Bücher mit dem Tag "ksk"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ksk" gekennzeichnet haben.

12 Bücher

  1. Cover des Buches Tag Null (ISBN: 9783958486027)
    Leif Tewes

    Tag Null

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Mit "Tag Null" wagt sich Leif Tewes direkt auf ungewöhnliches Terrain: In die Psyche eines Auftragsmörders. Tom ist kein gewöhnlicher Genre-Protagonist und ganz sicher kein Held. Trotzdem ist es Tewes gelungen, ihn so zu konzipieren, dass er ein interessanter Charakter ist. Verrückterweise konnte er bei mir sogar mehr Sympathiepunkte sammeln als das Polizistenteam, das den erzählerischen Gegenpart zu Tom bildet. Im Vergleich zu Tom, dessen Leben und Gedanken ich gut kennenlernte, blieben die Polizisten eher farblos. Einzig Kommissar Berg zeigte hier und da ein wenig Persönlichkeit, ohne mich jedoch vollständig von sich überzeugen zu können.
    Die Geschichte selbst ist lange Zeit eher zäh zu lesen und brachte mich mehrfach kurz davor abzubrechen. Es gibt viele Rückblicke in die Vergangenheit, die jedoch anfangs nicht z.B. durch Kapitelüberschriften als solche erkennbar sind. Die Informationen werden zwar im Verlauf der Handlung "nachgeliefert", aber eine gewisse Orientierungslosigkeit stellte sich bei mir trotzdem ein. Statt Spannung zu empfinden, war ich des Öfteren bloß verwirrt.
    Einzig das Interesse an Toms Schicksal ließ mich hartnäckig weiterlesen. Dafür wurde ich schlussendlich im letzten Drittel belohnt. Scheinbar von jetzt auf gleich schnellt die Spannung nach oben und steigert sich hin zu einem Finale, das - wenn schon nicht vollkommen überraschend - dann doch wenigstens passend für die Geschichte ist.
    Tewes' Schreibstil ist klar und sachlich. Er fokussiert sich auf die Handlung; Gedankengänge fließen nur beiläufig ein. Besonders auffällig ist die häufige Verwendung der indirekten Rede. Ob es nun Rückblicke in die Vergangenheit sind oder längere Gespräche - sie werden vielfach indirekt wiedergegeben, was den Szenen einiges an Lebendigkeit und Spannung nimmt. Chancen, einzelne Charaktere über ihre Sprache, Mimik und Gestik deutlicher zu zeichnen, wurden hier leider häufig vergeben.
    Zudem sind mir einige Komma- und Buchstabenfehler aufgefallen, die zwar nicht direkt den Lesefluss stören, aber mir dennoch negativ in Erinnerung bleiben.

    FAZIT
    "Tag Null" punktet mit einem ungewöhnlichen, aber trotzdem überzeugenden Protagonisten, den man so nicht alle Tage entdeckt. Abgesehen davon ist es jedoch eine eher zähe Geschichte, die trotz interessanter Thematik nicht wirklich überzeugen kann.
  2. Cover des Buches Drei Brüder (ISBN: 9783939829645)
    Jörg H. Trauboth

    Drei Brüder

     (12)
    Aktuelle Rezension von: karatekadd
    Leipzig Buchmesse. Plötzlich ein Werbeaufsteller des Boorberg – Verlages. Auf diesen werde ich natürlich aufmerksam, da eine Reiher meiner Fachliteratur aus diesem kommt. Beworben wird ein Buch, in dem Krisenmanagement und Krisenintervention in Unternehmen behandelt wird. Klingt nicht sonderlich aufregend, oder nur für Experten. Geschrieben hat das Buch ein Oberst a.D. der Luftwaffe mit Generalstabsausbildung. Auf diesen treffe ich in wenigen Sekunden ...

    Um die Ecke herum leuchtet es orange in den über Eck gestellten Regalen. Davor steht ein älterer Herr in der kerzengeraden Haltung eines Offiziers.  Jörg H. Trauboth (Jahrgang 1943) spricht mich an, als ich näher an die ausgestellten Bücher herantrete. Wir kommen ins Gespräch. Es dauert nicht lang, und ich frage ihn, ob er ein  Tom-Clancy-Fan ist? Woher ich das wüsste? Aber ja. 

    Die für den Verkauf an jeder Ecke zu findenden Messe-Mädchen werden herbei bemüht und zwei weitere Bücher wandern in die tragbare Bibliothek ...

