Bücher mit dem Tag "laos"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "laos" gekennzeichnet haben.

51 Bücher

  1. Cover des Buches Als Schisser um die Welt (ISBN: 9783442158041)
    Jan Kowalsky

    Als Schisser um die Welt

     (87)
    Aktuelle Rezension von: Rebecca95

    Der Schisser hasst Abenteuer, Unordnung, Risiken - eigentlich alles, was sich außerhalb der Komfortzone befindet. Da kommen die von Jahr zu Jahr gleichen Familienurlaube in Dänemark gerade recht. 

    Der erwachsene Schisser würde die Tradition der Eltern nur zu gerne fortsetzen. Wäre da nicht seine Ehefrau. Er liebt sie über alles, nur ihr Drang zu Abenteuern wird ihn irgendwann ins Grab bringen. Davon ist er überzeugt. 

    Seiner Frau zuliebe lässt sich der Schisser zu ständig neuen Fernreisen überreden - Action, Pannen und kulinarische Katastrophen inklusive.

    Aber warum ist der Schisser immer dabei? Für seine Frau? Weil seine Eltern rein gar nichts von der Reiselust ihrer Schwiegereltern halten? Vor dieser Frage steht er immer wieder - sehr zum Leid seines Hausarztes, der vor jeder "gefährlichen" Reise um Rat und nach allen erdenklichen Impfungen gefragt wird. 

    Kann der Schisser seine Ängste überwinden? Sind die Fernreisen am Ende eine Chance, um über sich selbst hinauszuwachsen? 

    Gemeinsam mit dem Protagonisten und seiner Frau reisen die Leser zu den verschiedensten Ecken der Welt. Die Geschichten sind mit viel Witz geschrieben und geben Einblick in die Gedanken und Sorgen des Schissers. Das Buch ist sehr kurzweilig und Weltenbummler finden hier sicher den ein oder anderen Reisetipp :) 




  2. Cover des Buches Carpe diem (ISBN: 9783551316059)
    Autumn Cornwell

    Carpe diem

     (226)
    Aktuelle Rezension von: Nimmie_Aimee

    Die 16-jährige Vassar hat ihr Leben bis ins kleinste Detail durchgeplant. Ihre Abschlussnote steht fest, sowie ihr Studium, Privatleben und berufliche Karriere. Erfolg ist ihr und ihren Eltern das wichtigste überhaupt. Dann kommt ihre Großmutter ins Spiel, die sie noch nie gesehen hat. Sie wird gezwungen sich auf eine Reise nach Südostasien zu begeben und dort ihre Großmutter zu besuchen. Ausgestattet mit 10 Koffern mitsamt alles an Utensilien was man sich vorstellen könnte geht es los. Schon bald stellt sie fest, dass Pläne und ihr aufblasbarer Toilettensitz ihr in dem fremden Land nicht immer weiterhelfen, und sie stößt auf ein Familiengeheimnis, dass sie unbedingt lösen möchte.

    Ein toller Kinder-/Jugendroman. Der Schreibstil ist super, man kann die Geschichte toll lesen und die vielen lustigen oder unvorstellbaren Szenen machen das Lesen zu einem tollen Vergnügen. Vassar ist ziemlich naiv, aber ohne ihren Charakter wäre die Geschichte auch nur halb so lustig, genau so wie der Asiate mit den falschen Koteletten.  Ein absoluter Lesespaß!

  3. Cover des Buches Dr. Siri und seine Toten (ISBN: 9783442466795)
    Colin Cotterill

    Dr. Siri und seine Toten

     (157)
    Aktuelle Rezension von: Nosimi

    Vorhang auf für Dr. Siri Paiboun im frisch zum Kommunismus umgestürzten Laos 1976 und seiner zukünftigen Karriere! Mit 72 Jahren wird der betagte Doktor der Medizin zum einzigen Rechtsmediziner des Landes „befördert“. Obwohl der alte Arzt - Zeit seines Lebens Mitglied der kommunistischen Partei - eigentlich in den Ruhestand treten wollte, wurde er als einzig übrig gebliebener, vertrauensvoller Mediziner zu neuen Aufgaben verpflichtet. Und so beginnt Dr. Siri zusammen mit seinen beiden Assistenten, Schwester Dtui und dem Genossen Geung, zu obduzieren. Dabei versteht der alte Arzt seine Aufgabe anders, als die Parteikader. Denn wenn es nach seinem Vorgesetzten Richter Hang geht, dann gibt es in der neu geschaffenen Volksrepublik keine Verbrechen oder ungeklärte Tode, sondern nur kuriose Fälle von „Herzversagen“.

    Ohne die entsprechende Ausbildung, das benötigte Werkzeug und Equipment, jedoch mit viel Intuition, Herz und Verstand beginnt das Trio in ihrem ersten Fall zu ermitteln: Die Gattin eines großen Parteibonzen, Frau Nitnoy ist bei einem Festmahl der Frauengruppe plötzlich tot zusammengebrochen. Dr. Siri mutmaßt einen nicht natürlichen Tod und beginnt neben der Leichenschau mit weiteren Ermittlungen. Dabei helfen ihm nicht nur seine beiden Assistenten, sondern auch sein alter Freund Civilai, Lehrerin Oum und Inspektor Phosy, frisch vom Umerziehungslehrgang zurückgekehrt. Zwischenzeitlich benötigt noch das Militär Siris Hilfe im laotischen Hinterland bei einem Todesfall der in Zusammenhang mit einem Hmong-Stamm steht. Bei dieser Gelegenheit lernt Siri sich selbst noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen. Dass diese Ermittlungen politisch brisant sind und für alle Beteiligten große Gefahren bergen, ahnt zu Beginn keiner der Beteiligten.

    Das Buch überzeugt durch seine starken Charaktere, allen voran Dr. Siri selbst, einen wunderbaren Humor mit viel klugem Wortwitz und einem ernüchternden Blick auf das kommunistische Laos. Denn nach langen und entbehrungsreichen Kämpfen der Pathet Lao, denen es schließlich gelang die Macht im Land zu ergreifen, den König zu stürzen und die Volksrepublik auszurufen um mehr Gleichheit zu schaffen, wurde klar, dass Laos nicht bereit war für einen Arbeiter- und Bauernstaat. Statt mehr Gleichheit und Gerechtigkeit herrschen schon bald Armut, Mangelwirtschaft und Korruption. Das alltägliche Leben im Laos der 70er Jahre spielt in diesem Roman ebenso eine große Rolle, wie die verschiedenen Kriminal- und Todesfälle, die Siri mit seinem Team aufklären muss.

