Bücher mit dem Tag "künstlerleben"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "künstlerleben" gekennzeichnet haben.

30 Bücher

  1. Cover des Buches Die Tuchvilla (ISBN: 9783734110177)
    Anne Jacobs

    Die Tuchvilla

     (516)
    Aktuelle Rezension von: mellibooks

    Zu Beginn fand ich das Buch langweilig und es hat eine Weile gedauert bis die Spannung aufgebaut wurde.
    Dann fand ich es eine schöne realistische Geschichte.
    Der Schreibstil des Buches hat zum Zeitalter der Handlung gepasst und ich habe mich gefühlt als wäre 1913. 

    Das Buch springt in den Einzelnen Kapitel in verscheidene Sichtweisen der Charaktere wodurch  man zu jedem Charakter eine Bindung aufbauen konnte. Der Perspektivenwechsel hat das Buch lebhafter gemacht. 

  2. Cover des Buches Frida Kahlo und die Farben des Lebens (ISBN: 9783746635910)
    Caroline Bernard

    Frida Kahlo und die Farben des Lebens

     (177)
    Aktuelle Rezension von: SotsiaalneKeskkond

    Caroline Bernard umreißt grob das Leben der weltbekannten mexikanischen Malerin. Es beginnt mit einem schlimmen Unfall in der späten Jugend, der sie ein Leben lang begleiten wird, und dreht sich rund um die Motive und Motivationen für ihre Bilder und Malerei. Einen wichtigen inhaltlichen Schwerpunkt im BUch nimmt dabei aber die Liebesbeziehung zwischen Frida Kahlo und Diego Rivera ein, der ebenfalls der mexikanischen Kunstszene angehört. Schon an Aufmachung und Schreibstil erkennt man jedoch, dass das Buch für all dijenige, die sich intensiv mit Frida Kahlo beschäftigen wollen, nicht sonderlich viel neues bieten wird. 

    Die Geschichte bleibt recht oberflächlich. Vor allem, was den Schreibstil anbelangt. Zwar versucht die Autorin die farbenfreude und Lebenslust Mexikos einen beim Lesen mit auf den Weg zu geben, Szenenbeschreibungen fallen allerdings sehr mager aus. Und so kam bei mir kein wirklich buntes Lebensgefühl auf. Bei den Beschreibungen des Malprozesses und der Bilder gibt sich die Autorin Mühe, und hier gelingt es auch wirklich, sich die Bilder und die Aufregung des Schaffensprozesses vorzustellen. Die größten Probleme hatte ich aber damit, dass man kaum in die Köpfe der Protagonist:innen, insbesondere in den von Kahla schauen konnte. Es fehlt definitiv an Beschreibungen von Gedanken und Gefühlen. Frida Kahlos Emotionen werden immer nur angerissen und beim Lesen steht man plötzlich vor Entscheidungen, die ja auf historischen Fakten begründet sind, für die Leserschaft aber nicht immer nachvollziehbar bzw. schlüssig sind. Für eine romanbigorafische Aufarbeitung erwarte ich mir dann schon mehr emotionale Tiefe. 

    Auch liegt der Fokus des Buches scheinbar nur auf der Beziehung zwischen Frida Kahlo und Diego Rivera. All die anderen Menschen, die sonst eine wichtige Rolle in Fridas Leben gespielt haben, bleiben meines Gefühls nach unter ihrer Bedeutung. Stellenweiße wirft die Autorin nur so mit Namen um sich, ohne zu kontextualisieren, wer dies sei, und in welcher Rolle diese Personen zu unserer Protagonistin stehen. Dass Frida Kahlo neben Diego Rivera auch noch andere Liebschaften hatte, wird zwar immer wieder erwähnt, fällt ansonsten allerdings unter den Tepppich. 

    Komisch kommt es mir auch vor, dass vier Jahre nach dem Erscheinen dieses Romanes noch ein weiteres Buch der Autorin veröffentlicht wurde, dass sich ebenfalls mit dem Leben Frieda Kahlos beschäftigt, die jedoch unabhängig von einander existieren. Das stößt mir ein bisschen unangenehm auf, da es auf mich so wirkt, als wäre die Autorin mit ihrem ersten Werk zu Frieda Kahlo nicht besonders zufrieden, und meint es nun nocheinmal besser machen zu können. Oder aber, dass das Thema Frida Kahlo als Topseller gnadenlos ausgeschlachtet wird. 

    Wie dem auch sei, das Buch hat gerade sprachliche und stilistische Schwächen, verschafft dennoch einen recht guten Überblick über das Leben und Schaffen Frida Kahlos. Viele mögen mit diesem Roman ihre Freude haben, doch ich hätte definitiv gerne mehr Tiefe.

  3. Cover des Buches Elsies Lebenslust (ISBN: 9783257245714)
    Patricia Highsmith

    Elsies Lebenslust

     (41)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Ralph, ein exzentrischer Atheist mit einem Hund namens God, spioniert ihr nach. Der Illustrator Jack, der mit seiner Frau Natalia eine freie, ›moderne‹ Ehe führt, begegnet Elsie zufällig. Natalia nimmt Elsie auf und verfällt ihr ebenso wie Jack. Die Ehe bleibt bestehen, aber ein Mord geschieht…

  4. Cover des Buches Konzert ohne Dichter (ISBN: 9783462053746)
    Klaus Modick

    Konzert ohne Dichter

     (99)
    Aktuelle Rezension von: Emylia_db

    Worpswede - die seit 1889 bekannte Künstlerkolonie am Teufelsmoor bei Bremen; berühmte Künstler lebten dort auf dem "Barkenhoff"

    ( Vogeler, Rilke, Macksensen, die Modersohn´s )

    Viele befreundete Künstler gingen ein und aus. Oft ein fragiles Zusammenleben.

