Bücher mit dem Tag "krisenherde"

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7 Bücher

  1. Cover des Buches Schulden (ISBN: 9783608985108)
    David Graeber

    Schulden

     (15)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape
    Sklaverei durch Schulden Breit diskutiert wurde und wird Graebers „Kulturgeschichte des Kapitalismus“. Eine „Kulturgeschichte“, die im Gesamten eines verdeutlicht, egal wie krude manche Argumente des Autors auch sein mögen und wie wenig an echter Alternative Graeber im Buch entwickelt. Geld regiert die Welt (fast) von Beginn an. Vor allem über das System der Kredite. Ob man dieses als Chance und einzige Möglichkeit „vernünftigen“ Wirtschaftens betrachtet oder, wie Graeber, als zeitloses Mittel der „Versklavung“, das muss dann der Leser selbst entscheiden, zu welcher Sichtweise er sich positioniert. Den Fakt der zentralen Wertigkeit des Kreditwesens mitsamt seiner vielfachen Folgen stellt David Graeber überzeugend argumentiert und historisch verankert eindrucksvoll im Buch klar. Nicht umsonst sind ja gerade in der gegenwärtigen Situation „Schulden“ zum zentralen Thema des politischen Handelns geworden. Ein Thema, welches Graber sprachgewandt bis in die Anfänge menschlichen Miteinanders zurückführt, auf die Entwicklung der Möglichkeit, Schulden quantifizierbar zu machen. Quantifizierbar aber werden Schulden erst durch die Einführung des Geldes. Geld und Schulden tauchen gleichzeitig und unabdingbar miteinander verknüpft auf der Bühne des öffentlichen Lebens auf. Dies ist schon auf uralten Lehmtafeln aus Mesepotamien nachzulesen. Eine Argumentation, in deren Verlauf Graeber die „Standardversion“ der Wirtschaftsgeschichte vom „ausgeglichenen Tauschhandel“ schnell entzaubert und auf die bestimmende Kraft der Kredite verweist. Menschen hatten seit Erfindung des Geldes zu allen Zeiten vielfach „Schulden“ bei anderen Menschen, Schulden, die von Beginn an Freiheiten einschränkten und diese im Verlauf der Geschichte bis in die Gegenwart hinein in potenzierendem Maße immer weiter einschränkten. Aus diesem Gedanken der Freiheit und der Sklaverei entfaltet Graeber im Verlauf der Argumentation seine grundlegende These. Dass nämlich der (auch moralische) Kernsatz, alles an Schulden immer zurückzahlen zu müssen, ebenso wie der wirtschaftliche Druck der Kreditgeber zur Rückzahlung, eben kein „Naturgesetz“ ist, sondern durchaus und einfach durchbrochen werden sollte. Ein dennoch „eingeimpftes“ Gesetz, dass von den Kreditgebern (den „Reichen“, dem „1 Prozent“) im Lauf der Geschichte mit Krieg und Gewalt geschrieben wurde. Ein System des Geldes, das von Beginn an auf Kredite und damit auf Herrschaft über die große Masse der „Schuldner“ aufgebaut war. Gerade dieser geschichtliche Teil aus anthropologischer Sicht liest sich flüssig, überzeugend und deckt sich auch mit den Erfahrungen nicht nur der letzten Jahre über den Druck, den der einzelne, mittlerweile aber auch ganze Staaten durch ihre „Schulden“ erfahren. Bedauerlicherweise bietet Graeber außer dieser Analyse keine strukturierte Synthese, kein Programm, keine ernstzunehmenden programmatischen Ideen, wie es denn nun wirklich anders ginge. Dies, neben so manchen dunklen Verschwörungsideen über die Ursachen der aktuellen Finanzkrise, schmälert zwar nicht den Ertrag der anthropologischen Analyse, wohl aber die Möglichkeiten, mit den Erkenntnissen Graebers im Buch selbst konstruktive Schritte herauszuarbeiten. So verbleibt eine interessante, fundierte, durchaus erhellende Darstellung der „Geld- und Kreditgeschichte“, die überaus lesenswert und mit kritischen Aspekten gegen „Standardlesarten zur Funktion des Geldes“ im Buch vorliegt, ohne aber gewichtige, konstruktive Möglichkeiten zur Überwindung des offenkundigen Problems der Akkumulation des Kapitals und der damit einhergehenden „Versklavung“ von „99 Prozent“ an zu bieten. Diese konstruktive Leistung muss somit noch von anderer Seite her erbracht werden. Graeber bietet hierzu zumindest eine grundlegende und bedenkenswerte Analyse an.
  2. Cover des Buches Der Fluch des neuen Jahrtausends (ISBN: 9783442152728)
  3. Cover des Buches Im Blutkreis (ISBN: 9783641135331)
    Jérôme Delafosse

    Im Blutkreis

     (34)
    Aktuelle Rezension von: simonfun
    Die Grundidee stammt aus der Schablone, die Interpretation lokal auftretender Viruserkrankungen ist interessant und das Ende überladen. Der Schreibstil ist gut, die Protagonisten sind eher oberflächlich und die Umgebungsbeschreibungen gut gelungen. Diese endlosen Andeutungen mit wenig Aufklärung waren, wie auch in vielen anderen Genre-Romanen, irgendwann ermüdend. Ein kurze knackige Aufklärungsgeschichte eines geheimnisvollen Fremden hätte deutlich mehr Würze reingebracht. Insgesamt ein solider, mit mehreren Höhen geschriebner Roman, der allerdings mittelschnell vergessen ist.
    Wie auch immer - guter Durschnitt! 
  4. Cover des Buches Eine Welt in Auflösung (ISBN: 9783442127603)
    Peter Scholl-Latour

    Eine Welt in Auflösung

     (2)
    Noch keine Rezension vorhanden
  5. Cover des Buches Koloß auf tönernen Füßen (ISBN: 9783548368900)
    Peter Scholl-Latour

    Koloß auf tönernen Füßen

     (14)
    Aktuelle Rezension von: renatchen
    Scholl-Latour beschreibt zunächst den Konflikt in Korea, dann in Vietnam und schließlich im Irak. Alle drei hängen unmittelbar mit amerikanischer Politik zusammen. Der Autor hat sehr weitreichendes Wissen und seine Kompetenz und sein Urteilsvermögen scheinen unumstritten. Doch ohne weitere Hintergrundkenntnisse versteht man sehr viele Zusammenhänge nicht. Er geht einfach davon aus, dass mehr als nur Grundwissen über diese Krisenherde beim Leser vorhanden sind. Da gerade die Kriege in Korea und Vietnam schon viele Jahre vorbei sind und ich nicht damit aufgewachsen bin, fehlten mir die einen oder anderen Detailinformationen, die zum Teil notwendig waren, um die Dinge richtig zu verstehen.
  6. Cover des Buches Von Bildern und Lügen in Zeiten des Krieges (ISBN: 9783608503258)
  7. Cover des Buches Das grosse Arena Lexikon der Weltgeschichte (ISBN: 9783401054438)

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