Bücher mit dem Tag "kuba"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kuba" gekennzeichnet haben.

269 Bücher

  1. Cover des Buches Kinder der Freiheit (ISBN: 9783404173204)
    Ken Follett

    Kinder der Freiheit

     (471)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Wie auch die vorigen Teile ist dieser sehr umfassend und greift viele wichtige Ereignisse und Situationen auf, lässt aber auch viele aufgrund der begrenzten Länge der Bücher aus. Man merkt, dass es eigentlich nicht möglich ist, die ganzen 100 Jahre in drei Bücher zu verarbeiten. Dafür geschieht in der ersten Hälfte des Jahrhunderts zu viel in kurzer Zeit, sodass dieser dritte Teil eigentlich komplette 50 Jahre umspannen muss. Das funktioniert nicht, dafür erzählt Ken Follett zu umfassend. Dies sorgt leider somit dafür, dass wir ein munteres Figurenkarussell haben. Es wird insbesondere zu Beginn sehr stark auf Amerika der 70er geblickt. Dabei fehlt mir u.a. der Wettlauf ins All. Des weiteren fehlt mir in Europa die RAF und der deutsche Herbst. Es fehlt später Chernobyl und das Atomunglück. Es fehlt so viel, weil kein Platz dafür da ist. Es wäre besser gewesen, es in 4 Teile á 25 Jahre zu Teilen. Das hätte besser gepasst und mehr Raum für die Handlung gelassen. So fängt es sehr ausführlich in den 70ern an und später werden die wichtigen Momente immer kürzer behandelt, wo sonst so viel mehr drüber erzählt worden wäre. 

    Dennoch ist es ein super Buch, dass den Konflikt zwischen Ost und West gut wiedergibt und auch die wichtigsten politischen Entwicklungen. Das Cover passt sehr gut eben zu diesem Freiheitsgefühl, wie sich die Welt von dem grauen Schal (Eisernen Vorhang) löst. Auch Stiltechnisch ist es gut erzählt. Es bietet Abwechslung, man begleitet Höhen und Tiefen und erhält tiefe Einblicke in die damalige Welt. 

  2. Cover des Buches Nach dem Winter (ISBN: 9783896676139)
    Guadalupe Nettel

    Nach dem Winter

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Hopeandlive
    In diesem fast humorvoll beginnenden Buch reisen wir mit den beiden Protagonisten Claudio und Cecilia nicht nur auf verschiedene Kontinente, sondern erleben alles durchdringende Melancholie und tiefen Schmerz.
    Guadalupe Nettel schreibt in einer wunderschönen Sprache und nimmt den Leser mit auf die Reise in die Seele der Menschen sowie mit in die Städte wo sie leben.
    Claudio arbeitet als Lektor in einem Verlag und lebt seit vielen Jahren in New York, nachdem seine erste große Liebe in Havanna starb und ihn dort nichts mehr hielt.
    Cecilia studiert in Paris uns stammt ursprünglich aus Mexiko. Sie hat seit ihrer Kindheit ein besonderes Faible für Friedhöfe und liebt es, zwischen den Gräberndes Pere - Lachaise spazieren zu gehen.
    Als Claudio und Cecilia sich über gemeinsame Freunde kennenlernen, verlieben sie sich ineinander obwohl sie noch in jeweils anderen Beziehungen verwickelt sind.
    Die Beiden tauschen über die Distanz E-Mails und erzählen sich ihre tiefsten Gedanken, schicken sich Gedichte, tauschen selbst zusammengestellte CDs aus  und alles wirkt sehr romantisch und wirkt echt.
    Doch dann besucht Cecilia ganz überraschend Claudio in New York und alles entwickelt sich ganz anders.....

    Ein sehr gewöhnungsbedürftiger Roman mit sehr eigenwilligen Protagonisten , die es einem nicht immer leicht machen , sie zu mögen. Sie mögen sich selbst auch nicht immer , sie mögen auch nicht alle Menschen und sehnen sich doch nach dem einen der oder die sie versteht und so nimmt wie sie sind und stehen sich letztendlich selbst im Weg, das gemeinsame Glück zu finden.
    Auch wenn es sehr melancholisch und sehr traurig war , dieses Buch zu lesen , hat es mich doch gefesselt nicht zuletzt der schönen Sprache von Guadalupe Nettel und ihren wunderbaren Beschreibungen von Paris.
    Auch wenn es nicht das klassische Happy End gibt, erscheint zumindest für eine Person wieder ein Hoffnungsstreifen am Horizont und ich habe mich auf eine stille und melancholische Weise in Paris verliebt.
    Es lohnt sich auf jeden Fall dieses Buch zu lesen!
  3. Cover des Buches Der alte Mann und das Meer (ISBN: 9783499269356)
    Ernest Hemingway

    Der alte Mann und das Meer

     (1.035)
    Aktuelle Rezension von: bookstories

    Ich weiss nicht mehr, wann ich "Der alte Mann und das Meer" zum ersten Mal gelesen habe. Vermutlich irgendwann in der Schule. "The Old Man and the Sea", ist ein Literatur-Weltklassiker. Die Novelle wurde 1951 von Ernest Hemingway auf Kuba geschrieben und erstmals im August 1952 als Kurzroman in der Zeitschrift Life veröffentlicht. Noch im selben Jahr gab sie der Scribner Verlag in Buchform heraus. Charlie Scribner sowie dem Lektor Max Perkins hat Hemingway die Novelle gewidmet. Bis ins Jahr 2012 existierte nur eine einzige autorisierte Übertragung ins Deutsche, Annemarie Horschitz-Horst hat den Text übersetzt. Dann liess der Rowohlt Verlag die Geschichte von Werner Schmitz neu übersetzen. Bei meinem Buchexemplar handelt es sich um eine alte Lizenzausgabe für den Bertelsmann Lesering, mit acht Holzschnitten von Frans Masereel. Auch der Einband zeigt einen dieser Holzschnitte.


    "Der alte Mann und das Meer" ist Hemingways letzter Roman. Durch ihn erregte Hemingway noch einmal Aufsehen auf der Bühne der Weltliteratur. Es folgte der Pulitzerpreis für den Roman und der Nobelpreis für den Autor. Die Geschichte wurde auch mehrmals verfilmt. Wer kennt ihn nicht, den alten Fischer Santiago aus einem kleinen Fischerdorf auf Kuba, der im einsamen Kampf gegen einen Schwertfisch, gegen die Haie und gegen sich selbst Durchhaltevermögen beweisen muss. Auf den Buchplattformen findet man zahlreiche Rezensionen über dieses Buch, auch wird es gerne im Schul- oder Studienunterricht behandelt. Neues werde ich also nicht zu berichten wissen. Die Handlung ist einfach gestrickt und in wenigen Sätzen zusammengefasst. Nur zwei Personen spielen eine Rolle, der alte Mann Santiago und der Junge Manolin, der zu Beginn und am Ende der Geschichte in Szene kommt und dem alten Fischer in der Mitte des Buches fehlt, als diesen auf seinem abenteuerlichen Fischfang die Kräfte verlassen und er sich den Jungen zur Hilfe herbeiwünscht.


    Die Figuren werden eingeführt, indem der Alte und der Junge sich über den Fischfang und auch über Baseball unterhalten. Seit vierundachtzig Tagen hat der alte Mann keinen Fisch mehr gefangen, weshalb er von anderen Fischern mittlerweile gehänselt wird, woran er sich aber nicht zu stören scheint. Auf seinen Bootsfahrten begleitet ihn der Junge Manolin, der auch sonst für den alten Mann sorgt und der ihm hin und wieder zu essen bringt. Die beiden verbindet eine enge Freundschaft, beinahe eine Vater-Sohn-Beziehung. Doch die Eltern haben den Jungen angewiesen, auf einem anderen Fischerboot mitzufahren, da sie glauben, dass der alte Mann salao ist, was die schlimmste Form von Pechhaben bedeutet. So fährt der alte Mann eines frühen Morgens allein auf das Meer hinaus, lediglich begleitet von den guten Wünschen des Jungen. 


    Tatsächlich gelingt es ihm, schon gegen Mittag einen Marlin an den Haken zu bekommen, ein Riesenexpemplar von Schwertfisch. Ein Machtkampf zwischen den beiden beginnt. Zwei Tage und zwei Nächte lang zieht ihn der Fisch im Schlepptau immer weiter aufs offene Meer hinaus, bis er schliesslich zu kreisen beginnt und Anzeichen von Erschöpfung zeigt. Dem alten Mann fehlt der Junge, dies bringt er immer wieder laut zum Ausdruck. "Ich wünschte, ich hätte den Jungen da." Der Alte beginnt mit sich selbst zu sprechen, obwohl Schweigen beim Fischfang eine Tugend ist. Er spricht zu seinen Händen, die er wie eigenständige Werkzeuge betrachtet, und deren Linke ihn durch eine Verkrampfung stundenlang im Stich lässt, und er spricht mit dem Marlin, der ihm trotz der Jagd ans Herz gewachsen ist. "Er ist mein Bruder, aber ich muss ihn töten."