    Der Autor führt in eine Welt von geschichtlicher Information und das Verhalten der Protagonisten. Teils treue Gefährten, teils eifersüchtig, aber auch diszipliniert und unterstützend. 

    Häuslicher Streit, oft Geldsorgen, Leidenschaften, Trennungen, große Gefühle.

    Die Frauen lebten natürlich unter dem gleichen Dach.

    Ein wirklich sehr spannender Einblick in die Welt und die Intrigen der damals sehr bekannten Künstlerkolonie. 

  5. Cover des Buches Die Manns (ISBN: 9783596195664)
    Tilmann Lahme

    Die Manns

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Federfee

    Da ist sie nun, die Strafe für den Verstoß gegen das Buchkaufverbot ;-)

    Ich hatte mich sehr darauf gefreut, noch mehr über die Familie Thomas Manns zu erfahren, aber dieses Buch mit dem so interessanten Cover – ein Foto - habe ich abgebrochen. Normalerweise gebe ich dann keine Bewertung ab und schreibe schon gar keine Rezension. Aber da ich dem Buch zweimal eine Chance gegeben und zudem das ganze erste Kapitel 'Eine deutsche Familie' somit zweimal gelesen und immer noch keinen Zugang gefunden habe, erlaube ich mir ein Urteil und das fällt nicht gut aus.

    Wie kann man über ein so interessantes, vollgepacktes Leben so ein langweiliges Buch schreiben? Schon das Vorwort – Vorspiel genannt – das über die Ausbürgerung im Dezember 1936 durch das Naziregime berichtet, macht den Einstieg ins Buch nicht verlockend. Warum gerade das aus dem Leben der Familie? Warum nicht die Meinung des Autors, Fragen oder irgendetwas, das zum Weiterlesen verlockt?

    Zwar geht der Autor chronologisch vor, aber es wirkt auf mich doch zusammenhanglos und ohne Konzept aneinandergereiht, Stellen aus Briefen, Tagebüchern, Klaus Manns Autobiografie und anderen Biografien. Der Autor springt von einer Person zur anderen und für mich ist kein roter Faden erkennbar. Ein Beispiel:

    'Die Manie der Familie ist nicht so sehr die des Schreibens wie die des Veröffentlichens.' (schreibt Pierre Bertaux, ein Freund von Golo). Gleich folgt der nächste Abschnitt, ohne Zeilenabstand, lediglich eingerückt: 'Erika und Klaus Mann feiern eine Party. Sie dauert neun Monate (gemeint: spontane USA-Reise).

    Zwar gibt der Autor im Anhang akribisch seine Fundstellen an, aber man muss sich darüber im Klaren sein, dass zwar ein Brief an sich ein Faktum ist, dass aber auch die Auswahl von Fakten wertend sein kann.

    Inhaltlich fängt dieses Buch im Jahre 1922 an, wo Klaus und Erika schon etwas älter sind und wir mit ihren schulischen Schwierigkeiten konfrontiert werden. Auch wenn ich nur einen Teil des Buches gelesen habe, kann ich jetzt schon sagen, dass die Familie Thomas Mann mit ihren sechs Kindern sehr unsympathisch rüberkommt. Geradezu schockiert hat mich die Tatsache, dass sich der Vater wenig um seine Kinder kümmert, alles seiner Frau Katia überlässt, aber andererseits die älteren Kinder an seiner Verliebtheit in Klaus Heuser teilnehmen lässt. Noch schlimmer: er bevorzugt drei seiner Kinder und gibt offen zu, den Jüngsten nicht zu mögen.

    Wenn ich über eine berühmte, bekannte Familie lese, möchte ich etwas über das turbulente Familienleben erfahren und nicht in Einzelheiten, was z.B. der älteste Sohn Klaus Mann – der mir übrigens zu schwerpunktmäßig vorkommt – geschrieben und wen er getroffen hat. Wo bleibt etwas über das turbulente Familienleben, der Alltag dieser achtköpfigen Familie? Aufzeichnungen darüber gäbe es genug, denn Vater Thomas Mann hat akribisch Tagebuch geführt. Dass das alles fehlt und wird auch nicht durch ein paar Fotos wettgemacht.

    Ein sehr enttäuschendes Buch, das ich nicht weiter empfehlen kann.

  6. Cover des Buches Frieda (ISBN: 9783839224731)
    Dagmar Fohl

    Frieda

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Juditha

    Dagmar Fohl schreibt diesen Roman in der Ich-Form, damit erreicht sie einen noch größeren Effekt der emotionalen Betroffenheit beim Leser. Frieda Wächtler wird in Dresden geboren und wächst in einer kleinbürgerlichen Atmosphäre auf, die ihrem wilden Geist diametral entgegensteht. Der Vater züchtigt sie und die Mutter verschwindet hinter einer Wand aus Misstrauen und Entsetzen gegenüber der Tochter. 

