Bücher mit dem Tag "kybernetik"
25 Bücher
- Frank Schätzing
Die Tyrannei des Schmetterlings
(156)Aktuelle Rezension von: Bookreader34„Der Teufel, sagt ein Sprichwort der Malaien, kommt immer durch die Hintertür.“ (Zitat aus Die Tyrannei des Schmetterlings)
Die Tyrannei des Schmetterlings ist ein Science-Fiction-Thriller von Frank Schätzing.
Im Jahr 2017 will im Südsudan während des Bürgerkriegs eine Gruppe Soldaten gegen einen Warlord vorgehen. Dann werden sie jedoch selbst von mysteriösen Wesen getötet.
In Kalifornien untersuchen währenddessen Undersheriff Luther Opoku und Deputy Ruth Underwood den Tod einer Biologin. Die Spuren führen zu einer Firma, deren Gründer eine Künstliche Intelligenz namens A.R.E.S. entwickelt hat, die zu einer Superintelligenz werden und dann alle großen Probleme der Menschheit lösen soll.
Dort angekommen entdeckt Luther den mutmaßlichen Mörder und verfolgt ihn, bis der Verdächtige spurlos verschwindet. Zurück an der Oberfläche stellt Luther fest, dass sich einiges verändert hat. Es ist Nacht, obwohl eben noch Tag war, und vorher Tote sind wieder lebendig.
Der Titel bezieht sich wohl darauf, dass A.R.E.S. als verpuppter Schmetterling bezeichnet wird, der "schlüpft", wenn er sich seiner selbst bewusst und dann eine Superintelligenz wird. Daher und weil auch echte Insekten eine Rolle spielen, finde ich das Titelbild, auf dem Kurven und Kreise an Insekten erinnernde Formen bilden, sehr passend.
Die Handlung ist in sechs große Abschnitte mit eigenen Titeln geteilt. Innerhalb der Abschnitte ist die Handlung nur untergliedert, indem ein Perspektivwechsel durch den Umriss eines Falters angezeigt wird. Am Ende gibt es eine Liste mit Sachbüchern zu den wissenschaftlichen und technischen Aspekten der Handlung und eine Danksagung.
Die Spannung fällt in Teil II etwas ab, während Luthers Alltag beschrieben wird und die anderen wichtigen Charaktere eingeführt werden. Die Ermittlungen in dem Todesfall werden eher nebenbei geschildert. Erst gegen Ende von Teil II steigt die Spannung wieder und bleibt bis auf einige eher langatmige Stellen bis zum Ende hoch.
Action, auch in Form teilweise ziemlich brutaler und blutiger Gewaltschilderungen, gibt es nach dem Prolog auch erst wieder ab dem Ende von Teil II und die letzten beiden Abschnitte sind schließlich ziemlich actionreich.
Vor allem in Luthers Gedanken und Gefühle erhält man einen sehr guten Einblick, aber auch die anderen wichtigen Charaktere sind gut ausgearbeitet. Mehrfach wechselt Schätzing bei der Schilderung von Luthers Gedankengängen von der dritten zur zweiten Person, so dass man als Leser quasi Luthers Rolle einnimmt.
Die bis auf Rückblicke in die Vergangenheit einiger Charaktere im Präsens geschilderte Handlung wird meist aus der Sicht von Luther erzählt, manchmal aber auch aus der Sicht anderer Charaktere. Zuerst erfährt man nur einzelne Ereignisse aus der Vergangenheit von Luther und einigen der anderen Charaktere, bevor Schätzing jeweils Zusammenfassungen ihrer kompletten bisherigen Lebensgeschichte schildert. Das zieht sich dann immer über mehrere Seiten hin.
Einerseits finde ich das zwar gut, weil man so die Charaktere besser versteht. Andererseits bin ich aber der Meinung, dass es besser gewesen wäre, wenn der Autor sich kürzer gefasst hätte, da auch unwichtige Dinge genannt werden, was gerade diese Stellen recht langatmig macht.
Die Beschreibungen sind teils sehr wortreich und voller Metaphern und Vergleiche, Schätzing mag außerdem bildungssprachliche Begriffe wie desperat und stupend. Auch das war mir manchmal zu viel. Gefallen haben mir aber wiederum die Anspielungen auf bekannte Filme und Personen wie Jurassic Park und Halle Berry.
Manchmal ist Die Tyrannei des Schmetterlings ziemlich tiefgründig und regt zum Nachdenken an. Schätzing stellt gut die Vor- und Nachteile des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz sowie die Schwierigkeiten dar, einer KI wie A.R.E.S. die gewünschten Ziele und Werte zu vermitteln.