    Schliesslich kann er ihn mit der Harpune erledigen. Unter grosser Anstrengung vertäut er seinen Fang an die Bootsseite, ein Fisch, der zwei Fuss länger ist als das Boot. Aber auch der alte Mann ist müde geworden, nicht mehr voll bei Kräften, als die Haie kommen und den blutenden Marlin anzufressen beginnen. Einen Hai nach dem anderen kann der alte Mann erledigen, obwohl seine Hände vom Halten der Leine mittlerweile zerschunden sind, bis schliesslich des Nachts ein ganzes Rudel Galanos auftaucht und nichts mehr von der Beute übriglässt. Nur mit dem Gerippe an der Seite des Bootes kehrt der alte, von den rauhen Naturgesetzen bezwungene Fischer heim, wo der Junge ihn schon sorgenvoll erwartet.


    Hemingways Sprache ist leicht verständlich, er schreibt in einfachen Worten, verzichtet auf literarisch hochstehende Ausdrucksformen oder überflüssige Nebensätze. Was gesagt werden muss, wird gesagt, und dies stellenweise mit gnadenloser Härte. Das macht seine Texte lebensecht, man empfindet in sie hinein, selbst wenn man wie hier des Fischereihandwerks nicht kundig ist. Existenzialismus voller Poesie. Ich war schnell durch mit der Lektüre, zumal das Buch, das weder Kapitel noch Abschnitte enthält, auch einen überschaubaren Umfang hat. "Der alte Mann und das Meer" gehört zu den Büchern, die man immer wieder zur Hand nehmen kann und nie langweilig werden.


    Und doch besteht die Geschichte einzig und allein aus den Beschreibungen des Abenteuers auf See und den inneren Monologen und Gedankengängen des alten Mannes, die ein tragendes Element sind. Letzere sind in Präsenz formuliert, während die Erzählung in der Vergangenheitsform geschildert wird. Gewöhnen muss man sich an die vielen Fachwörter aus der Schiffswelt. Bug und Heck sind Begriffe, die man als Laie noch kennt, aber bei Pinne, Schott, Ducht, Beting, Plicht usw. muss man schon hie und da nachschlagen. Auch über bestimmte Fischarten kann man einiges erfahren, über die Galano- und Dentuso-Haie, von denen der alte Mann einige erledigen kann, und über den Marlin, und über Golmakrelen oder fliegende Fische.


    Für mich ist das Buch ein eindrücklicher und lesenswerter Abenteuerroman, der an Moby Dick anlehnt. Dadurch, dass er nur das eine Erlebnis des alten Mannes schildert, liegt der Verdacht nahe, dass Hemingway mit der Geschichte eine Botschaft transportieren will, zumal es auch sein letztes Werk ist. Botschaften, sofern sie nicht vom Autor selbst bestätigt sind, bleiben immer Interpretationen. Man müsste Hemingways Biografie gelesen haben, um mit Gewissheit sagen zu können, dass der alte Mann eine Essenz dessen verkörpert, was der Autor selbst erlebt hat. Die Worte des Fischers, "man kann vernichtet werden, aber man darf nicht aufgeben", erlangten als Aphorismus Weltbekanntheit, und vielleicht spiegeln sie den harten Existenzkampf Hemingways wider. Vielleicht ist diese simple Erkenntnis, diese Duchhalteparole, eine Essenz aus Hemingways eigenen harten Lebenserfahrungen. Er kam viel herum in der Welt, hat zwei Weltkriege miterlebt und den spanischen Bürgerkrieg. Auch der Stierkampf hatte es ihm angetan. In der Zeit auf Key West verdiente er sein Geld als Grossfischfänger, was gewiss in "Der alte Mann und das Meer" Ausdruck findet.


    Die Kritik feierte die Novelle anfänglich als gelungene Fischergeschichte ohne irgendwelche Hintergründe, erst einige Jahre später kam dann die harsche Kritik, als man damit begann, Botschaften hinein zu interpretieren, und in dem Werk gar religiöse Anspielungen erkannt haben wollte, Anspielungen auf das Wüstenerlebnis Christi schon in der Exposition oder das Zusammenspiel von Gott und Mensch, wobei die Naturgewalten Gott verkörpern und der einsame alte Mann den Menschen.


    Eindrücklich in jeglicher Hinsicht ist die Beziehung, die der alte Mann zu seinem Fang während der Jagd aufbaut, wie sehr er das Wesen des Marlins mit Würde betrachtet, obwohl er den Fisch töten muss. Er muss der Stärkere sein, um sich und der Welt beweisen zu können, dass er noch zu etwas taugt, und doch identifiziert er sich mit seinem Opfer, bereits während der Jagd, und auch später, als die Haie dessen Leib vernichten. Er kann ihn danach nicht mehr ansehen, und er spricht auch nicht mehr zu ihm. Einzig die Entschuldigung bleibt ihm - dafür, zu weit hinausgefahren zu sein.


    Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/der-alte-mann-und-das-meer 

  4. Cover des Buches Das große Los (ISBN: 9783328102687)
    Meike Winnemuth

    Das große Los

     (248)
    Aktuelle Rezension von: marielle_liest

    Meike Winnemuth gewinnt bei ‚Wer wird Millionär‘ 500.000 Euro und startet damit in ein spannendes Reise-Jahr. Genauer gesagt, verbringt sie 12 Monate in 12 verschiedenen Städten auf allen Kontinenten unseres Planeten: Sydney, Buenos Aires, Mumbai, Shanghai, Honolulu, San Francisco, London, Kopenhagen, Barcelona, Tel Aviv, Addis Abeba und Havanna. Jede Stadt bringt neue Herausforderungen mit sich, mal größere, mal kleinere. Außerdem lernt Meike überall auf der Welt interessante Menschen kennen, die sie manchmal auch länger als nur einen Monat begleiten.

    🧳🧳🧳

    Die Autorin hat jedes Kapitel in Form eines Briefs an eine für sie wichtige Person umgesetzt, der die Erlebnisse eines Monats in der jeweiligen Metropole beinhaltet. Das sorgt für ein spannendes und kurzweiliges Leseerlebnis. In diesem Buch geht es um viel mehr als eine unvergessliche Reise. Themen wie Selbstfindung und der große Schritt, als Frau alleine die ganze Welt zu bereisen, stehen immer wieder im Vordergrund. Und ist am Ende eine halbe Million Euro überhaupt nötig, um dieses Reisejahr umzusetzen?

    Meike Winnemuth hat alles genau so erlebt, wovon sie schreibt, was dieses Buch besonders intim macht. Ich konnte den Briefen mit großer Bewunderung folgen, da sie damit auf großartige Weise zeigt, dass das Alleinreisen als Frau sehr wohl möglich ist, und zwar auf jedem Kontinent der Welt. Natürlich ist es manchmal nicht ganz einfach, aber zu schaffen ist es allemal. Und am Ende bleibt ein überragendes Gefühl der Selbstsicherheit. Das gilt natürlich nicht nur für das Reisen, wie die Autorin in diesem Buch immer wieder beweist. Es gilt für alle Lebenslagen. 

    Ich kann dieses Buch jeder Person empfehlen, der manchmal ein Funken Mut fehlt, um große Pläne umzusetzen. Und insgesamt wird jede:r Reiseliebende das Buch ganz bestimmt mögen, denn die Autorin nimmt uns alle mit auf eine facettenreiche und aufregende Weltreise.

  5. Cover des Buches Die Entdeckung des Himmels (ISBN: 9783499247521)
    Harry Mulisch

    Die Entdeckung des Himmels

     (280)
    Aktuelle Rezension von: Ferrum
    Was macht der Himmel, wenn er mit den Menschen unzufrieden ist? Richtig, er will seine 10 Gebote zurückholen und somit die Verbindung zur Erde auflösen. Und darum gehts, beginnend vor der Zeugung der Akteure bis hin zum großen FInale in Jerusalem. 

    Kaum eines der großen gesellschaftspolitischen Themen wird dabei ausgelassen, und dennoch hat man nie das Gefühl, dem hocherhobenen, moralinsaurem Zeigefinger ausgesetzt zu sein. Hat einen ewigen Ehrenplatz in meiner Bibliothek.
  6. Cover des Buches Wir träumten von Kuba (ISBN: 9783453423800)
    Chanel Cleeton

    Wir träumten von Kuba

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Dieses Buch ist die Fortsetzung der Kuba-Reihe von Chanel Cleeton. Hier wird die Wut über Fidel Castros Machtergreifung auf Kuba aus Sicht von Beatriz Perez, einer Tochter des Zuckerbarons im Exil erzählt.  

    Die Familie Perez versucht sich im Exil in Florida, eine neue Existenz aufzubauen. Vorteilhafte Ehen ihrer Töchter spielen hier eine wichtige Rolle. Während Elisa sich der Familienräson beugt und heiratet, bietet Beatriz ihren Elten die Stirn.  

    Sie lässt sich in ihrem Zorn auf ihre Eltern, die sie nicht studieren lassen, und auf Castro von der CIA als Agentin anheuern, um den neuen Machthaber zu ermorden. Denn die Revolutionäre rund um Fidel Castro und Che Guevara haben ihren Zwillingsbruder Alejandro getötet. Gleichzeitig geht sie ein Liebesverhältnis mit einem angehenden amerikanischen Senator ein. 

