Bücher mit dem Tag "k.u.k.-monarchie"

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9 Bücher

  1. Cover des Buches Das Mädchen mit der goldenen Schere (ISBN: 9783000587214)
    Julia Drosten

    Das Mädchen mit der goldenen Schere

     (28)
    Aktuelle Rezension von: InaRom

    Wien 1889:

    Ein kleines Mädchen wird am Weihnachtsmorgen im Wiener Allgemeinen Krankenhaus geboren. Hier können Frauen, die das notwenige Geld bereit stellen, ihr Kind anonym zur Welt bringen und gleich danach in die Obhut des Findelhauses übergeben. Bei der Geburt der kleinen Fanny, ist die Oberpflegerin des Findelhauses, Josepha Pfeiffer, der feinen, verschleierten Dame eine große Hilfe. Nachdem die Mutter des kleinen Mädchens nach wenigen Stunden das Krankenhaus verlassen hat, ist es nun an der Zeit, dass sich Frau Pfeiffer um das Baby kümmert. Sie ist es auch, die dem kleinen „Hascherl“ den Namen Fanny gibt. Hätte sie jemals selber eine kleine Tochter gehabt, dann wäre das ihr bevorzugter Name gewesen. Frau Pfeiffer muss sich neben der kleinen Fanny auch um viele andere Kinder kümmern, aber das kleine Mädchen ist ihr besonders ans Herz gewachsen. Die Kinder werden so gut es geht versorgt und auf ein Leben als Erwachsene vorbereitet. Fanny zeigt, dass sie ein unglaubliches Talent hat, Frauen bei der Auswahl ihrer Garderobe zu beraten und sehr geschickt mit der Schneiderschere umgehen kann. Die Vorfreude einmal in einem Modehaus zu arbeiten, lassen sie manchmal die nagenden Fragen nach ihren Eltern und die Umstände ihrer Geburt leichter ertragen. 

    Der Klappentext hat mich sofort angesprochen und ich musste diese Geschichte unbedingt lesen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig und ich wollte immer wissen, wie es mit Fanny und ihren Wünschen und Träumen weiter geht. Die Kapitel und ihre Überschriften geben eine gute Orientierung über die Zeit und den Ort, an dem sich Fanny gerade aufhält. Frau Pfeiffer, mit ihrer mütterlichen Art und ihren Wiener Ausdrücken ist für mich der Star der Geschichte. Weiters haben sich die Autoren sehr viel Arbeit mit den Recherchen gemacht. Ein tolles Glossar am Ende der Geschichte mit den Wiener Ausdrücken ist gut gelungen. Fanny hat sich sehr in ihre Arbeit verbissen und hätte vielleicht auch ihrem Herzen folgen sollen. Obwohl die Autoren am Ende der Geschichte erklären, dass einige historische Ereignisse so wie beschrieben, nicht stattgefunden haben, gibt es neben kleinen Fehlern doch einen Umstand, der mir nicht gefallen hat, nämlich dass bei der Erwähnung Kaiser Karls I (Seite 280) eigentlich Kaiser Franz Joseph I. gemeint ist.  

       

  2. Cover des Buches Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (ISBN: 9783946619833)
    Robert Musil

    Die Verwirrungen des Zöglings Törleß

     (287)
    Aktuelle Rezension von: hufflepup_kafka

    „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“ von Rubert Musil aus dem Anaconda Verlag zeichnet sich durch eine düstere und intellektuell anspruchsvolle Atmosphäre aus. Törleß erkundet moralische und militärische Themen im Kontext einer Eliteschule und behandelt die dunklen Seiten der menschlichen Psyche. Musils Erstlingswerk könnte man demnach dem Dark Academia Genre zuordnen und es handelt sich hierbei um einen klassischen Entwicklungsroman aus dem Jahre 1906.

    Törleß, zunächst motiviert und voller Tatendrang, wird mit der Zeit von Heimweh und Einsamkeit geplagt. Trost sucht er in den Briefen an und von seinen Eltern, doch dieser Trost weicht einer Depression aus Leere und Langeweile sozusagen, die er mit seinen neuen „Freunden“ Reiting und Beineberg zu kompensieren versucht. Als die drei Jungen ihren Mitschüler Basini als Dieb entlarven, der aus Geldnot seine Klassenkamerad*innen bestiehlt, sehen sie von einer Anzeige bei der Schulleitung ab und sehen stattdessen in ihm ein Ventil für ein Machtspiel aus Gewalt, Selbstjustiz und Bestrafung.