    Von der ersten Seite an ist der Roman spannend, fesselnd, wunderbar geschrieben, teilweise urkomisch und dazu noch ein bisschen mysteriös-fantastisch. Der mysteriöse Aspekt fügt sich für mich wunderbar in die Geschichte ein, ist er doch ein Bestandteil des Hmong-Schamanismus. Ich kann es denjenigen empfehlen, die an klugen und witzigen, spannend geschriebenen Krimis und ungewöhnlichen Orten mit starken Charakteren interessiert sind und werde mich begeistert an die nächsten Bände machen!

  4. Cover des Buches Briefe an einen Blinden (ISBN: 9783442478620)
    Colin Cotterill

    Briefe an einen Blinden

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Dieses Buch ist das vierte der Dr.-Siri-Reihe. Ich habe nicht den Eindruck gehabt, als würden mir Informationen fehlen. Ich denke, diese Ermittlung kann unabhängig von den Vorigen gelesen werden.

    Die Geschichte spielt in den 1970er Jahren unter der kommunistischen Regierung Laos', die nach dem Indochina-Krieg eingeführt wurde. Der politische Hintergund ist an sich sehr interessant aber es reicht nicht, um diesen Roman zu retten. Mir fiel es schwer, konzentriert zu bleiben. Ich habe fast nach jedem Kapitel das Buch wieder zugeklappt... Ich fand die Erzählung langsam und ziemlich durcheinander, die Handlung überhaupt nicht faszinierend und die Figuren uninteressant.
  5. Cover des Buches Dr. Siri und der verschwundene Mönch (ISBN: 9783442488698)
    Colin Cotterill

    Dr. Siri und der verschwundene Mönch

     (9)
    Aktuelle Rezension von: katze102

    Aus Dr. Siris Wohngemeinschaft verschwindet der Mönch Noo, der über eine versteckte Notiz im Kühlschrank Dr. Siri bittet statt seiner einen Mönch nach Thailand zu geleiten. Es stellt sich heraus, dass es sich um den Sangharai, also den obersten Patriarchen der loatischen Buddhisten handelt, der allem Anschein nach nach Thailand überwechseln möchte. Oder hat seine Reise doch eher etwas mit einem als vermeintlichen Serienmörder festgenommenen Mönch zu tun?

    Dr. Siri und MadameDaeng ermitteln in diesem Fall, geratenimmer wieder in Lebensgefahr…. und am Ende laufen ihre Ermittlungen mit den beiden Fällen, die Phosy und Civilai untersuchen, zusammen……

    Die ersten Bücher dieser Reihe habe ich gelesen, dann etliche als Hörbuch genossen; die Stimme Jan-Josef Lifers fand ich perfekt, die seines Nachfolgers nicht so sehr, so dass ich mich entschlossen hatte, die folgenden Krimis wieder zu lesen. Ganz überrascht habe ich im Nachhinein festgestellt, dass es diesen Krimi nur als Buch gibt. Ich bin sehr froh, den elften Krimi dieser Reihe gelesen und nicht gehört zu haben, denn es gab so viele Stellen, Ausdrücke und religiöse Beschreibungen, zu denen ich dann noch etwas mehr wissen wollte und gegoogelt habe; das gestaltet sich bei einem Hörbuch eher schwieriger. Für mich als Fan dieser Krimireihe war dieser Fall herausragend, wobei ich nocht einmal sagen kann, in wieweit schon alleine das Selberlesen dazu beigetragen hat. Ganz besonders fesselnd, neben den drei zu ermittelnden Fällen, war für mich das starke Eintauchen in die religösen Informationen und Rituale, in die Erlebnisse und Betrachtungen der Geisterwelt sowie des Buddhismus, beispielsweise der Erwähnung des Sangharai. Selbst auf konkretes Nachfragen nach einem Oberhaupt im Buddhismus wurde mir von Buddhisten in unterschiedlichen Ländern immer wieder gesagt, dass es so etwas nicht gäbe…. und so bin ich sehr froh, neben einem ganz besonderen Krimi auch einiges über andere Glaubensauslebungen erfahren zu haben.

    Auch der elfte Fall des Dr. Siri Paiboun fesselt wieder bis zur letzten Seite, gibt dabei Einblicke in das Leben im indochenesischen Raum, samt Religion, Geschichte, Landschaft und vielem mehr. Einfach lesen, genießen, mit ermitteln und sich verzaubern lassen – so wie man es von dieser Krimireihe gewohnt ist.

  6. Cover des Buches Dr. Siri und seine Toten (ISBN: B002TVZ95Y)
    Colin Cotterill

    Dr. Siri und seine Toten

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Das_Leseding

    Inhalt:
    Dr. Siri Paboun ist 72 und theoretisch schon in Rente. Aus Mangel an Pathologen darf er noch mal ran und muss nun ermitteln woran die Menschen in seiner Umgebung gestorben sind …

    Stil:
    Jan Josef Liefers hat eine sehr einschläfernde Stimme – nicht im bösen Sinne, sondern eher beruhigend einschläfernd. Daher passt ein Kriminalfall nicht sonderlich zur Stimmlage. Wenn er dann auch noch die Sätze in die Länge zieht und Sprechpausen einlegt, hat es schon was von „ich .. bin .. 72 .. Jahre .. alt“, ob das der Sinn war?! Mir persönlich gefällt das nicht. Ich höre Hörbücher meistens während einer Autofahrt und möchte nicht dabei einschlafen oder aggressiv werden und denken „NUN MACHT MAL HINNE!“ Dies war auch der Grund, warum ich das Hörbuch sehr schnell abgebrochen habe. Nach 2-monatiger Unterbrechung habe ich es dann noch mal probiert (aus Mangel an Hörbüchern). Ich habe die kompletten 5 Stunden Hörbuch geschafft, aber diese monotone Stimme und die Langsamkeit sind echt nervig gewesen.