    Meine Meinung: 

    Auch wenn sie viele Elemente eines Frauen- bzw. Liebesromans enthält, erzählt die Autorin die Geschichte der Beatriz Perez spannend. Chanel Cleeton ist selbst Nachfahrin von Exilkubanern, die ihren Traum, wieder nach Kuba zurückzukehren, nicht aufgegeben haben.  

    Dieser zweite Teil der Kuba-Reihe ist wesentlich politischer. Die Leser erfahren einiges über die Intrigen innerhalb der CIA, der missglückten Landung der Amerikaner in der Schweinebucht und treffen auf historische Persönlichkeiten wie JFK. Geschickt werden die historischen Tatsachen und das politische Geschehen um Kuba und dem Kalten Krieg verwoben. 

    Fazit:

    Der Roman lässt sich leicht und locker lesen. Ich habe ihn innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

  7. Cover des Buches Schattenrächer (ISBN: 9783839221167)
    Michael Gerwien

    Schattenrächer

     (21)
    Aktuelle Rezension von: maria61

    Wolf Schneider ist immer noch auf der Flucht vor seinen Verfolgern und der Polizei, die ihn für einen Mörder hält. Schwer verletzt und ausgeraubt wacht er auf einer Müllhalde außerhalb Lissabons auf. Mit letzter Kraft schleppt er sich in die Stadt und kann gerade noch seine Halbschwester Eva erreichen, die sofort nach Portugal fliegt, um ihm zu helfen.
    Der Autor, Michael Gerwien, hat einen interessanten und spannenden Schreibstil. Die Protagonisten sowie die Umgebung sind gut recherchiert und bildhaft beschrieben.
    Es wird in zwei Erzählsträngen geschrieben, diese haben durchweg kurze Kapitel sind zum einem Wolf Schneider und der andere dem Bösen gewidmet. Diese knappen Kapitel bringen diese beiden Erzählstränge halten die Spannung auf einem hohen Niveau.
    Die Protagonisten kann man als Freund bezeichnen, man hat die Meinung man steht daneben und erlebt alles hautnah mit.
    Wie bei dem ersten Teil, sind sehr viele lose Enden vorhanden, diese sich am Ende aber alle entwirren und keine Fragen offen bleiben.
    Auch dieses mal ist es dem Autor, Michael Gerwin, gelungen einen temporeichen und spannenden Thriller zu schreiben, dieser auch unabhängig vom ersten Teil zu lesen ist.
    Dies ist eine Leseempfehlung, die sich für jeden Thriller Fan eigentlich ein muss ist.
    Hoffentlich muss man nicht so lange auf Teil drei warten, denn dies kann man schon am Ende erahnen das dieser folgen kann.
  8. Cover des Buches Opferfläche (ISBN: 9783770015191)
    Eva Karnofsky

    Opferfläche

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Thaliomee

    Der US-Konzern Drillex will am beschaulichen Niederrhein Hydraulic Fracturing (kurz Fracking) betreiben. Weil es um viel Geld geht, ist die Bereitschaft der Politik groß, die Fläche zu opfern, sie zur Opferfläche zu machen. Doch es regt sich Widerstand, angeführt vom Bürgermeister Reinhard Wilke. Als Wilke getötet sind, steht für viele sofort fest: Dahinter steckt Drillex. Auch die Journalistin Karola Krauss beginnt in diese Richtung zu recherchieren. Unerwartet meldet sich ihr Exmann Andres um sie zu unterstützen. Als Karola herausfindet, warum Andres sie vor Jahren verlassen hat und welche Informationen er ihr nun bieten kann, schweben beide schon in großer Gefahr.


    Trotz dem brisanten Thema ist das Buch doch ein guter und leicht zu lesender Krimi, mit einer sympathischen Hauptfigur. An vielen Stellen mischen sich Fakten und Fiktion und die Autorin überrascht mit überraschenden Wendungen.

    Ein wirklich gut zu lesendes Buch, in dem auch das Privatleben der Protagonisten nicht zu kurz kommt.

  9. Cover des Buches Mein Herz so weiß (ISBN: 9783596512751)
    Javier Marías

    Mein Herz so weiß

     (302)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

    Javier Marías (1951-2022) Roman „Mein Herz so weiß“ ist alt. Sozusagen verstaubt. Geschrieben 1992, übersetzt 1996 ins Deutsche. Zunächst ungeliebt, ein Ladenhüter, bis Marcel Reich-Ranicki sich im Literarischen Quartett seinerzeit überaus lobend äußerte. Seither oft gekauft. Und selten gelesen.Vielleicht jetzt nach dem Versterben des Autors 2022 wieder öfter aus dem Bücherschrank gekramt. 

    Nun, ich habe den Roman tatsächlich erst jetzt (2022), genau aus diesem Anlass, nach all diesen Jahren gelesen und wenn ich auch nicht ganz so enthusiastisch bin wie Marcel Reich-Ranicki, so stimme ich doch generell in sein Lob ein. Und das von ganzem Herzen. Allerdings gibt es so ein paar Hürden für die Leserschaft. 

     Spanische Literatur ist nun einmal nicht deutsche Literatur. Spanische Literaten holen weit aus oder verlieren sich (scheinbar) in ihren Schachtelsätzen. Das ist bei modernen spanischen Literaten wie bei Miqui Otero zum Beispiel der Fall oder bei weniger modernen wie Javier Marías. Es sind Spanier. Das muss als Erklärung genügen. Jedenfalls, die Hälfte der anvisierten und durchaus sich der spanischen Weltliteratur auszusetzen gewollten und gewillten Leserschaft geht durch die Schachtelsätze verloren und durch die vielen Klammerzusätze. Sie brechen die Lektüre ab und das ist sehr schade. 

    Denn so bekommt diese Hälft gar nicht mehr mit, dass wir mit dem Roman „Mein Herz so weiß“ eine raffinierte Verdichtung von Shakespeares Drama Macbeth vor uns haben. Ja, man könnte es bereits aus der Titelgebung erraten, denn diese Zeile „Mein Herz so weiß“ ist ein Zitat aus Shakespeare. Aber wer ist schon so gebildet? Und da ich keine Shakespeareliebhaberin bin, habe ich es auch nicht gewusst. Aber es schwant einem doch irgendwann einmal, dass Juan, unser Icherzähler, nicht so ganz ohne Grund ständig aus Macbeth zitiert. 

    Kommen wir zur Sache: Juan, ein vierunddreißigjähriger spanischer Übersetzer und Dolmetscher lernt Luisa kennen, die denselben Beruf ausübt und nach einiger Zeit geht er mit ihr die Ehe ein. Dies verändert alles. Denn in Juans Familie gibt es einige seltsame Vorkommnisse, denen Juan aber, aus Lethargie und Furchtsamkeit nie auf den Grund gegangen ist. Luisa ist da anders gestrickt, wohl auch, weil es ja nicht ihre Familie ist, nicht ihr Hintergrund. Sie will wissen. 

    Der Kommentar: 
    Der Autor verrät schon in den ersten Szenen des Buches, worum es letzten Endes geht. Ein Auftakt mit Knall. Buchstäblich. Denn es fällt ein Schuss! Das Familiengeheimnis wird vorgestellt. Dann aber, verzögert der Autor. Und zwar gekonnt! 

    Mit Juan, dem Icherzähler geht die Leserschaft in allerhand philosophische Überlegungen. Und man denkt sich, insgeheim, wie langweilig. Aber das ist es nicht! Diese Überlegungen sind philosophisch-intellektueller Unterbau der Story.
    Juan ist kein Akteur, er ist ein recht passiver Mensch. Und doch eigentlich ein Grenzgänger wie sein Vater, was eine mitten im Roman liegende Geschichte verdeutlicht, in der sich eine Frau demütigt, indem sie für einen Mann, den sie gar nicht kennt, ein unzüchtiges, sie herabwürdigendes Video dreht. Hier wird Juan Beteiligter.

    Juan macht sich Gedanken, das ist das, was er hauptsächlich tut, denn die Handlung des Romans ist spärlich. Juan überdenkt das Leben anhand seines Berufs. Wie Friedrich Schiller, dessen Lebenskreis im Gegensatz zu dem seines Freundes und Kollegen Johann Wolfgang v. Goethe begrenzt gewesen ist, schließt er vom Kleinen auf das Große. Von dem, was Juan in seinem Beruf erlebt, zieht er Schlüsse auf das Ganze. Und er hat recht damit. Gibt es eigentlich irgendwelche Gewissheiten? Nein.
    So erzählt er der Leserschaft, dass die meisten Gewissheiten, deren die Menschen sich sicher glauben, lediglich auf einer stillschweigend vereinbarten bzw. angenommenen Vertrauensbasis beruhen und er macht sich alsbald daran, dies, immer mit einem Augenzwinkern, unter Beweis zu stellen. 