    Frieda macht sich mit 16 los von diesem Zuhause und gelangt in die Künstlerszene. Sie möchte malen lernen und versucht alles, um mit ihrem künstlerischen Talent auch Geld zu verdienen. Recht schnell lernt sie "Lohse" kennen, in der Künstlerszene sind sie bald ein Paar, aber die verhängnisvolle Beziehung verläuft bei Weitem nicht so, wie Frieda sich das vorgestellt hat. Trotzdem wird sie ihren Lohse heiraten und versuchen, das Beste aus dieser Ehe zu machen.  Auch er züchtigt sie, sie streiten, schlagen und vertragen sich immer wieder, bis es zum Bruch kommt. Die räumliche Trennung endet damit, dass Frieda zu ihm nach Hamburg geht und ihn nach schwerster Krankheit gesund pflegt. Lohse aber nimmt eine andere (aus) und bekommt mit ihr drei Kinder. Frieda rutscht ab bis ins Obdachlosenmillieu und eines Tages findet sie sich auf einer psychiatrischen Station wieder. Sie hat Alpträume und Wahnvorstellungen, Angst- und Panikattacken lösen einander ab. 

    Ihr einziger Halt in all den Jahren, seit sie das Zuhause in Dresden verließ, ist ihr jüngerer Bruder Hubert. Noch als er Kind war, hat Frieda immer wieder versucht, ihm ihre Freiheitsliebe und ihren Willen aufzudrücken. Er erweist sich als robuster als er aussieht und entwickelt sich trotz des bedrückenden Elternhauses gut. Immer wieder wird er Frieda besuchen und ihr auch Halt bieten.

    Als sie aus Hamburg flieht und bei den Eltern Unterschlupf sucht, verschließen diese sich - zu meinem großen Erstaunen - nicht. Sie nehmen sie auf und die Mutter päppelt Frieda wieder auf. Aber die psychotischen Zustände und Wahnvorstellungen kommen immer wieder, Frieda hat dem nichts entgegenzusetzen. Sie wird - auf Betreiben ihres Vaters - in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen, das Leben in der Anstalt ist für sie die Hölle. Alle Bittbriefe an die Eltern helfen nichts, sie bleibt jahrelang eingesperrt in dieser Anstalt. Ihr Wunsch zu malen, immerzu zu malen, geht nur manchmal in Erfüllung. Die ärztliche Behandlung ist als solche nicht zu bezeichnen, wenn sie nicht spurt, wird sie ruhig gestellt, ansonsten hilft man ihr dort nicht.

    Sehr authentisch sind die Berichte aus dem Krankenhaus, genauso wurden diese verfasst, stereotype Sätze wie "Patientin ist sehr zerstreut" oder "Stimmungslabil, weinerlich." sind typisch für diese Verwahranstalten.

    Unterdessen ist Hitler an der Macht, psychisch Kranke sind den neuen Machthabern ein Dorn im Auge, die "Erbgesundheit des deutschen Volkes" ist gefährdet, heißt es. Menschen wie Frieda müssen hinter hohen Mauern bleiben, für sie ist kein Platz zwischen den "Erbgesunden" und "Ariern". 1935 erfolgt gegen Friedas Willen die Zwangssterilisation, die sie fast nicht überlebt. Von Lohse wird sie in diesem Jahr geschieden.

    Friedas Ende ist für uns, die wir die Geschichte kennen, vorhersehbar, für sie ist es das nicht. Sie hofft und hofft, dass sie die Freiheit wiedererlangt, aber im tiefsten Innersten wird sie gewusst haben, dass sie sterben muss. Am 31. Juli 1940 wird sie in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein vergast. 

    Dieses Ende ist unendlich traurig. Einziger Lichtblick, einige der Ärzte und Pfleger wurden in einem Prozess in Dresden 1947 zum Tode bzw. zu langer Haft verurteilt. Hubert Wächtler trat beim Prozess als Zeuge auf.

    Für mich ist dieses Buch eine echte Entdeckung, wenn ich könnte, würde ich mich bei der Autorin persönlich bedanken. Ich kenne sie leider nicht, deshalb mache ich es auf diesem Wege. Danke für die Wahrheit!


  7. Cover des Buches Die Zeit des Lichts (ISBN: 9783608984170)
    Whitney Scharer

    Die Zeit des Lichts

     (132)
    Aktuelle Rezension von: nicigirl85

    Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, weil ich in Hamburg im Bucerius Kunst Forum die Lee Miller Ausstellung besucht habe und einfach mehr über diese Künstlerin wissen wollte.


    In der Geschichte schildert die Autorin das Leben der jungen Lee Miller und wie sie sich vom Model zur Fotografin entwickelt und dies neben Man Ray als ihrem Partner.


    Mir hat richtig gut gefallen, dass Whitney Scharer den Fokus auf ihre Bilder legt, denn viele Bilder, die im Buch beschrieben werden, habe ich live gesehen, so dass das nochmal ein ganz besonderer Genuss war.


    Das Leben von Lee wird sehr realistisch beschrieben. Dass es viel auch um Man Ray geht, hat mich persönlich nicht gestört. Ich mochte, dass zwischen den Zeiten gesprungen wird. Gerade die Handlungsstränge um 1945 haben mich doch sehr bewegt und nachdenklich gestimmt.


    Das was ich sehr eindrücklich fand war, dass sich das Geschriebene sehr schwermütig liest, eben weil das Leben der Künstlerin auch alles andere als leicht war. Irgendwie als würde über allem ein dunkler Schleier liegen.


