macht, stehen für ihn an vorderster Stelle. Die Ermittlungen werden erst ebenso gemütlich vorangetrieben, denn die paar Untergebenen, die Lefevre in dem kleinen Nest zur Verfügung hat, sind noch stressfreier und kümmern sich lieber um ihr Mittagessen.
Allerdings taucht da die Schwester des Toten auf, eine hübsche junge Frau aus Deutschland, und macht da ein bisschen Feuer unter dem Hintern der, nach ihrem Geschmack, zu gemütlichen Ermittler. Nach und nach kommt das ganze Bild ans Licht. Und es wird klar, warum der Deutsche, der Bruder der jungen Frau, sterben musste.
Ein aktuelles Thema liegt dem Fall zugrunde. Umweltschutz war schon immer Dorn im Auge der überzeugten Neoliberalen, die den Mammon anbeten. Hier wurde dieser Konflikt bildhaft, gekonnt wie unterhaltsam dargelegt.
Der Erzähler Martin Umbach hat ganz toll gelesen. Das Zuhören hat echt Spaß gemacht. Alle Figuren hatten ihre eigene Stimme, ich konnte sofort erkennen, wer spricht. Auch die jeweiligen Emotionen, ob da jmd aufgeregt, beleidigt usw. war, konnte ich gleich wahrnehmen.
Es ist etwas zu breit erzählt. Aber da die Gemütlichkeit an der ersten Stelle steht…
Fazit: Ein ganz guter gemütlicher Krimi zum aktuellen Thema, den frau prima nebenbei beim heimischen Werkeln hören kann. Ich höre bereits Teil 2 und wünsche, dass es noch mehr Folgen geben wird.
- M. C. Beaton
Hamish Macbeth und das Skelett im Moor
(10)Aktuelle Rezension von: QuibbDieser Teil der Hamish Macbeth Reihe gefiel mir am besten. Hamish muss für eine Weile in einem anderen Dörfchen Vertretung machen und natürlich passiert auch wieder ein Mord, den er auf seine Art aufklären kann.
Hamish ist sehr im Mittelpunkt und er beginnt sogar eine kleine Liebschaft, der Kriminalfall ist auch recht interessant und auch die Methode um die Leiche zu entsorgen ist ungewöhnlich.
Natürlich ist auch dieser Teil kein Reisser, der einen Fingernägel knabbern und den Atem stocken lässt. Es ist gemütlich, es ist schottisch, es ist ein bisschen verschoben, aber so nebenbei wirklich nett.
- Julie Masson
Ein Commissaire geht baden
(5)Aktuelle Rezension von: WedmaTeil 2 der cosy Krimi Reihe um den Commissaire Lefevre finde ich ebenso gut gelungen. Ein anderes, nicht weniger aktuelles Thema. Nett zum Nebenbeihören.
Klappentext beschreibt den Anfang ganz gut: „Azurblauer Himmel, farbige Wimpel flattern im Wind. In Hossegor an der französischen Atlantikküste ist internationales Publikum versammelt, jeder feuert sein Team der Surfweltmeisterschaft an. Der Jubel verwandelt sich in Entsetzen, als eine Welle donnernd über dem Lokalmatador zusammenbricht. Ein Unfall? "Mord", denkt Commissaire Lucien Lefevre und beginnt zu ermitteln. In der Hippie-Welt der Surfer und der Arena des Leistungssports, wo Wettbetrügereien, Doping und Sponsoring die kriminellsten Blüten treiben. Lefevre ahnt, dass er noch einige Gläser Pastis trinken muss, bis er alle Fäden dieses Falles in der Hand hält.“
Hier ist der Lefevre etwas weniger gemütlich, trinkt längst nicht so viel Pastis wie in der ersten Folge, was ihm guttut. In der Folge ist er gehbehindert, muss auf Krücken gehen, da er sich auf der Baustelle des eigenen Hauses vor lauter Wut über den langsamen Fortschritt der Arbeiten verletzt hat.
Der Fall erscheint nicht so einfach. Zwei der jungen Sportler, die Favoriten für den Weltcup, eigentlich noch Kinder von etwa 17 Jahren, werden tot aus dem Meer geborgen. Was war das? Wollen nicht nur die Zuschauer wissen.
Das Thema Doping im Hochleistungssport ist hier gekonnt wie unterhaltsam dargelegt worden. Wie dies mit Sponsoring zusammenhängt, wie das Leben der jungen Sportler aussieht uvm. erfährt der Zuhörer im Laufe der Ermittlungen.
Besonders gut gelungen fand ich die Figuren. Alle wie dem wahren Leben entsprungen, ob die findige wie dreiste Journalistin, der aalglatte Manager des Teams uvm.
Mein Problem war bloß: Zu viel wurde am Anfang verraten. So konnte man einen guten Tipp abgeben, wer hinter den Morden steckte, welche Motive im Spiel waren, wie das alles geschah usw.
Im Laufe der Geschichte schaut man dann lediglich zu, wie die Ermittler langsam, aber sicher auch dahinterkommen, wer es war und warum.
Aber zum Nebenbeihören ist dieser cosy Krimi ganz in Ordnung: wie ein kleiner Urlaub am der französischen Atlantikküste.
Martin Umbach hat auch Teil 2 wunderbar gelesen. Hat Spaß gemacht, ihm zuzuhören.
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