    Denn wer, zum Beispiel, kontrolliert die Dolmetscher, diese unscheinbaren Gestalten, die bei internationalen Veranstaltungen in ihren gläsernen Kabinen sitzen und die Worte der Regierenden (oder deren Vertretern) übersetzen? Wie leicht wird durch Weglassen, Übertreiben und Umschreiben durch diese unauffälligen Menschen regelrecht Zensur geübt?
    Javier Marías macht sich in ausgesucht dezenter Art über die Bürokratie internationaler Organisationen und deren Würdenträger lustig mit ihrer Horde sie umgebender Simultandolmetscher, wo jeder sich so wichtig vorkommt und wo nichts wirklich Wichtiges verhandelt wird, aber eine Menge Papier von links nach rechts geschoben wird und ohne Wirkung im Papierkorb landet.
    Über eine Politikerin, die gerade „abgeschossen“ wurde und ihre Sachen zusammenpackt, wird gesagt: „Die schlimmsten Feinde sind die Freunde, mein Freund, hatte sie unseren Staatenlenker, dessen Weg von ausgelöschten Freunden gesäumt war, gewarnt“ – solche Sätze sind es, die mich entzücken!
    In ironischer Manier sind viele philosophische Ansätze in Marías Schachtel- und Klammersätzen verpackt, man muss sie jedoch auswickeln, diese Geschenke: über die Beziehung von Wort und Tat wird da geredet, letztlich über die Beziehung zwischen Idee und Realität. Über die Kraft der Worte, über die Kraft des Schweigens und Leugnens, eigentlich über die Bedeutung des Lebens überhaupt. 

     über Moral und Unmoral geht die Story allemal, über Ehe … eher weniger. Obwohl auch dazu Thesen in den Raum gestellt werden, Abenteuerliche Liaison oder Gewöhnung im Alltag, Vertrauen und Misstrauen, Reden oder Schweigen. Teilen oder Sich entziehen, Kontrolle oder Kontrollverlust. Das Bild, das man sich über die mitspielenden Personen macht, wird allmählich rund. Und dann sind wir endlich angekommen. Bei der Tat.

    Fazit: Ein kleiner, feiner Bildungsroman über die Bestandteile des Lebens, Drama oder nicht Drama ist hier die Frage, Sein oder nicht sein.  Dem deutschen Leser wird einiges abverlangt wegen der Sprache, aber am Ende lohnt es sich. Man muss wohl kaum erwähnen, dass es in einem solchen Roman keine Phrasen gibt. 

    Kategorie: Ein Klassiker. Weltliteratur
    Verlag:Spiegel Edition, 2006.

  10. Cover des Buches Die Rebellin (ISBN: 9783037630655)
    Ursula Hauser

    Die Rebellin

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Diana182

    Dass Cover zeigt eine ältere, sympathische Dame mit einem offenen Lächeln im Gesicht. Bisher war sie mir leider noch nicht bekannt, die Buschbeschreibung klang jedoch sehr ansprechend. Daher wollte ich sehr gerne mehr erfahren.


    Dieses Leben ist alles andere als Alltäglich und Durchschnittlich. Die Hauptperson berichte von so einigen Höhen und Tiefen in ihrem Leben, welche anderen Leuten schon den Boden unter den Füßen weggerissen hätte- nicht aber Ursula Hauser! Sie lässt sich nicht unterkriegen und geht ihren Weg, so steinig er auch sein mag. Dieser Lebenswille und das Durchhaltevermögen haben mir sehr imponiert.


    So habe ich dieses Buch auch fast am Stück verschlungen und wollte mit dem Lesen gar nicht mehr aushören. Frau Hauser wirkt direkt vertraut und sympathisch und die Beschreibung der einzelnen Begebenheiten fand ich sehr interessant und lesenswert.


    Mein Fazit:
    Eine tolle, spannende, lesenswerte Geschichte über eine starke Frau, die ihren Weg geht und niemals aufgibt!

  11. Cover des Buches Wo immer du bist, Darling (ISBN: 9789963520305)
    Alexandra Stefanie Höll

    Wo immer du bist, Darling

     (47)
    Aktuelle Rezension von: mydanni
    Klappentext

    Als Anja Zimmermann in den USA-Urlaub fliegt, hat sie vor allem den Wunsch, ihren untreuen Verlobten hinter sich zu lassen. Das gelingt ihr auch recht gut, bis sie in einem Lebensmittelgeschäft in einen Überfall der kubanischen Untergrundorganisation ´La Mano de Cuba´ gerät. Ehe sie sich versieht, wird sie vom Anführer der Organisation Santos Perez und dessen attraktivem, aber unnahbarem Bruder Ramon in die undurchdringlichen Wälder der Sierra Nevada verschleppt. Schon bald wird klar, dass Anja keine Chance hat, den brutalen Entführern lebend zu entkommen.
    Eines Nachts taucht Ramon an ihrem Bett auf und macht ihr den gefährlichen Vorschlag, mit ihm durch die Wildnis zu fliehen …

    Quelle: bookshouse


    Bewertung

    Das war das letzte Buch was ich noch nicht gelesen hatte von Alexandra Stefanie Höll. Da am 01.01. unsere Lesechallenge gestartet ist, schnappte ich mir das gleich, denn ich wollte unbedingt von dieser Autorin noch ein Buch lesen. Die anderen Bücher haben mir total gut gefallen.

    Anja - Betrogen von ihrem Verlobten versuchte sie sich eine Auszeit zu nehmen und wollte 4 Wochen in den USA verbringen, um einfach mal den Kopf frei zu bekommen. Doch was als Erholung dienen sollte, wurde zu einem Albtraum. Anja wollte nur ein Shampoo kaufen und fiel in die Hände von Kubanern die anderes mit ihr vor hatten. Sie wollten Gefangene frei erpressen und ein Lösegeld. Doch was passiert mit Anja wenn das Ultimatum ablief und die Regierung würde nicht einlenken? Daran wollte sie gar nicht denken.

    Ramon - Wieso musste sein Bruder Santos immer so durchdrehen. Jetzt entführte er auch noch eine Deutsche. Aus der Nummer würden wir nie wieder raus kommen. Als Ramon bemerkte wie brutal sein Bruder geworden war, war ihm klar, wenn die Regierung seinen Forderungen nicht nach kam, dass Anja diese Entführung nicht überleben würde.

    Man stelle sich einfach vor, man trennt sich und fliegt weg um einfach Abstand zu bekommen und um wieder durchatmen zu können. Doch plötzlich ist man in den Händen von Kidnappern. Keine tolle Vorstellung, kein toller Urlaub. Ich denke mehr versauen kann man einen Urlaub nicht.

    Die Geschichte startet in Deutschland bei Anja die kurz vor ihrer Hochzeit betrogen wurde. Um wieder auf Vordermann zu kommen, befolgte sie ihren Rat ihrer besten Freundin und reiste unter großen Problemen, denn sie hat riesen große Platzangst, nach Amerika um einfach wieder sie selbst zu werden. Das dumme daran, sie rannte Santos und seinen Leuten über den Weg, die auch vor Mord nicht zurück schrecken. Doch als sie schon dachte ihr letztes Stündlein hat geschlagen, bekommt sie aus den Kreisen der Entführer Hilfe, denn ohne diese Hilfe, würde sie niemals aus dem Dschungel finden.

    Die Story finde ich wahnsinnig spannend und mitreißend erzählt. Erst taucht das Problem auf, das Anja entführt wurde und dann das Problem das sie sich in den Entführer verliebt. Sie weiß sofort, dass sie niemals eine Chance haben, denn ihr Entführer und Verführer :P wird polizeilich gesucht und eine langjährige Haftstrafe wartet auf ihn.

    Wie geht man mit einem Gefühlschaos um? Erst Angst bis ins unermessliche, weil man die Sache vielleicht nicht überlebt, dann die Liebe zu dem Menschen der ihr hilft, von dem man dann getrennt wird und nicht nur für ein paar Wochen, nein hier geht es um Jahrzehnte.

    Die Charaktere Anja und Ramon, die die Hauptfiguren in diesem Roman sind, sind fantastisch dargestellt. Man lernt sie sehr gut kennen, als würde man sie neben sich haben. Anja die eigentlich nur von Angst beherrscht wurde, entwickelt ein Selbstvertrauen und wurde damit zu einer Frau die sich nicht mehr unterbuttern ließ. Ein knallharter Gangster entdeckte Gefühle und wurde sich immer sicherer, dass was er tat nicht richtig war und er sein Leben grundlegend ändern musste.

    Ich liebe Anja und Ramon einfach. Was mir nicht ganz so gut gefallen hatte, da flüchten die Beiden und irgendwie blieb die Verfolgung von Santos auf der Strecke. Nur kurz wurden sie verfolgt und das war es. Ich glaube nicht, dass die Gangster so schnell aufgegeben hätten. Hier gibt es von mir einen Stern Abzug.

    Falls ihr denkt, ich habe nun gespoilert, weit gefehlt, denn Anja wird definitiv noch durch die Hölle gehen, aber das müsst ihr selber lesen.


