Bücher mit dem Tag "kurdistan"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kurdistan" gekennzeichnet haben.

44 Bücher

  1. Cover des Buches Die Irak-Mission (ISBN: 9783741808661)
    Carola Wegerle

    Die Irak-Mission

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Klusi
    Der Roman ist im Präsens geschrieben, und diese Schreibweise bringt mir eine Geschichte immer besonders nahe. Bildhaft und sehr authentisch schildert die Autorin die Ereignisse im Nordirak, wohin die Chirurgin Claire dem Hilferuf eines alten Freundes folgt. Als sie nach Ibrahims Anruf aufbricht, um ihn in Kirkuk bei der Versorgung der vielen verletzten Kinder zu unterstützen, weiß sie noch nicht, auf was sie sich da einlässt, denn ihre Mission ist einerseits wichtig, aber auch sehr gefährlich.
    Drei Frauen begleiten sie, um mit ihr zu arbeiten. Doch bereits auf dem Weg nach Kirkuk ergeben sich ungeahnte Hindernisse und Gefahren.
    Zur gleichen Zeit ist auch ein Mitarbeiter des BND unterwegs in den Irak. Robert hat eine besondere Mission zu erfüllen und spielt eine wichtige Rolle im Roman.
    Und da ist dann noch Gulala, die ebenfalls einige Zeit in Deutschland lebte und seit dieser Zeit mit Ibrahim befreundet ist. Gulala ist eine sympathische, intelligente Frau, aber seit ihrer Heirat lebt sie weitgehend isoliert. Rizgar, ihr Mann, ist nicht an ihrer Meinung interessiert und sieht ihren Platz einzig und allein im Haus. So ist sie in erster Linie für ihre Söhne da und schreibt heimlich brisante Berichte, die jedoch nicht zur Veröffentlichung kommen, da im Nordirak ein absoluter Funkstopp herrscht, denn der Flugzeugabsturz soll unter allen Umständen vertuscht werden.

    Die Autorin hat einen sehr fesselnden, eindringlichen Schreibstil. Kirkuk ist in der Handlung ein Brennpunkt, wo viele verschiedene Interessen aufeinanderprallen. Die Protagonisten arbeiten unter Lebensgefahr, sitzen quasi ständig wie auf einem Pulverfass, das jeden Moment explodieren kann. Dass sie trotzdem tun, was getan werden muss, setzt ungeheuer viel Mut und Idealismus voraus. Sehr plastisch wird die Lage beschrieben, indem man Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der verschiedenen Charaktere erhält. Die Geschichte ist so packend dargestellt, dass sie mich bis in meine Träume verfolgte.
    Sie bietet jede Menge Stoff zum Nachdenken. Man erfährt hier eine Welt der Männer, die getrieben sind von Ehre, Rache und Machthunger und dies alles mit Brutalität und Waffengewalt erzwingen wollen. Obwohl Frauen in diesem Gefüge nach außen hin wenig zu sagen haben, liegt doch bei ihnen, in ihrem Wunsch nach Frieden, die wahre Stärke, eine große, unerschütterliche Kraft, die alles vorantreibt und tatsächlich etwas bewirkt.

    Diese weibliche Urkraft, die Carola Wegerle in ihrem Roman sehr deutlich zum Ausdruck bringt, ist für mich die schlüssige und wichtige Aussage der Geschichte. Aus diesem Grund ist meines Erachtens heute, am internationalen Frauentag, der perfekte Zeitpunkt, meine Rezension zu veröffentlichen.
  2. Cover des Buches Schnee (ISBN: 9783446252318)
    Orhan Pamuk

    Schnee

     (160)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Herr Pamuk hat zu recht den Literatur-Nobel-Preis bekommen. Er scheint mit klarer, aber sehr ausdrucksstarker Sprache und entfalltet Geschichten die einen nicht mehr los lassen. In Schnee geht es um einen Journalist der in die Türkei geschickt wird, um über eine außergewöhnliche Mordserie zu berichten. Junge Mädchen werden gezwungen ihre Kopftücher abzulegen und bringen sich dann aus scham selbst um. Spannend, sehr tiefgreifend und nah am Leben.