    Zur Geschichte an sich ist leider auch nicht viel positives zu vermelden. Ich dachte, dass es um die Pathologie geht und nicht um das ganze drum rum mit Krieg, Parteivorsitz, Machtergreifung und Rassentrennung. Also viel zu viel bla als pathologische Untersuchungen und Ermittlungen. Irgendwie schafft es Dr. Siri dann aber doch den Fall aufzuklären, aber es hilft immer mehr der Zufall als das Wissen des Arztes – sehr schade.

    Charaktere:
    Durch die konfusen Namen war es sehr schwer zu wissen wer nun wer ist. Zum Teil auch, weil die Figuren mal mit Vornamen, mal mit Nachnamen und nur sehr selten mit beiden Namen erwähnt wurden. Dennoch gab es einen Charakter, welcher mir am sympathischsten war: Der Gehilfe in der Rechtsmedizin. Er wies eine kleine Behinderung auf und zeigte, dass gerade Menschen mit einem anderen Denkmuster etwas ganz besonderes sind.

    Cover:
    Das Cover wirkt langweilig und schaut eher nach einem Kinderbuch als nach einem Polit-Krimi aus.

    Fazit:
    Nur an Fans von Jan Josef Liefers (Stimme) zu empfehlen. Mir hat es die Zeit vertrieben und ein paar Infos über Todesursachen konnte ich doch mitnehmen, daher gibt es von mir 2 Sterne.

  7. Cover des Buches Totentanz für Dr. Siri (ISBN: 9783442466924)
    Colin Cotterill

    Totentanz für Dr. Siri

     (44)
    Aktuelle Rezension von: sansol

    Kurz nach dem Ende des Vietnamkrieges und der Revolution in Laos hat zwar die kommunistische Partei die Führung übernommen aber die Lage im Land ist immer noch recht instabil. Zu Ehren von einigen höheren Parteimitgliedern soll im Norden von Laos ein Konzert veranstaltet werden, dumm nur dass bei Renovierungsarbeiten eine einbetonierte Leiche auftaucht. Dr. Siri Paidboun, einziger Leichenbeschauer von Laos, reist mit Krankenschwester Dtui an den Tatort. Zwar ist er selbst bereits im Rentenalter aber aufgrund seiner ganz speziellen Kontakte in die spirituelle Welt beginnt er mit seinen Untersuchungen.

    Ich mag die ruhigere und recht spezielle Art der Geschichten um Dr. Siri die recht anschaulich um die Situation des Landes zu jener Zeit ergänzt werden.

  8. Cover des Buches Atlas eines ängstlichen Mannes (ISBN: 9783839892343)
    Christoph Ransmayr

    Atlas eines ängstlichen Mannes

     (2)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    Christoph Ransmayr liest seinen „Atlas eines ängstlichen Mannes“.

    Bei zahlreichen Reisen beobachtete er Naturphänomene, wie z.B. den Kometen Hayle Bob bei zeitgleicher Mondfinsternis, die Kultur weit entfernter Länder, wie z.B. das Leben auf Pitcairn im Südpazifik, er sieht Menschen in ihrem Alltag, er sieht Tiere in ihrem Lebensraum. Diese 70 Episoden, die jeweils mit dem einleitenden Satz „Ich sah…“ beginnen, stecken voller Überraschungen und Leben. Ransmayr berichtet nicht nur von seinen Beobachtungen, die er rund um den Globus machen konnte, er teilt seine innersten Empfindungen und spart auch nicht das kleinste Detail aus.

    Mit viel Herz und Verstand teilt er Erfahrungen und Erlebnisse, Begegnungen und Wissen und nichts davon scheint etwas mit einem ängstlichen Mann zu tun zu haben. Und doch schwingt in seiner Stimme oft eine tiefe Ehrfurcht vor den Menschen, ihren Kulturen und Gebräuchen, den Tieren in ihren begrenzten Lebensräumen, den Naturschauspielen in all ihrer Schönheit oder auch Grausamkeit. Liegt die Angst dieses Mannes im Verlust, der Vergesslichkeit, in der Vergänglichkeit all dessen oder ist es die Angst vor dieser unbändigen Sehnsucht, sich immer wieder an Orte zu begeben, die fern jeglichen Tourismuszentren noch Ursprünglichkeit bieten? Wie Jean Paul Sartre einmal sagte „Der sensible Mensch leidet nicht aus diesem oder jenem Grunde, sondern ganz allein, weil nichts auf dieser Welt seine Sehnsucht stillen kann."

    Nicht selten überrascht Ransmayr mit findigen Wendungen oder kleinen Details, die man als aufmerksamer Hörer nie hinter dem einleitenden „Ich sah… eine Elefantenherde im ufernahen Wasser eines von lichtem Urwald umgebenen Sees…“ erwarten konnte. Das kann in einer herzerwärmenden Geschichte über eine seltene Gelegenheit zu enden, kann aber ebenso die Beschreibung eines Nebenschauplatzes in einem von Rebellen umkämpften Gebiet im Naturparadies Sri Lanka sein.

    „Die Welt in einem Sandkorn seh’n und den Himmel in einer Wildblume,
    die Unendlichkeit in meiner Hand halten und die Ewigkeit in einer Stunde.“
    (William Blake)

    Ein Hörbuch, das man gezielt wieder einlegen wird, da hier jemand mehr als nur Worte teilt. Vielen Dank, Herr Ransmayr!
    Für alle Ängstlichen, die selbst nie zu den entlegensten Orten reisen werden und die, die Ehrfurcht für Mensch und Tier konservieren konnten.

  9. Cover des Buches Dr. Siri sieht Gespenster (ISBN: 9783442466931)
    Colin Cotterill

    Dr. Siri sieht Gespenster

     (79)
    Aktuelle Rezension von: ArsAstrologica

    Den Briten Colin Cottelill verschlug es nach Aufenthalten in Australien und Südostasien ins post-kommunistische Laos, das in vielem jenen von den "Segnungen" des Kapitalismus von unbeleckten Regionen Osteuropas abseits der so genannten Leuchtturm-Zentren ähnelt.