    Fazit

    Auch diesen Roman habe ich verschlungen, auch wenn es diesmal einen Minuspunkt von mir gibt. Spannend, mitreißend, tolle Charaktere. 4 Sterne gibt es von mir und empfehle gerne das Buch weiter. Mich hat es etwas gestört das die Verfolgung abrupt endete, aber vielleicht sehr ihr es anders?
  12. Cover des Buches CIA (ISBN: 9783596190591)
    Tim Weiner

    CIA

     (24)
    Aktuelle Rezension von: eskimo81
    CIA - Amerikanischer Geheimdienst, wer kennt ihn nicht?

    Tim Weiner offenbart in über 600 packenden Seiten, was die CIA ist.
    Ein unorganisierter Haufen Menschen, die denken, sie können alles und dabei so ziemlich alles vermasseln, was es zu vermasseln gibt. In wie weit weiss der jeweilige Präsident Bescheid? Ein Buch, das Details offenbart, die einen sprachlos, wütend, enttäuscht und einfach nur - ja, wie sagt man dem, geschockt? zurücklassen.

    Einziger Kritikpunkt; es gibt sehr viele Anmerkungen zu den jeweiligen Kapiteln. Mir fehlte einfach der Bezug dazu. Es wurde nicht mit Nummern gearbeitet oder anderen Hinweisen, so dass ich nun etliche Seiten Anmerkungen habe, aber irgendwie nicht weiss, wo ich diese dazu packen soll, das finde ich sehr, sehr schade.

    Der Schreibstil von Tim Weiner ist hervorragend, man merkt, dass er sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat und was mich persönlich am meisten überraschte, ein Geschichtsbuch, dass auch noch spannend und fesselnd geschrieben ist. Das muss man mal schaffen. Es ist schwere Kost und man kann es nicht einfach "durchfuttern", es ist aber nicht lahm oder zäh, dass man kaum vom Fleck kommt, es ist spannend in einer eigenen sehr speziellen Art und Weise. Man braucht einfach Lesepausen um das ganze zu verdauen.

    Fazit: Wer sich für die Geschichte Amerikas und den Geheimdienst interessiert muss dieses Werk lesen. Jedoch Vorsicht; man liest vielleicht vieles, das man lieber nie gelesen / erfahren hätte. Der Blickwinkel zu Amerika könnte sich auf einmal verdüstern oder die schöne heile Traumwelt platzen...
  13. Cover des Buches The Old Man and the Sea (ISBN: 9788087888216)
    Ernest Hemingway

    The Old Man and the Sea

     (119)
    Aktuelle Rezension von: Mira123

    Was haben die Amerikaner eigentlich mit ihren großen Fischen? Zuerst "Moby-Dick" und jetzt "The Old Man and the Sea". Weiß irgendwer, was es damit auf sich hat? Falls es überhaupt eine größere Bedeutung hat, natürlich. Allerdings hab ich in meinem Studium vor allem eines gelernt: Wenn mir irgendetwas Seltsames auffällt oder mich irgendwas irritiert, dann hat das immer eine Bedeutung. Und die kann man meistens irgendwie entschlüsseln. Also falls da irgendwer was weiß: Lasst es mich ganz dringend wissen!

    Bei diesem Text handelt es sich wieder mal um eine Kurzgeschichte, wenn auch um eine etwas längere mit ungefähr hundert Seiten. Ich entschuldige mich also jetzt schon dafür, sollten in diesem Absatz irgendwelche Spoiler passieren. Es ist einfach sehr, sehr schwierig, die Handlung einer Kurzgeschichte zusammenzufassen, ohne zu viel zu verraten. Und auf diesen hundert Seiten begleiten wir nicht irgendeinen alten Mann auf seinem Fischerboot, sondern DEN alten Mann. Ich weiß gar nicht mehr, ob der einen Namen hatte. Ups! Ich glaub aber nicht, das wüsste ich sonst ziemlich sicher. Auf jeden Fall wird der alte Mann vom Unglück verfolgt: Schon seit Ewigkeiten hat er keinen Fisch mehr gefangen. Doch noch hat er die Hoffnung nicht aufgegeben. Und tatsächlich: Dieses eine Mal beißt einer an. Und was für einer! Der Fisch ist riesig, wahrscheinlich ein Wal. Und stark ist er auch. Es wäre unmöglich, den an Land zu ziehen. Also beschließt der alte Mann, ihn so lange das Schiff ziehen zu lassen, bis der Fisch müde wird. Immer weiter und weiter ins Meer hinaus...

    Nun, eines muss man Hemingway lassen: Er hat es geschafft, dass ich hundert Seiten über einen alten Fischer lese. Und das ohne, dass mir dabei langweilig wurde. Respekt! Vor allem war die Lektüre deswegen spannend, weil ich einfach die ganze Zeit damit beschäftigt war, irgendeine Interpretation für die verschiedensten Details des Texts zu finden. Ich konnte es einfach nicht lassen - ich musste das tun. Und ich freu mich jetzt schon sehr darauf, die Notizen meiner Professorin zu diesem Text durchzulesen. Durch das Distant Learning hab ich ja jetzt mehr Kontrolle drüber, wann ich was lerne, vor allem auch, weil ich bei dieser Leselistenprüfung sowieso erst im Herbst antreten werde. Warum also Stress verbreiten und mir meinen ersten Eindruck mit den Notizen von jemand anderem verfälschen? Da interpretiere ich lieber zuerst alles mögliche in den Text hinein! Dadurch lern ich viel, viel mehr!

    Stellenweise hatte ich mit diesem Text so meine Probleme. Vor allem, weil halt einfach nicht wirklich viel passierte. Und trotz des spannenden Schreibstils war es nicht immer so mitreißend, den alten Mann zu begleiten. Außerdem fand ich das Ende richtig deprimierend!

    Mein Fazit? Kann man auf jeden Fall mal lesen und ist vom Schreibstil her auch ziemlich spannend. Zu hundert Prozent glücklich bin ich aber trotzdem nicht.

  14. Cover des Buches Haben und Nichthaben (ISBN: 9783499106057)
    Ernest Hemingway

    Haben und Nichthaben

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Julia250916

    📚 "Haben und Nichthaben" von Ernest Hemingway 📚


    HANDLUNG

    Harry ist ein ehemaliger Angler und verdient sich das täglich Brot mit Charterausflügen für Touristen und lehrt denen das Angeln. Nachdem er von einem Kunden so richtig übers Ohr gehauen wurde, musste er sich mit illegalen Angelegenheiten über Wasser halten, nämlich Menschen- und Alkoholschmuggel. Damit nahm sein grausames Schicksal seinen Lauf. (...)


    FAZIT

    Ich möchte erstmal mit dem Positiven beginnen. Die Story um Harry ist schon interessant und er durchlebt mehrere verschiedene Ereignisse. Hier wird das Leben eines Schmugglers gut auseinander genommen. Schießereien und Ehestreitigkeiten werden wirklich gut in Szene gesetzt. Nun zu den negativen Aspekten dieses Buches. In dem Buch kommt es immer wieder zu wechselnden Erzählstrukturen, was für mich sonst kein Problem ist, aber hier trägt es zu einer immer wieder aufkommenden Verwirrung bei. Es werden dazu auch immer wieder irgendwelche Personen in den Raum geworfen, wo Hemingway einem sagen möchte, die müsst ihr kennen und euch muss dieser kleine Abstecher gefallen. Dies war bei mir leider nicht der Fall. Das ich kein großer Angelfan bin, muss ich nicht sagen und daher haben mir die expliziten Informationen zum Angeln und zu den verschiedenen Booten nicht gefallen, da ich für solche Dinge kein Verständnis besitze. Weiterhin kommt es immer wieder zu extremen Wiederholungen. Mehrere Seiten hätte ich überspringen können, denn auf denen ist nichts weiter passiert, als tausend mal das Gleiche zu sagen. Dies war wirklich öde. Außerdem wurde die Spannung wirklich gut aufgebaut und ich dachte, jetzt wird das Buch endlich besser, aber so schnell wie die Spannung aufgebaut war, wurde sie einem auch wieder genommen. Leider hat mir das Buch nicht gefallen und kann es auch nicht weiterempfehlen. Aber jeder hat zum Glück seine eigene Meinung und falls es jemandem wirklich gut gefallen hat, dann schreibt es doch bitte in die Kommentare. ☀️

  15. Cover des Buches Das Erbe der Rosenthals (ISBN: 9783404178285)
    Armando Lucas Correa

    Das Erbe der Rosenthals

     (99)
    Aktuelle Rezension von: maulwurf789

    "Das Erbe der Rosenthals" ist das Romandebüt von Autor Armando Lucas Correa. Insgesamt 432 Seiten umfasst das Taschenbuch und ist dem Genre 'historischer Roman' zuzuordnen. Der thematische Mittelpunkt bildet das Schicksal der St.Louis - einem Schiff, welches vorallem durch seine Irrfahrt mit jüdischen Emigranten Mitte Mai bis Mitte Juni 1939 bekannt wurde. 

    Und darum geht es genau: Im Jahre 1939 muss die elfjährige Hannah mit ihrer Familie aus Berlin fliehen, denn sie ist Jüdin. Ein Schiff soll sie nach Kuba bringen, doch nur die Wenigsten dürfen die St.Louis dort verlassen. Auch Hannahs Familie wird dabei auseinandergerissen...
    Im Jahre 2014 sucht die elfjährige Anna nach den Wurzeln ihres bei 9/11 verstorbenen Vaters. Ein Brief ihrer Großtante enthält neben Fotos auch erste Hinweise. Doch erst als das Mädchen mit seiner Mutter von New York nach Kuba reist, kommt sie der Geschichte der Familie wirklich nahe...