    Gut gefallen hat mir, dass einem so erst bewusst wird wie schwer es früher war Fotos zu machen, zu entwickeln und was man alles beachten musste. Da gehörte noch viel Fachwissen und Experimentierfreude dazu. Heute drücken wir nur noch einen Knopf am Smartphone und legen Filter auf die Bilder.


    Fazit: Ein bewegender Roman über eine herausragende Künstlerin. Ich habe ihn unglaublich gern gelesen und kann ihn uneingeschränkt empfehlen. Klasse!


    P.S.: Der Lesegenuss wird erhöht, wenn man die beschriebenen Fotos nicht kennen sollte, nach diesen zu suchen, denn dadurch hat man noch mehr Intensität in der Geschichte.

  8. Cover des Buches Frau Paula Trousseau (ISBN: 9783518735909)
    Christoph Hein

    Frau Paula Trousseau

     (26)
    Aktuelle Rezension von: UteSeiberth
    Nach dem Selbstmord seiner Mutter Paula Trousseau versucht ihr  Sohn Michael ihr Leben zu ergründen.Paula wird gegen den Willen ihrer Eltern Malerin und versucht dabei ihre Wünsche allen gegenüber durchzusetzen,Sie hat mehrere Beziehungen zu verschiedenen Männer,wenige auch zu Frauen, die scheitern.
    Sie wird ziemlich hart gegen sich selber und gegen andere.
    Das ist eine ungewöhnliche Lebensgeschichte einer Frau
    aus dem Osten Deutschlands.
  9. Cover des Buches Das dänische Mädchen (ISBN: 9783442472796)
  10. Cover des Buches Der Tänzer (ISBN: 9783644045019)
    Colum McCann

    Der Tänzer

     (89)
    Aktuelle Rezension von: Stephan58

    Rudolf Nurejew (1938-1993). MC Cann erzählt das Leben des Tatarischen Ausnahmetänzers aus Ufa in der Sowjetunion, der sich 1961 in den Westen absetzt, und von seinen Freundinnen und Freunden, Förderern und Neidern, seiner Familie in Ufa und Leningrad, die er erst nach 36 Jahren 1987 wiedersehen wird, vor allem aber neben all den Extravaganzen und körperlichen Strapazen Nurejews, von seinem Tanz.

    Glorifiziert wie eskapistisch, beseelt wie tragisch entwurzelt und immer wieder einsam. McCann schildert alle Facetten eines außergewöhnlichen Lebens. Dabei vergisst er nicht den Fokus auf diejenigen zu richten, die zurückblieben in Ufa, in Leningrad, und ihren Alltag unter ganz anderen Bedingungen meisterten. Absolut lesenswert!

  11. Cover des Buches Die Liebenden von Bloomsbury – Vanessa und die Kunst des Lebens (ISBN: 9783746639055)
    Stefanie H. Martin

    Die Liebenden von Bloomsbury – Vanessa und die Kunst des Lebens

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Bibliokate

    Auch im zweiten Teil der Bloomsbury Reihe, der sich Vanessa als Titelheldin  widmet hat Stefanie H. Martin es wieder sehr gut geschafft den Zeitgeist und die Stimmungen der Zeit einzufangen. 


    Wir lernen hier Virginias Schwester Vanessa kennen die sich in einen Kritiker verliebt. Zeitgleich entdeckt sie ihre Sehnsucht nach dem künstlerischen Schaffen.  Virginia kämpft  unterdessen immer wieder mit ihrer psychischen Verfassung, was sie allerdings, nach längerem abwegen und zaudern, nicht davon abhält eine Beziehung zu Leonard Woolf zu beginnen. 

    Als es jedoch immer wieder zu Spannungen zwischen den Eheleuten kommt, da Virginia es vermeidet über die Übergriffe auf sie durch ihren Bruder zu sprechen, immer wieder zu Spannungen. 

    Virginia und Vanessa sind immer wieder hin und her gerissen zwischen gesellschaftlichen Erwartungen die sie scheinbar versuchen zu erdrücken und dem Leben das sie als freie Frauen und Künstlerinnen führen wollen. 


    Dieser Roman hat mir wie schon der erste Teil sehr gut gefallen. Er war sowohl unterhaltsam als auch lehrreich und interessant und bietet sowohl einen Einblick in den Zeitgeist als auch in die Kunstwelt dieser Zeit. 

  12. Cover des Buches Amerikanisches Solo (ISBN: 9783849303365)
    Katja Eichinger

    Amerikanisches Solo

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Schneekatze

    Warum dieser Roman von vielen so gelobt und angepriesen wird, kann ich leider nicht nachvollziehen. Mich haben das Cover und der Titel angezogen, auch der Klappentext klang spannend. Meine Erwartungen konnte „Amerikanisches Solo“ nicht erfüllen.

    Zu Beginn plätschert der Roman erstmal vor sich hin, fast wie ein langer Prolog oder eine Vorstellung des Hauptprotagonisten Harry Cubs. Man wartet darauf, dass es endlich richtig losgeht, die eigentliche Geschichte einsetzt. Aber die Handlung ist nicht durchscheinbar, wirkt etwas ziellos.
    Wie das Leben von Harry Cubs selbst. Die 51-jährige Jazzgröße lebt für die Musik, spielt so viele Konzerte wie möglich, um wenig Zeit für anderes zu haben. Anderen Menschen geht er lieber aus dem Weg. Bis er Mona kennenlernt. Er beobachtet sie, nähert sich ihr, die Geschichte bleibt erstmal konstant ruhig.

