Bücher mit dem Tag "kurfürst"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kurfürst" gekennzeichnet haben.

14 Bücher

  1. Cover des Buches Der Pestreiter (ISBN: 9783442480883)
    Deana Zinßmeister

    Der Pestreiter

     (55)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Inhaltsangabe:

    Trier 1652: Susanna Arnold ist nach dem Schatzfund endlich zur Ruhe gekommen und lebt mit ihrem Vetter Arthur bei den Blatters, die sich nach ihrer Migration aus der Schweiz nach Trier ein neues Leben aufbauen wollen.

    Karl Kasper von der Leyen ist nun neuer Erzbischof und Fürst von Trier. Sein Anliegen ist es, die Stadt nach dem langen Krieg wieder aufzubauen. Doch noch immer wütet in einigen Dörfern die Pest und die Menschen sind den Juden und Hexen schlecht gesonnen. Die Menschen machen sie für die Pest verantwortlich.

    So ersinnt er einen Plan: Er will den Pestreiter durch die Dörfer schicken, um die Kranken von den Gesunden zu trennen. Außerdem soll Bendicht Blatter zusammen mit seinem Neffen Urs die Pest weiter erforschen, um vielleicht ein Heilmittel finden zu können. Doch das muss in aller Heimlichkeit geschehen, denn der Kurfürst möchte keinen Aufruhr.

    Susanna, nach dem Schatzfund reich, versucht ihren eigenen Weg zu gehen, nachdem sie glaubt, das Urs kein wirkliches Interesse mehr an ihr hat. Doch auch sie ist sich den Gefahren nicht bewusst und lernt die falschen Menschen kennen.

    Mein Fazit:

    Ich bin mit einer ziemlich hohen Erwartungshaltung an diesen Roman rangegangen, denn bislang konnte mich die Autorin mit ihren Geschichten überzeugen. Den ersten Band habe ich ja begeistert gelesen und wusste daher noch, worum es ungefähr geht.

    Aber leider wurde ich mit diesem Band enttäuscht. Ich hatte oft das Gefühl, dass sich die Autorin ein wenig verzettelt hat. So viele verschiedene Personen und häufige Sprünge zwischen den verschiedenen Stationen haben die ganze Geschichte etwas unübersichtlich gemacht. Wie ich finde, wurde es auch bis zum Schluss zu keinem richtigen Bild geformt.

    Des Weiteren empfand ich es sehr befremdlich, dass eine junge Frau zu diesen Zeiten sich eine eigene Wohnung nahm und somit völlig ohne Schutz leben konnte. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass es damals so möglich war, ohne dass die Frau irgendwelche Repressalien erfuhr. Es ist richtig, dass sie keine Familie hatte. Aber sie konnte bei den Blatters leben und irgendwie hätte ich das glaubwürdiger gefunden.

    Andererseits hat die Autorin sehr viele historische Ereignisse in den Roman eingebunden. Der damalige Erzbischof und Fürst von Tier, Karl Kasper von der Leyen, war seiner Zeit wirklich voraus und schaffte heimlich die Hexenverfolgung ab. Auch war ihm daran gelegen, die Stadt wieder zur Blühte zu bringen und so die Wirtschaft anzukurbeln. Aber ob es den Pestreiter wirklich gab? Darüber gibt es wohl nichts zu lesen! Die Pest war und ist eine furchtbare Krankheit. Daher wurde hier ziemlich plastisch geschildert, wie sehr Bendicht und Urs um das Leben der erkrankten kämpften, aber meist doch verloren.

    Nun, ich habe mich da ziemlich durchgekämpft und fand es oftmals sehr schwierig, die schnellen Sprünge zwischen den Orten und Personen nachzuvollziehen. Leider fehlte mir von Anfang der rote Faden. Schade, das kann die Autorin wirklich besser. Deshalb gibt es von mir nur drei Sterne, in der Hoffnung, dass der letzte Band der Trilogie wieder leichter zu lesen ist.