    Autor Armando Lucas Correa erzählt die Handlung abwechselnd aus der Sicht der beiden Mädchen. Dadurch kommt beim Leser automatisch gleich Spannung auf. Die Figuren wirken lebensecht und man kann sich sehr gut in ihre jeweiligen Lagen hineinversetzen. 

    Bildgewaltig und authentisch beschreibt Armando Lucas Correa sowohl die Kriegsjahre, als auch die Jahre nach dem Terroranschlag des 11.Septembers. Angenehm flüssig ist dabei sein Schreib- und Erzählstil. Mit jedem Kapitel mehr verschachteln sich die beiden Erzählstränge ineinander. 

    Insgesamt vergehen die 432 Seiten beim Lesen förmlich im Nu. Den Roman kann man quasi nur vor Spannung und Neugierde verschlingen. 

    Das Ende wird mit einem umfassenden Nachwort über die Irrfahrt der St.Louis sowie der damaligen Zeitgeschehnisse abgerundet. 

    Mein Fazit: Definitiv fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung!

  16. Cover des Buches Pepe S. Fuchs - Hexenjäger (ISBN: 9783899692273)
    Steffen Schulze

    Pepe S. Fuchs - Hexenjäger

     (9)
    Aktuelle Rezension von: labelloprincess

    Das Cover gefällt mir persönlich nicht wirklich. Aber man erkennt Dinge, die im Buch eine Rolle spielen. Der Widererkennungswert der Reihe ist durch die untere Hälfte des Covers gegeben. 

    Der Schreibstil des Autors war für mich sehr gewöhnungsbedürftig. So kam ich am Anfang nur eher langsam voran und musste mich beim Lesen sehr konzentrieren. Ab der Hälfte wurde das aber besser und das Lesen wurde für mich flüssiger.

    Zu Beginn war ich doch etwas verwirrt. Wie alles zusammenhängen sollte, wusste ich überhaupt nicht. Als sich das nach und nach zusammenfügte, kam ich mit der Geschichte auch besser klar. Zu den Personen im Buch konnte ich leider keinen wirklichen Draht finden. Vielleicht ist es besser, wenn man die Bücher der Serien der Reihe nach liest. 

    Viele Handlungen erschienen mir doch sehr weit hergeholt und etwas unrealistisch. Dennoch war das Buch (ab der Hälfte) spannend und ich habe wieder mit mehr Freude weitergelesen. Es gab ganz schön viel Action und ich war richtig ans Buch gefesselt.

    Für mich war es ein schwächerer Start, aber das Buch wurde zum Ende hin immer interessanter. Insgesamt vergebe ich für das Buch 4 von 5 Sterne.

  17. Cover des Buches In 80 Tagen um die Welt (ISBN: 9783644103016)
    Helge Timmerberg

    In 80 Tagen um die Welt

     (102)
    Aktuelle Rezension von: pfudel

    Bin eigentlich immer angetan von den Timmerberg-Büchern, finde seinen Stil einzigartig und erfreue mich an den Geschichten. Dieses Werk jedoch hinkt. Die Erlebnisse auf der Reise sind schwach, die Geschichten seicht und wirklich packt mich der Stil diesmal auch nicht. Kein Vergleich zum " Jesus vom Sexshop" oder "Märchentante". Schade!

  18. Cover des Buches Unser allerbestes Jahr (ISBN: 9783596511747)
    David Gilmour

    Unser allerbestes Jahr

     (293)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Jesse hat die Schnauze voll von der Schule und will einfach nur leben. Seine Eltern leben getrennt und seine Mutter meint, dass er einen Mann an der Seite braucht und sie zieht er zu seinem Vater. David ist Filmexperte, Kritiker, Journalist und schlägt seinem Sohn einen gewagten Handel vor. Finger weg von Drogen und keine Konflikte mit dem Gesetzt, dafür darf Jesse daheim bleiben und bekommt seine Bildung durch seinen Vater. Es werden Filme geschaut, Klassiker der Filmgeschichte, Trash, vergessene Perlen, eben alles was die Filmwelt hergibt und so lernt Jesse auf höchst unkonventionelle Art und Weise Werte des Lebens kennen und sein Vater bringt ihm einiges fürs Leben bei. Kann dieser Weg zu einer umfassenden Bildung führen? Wird Jesse als erwachsener Mann in der Arbeitswelt bestehen können?

    David Gilmour hat eine einfühlsame Vater Sohn Geschichte geschrieben und nimmt uns mit in die faszinierende Welt der Filme und lässt uns doch so einiges über das Leben lernen und er vermittelt Gefühle und Stimmungen auf wunderbare Weiße.   

  19. Cover des Buches Gebrauchsanweisung für Kuba (ISBN: 9783492059794)
    Jürgen Schaefer

    Gebrauchsanweisung für Kuba

     (9)
    Aktuelle Rezension von: BlueSunset
    Wofür […] steht Kuba? Wer nach Kuba reist, kommt mit vielen Fragen zurück, auf die es keine eindeutige Antwort gibt: Ist Kubas Revolution gescheitert, auch wenn sie Millionen Menschen durch ihre legendäre Gesundheitsfürsorge das Leben gerettet hat? Wären die Menschen auf Kuba glücklicher, wenn ihr Land den USA ähnlicher würde? Warum gehen Menschen, die in einer Diktatur aufgewachsen sind und in ständiger Angst vor der Staatssicherheit leben müssen, die zudem eine schwere Nahrungskrise überstanden haben, so weitgehend unbeschwert und fröhlich durchs Leben?
    - (Zitat, Seite 12)

    Autor

    Jürgen Schaefer, Jahrgang 1965, berichtet als Reporter seit 1998 über Kuba. Er hat vier Jahre in Havanna gelebt und war von 2001 bis 2004 permanent als Korrespondent auf Kuba akkreditiert. Seitdem reist er jedes Jahr auf die Insel. Er ist mit einer Kubanerin verheiratet. Seit 2005 arbeitet er als Redakteur beim Magazin GEO in Hamburg und hat dort unter anderem das »GEO Special Kuba« konzipiert und betreut.
    (Quelle: Piper Verlag)

    Meine Meinung


    „Gebrauchsanweisung für Kuba“ ist ein sehr informatives und interessantes Buch über das Leben und die Menschen Kubas.

    In diesem Buch wird sowohl die Geschichte Kubas von ihren Anfängen bis heute, als auch die vielfältige Natur und Kultur der Insel dargestellt. Jürgen Schaefer verpackt die vielen Fakten und Zahlen interessant und ansprechend, sodass ich mit viel Interesse seinen Ausführungen folgte. Mit angemessener Detailtreue, aber ohne ausschweifend zu werden, erzählt er, was Kuba bisher alles erlebt hat, was es geprägt hat und wie es zu dem Land geworden ist, das es heute ist. Er beleuchtet dabei alle Seiten gleichmäßig und zeigt, welche guten und welche schlechten Seiten Kubas Vergangenheit und Gegenwart aufweisen. Jürgen Schaefer erzählt kritisch, aber nicht unbedacht, was für Probleme die Revolution auf Kuba mit sich brachte, aber eben auch, was alles Gutes aus ihr hervorgegangen ist.

    „Nur wenige wissen um die Vielfalt in Kubas Naturparadiesen: Hier leben mehr einzigartige Tier- und Pflanzenarten als auf den Galápagos-Inseln“
    (Seite 67)


    Ich habe nach dem Beenden des Buches das Gefühl, das Land besser zu kennen und zu verstehen. Es werden in diesem Buch viele verschiedene Themen abgedeckt: Geschichte, Zigarren, Politik, Sexualität, Naturschutz, Medizin, etc. Das bunte Spektrum bietet dem Leser also von allem etwas. Da jedes Thema ein eigenes Kapitel hat, kann man diese auch gut unabhängig voneinander lesen oder auch mal welche auslassen.

    Cover

    Das Cover ist sowohl vorne als auch hinten schön gestaltet. Der Kontrabass spielende Kubaner strahlt Fröhlichkeit aus und der blaue Himmel lässt einen ins Träumen geraten. Hinten findet sich ein Bildausschnitt mit einem für Kuba typischen Oldtimer. Warum der Buchrücken und ein Teil der hinteren Seite rosa gefärbt ist, war mir zunächst nicht ganz klar und ich fand es etwas seltsam, doch nach einer bestimmten Stelle im Buch hat auch das Sinn ergeben.

    Fazit


    Ich kann das Buch absolut empfehlen: ob als Reisevorbereitung, aus eigenem Interesse oder einfach nur so – Das Buch ist so toll und locker geschrieben, dass ich es sehr gerne gelesen habe und viel Spaß dabei hatte. Jürgen Schaefer schafft es spielend die wichtigsten Fakten und Eckdaten zu vermitteln, ohne belehrend zu wirken. Man merkt dem Autor auch an, dass ihm das Land wichtig ist, denn man kann die Leidenschaft und das Auge fürs Detail auf jeder Seite erkennen.