  3. Cover des Buches Dschinns (ISBN: 9783423148818)
    Fatma Aydemir

    Dschinns

     (349)
    Aktuelle Rezension von: Paperboat

    Bin ich dankbar für den feministischen Buchclub? - Ich bin. Sonst wären mir einige wichtige Details aus unserem aktuellen Buch total durchgegangen.
    Aber zurück auf Anfang:
    Im August stand „Dschinns“ von Fatma Aydemir auf dem Plan:

    Dreißig Jahre hat Hüseyin als Gastarbeiter in Deutschland geschuftet, den Lebensabend will er in Istanbul verbringen, inklusive Eigentumswohnung. In dem Moment, in dem alles neu eingerichtet ist, erleidet Hüseyin einen Herzinfarkt und stirbt. Nach moslemischem Brauch muss der Verstorbene noch am selben Tag in der Erde begraben werden, also reisen seine Frau Emine und die vier Kinder schnellstmöglich nach Istanbul zur Beerdigung. Tief in Gedanken macht sich jedes Familienmitglied auf den Weg. Ihre Sehnsüchte, Ängste, Wünsche und Sorgen sind unterschiedlich, doch sie alle eint jeweils ein individueller Verlust, der schon lange vor dem Tod des Vaters da war.

    Mal in Rückblenden, mal im Hier und Jetzt des Romans erzählen Hüseyin, Emine, Sevda, Hakan, Peri und Ümit kapitelweise ihre Geschichte. Durch den Tod des Familienoberhaupts wagen sie sich an das bisher Ungesagte. Vernachlässigung, Queerness, Identität, Verlorenheit und Verlust sind die Lebensthemen, über die sie für sich selbst jeweils nachgrübeln. Nicht gesagt wird, wofür man noch nicht bereit ist. Was gesagt wird, entfacht einen Streit, der zum ersten Mal die Familientraumata adressiert, und was sich dabei offenbart, wird unfreiwillig direkt wieder unter Schweigen begraben.

    Mehr kann ich zu diesem Roman nicht sagen, ohne zu viel seines Inhalts zu verraten. Ich konnte gar nicht anders, als mich auf jede:n der Protagonist:innen einzulassen. Auch wenn ich mit manchen mehr Vibe hatte als mit anderen, so ging mir ausnahmslos jede der Stories nahe. Der rege Austausch mit den anderen Buchclubmitgliedern hat mir zudem geholfen, manche Wendung besser einordnen zu können und ein größeres Verständnis für die Gesamtheit des Romans aufzubauen.
    Mir hat das Buch über die Maßen gefallen, und ich möchte euch sagen: wenn ihr das bisher noch nicht gelesen habt – holt es nach!

  4. Cover des Buches Wer den Wind sät (ISBN: 9783406817984)
    Michael Lüders

    Wer den Wind sät

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Michael Lüders beschreibt, was die amerikanische Außenpolitik (häufig durch die CIA und unter Unterstützung bestimmter Think tanks und Journalisten) im Nahen Osten angerichtet hat. Und dem ja auch häufig folgend leider die Europäische Union und die deutsche Regierung. Oft hat man die ausgestreckte Hand zur Kompromissfindung ausgeschlagen, frühzeitig die Welt in "gut" und "böse" unterteilt und sich pragmatschen  Lösungen verschlossen, oft auf kosten von Zehntausenden Menschenleben. Teilweise wurde eine erfolgreiche Friedensstiftung durch die USA untergraben, auch in Fällen wie der Hamas oder Irans, was daran liegt, daß die USA ein Interesse an dem dauerhaften Krieg haben, in dem wir uns gegenwärtig befinden, man einseitig auf wirtschaftliche Vorteile der US-Wirtschaft setzt (Big Oil und die Motivation zu George W. Bushs völkerrechtswidrigem Angriffskrieg gegen den Irak) oder indem man zu einseitig auf Israel im Nahen Osten schaut. Natürlich fragt man sich, was die gewählten deutschen Politiker zu dem Ganzen gesagt haben, man möchte Namen und konkrete Aussagen wissen, genauso wie das, was gewisse Medien geschrieben haben. Idles singen in "War" von den "stone-faced liars", Brody Dalle trug ein "The CIA"- T-Shirt auf der Bühne (natürlich als Kritik), beides mit Recht. Ein aufwühlendes Buch, zur Pflichtlektüre empfohlen.

  5. Cover des Buches Nicht ohne meine Tochter (ISBN: 9783404608515)
    Betty Mahmoody

    Nicht ohne meine Tochter

     (510)
    Aktuelle Rezension von: Manuela_Stein2

    Man konnte sich von Anfang an schon denken dass es auf einen längeren Aufenthalt hin ausläuft. Krass wie sich Bettys Mann verändert hat im Iran. Und so sauber war es dort auch nicht. Man aß auf'n Boden. Und oft vertraute er ihr dann doch dass sie alleine Dinge erledigen konnte. Aber oft war sie eingesperrt. Dann war noch die Tochter fort. Und sie musste auch in eine blöde Schule. Und zum Schluss die Flucht war krass. Es war kalt es war Winter. Manchmal konnte man denken es geht nicht gut. Aber es ging gut aus. 