    * * *

    Afghanistan. Drei deutsche KSK-Soldaten retten mit US-Navy-Seals die Besatzung eines abgestürzten US-Kampfflugzeuges.
     Einige Zeit später beginnt das  KSK mit Genehmigung der Bundeskanzlerin eine Aktion zur Befreiung zweier durch den Islamischen Staat (IS) entführten Geiseln. Der Einsatz geht gründlich schief. Die Besatzung eines deutschen Hubschraubers fällt, ein zur Unterstützung herbeigerufenes US-Jagdflugzeug wird ebenfalls abgeschossen. Ist Verrat im Spiel?

    Die drei „Brüder“Marc AndersonThomas Heinrich und  Tim Naderquittieren den Dienst und heuern als Unternehmens- und Personenschützer bei den Ericsons an, deren Familie ein schwerreiches Drogerieunternehmen führt. 

    Terroranschläge erschüttern Deutschland. Abu Mohammed al Almãniyã hat die Planung für diese übernommen. Eine dritte IS-Aktion steht noch aus. Da passt es diesem deutschen IS-Kämpfer vortrefflich in den Plan, dass der zweite Sohn der Ericsons eine Luxus-Segelyacht besitzt und diese mit seiner Freundin endlich ausgiebig zu nutzen begehrt. Im Mittelmeer schlagen die Gotteskämpfer erstmals zu Wasser zu. Eine erneute Bewährungsprobe für die drei Ex-Soldaten ...

    * * *

    Nicht umsonst hatte ich Jörg H. Trauboth nach Tom Clancy befragt. Den hatte ich über Jahre hinweg verschlungen. Nun also einen ähnlichen „Deutschland-Thriller“? Es ist sicher besser, sparsam zu vergleichen. Daher möchte ich hier nur festhalten, dass der Autor schnell zu erkennen gab, dass ein Experte am Schreiben war. Im Nachwort dankt er seiner Korrektorin,  „die oft nur schweren Herzens den ganz besonderen sprachlichen Stil von Soldaten und Piloten akzeptieren konnte und dem Text den letzten Schliff gab.“

    Der ehemalige Waffensystemoffizier in PHANTOMS und TORNADOS und in dieser Profession auch Ausbilder, kennt die Vorgehensweisen, die Waffensysteme und das Zusammenwirken der Einsatzeinheiten von NATO-Armeen genau. Offiziere dieser Gehaltsgruppe müssen regelmäßig in höheren Stäben arbeiten. Dabei festigen sie über Jahre einen Stil, den sie ähnlich bereits im ersten Offizierslehrgang erlernen:  Situation Analysis (Lage) /  Assessment (Beurteilung) /  Objectives (Zielbildung) und  Conclusions (Entscheidung) =  SAOC. Dem Rezensenten ist dies nicht unbekannt, aber noch nie las er eine derartige Zusammenfassung auf knapp zwei Buchseiten. 

    Gleichzeitig allerdings versteht es Trauboth, kein rein militärisches Sachbuch zu schreiben. Spannung hinein zu bringen, riet ihm unbedingt der Lektor des oben genannten Sachbuchverlages. So lernt der Chef des Trios, der ehemalige Hauptmann Marc nach dem Ausscheiden aus dem Kommando Spezialkräfte (KSK) erst mal das Fliegen. Im wahrsten Sinn wird dadurch der Roman schneller. Trotzdem wird dem Leser sehr transparent gemacht, was der Autor unter Krisenprävention, Krisenmanagement und Krisenintervention versteht, darunter fallen auch Handlungsoptionen bei Entführungs- und Erpressungsfällen. 



    Verblüffend empfand ich das Alter von Marc. Mit Siebenundzwanzig ist Marc Hauptmann und Teamchef im KSK, er kennt sich im Einsatzraum Afghanistan von Partnern anerkannt und umfassend aus. Da Offiziere in der Regel nach der Grundausbildung und dem Offizierslehrgang sowie einem ersten Truppendienst ein Studium aufnehmen, erscheint mit die Zeit zum Erwerb der beschriebenen Qualifikationen und Kompetenzen ziemlich knapp. Laut Wikipedia dauert die Ausbildung bei der KSK bis zu drei Jahre. Für EAGLE TWO und THREE (Thomas und Tim), die Hauptfeldwebel und Feldwebel sind, ist das mit Mitte zwanzig drin, aber für den Offizier?

    Die harte und lange Ausbildung von Kommandosoldaten führt zu einem besonders innigen  Zusammenhalt der Absolventen, die am Ende „übrig“ bleiben. Bekannt ist dies als "Band of Brothers". Das hat der Autor vermutlich sehr gut getroffen.