    Er hat sich mit den Jahren derart in Land und Leute verliebt, dass es ihm, wie er in Interviews erzählt, auf seinen wenigen Besuchen in England immer fremde vorgekommen ist. Als Westdeutscher, der nach dern Wende in die ehemalige DDR rübergemacht hat. kann ich seinen Mentalitätswandel gut verstehen. Auch ich habe durch meine innerdeutsche Emigration Erfahrungen gemacht, die ich nicht mehr missen möchte. Und deshalb bleibe ich auch hier, in der östlichen Stadt Deutschlands.

    Mit seinen esoterischen Thriller war es für den Autor anfangs schwer, Herausgeber zu finden. Nach langem Suchen mithilfe eines in der englischsprachigen Welt üblichen Literaturagenten (in Deutschland kaum verbreitet) fand er schließlich einen US-amerikanischen Kleinverlag. 

    Mit der Zeit wurde seine Dr.-Siri-Reihe derart erfolgreich, dass sie von einem deutschen Verlag übersetzt und ins Programm genommen wurde - auch dies wohl nur, weil sie in der englischsprachigen Buchwelt bereits gut lief. 

    Ich selbst bin als ostdeutscher Autor mit meinem Thriller "Der Astrologe - eine gänzlich unwahre Geschichte" bei deutschen Verlagen und Literaturagenten auf größtenteils Granit gestoßen, wegen angeblichen Genre-Probleme. Dabei hat der Genre-Mix Eso-Thriller im Grunde doch schon mit der Harry-Potter-Serie angefangen.

    Die Dr-Siri-Reihe besticht neben ihren grandiosen Thriller-Mix aus Esoterik und Kommunismus durch prägnante Figuren-Beschreibung, wobei bei den ersten Folgen der Reihe - wie hier mit "Dr. Siri sieht Gespenster" der Plot noch recht gut konstruiert ist, stringent und übersichtlich. Je weiter es in der Reihe geht (ich habe alle Bände gelesen!), um so verstiegener werden die Handlungs-Konstruktionen. Es scheint fast, als ob Colin Cotterill mit seinem Erfolg als Autor an sich selbst zu zweifeln beginnt und meint, immer noch "einen draufsetzen" zu müssen. 

  10. Cover des Buches Dr. Siri und die Geisterfrau (ISBN: 9783442487073)
    Colin Cotterill

    Dr. Siri und die Geisterfrau

     (14)
    Aktuelle Rezension von: beastybabe
    Wer auf der Suche nach einem etwas anderen Krimi ist bzw. einer ganzen gelungenen Reihe, dem kann ich Dr. Siris Abenteuer nur wärmstens empfehlen. Hier ist alles etwas anders, angefangen beim Protagonisten: kein junger, dynamischer Draufgänger, sondern ein 74-jähriger Mann, der inzwischen offiziell bereits seine Rente genießen sollte und der buchstäblich mit allen Wassern gewaschen ist. Die Handlung ist in der Vergangenheit angesiedelt im Jahr 1978 und der Schauplatz ist Laos. Die damaligen politischen Umstände und das ganz andere Leben ist allein schon ein Abenteuer und zuweilen ist etwas konzentriertes Lesen erforderlich, um nichts zu verpassen.

    Dr. Siri ist ein absolut sympathischer, sehr skurriler Zeitgenosse, der sich liebend gern mit Obrigkeiten anlegt und ihnen immer wieder ein Schnippchen schlägt. Das führt zu herrlich humorvollen Szenen und dazu, dass man ihn einfach lieben muss. Außerdem besitzt er die besondere Gabe, Geister sehen zu können.
    Genauso liebenswürdig ist seine Frau, die dieses Mal eine große Rolle spielt und von der man viel aus ihrer Vergangenheit erfährt. Des Weiteren gibt es noch viel mehr tolle Charaktere, die alles andere als gewöhnlich sind und mit sehr viel Liebe zum Detail beschrieben werden, so dass man immer ein lebendiges Bild vor Augen hat.
    Auch die Schauplätze wirken immer sehr authentisch und man schwitzt förmlich mit in der Hitze des Dschungels, in den sie eine Expedition unternehmen müssen, um mit Hilfe der titelgebenden Geisterfrau den toten Bruder eines Generals zu finden.

    Eine sehr gut durchdachte Story mit überraschenden Wendungen und viel Spannung, aber mindestens genauso viel Humor erwartet den Leser in diesem Krimi. Wer die Reihe noch nicht kennt, hat trotzdem keine Probleme, sich zurechtzufinden, aber euch entgeht etwas, wenn ihr die übrigen Bände nicht lest.
    Dieses Buch und alle Vorgänger kann ich nur empfehlen, da sie sich deutlich von der übrigen Krimikost unterscheiden und allerbeste Leseunterhaltung bieten. Fesselnd, humorvoll, skurril, liebenswürdig, emotional … einfach toll!

  11. Cover des Buches LONELY PLANET Reiseführer Südostasien für wenig Geld (ISBN: 9783829744683)
    China Williams

    LONELY PLANET Reiseführer Südostasien für wenig Geld

     (4)
    Aktuelle Rezension von: cornflake
    Dieser Reiseführer enthält gleich mehrere Reiseführer für die südöstlichen Länder in einem Band. Dieser Band ist genau richtig für eine individuelle Reise, die auch nicht unendlich viel kosten soll und trotzdem keine Sehenswürdigkeiten auslassen soll. Was sehr gut ist, dass sehr viele und auch gute farbige Abbildungen zu den jeweiligen Ländern enthalten sind, was das ganze leserfreundlicher werden lässt als wenn nur Text vorhanden ist. Auch, dass teils farbige Kartenmaterial ist sehr gut ausgewählt und auch passend eingebaut wurden.Man bekommt in nur einem ganzen Band so viele unterschiedliche Informationen zu so vielen unterschiedlichen Ländern Südostasiens. Ich kann diesen Reiseführer für eine individuelle Reiseplanung, die nicht so viel kosten sehr, sehr empfehlen!
  12. Cover des Buches Slash and Burn (ISBN: 9781616951788)
    Colin Cotterill

    Slash and Burn

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Fletcher

    Bereits zum achten Mal lässt uns Colin Cotterill seinen exzentrischen Leichenbeschauer Dr. Siri im Laos der späten 70er Jahre begleiten - und ich für meinen Teil kann noch keine Ermüdungserscheinungen der Reihe erkennen.