  2. Cover des Buches Michael Kohlhaas (ISBN: 9783872910349)
    Heinrich von Kleist

    Michael Kohlhaas

     (234)
    Aktuelle Rezension von: Monika_Brigitte
    „An den Ufern der Havel lebte, um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts, ein Roßhändler, namens Michael Kohlhaas, Sohn eines Schulmeisters, einer der rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit.“ (Erster Satz)

    Kleist bedient sich hier einem Erzählstoff aus dem Mittelalter. Der Kaufmann Hans Kohlhase begab sich 1532 auf eine Reise vom brandenburgischen Cölln nach Leipzig. Auf dem Weg werden ihm vom Junker Günther Zaschnitz zwei Pferde abgenommen mit der Behauptung, Kohlhase hätte sie zu vor gestohlen. Dieser ging gegen die Vorwürfe juristisch vor, doch der Konflikt konnte nicht zufriedenstellend geklärt werden. Kohlhase zettelt eine Fehde gegen die Familie Zaschnitz an, begeht Verbrechen und wird 1540 hingerichtet.

    Kleist hält sich nicht hundertprozentig an die Historie, sondern verwebt diese durch schriftstellerische Freiheit zu einer Novelle sondergleichen. Es geht dabei um Rechtschaffenheit, Freiheit, Unterdrückung, Moral, Rechtsstaat, Gewaltenteilung, Feudalherrschaft, Machtmissbrauch. Aber es geht auch um Aufhetzung, Rache um jeden Preis und brutale Selbstjustiz.

    Nun könnte der interessierte Leser denken: Ja, es ist ein gehaltvoller Roman, der voller Wahrheitsliebe und etwas brutalen Mitteln, diese durchzusetzen, steckt. Dieser Roman muss die Gesellschaft des frühen 19. Jahrhunderts erschüttert haben. Der Zeitgenosse Goethe war kein Fan von Heinrich Kleist und seinen Werken, erst in der Moderne durch z.B. Kafka erfuhr Kleist eine Renaissance. Und das stimmt auch zum Teil, beschreibt die Novelle allerdings nicht gänzlich. Kleist ergeht sich in seitenlangen Beschreibungen vom Verwaltungschaos, bei dem alles nur schlimmer wird. Dabei ermüdet der Leser durch die Schachtelsätze.

    Für den gebildeten europäischen Leser des 21. Jahrhunderts sind Inhalt und Schreibweise fern des Gewohnten. Wir leben in einer Demokratie mit gefestigter Rechtsstaatlichkeit und einer unabhängigen Jusiz, Kleist im 18./19. Jahrhundert nicht. Das Einfühlen fällt durch die differente Perspektive schwer. Das Ende ist zwar versöhnlich, doch bestärkt es das Märtyrertum. Kleists depressive Seite ist für den Leser deutlich spürbar.

    Oft zitiert wurde folgendes (beachtet: letzter Setz):

    „Warum willst du dein Haus verkaufen? rief sie, indem sie mit einer verstörten Gebärde aufstand. Der Roßkamm, indem er sie sanft an seine Brust drückte, erwiderte: weil ich in einem Lande, liebste Lisbeth, in welchem man mich, in meinen Rechten, nicht schützen will, nicht bleiben mag. Lieber ein Hund sein, wenn ich von Füßen getreten werden soll, als ein Mensch!“ (S. 27)

    Die Kraft, die hier in Kleists Worten steckt, ist erschütternd, geradezu beängstigend präzise. Dieser Gewalt über Seiten zu folgen ist nicht angenehm und mir kommt dabei der Gedanke: Zum Glück wird dieses Stück heute nicht mehr von vielen gelesen, denn gerade bildungsferne populistische Verschwörungstheoretiker könnten hier explosives Sprenggut finden, das zu Hetze und Gewalt führt.

    Diese Aktualität ist dem Stück leider nicht abzusprechen. Würde ich es daher empfehlen? Nein. Die Novelle konnte mir nichts neues beibringen, ich habe eine gefestigte Moral und weiß, dass Gewalt nur noch mehr Gewalt verursacht. Der Klügere gibt nach ist mir ein weit näheres Leitbild als Selbstjustiz. Die verschachtelte Schreibweise ist anstrengend zu lesen und zu folgen. Einmal nicht aufgepasst ist der Leser raus aus dem Geschehen. Ich habe wohl bei keinem klassischen Werk so viel aufgeseufzt und so oft die verbleibenden Seiten gezählt (vielleicht bei „Das Erdbeben von Chili“, aber das habe ich deutlich rasanter in Erinnerung).

    An der Fischer-Klassik -Ausgabe ist mal wieder nichts auszusetzen. Der Werkbeitrag aus dem Kindler ist kurz, aber informativ.