  6. Cover des Buches Der Schut (Taschenbuch) (ISBN: 9783780211064)
    Lothar Schmid

    Der Schut (Taschenbuch)

     (58)
    Aktuelle Rezension von: Winslow-Peck
    Wieder einmal zieht Kara Ben Nemsi, der Ich Erzähler, durch ferne Länder um Land und Leute zu studieren und so Stoff für seine Bücher zu sammeln. begleitet wird er wieder von Omar und Osko, die beide wegen der Blutrache mitreisen, und seinem treuen Freund und Helfer Hadschi Halef der mit seinem Übermut so einige Schmunzler auslöst. "Der Schut" schließt an die vorigen 5 Bände der Orienterzählungen an und ist das Finale auf der Suche nach dem Bandenanführer. Wieder einmal toll erzählt von Karl May, wobei er immer dezent aber dennoch pralerisch wiedergibt wie er zu allen genialen Einfällen kommt und allen anderen haushoch überlegen ist. Ein Typischer Karl May!
  7. Cover des Buches Durch das Land der Skipetaren (Taschenbuch) (ISBN: 9783780211057)
    Lothar Schmid

    Durch das Land der Skipetaren (Taschenbuch)

     (47)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    5.Teil der Abenteuerreise um Hadschi Halef und Kara ben nemsi in dem sie durch die Skipetaren (Kosovo, Albanien) risen und weiterhin die Spur der Schurken verfolgen. Karl May hatte sein Wissen um die Landschaften die er beschrieb auch nur aus Büchern, so daß seine Beschreibungen und Darstellungen um so mehr verwundern.
  8. Cover des Buches In den Schluchten des Balkan (Taschenbuch) (ISBN: 9783780211040)
    Lothar Schmid

    In den Schluchten des Balkan (Taschenbuch)

     (41)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    4.Teil eines der besten Abenteuerromane. Weiter geht es durch den Balkan und die Schilderung der Geographie und der dort lebenden Menschen ist wie immer sehr plastisch, man kann sich vorstellen warum dort das Pulverfass für den 1. Weltkrieg war.
  9. Cover des Buches Das Kopfkissenbuch der Liebe (ISBN: 9783455381283)
    Michael Korth

    Das Kopfkissenbuch der Liebe

     (2)
    Aktuelle Rezension von: sommerlese
    "*Das Kopfkissenbuch der Liebe*" enthält eine bunte Sammlung von Liebesgedichten von Frauen und wurde im "*Hoffmann und Campe Verlag*" 2013 herausgegeben von "*Michael Korth*". "*Katja Maasböl*" sorgte für die Illustrationen.


    Dieser Band versammelt Lyrik liebender Frauen aus dreieinhalb Jahrtausenden - von der Antike bis zur Gegenwart. Gedichte, u.a. von Sappho, Louise Labé, Gioconda Belli, Else Lasker-Schüler und Ono no Komachi wurden für Das Kopfkissenbuch der Liebe entdeckt und einfühlsam ediert. Diese aufwendig illustrierte Anthologie ist gegliedert nach den Emotionen, die die Liebe mit sich bringt: Sehnsucht und Hingabe, Verzweiflung, Eifersucht, Begierde und Erfüllung. Eine bemerkenswerte Sammlung für Poesieliebhaber.


    In diesem Band sind eine Vielzahl von Dichterinnen vertreten, und es  finden sich auch ein paar Volkslieder darunter.
    Sie alle eint das älteste und zugleich zeitloseste Thema der Welt in eindrücklicher Weise, und zwar schreiben alle über die Liebe.


    Die Zeitspanne ist enorm: der älteste Text stammt von Sulpicia, einer adeligen Nichte des Feldherrn Messala aus der 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts vor Christus. Die jüngste Autorin ist Diane Mönch (geb. 1977) mit ihrem Gedicht "Neben dir".
    Die Gedichte dieses weltumfassenden Themas stammen aus aller Welt: Afrika, Europa (Deutschland, Frankreich, England, Finnland, u.a.) Japan, China, Chile und Kurdistan sind vertreten.

     
    Überrascht hat mich das Lied "Wenn ich ein Vöglein wär" von Johann Gottfried Herder aus dem jahr 1778. Deutsches Liedgut enthält also auch Liebestexte, die dank einer leichten Melodie zu Volksliedern wurden.
    Daneben stellt das aus dem Shi-King stammende chinesische Lied "Für den Winter Süssigkeiten" die Eifersucht dar.
    Selbst Königin Maria Stuart ist vertreten, sie erschuf im 16. Jahrhundert das Gedicht "Ach! In meinem jungen Frühling" und gibt darin ihre Sehnsucht nach ihrem Geliebten kund.

