Bücher mit dem Tag "landlebe"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "landlebe" gekennzeichnet haben.

12 Bücher

  1. Cover des Buches Altes Land (ISBN: 9783328602101)
    Dörte Hansen

    Altes Land

     (715)
    Aktuelle Rezension von: Imke_Brunn

    Vera kommt als Flüchtlingskind mit ihrer Mutter au Ostpreußen auf den Hof im Alten Land. Der Sohn der Besitzerin, schwer kriegstraumatisiert, bleibt mit Vera dort, dachdem Veras Mutter ihn verlassen hat. Veras Halbschwester bekommt 2 Kinder, einen hochbegabten Künstler und eine begabte Tochter, die im Schatten des jüngeren Bruders steht. Diese junge Frau zieht nach gescheiterter Beziehung mit dem kleinen Sohn zu Vera auf den alten Hof. Ein weiterer Hnadlungsstrang beschäftigt sich mit einem städtischen Autor, der sich über das Landleben lustig macht, dafür aber von den "Bauernflegeln" aufgezogen wird, ohne dass er es merkt.

    Die Geschichte lebt von den Gegensätzen in den Zeiten und von Stadt-Land, gebildet-einfacheren Menschen in vielen Facetten.

    Für mich waren viele der Handlungsstränge nicht wirklich auserzählt und manches nur angedeutet.

  2. Cover des Buches Landeier (ISBN: 9783499291098)
    Tom Liehr

    Landeier

     (31)
    Aktuelle Rezension von: vanessabln

    Diesen Roman hatte ich schon viel zu lange auf meiner Liste und hatte mich nun endlich an diesen Autor gewagt. Das Cover sieht unterhaltsam aus - und so hört sich auch die Inhaltsbeschreibung an. Dass der Schreibstil in dem Maße "ungewohnt sympathisch" und anspruchsvoll ist, hätte ich allerdings nicht erwartet. Er ist zwar sehr detailreich, wodurch man etwas Zeit und Konzentration benötigt. Aber trotzdem kommt keine Langeweile auf - ganz im Gegenteil. Allerdings benötigt man eventuell ein paar Vorkenntnisse in Bezug auf Berliner Verhältnisse, um es so richtig lustig und Wahres drin wiederzufinden.

    Der Protagonist schreibt Kolumnen für ein Berliner Stadtmagazin (es gab hier durchaus einige Andeutungen, an welchem sich orientiert wird, was ich zusätzlich vergnüglich fand), ist stolz auf seine Arroganz und dass ihn niemand wirklich mag. Er kennt sich insbesondere im Berliner Nachtleben und kulinarischen Feinheiten aus, auch gegen Seitensprünge hat er nichts einzuwenden. Als Kunze plötzlich entlassen wird und seine Ehefrau zeitgleich ein Haus im Spreewald kauft, wird er mit ganz neuen Themen konfrontiert. Denn in den Spreewald zu ziehen kommt für ihn einem Weltuntergang gleich, schließlich gibt es dort nichts, was Kunzes Leben ausmacht ... 

    In diesem Roman geht es nicht politisch korrekt zu, weil Sebastian Kunze alles und jeden niedermacht - aber das auf eine intelligente und gleichzeitig noch unterhaltsame Weise, die viel Spaß macht. Nicht nur der Spreewald und seine Bewohner bekommen seine kritischen bis bissigen Kommentare ab, sondern auch alles andere, was ihm sonst noch begegnet. Dabei zeigt der Autor viel Menschenkenntnis und Ironie.

    Mit Kunzes Ehe steht es nicht zum Besten, vom Verhältnis zu seiner Tochter ganz abgesehen. Dies wird bald zu eines der Themen des Buches, aber auch mit Spreewälder Möchtegern-Autoren und ungewohnten Lokalen, Menschen und Umgangsweisen muss ich Kunze herumschlagen. Kahnfahrten und die berühmten Gurken sind natürlich auch dabei. Seine attraktive Frau, die ein Geheimnis zu haben scheint, nimmt ihrerseits als Therapeutin Kontakt zu den Landbewohnern auf. Ihre Erfahrungen schildert sie im geführten Tagebuch, während "Basti" ganz selbstverständlich die Ich-Form der Handlung nutzt.  