    Kommandosoldaten sind Kommandosoldaten. Ob SEAL, SAS oder KSK. Die Bemerkung, dass die deutschen Kommandosoldaten im Gegensatz zu Briten, Franzosen oder US-Soldaten aus rechtlichen Gründen manchmal „schwierig“ sind, wenn Gegner in Kommandounternehmen getötet werden müssen, gibt zu denken.  Hier im Roman gilt es die Enthauptung zweier deutscher Geiseln zu verhindern, die Antwort auf die vorhergehende Frage wird nicht einfacher, aber ist klar. Die Ausführungen zu den Belastungen, denen die Soldaten nach schwierigen Einsätzen ausgesetzt sind, sind ebenso informierend und erhellend, sie runden das Einsatzgeschehen für die Leser gut ab.

    Die Szenen im Krisenabwehrzentrum des Auswertigen Amtes, in denen die Bundeskanzlerin und ein Krisenmanager besonders heraus stechen, erscheinen nicht übertrieben, grundsätzlich sehr sachlich und trotzdem emotional, wo Emotionen hochkochen. Der Oberst a.D. hat bestimmt gedacht: Wenn wir eine Kanzlerin haben, dann bitte so eine. Zum Roman gehört, dass sie eine Affäre mit einem Regierungsmitglied hat...

    Die während dem Lesen aufkeimende Frage, ob Muslime in deutschen Spezialeinheiten, KSK oder der GSG9, dienen dürfen, beantwortet sich zwar aus der Religionsfreiheit des Grundgesetzes, bleibt aber schwierig. Dazu ließe sich noch mehr sagen, aber dies käme einem großen Spoiler gleich. 

    Für sehr außergewöhnlich halte ich das schriftliche (!) Angebot der Bundeswehrführung an Hauptmann Anderson, seine Karriere bis zum Kommando über die KSK zu fördern, wenn er den Dienst nicht quittiert. Herr Oberst, glauben Sie das im Ernst? Oder hat es solches bereits gegeben? 



    Zu Romanaffären gehört ein wenig Erotik. (Die Ehefrau des Autors gebot Zurückhaltung, der Enkel verlangte nach mehr.) Dieser Spagat ist Jörg H. Trauboth gelungen, finde ich.

    * * *
    Über  Jörg H. Trauboth schreibt der Verlag viel auf seiner Webseite, Auch dadurch kann man ein wenig ermessen, das Realismus im Roman Drei Brüder steckt. Die Aussagen in diesem  Interview weisen auf den Nachfolgeroman hin. Da darf man gespannt sein, wenn ich diesen hier demnächst vorstellen werde.

    Ich bin sehr gespannt, was der zweite Teil, Operation Jerusalem, bringt. Es würde mich freuen, wenn ich den Herrn Oberst a.D. dazu auf der nächsten Buchmesse interviewen könnte.

    © Bücherjunge
  3. Cover des Buches Flucht ins Viertel (ISBN: 9783958130883)
    Cord Buch

    Flucht ins Viertel

     (13)
    Aktuelle Rezension von: tardy
    In Hamburg wird der Sprecher einer Flüchtlingsgruppe brutal ermordet. Als leitender Ermittler wird Hauptkommissar Werner Jensen hinzugerufen, aber auch die Journalistin Nele hat mal wieder ihre Hände im Spiel, denn sie kennt das Opfer persönlich. Ihr Sohn Cairo ist ebenfalls in den Fall involviert und gerät selbst in Gefahr.

    Wer hier nur einen netten Regionalkrimi erwartet, wird wohl enttäuscht werden. Cord Buchs Roman ist vieles mehr. Der Krimi ist sehr spannend geschrieben und nimmt Stellung zur aktuellen Flüchtlingspolitik. Als Einleitung zu jedem Kapitel findet man den größtenteils erschütternden Bericht eines Asylsuchenden, der sich auf einem Flüchtlingsboot befindet. Allein schon deswegen sollte dieses Buch sehr viele Leser finden. Wer solche Gefahren und Strapatzen auf sich nimmt, wer sich freiwillig in diese massive Lebensgefahr begibt, der muss gravierende Gründe dafür haben.