    "Seelenallein" von Christine de Pisan klingt richtig modern und ist doch von ungefähr 1400. Erstaunlich ist auch, dass diese Dichterin damals schon mit ihrer Dichtkunst ihr Geld verdiente.

    Gioconda Belli (geb. 1948 in Managua) hat ein schon fast erotisch zu nennendes Gedicht erdacht, es heißt: "In der schmerzhaften Einsamkeit des Sonntags". 
     
    Von ihren verletzten Gefühlen schreibt Louise Labé (1526-1566) in "Solange meine Augen Tränen geben".


    Mich haben bei diesem Bildband besonders die wunderschönen Gemälde von Monet, Renoir, Sisley u.a. sehr erfreut. Die verschiedenen Bilder geben dem Buch einen stilvollen Rahmen und lassen die Gedichte noch intensiver wirken. Für die Bilder ist Katja Maasböl verantwortlich.



    Ein wunderschönes Buch für Lyrik-Liebhaber, bei dem man Gedichtschätze aus aller Welt entdecken kann. Sie alle beschäftigen sich mit Liebe, aber auch mit verletzten Gefühlen, Sehnsucht und Eifersucht. Die Leidenschaft, die Leiden schafft!

     
  10. Cover des Buches Das Licht im Land meines Vaters (ISBN: 9783716027448)
    Murat Isik

    Das Licht im Land meines Vaters

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Sommerregen
    Miran wächst in den 1960er Jahren in dem kleinen Dorf Sobyan, welches einst von Armeniern errichtet und dann verlassen wurde, auf. Seine Familie gehört dem kurdischen Volk der Zaza an, weswegen er mit seinen Eltern und Geschwistern auch Zazaki spricht. Eines Tages erscheint in seinem Dorf jedoch ein Mann, Zengin Bey aus Trabzon, der sämtlichen Kindern dort die türkische Sprache beibringen soll - er sorgt auch dafür, dass Milan mit zehn Jahren einen neuen Namen bekommt. Fortan wird er Mehmet heißen, was nur seine Mutter nicht anerkennt.
    Mirans großer Bruder Yusuf durchläuft ebenfalls eine große Veränderung: Er macht sich auf, um eine kurze Zeit in der Hauptstadt zu verbringen und wird erst nach ein paar Jahren wiederkehren.
    Milans Vater ist ein angesehener Mann in Sobyan, denn als Geschichtenerzähler vermag er seine Zuhörer an andere Orte und in andere Zeiten zu versetzen. Mit seiner sanften Stimme gibt er jedem ein behagliches Gefühl und auch sonst ist er sehr hilfbereit. Doch geschieht an einem trostlosen Dienstagnachmittag im Frühjahr 1966 etwas dass das Leben der Familie für immer verändern wird.
    "Mit jedem Tag schienen die Spannungen im Haus zu wachsen." (S.165)
    Kurz darauf sieht sich die Familie gezwungen, ihr Dorf zu verlassen um auf ein besseres Leben hoffen zu können.
    So hat ein einziger schicksalshafter Moment alles niedergeschmettert, was sie sich mühsam aufgebaut haben - und plötzlich ist nichts mehr wie es war. Die Erinnerung an diesen Moment wird Miran nie mehr vergessen können.

    Dieser Familienroman hat mich sehr beeindruckt, da sehr eindringlich die Zustände und Veränderungen in dem kleinen Dorf beschrieben werden und auch auf sehr beeindruckende Weise gezeigt wird, wie sich die Menschen angesichts der großen Unterschiede zwischen Stadt und Land, dem konflikt zwischen Sunniten und Aleviten, dem Völkermord an den Armeniern oder Schicksalsschlägen entwickeln.
    Einige Szenen haben einen starken Eindruck hinterlassen, allen voran eine Operation, die nicht so schmerzfrei verläuft, wie man es sich erhoffen würde...
    Manchmal hat das Buch von 437 wirklich seine Längen, dann wird es jedoch wieder äußerst spannend.
    Zudem macht dieses Buch einen mal traurig, dann macht es wütend, löst Erleichterung aus - es ist ein ständiges Auf und Ab.
    Gerade wegen einiger heftigeren Szenen, ist "Das Licht im Land meines Vaters" nichts für schwache Nerven und zarte Gemüter...
    Sehr hilfreich ist das Glossar am Ende des Buches, welches sowohl Türkische und Zazaki Begriffserklärungen oder allgemeine gibt.
    3,5 Sterne
  11. Cover des Buches Im Bauch der Königin (ISBN: 9783832166083)
    Karosh Taha

    Im Bauch der Königin

     (36)
    Aktuelle Rezension von: angelaeszet

    Ich habe im Oktober das erste von 3 Büchern meines Bücher-Thriathlons zum Thema "Diverse Stimmen und Perspektiven" gelesen.