    Der Roman hat meine Erwartungen fast übertroffen und ich werde auf jeden Fall noch zu anderen Büchern des Autors greifen. Ein kleines Manko war der Ausgang der Geschichte um die "Landeier". Es war mir am Ende ein wenig zu versöhnlich, zumal das Paar (auch einzeln betrachtet) bis zum Ende nicht meine Sympathie erhielt. Aber das stört hier nicht weiter. Trotzdem wäre ein anderes Ende irgendwie treffender gewesen.  


  3. Cover des Buches Apfelgrüne Aussichten (ISBN: 9783958180444)
    Annell Ritter

    Apfelgrüne Aussichten

     (16)
    Aktuelle Rezension von: LucyLinda
    Wie schon "Sommer in Grasgrün" garantiert auch der Nachfolger "Apfelgrüne Aussichten" wieder entspannende Lesestunden. Die Charaktere sind nur einfach liebenswert und ich freue mich schon auf weitere Geschichten aus Brägenbeck. Toll auch, dass das Buch nicht bierernst daher kommt sondern zum Lachen anregt.
  4. Cover des Buches Zauberhaft verliebt (ISBN: 9783442478118)
    Christina Jones

    Zauberhaft verliebt

     (29)
    Aktuelle Rezension von: SchwarzeFee
    Zauberhaft verliebt ist nun mein x-tes Buch von Christina Jones, welches mich genauso verzaubern konnte wie die Vorgänger.

    Ella, eine junge Frau aus London verschlägt es in einer Sinnkrise auf die Hideaway Farm von Poll, wo sie für drei Monate als Kindermädchen für Polls dreijährigen Sohn George arbeiten möchte um der Großstadthektik und ihrer derzeit komplizierten Beziehung zu entfliehen und sich selbst wieder klar zu werden, wo im Leben sie steht und was sie eigentlich möchte.

    Nur hat Poll ihr verschwiegen, dass sie nicht der einzige Dauergast der Farm sein wird... es kommen noch drei Personen hinzu, die das Schicksal auf die eine oder andere Weise gebeutelt hat und nun auf der Suche nach einem Dach über den Kopf zu Poll geführt hat.

    Witzigerweise mögen alle Bewohner eine beliebte Kochshow und als diese in ihrer Gegend Kandidaten sucht, ist wohl vorprogrammiert, was nun geschehen mag.

    Die Geschichte, vornehmlich aus Ellas Sicht erzählt, ist einfach schön, ein wenig märchenhaft und schon ein wenig kitschig, aber nichts Anderes hatte ich erwartet, denn genauso waren die vorigen Romane von Christina Jones auch: Sie beinhalten eine bessere Welt als die, in der wir größtenteils leben, noch dazu immer eine Prise Magie, hätten wir die nicht auch gern?

    Ich lese diese Bücher gern, sie sind wirklich kleine Trauminseln im Alltag, ich mag die Charaktere immer sehr gern, sie sind meist alle ein wenig verschroben, aber dabei so liebenswert, dass man sich jedesmal auf das Weiterlesen freut.

    Einen Punkt Abzug gebe ich, da die Geschichte dieses Mal erst ein wenig stockend in Gang kam und dann doch oft allzu vorhersehbar war.
  5. Cover des Buches High Heels im Hühnerstall (ISBN: 9783746629872)
    Sarah Heumann

    High Heels im Hühnerstall

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Marlee3007
    Nachdem Anna von ihrem Freund mit ihrer besten Freundin betrogen wird flüchtet sie zu ihrer Tante auf's Land. Dort angekommen geht's auf und ab, das erste Zusammentreffen mit den tierischen Mitbewohnern ihrer Tante laufen gar nicht erfreulich ab und nach einem traurigen Ereignis steht Anna's Welt vollends auf den Kopf..