    „Der von ihr [der Novelle] ausgehende Reiz liegt u.a. in einem zwischen Widerstand und Ergebung, Staatsverachtung und Staatsgehorsam, Rechtsverletzung und Rechtsgehorsam usw. changierenden Spannungsverhältnis begründet, das in der Rezeptionsgeschichte je nach Schwerpunktsetzung entsprechend ausgemünzt wurde. Im Wilhelminismus war Kohlhaas ein Held preußischen Zuschnitts (…), die Blut-und-Boden-Ideologie im >Dritten Reich< wiederum stellt ihn als Typus nordischer Aufrichtigkeit aus, während man ihn nach 1945 entweder als idealen Republikaner feierte oder -im Zuge der 1968er – zum Rebellen stilisierte.“ (S.124)

    Fazit

    MICHAEL KOHLHAAS ist eine Novelle von Heinrich von Kleist, veröffentlich 1810, in der Selbstjustiz auf Verwaltungschaos trifft. Die verschachtelten, langatmigen Satzkonstruktionen machen die Novelle aus heutiger Sicht anstrengend zu lesen und ermüdend dem Inhalt zu folgen. Ein interessierter Leser könnte dieses Werk mit dem nötigen Verständnis für historische politische Spannungsverhältnisse lesen und daran Gefallen finden. Vielleicht etwas für Kafka- oder Mittelalter-Fans?! Allerdings finde ich es nicht notwendig, mehr über den Inhalt wissen zu müssen, als auf dem Klappentext und in den Ausführungen des Kindler steht. Alles Weitere grenzt an Zeitvergeudung.

     

    MICHAEL KOHLHAAS| Heinrich von Kleist| 1810| Fischer Taschenbuch| Fischer Klassik| 2013|125 Seiten| 4,00€ 

  3. Cover des Buches Grimms Morde (ISBN: 9783426306611)
    Tanja Kinkel

    Grimms Morde

     (69)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Dieser historische Roman Tanja Kinkels aus der Zeit der Brüder Grimm und Annette von Droste-Hülshoffs erschien 2018. Eine frühere Mätresse des verstorbenen, alten Kurfürsten ist ermordet worden. Weil sich bei der Leiche ein Zettel findet, auf dem ein Zitat aus einem von den Märchen der Brüder Grimm steht, geraten die beiden in Verdacht. Das Märchen, um das es geht, stammt von Annette von Droste zu Hülshoff und als sie und ihre Schwester Jenny davon erfahren, reisen sie mit ihrem Onkel August von Haxthausen nach Kassel, um die beiden Brüder zu entlasten. Vor allem Annette möchte zusätzlich aktiv zur Überführung des wahren Mörders beitragen. Doch dann wird noch jemand tot aufgefunden.

     Die Handlung umfasst nur wenige Wochen im Frühjahr 1821, kurz nachdem der Kurfürst Wilhelm II. von Hessen-Kassel seinen Vater als Regierungsoberhaupt beerbt hatte. Dennoch schafft es die Autorin, ein umfangreiches und genaues Sittenbild der damaligen Zeit nicht nur zu skizzieren, sondern zu zeichnen. 

    Viel Zeit nimmt sich Kinkel dafür, die Restriktionen darzustellen, denen sowohl Bürgerliche als auch Adelige unterlagen, besonders wenn es um Beziehungen außerhalb der eigenen Zugehörigkeit ging. Wohl zu Recht, wenn man in die Geschichtsbücher schaut, lässt die Autorin kein gutes Haar an den zu der Zeit herrschenden hessischen Kurfürsten, denen es im Grunde um nichts anderes ging als um ihr persönliches Wohlbefinden und die mächtig genug waren, ihre Verkommenheit ungeniert ausleben zu können.

    Es ist Kinkel gelungen, bei dieser fiktiven Geschichte mit erstaunlich wenigen erfundenen Personen auszukommen. Wie von ihr gewohnt, hat sie sich sehr ausführlich und nicht nur oberflächlich mit der dem Roman zugrunde liegenden Historie beschäftigt. Das betrifft nicht nur die Zeit und ihre Ereignisse an sich, sondern auch die bekannten Eigenschaften von einzelnen Personen. Einmal mehr hat mich ein Roman Kinkels dazu animiert, selbst zu der Zeit zu recherchieren.