    Während Beineberg und Reiting Basini vor allem körperlich wie sexuell misshandeln, beteiligt sich Törleß selbst am Machtspiel aber eigentlich nur wenig und ist viel mehr der in sich gekehrte Beobachter, in dem homoerotische Neigungen wach werden. Von dieser plötzlichen auftretenden sexuellen Begierde beschämt, flüchtet er sich zuerst in die Natur- und Geisteswissenschaften wie Mathematik, Philosophie und Psychologie, und als er darin keine Lösung findet, in das Spirituelle und Esoterische.

    Bei diesem Übergang begibt sich Törleß zwischen Identitätssuche und Internatleben und verliert sich dabei in pseudo-poetischen Gedanken, die für mich als Leser einfach nur wirr und zäh waren. Einzig vom allgemein anspruchsvollen Schreibstil und zum Teil auch von den Dialogen war ich etwas angetan. Trotzdem hatte ich nicht den Eindruck, dass ich es hier mit pubertierenden Heranwachsenden zu tun habe, sondern mit Akademikern im ermüdenden, sich im Kreis drehenden und nimmer endenden Diskurs.

    Alles in allem ist die Geschichte und die Figur um Törleß ein Konstrukt aus Egozentrik und Voyeurismus, mit dem ich einfach nicht warm wurde und von dem ich auch Klassiker liebenden und lesenden abrate. 2 von 5 Sternen.

  3. Cover des Buches Radetzkymarsch (ISBN: 9783843059572)
    Joseph Roth

    Radetzkymarsch

     (130)
    Aktuelle Rezension von: claudiaZ

    Die Gesellschaft befindet sich im Umbruch. Dies wird anhand des Aufstieges und des Niedergangs der Familie von Trotta über mehrere Generationen dargestellt. Die Geschicke der Familie sind durch einen Zufall im Leben des Großvaters auf alle Zeiten mit dem Kaiser Österreich-Ungarns verbunden. Der Fokus liegt dabei ganz und gar auf dem männlichen Teil der Familie, was den tatsächlichen damaligen Verhältnissen entsprechen dürfte. Denn es geht um Themen wie Ehre, Pflichterfüllung, Standeskodex, die schon im Kindes- und Jugendalter maßgebend sind. Im familiären Bereich trägt dies dazu bei, dass das Verhältnis zwischen den Generationen formell und unpersönlich ist und die Schranken oftmals nicht überwunden werden können.

    Sowohl für das Kaiserreich als auch für die Familie von Trotte nimmt die Handlung einen schicksalhaften Verlauf. Dabei empfand ich das Buch allerdings nicht niederschmetternd, was ich dem Schreibstil Joseph Roths zurechne. Aus diesem Grund wird dies nicht das letzte Buch gewesen sein, welches ich von dem Autor gelesen habe.

     

  4. Cover des Buches Die Schlafwandler (ISBN: 9783837123302)
    Christopher Clark

    Die Schlafwandler

     (3)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76

    ‚Auf dem europäischen Kontinent herrschte Frieden an jenem Morgen des 28. Juni 1914, einem Sonntag, als Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie Chotek auf dem Bahnhof von Sarajevo ankamen. Nur 37 Tage später befand sich Europa im Krieg.‘ (Track 1)

    Christopher Clark erzählt in seinem Buch detailreich von europäischer Politik und Geschichte zwischen der Revolution von 1848 und dem Beginn des Ersten Weltkriegs im Jahre 1914.

    Dabei geht Clark sehr genau auf die Innen- und Außenpolitik in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, im Deutschen Reich, in Russland, Frankreich, Großbritannien und Serbien ein.