    Nach der Hälfte des Romans gibt es dann einen Wendepunkt. Harry Cubs zeigt eine ganz andere Seite von sich. Die tiefe Einsamkeit kämpft sich nach außen. Als Mona bei ihm zu Hause ist, sind seine unterdrückten Gefühle so stark, dass er sie einsperrt. Das Spiel um Macht, Unterdrückung und Manipulation beginnt.
    Hier steigert sich auch die Spannung, die Geschichte wird nun gut inszeniert, fließt schnell voran und ist leider auch recht schnell wieder vorbei.

    Fazit: 3/5 Der Roman besitzt gute Ansätze, aus denen die Autorin noch mehr hätte machen können.

     

     

    Lieblingszitate:


    »Harrys Blick wanderte nach oben in die schwarze Weite über ihm, und er lauschte dem Straßenlärm: der aus den Autos schallenden Musik, den Gesprächen der Leute, dem fernen Geheul der Polizeisirenen. Diese Geräuschkulisse ließ sein Herz aufgehen. Sie war die Verschmelzung all dessen, was im Jazz verdichtet wurde. Sie war der Lehm, aus dem Jazzmusiker ihre Stücke formten. Ohne Stadtlärm kein Jazz.« (S. 10*)

    »Warum konnte er nicht wie jeder andere in einem Fast-Food-Restaurant sitzen? Morgen würde sein Auto nach Fisch stinken. Der Gestank der Einsamen und Sozialgestörten.« (S. 11*)

    »Die Gewissheit, über eine Vergangenheit zu verfügen, die sich nicht auslöschen ließ, gab ihm Halt. Die Vergangenheit glich einem Netz, das seinen freien Fall während der Tourneepausen auffing. Er konnte sich auf seine Erinnerungen stützen, sich ins Bewusstsein rufen, dass er tatsächlich eine Identität besaß. Dass es im Inneren dieses Typen, dieses Harry Cubs, irgendetwas, irgendjemanden gab.« (S. 63*)

    * Die Seitenzahlen beziehen sich auf das eBook-Format.


  13. Cover des Buches Katzenauge (ISBN: 9783492311175)
    Margaret Atwood

    Katzenauge

     (49)
    Aktuelle Rezension von: KarenAydin


    Ein tief beeindruckender Roman. 1989 geschrieben und dabei mit dem Thema Mobbing und seinen Auswirkungen nach wie vor hochaktuell. Ich kann mich sehr selten mit Charakteren in Büchern identifizieren und wirklich mitleiden, manchmal höchstens partiell, bei diesem Roman war es anders. Das ist wirklich ein sehr erschütterndes Portrait emotionaler Grausamkeit, das mich im ersten Teil sehr mitgenommen hat.


    Worum geht es?


    Die achtjährige Elaine lebt mit ihren Eltern und ihrem Bruder ein Nomadenleben. Sie übernachten in Zelten, einfachen Unterkünften oder im Wald. Ihr Vater ist ein Insektenforscher und reist, Schädlingsepidemien auf der Spur, durch Kanada. Erst nach dem Krieg findet er eine Anstellung als Biologieprofessor in Toronto. Dort lernt Elaine mehrere gleichaltrige Mädchen kennen, die tiefreligiöse Grace, die reiche und verwöhnte Carol – und schließlich auch Cordelia. Die Mädchenfreundschaft entwickelt sich jedoch schnell zu einem Albtraum aus Hass, Zwang und Demütigungen.


    Kritik

    Die Geschichte wird aus der Perspektive von Elaine erzählt, die auf ihre Kindheit zurückblickt. Sie ist Künstlerin, in mittlerem Alter und kommt nach Toronto zurück, wo sie sich den Gespenstern ihrer Vergangenheit stellen muss. Im ersten Teil wird die Geschichte der Mädchenclique nacherzählt. Das macht Atwood sehr geschickt, etwas stimmt nicht, das Verhalten wird merkwürdig, und dann, ganz langsam, stetig gibt es unter den Mädchen eine Dynamik, die sich nicht mehr aufhalten lässt. Ich habe mich beim Lesen gefragt, wo, an welchem Punkt eigentlich alles aus dem Ruder gelaufen ist, an welcher Stelle Elaine vom Mitglied der Gruppe zu ihrem Opfer wurde, was die Gründe sind. Ich kann es nicht ausmachen. Und das ist Atwoods Erzählkunst. Wie im wahren Leben kann man keinen Anfangspunkt, keinen Anlass, keine Ursache benennen, alles beginnt so schleichend und dann mit so großer Wucht. Elaine findet keine Möglichkeit, sich mitzuteilen. Das Umfeld schweigt, schaut weg, nimmt nicht ernst. Dass die Erzählung einen so mitnimmt, liegt aber auch daran, dass sie konsequent im Präsens erzählt ist. Das hat hier seine eigene erzählerische Dynamik und zeigt für mich ein Stück weit auch die Auswirkungen auf die erwachsene Elaine, für die Teile ihrer Kindheit immer präsent sein werden und nie abgeschlossen.