    Anna ist ein sehr sympathischer Charakter. Ich hatte erst befürchtet sie ist diese absolute Großstadtgöre. Das hat sich aber nicht bestätigt.
    Sonst gibt es meiner Meinung nach aber eine Menge Klischees und Übertreibungen. Oft konnte ich die nächsten Szenen irgendwie voraussagen und fand sie zu überzogen anstatt witzig.
    Das änderte sich Gott sei dank nach ca. der Hälfte des Buches und die Geschichte nahm Spannung und mehr Glaubhaftigkeit an, die dann auch bis Ende des Buches anhielt.

    Alles in allem war das Buch ganz nett für zwischendurch, hat mich aber nicht umgehauen.
  6. Cover des Buches Eva und die Apfelfrauen (ISBN: 9783442381128)
    Tania Krätschmar

    Eva und die Apfelfrauen

     (103)
    Aktuelle Rezension von: desaluma

    Tolles Buch mit viel Charme und Charakter. Die Figuren sind allesamt authentisch und mitten aus dem Leben. Das Haus, der Garten, die Dorfbewohner. Alles war so real und ich war von Anfang an gefesselt. Ein hinreißender Roman und man bekommt sofort Lust ebenfalls Äpfel zu verarbeiten.

  7. Cover des Buches Herbstmilch (ISBN: 9783492273602)
    Anna Wimschneider

    Herbstmilch

     (133)
    Aktuelle Rezension von: Mary2

    Die Bäuerin Anna Wimschneider hat ihre Lebenserinnerungen notiert, zunächst einmal nur als Nachlass für ihre Töchter. Ungeplanterweise wurden ihre Notizen 1984 in Buchform veröffentlicht und avancierten schließlich zu einem Bestseller mit anschließender Verfilmung.

    Was ist das Geheimnis dieses Buches, das nicht gerade durch geschliffene Sprache hervorsticht? 

    Anna Wimschneider gewährt Einblick in ihr Leben, das bereits in der Kindheit von einem schweren Schicksalsschlag überschattet wird, als die Mutter im Kindbett verstirbt. Die Achtjährige wird dann von einer Nachbarin in der Hausarbeit angeleitet und muss bereits nach kurzer Zeit selbstständig einen großen Haushalt mit Kochen, Putzen und Handarbeiten führen, sowie nebenbei die jüngeren Geschwister versorgen. Dank wird ihr kaum zuteil, es hagelt sogar Kritik vom Vater und den Brüdern, wenn die Arbeit nicht rechtzeitig fertiggestellt wird. Die Familie verbringt ihren Alltag in relativer Armut. 

    Episoden und Erinnerungen reihen sich aneinander, die auch von versuchten Übergriffen und Gewalt berichten. Der Machtmissbrauch der Kirche hat sich auch im Leben der Autorin bemerkbar gemacht. 

    In Albert Wimschneider findet Anna schließlich einen guten Ehemann, der allerdings nur Tage nach der Hochzeit zur Armee eingezogen wird. Zurück bleibt Anna mit vier Alten auf dem Hof, wo ihr besonders die Schwiegermutter das Leben sehr schwer macht. Wie kann ein Mensch nur so viel Ungerechtigkeit ertragen, ohne vollends zu verbittern? Neben der Hausarbeit muss Anna nun auch noch einen Bauernhof allein bewirtschaften und schuftet von früh bis spät… Hingebungsvoll pflegt und versorgt sie auch die hilfsbedürftigen Senioren im Haus. 

    Im letzten Teil des Buches steht das Familienglück mit drei Töchtern im Vordergrund. Auch der Hof nimmt wirtschaftlichen Aufschwung. Allein die Nachbarn können wieder einmal nicht gönnen. Schließlich lässt die nachlassende Gesundheit kein bäuerliches Leben mehr zu und Anna kann – endlich – morgens schlafen, so lange sie möchte.