    Clark arbeitet in seinem Buch sehr anschaulich heraus, wie es zum Ersten Weltkrieg kommen konnte, und stellt die Komplexität der Thematik sehr gelungen dar. Dies bedeutet aber auch, dass er relevante Ereignisse, Entwicklungen und Zusammenhänge so klar und so genau darlegt, dass ich das Hörbuch teilweise etwas überladen fand und beim Hören öfters abgeschweift bin, obwohl das (Hör-) Buch insgesamt extrem gut erzählt wird und packend ist.

    Clark ist ein sehr guter Beobachter, kann gut mit Sprache umgehen und schafft es dadurch, den Leser oder Hörer bei der Stange zu halten, auch wenn sein Buch so ausführlich und komplex geraten ist.

    Frank Arnold sorgt mit seiner angenehmen Stimme und der ansprechenden Lesung dafür, dass die fast 30 (!) Hörstunden trotzdem ein Hörvergnügen sind.

  5. Cover des Buches Der Leutnant und sein Richter (ISBN: 9783499154348)
    Maria Fagyas

    Der Leutnant und sein Richter

     (6)
    Noch keine Rezension vorhanden
  6. Cover des Buches Leutnant Burda (ISBN: 9783311210047)
    Ferdinand von Saar

    Leutnant Burda

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Giselle74
    Diese Novelle von 1887 verdient wirklich eine Wiederentdeckung. Zumal auch die Ausgabe des Kampa Verlags eine Zierde für jedes Bücherregal ist. In Leinen gebunden, mit einem sehr gelungenen Einband, kommt sie k.u.k.-mäßig elegant daher. Überhaupt überzeugt der neu gegründete Kampa Verlag durch ein sorgfältig ausgewähltes Programm.
    Aber zurück zu "Leutnant Burda". Der ist auch sehr schmuck, soll heißen, er zieht die Blicke der Damenwelt auf sich. Im Glauben an seine Vortrefflichkeit, verliebt er sich weit über seinen Stand in die junge Prinzessin Fanny. In der Annahme, seine Liebe würde erwidert, interpretiert er jede Geste seiner Angebeteten in seinem Sinne und verliert dabei jeglichen Halt.
    In heutigen Zeiten würde man Burda als Stalker bezeichnen. Er folgt Prinzessin Fanny auf Schritt und Tritt, beobachtet sie, versucht Kontaktaufnahmen, immer überzeugt von ihrer Gegenliebe. Jede Bewegung, die Farbe ihrer Kleidung, die Wahl ihres Ausfahrtweges, alles wird zum geheimen Zeichen, zu einer wichtigen Botschaft. Die Abneigung der jungen Dame dringt in seinem Wahn nicht zu ihm durch.
    Ferdinand von Saar stammt selbst aus adligen Kreisen und durchlief eine Offizierslaufbahn. Das gewählte Umfeld der Novelle dürfte ihm also nur allzu bekannt gewesen sein. Er gibt Burda als Freund und Erzähler einen jungen Offizier zur Seite, der von den Verstrickungen berichtet, ihnen aber nicht Einhalt gebieten kann. So ist der Leser nah am Geschehen, sieht Burdas zunehmenden Wahn, ist aber andererseits entfernt genug, um den Wahn als solchen erkennen zu können.
    Bemerkenswert ist die Umkehrung der üblichen Abfolge solcher "Liebesgeschichten" Ist es nämlich doch normalerweise der weibliche Part, der sich unsterblich und blind verliebt, und dann, am besten mit Zurhilfenahme des gesamten Freundinnenkreises, jede Regung des Auserkorenen durchanalysiert und das Gänseblümchenspiel spielt. Ein Mann, der sich solcher Art um Kopf und Kragen liebt, das findet man eher selten in der Literatur.
    Umso bedauerlicher ist es, dass diese Novelle in Vergessenheit geraten ist. Ferdinand von Saar zählt zu den bedeutendsten östereichischen Schriftstellern seiner Zeit. Elegant und realistisch zugleich zeichnet er das Bild eines Mannes, der aus der Wirklichkeit in eine Traumwelt abgleitet und dafür einen hohen Preis zahlt.
  7. Cover des Buches Das falsche Gewicht (ISBN: 9783863521271)
    Joseph Roth