     

    Endlich ist es soweit: Siri steht kurz vor seiner lang ersehnten Pensionierung und kann es kaum erwarten, sich endlich voll und ganz seiner Frau Daeng und seinen Freunden zu widmen. Doch wie immer gibt es ein Hindernis: Richter Haeng bestellt Siri zu sich und dieser findet sich auch trotz böser Vorahnungen ein, nur um an einem Treffen mit amerikanischen Abgesandten teilzunehmen. Die Abgesandten möchten die Erlaubnis im Krieg verschollene oder noch in Kriegsgefangenschaft befindliche Amerikaner in Laos zu finden und bieten dafür im Gegenzug 9 Millionen Dollar Aufbauförderung.

    Siri soll als der örtliche Leichenbeschauer sowohl auf Wunsch der Amerikaner als auch auf Wunsch der Pathet Lao mit den Freiwilligen der Organisation MIA nach Phonsavan in der Nähe von Spook City reisen um den Fall des vor knapp 10 Jahren in einem Hubschrauber abgestürzten Boyd Bowry, Sohn eines US-Senators, zu untersuchen.

     

    Doch Siri wäre nicht Siri, wenn er es nicht schaffen würde den laotischen Justizminister davon zu "überzeugen", dass er für den Urlaub, pardon die Expedition Daeng, Dtui, Phosy, Civilai, Geung und Commander Lit (ein alter Bekannter aus Siri 3)  als Begleiter braucht. Doch bereits kurz nach der Ankunft häufen sich die Anzeichen, dass es sich bei der Mission um viel mehr handelt, als Siri zunächst angenommen hat und die Gefahr scheint von allen Seiten zu lauern...

    Auch im achten Teil sind Siri und seine Gefolgschaft einfach wunderbar - die Bande, die zwischen diesen grundverschiedenen Charakteren besteht und die Art, auf die Cotterill diese enge Freundschaft einfängt begeistern mich immer wieder. Dr. Siri, Daeng, Geung, Civilai, Dtui und Phosy sind mir so ans Herz gewachsen, dass das Lesen der Bücher mehr ein Besuch alter Freunde ist, als es mir wirklich um die Geschichte geht, die erzählt wird. Dazu tragen natürlich auch aus vorherigen Teilen bekannte Gestalten wie Lit und Tante Bpoo bei.

    Doch auch die hat es wieder in sich: Cotterill übt wieder Sozialkritik, wenn auch nicht so deftig wie im Vorgängerband und wie immer mit einer Sachlichkeit, die nicht sensationalisiert sondern die Grausamkeiten des Krieges als gegebene Vergangenheit hinstellt, an der es sich nicht lohnt festzuhalten. Ich kenne die laotische Geschichte zu wenig, als dass ich alles als Wahrheit hinstellen könnte, doch aus den Kriegen der letzten Jahre wirkt zumindest alles sehr Glaubhaft und wenn es nicht in Laos passiert ist, dann sicher in einem anderen Land.

     

    Doch auch die Geschichte und der Krimiaspekt sind nur Teile des Ganzen, die erst mit den liebgewonnenen Charakteren ein ganzes bilden, von dem es hoffentlich noch viele weiter Geschichten gibt.

     

  13. Cover des Buches Thirty-Three Teeth (ISBN: 1597227706)
    Colin Cotterill

    Thirty-Three Teeth

     (6)
    Aktuelle Rezension von: tedesca
    Wer sich nicht daran stößt, dass Dr. Siri sich immer mehr auf die Unterstützung der Toten und ihrer Geister verlässt, kann sich auch mit dem zweiten Buch der Reihe köstlich amüsieren. Dieses Ermittlerteam ist einfach unvergleichlich: ein 73-jähriger Leichenbeschauer wider Willen, der einen 1.000 Jahre alten Schamanen in sich beherbergt, eine übergewichtige Krankenschwester und ein mongoloider Gehilfe - unschlagbar in jeder Hinsicht!
  14. Cover des Buches Dr. Siri und der explodierende Drache (ISBN: 9783442485215)
    Colin Cotterill

    Dr. Siri und der explodierende Drache

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Die Kommunisten herrschen nun schon einige Jahre in Laos und es ist ihnen gelungen, fast alle Posten mit verdienten Kadern zu besetzen. Was anderes gibt es nicht mehr, jeder der über Ausbildung und ein wenig Mut besitzt, ist längst über den Fluss nach Thailand gegangen. Dr. Siri, inzwischen 76 Jahre alt, möchte endlich seinen Ruhestand antreten und mit seiner Frau Daeng die letzten Jahre genießen. Viel Zeit scheint ihm nicht zu bleiben, seine Intimfeindin, die Wahrsagerin Tante Bpoo hat seinen baldigen Tod gesehen und Siri weiß, das Bhoo sich selten irrt.

    Nun will ausgerechnet die Regierung, dass Dr. Siri an einer Delegation teilnimmt, die in den Dschungel führt. Die Amerikaner haben eine üppige Lebensmittelspende an eine Bedingung geknüpft: Unter dem Motto "wir holen die Jungs heim" soll ein abgestürzter Hubschrauber und die Leiche eines Soldaten geborgen werden, klar das die Regierung der amerikanischen Delegation etwas gleichrangiges entgegensetzen will und Siri als einziger Pathologe des Landes soll mit. Es gelingt ihm zwar bei Richter Haeng seine Truppe mit Herrn Geung, Schwester Dtuti, Inspektor Phosy und dem alten Freund Civilai als Begleitung durchzusetzen, aber der Sinn der Expedition ist Dr. Siri nicht ganz klar.

    Ich möchte nichts weiter über die Handlung verraten, als dass Siri und seine Truppe über sich hinaus wachsen müssen, um alle Abenteuer zu bestehen und nicht zuletzt die Kochkünste von Madame Daeng erweisen sich als Schlüssel zum Erfolg.

    Das ist jetzt der 8. Band der hinreißenden Serie um den Pathologen wider Willen Dr. Siri Paiboun und er wird jedes Mal besser. Feiner Humor und konfuzianische Weisheit mit einer ordentlichen Portion Bauernschlauheit schlagen jeden Feind, ob real oder aus der Geisterwelt.