Auch die wissenschaftlichen Grundlagen der wichtigsten vorkommenden Technologien werden gut erklärt. Außerdem kommen fast nur Technologien vor, die schon in der Entwicklung beziehungsweise in Ansätzen bereits vorhanden sind. Beides macht das Szenario sehr glaubwürdig.
Insgesamt hat mir Die Tyrannei des Schmetterlings gut gefallen und ich empfehle den Roman allen, die Science Fiction mit Themen wie KIs, Kybernetik und Biotechnologie mögen und nichts gegen Schätzings teils ausschweifenden Schreibstil haben.
- Stanisław Lem
Sterntagebücher
(122)Aktuelle Rezension von: Read-and-CreateDas Buch steht auf Platz 216 der Weltliteratur-Liste "Die großen Klassiker", denn 'Sterntagebücher' gilt als das weltberühmte Logbuch von Ijon Tichys abenteuerlichen Reisen. 🚀
Hört sich super an, oder?
Ja, dachte ich, aber nachdem ich nun über 1 Jahr versucht habe in diesem Buch vorwärts zu kommen, habe ich mich im Juni dazu entschlossen dieses Buch abzubrechen.
Zu Beginn war ich sehr begeistert über diese komplexen Welten, die sich der Autor ausgedacht hatte. Stellenweiße ist mir etwas zu wirr und durchgeknallt, aber es gibt auch philosophische und soziologische Gedankengänge.
Gelesen habe ich bis Seite 212 von 524 Seiten. - Andreas Eschbach
Der Letzte seiner Art
(380)Aktuelle Rezension von: paw_prints_on_booksSolide Story, die eventuell etwas mehr in die Zukunft hätte geschoben werden können, um noch echter zu wirken. Aber auch so ist der Bericht dieses Soldaten etwas, das glaubwürdig erscheint und einem das Gefühl gibt, dass genau das gerade jetzt in einem kleinen Städtchen in Irland passiert. Ein bisschen anstrengend fand ich das ständige philosophieren und die Gedanken zu Seneca, aber mit irgendwas muss sich ein stillgelegter Cyborg mit viel zu viel unerwünschter Freizeit und einem geraubten Lebenssinn ja beschäftigen.
- Claudia Gray
Constellation - Gegen alle Sterne
(176)Aktuelle Rezension von: MaggieCandaEine von Anfang bis Ende sehr spannende und mitreißende Geschichte, die weit über das Thema künstliche Intelligenz hinausgeht. Ich war begeistert wie tiefgründig die Charaktere sind und wie logisch ihre Handlungen. Man fiebert bis zur letzten Seite mit und drückt sich, für die Liebesgeschichte, die Daumen taub.
- Stanisław Lem
Der Unbesiegbare
(93)Aktuelle Rezension von: JorokaEs ist doch ungeheuerlich, dass ein Buch, welches älter ist als ich, mich dermaßen zu fesseln vermag mit Sciences-Fiction aus einer Zeit, zu der man nicht einmal auf dem Mond gewesen ist!
Ein Raumkreuzer befindet sich auf der Suche nach seinem verschollenen Schwesternschiff, auf einem bisher noch unerforschten Planeten, der offensichtlich vor langer Zeit bereits hoch technologisch Lebensformen beherbergte. Dass diese jedoch nicht zwingend freundlich gesinnt sind, müssen die Mannschaft auf „Der Unbesiegbare“ bald am eigenen Leib erfahren. Eine Art Wolke aus kleinsten miteinander agierenden Maschinen sind fähig, Erinnerungen zu eliminieren und erwachsene Männer zu unbeholfenen Säuglingen regenerieren zu lassen.
Ich war nicht mehr so angetan von einem futuristischen Buch. Den Stil würde ich umfassend einfallsreich, detailliert und gut lesbar bezeichnen. Ich kann es nur nochmals wiederholen, es ist für mich einfach genial, dass jemand Mitte der 60iger Jahres des letzten Jahrhunderts solch ein utopisches Werk verfassen konnte.
Fazit: Großartiges Werk eines außergewöhnlich visionären Autors
- Chris Beckett
Messias-Maschine
(27)Aktuelle Rezension von: einz1975Die Welt ist schon ein wunderbarer Ort. Er gibt so viel zu entdecken und so viel wurde in den letzten Jahren erfunden. Glaube und Religion hat nicht immer den Fortschritt vorangebracht, vielleicht manchmal sogar eher gehemmt. Chris Beckett beschreibt in seinem Roman eine Zukunft, in der das Land Illyria als Mekka für Technik und Fortschritt entstand. Hier leben Menschen zusammen mit Maschinen. Roboter, welche so täuschend echt aussehen, dass man nicht weiß wo man einen Unterschied finden kann. Dieser wird jedoch schnell gefunden, denn eine Seele kann so ein „Ding“ doch nicht besitzen, oder? Der Hauptprotagonist George ist ein sozial recht unterentwickelter junger Mann.