    Das falsche Gewicht

     (1)
    Aktuelle Rezension von: HeikeG
    Ein Schubert der Prosa "Roth konnte Stimmungen und Erfahrungen, die gewöhnlich nur in Musiken auszudrücken sind, in Sprache übersetzen. Etwas Ähnliches wie ein Schubert der Prosa ist er auf diese Art geworden.", schrieb André Heller in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. So wie der Komponist wohl einzigartig seine Gefühle in Musik einfließen ließ, so drückte sie der 1894 in Brody, einer mittelgroßen Stadt im damals österreichischen Galizien, geborene Roth in seinen Texten aus. Wer war dieser Joseph Roth, von dem solch eindrucksvolle Werke wie "Hiob", "Hotel Savoy", "Radetzkymarsch" oder "Die Legende vom heiligen Trinker" stammen? Ein Poet, ein Journalist und wie alle Juden ein Opfer des Dritten Reiches, außerdem ein stets von neuem enttäuschter Moralist, ein Augenzeuge seiner Zeit, rastlos, empfindsam und aggressiv zugleich, im Grunde seines Herzens ein Träumer und Menschenfreund, verletzlich wie ein Kind, lebensuntüchtig und anfällig für Depressionen, "ein Spezialist für verlorene Menschen", meinte einmal sein Freund Hermann Kesten. Widersprüchlich wie sein Wesen, sind auch die Aussagen seiner Freunde über ihn gewesen. "Roth war schwermütig", sagen die einen. "Er war leichtlebig", behaupten die anderen." "Er liebte das Militär", heißt es weiter und: "Er hasste das Militär", "er war Leutnant in der k. u. k.-Armee", "er war ein Sozialist", "er war ein Monarchist", "er war ein Glaubensjude", "er war ein eifriger Katholik". Von sich selbst sagte er, er sei "böse, besoffen, aber gescheit." "Sie wogen in der Hand und sie maßen mit dem Aug." Seinen ergreifenden Kurzroman "Das falsche Gewicht" schrieb er 1937 im Pariser Exil. Er spielt in der Gegend von Brody, dem Ort seiner Herkunft. Sein Protagonist heißt Anselm Eibenschütz, der Ort der Handlung Zlotogrod. Hier in diese vom Zentrum am weitesten entfernte Region des ehemaligen k. u. k.-Reichs, an der russischen Grenze, vollendet sich das Leben des Eichmeisters Eibenschütz. Seiner Frau Regina zuliebe hat er seinen Dienst bei der Armee quittiert. Aus dieser geregelten, von Befehlen und Ordern bemessenen Welt gerät er in eine Gesellschaft, in der Betrug, Gaunerei und Lüge Notwendigkeit und Folge einer zerbröckelnden Zeit darstellen. Der Not der kleinen Leute - Händler, arme Schlucker, Tagediebe, Deserteure und Halunken, die allesamt nicht wissen, wie und womit sie die kommenden Tage überleben - steht er gesetzesgemäß gnadenlos und hart gegenüber. Doch das Grenzgebiet ist eine düstere, eine "giftige Gegend", in der die Gesetze des Staates keine Gültigkeit mehr zu haben scheinen: "Denn die Leute in dieser Gegend betrachteten alle jene, welche die Forderungen an Recht, Gesetz, Gerechtigkeit und Staat unerbittlich vertraten, als geborene Feinde. Sie wogen in der Hand und sie maßen mit dem Aug. Es war keine günstige Gegend für einen staatlichen Eichmeister." Als er erfährt, dass seine Frau ihn betrügt und ein Kind von seinem Schreiber erwartet, ist auch die Ehe des Eichmeisters Eibenschütz zerstört. In Leibusch Jadlowkers Grenzschenke sieht Eibenschütz die schöne Zigeunerin Euphemia Nikitsch, deren Zauber ihn zur völligen Unterwerfung und willenlosen Hingabe an sie führt: "Als sie auf ihn zutrat, war es ihm, als erführe er zum ersten Mal, was ein Weib sei. Ihre tiefblauen Augen erinnerten ihn, der niemals das Meer gesehen hatte, an das Meer. (...) und ihr dunkelblaues, schwarzes Haar ließ ihn an südliche Nächte denken, die er niemals gesehen, von denen er vielleicht einmal gelesen oder