    Hier kann ich nur empfehlen: lesen, unbedingt lesen!

     

  15. Cover des Buches Overland (AustralAsia) (ISBN: 9783937274164)
  16. Cover des Buches Falscher Ruhm (ISBN: 9783839166666)
    Michael Schultze

    Falscher Ruhm

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Euch erwartet eine interessante Reise an der Seite der beiden Journalisten, die mit völlig unterschiedlichen Ansichten ihre Reise nach der Titelstory aufbrechen.

     
    Beide könnten kaum verschiedener sein und das macht es spannend. Denn jeder für sich hat eine eigene Meinung zu den neuen Erlebnissen und Bekanntschaften, die sich während der Recherche ergeben.
     
    Die beiden Protagonisten waren mir von Beginn an gleich sympathisch und weckten auch in mir die Lust nach Abenteuer und der Suche nach gut gehüteten Geheimnissen.
     
    Klar und leicht verständlich werden die Besonderheiten von Laos vor Augen geführt, als wäre man selbst als Entdecker dabei. Auch die geschichtlichen Hintergründe sind gut dokumentiert und verstärken die neu gewonnen Einblicke, lassen viele Gewohnheiten oder Sonderheiten besser verständlich werden.
    Die Geschichten um das Volk der Hmong haben mich neugierig gemacht, ich werde bestimmt noch mehr darüber lesen.
     
    Wie schnell man durch zu viel blindes Vertrauen Fremden gegenüber in die Falle tappen kann war erschreckend und doch sehr realistisch dargestellt.
    Die veranschaulichten Unterschiede, gerade in der Gesetzgebung und Unterbringung der Gefangenen war erschreckend und doch gut vorstellbar. Andere Länder, andere Sitten. Da sollte man schon ganz genau wissen wie man sich verhält und was man zu riskieren bereit ist.
     
    Wer sich für fremde Kulturen und die geschichtlichen Hintergründe, bzw. verschiedene Völker oder speziell die Hmong interessiert kommt hier voll und ganz auf seine Kosten. Dazu bedarf es auch keiner Vorkenntnisse, da alles sehr gut  beschrieben wird.
     
    Also auf in neue Abenteuer!
  17. Cover des Buches Der Genosse, die Prinzessin und ihr lieber Herr Sohn (ISBN: 9783492302999)
    André Kubiczek

    Der Genosse, die Prinzessin und ihr lieber Herr Sohn

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Miamou
    „Ich weiß es noch genau. Es war an einem Freitag, als mein Bruder starb, und ich kann mich nur deshalb so gut erinnern, weil immer freitags der große Wochenputz stattfand.“ 1987, die letzten Monate der DDR brechen an, und die Rekruten nehmen ihren Dienst mit Galgenhumor. Der tragische und auf seltsame Weise auch erlösende Tod seines Bruders ist für den jungen Ich-Erzähler der Moment, sich an seine exotische Familie zu erinnern. Und ihr Leben in einem Land, das alles andere als exotisch sein wollte. Denn sein Vater aus der ostdeutschen Provinz hatte in Moskau eine laotische Prinzessin kennengelernt. „Der Genosse, die Prinzessin und ihr lieber Herr Sohn“ erzählt mehr als eine außergewöhnliche Familiengeschichte: es erzählt die Geschichte Ostdeutschlands, wie es keiner kennt…

    *****************************************************

    …was schließlich nicht überrascht, denn Kubiczek erzählt hier aus seinem Leben und lässt den Leser hier sehr lebhaft daran teilhaben.

    Das Buch ist in sechs Leseabschnitte verfasst, in dem jeweils ein bestimmter Ort mit den dazugehörigen Lebensbegleitern beschrieben wird. Dabei geht Kubiczek auf jeden Einzelnen ein und erklärt, was das Besondere an ihnen war und was er an ihnen so sehr schätzte. Dem Leser wird ein ziemlich genaues Bild des familiären Umfeldes, des Freundeskreises und den Lebensumständen in der DDR vermittelt. Besonders interessant fand ich persönlich, welche Auswirkungen die Wende mit sich brachte, da das sozialistische Denken plötzlich vollkommen fehl am Platze war. Der Autor hat dies sehr anschaulich präsentiert, sodass man wirklich ein Bild davon bekommen konnte.

    Gleichzeitig führt er uns auch in eine sehr exotische Welt seiner Mutter, die verzaubert. Den Leseabschnitt in dem Kubiczeks Vater die beginnende Liebesgeschichte zwischen ihm und seiner Mutter erzählt war sehr eindringlich.

    Der Schreibstil hat etwas sehr Ruhiges und ist gleichzeitig aber sehr spektakulär. An vielen Stellen sehr sarkastisch. Der Autor schafft eine gute Mischung aus Zeitraffer und – dehnungen und wirft oftmals Rückblenden ein, die das gegenwärtige Geschehen immer greifbar machen.

    Ein Buch, in dem man nicht auf große Spannung hoffen sollte und doch wird darin eine einmalige Geschichte erzählt, die sich zum Schluss hin dann wunderbar zusammenfügt.
  18. Cover des Buches Asien, mein Leben - Die großen Reportagen - Herausgegeben von Angela Terzani und Dieter Wild (ISBN: 9783442129966)
    Tiziano Terzani

    Asien, mein Leben - Die großen Reportagen - Herausgegeben von Angela Terzani und Dieter Wild