    Als Erwachsene findet Elaine in der Kunst ein Mittel der Kommunikation und ein MIttel, ihre Kindheitstraumata zu verarbeiten. Cordelia bleibt, auch wenn sie nicht mehr da ist, stets gegenwärtig. In den Gedanken, als Geist, als Person.
    Elaine ist ein eigenartiger Charakter, der auch dem Leser in Teilen verschlossen bleibt, wieviel davon auf die Erlebnisse ihrer Kindheit zurückzuführen ist, wieviel einfach ihre Persönlichkeit ist, vermag ich als Leser nicht auszumachen. Atwood lässt uns Anteil haben an ihren Gedanken, ihren Beobachtungen, den Prozessen hinter der Entstehung ihrer Bilder. Interessant ist, dass die Beschreibungen der kindlichen Elaine nicht so klingen, als wären sie durch den Filter der 50jährigen gegangen. Nein, man hat den Eindruck die Wahrnehmungen des kleinen Mädchens zu teilen, während die Reflexionen der älteren Elaine reifer, philosophischer sind. So ändert sich auch der Blick auf Cordelia. Der Leser versteht etwas mehr, aber nicht so viel mehr, als dass Cordelias Verhalten irgendwie gerechtfertigt oder entschuldigt wird. Das hat Atwood meiner Meinung nach sehr geschickt gemacht. Ein paar Punkte verwirren mich und lassen Fragen offen, so zum Beispiel die Rolle des Karmas. Das ist natürlich gut. Denn ein Roman soll und darf nicht alle Fragen beantworten. Und das ist auch nicht Atwoods Stil. Sie belehrt nicht, sie offenbart, legt in aller Schonungslosigkeit und Offenheit dar, sie beschreibt und der Leser wertet.


    Und ich bewerte den Roman als einen der besten, die ich je gelesen habe. Ein Roman, der gelesen, der diskutiert werden kann und sollte. Der auf keinen Fall ein Schattendasein neben dem Report der Magd fristen darf.


  14. Cover des Buches Martha Argerich (ISBN: 9783442744787)
    Olivier Bellamy

    Martha Argerich

     (4)
    Aktuelle Rezension von: LichtEngel

    Martha Argerich - eine wunderbare Frau - ich mag ihr Klavierspiel sehr gern - aber nicht nur das, sondern die Frau im Ganzen gesehen - ihr Leben und ihre Einstellungen - faszinieren mich. Großartige Biographie über eine der besten Pianistinnen der Welt!!! 

    So möchte ich euch heute die Biografie dieser Frau vorstellen, die im C. Bertelsmann Verlag innerhalb der Edition Elke Heidenreich erschienen ist.

    Dem Autor Olivier Bellamy ist es in ansprechender Weise gelungen. den Lesern - die sich für Martha Argerich interessieren - die ihre Musik mögen, auch die private Person mit ihrem Charakter und ihrem Leben näher zu bringen, dieses Phänomen einer Frau, die  künstlerisch und menschlich etwas Besonderes und Herausragendes ist. Eindruckvoll, amüsant und ehrlich ist das Leben der Martha Argerich niedergeschrieben und liest sich flüssig, realistisch. Einfach göttlich !!!

    So entsteht auf 270 Seiten ein äußeres und inneres Bild einer bewegenden Künstlerin, die Zeit ihrs Lebens es verstanden hat, Kind zu bleiben. Eine Entdeckungsreise des Lebens voller Emotionen, Selbstzweifel, Lampenfieber, persönlichen Niederlagen und neuen Experimenten, welche immer und überall Musik begreift als eine universale Sprache der Emotionen.

    Wer sich mit dem Leben der Pianistin beschäftigt, aber auch, wer die leidenschaftliche Kraft der Musik zu entdecken gedenkt oder von dieser fasziniert ist, ist mit dieser Biographie bestens bedient.
    Ein kleiner Bildteil in der Mitte des Buches sowie ein Überblick über die Diskografie und das Leben der Künstlerin ergänzen den Textteil.

  15. Cover des Buches Brüder für immer (ISBN: 9783958541283)
    Rindert Kromhout

    Brüder für immer

     (36)
    Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerin

    Quentin und Julian Bell sind die beiden Söhne der Malerin Vanessa Bell und des Journalisten Clive Bell, beide Angehörige der Bloomsbury Group. Vanessa und Clive sind getrennt, Vanessa lebt mit dem homosexuellen Künstler Duncan Grant zusammen auf dem Landsitz Charleston House, zwei Stunden von London entfernt, wo auch Quentin und Julian aufwachsen. 

    Quentin und der drei Jahre ältere Julian sind mehr als Brüder - sie sind beste Freunde, die eine unbeschwerte Kindheit inmitten der Künstlerfamilie, zu der auch Vanessas Schwester, die Schriftstellerin Virginia Woolf zählt, verleben. 


    Als Julian zufällig von einem Familiengeheimnis erfährt, ist er verletzt und erzürnt darüber, dass ihre Eltern so wenig Vertrauen zu ihren Kindern haben und ihnen die Wahrheit über die jüngere Schwester Angelica verschweigen wollten. 

    Julian nabelt sich zunehmend ab und schließt sich unter dem negativen Eindruck von Italien unter Benito Mussolini und Deutschland unter Adolf Hitler den Kommunisten als Bollwerk gegen die Faschisten an und beteiligt sich am Spanischen Bürgerkrieg. 