    Es geht sehr viel um die Befindlichkeiten der Personen und ihre Beziehungen untereinander, vor allem natürlich in Bezug auf die ungleichen Geschwisterpaare Grimm und Droste. In umfangreicher Weise schildert Kinkel die Gedanken und Probleme der Protagonisten mit sich selbst, mit ihrer nahen Umgebung und mit der damaligen Gesellschaft im Allgemeinen. Die eigentliche Handlung kommt dagegen etwas zu kurz, so furchtbar viel passiert nicht.

    Die Auflösung des Falls finde ich, zumindest was den Tod der Mätresse angeht, sehr schön hergeleitet und gelöst, wobei es für meinen Teil etwas zu sehr im Dunkeln bleibt, wie denn die Protagonisten überhaupt auf die Lösung kamen.

    Es ist ein Verdienst von Tanja Kinkel, dass sie sich darum bemüht, Frauen ihren verdienten Platz sowohl in der Geschichtsschreibung als auch im Genre des historischen Romans zu verschaffen.

    Ich für meinen Teil habe mich gut unterhalten gefühlt. Vier Sterne.

  4. Cover des Buches Die Versuchung der Pestmagd (ISBN: 9783453359017)
    Brigitte Riebe

    Die Versuchung der Pestmagd

     (52)
    Aktuelle Rezension von: lievke14

    Mainz 1542: Nach der Flucht aus dem pestverseuchten Köln finden der unkonventionelle Arzt Vincent de Vries und seine Pestmagd Johanna in Mainz eine neue Heimat. Doch Johanna hat dunkle Vorahnungen.

    Denn Mainz wird regiert von Albrecht von Brandenburg, Kurfürst und Kardinal zugleich….ein Mann, der sich sein Leben so zurechtbiegt, wie er es gerade braucht. Zum einen gibt er sich gottesfürchtig und fromm. Zum anderen ist er aber auch sehr dem weiblichen Geschlecht zugetan und nimmt sich, was ihm gefällt. Vor allem Johanna hat es ihm angetan mit ihrer Natürlichkeit und ihrem Liebreiz.

    Vincent dagegen muss sich als neuer Leibarzt des Kurfürsten mit all dessen Wehwehchen und eigensinnigen Wünschen herumschlagen. Allerdings behält er auch die gewöhnliche Mainzer Bevölkerung im Auge und behandelt und hilft, wo er kann.

    Zum anderen begleiten wir den Heißsporn Jakob auf seinem Weg der Selbstfindung. All die Jahre der Entbehrungen und seines Überlebenskampfes  auf der Straße haben ihn tief geprägt. Ständig überkommen in Selbstzweifel und er fällt  wieder in alte Verhaltensmuster zurück, die ihn oftmals in Schwierigkeiten bringen.

    Irgendwann treten  jedoch die ersten schweren  Krankheitsfälle auf, bei denen sich Vincent sehr schnell sicher ist, dass es sich um die „Schwarzen Blattern“ handelt. Ist die Familie der einen Seuche nur entronnen, um den Tod durch eine weitere Epidemie ins Auge zu blicken?

    Und wieder ist Vincent de Vries in seiner unheilvollen Maskerade unterwegs, um dem Tod zu trotzen.

    „Die Versuchung der Pestmagd“ ist eine gelungene Fortsetzung, die wieder ungemein spannend und interessant erzählt wird.

    Viele Figuren aus dem ersten Teil tauchen auch hier wieder auf und bekommen Raum für ihre eigene kleine Geschichte.

    Vincent hat mit seiner Funktion als Leibarzt des Kurfürsten alle Hände voll zu tun und steht schließlich der Pockenepidemie fast völlig allein gegenüber. Zudem  wird er sehr überraschend mit seiner Vergangenheit aus alten Mainzer Tagen konfrontiert….einer Tatsache, die ihn und seine Beziehung zu Johanna sehr  belastet.

    Das Alltagsleben und die Sorgen und Nöte der kleinen Familie werden sehr schön dargestellt. Jedem Einzelnen schenkt die Autorin viel Aufmerksamkeit. Vielleicht dieses Mal ein kleines bißchen zu viel davon....

    Bei all den Problemen unserer Protagonisten kommen die auftretende Seuche und deren Bekämpfung meiner Meinung ein bißchen zu kurz. Sehr schnell treten die ersten Fälle auf und sehr schnell ist das Problem wieder erledigt.