    1. Welches Buch hast du passend zum Thema im Oktober gelesen?

    Ich habe aus meinem SUB das Buch "Im Bauch der Königin" von Karosh Taha gelesen. 

    2. Welche Aspekte des Buches haben dich am meisten fasziniert, bezogen auf bestimmte Themen, Charaktere oder Lebenserfahrungen?

    In klarer Sprache wird die Sicht von Migranten in erster und zweiter Generation auf ihr Leben in Deutschland gezeigt. Dabei werden Brüche, ihre Probleme und Sorgen sichtbar gemacht, die uns als Gesellschaft auch etwas angehen. "Meine Eltern besuchten diese komischen Integrationskurse und bekamen irgendwann die deutsche Staatsangehörigkeit. Vater besuchte später das Abendgymnasium, um an der Uni seinen deutschen Abschluss in Architektur zu machen, denn in Deutschland war Vaters Vergangenheit wie ausradiert, so ungültig wie ein abgelaufener Pass, als könnte man die eigenen Fähigkeiten verlieren, wenn man eine Landesgrenze überschreitet." Der Mann war in seinem Heimatland Architekt und ist auch als solcher dort wieder sesshaft geworden aus Mangel an Möglichkeiten hier. Tragisch, für ihn war ein Traum geplatzt, um wieder in seinem Beruf arbeiten zu können, hat er seine Familie in Deutschland alleine zurückgelassen, was zu einer Zerrissenheit bei seinem Kind, einem der Erzählstimmen, führte.

    3. Glaubst du, dass das Buch das Thema „Diverse Stimmen und Perspektiven“ erfolgreich umgesetzt hat? 

    Ja, unbedingt! Es ist nicht nur ein Buch mit zwei Erzählperspektiven, sondern ein Dialog zwischen unterschiedlichen Kulturen und unter mehreren Generationen. Wenn man sich auf den ungewöhnlichen Schreibstil einlässt, taucht man ein in die Welt junger Menschen in unserer Gesellschaft auf der Suche nach ihrer Identität und einem Platz, der sie wirklich ankommen lässt.


  12. Cover des Buches Der Jesus vom Sexshop (ISBN: 9783499624896)
    Helge Timmerberg

    Der Jesus vom Sexshop

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Rodrik-Andersen
    Ich bin auf Helge Timmerberg über ein Interview aufmerksam geworden, das er bei SWR1 Leute gegeben hat. Meine Neugierde war geweckt. Das genügt mitunter, um mir ein Buch zu besorgen. "Der Jesus vom Sexshop" erschien mir als Einstieg geeignet.

    Wie der Untertitel "Stories von unterwegs" verrät, handelt es sich bei dem Buch um eine Ansammlung von Anekdoten, die sich an verschiedenen Schauplätzen der Welt zutrugen. Die zeitliche Einordnung bleibt hierbei im Verborgenen, was ich wirklich schade finde. Auf der letzten Seite des Buches erfährt man dann, dass es sich bei den Kapiteln zum Großteil um Reportagen und Texte handelt, die zwischen 1982 und 2009 in verschiedenen Medien veröffentlicht worden sind. Es ließe sich also vermuten, dass die Anekdoten eventuell chronologisch angeordnet sind.

    Bis zur Mitte des Buches finden sich längere Geschichten (Ein Hippie in Persien, Sieben Tage im Reich der Angst, Gold im Amazonas, Ana Marrakchi, mon ami), die überaus lesenswert sind. Nicht nur erhält der Leser Einblicke in meist fremde Welten, auch der Schalk des Autors blitzt zwischen den Zeilen immer wieder durch. Hier macht das Lesen richtig Laune.

    Leider fällt danach die Qualität der Texte spürbar ab. Die Reiseberichte weichen zugunsten von weniger interessanten Milieu-Studien und philosophischen Denkansätzen. Außerdem bemächtigt sich zunehmend der lebhafte Drogen-Konsum des Autors der eigentlichen Inhalte. Gegen Ende war dieser "Trip" kaum mehr zu ertragen, was mir auch das Buch gehörig verdorben hat.