Als Übersetzter, welcher mehr als sieben Sprachen fließen sprechen kann, ist er intelligent, jedoch so schüchtern, dass er mit echten Menschen kaum etwas zu tun hat. Vielmehr verliebt er sich in eine mechanische Prostituierte. Im Verlauf der Geschichte wird berichtet, wie die Menschen in der Vergangenheit schon einmal wegen ihres Glaubens aneinandergeraten sind. Das gleiche beginnt langsam wieder zu entbrennen, nur das sie diesmal nicht untereinander kämpfen, sondern gegen einen Feind den sie selbst geschaffen haben. Der Staat Illyria steht nun gegen den Rest der Welt, da alle Religionen die Roboter-Menschen verachten und sie als die Ausgeburt der Hölle sehen. Der Mensch ist Gottes Ebenbild und der Mensch sollte nicht selbst Gott spielen.
Die ewige Frage, was ist Leben und was nicht, wird dabei zum zentralen Thema. George´s Mutter spielt ebenfalls eine interessante Rolle, da sie ihr Leben so gut wie komplett in einer virtuellen Welt stattfinden lässt. Sie getraut sich nicht mehr nach draußen und später... Das Leben ist eben nicht einfach nur ein Satz, in dem man ausdrücken kann, was Leben zu sein scheint und was es definiert. Das gleiche gilt für die Seele. Was ist sie? Wo kommt sie her? Gibt es sie überhaupt? Es gibt dazu sicherlich viele philosophische Abhandlungen und auch die Theologen werden sich ihre Gedanken dazu gemacht haben, aber am Ende muss jedoch jeder selbst entscheiden was er davon hält.
Die Geschichte hat ihre Höhen und Tiefen. George selbst wirkt oft sehr unbeholfen und so handelt er auch. Die sozialen Ängste kann man nicht immer ganz nachvollziehen und die zwischenmenschlichen Zärtlichkeiten gleiten nur über in einen Zwang. Die sehr seltsamen Zufälle der Begegnungen muss man auch so hinnehmen, sonst würde die Geschichte nicht funktionieren. Sehr gut hingegen fand ich den Perspektivwechsel zur Maschine und auch die Nebengeschichte mit der Mutter, welche erst am Ende hin abgeschlossen ist, wühlt einen innerlich schon auf. Das Thema ist nicht neu, wird hier aber etwas globaler in Augenschein genommen.
Fazit:
Erst wenn du erkennst was du bist, weißt du was das Leben bedeutet. Chris Beckett stellt nicht Glauben, Religion oder die Wissenschaft in Frage, er hinterfragt lediglich warum der Mensch nicht einfach akzeptieren kann, dass es mehr gibt, als die eine Sicht der Dinge. Es liegt wohl in uns selbst, dass alles was Anders ist auf Ablehnung trifft. Eine Zukunft in der Mensch und Maschine eins werden ist auch diesmal nicht gelungen. Die vielen Zufälle nehmen Kraft und die Nebengeschichten sind fast interessanter als der Hauptcharakter. Dennoch denkt man unweigerlich während man liest nach und fragt sich selbst, ob man nicht eigentlich doch nur eine Maschine ist, eben nur nicht aus Metall, sondern aus Fleisch und Knochen...Matthias Göbel
Autor: Chris Beckett
Übersetzung: Jakob Schmidt
Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Droemer Knaur Verlag
Erscheinungsdatum: 02.07.2012
ISBN: 9783426511190 - Manfred Eigen
Das Spiel
(2)Aktuelle Rezension von: tvbElemente, die wir früher nur aus Spielen kannten stellen sich als ebenfalls bestimmend in der Natur heraus. Sehr spannend - Ivan Ertlov
Mutation: Alte Freunde und profitable Kriege (Avatar Reihe 1)
(7)Aktuelle Rezension von: Julia_Kathrin_MatosJohn Harris, britischer Exsoldat und Eigentümer eines Raumschiffs mit Spezialfähigkeiten, ist mir auf Anhieb sympathisch, weil er eine direkte, unverblümte, ehrliche Sprache verwendet, die flüssig lesbar ist und auf einen unperfekten, im Kern gutherzigen Menschen schließen lässt, was Identfikationspotenzial schafft. Dieser Ich-Erzähler spricht manchmal den Leser im Kumpelton direkt an. Ich fühle mich mitgenommen und angenehm mit erläuternden Einschüben zu Technik, Militär, Historie usw. bedacht, die spielerisch Wissen generieren und den Weltenbau mit liebevollen Details noch lebendiger machen. Es ist auf jeder Seite zu spüren, sich in einem komplexen Science-Fiction-Setting zu bewegen. Das Erscheinungsbild der Erde, anderer Gestirne und die Tierwelt werden gewürdigt. Entzückt bin ich über Nebensächlichkeiten wie z. B. dass Rammstein neben Brahms und Beethoven sowie Bücher des Autors als Klassiker gelten. Stimmungsaufhellend wirken auch die beiläufigen Verweise (oder Ellenbogen) auf bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Kultur oder Klischees bestimmte Bevölkerungsgruppen betreffend, z. B. gibt es eine Päpstin.