    Das Buch beruht auf realen Ereignissen und Personen und ist aus der Ich-Perspektive von Quentin erzählt, der wie seine Tante, die er sich zum Vorbild nimmt, von Kleinauf Schriftsteller werden möchte. In Form eines Romans beschreibt er seine Kindheit und Jugend ab 1925 in Charleston, die er herrlich frei und ungebunden im Intellektuellen- und Künstlerkreis der Bloomsbury Group erlebt, bis es 1937 zu einem tragischen Ereignis kommt, das die gesamte Familie erschüttert. 

    "Brüder für immer" ist ein Jugendbuch, das den Leser sehr eindrucksvoll nach England in den 1920er-Jahren versetzt und die ungewöhnliche Familienkonstellation der offenherzigen Freigeister lebendig darstellt. Die Familie führt ein unkonventionelles Leben, was in der ländlichen Idylle argwöhnisch betrachtet wird, aber die Kinder fühlen sich in der Neudeutsch zu bezeichnenden Patchwork-Familie geborgen und als Individuen, die vieles ausprobieren dürfen, ernst genommen. 

    Neben der berühmten Künstlerfamilie gibt der Autor einen Einblick in die politischen Verhältnisse in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen in Europa, die vor allem den Journalisten Clive Bell und seinen Sohn Julian bewegen, der nicht nur über die gefährlichen Machtverhältnisse palavern, sondern sich aktiv für Freiheit und Gleichheit engagieren möchte. 

    Das Zusammenleben in der einzigartigen Familie wird vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse sehr empathisch und gerade zu Beginn aus kindlich-naiver Sicht geschildert, die unweigerlich über die "Lausbuben" schmunzeln lässt. Mit den Jahren und der Entwicklung von Quentin wird die Erzählung zunehmend kritischer und wehmütiger. 

    Kunst und Politik sowie Familie und Freundschaft, Freiheit und Kreativität sind die zentralen Themen, die Rindert Kromhout tiefgründig in eine Familiengeschichte einbettet. Der Roman zeigt, wie vergänglich das Glück sein kann und regt an, Dinge stets kritisch zu hinterfragen, Gegebenheiten nicht einfach so hinzunehmen und aus Bequemlichkeit mit der Masse zu schwimmen. Es ist ein klares Bekenntnis zu Vielfalt, Toleranz und Frieden.

    Mit "Anders als wir" setzte Rindert Kromhout die Geschichte in Charleston im Jahr 1941 fort. 

  16. Cover des Buches Riß im Himmel quer (ISBN: 9783886797004)
    Caitlin Thomas

    Riß im Himmel quer

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  17. Cover des Buches Rembrandt war siebenundvierzig und sah dem Ruin ins Gesicht (ISBN: 9783442410675)
    Joseph Heller

    Rembrandt war siebenundvierzig und sah dem Ruin ins Gesicht

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Mit Heller sieht man heller. Auch wieder mit diesem Buch.
  18. Cover des Buches Feldmans Frauen (ISBN: 9783426501108)
    Kate Christensen

    Feldmans Frauen

     (23)
    Aktuelle Rezension von: milasun
    Eine tolle Idee für eine Geschichte - eine Biographie über den verstorbenen (fiktiven) Künstler Oscar Feldman soll veröffentlicht werden und die Frauen seines Lebens - Ehefrau, Geliebte, Schwester - ergreifen nacheinander das Wort. Leider machen eine tolle Idee und gut ausgearbeitete Charaktere noch lange kein gutes Buch aus. Das Buch ist dort gut, wo jede Frau für sich agiert und ihr Leben mit Oscar Feldman - dem Künstler, dem Genie, dem Egozentriker - Revue passieren lässt. Treffen zwei oder mehrere Frauen aus Oscars Leben aufeinander, wirken die Dialoge sehr konstruiert und die Geschichte verliert an Glaubwürdigkeit. Ein nettes Buch, aber bestimmt nicht "das beste Buch des Jahres"!
  19. Cover des Buches Monet in Giverny 2014 (ISBN: 9783832767686)
  20. Cover des Buches Das Paradies ist anderswo (ISBN: 9783518735954)
    Mario Vargas Llosa