    Der Fall selbst ist extrem spannend, man wird als Leser mehrfach an der Nase herumgeführt und ich wusste bis zum Ende nicht, wer wohl der Täter sein könnte. Da ich das erste Buch nicht kannte, war es anfangs etwas schwierig sich mit den Protagonisten vertraut zu machen. Dies wurde dann im Verlauf des Buches etwas einfacher, aber so manche Frage ist doch dabei offen geblieben.  Knappe Kapitel und ein häufiger Wechsel der Perspektive, sowie die Tatsache, dass der Autor den Täter zu Wort kommen lässt, treiben die Spannung in die Höhe. Man mag das Buch kaum mehr weglegen, ich habe mit den Charakteren richtig mitgefiebert und auch teilweise richtig Angst um sie gehabt. Cord Buch schreibt sehr detailliert und gibt seinen Protagonisten eine Persönlichkeit, sie wirken sehr lebendig und realistisch. Die Hintergrundinformationen über die Flüchtlinge sind sehr fundiert und interessant. Man sollte das Buch wirklich jedem zu lesen geben, der sich den Asylbewerbern feindlich gegenüberstellt. Vielleicht schafft man ja so ein Umdenken bei den Kritikern, ich würde es mir wünschen. Ein tolles Buch! Sehr zu empfehlen!
  4. Cover des Buches TURT/LE - Gefährlicher Einsatz (ISBN: 9783802587917)
    Michelle Raven

    TURT/LE - Gefährlicher Einsatz

     (109)
    Aktuelle Rezension von: Anorielt

    Erster Satz: Die gedämpften Schritte des Verfolgers kamen näher.

    Ehrlich gesagt weiß ich nicht wo ich anfangen soll. Ich kann mich nicht erinnern jemals ein besseres Buch über die Navy SEALs gelesen zu haben als das hier. Gefährlicher Einsatz hat alles was das Herz höher schlagen lässt. Sympathische Charaktere, einen absolut spannenden Plot, viele verschiedene Handlungsstränge und eine Liebesgeschichte die nicht sofort alles überstürzt und viel Tiefgang hat.

    Es gibt drei Handlungsstränge, zum einen den von Rose, Rock und dem SEAL-Team und zum anderen den von Jade und den ihrer Partnerin Kyla. Ich muss gestehen, zu Anfang hat mich das ein bisschen genervt. Natürlich wollte ich wissen was bei Rose und Rock geschieht, jedoch hat sich meine Genervtheit sehr schnell gelegt, denn sowohl Kylas als auch Jades Sicht der Geschichte ist absolut spannend und mitreißend. Der schwächere Handlungsstrang ist hier aber eindeutig der von Kyla, sie und Hamid laufen praktisch die ganze Zeit nur durch die Gegend, zu einem Ziel das der vemeintliche Afghane nicht preisgeben will. Ich will auch gar nicht zu viel von den einzelnen Handlungssträngen erzählen, denn das würde nur zu Spoilern führen und das will sicher keiner.

    In keinem Buch zuvor, wurde die Arbeit der SEALs bisher so detailliert beschrieben. Wer keine Lust mehr hat auf SEAL Bücher in denen man von ihrer Arbeit kaum etwas mitbekommt, der ist hier genau richtig. Man erlebt hautnah mit wie ein Einsätze geplant und durchgeführt werden, wie die SEALs sich in brenzligen Situationen verhalten und wie sehr die einzelnen Teams zusammengeschweißt sind. Dazu kommt noch der Schauplatz Afghanistan, was ich persönlich sehr interessant und zudem neu fand. Bisher spielten alle Bücher die ich gelesen habe in den USA.

    Rose, die Witwe von Ghost, einem Mitglied von SEAL Team 11 und damit ein Teammitglied von Rock, wird als Expertin der Kultur im Feinesland an Bord geholt. Sie soll helfen die beiden verschwundenen Agentinnen zu finden. Anfangs ist der erneute Kontakt zu den SEALs alles andere als einfach für sie. Immer wieder kommt der Tod ihres Mannes ihr in den Sinn und längst begrabene Gefühle steigen wieder an die Oberfläche.Auch Rock ist hin und hergerissen zwischen seinem Verlangen Rose gegenüber und der Tatsache das sie die Witwe seines Freundes ist. Doch in Afghanistan wird Rose klar dass das Leben viel zu kurz ist um es nicht zu genießen und das jeder Tag der letzte sein könnte und die Beziehung zwischen Rock und ihr nimmt langsam Gestalt an.