     (7)
    Aktuelle Rezension von: HeikeG
    Ein prächtiges weißes Pferd Monatelang hielt sich im Jahr 2007 ein Buch auf den Bestsellerlisten, in dem der "Grand Voyageur" seinem Sohn Folco in Interviews "die lange Reise seines Lebens" zu Protokoll gab. Gemeint ist "Das Ende ist mein Anfang" des im Juli 2004 verstorbenen Journalisten Tiziano Terzani. Diese Reise beschloss er nach eigenen Worten glücklich bzw. setzte sie sie vielmehr nach seinem Tod fort. Zu Lebzeiten reiste er ebenfalls sehr viel. 25 seiner 65 Lebensjahre - sie zählten zweifelsohne zu seinen produktivsten - verbrachte der italienische Intellektuelle, der u. a. für den SPIEGEL arbeitete - in Ost-, Südost- und schließlich in Südasien. Unzählige Reportagen schrieb Terzani für das Magazin aus diesen Ländern. Einen Auszug davon haben die Herausgeber (Terzanis Ehefrau Angela und Dieter Wild) in diesem Buch zusammengestellt. "Sie zeigen einen detailgenauen Erzähler, zugleich einen unbestechlichen politischen Analytiker, der sich vom Augenschein nicht täuschen lässt.", schreibt Dieter Wild, der selbst viele Jahre für den SPIEGEL arbeitete, zuletzt als stellvertretender Chefredakteur und der seinen Freund Terzani in viele Länder begleitete. "Begnadet wie wenige, nüchtern, aber doch engagiert, gleicht er das Gesehene mit der Doktrin ab - der eigenen wie jener der beobachteten Menschen. Manche dieser Reportagen, nie ideologisch und maniriert, ähneln im Stil den Erzählungen des großen Vorbildes Edgar Snow über Mao Tse-tung." Unbändige Abenteuerlust und eine schier unersättliche Neugier trieben den fünf Sprachen sprechenden Terzani. Jeder Winkel musste erkundet werden, um auch die dunkelste Ecke seinem Leser zu beleuchten. Er war ein begnadeter Erzähler, der - so Dieter Wild - sich daran labte, ganze Abendgesellschaften zu unterhalten und unter Spannung zu setzen. Ständig war er in Bewegung und auf Reisen. "Reisen", schreibt er, "die Freude eines ganzen Lebens. Ein Jugendtraum, der zum Beruf wurde, zu einer Lebensweise. Immer gleich und doch wieder anders." Diese Aussage spiegelt sich auch in seinen Reportagen wieder, die im vorliegenden Buch dem Leser einen gelungenen Einblick geben. Derweil war Terzani kein Reiseschriftsteller, sondern politischer Journalist. Aber seine Reportagen sind trotzdem keine nüchternen Abhandlungen, sondern enthalten vielfach wundervolle Stimmungsbilder seiner Umgebung, etwa über die Wüste Gobi: "Flach, trocken, beängstigend. Unter wolkenlosem Himmel in der flimmernden Hitze reicht die endlose Sand- und Kiesfläche bis hinter den Horizont. Sie übersteigt die Fantasie. Tagelang kann man in jede beliebige Richtung gehen, ohne etwas anderes als die eigene Endlichkeit zu treffen, in einer völlig leeren Mondlandschaft. Die Uiguren nennen diese Landschaft 'Takla Makan'", was so viel bedeutet wie 'Man geht hinein und kommt nie wieder heraus.' Die im Buch versammelten Reportagen decken den Zeitraum von drei Jahrzehnten (1975-1996) ab. Terzani berichtet vom Sieg der Kommunisten aus Vietnam nach dem Rückzug der Amerikaner und dem enttäuschenden Ergebnis der hochgesteckten Ziele nach zehn Jahren: "Die Menschen sehen gesund und froh aus, sie sind wohlgekleidet - aber nur auf den Plakaten. (...) Die Saigoner, keine Zweifel, leben heute schlechter, leiden unter mehr Inkompetenz und Korruption, haben größere Angst vor der Polizei als früher." Äußerst erschütternd ist auch sein Bericht des Genozids am eigenen Volk in Kambodscha durch Pol Pot und die Roten Khmer. "Ein gelähmtes, verzweifeltes, gebrochenes Volk von Witwen, Waisen und wenigen noch lebenden terrorisierten Männern wandert umher, sammelt Stücke seines Unglücks und sucht den Faden des Lebens wiederaufzunehmen." Der größte Teil berichtet aus dem "Reich der Mitte" - aus China. Von 1978 bis 1984 lebte und arbeitete Terzani hier, bis er den Machthabern zu unbequem und ausgewiesen wurde. Er begibt sich in die chinesische Provinz Sinkiang, ganz im fernen Westen, an der Grenze zur damaligen Sowjetunion, spricht mit der dort ansässigen muslimischen Minderheit der Uiguren, er berichtet von der systematischen Zertrümmerung alter buddhistischer Kultur, aber auch dem stillem Frieden bei einem "Himmelsbegräbnis" in Tibet oder über Misswirtschaft in Chinas Ruhrgebiet - der Mandschurei. Terzani reist nach Qufu, der Geburtsstadt des Philosophen Konfuzius und ist entsetzt über die kulturelle und städtebauliche Verwüstung Pekings. Schockierend ist sein Bericht über die schizophrene Ausmaße annehmende Geburtenkontrolle in China. Weitere Stationen sind Nordkorea mit Orwells Wirklichkeit gewordenem Alptraum einer totalitären Gesellschaft, Japan, dessen diszipliniertes, aber verklemmtes Volk den polyglotten und weltläufigen Journalisten nur noch deprimiert, Hongkong, die Philippinen, Burma, wo Terzani den Opiumkönig Khun Sa oder in Indien Mutter Theresa trifft. Es folgen Sri Lanka und schlussendlich Nepal. Fazit: 26 Fotos, die Terzani inmitten seines asiatischen Lebensumfeldes zeigen sowie zwei Vorworte der beiden Herausgeber runden überaus gelungene, interessante und brillant geschriebene Reportagen ab. Mit Tiziano Terzani hat der Journalismus "eine Persönlichkeit jenseits der Normen" (Zitat "Le Monde", Frankreich) verloren. Dieses Buch erinnert noch einmal an ihn.
  19. Cover des Buches Der Tote im Eisfach (ISBN: 9783442480197)
    Colin Cotterill

    Der Tote im Eisfach

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    "Ich habe keine sechsjährige Ausbildung bei den besten ihrer Zunft absolviert, um mich in meiner alten Heimat von einem Bauernmädchen belehren zu lassen." Der Stellvertreter Dr. Siris, der für die Obduktion eines Soldaten eilends herbeigerufen wurde, ist von seinen Gehilfen wenig angetan. Während Siri große Stücke auf seine Assistentin Dtui hält, würde sich Herr Mot von ihr höchstens das Essen servieren lassen. Dabei hat sie den richtigen Riecher und es braucht intensive Interventionskünste von Geung, um der ganzen Gruppe das Leben zu retten: Der Tote war eine raffinierte Falle und mit einer Handgranate gespickt.