    Das Paradies ist anderswo

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Daphne1962
    Was für Literatur! 2010 bekam Mario Vargas Llosa den Nobelpreis für Literatur und ich finde, zu Recht. Hier habe ich eine Doppelbiografie gelesen, die deshalb so interessant ist, da Flora Tristan die Großmutter von dem französischen Maler Paul Gauguin ist. Aber sie ist ja nicht einfach nur die Großmutter, sondern auch selbst wurde sie eine bekannte Frau seinerzeit. Mario Vargas Llosa beschreibt hier so einzigartig und farbenprächtig wie die aus Peru stämmige Flora Tristan in jungen Jahren in eine Ehe mit ihrem älteren Arbeitgeber flüchtet. Allerdings wird sie von ihm so schlecht behandelt und misshandelt, das sie trotz 3er Kinder die Flucht ergreift. Nun waren es aber ganz andere Zeiten und eine alleinstehende Frau bzw. eine Frau konnte sich damals nicht einfach scheiden lassen, nur weil ihr Mann ein Trinker und Schläger war. Es war eine Odyssee von Untertauchen und Gerichtsverhandlungen um die Kinder und gleichzeitigem Kampf um ihre Sache. Sie hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den schwachen Menschen zu helfen und für ihre Rechte einzustehen. Flora Tristan war eine Sozialistin und Frauenrechtlerin, sie versuchte die Arbeitgeber davon zu überzeugen, ihre Arbeitskräfte nicht wie Sklaven zu behandeln und ihnen bessere Rechte einzuräumen. Auch versuchte sie den Arbeitgebern die Vorteile aufzuzeigen, wenn die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen besser sind. Dafür war sie in Frankreich viel auf Reisen und hatte immer wieder Mitstreiter gefunden, die für ihre Sache Werbung machten. Sie versuchte die Menschen davon zu überzeugen, sich in Arbeiterorganisationen zu gruppieren und für ihre Rechte zu kämpfen. Fast ein Jahr lang hielt sie sich auch in Peru auf, bei den Verwandten ihres verstorbenen Vaters. Alleine die Reise per Schiff war nicht ungefährlich. Denn als Frau alleine zu reisen war verpönt und man brauchte einen Beschützer. Sie hielt es nicht lange dort aus, denn die schlechten politischen Verhältnisse trieben sie wieder nach Frankreich zurück. Auf ihren zahlreichen Reisen besuchte sie Fabriken, Ghettos, Gefängnisse und Bordelle und schrieb darüber Reiseberichte und Reportagen die sie u.a. zu einer angesehenen Schriftstellerin machte. Sie war eine selbstbewusste, aber gesundheitlich schwer angeschlagene Frau , die ihrer Zeit doch schon sehr voraus war und ihre Sache zu einer Lebensaufgabe machte. Paul Gauguin war ein berühmter Maler und der Enkel von Flora. Er hat erst spät mit der Malerei begonnen und hatte die letzten Lebensjahre in der Südsee verbracht. Viele kennen die bekannten Bilder mit Südseefrauen. Zur Malerei ist er eher zufällig gekommen und hatte erst ein bürgerliches Leben geführt mit einer Dänin verheiratet und 5 Kindern. Gearbeitet hat er bei der Bank an der Börse. Als sich die Wirtschaftslage immer mehr verschlechterte, war es für ihn ein Wink vom Schicksal, sich nur noch der Malerei zu widmen. Davon konnte eine Familie allerdings nicht leben. Auch als er mit seiner Frau Mette in Kopenhagen versuchte zu leben und von den Bildern zu leben, scheiterte sein Vorhaben und er ging zurück nach Frankreich. Nachdem er einen schlimmen Winter überlebte unternahm er den 1. Versuch in der Südsee zu leben und zu malen. Er schickte die Bilder nach Frankreich und von dem Verkauf konnte er dann wieder einzige Zeit überleben. In der Südsee kann er sich ausleben, vor allem sexuell seinen Phantasien nachgeben. Die Frauen dort sind allzu bereit und lustvoll. Er lebte mit einigen jungen Mädchen zeitweise zusammen. Das Paradies ist anderswo ist ein französisches Kinderspiel, aber auch Gauguin hat immer das Paradies gesucht, aber dennoch nicht das vorgefunden, was er sich vorgestellt hat, denn auch hier hat die Kolonialisierung seinen Einzug gehalten. Schwierigkeiten mit der Kolonialverwaltung zwingt ihn dazu auf die Marquesas-Inseln umzusiedeln, wo er seine letzten Lebensjahre, von Krankheit schwer gezeichnet, verbringt und stirbt. Sein Augenlicht hatte ihn schon länger verlassen. Sein ausschweifender Lebenswandel hat sicherlich auch dazu beigetragen. Einen tiefen Einblick in die Seele eines ruhelosen Künstlers und einen ebenso tiefen Einblick in das Seelenleben einer Kämpferin gegen die Ungerechtigkeiten der Menschheit habe ich hier bekommen.
  21. Cover des Buches Barlach in Güstrow (ISBN: 9783379002776)
  22. Cover des Buches Alle Sterne vom Himmel (ISBN: 9783795108458)
    Utta Danella

    Alle Sterne vom Himmel

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    Noch keine Rezension vorhanden
  23. Cover des Buches Die Kunst und das Glück eines Sommers (ISBN: 9783426282229)
    Sophia von Dahlwitz

    Die Kunst und das Glück eines Sommers

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Matteo_Di_Giulio

    Paula Modersohn ist bekannt, man muss nicht so viel über sie erzählen, genauso wie die Kunstkolonie in Worpswede, in der sie und andere Künstler sich auf die Probe gestellt haben, um sich als Künstler zu entwickeln. 1901: Paula ist einigermaßen eine Rebellin, die sich nicht biegt. Für sie zählen nur das Malen und das Leben. Aber dasselbe Leben, das sie ersehnt, kann unfair und schwierig sein.
    Sophie Van Dahlwitz ist das Pseudonym einer Besteller-Autorin, die für diesen Roman einen originellen Blick auswählt. Die Kunst und das Glück eines Sommers ist keine typische Biografie, sondern ein emotionaler und zugleich sozialen Schnitt einer ganzen Epoche. Die Jahre, die die Autorin berücksichtigt, sind begrenzt und jedoch schafft sie das Porträt einer Generation, die die moderne Kunst geprägt hat. Unterhaltsam, gut recherchiert. Lange Rede, kurzer Sinn: Ein sehr guter Roman.

  24. Cover des Buches Zu Gast bei Picasso (ISBN: 9783453114937)
    Ermine Herscher

    Zu Gast bei Picasso

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    Aktuelle Rezension von: erlemirs
    Das Buch beschreibt die drei wichtigsten Stationen im Leben von Picasso und bringt ein paar Rezepte aus der jeweiligen Region. Beides ist nicht wrklich ergiebig.

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