    Fazit: Leider stammen nicht alle "Stories von unterwegs" - hätte der Autor dieses Versprechen eingelöst, wäre es wahrscheinlich eine richtig gute Anekdotensammlung geworden. Doch so bleibt am Ende bei mir nur Ernüchterung zurück. Trotzdem hätte ich nichts dagegen einzuwenden, Helge Timmerberg einmal persönlich kennenzulernen.
  13. Cover des Buches Die Sommer (ISBN: 9783446267602)
    Ronya Othmann

    Die Sommer

     (104)
    Aktuelle Rezension von: alasca

    Eine Reise nach Kurdistan, den syrischen Teil, in das Zweistromland rund um Euphrat und Tigris; ein Land, das es nicht geben darf, denn keiner der vier Staaten, durch die sich das Landesgebiet zieht, will die Kurden und ihre jesidische Religion haben. Die Jesiden beziffern die Zahl der Auslöschungsversuche ihrer Gemeinschaft seit historischen Zeiten mit 74.

    In Deutschland, ich habe es gegoogelt, gibt es die größte jesidische Gemeinschaft außerhalb Kurdistans. 200 000 Menschen. Eine sehr eigenartige Religion. So wie bei den Drusen wird erwartet, dass Ehen untereinander geschlossen werden, was aber nicht mehr so streng gehandhabt wird wie ehedem.

    Othmann schildert das karge Land, die Großeltern, die Familie, das ärmliche Dorf und seine Gemeinschaft, in das ihre Protagonistin ab dem Alter von 5 Jahren jede Sommerferien reist, so sehnsüchtig, dass man Heimweh danach bekommt, ohne es je gesehen zu haben. So geht es, bis die Protagonistin 13 Jahre alt ist.

    Dann beginnen die Unruhen, der Bürgerkrieg, der Krieg. Der Schrecken wird verhalten, aber mit großer Intensität geschildert, ebenso die Ohnmachts- und Schuldgefühle derer, die in Deutschland in Sicherheit sind, während ihre Lieben in ständiger Todesgefahr schweben. Othmann zeigt die Fremdheit, die entsteht, wenn man niemandem verständlich machen kann, was einen in dieser Zeit umtreibt.

    Sehr beeindruckend.

  14. Cover des Buches Der Löwe der Blutrache (ISBN: 9783780215260)
    Lothar Schmid

    Der Löwe der Blutrache

     (16)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    Eigentlich der erste Teil einer 4-Bändigen Reihe, aber nur in der neuesten Version! Sie beginnt im Wilden Westen und geht weiter in den Orient. Karl May ist nun wesentlich gereifter die Dialoge werden vertiefter, aber noch sind die Erzählungen flüssig und die Komik ist vorhanden. Tolles Spätwerk eines der unterschätztesten Erzähler des 19.Jahrhunderts.
  15. Cover des Buches Das versteinerte Gebet (ISBN: 9783780215291)
    Karl May

    Das versteinerte Gebet

     (11)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    Letzte Band der 4 bändigen Reihe um Schuld Sühne, Religion, Erlösung - das letzte Gebet. Ein sehr symbolischer tiefgründiger philosophischer Abschluss in der inneren Einkehr.
  16. Cover des Buches Der letzte Granatapfel (ISBN: 9783293207691)
    Bachtyar Ali

    Der letzte Granatapfel

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    „In jener Nacht, als ich nun wider Erwarten zurückkehrte, wusste ich nicht, wo mein Saryasi sich befand. Ich wusste noch nicht, dass wir zwei uns in einer anderen Art von Wüste verlieren würden. In einer Wüste, die weder meine war noch seine.“ (Zitat Seite 15)

     

    Inhalt

    „Was immer bleiben wird: Ein Mann kommt aus der Wüste und verirrt sich auf einem Schiff voll mit Flüchtlingen auf dem Meer.“ (Zitat Seite 342) Dieser Mann heißt Muzafari Subdham und war ein bekanntes Mitglied der Peschmerga, als er in Gefangenschaft geriet. Einundzwanzig Jahre lang lebte er in einem einsamen Gefängnis mitten in der Wüste und mit den Jahren wurden alle seine Erinnerungen zu Sand, nur eine blieb, die Erinnerung an seinen Sohn Saryasi Subdhan, der damals erst einige Tage alt war. Als Muzafari freigelassen wird, macht er sich auf die Suche nach seinem verschollenen Sohn. Von Geheimnis zu Geheimnis, von Geschichte zu Geschichte führt ihn seine Reise durch ein Land, das sich in diesen langen Jahren völlig verändert hat und ihm fremd geworden ist.