    All das als Hintergrund zu dem spannenden Plot, besser geht es nicht. Später kommt für kurze Zeit noch ein anderer Handlungsstrang dazu, der von SEAL Team 8. Bei so vielen interessanten Charakteren, bin ich wirklich gespannt wem Michelle Raven in Zukunft seine eigene Geschichte geben wird. Leider ist noch nicht bekannt wann der zweite Band der Reihe erscheinen wird, aber so wie es ausschaut wohl nicht vor 2013, was ich persönlich sehr schade finde... bei diesem unglaublichen Reihenstart.

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    Fazit
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    Das beste Navy SEALs Buch das ich jemals gelesen habe. Verschiedene spannende Handlungsstränge die sich langsam begegnen und verbinden, sympathische Charaktere mit denen man mitfiebern muss, ein ungewöhnlicher Schauplatz und ein Plot der spannender nicht sein könnte. Dazu noch die Liebesgeschichte die schön in den Hintegrund eingebettet ist.. besser geht es nichtmehr....

  5. Cover des Buches Bluterde (ISBN: 9783426431481)
    Claudia Praxmayer

    Bluterde

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Roman-Tipps
    Meine Meinung:

    Gleich nachdem ich „Spuren aus Eis“ von Claudia Praxmayer gelesen hatte, konnte ich nicht umhin auch ihren ersten Thriller „Bluterde“ zu lesen, der seinem Nachfolger in nichts nachsteht und es wieder einmal schaffte, dass das Lesen richtig Spaß machte und das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen war.

    Die Handlung beginnt damit, dass der Interpolagent McAllister, der in Sachen illegalem Coltan-Abbau und Handel ermittelt, sich an Lea Winter, die Leiterin des Gorilla-Projektes, wendet, um in Erfahrung zu bringen, ob das Forschungsteam irgend etwas „Auffälliges“ hat beobachten können, da sich die illegale Coltan-Miene direkt im Nationalpark befindet. Dass die Rebellen Coltan abbauen, aus dem Land schmuggeln und an ausländische Unternehmen verkaufen, ist eine Vermutung, es fehlen Beweise und die Namen jeglicher Zulieferer und Käufer, um das gesamte verstrickte Netzwerk auffliegen zu lassen. Währenddessen spitzt sich die Lage im Nationalpark zu, es kommt zu den Morden und Lea reist in den Kongo, um sich mit eigenen Augen ein Bild von der Lage zu machen. Die Spannung steigt zwar allmählich, intensiviert sich jedoch ab dem Zeitpunkt, an dem Lea entführt wird, und gewinnt erheblich an Geschwindigkeit, bis es am Showdown ein Höchstmaß an Spannung und Nervenkitzel erreicht. Die Perspektivenwechsel ermöglichen auch hier dem Leser schneller als die Protagonisten zu erfahren, wer Lea entführt hat, aber nicht warum und woher die Entführer die Informationen bekommen haben. Es beginnt eine kraftraubende, zermürbende und aufregende Suche, bei der McAllister und Oranghi zusammenarbeiten, jedoch immer wieder in Sackgassen gelangen. Denn, wie bereits im Nachfolgerroman, gibt es eine Menge Korruption, Machtmissbrauch, Verwischung von Spuren, Bestechung, Betrug, illegale Geschäfte, skrupellose und grausame Menschen, viele Verstrickungen, überraschende Wendungen, schnell verstreichende Zeit, Verrat und Brutalität, die enorm für Probleme sorgen und die Handlung vorantreiben. Actiongeladene Szenen, detailreiche Beschreibungen der Umgebung, wie des Dschungels und der Stadt Bukavu und der Bezug zum Arten- und Tierschutz komplementieren das Bild.

    Ebenfalls sind die Charaktere wieder sehr gut gelungen – lebendig, authentisch, ausdrucksstark durch spezielle Eigenschaften. So wird in „Bluterde“ dargestellt, dass Lea eine intelligente, sture und leidenschaftliche Artenschützerin ist, jedoch auch einen intensiven Wahn zur Sauberkeit hat – absolute Angst vor Schmutz und Infektionserregern. Dennoch begibt sie sich nach Afrika und wird in ihrer Gefangenschaft mit all ihren Ängsten erbarmungslos konfrontiert. Ihre Verzweiflung, Todesangst und Leiden in Gefangenschaft werden so real geschildert, dass man als Leser regelrecht mitfühlt.

    Der Schreibstil ist wie beim Nachfolgerroman flüssig, locker und bildhaft. Das Buch ist in mehrere Kapitel gegliedert. Es wird aus der Sicht von verschiedenen Charakteren berichtet, in der personalen Erzählperspektive. Die Handlung ist unabhängig vom Nachfolgerroman, zeigt jedoch die gleichen Protagonisten Lea und Ian, deren Eigenschaften sich im zweiten Thriller noch weiterentwickeln.

