Bücher mit dem Tag "kupferstich"
5 Bücher
- Walter Moers
Wilde Reise durch die Nacht
(524)Aktuelle Rezension von: Svenjas_BookChallengesIllustrationen zu Geschichten kennen wir alle – aber eine Geschichte rund um Illustrationen? Das ist mal etwas Neues! Und wenn es einen Autor gibt, dem ich die Umsetzung einer solch faszinierenden und gleichzeitig etwas verrückten Idee am ehesten zugetraut hätte, dann definitiv Walter Moers.
Walter Moers ist sicher einer der ganz großen deutschen Erzähler:innen unserer Zeit, was er mit „Wilde Reise durch die Nacht“ einmal mehr beweist. Die Geschichte um den 12-jährigen Gustave, der eine Wette mit dem Tod eingeht und dabei in einer einzigen Nacht allerhand Abenteuer erlebt, spinnt er um ausgewählte Illustrationen des Zeichners Gustave Doré, der im 19. Jahrhundert einige der größten Werke der Literaturgeschichte illustriert hat.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich Gustave Dorés Stil aus heutiger Sicht nicht allzu viel abgewinnen kann, aber ich verstehe, was Walter Moers (und sicher auch viele andere) an seinen Illustrationen so fasziniert. Und es gefällt mir sehr gut, dass Moers verschiedene Zeichnungen (die an den entsprechenden Stellen im Buch abgedruckt sind) miteinander zu einer fantastischen Geschichte verbindet – er illustriert die gezeichneten Illustrationen mit Worten.
Anfangs tat ich mich noch etwas schwer damit, in diese außergewöhnliche Geschichte hineinzukommen. Die Verbindung der einzelnen Passagen zueinander und zu den Zeichnungen Dorés wirkte auf mich zu Beginn etwas holprig. Nach circa 50 Seiten war ich aber schließlich komplett eingetaucht in Gustaves Traumwelt und habe gebannt verfolgt, wie er es mit Drachen, Gespenstern und Riesen aufnimmt und wie er mit Mut und kindlicher Naivität seinem Ziel – dem Tod ein Schnippchen zu schlagen – immer näherkommt.
Dieses Buch ist wirklich eine wilde Reise durch die Nacht. Es liest sich wie ein modernes Märchen oder auch eine Fabel und wenn man sich darauf einlässt, vermag es einen zu verzaubern. Unnötig zu sagen, dass Walter Moers‘ Worte, die er wie immer meisterhaft miteinander verwebt, einen großen Teil dazu beitragen!
- Maria Sibylla Merian
Das Insektenbuch
(3)Aktuelle Rezension von: buchwanderer„…nach dem Leben und in natürlicher Größe gemalt und beschrieben von Maria Sibylla Merian“ (S.7)Zum Inhalt: Eine der Zielsetzungen des vorliegenden Bandes ist die Präsentation, jenes Teils des Lebenswerks der Merian herauszustreichen, dessen künstlerisch und naturwissenschaftlich prägenden Aspekt nicht nur in kunstschaffenden Kreisen, sondern auch unter Entomologen Wellen schlug. Über 130 Seiten stellen farbigen Bildtafeln und deren Beschreibungen aus der „Metamorphosis insectorum Surinamensis“ dar, wobei – ebenso wie im Begleittext von Helmut Deckert – akribisch auf detailierte Quellenachweise und historisch korrekte Wiedergabe Wert gelegt wird.