     

    Thema und Genre

    Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen zwei Granatapfelbäume, die alle Figuren der Geschichte miteinander verbinden, und drei Granatäpfel aus Glas. Ein Thema ist die Suche in vielen Facetten, die Suche nach Liebe, Freiheit, Freundschaft, nach den eigenen Zielen und Träumen, und die Suche eines Vaters nach seinem Sohn. Es geht um das Schicksal der Menschen in einem von Bruderkriegen, Aufständen und Gewalt beherrschten Land. Es sind vor allem die Kinder und die jungen Menschen, denen Kriege die Träume und die Zukunft nehmen. „Ich war aus der Vergangenheit gekommen und nun verbunden mit allen, die keine Zukunft hatten.“ (Zitat Seite 177)

     

    Charaktere

    Muzafari Subdham könnte nach seiner Gefangenschaft ein freies, zurückgezogenes Leben führen, doch die Frage, was in jener Nacht vor einundzwanzig Jahren wirklich geschehen ist, treibt ihn an, er muss seinen Sohn finden. Immer wieder trifft er auf seiner Suche Menschen, die ihm Schritt für Schritt weiterhelfen, die ihm jenen Teil der Ereignisse schildern, den sie kennen. Der Autor entwickelt seine Figuren einfühlsam, mit viel Empathie begründet er ihre Stärken und Schwächen, die Motive für ihr Verhalten.

     

    Erzählform und Sprache

    Muzafari Subdham erzählt diese Geschichte während der Tage und Nächte, die er mit Flüchtlingen in einem Boot auf dem Mittelmeer verbringt. Es sind viele verschiedene Geschichten und Einzelschicksale, die zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten stattfinden, die schließlich doch alle eine miteinander verschlungene Einheit bilden. „Ist nicht jede Geschichte ein kleiner Bach, der in einen See fließt und am Ende als Fluss mit Tausenden anderer Geschichten in den Ozean mündet.“ (Zitat Seite 277) Die Erzählsprache des Autors ist tief beeindruckend, ausdrucksstark und bildintensiv.

                                                                                                            

    Fazit

    Es ist eine Geschichte voll Poesie, Symbolen, Mythenmotiven und der Magie orientalischer Märchen. Doch so wie der magische Granatapfelbaum gleichzeitig auf dem Boden des Reiches der Realität und des Reiches der Träume steht, so erzählt auch hier dieselbe Geschichte von der grausamen Realität der Kriege und der Schicksale der davon betroffenen Menschen. Das macht diesen eindringlichen Roman zeitlos aktuell in einer Zeit, wo die Politik und die Medien begonnen haben, Kriege gegeneinander abzuwägen, und die Nähe zu Europa die Wichtigkeit bestimmt. Eine Geschichte gegen das Vergessen, gegen das Wegschauen, die Geschichte einer Suche, ergreifend schön und unendlich traurig zugleich.

  17. Cover des Buches Im Reiche des silbernen Löwen (ISBN: 9783780215284)
    Karl May

    Im Reiche des silbernen Löwen

     (19)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    3.Teil eines spätwerkes von Karl may, in der es mehr und mehr um tiefe religiöse Fragen und Philosophie geht, die mehr und mehr in den Vordergund treten. Trotzdem auch eine Abenteuerreise.
  18. Cover des Buches OSTTÜRKEI (ISBN: 9783743962668)
    Katharina Füllenbach

    OSTTÜRKEI

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Perlengesang
    Vor der Lektüre dieses Buches kannte ich vieles in der Region 'Osttürkei' nur dem Namen nach. Katharina Füllenbach nimmt den Leser mit auf eine Entdeckungsreise  und erzählt in persönlicher Art und Weise ihre Wahrnehmung der kriegsähnlichen Verhältnisse in
    diesem Teil der Türkei, Monate vor dem "Putschversuch" der im ganzen Land alles veränderte. Und auch das Flüchtlingsabkommen der EU erscheint nach dem Lesen in einem anderen Licht.
  19. Cover des Buches Durchs wilde Kurdistan: Die Originale 94 (ISBN: B0B1QL62FZ)
  20. Cover des Buches Der Agha aus Dersim (ISBN: 9783927743168)
    Haydar Isik

    Der Agha aus Dersim

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  21. Cover des Buches Der achte Tag (ISBN: 9783404154203)
    John F. Case