     Der Fleiß und das freundliche Selbstbewusstsein dieser Frau sind beeindruckend. 

    Manche Erlebnisse sind erschreckend. Trotzdem bleibt der Tonfall sachlich und oft humorvoll.

    Viele moderne Menschen können ihre eigenen Privilegien neu überdenken, wenn sie diese Lebensgeschichte kennengelernt haben.

    Deshalb kann ich „Herbstmilch“ nur empfehlen. Die Hörbuchversion ist sehr schön eingesprochen und betont die bayerische Herkunft der Autorin.

    4,5 Sterne für diesen Bestseller einer Bäuerin mit Herzensbildung

  8. Cover des Buches Miss Apfelblüte (ISBN: 9783864300394)
    Sonja Bullen

    Miss Apfelblüte

     (34)
    Aktuelle Rezension von: rosinchen_
    • Informationen:
    1. Autorin: Sonja Bullen
    2. Verlag: Pink (Oetinger Taschenbuch)
    3. Seiten: 188
    • Inhalt:

    Die 13-Jährige Feli ist genervt: Gemeinsam mit ihren Eltern soll sie von Hamburg aufs platte Land nach Sauenstedt ziehen! Vor Allem fehlt ihr ihre Clique inklusive ihrem Freund Ben. Und als dieser auch noch Schluss macht, hat Feli ihren persönlichen Tiefpunkt erreicht. Doch plötzlich gibt es da etwas, was ihr einen Lichtblick verschafft: Da wäre der süße Peer aus ihrem Tanzkurs, mit dem sie gerne am Apfelblütenfest tanzen würde. Leider, leider ist sie nicht die einzige, die sich für ihn interessiert...

    • Meinung:

    Durch das Cover wurde ich sofort auf das Buch aufmerksam und als ich mir schließlich noch den Klapptext durchgelesen hatte, wusste ich: Dieses Buch ist wie für mich gemacht! Auch der Titel erscheint für mich sehr passend. Es ist zwar schon eine Weile her, dass ich dieses Buch gelesen habe, aber ich weiß, dass es mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Man konnte sich so gut in Feli hineinversetzen und ihre Wut und Trauer auch sehr gut verstehen. Außerdem hat es mich echt traurig gemacht, dass es zu diesem Buch keine Fortsetzung gibt. Schließlich hätte mich die weiterführende Story zwischen den ganzen Jugendlichen aus Sauenstedt wirklich sehr interessiert! Also eine dicke Empfehlung für 12 - 14-Jährige. 

    Viel Spaß beim Lesen,

    wünscht rosinchen_ :)

  9. Cover des Buches Ellas Schmetterlinge (ISBN: 9789963537075)
    Eva-Maria Obermann

    Ellas Schmetterlinge

     (12)
    Aktuelle Rezension von: YH110BY
    Miri ist Anfang Zwanzig und mit ihrem Freund Jan von der Großstadt in ein kleines Dorf gezogen. Der Grund dafür war, dass Jan dort in einer Niederlassung zu arbeiten angefangen hat. Miri wurde kurz vorher entlassen und hat im Moment noch keine Stelle. Sie lehnt das Dorf und die Bewohner total ab und hat zu allem eine vorgefertigte Meinung. Auch zu Ella, ihrer Nachbarin, die eine Studentin ist, einen kleinen 3jährigen Sohn hat und schon wieder schwanger ist. Doch nach und nach entwickelt sich alles zum Besten. Ella gelingt es, Miri die schönen Seiten des Dorfes schmackhaft zu machen und Miri beginnt ein unbezahltes Praktikum bei der Bank. Doch dann passiert etwas, was Miris Liebesleben total durcheinander bringt....Obwohl Miri eine Frau ist, die es einem nicht leicht macht, sie zu mögen, habe ich sie nach einiger Zeit trotzdem in mein Herz geschlossen. Besonders ihre Freundin Ella war mir sehr sympathisch und hat Miri ganz schön umgekrempelt. Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Er ließ sich kurzweilig und angenehm lesen und hat mir einige schöne Lesestunden bereitet. Das Ende war ganz anders, als ich es erwartet habe und hat mich sehr überrascht.
  10. Cover des Buches Die Unvollkommenheit der Liebe (ISBN: 9783442719112)
    Elizabeth Strout