    Neben einer fesselnden Handlung, bei der man als Leser mitfiebern- und -rätseln kann, greift „Bluterde“  tatsächliche Konflikte im kongolesischen Nationalpark, wie illegaler Coltan-Abbau, der gravierende Schaden für die Tier- und Pflanzenwelt durch Wilderei, Ausbeutung und Abholzung (Zerstörung des Lebensraums, Eingriff in das Ökosystem, bedrohte Tierarten) auf, die reelle Probleme der heutigen Zeit sind. Das verleiht der Handlung Glaubhaftigkeit und Authentizität, die zum Nachdenken anregt. Ferner erfährt man einiges Wissenswertes über die Gorillas.

    Fazit:


    Mitreißender, spannender und rasanter Thriller mit einer interessanten Story, authentischen Charakteren und hohem Lesespaß – einfach wunderbar und unbedingt zu empfehlen.

  6. Cover des Buches Die Marionette (ISBN: 9783426508992)
    Alex Berg

    Die Marionette

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Luc
    Inhalt:

    Katja Rittmer, deutsche Elitesoldatin, gerät mit ihrer Einheit in einen Hinterhalt und überlebt verletzt. Ihren Kamerden ergeht es schlechter. Nichts Ungewöhnliches im staubigen Afghanistan der fundamentalistischen Selbstmordattentäter, der allzeit präsenten Taliban Krieger und marodierenden Stammesfürsten, die gegen Bargeld jeden Fremden, jeden Menschen außerhalb ihrer Familie verkaufen würden, wie ein Stück Vieh.

    Als wären diese fremdländischen Sitten nicht schon schlimm genug, findet Katja Rittmer den Feind im eigenen Land. Die deutsche Rüstungsindustrie und ihr herausragendster Protagonist. Wer sonst sollte den Feind mit derart überlegenen Waffentechnik ausgestattet haben? Eric Mayer, ein inzwischen für den BND arbeitender ehemaliger Mitstreiter der Rittmer, versucht Licht ins Dunkel zu bringen und stößt dabei auf Valerie Weymann. Die Anwältin, bekannt für ihren Gerechtigkeitssinn, beginnt misstrauisch geworden Nachforschungen bei ihrem neuen Auftraggeber anzustellen. Morde geschehen. Schon bald befinden sich Eric und Valerie im Fadenkreuz von Politik und Wirtschaft. Während Katja, von vielen grässlichen Kriegserlebnissen traumatisiert, nur noch eines will: Rache, indem sie den Krieg, der jeden Tag in ihr tobt, in die Heimat trägt.

    Meinung:

    Der Roman „Die Marionette“ hat die Durchschlagskraft eines Stahlmantelgeschosses. Ein sehr handlungsorientiertes Lesevergnügen mit einem erstaunlichem Informationsgehalt, der nachwirkt. Traumatisierte Soldaten, einst von staatlicher Seite losgeschickt, um die Freiheit Deutschlands am Hindukusch zu verteidigen, werden die jungen Männer und Frauen von den verantwortlichen Politikern allein mit Leid und Risiken gelassen. Der Krieg in Afghanistan, inzwischen längst zu einem Treppenwitz in der Geschichte verkommen, weil ungewinnbar und trotz aller Beteuerungen sinnlos, wird bestenfalls in geschäftlicher Hinsicht zu einem Erfolg, dessen Währungen Blut und Gewalt sind. Welche von Marionetten zu erbringen sind, die von Wirtschaftsführern und politisch Verantwortlichen ins Nirwana kaputter Seelen geführt und verbrannt werden.

    Der Roman ist ein blendend herausgearbeiteter Polit-Thriller, sprachlich prägnant, rasant und spannend erzählt, mit fein ausgearbeiteten Figuren, die niemals in ein Gut-Böse Schema gepresst werden, ein wahres Lesevergnügen für Genre Junkies, wobei auch die Liebe nicht zu kurz kommt.