    „… und gehe ich verloren, so sucht mich in Kuba“
    (Federico García Lorca, Seite 13)
  20. Cover des Buches Wolfs Killer (ISBN: 9783839223536)
    Michael Gerwien

    Wolfs Killer

     (7)
    Aktuelle Rezension von: funny1
    Um was geht es: ( Inhaltsangabe übenommen)

    Der Münchner Journalist Wolf Schneider ist auf der Flucht vor den amerikanischen und deutschen Behörden. Gemeinsam mit dem kriminellen amerikanischen Politiker Arthur Smith landet er auf Kuba. Wolfs Halbschwester Eva ertrank auf der nächtlichen Überfahrt mit Arthurs Jacht. Zuviel für Wolf. Erst seine Frau, dann sein bester Freund und nun auch noch Eva. Von den ungerechtfertigten Mordbeschuldigungen seitens der deutschen Polizei gegen ihn ganz zu schweigen. Er stürzt ab. Koks, Alkohol und Frauen bestimmen seinen Alltag, bis Arthur und er in eine lebensgefährliche Schießerei geraten.

    Meine Meinung:

    Auch in diesem Teil geht es sehr rassant zur Sache, Wolf läßt sich so richtig gehen und auch Arthur ist nicht gerade ein toller Umgang. Mir hat die Schreibweise wieder sehr gut gefallen, es liest sich leicht und flüssig. Dies ist kein Buch für schwache Nerven, es gibt viel Gewald, Sex und Drogen. Die Protagonisten sind wieder sehr authentisch beschrieben, man wird auch des öfteren mit Wendungen überrascht die man so nie erwartet hätte. Am schluss stellt man sich die Frage: Ist Wolf gut oder schlecht? Mich konnte die Geschichte voll und ganz fesseln und in ihren Bann ziehen. Ich wurde des öfteren echt überrascht und wollte es nicht mehr aus der Hand legen und deshalb von mir 5 Sterne.

    Fazit:

    Eine Thriologie die man als Thriller Fan echt lesen sollte, eine tolle Geschichte über Verrat, Gier, Sex, Drogen und Ungerechtigkeit. Kann ich nur Weiter empfehlen.
  21. Cover des Buches Nächstes Jahr in Havanna (ISBN: 9783453422780)
    Chanel Cleeton

    Nächstes Jahr in Havanna

     (100)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    Dieser Roman ist der erste Teil einer mehrbändigen Familien-Saga um Kubaner und Exil-Kubaner. 

    Die Geschichte wird abwechselnd aus zwei Perspektiven und auf zwei Zeitebenen erzählt. Der eine Erzählstrang führt uns nach Kuba in das Jahr 1958/59 und zu Elisa. Der zweite in das Jahr 2017 und zu Marisol, die den letzten Willen ihrer verstorbenen Großmutter Elisa, nämlich deren Asche in Kuba zu verstreuen, erfüllen soll. 

    Marisol, die in Florida lebt, hat eine bestimmte Vorstellung von Kuba, und wandelt auf den Spuren ihrer Großmutter. Obwohl Fidel Castro seit Kurzem Geschichte ist, sind die Schatten seiner Herrschaft nach wie vor deutlich zu spüren. 

    Meine Meinung: 

    Die mehrfachen Perspektivwechsel haben mir sehr gut gefallen. Die Ähnlichkeiten zwischen Enkelin Marisol und Großmutter Elisa sind deutlich erkennbar. 

    Sehr gut sind die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen den reichen Zuckerrohrplantagenbesitzern und der armen Bevölkerung beschrieben sowie die Korruption des Staates. Dass sich die besitzlose Mehrheit gegen die besitzende Minderheit auflehnt, ist als bekannt vorauszusetzen. Interessant, wie ahnungslos Elisa in ihrem goldenen Käfig aufwächst. Spannend auch, dass der Bruder sich den Aufständischen anschließt. Dass über die Revolutionäre wenig geschrieben wird, ist klar. Kurz nach der Machtübernahme von Fidel Castro 1959 flieht Elisa mit ihrer Familie, nicht ohne vorher einen Großteil des Vermögens in Sicherheit gebracht zu haben. 

    Auch im zweiten Handlungsstrang sind die Unterschiede zwischen reich und arm deutlich sichtbar. Diem Menschen in Kuba leben nach wie vor an der Armutsgrenze. Allerdings sind viele zu Lebenskünstlern geworden und unterlaufen das kommunistische System. Es kommt, wie es kommen muss: Wie einst ihre Großmutter verliebt sich auch Marisol in einen jungen Mann, der gegen die Ungerechtigkeiten kämpft.  

    Auf das Buch bin ich wegen des Titels aufmerksam geworden „Nächstes Jahr in Havanna“ ist eine Abwandlung des jüdischen Wunsches „Nächstes Jahr in Jerusalem“, der die Rückkehr aus der Diaspora in die alte Heimat symbolisieren soll. 

    Fazit:

    Hat mir recht gut gefallen. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

     

  22. Cover des Buches Karibikfeuer (ISBN: 9783426510285)
    Beatrice Fabregas

    Karibikfeuer

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Elwe
    'Karibikfeuer', ein Roman prallvoll mit Emotionen und lebendiger Geschichte, ist eine wunderbare Sommer-Lektüre, selbst für Leser, die nicht eingefleischte Fans des Genres sind. Bei einem Brand kommen die Eltern des achtzehnjährigen Apothekersohns Hermann in Würzburg ums Leben. Nur die kleine Schwester Titine überlebt, doch sie spricht nach der schrecklichen Nacht kein Wort mehr. Die Geschwister finden Obdach bei einem befreundeten Apotheker, dessen unleidliche Tochter Wilma sich in Hermann verliebt und ihn in eine ungewollte Ehe zu erpressen versucht. In höchster Not flüchtet Hermann mit Titine an Bord eines Schiffs, das nach Kuba ausläuft - und macht dort die Bekanntschaft eines Handelsherrn, der ihm später in Kuba eine Anstellung verschafft. Eine Zeitlang scheint es, als würde Hermann in Havanna sein Glück machen können. Er verliebt sich in die Tochter eines angesehenen Brauereibesitzers und erwirbt durch geschickte Investitionen Wohlstand, während Titine, in der die Einheimischen und die schwarzen Sklaven etwas Besonderes sehen, in die Geheimnisse des Voodoo eingeweiht wird. Doch dann taucht Wilma wieder auf, die ihm gefolgt ist - und in ihrem Schlepptau hat sie ein kleines Kind, von dem sie behauptet, Hermann sei der Vater... . Karibikfeuer ist ein richtig tolles Buch. Erzählt wird eine verwickelte, tiefgründige Geschichte mit faszinierenden Figuren und einem Hauch Abenteuer vor der schwül-tropischen, farbenprächtigen Kulisse von Kuba im 19. Jahrhundert. Die Geschehnisse und die Schicksale der Menschen darin fühlen sich enorm emotional und authentisch an. Schon nach kurzer Zeit ist man gebannt von der Handlung und kann kaum noch zu lesen aufhören, weil man unbedingt wissen möchte, wie es weiter geht. Es ist eines dieser Bücher, die einen enormen Sog erzeugen und die die Spannung immer wieder zu steigern wissen, die einen als Leser mitfiebern lassen. Das liegt weniger an den prachtvollen Kulissen (die bleiben eher zurückhaltend), als vielmehr an der fesselnden Geschichte. Hermann und Titine sind - jeder auf seine Art - einfach großartige Protagonisten, die ihr Schicksal weder als gottgegeben ertragen, noch auf unglaubwürdige Zufälle angewiesen sind, um Unheil abzuwenden, sondern die strotzen vor Leben und Tatkraft und denen man von Herzen wünscht, dass sich alles zum Guten fügen möge. Hinter ihren Gedanken und Gesprächen steckt nicht selten eine tiefe Lebensweisheit, die berührt und zum Nachdenken anregt. Wer nach minutiös und detailreich beschriebener Historie sucht, könnte hier möglicherweise enttäuscht werden. Geschichte, Land und Leute des Jahres 1864 halten sich dezent im Hintergrund. Doch die packende Story entschädigt dafür überreichlich, und schon bald empfindet man nicht mehr, dass etwas fehlen könnte. 'Karibikfeuer' ist einfach ein grandioser Schmöker, der - ganz ohne Kitsch und deshalb umso wahrhaftiger - ans Herz rührt und ausgezeichnet zu unterhalten weiß. Ich kann das Buch wärmstens weiterempfehlen.
  23. Cover des Buches Landgericht (ISBN: 9783442746491)
    Ursula Krechel

    Landgericht

     (65)
    Aktuelle Rezension von: AlexanderPreusse

    Buchvorstellung von meinem Blog schreibgewitter.

    Die Sprache sticht. Entweder ins Auge oder ins Ohr, je nachdem, ob man zum Buch oder Hörbuch greift. Ich habe mich für Letzteres entschieden. „Landgericht“ klingt etwas sperrig, doch hat es nicht lange gedauert, bis mich der Roman für sich eingenommen hat, auch wenn Inhalt und Stil durchaus mit dem Titel harmonieren. Keine Komfortlektüre. 