gehört hatte." Er verfällt ihr und dem Alkohol. Das Aufeinanderprallen von Recht, Gesetz und Redlichkeit auf der einen Seite und dem von Not und Armut, aber auch von moralischer Indifferenz und Gewinnsucht geprägten Wesen der Zlotogroder Menschen auf der anderen Seite, lässt den Eichmeister Eibenschütz das "rechte" Maß, die "richtige Gewichtung" nicht finden. "Ach er war in einer gar schlimmen Lage, der Eichmeister Eibenschütz. Weh, sehr weh tat ihm sein eigenes Schicksal. Das Gesetz einzuhalten, war er entschlossen. Redlich war er, redlich und sein Herz war gütig und streng zugleich. Was sollte er machen mit der Güte und Strenge zugleich? Zu gleicher Zeit läutete in seinen Ohren das goldene Läuten der kleinen Ohrringe der Frau Euphemia." Es wird ihm unmöglich, sein Denken und Handeln nach Maßen einzurichten, und letztendlich wird er selbst zu einer zwielichtigen Gestalt, wie die Menschen, die ihn umgeben. Sein Untergang ist nicht aufzuhalten und klingt wie bei einer Schubertschen Sonate wehmütig-elegisch aus. Warmer, ruhig fließender Erzählton "Joseph Roth ist als Schriftsteller ein ausgesprochen visueller Typ. Er sieht vor allen anderen. Sein Auge wird schöpferisch. Ob es ein Mensch, ein Bergwerk, eine Zivilisation ist, zuerst gewahrt er das äußere Bild, die Form, das offen Sichtliche. Er sieht so lange und von soviel Seiten auf sein Objekt, bis er hineinsieht und es durchschaut.", schätzt Hermann Kesten sehr treffend den Autor Joseph Roth ein. Einfach und klar ist sein Stil, sehr anschaulich und detailliert seine Menschen- und Landschaftsbeschreibungen. Der Schriftsteller schafft es, einer leblosen Sache solchen Ausdruck zu verleihen, dass der Leser/Hörer Dinge mit diesem Gegenstand assoziiert: beobachtendes Denken könnte man es nennen. Auch Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki ist des Lobes voll: "Joseph Roth war ein barmherziger und unerbittlicher Erzähler zugleich: Er litt mit seinen Geschöpfen, er verurteilte sie nie. Aber er tauchte sie in das klare Licht, in dem alle Details deutlich werden." Die schwach dialektgefärbte, aber ungeheuer eindringliche Stimme des österreichischen Schauspielers Joseph Lorenz passt wunderbar zu Roths bildhafter Sprache. Sein warmer, ruhig fließender Erzählton, der geradezu prädestiniert für diesen tiefgründigen Roman ist, zieht den Hörer in seinen Bann und versetzt ihn in die Zeit der k. u. k.-Monarchie. Auch er trägt entscheidend dazu bei, dass man bei Roth Farben, Stimmen und Stimmungen psychisch, ja beinahe physisch erfahren kann. Das Buch wurde 1971 unter der Regie von Bernhard Wicki u. a. mit Helmut Qualtinger und Agnes Fink, verfilmt und erhielt 1972 das "Filmband in Gold" für Regie, Kameraführung, Nebenrolle und darstellerische Leistung. Fazit: Ein abgelegenes Grenzdorf Galiziens als Schauplatz einer Tragödie, die den Verfall der Donau-Monarchie in erschütternder Deutlichkeit anhand des tragischen Schicksals des Eichmeisters Eibenschütz zeigt, hervorragend intoniert von Joseph Lorenz. "Jede Seite, jede Zeile ist wie die Strophe eines Gedichts gehämmert mit dem genauesten Bewusstsein für Rhythmus und Melodik." (Stefan Zweig)
  8. Cover des Buches Vergangen ist der Traum (ISBN: 9783404105267)
    Igor von Percha

    Vergangen ist der Traum

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  9. Cover des Buches Oberst Redl. Tödliche Spiele (ISBN: 9783453021792)
    Heinz Rieder

    Oberst Redl. Tödliche Spiele

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    Noch keine Rezension vorhanden
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