    Die Frage ist: Wer will Dr. Siri schaden? Oder weiß man, dass dieser weg ist und galt der Anschlag Dtui und Geung? In Vientiane müssen die Betroffenen ohne Siris Hilfe selbst Hand anlegen, denn ihr Chef hat eigene Probleme: Er wurde im Norden des Landes gekidnappt und soll einer Hmong-Familie helfen.

    Die Hmong und ihre Geschichte nehmen den größten Teil der Erzählung einv und Cotterill bringt damit wieder ein ordentliches Stück Landesgeschichte ins Spiel. Über das Laos aus jener Zeit ist wenig bekannt und die Krimis bieten eine ideale Bühne, um die Lücken wenigstens ansatzweise zu füllen. Obgleich sich Cotterill im Vorwort schon dafür entschuldigt, dem Buch zuliebe das eine oder andere besser dargestellt zu haben, als es je gewesen sei.
    Die Hmong sitzen gesellschaftlich zwischen allen Stühlen und waren Spielball der politischen Strömungen im Land. Auch im herrschenden System nimmt man ihnen alles krumm; Siri wird ihnen am Ende helfen müssen, das Land zu verlassen und an einem anderen Ort ein Leben ohne Lebensgefahr aufzubauen. Vorher aber muss er das Rätsel um die von einem Dämonen geschwängerte Hmong-Tochter lösen. Dahinter steckt jedoch eine ganz andere Sache als die Hmong denken. Der Geisterwelt muss sich Siri zwar erneut stellen, aber in einer ganz anderen Angelegenheit.

    Ganz ohne Geisterwelt geht es bei Dr. Siri nie, aber ein Detail fällt auf: Siri löst just die Fälle immer ganz ohne magisches Zutun, bei denen jeder andere eine Tat der Geister vermutet. Damit verfügt er, der selber den Geist eines Hmong-Schamanen beherbergt, über eine ganz andere Geistergläubigkeit als die meisten anderen Laoten, für die alles unerklärliche sofort übernatürlich wird.

    Erst am Ende, als der Part um Dr. Siri beendet ist, kehrt die Geschichte wieder nach Vientiane zurück. Cotterill lässt den Leser einige Kapitel zuvor mit einem harten Cliffhanger zurück und serviert das Treiben um den mysteriösen Toten im Rückblick. Ebenso mysteriös ist, wie der so gewieften Dtui, die sich von ihrem frisch angetrauten Ehemann, dem Polizisten Phosy sowie Siris schlauer Frau Daeng helfen lässt, am Ende doch ein gewichtigen Fehler unterläuft. Ein oder zwei Bände weiter werden uns die Folgen begegnen.
  20. Cover des Buches Vientiane – Singapur (ISBN: 9783898415132)
    Thomas Bauer

    Vientiane – Singapur

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Fanje
    Dieser Reisebericht schildert Südostasien von einer etwas anderen Reise, denn der Autor hat die Reise weder als Tourist in klimatisierten Bussen noch als normaler Backpacker unternommen. Er ist mit seinem Fahrrad von Vientiane nach Singapur gefahren und hat dabei viele Menschen kennen gelernt, da er auch Zwischenhalte außerhalbe der touristisch stark frequentierten Strecken einlegen musste. Er beschreibt Gespräche (oder versuchte Gespräche, da nicht immer eine gemeinsame Sprachgrundlage vorhanden war) mit Einheimischen, aber auch mit anderen Fahrradabenteuern oder anderen Backpackern. Ein Themenschwerpunkt ist auch die südostasieatische Lebensweise, die er außerhalb größerer Städte als viel ruhiger und gelassener als in Europa beschreibt, die sich in großen Städten jedoch auch schon verflüchtigt hat. Das Buch lässt sich gut lesen und entführt den Leser in eine andere Welt. Für alle Menschen mit Fernweh sehr gut geeignet.
  21. Cover des Buches Back Fire (ISBN: 0684802929)
    Roger Warner

    Back Fire

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  22. Cover des Buches Totentanz für Dr. Siri (ISBN: 9783837133660)
    Colin Cotterill

    Totentanz für Dr. Siri

     (10)
    Aktuelle Rezension von: black_horse
    Nachdem ich bereits ein Hörbuch mit Dr. Siri gehört hatte, das mich nicht so richtig fesseln konnte, habe ich der Reihe mit diesem Fall eine zweite Chance gegeben. Leider bin ich auch diesmal nicht so richtig warm geworden mit dem laotischen Pathologen.

    Auch dieser Teil bietet wieder einen skurilen Fall, politische Hintergründe und ein paar Geister und Schamanen. Mich persönlich konnte der Kriminalfall auch diesmal nicht wirklich gefangen nehmen, obwohl Jan Josef Liefers als Vorleser einen sehr guten Job macht.

    Gut gefallen hat mir Schwester Dtui, die sich in diesem Band eines aufdringlichen Verehrers erwehren muss.

  23. Cover des Buches Historica (ISBN: 9781445429441)
  24. Cover des Buches Abenteuer Mekong (ISBN: 9783492405515)
    Andreas Pröve

    Abenteuer Mekong

     (2)
    Aktuelle Rezension von: sunflowerMae

    Andreas Pröve hat ein schönes Buch über einen der spannendsten Flüsse der Erde geschrieben. Er hat den Mekong von seiner Mündung, dem berühmten Mekongdelta in Vietnam bis nach dort bereist, wo er entspringt, im Hochland Tibets, ganze 5700 Kilometer bis zur Quelle in 5000 Metern Höhe. Wir erfahren viel von ihm über die nach der schrecklichen Kriegszeit wieder erblühten Städte wie das einstige Saigon und Phnom Penh, die Hauptstadt Kambodschas. Aufschlussreich fand ich, was Pröve über die eindrucksvollen Tempel von Angkor zu sagen hat. Ein wunderbarer und immer spannender Reisebericht, der Lust macht, selber aufzubrechen. Auch der Humor kommt darin nicht zu kurz. Eine volle Empfehlung!

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