    Trotzdem ist dieses Buch ein guter historischer Roman mit einer spannungsgeladenen Story und viel Wissenswertes über die Stadt Mainz und deren Kurfürsten. Denn Albrecht gab es tatsächlich….seine intrigante Konkubine Agnes Pless übrigens auch.

    Wer leichte aber gut erzählte historische Romane mag, kommt mit „Die Versuchung der Pestmagd“ voll auf seine Kosten.

  5. Cover des Buches Zeit der Dämmerung (ISBN: 9783943883312)
  6. Cover des Buches Prinz Friedrich von Homburg (ISBN: 9783872910400)
    Heinrich von Kleist

    Prinz Friedrich von Homburg

     (80)
    Aktuelle Rezension von: Maikime

    Titel: Prinz Friedrich von Homburg
    Autor: Heinrich von Kleist; seine letzten Worte bevor er in den Freitod ging sind an seine Frau gerichtet und lauten: "(...) die Wahrheit ist, daß mir auf Erden nicht zu helfen war. Und nun lebe wohl."
    Erscheinungsdatum: 1821
    Seitenanzahl: 96
    Sprache: deutsch
    Teil: 1 von 1
    Inhalt:
    Fehrbellin im Jahre 1675. Prinz Friedrich gewinnt die Schlacht gegen Schweden unter dem Befehl von Kurfürst Friedrich Wilhelm. Jedoch hatte er gegen den ausdrücklichen Befehl des Kurfürsten gehandelt und so lässt dieser Friedrich verhaften und verurteilt ihn zu Tode. Vor Todesangst zitternd fehlt er seine Geliebte Natalie (die Nichte des Kurfürsten) diesen um Gnade zu ersuchen. Der Kurfürst kommt dieser Bitte nach, aber nur unter einer Bedingung: Friedrich soll erklären, dass das Urteil ungerecht sei. Daraufhin erkennt der Prinz das Urteil als gerecht an und ist bereit dem Tod ins Auge zu blicken. Er wird in den Schlossgarten geführt doch anstelle der erwarteten Exekution schenkt der Kurfürst ihm sein Leben und Natalies Hand noch gleich dazu.
    Meine Meinung:
    Eine schwere Lektüre, die ohne Lektüreschlüssel  oder gutem Lehrer wohl kaum für einen Durchschnittsmenschen verständlich wäre. Aufgebaut ist das Schauspiel wie ein klassisches Drama nach Aristoteles mit der Exposition (Einführung in die Geschichte), der Steigerung, der Peripethie (Höhepunkt), dem retardierendem Moment (welches dem Publikum noch einmal Hoffnung zur Verbesserung der immer schlechter werdenden Lage geben soll) und zuletzt der Katastrophe (Achtung! Katastrophe ist hier eher als Auflösung der Geschichte gemeint, kann also auch etwas Gutes sein).
    Dennoch soll der Schein nicht trügen! Denn diese Erzählung ist keineswegs so durchschnittlich und klassisch wie bis jetzt beschrieben. Zu Kleists Zeit musste ein Mann noch einem sehr strengen Idealbild entsprechen. Heldenhaft, gutmütig, stark, gebildet und selbstbewusst sollte er doch bitte sein. Jedoch schaffte Kleist in dem Prinzen einen Charakter, der so ganz anders ist als es damals gewünscht war (daher wohl auch die ganzen Aufführungsverbote und Klagen gegen sein Schauspiel). Denn Friedrich ist ein fehlbarer Mann; er ist narzistisch, unorganisiert und weinerlich. Im Kopf eigentlich noch ein Junge, tut aber so als wäre er der größte Hengst im Stall.
    To put it in a nutshell: Er geht einem im Laufe der Akte immer mehr auf den Nerv und man möchte, dass er doch bitte endlich mal erwachsen werden und aufhören soll zu heulen. Zugegeben; vielleicht bin ich mit meinem Urteil ein bisschen hart, aber was solls. Es gibt bestimmt viel schlimmere Sachen, die so manch ein Schüler über diese Lektüre von sich gibt.
    Bewertung: 2,5 von 5 Sternen

    Mehr Rezis gibt`s auf meinem Blog unter:
    http://marasbookpalace.blogspot.de/
    Ich freu mich auf euch! Bis bald :)
    Eure Maikime
  7. Cover des Buches Sternschnuppenregen (ISBN: 9783945814024)
    Miriam Rademacher