Eben dieser Text Deckerts, einem Kenner in Sachen Merian, vermittelt geschichtliche Hintergrundinformationen, die Maria Sibylla Merians Lebensweg und Werkleistung nicht abgehoben unnahbar darstellen, sondern vielmehr das Bild einer Künstlerin entwerfen, deren Kunst einer bewegten Lebenslinie entspringt, wo glaubensinhaltliche Prägung und handwerklicher Fleiß gepaart mit einem hohen Grad an Resilienz im handwerklichen Schaffen ihren Niederschlag finden. Deckert formuliert dies u.a. wie folgt: „Alles, was sie erreichte, verdankte sie ihrem eigenen unermüdlichen Fleiß, ihrer Energie, ihrem Unternehmungsgeist und der Konsequenz ihrer künstlerischen und wissenschaftlichen Arbeit.“ (S.135)
Das Nachwort gliedert sich unter dem Titel „Zwischen Kunst und Wissenschaft“ dabei in die Teile „Leben und Werk Maria Sibylla Merians“, „Das surinamische Insektenwerk“, „Nachdrucke unseres Jahrhunderts“, sowie „Anmerkungen“ und deckt – soweit in der Kürze des Textes möglich – ein breites Spektrum der biografischen und literatur- resp. kunsthistorischen Wissenslage rund um die surinamische Reise der Merian ab, ohne sich dabei in simpler Aufzählung chronologischer Fakten zu ergehen.Fazit: Mit dem Insektenbuch der Merian in der aktuellen Auflage hält der Leser erneut ein bibliophiles Kleinod aus dem Verlagswerk des Insel Verlages in Händen, welches u.a. an das „Neue Blumenbuch“ anschließt. Die Farbtafeln sind eine Augenweide und der erläuternde Text von Helmut Deckert ein ungemein komprimierter Quell an Wissen aus und zum Leben und der Zeit einer bewundernswerten Künstlerin und Gelehrten. Auf jeden Fall ein Buch, das eine Empfehlung mehr als nur verdient.
Zum Buch: Gebunden in Fadenheftung von der Buchbinderei Spinner präsentiert sich der Buchblock solide verarbeitet zwischen den stabilen Buchdeckeln, deren Bezugspapier mit Motiven aus der Feder der Künstlerin einen ästhetisch ansprechenden Rahmen schaffen. Die typografische Ausformung hält sich unter Verwendung der Adobe Garamond bewusst zurück und lässt der künstlerischen Wirkung der 60 Farbtafeln genügend Wirkungsfreiraum. Dem hohen Standard des Insel Verlages folgend ist auch der Druck sauber auf dem sehr glatten Seitenbedruckstoff ausgeführt.
Leider ist hier das falsche Cover velinkt. Das richtige findet man unter dem ISBN-Stichwort: ISBN-13: 978-3-458-20012-3 oder auf meinem Blog ;-)
Das Haus des Daedalus
(1)Aktuelle Rezension von: Kristin84Zum Inhalt: Ein spektakulärer Fund in einer Kirche führt den Kunstdetektiv Jupiter auf die Spur des geheimnisumwitterten Kupferstechers Piranesi. Welche Vorlage hatte der Künstler aus dem 18. Jahrhundert für seine berühmten Carceri-Stiche, düstere Kerkerlandschaften so groß wie Städte? Nach einer Hetzjagd durch Rom gelangen Jupiter und seine Freundin Coralina zum legendären Haus des Daedalus, einem vergessenen Ort tief unter den Fundamenten der Stadt. Aber auch andere haben Interesse am Eingang zur Unterwelt: ein vatikanischer Geheimbund, der über Leichen geht. Meine Meinung: Das Buch erinnert mich von seiner Art sehr an Illuminati und Sakrileg von Dan Brown. Jedoch ist es kein billiger Abklatsch - denn im Gegensatz zu Dan Brown lässt Kai Meyer noch ein wenig Magie in die Geschehnisse einfließen. Die Geschichte an sich ist nicht schlecht, leider konnte sie mich aber nicht fesseln. Das kann natürlich an meinem Geschmack liegen, da auch die anderen, vorgenannten Bücher mich nicht recht überzeugen konnten. Ich denke mal, für allen Fans von Dan Brown ist diese Buch bestimmt etwas! Noch ein Hinweis: Dieses Buch wurde später noch unter dem Titel "Die Vatikan-Verschwörung" neu herausgebracht.- Johann Alexander Boener
So war's einmal Nürnberg im 17. Jahrh, Kupferstiche von J.A.Boener (1647-1720)
(2)Noch keine Rezension vorhanden