    Die Autorin Ursula Krechel hat eine Sprache gewählt, die zugleich distanziert und ganz besonders nah, unmittelbar, ja intim wirkt. Der Duktus mutete bisweilen kühl, juristisch, formal an, da er mit einer ungeheuer detaillierten Beobachtung einhergeht und zugleich außergewöhnlich präzise Bilder für die Schilderung nutzt, fühlt sich der Leser ganz dicht am Geschehen, am inneren wie äußeren. Diese Kombination sorgt für eine hohe Intensität.

    „Ich bin in einer Mitläuferfabrik gelandet.“

    Die Themen machen wütend. Richard Kornitzer, promovierter Jurist, zu Zeiten der Weimarer Republik im Amt eines Richters, kehrt nach dem Krieg aus Cuba nach Deutschland zurück. Der nächste Satz wird schwierig, denn würde ich sagen, Kornitzer wäre Jude, entspräche das nicht der Wahrheit. Die Nazis und ihre antisemitische Vernichtungsideologie haben ihn zum Juden gemacht, obwohl er selbst keiner sein wollte und sogar Protestant geworden ist.

    Das mag als kleines Detail erscheinen, ist es allerdings nicht. Die Zuweisung einer einzigen Identität für eine andere Person ist ein signifikantes Merkmal der großen totalitären Regimes des 20. Jahrhunderts, nicht nur dem der Nazis. Auch in Stalins und Maos Reichen wurde so verfahren, immer mit dem Ziel, Menschen aus der Gesellschaft auszuschließen, ihrer Rechte zu berauben, einzusperren, zu quälen und zu töten.

    „Die Geschichte war ein Krater.“

    Es gehört zu den großen Vorzügen dieses Romans, dass Krechel einen Protagonisten gewählt hat, der dem Vernichtungsapparat entkommen konnte und wieder zurückgekehrt ist. Diese Rückkehr nach Deutschland steht am Anfang des Romans, der Weg zu seiner Flucht aus dem so genannten „Dritten Reich“ wird als Rückblick im Romanverlauf geschildert. Zunächst einmal geht es um die Ankunft in der ehemaligen Heimat.

    Dort hat Kornitzers Frau Claire ausgeharrt. Sie ist aus der Sicht der Nazis „arisch“, durch ihre Heirat mit Kornitzer jedoch belastet, sodass sie keinen Organisationen beitreten kann, was Voraussetzung für ihre Berufsausübung wäre. Claire Kornitzer ist eine sehr moderne Frau, sie leitet eigenständig eine GmbH, ist erfolgreich, selbstständig, stark und dennoch dem Übel der Nazis  hilflos ausgeliefert, denn sie muss Firma und berufliche Tätigkeit aufgeben.

    Nach dem Krieg und der Gründung eines demokratischen Deutschlands ändern sich manche Dinge nicht unmittelbar zum Guten. Die während der Weimarer Republik bereits erreichte Modernität war durch die gesellschaftliche Steinzeit im Hitlerregime so weit zurückgedreht worden, dass es lange Jahre dauern sollte, ehe der einmal verlorene Stand wieder erreicht wurde. Das ging ganz erheblich zu Lasten der Frauen. Krechel hat das in ein wunderbares Bild gefasst:

    „Es schmerzte sie, als wäre sie an einem anderen Zeitufer stehengeblieben und das Schiff wäre ohne sie abgefahren. Ja, hätte ihr den Zutritt verweigert, nur weil sie eine Frau war. Und was hieß nur? Die Frau eines Landgerichtsdirektors. Jetzt klang es in ihren Ohren wie Hohn.“

    Die Kinder der Kornitzers, Georg und Selma, werden gerade noch rechtzeitig nach England geschickt und entgehen so einem schrecklichen Schicksal im Hitlerreich. Auf der Insel haben sie allerdings ebenfalls mit Widrigkeiten zu kämpfen, was den Roman übrigens brandaktuell macht, wenn etwa von „unbegleiteten Minderjährigen“ die Rede ist, die aus Syrien, Afghanistan oder anderen Regionen nach Deutschland fliehen.

    In seiner Heimat und sieht sich Kornitzer auf allen Ebenen Widrigkeiten ausgesetzt. Beruflich setzt ihm zum Beispiel die skandalöse Behandlung von Philipp Auerbach heftig zu, privat ist es ein extrem schwieriges Unterfangen, die Familie wieder unter einem Hut zu versammeln. Diese Dinge entwickelt Krechel in ihrem typischen Stil vor den Augen des Lesers, der mitgerissen werden kann, wenn er sich darauf einlässt.

    Die „Stunde Null“, der „Neuanfang“ ist eben geprägt von vielen Kontinuitäten, die rückwirkend ebenso verblüffen wie auch verstören. Vor allem der latente, unterschwellige oder auch offene Antisemitismus, das Fortdauern von NS-Ideologie und Denkweise in juristischen (und anderen) Bereichen des Staates und die Hilf- und Wehrlosigkeit der Opfer, insbesondere der Juden, sind eigentlich unfassbar.

    „Es rüttelte an seinem Rechtsempfinden wie eine eisige Sturmböe.“

    Eine ganz besonders bedrückende Episode ist die so genannte „Irrfahrt der St. Louis„, ein Dampfer, der vollgestopft mit jüdischen Flüchtlingen aus dem Reich Cuba angelaufen hatte. Touristenvisa wurden plötzlich nicht mehr anerkannt, nur wenige der Notleidenden wurden von Bord gelassen, der Rest harrte auf dem Schiff zunächst zwischen Cuba und den USA, später von der Küste Kanadas aus, ehe die St. Louis wieder nach Deutschland zurückkehrte.

    Dieser auch aus der Gegenwart sattsam bekannte Vorgang, der den Eindruck verstärkt, dass manche Dinge sich eben doch wiederholen, ist auch in anderen Werken behandelt worden. Der kubanische Autor Leonardo Padura hat ihn in seinem Roman „Ketzer“ aufgegriffen und aus Sicht von Einwohnern Havannas geschildert. Für Kornitzer wird Cuba aber zum Rettungsanker, eine ihm sehr fremde Welt.

    „Tage, mit heißer Nadel aneinandergestichelt, sich gegenseitig überlappend. Ein Sandmückenschleier sirrt in der Luft über der dösenden Bucht. Klares, blaues Licht. Licht, von ruhiger Eindringlichkeit, das einen blass und bleich erscheinen ließ.“

    Mir haben an dem Buch sehr viele Aspekte ganz besonders gefallen. Neben der eindringlichen Sprache vor allem die Vielschichtigkeit der angesprochenen Themen, die Rückblenden und kurzen Ausflüge in Seitenhandlungen, die zusammengenommen auf nachdrückliche Weise aufzeigen, wie die Opfer des NS-Regimes auf verlorenem Posten kämpften, als es darum ging, angemessen entschädigt und anerkannt zu werden. Der Krieg mochte 1945 beendet worden sein, sein verheerendes Wirken dauerte weit darüber hinaus an

  24. Cover des Buches Neun Nächte mit Violeta (ISBN: 9783293207950)
    Leonardo Padura

    Neun Nächte mit Violeta

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Bei diesem Buch handelt es sich um einen Band mit kurzen Erzählungen, der 2015 in Spanien unter dem Titel Aquello estaba deseando ocurrir erstmals erschien. Die älteste enthaltene Erzählung ist aus dem Jahr 1988, die neueste aus 2009. Es wird also ein Schaffenszeitraum des Autors von über 30 Jahren abgedeckt.

    Die Einsätze der Kubaner in Angola spielen in einigen Geschichten eine wichtige Rolle, was nicht verwunderlich ist, da sie über eineinhalb Jahrzehnte in der Zeit von 1975 bis 1991 einen großen Einfluss auf das Leben vor allem junger Menschen und dessen Gestaltung ausgeübt haben.

     Immer wieder scheint auch Paduras Sehnsucht nach einem nach eigenen Wünschen gestalteten Leben durch, anstatt einem solchen unter staatlichen Zwängen. Lebensfreude und Frust sind Bestandteile jeden Lebens und damit auch dieser Geschichten. Wie immer versteht es Padura meisterhaft, den inneren Zustand seiner Personen für den Leser verständlich zu beschreiben. Uns selbst im Übergang vom Leben zum Tod scheint Lebensfreude durch. Doch auch die schlechte Versorgungslage des Landes und das Thema Auswanderung und Flucht aus Kuba scheint immer mal wieder durch. Manche Geschichte liest sich auch wie ein Erotikon, in dem die Protagonisten zwischen Suff und Sex schwanken.

    Zwei Sätze, die mir besonders gut gefallen haben: 

    „Adelaida hielt die Mappe an die Brust gepresst wie eine von der Zeit vergessene Schülerin“ (S. 81, Unionsverlag Taschenbuch 795)

    Sie war weder jung noch alt genug, um einen Platz angeboten zu bekommen, und hörte nicht auf zu schwitzen. (S. 84, ebd.)

    Ein buntes Sammelsurium, das für mich drei Sterne wert ist.

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