    Sternschnuppenregen

     (11)
    Aktuelle Rezension von: DieSueschauerin

    Ich mochte die Geschichte sehr! Es hat Spaß gemacht in die Welt von Theda einzutauchen. Das Buch ist kein historischer Roman. Man darf keine absolut korrekten Beschreibungen des Mittelalters erwarten. Aber es ist trotzdem eine tolle Welt in der Theda lebt und sie wird von Miriam Rademacher sehr gut und bildhaft beschrieben. Ich mochte den Schreibstil der Autorin schon in einem anderen Buch und auch hier mochte ich es sehr, wie die Beschreibungen der Autorin geholfen haben die Welt von Theda in meiner Vorstellung zu sehen. 

    Theda ist eine junge, neugierige Erwachsene und auch wenn sie das nicht zeigen soll, weil es nicht angemessen ist, gelingt ihr das nicht immer. Sie möchte mehr von der Welt sehen, als den Bauernhof ihrer Eltern und bringt das auch dementsprechend rüber. Theda ist nicht auf den Mund gefallen, was mir sehr gefallen hat. Es hat Spaß gemacht ihr durch ihre Welt zu folgen. Ein, zwei Mal hätte ich sie auch schütteln wollen, weil sie an manche Dinge etwas naiv heran geht, aber das ist wohl auch ihrer vorherigen begrenzten Lebenswelt zu schulden zu kommen und passte deswegen auch sehr gut zur Geschichte. Auch die anderen Figuren haben mir alle sehr gut gefallen. Manche kamen nur kurz vor, aber wirkten durch die Erzählung trotzdem sehr lebendig. Am Ende der Novelle war ich etwas traurig, dass ich die Welt schon wieder verlassen musste. Aber es gibt zum Glück ja noch zwei weitere Bände.

  8. Cover des Buches Dresden (ISBN: 9783831902347)
    Matthias Gretzschel

    Dresden

     (1)
    Aktuelle Rezension von: trinity315
    Ein wunderschöner Bildband mit den schönsten Bildern der sächsischen Hauptstadt. Auch werden viele geschichtliche Daten genannt und man erfährt viel über das damalige Dresden vor und nach dem Krieg. Dresden zählt für mich zu den schönsten Städten von Deutschland. Die Gebäude sind wunderbar erhalten und auch das Flair in den kleinen Gassen und um Dresden herum laden zu träumen ein. Werde diese Stadt noch einige mal besuchen, da man gar nicht alles an einem Wochenende besichtigen kann.
  9. Cover des Buches Kurfürst Friedrich der Siegreiche von der Pfalz (1425–1476) (ISBN: 9783865688286)
  10. Cover des Buches VENUS AD (ISBN: 9783962580247)
    Gabriele Borgmann

    VENUS AD

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Schneeflamme

    Venus AD ist für mich interessant geworden, weil die Handlung in meiner Heimat spielt und die Idee eines Albrecht Dürers welchen es in 21 Jahrhundert verschlägt ganz witzig klang.

    Das Buchcover finde ich ein wenig bieder. Immer wenn ich flüchtig drauf schaue, denke ich dort steht ein überdimensionaler Pilz. Für ein Buch, welches von der Kunst handelt für mich zu wenig.

    Die Buchidee ist witzig, aber konnte mich in der Umsetzung leider nicht überzeugen. Es geht um Kunst, um Politik und darum, dass sich die Zeiten kaum ändern. Die Zeitreise wird bewusst ausgeklammert. Der Fokus liegt mehr auf dem Geschehen im 21 Jahrhundert. Das Buch ist leider weniger witzig als erwartet.

    Es ist ein netter Zeitvertreib, der leider nicht im Gedächtnis bleibt.  

  11. Cover des Buches Die schwarze Dorothea: Historischer Krimi (ISBN: 9783957641113)
    Jan Eik

    Die schwarze Dorothea: Historischer Krimi

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    In seinem Roman »Die schwarze Dorothea« verknüpft Jan Eik geschickt historische Fakten mit einem fiktiven und spannenden Kriminalfall.

    Die Handlung spielt im 17. Jahrhundert. Zu der Zeit, als der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg aus dem Haus Hohenzollern schwer erkrankt und im Sterben liegt. Seine Nachfolge muss geregelt werden und seine zweite Frau, genannt »Die schwarze Dorothea«, will das Erbe für ihre Kinder beanspruchen. Scheinbar ist ihr dafür jedes Mittel recht. Denn ihr wird nachgesagt, sich mit Hilfe von Gift bereits der beiden ältesten Söhne ihres Mannes aus erster Ehe entledigt zu haben.