Ivan Ertlov schafft es, urkomisch zu sein (grandios z. B. der Niedergang von Ikea), ohne deplatziert zu wirken, den roten Faden zu verlieren oder der Handlung den Ernst zu nehmen. Es gibt verbreitet Armut und streckenweise steht nicht nur das eigene Leben, sondern nicht weniger als der Untergang großer Teile der Menschheit auf dem Spiel, was präsent bleibt, zum Miträtseln animiert und Thrill verleiht.
Es gibt rasante, bildhafte Kampfszenen mit (Geheim-)Waffen, die nie gewaltverherrlichend wirken.
Die Nebenfiguren, darunter ein hochintelligentes Schwein, haben mir mit ihren Ecken und Kanten gefallen und ich konnte sie mir lebhaft vorstellen. Hintergründe und Motive der „Bösen“ werden am Ende so weit offenbart wie es bei noch realistischem Ablauf die eingeschränkte Erzählperspektive zulässt.
Marketingtechnisch ist es sehr fair, dass die Geschichte abgeschlossen ist. Man kann hier also ohne Weiteres reinschnuppern, um den Autor kennenzulernen, muss nicht alle sechs Bände lesen.
Die Rechtschreibung ist ausbaufähig. Verständnis und Lesefluss finde ich aber nicht beeinträchtigt.
Wer es nüchtern oder rundum dystopisch mag oder eine enthaltene Liebesgeschichte sucht, sollte zu einem anderen Werk greifen. Ansonsten halte ich es für einen großen Adressatenkreis, auch für Neulinge im Genre Science Fiction, für bestens geeignet. Wer Romane von Thariot mag, wird auch diesen lieben.
Danke für die köstlich unterhaltsame, kreative Mischung aus Indiana Jones, Firefly, Per Anhalter durch die Galaxis und Salvage Merc One, Verschwörungen und Ermittlungen mit Elementen eines Politthrillers, leicht skurrile Charaktere, knackige Dialoge, trockenen Humor und Herz. - Robert Tine
Universal Soldier. Der Roman zum Film.
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenDas Buch zu dem ganz okayen Actionfilm, das Mr. Tine einfach vom Fernseher abgeschrieben hat: Devereux und Scott geraten 1971 in Vietnam aneinander, nachdem Scott ein ganzes Dorf abgeschlachtet hat und sich aus den Ohren der Opfer und der toten GIs eine Halskette gebastelt hat(!). Beide sterben bei der darauf folgenden Auseinandersetzung, und erleben eine fast biblische Wiederauferstehung in den 90ern als gefühlslose Kampfmaschinen, aber in ihnen schlummert noch irgendwo die Erinnerung. Keine Literatur, nur die Wiedergabe des Drehbuchs. - Manfred Soder
John Tornado Nr. 01 Die Gefangene des Gladiators
(1)Aktuelle Rezension von: HoldenJohn Tornado hilft der außerirdischen Narissa, die gerade neben ihm (so ein Zufall!) mit ihrem Raumschiff neben seinem Wagen abstürzt und von unheimlichen Häschern aus dem Weltall bedroht wird. John verkloppt die fiesen Aliens und hilft Narissa, zu ihrem Planeten zurückzufinden, wo das Volk der Gabla von dem blutrüstigen Herrscher Osmer terrorisiert wird. Tornado ist klar, daß er Narissa und ihrem Volk helfen will und er erst wieder den Planeten verläßt, wenn Osmer gestürzt ist. Währenddessen schließen sich die Frauen des unterdrückten Volkes zusammen, um sich ihren Ehemännern in jeglicher Hinsicht zu verweigern (s. "Lisystrata" im Ralf-König-Comic), na gut meckern geht vielleicht noch. Eine schöne altmodische Comicgeschichte mit einem 100%igen Helden ohne jeden Makel.