    Die Unvollkommenheit der Liebe

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Prinzesschn

    Während die Schriftstellerin Lucy Barton eine längere Zeit im Krankenhaus verbringt, wird sie von ihrer Mutter besucht, die sie jahrelang nicht mehr gesehen hat. Anfangs ist Lucy überglücklich über den Besuch. Doch während sie ihrer Mutter lauscht, die Geschichten von den Menschen aus ihrer Heimat erzählt, und die beiden dabei scheinen, eine neue Verbindung zu knüpfen, werden Erinnerungen in Lucy wieder lebendig, die sie eigentlich für überwunden hielt. 

    Die Geschichte wird auf verschiedenen Zeitebenen erzählt, was es mir hin und wieder schwer machte, nachzuvollziehen, wo wir gerade sind. Vor allem da sie nicht chronologisch, sondern wild zusammengewürfelt gewesen sind.

    Die Charaktere bleiben auch trotz der Erzählungen und Rückblenden in meinen Augen relativ blass. Ich mochte zwar die Einblicke und Bruchstücke, die man in und vom Leben von Lucy und ihrer Mutter bekommt, jedoch hatte ich das Gefühl, als sei Lucy relativ emotionslos und suchte nur nach Defiziten im Leben der Mutter, anstatt ihr eigenes Leben ebenso zu beleuchten.

    Der Schreibstil ist sehr ungeschönt, nüchtern und authentisch. Hin und wieder hätte ich mir eine emotionalere Erzählweise gewünscht, aber Lucys Charakter ließ dies wohl leider nicht zu. Was mich anfangs wirklich abgeholt hat, schwang später jedoch in Befindlichkeiten aus, die der:die Leser:in in kleinen Textabschnitten serviert bekam. 

    Auch wenn mich die Charaktere nicht wirklich abholen und ich auch keinen wirklichen roten Faden der Geschichte erkennen konnte, hatte ich eine wirklich kurzweilige Lesezeit, die mich zwar mit keinem Highlight oder nachschwingenden Gedanken zurückgelassen hat, aber mich dennoch unterhalten konnte.

  11. Cover des Buches Margarete (ISBN: 9783842513143)
    Wolfgang Stahnke

    Margarete

     (1)
    Aktuelle Rezension von: nicolecarina

    Meine Großmutter hieß Margarete. Und wie die Hauptfigur in Wolfgang Stahnkes neuem Roman “Margarete” wuchs auch sie in den Wirren des Zweiten Weltkriegs ins Leben. Meine Großmutter war ein “Stadtkind”, Stahnkes Frauenfigur ist eher eine Heldin vom Land. Als Karl-Friedrich Buchsbaums jüngere Tochter lebt sie irgendwo bei Heilbronn auf dem elterlichen Hof. Im Dorf haben sie einen guten Stand und als Margarete beim Dorffest mit dem Musiker Willi in eine gemeinsame Zukunft tanzt, ist die Welt eigentlich noch in Ordnung.

    Doch Nachbar Kurt Kalkbrenner steht bereits für eine Bewegung, die schnell viel Kummer unter alle Dächer bringen wird. Beim Mittagessen läuft der Volksempfänger und Margarete und ihre Familie erfahren, dass der Propagandaminister in Berlin auf einer Großveranstaltung über die “jüdische Weltverschwörung” sprach. Bald darauf verschwindet der jüdische Dorfarzt und in seinem Haus wohnt sein jüngerer, selbstverständlich arischer Nachfolger.