    Zeitgleich wird der Kammerjunker Johann Sigismund von Wedell zum Suizid gezwungen. Ein vermummter Mann zwingt ihn auf ein Papier mit Tinte »Ich bin ein Sodomit« zu schreiben und anschließend Gift zu trinken. Der Tote wird von Elisabeth Jenisch gefunden, die daraufhin erschrocken aus dem Haus flüchtet und dabei von dem jungen Barbier und angehenden Chirurgen Christian Fahrenholtz gesehen wird.
    Als Elisabeth Jenisch von einem Besuch bei der Kurfürstin zurückkehrt und scheinbar ebenfalls an einer Vergiftung stirbt, brodelt die Gerüchteküche.

    Nach einem ausführlichen und informativen Einblick in die Familienchronik der Hohenzollern wurde ich direkt mit der ersten Leiche und dem wichtigsten Charakter, Christian Fahrenholtz, konfrontiert. Er wird zum unfreiwilligen Mittelpunkt des Geschehens und ermittelt auf eigene Faust, um seine Unschuld zu beweisen. Dies ist aber gar nicht so einfach, da er in tückische Machenschaften und Intrigen hineinschlittert und noch nebenbei die Gunst der schönen Henriette erlangen möchte.

    Jan Eik hat mich regelrecht in eine andere Zeit versetzt. Nicht nur aufgrund der historisch fundierten Personen und seiner bildhaften Beschreibungen. Sondern auch wegen der gehobenen veralteten Ausdrucksweise. Diese gab dem Roman nämlich eine besondere Authentizität und Lebendigkeit. Es war immer wieder ein Genuss, die spitzzüngigen und geistreichen Dialoge zwischen den Romanfiguren zu lesen.

    Auch die Schilderung aus verschiedenen Sichten sorgte für Dynamik. So war ich mit meinem Wissen immer einen kleinen Schritt voraus und wusste genau, wer unehrlich war oder etwas verheimlichte. Aufgrund der Informationen hatte ich einige Theorien und auch ein paar Verdächtige. Trotzdem wurde ich immer wieder mit unerwarteten Ereignissen überrascht und geschickt auf eine falsche Fährte gelockt. Bis zum Schluss wusste ich nicht, wer der Täter war und welches Motiv er hatte.

    Fazit: Atmosphärisch, unterhaltsam und fesselnd. Dieser Roman vereint Geschichte mit einem spannenden Kriminalfall. Jeder, der sich für die Familie der Hohenzollern interessiert und nebenbei ermitteln möchte, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Es lohnt sich!

    ---------------------------

    Gesamtwertung: 4,75 von 5 Punkten

  12. Cover des Buches Hier Wittelsbach, hier Pfalz (ISBN: 9783876290942)
  13. Cover des Buches Der Sonnenfürst von Köln (ISBN: 9783955403881)
    Tilman Röhrig

    Der Sonnenfürst von Köln

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Als begeisterter Leser von 'Die Flügel der Freiheit' und 'Wir sind das Salz von Florenz' sehe ich dieses Buch als Enttäuschung an.

    Der Schreibstil bleibt in Ordnung, ist aber gewollter und wie ich finde, geschwollener - am Schlimmsten sind die Figuren. Kurfürst Clemens August ist ein weinerlicher, bisexueller Vollidiot, den ich schon auf den ersten Seiten durch die Buchseiten hindurch in den Hintern treten könnte. Der "Hofzwerg" Albert wirkt unfreiwillig komisch ... Die meisten Höflinge sind der Prototyp des arroganten, ich-bezogenen A*lochs (möglich, dass die so waren ...).

    Der Barock ist auch wirklich, wirklich, wirklich nicht meine Zeit - kann sein, dass das meine Wertung etwas subjektiver ausfallen lässt. Leider setzt Herr Röhrig dieses Mal auch - anders als in anderen Büchern - 100% Vorwissen über ein kaum bekanntes Thema voraus - das finde ich schon sehr sportlich!

    Nein: definitiv der schlechteste Roman von Röhrig.

  14. Cover des Buches August der Starke (ISBN: 9783860470909)
    Hermann Schreiber

    August der Starke

     (1)
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