    Hervorzuheben ist die Fähigkeit von Alex Berg gesellschaftliche Probleme im Spannungsfeld von Politik und Wirtschaft in ein Unterhaltungsbuch zu gießen und einen überdurchschnittlichen Pageturner zu kreieren, der Menschen bewegt und zum Nachdenken anregt.
  7. Cover des Buches Vernichtung: Schwarze Edition (ISBN: B07YN263MC)
    Joshua Tree

    Vernichtung: Schwarze Edition

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Dex-aholic

    "Vernichtung: Die Ankunft" ist eine klasse Ergänzung der weißen Edition von "Vernichtung: Der Kontakt" von Pascal Wokan. Während sich die weiße Edition von Pascal Wokan eher auf den wissenschaftlichen Aspekt der Gesamthandlung konzentriert, kämpft die Menschheit in der schwarzen Edition von Joshua Tree schon sehr bildhaft und actiongeladen verpackt ums nackte Überleben. Teils wirkte die Handlung in ihrer sehr rasanten Art und Weise etwas oberflächlich, oder zumindest fehlte mir dann hier und da mal ein wenig mehr, um daraus eine runde Sache zu machen. Gelegentlich wurde mir einiges auch mit zu wenig Tiefgang abgefertigt, was schade ist, denn das Potenzial dafür ist mit Trees Protagonisten und seiner Herangehensweise an die Story wirklich gegeben. Alles in allem ist das Buch echt gut und lesenswert, ich würde es auch weiterempfehlen, aber dennoch liegt für mich die weiße Edition weiter vorne. Trotzdem bin ich auf die Fortsetzung gespannt!

  8. Cover des Buches Purpurland (ISBN: 9783894251727)
  9. Cover des Buches Machtwechsel (ISBN: 9783738603262)
    Joe Ahlf

    Machtwechsel

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Wuschelchen99

    Nico Jansen ist als Journalist im Kanzleramt unterwegs. Er nimmt dort an einer Fragerunde mit der Kanzlerin und den Ministern teil. Als er nach erledigter Arbeit heimlich auf der Toilette einen Joint raucht, wird plötzlich Alarm ausgelöst. Doch das ist nur die Tarnung für den Überfall einer Söldnertruppe um einen fanatischen Milliardär, welcher einen Regierungswechsel in Deutschland herbeiführen möchte. Das gesamte Kabinett und die Kanzlerin werden als Geiseln genommen. Doch Nico Jansen ist noch nicht entdeckt worden und es ist ihm sogar gelungen, heimlich zu filmen. Wird es ihm gelingen, diese Informationen an die entsprechenden Stellen um Sonderkommissar Robert Dunbeck weiter geben zu können und die drohende Eskalation zu verhindern?

    Joe Ahlf hat mit „Machtwechsel“ ein sehr interessantes Debüt geschrieben. Schon allein der Schauplatz des Bundeskanzleramtes in Berlin ist ausgezeichnet gewählt und nicht alltäglich. Wer allerdings Actiongeknalle made in Hollywood mit einem am Ende in Schutt und Asche gelegtem Berlin erwartet, liegt vollkommen falsch. Den Leser erwarten die Auseinandersetzung mit politischer Unzufriedenheit in der Bevölkerung, die Möglichkeit der Einflussnahme auf die öffentliche Meinung durch Einzelne, aber auch sehr interessante Einblicke in die Arbeit von Krisenstäben oder dem Kanzleramt. Der Autor mit seinem Insiderwissen als Berufssoldat kann viel Wissen über GSG-9 und KSK vermitteln.

    Einziger Kritikpunkt ist, dass die knallermäßige Überraschung oder der lange unbekannte, böse Mann im Hintergrund fehlte. Doch das macht das Cover, ein echter Eyecatcher mit Gewitter über dem Reichstag, locker wett.

    Ein runder, lesenswerter und spannender Politthriller made in Germany, der in keinem Bücherregal fehlen sollte. Weitere Bücher des Autors sind mit Spannung zu erwarten.

     

  10. Cover des Buches Die Ratte des Warlords - Der Himmel im Absehen (ISBN: 9781520828800)
    Johann Löwen

    Die Ratte des Warlords - Der Himmel im Absehen

     (3)
    Aktuelle Rezension von: glencoe1692

    Als ich irgendwann 2013 alles Verfügbare über die Seals und andere Spezialeinheiten gelesen hatte, bin ich auf der Suche nach Nachschub auf „Die Ratte des Warlords“ gestoßen. Warum immer SEALS und SAS ? Warum immer die hochgejubelten Bestseller-Autoren? Warum soll man nicht mal einem deutschen Autor, der auch noch über einen deutschen KSK-Soldat schreibt, auch eine Chance geben? Und bei dem Preis wäre das Lehrgeld schnell verschmerzt. Also: Die Ratte des Warlords mit Untertitel „Der Himmel im Absehen“ anhand der Kurzbeschreibung gekauft und unvoreingenommen mit dem Lesen begonnen.
    Und die Überraschung war groß. 