    Auch Margaretes Mann verschwindet. Zuerst im Krieg, dann als Deserteur auf der Flucht. Und bei allen alltäglichen Sorgen und Nöten welche die junge Bäuerin bald allein zu bewältigen hat, steht immer die Frage nach dem Verbleib des geliebten Mannes, die sich erst viele Jahre nach dem Krieg, als Margarete sich einen Traktor, einen Schlepper und ein Telefon leisten kann, beantworten lässt.

    Bis dahin behauptet sich die Protagonistin tapfer gegen allzu aufdringliche Parteigenossen, gegen Klatsch und Tratsch, gegen Hunger, Vorurteile und Nazipropaganda und bringt zwei Töchter durch die magersten Jahre ihres Lebens, reift zu einer klugen, herzenswarmen Frau.

    Eindringlich, meist leise, dafür mit viel Liebe zum Detail zeichnet der Autor das Portrait einer jungen Frau auf dem Lande, erzählt eine fesselnde Familiengeschichte und malt das Landleben der 30er- bis 50er-Jahre so nüchtern wie farbenfroh – trotz aller Schicksalschläge und Unmenschlichkeiten, die der Krieg so mit sich brachte.

    Meine Großmutter hat so gut wie nie etwas aus dieser Zeit erzählt. Um so spannender war für mich dieser bodenständige und gleichzeitig lebendige Roman, der ohne moralische Wertungen, überlebensnotwendige Verdrängung oder aufgebauschte Grausamkeit auskommt. Empfehlenswert!

  12. Cover des Buches Stadt, Land und danke für das Boot (ISBN: 9783711720030)
    René Freund

    Stadt, Land und danke für das Boot

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Themistokeles
    Was einem wirklich hinter dem Titel »Stadt, Land und danke für das Boot« erwartet, war mir zunächst so gar nicht klar, aber da ich ein anderes Buch des Autors sehr mochte, wollte ich es mit diesem auch einfach mal probieren. Es sei jedoch gesagt und das hatte ich selbst nämlich nicht erwartet, es handelt sich bei diesem Buch nicht um einen Roman, sondern um eine Art Anekdotensammlung.

    In diesem Buch erwarten einen viele kurzgeschichtenartige Anekdoten, die jeweils diversen Oberthemen zugeordnet und meist miteinander eher wenig bis gar nichts zu tun haben. Trotzdem ist es einfach so, dass viele dieser Geschichten sehr amüsant sind, wie ich meinen würde, hat sogar der Großteil der Anekdoten sehr amüsante Seiten. Dabei ist es so, dass einige dieser Geschichten wie direkt aus dem Leben gegriffen wirken. Wie man es natürlich auch immer bei solchen Sammlungen hat, manche Anekdote bzw. Geschichte, ist besser, als die andere. So kommt es natürlich auch, dass es doch einige eher etwas langweiligere oder auch langatmigere Anekdoten zwischen den anderen deutlich besseren gibt.

    Auffällig dabei ist, dass die Art der Anekdoten, ob sie zu den amüsanten oder eher den langatmigen zählt, deutlich davon abhängt, zu welchem Oberthema zu zugeordnet ist, da es einige Themenbereiche gibt, in denen sich die deutlich besseren Geschichten tummeln und man bei anderen Bereichen eher etwas der Langatmigkeit frönt. Teils, um den Humor noch ein wenig zu stützen, sind die Anekdoten arg überzogen, weisen sogar ab und an eine sehr spezielle Art des Humors auf, an die man sich zunächst etwas gewöhnen muss und die sicher auch nicht jedermanns Sache ist.

    Ein Buch, das man gut Zwischendrin lesen kann, ist es ja so, dass man aufgrund der kurzen, unabhängigen Geschichten immer schnell mit einer dieser fertig wird. Eine typische Klolektüre, wie ich finde.
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