    Der achte Tag

     (20)
    Aktuelle Rezension von: quadrupes
    Wieder beginnt John F. Case diesen Roman in dem ihm so eigenen Stil. In einem Prolog wird eine kurze Episode geschildert, die in einem bestimmten Zusammenhang mit der eigentlichen Geschichte steht, deren Bedeutung sich dem Leser nach und nach erschließt und die Spannung von der ersten Seite an aufkommen lässt: Im Keller eines unscheinbaren Hauses wird die Leiche eines lebendig einegmauerten Mannes gefunden. Der junge erfolglose Künstler Danny wird von einem Unbekannten um einen harmlos und einfach klingenden Aufklärungsdienst gebeten. Doch schon bald befindet er sich mitten im Netz einer obskuren Sekte, die vor nichts zurückschreckt. Seine Flucht vor ihr und die Aufdeckung eines teuflischen Plans führen ihn über Rom und Istanbul in die hinterste Ecke Anatoliens. Doch erst wieder zu Hause in den USA erkennt er den ganzen Plan und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Exzellent recherchiert und die Verknüpfung von uralten religiösen Mythen und neuester Wissenschaft; John F. Case präsentiert seinen Lesern einen ultra spannenden Thriller. Weglegen zwecklos.
  22. Cover des Buches Alicia geht in die Stadt (ISBN: 9783407785800)
    Klaus Kordon

    Alicia geht in die Stadt

     (1)
    Aktuelle Rezension von: LimaKatze
    Sieben Kinder und Jugendliche, sieben Geschichten und Schicksale aus sieben verschiedenen Ländern. Krieg, Armut, Hunger, Kinderarbeit, Krankheit und Ausländerfeindlichkeit sind u. a. Thema in diesem Buch. Man nimmt als Leser Anteil am Schicksal dieser Kinder und möchte am liebsten jedes aus seiner Geschichte herausnehmen und eine andere möglich machen. Sie versuchen aus ihrem Umfeld auszubrechen oder aber sie müssen, nicht nur um ihr eigenes Überleben zu sichern, sondern oft auch um ihre Familien zu unterstützen, verschiedene Wege gehen. Die Wege dieser Kinder sind geprägt von Angst und Verzweiflung, aber auch von Mut und Hoffnung. *** Ganz sicher nicht nur ein Buch für Jugendliche, sondern ganz bestimmt auch eine Lektüre für Erwachsene. Am besten wäre es sogar, man würde sich gemeinsam mit diesen berührenden Geschichten beschäftigen, denn sie sind aufwühlend, oftmals aufrüttelnd und mitunter auch erschreckend. Sehr gut gefallen haben mir auch die im Anhang „kindgerecht“ aufgeführten Erläuterungen zu den einzelnen Ländern. Dadurch werden wirtschaftliche, politische und soziale Umstände gut erklärt. So wird den Kindern einiges sehr viel verständlicher gemacht. *** Unbedingt empfehlenswert! Und wenn ich das so sagen darf: Bitte lesen.
  23. Cover des Buches Durchs wilde Kurdistan (Taschenbuch) (ISBN: 9783780211026)
    Lothar Schmid

    Durchs wilde Kurdistan (Taschenbuch)

     (65)
    Aktuelle Rezension von: Ayumi1
    Eines meiner Favoriten der zahlreichen Karl May Reiseromane. Man wird in eine fremde Kultur mitgenommen und ist durch die spannende Erzählweise gefühlsmäßig immer direkt dabei.

    Karl May alias Kara Ben Nemsi bricht zu einer neuen Reise auf, um den verhafteten Sohn eines befreundeten Stammes zu befreien...

    Karl May Bücher lese ich eigentlich immer gerne, aber dieses eine mag ich besonders. Ich habe es bestimmt schon 3,4 mal gelesen und langweilig wird es nie. Jedes Mal versinkt man von Neuem in der unbekannten Welt, die man durch die Bücher doch zu kennen scheint. Aus den gefährlichen Situationen schafft die Hauptperson es jedes Mal, heil wieder herauszukommen und dabei noch elegant Vorteile zu erhalten und neue "Verbündete" und Freunde zu gewinnen. Zugegeben, manch einem mag das die Spannung rauben, wenn immer wieder vorhersehbar eine bequeme Rettung das Drama löst, aber ich finde es trotzdem immer wieder interesssant. Der Schreibstil ist faszinierend und schafft es immer wieder, glaubwürdig die Landschaften und Leute vor Augen zu führen und schnell hat man seine Lieblingscharaktere gefunden, die im Lauf der Bände auch immer wieder auftauchen und alle ihren eigenen, lebendigen Charakter besitzen. Besonders der treue Diener Halef gibt von Zeit zu Zeit Anlass zum Lachen. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen, es macht wirklich Spaß zu lesen und "mitzureisen". :)
  24. Cover des Buches Die Sonne blieb stehen - Band 2 (ISBN: 9783990380659)

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