    Mit dem ehemaligen KSK-Soldaten Dirk Kepler hat Johann Löwen einen Protagonisten erschaffen, der dem Leser schon ab den ersten Seiten sympathisch erschien, in dessen Denkweise und Gefühlswelt man sich gern hinein versetzt hat und dessen Beweggründe für sein Handeln durchaus verständlich waren.
    Kepler gerät auf seinem gewählten Weg im Sudan laufend in massive Schwierigkeiten, die er aber aus Sicht des Lesers sämtlich bravourös meistert, wenn auch überwiegend nicht zu seiner eigenen Zufriedenheit. Sein ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit sorgt immer wieder dafür, daß Kepler zwar gute und treue Freunde findet, aber auch immer wieder in massive Konflikte gerät, die er nur dank seiner Spezialausbildung als Kommandosoldat und Scharfschütze lösen kann.
    Keplers Weg wird von Löwen in einem leichtverständlichen, flüssigen und intelligenten Stil beschrieben, der zu keiner Zeit langweilig wird. 
    Kepler zehrt zwar durchweg von seiner Spezialausbildung und gewinnt so jeden Kampf, mutiert aber nie zum Supermann oder Superhelden.


    Aber nicht nur die Darstellung der Hauptperson ist dem Autor gelungen. Äußerst beeindruckend, sind auch seine Beschreibungen von Örtlichkeiten, Wegen, politischen Strukturen und Verhältnissen. Die werden dermaßen gut beschrieben, dass ich gelegentlich nicht widerstehen konnte und Löwens geschilderte Details in G…. Earth nachvollziehen musste. Dabei konnte ich dann feststellen, dass der Autor entweder den ganzen Sudan bereist, oder aber eine beispiellose Recherche vorgenommen haben musste. Jede beschriebene Ortschaft, jeder Gebirgszug, jedes Wadi existierten real. Alles war wirklich und wurde so gut beschrieben, dass man meinte, Kepler auf seinem Weg begleitet zu haben.


    Und die gleich gute Recherche hat er offenbar bei der Waffentechnik vorgenommen. Die wird mindestens ebensogut beschrieben wie Land und Leute. 
    Okay, manche Leser sagen, die Beschreibung sei etwas für Waffennarren und zu detailliert für den „ungedienten“ Leser. Ich bin kein Waffennarr und finde sie trotzdem nicht übertrieben. Und wie man in den Bewertungen bei A.... erkennen kann, gibt's auch etliche weibliche Fans, die mit Spannung auf jede neue Ausgabe gewartet haben.

    Fazit: Inhalt und Erzählstil sorgen dafür, dass man das Buch nur schwerlich aus der Hand legen kann, ohne es ausgelesen zu haben. Zum Glück wurde das Interesse an Keplers weiterem Schicksal von Löwen damals sehr schnell befriedigt, indem der Leser nicht lange auf Fortsetzung warten musste.

    Ein paar kleinere Holperstellen gab es damals bei der Orthographie. Die haben mit dem Wissen, dass Löwen Indie Autor ohne überteuertes Lektorat ist, aber kaum gestört und sind heute lange ausgemerzt.

    Warum schreibe ich heute, nach beinahe 4 Jahren diese Bewertung vom ersten Band? Ganz einfach, weil zum Jahreswechsel gerade der lange und mit großer Spannung erwartete neunte Band (Lauf) erschienen ist. 
    Der neunte Band von einer hoffentlich nicht so bald endenden Reihe, die zu keiner Zeit langweilig wurde, bei der man jedes neue Buch mit gleicher Spannung erwartet hatte und von keinem enttäuscht wurde.

    Von mir gibt’s eine klare Leseempfehlung! 
    Da es sich um jeweils auf den vorherigen Bänden aufbauende Fortsetzungsgeschichten handelt, wird empfohlen, die Bücher auch in der entsprechenden Reihenfolge zu lesen.

  11. Cover des Buches Labyrinth (ISBN: 9781503948853)
    Stefanie Ross

    Labyrinth

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Annys_Lesewunderland
    Spannende Geschichte um Andi Pohl, einen der deutschen Akteure in Stefanie Ross' Thrillerwelt. Das Buch hat einige Längen, die ich aber dennoch gelesen habe, weil ich wissen wollte, wie es ausgeht. Gut erzählt. Für Fans der Autorin ein Muss.
  12. Cover des Buches Der globale Polizeistaat (ISBN: 9783442129997)
  13. Zeige:
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