Bücher mit dem Tag "laster"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "laster" gekennzeichnet haben.

61 Bücher

  1. Cover des Buches Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray (ISBN: 9783845854403)
    Oscar Wilde

    Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray

     (1.982)
    Aktuelle Rezension von: Jessica_Diana



    Meinung



    Die Geschichte um den "verdammten" Schönling war mir natürlich nicht fremd, aber ich war sehr gespannt, wie diese Story im neuen Gewand mein Leserherz reizen würde. 






    Mir persönlich gefiel die Aufmachung des Werkes sehr, da hier vor allem der ganzen Story ein Hauch Nostalgie aufweist. Die Bilder hätte ich persönlich jetzt nicht mit Dorian Grey in Verbindung gebracht, aber wenn man sich genauer mit der Handlung und vor allem der Persönlichkeit befasst, passen Sie dennoch in ihrem stellenweise sehr plastischen Stil dazu. 






    Der Schreibstil ist in alter Gewandung, was ich aber sehr schätze, da für mich Dorian zu einem Klassiker zählt und eben jene, sollten man meiner Meinung nach nicht modernisieren :)






    Fazit



    "Das Bildnis des Dorian Grey" ist ein literarischer Klassiker, welcher hier vom Verlag im einen neuen Gewand mit einem ganz eigenen Stil Einzug in die Regale halten darf. 4 von 5 Sternen 


  2. Cover des Buches Tschick (ISBN: 9783499013218)
    Wolfgang Herrndorf

    Tschick

     (2.914)
    Aktuelle Rezension von: Moidlvomberch

    Das Buch wollte ich schon sehr lange einmal lesen, nun hat es endlich geklappt. und ich habe mich sehr darauf gefreut. 

    Ich habe mir schon vor vielen Jahren den Film zum Buch angesehen, konnte mich aber (Gottseidank) nicht mehr daran erinnern.

    Das Buch ist wirklich herrlich zum lesen, ich finde den Schreibstil absolut gelungen und super zu lesen - das Buch selbst habe innerhalb weniger Stunden eines Tages gelesen, da ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte, Die Story selbst finde ich absolut gelungen und sehr schön erzählt. es ist spannend, witzig und sehr unterhaltsam ein schön seichtes Buch das man auf jeden fall lesen kann

    Ein absolutes Muss, daher gibt es für mich eine ganz klare Empfehlung.

  3. Cover des Buches Weil ich Will liebe (ISBN: 9783423216425)
    Colleen Hoover

    Weil ich Will liebe

     (2.297)
    Aktuelle Rezension von: lillyfeereads

    ❗️ACHTUNG SPOILER❗️


    Der erste Teil hat mir deutlich besser gefallen. 

    Den Will aus dem ersten Teil fand ich toll! Der Will aus dem zweiten Teil hat mich sehr sauer gemacht. Es ging ihm nur um Sex und das mit seiner Exfreundin hat er auch total falsch gemacht. Die Sache mit der Vase hat mich auch unglaublich wütend gemacht. Sie ist von Laykens Mutter und sie hat somit ein Anrecht drauf. Will verhält sich total kindisch.

    Ich glaube den Unfall hätte man auch nicht gebraucht, wirkte irgendwie Fehl am Platz. Dann auch an dem Abend, wo sie sich wieder versöhnt haben...

    Mir gefallen hier die beiden Jungs und Kiersten deutlich besser als ihre großen Geschwister. Will und Lake sind in den meisten Situationen gute Erziehungsberechtigte, aber in den wirklichen ernsten sind sie eben selbst noch Kinder und handeln ziemlich kindisch.

    Auch mit der Hochzeit bin ich total unzufrieden und halte die für überstürzt. Es wirkt wie schnell noch ins Ende gepresst, um noch was spannendes zu schreiben.


    Alles in allem hat mir der Schreibstil sehr gefallen, nur die Story war irgendwie ein wenig langweilig und wirkte ein wenig unstimmig. Es gab auch gute Stellen, aber leider haben die schlechten für mich überwogen.


    Ich habe den dritten Teil noch Zuhause liegen und hoffe, dass der wieder besser wird...

  4. Cover des Buches Die Brüder Karamasow (ISBN: 9783746639000)
    Fjodor M. Dostojewski

    Die Brüder Karamasow

     (250)
    Aktuelle Rezension von: Lesung_vor_acht

    Der obligatorisch beste Roman aller Zeiten (Sigi Freud) gleicht einem elefantösen Mammutbrocken. Das rund 1242 Seiten lange Familienepos schildert auf theologischer und psychologischer Ebene den Niedergang einer Familie als exemplarisches Beispiel für das alte Russland. Rein inhaltlich handelt es sich zweifelsohne um ein Meisterwerk. Gewohnt scharfsinnig analysiert Dostojewskij die verschiedenen Milieus und weitet seinen Roman zu einer gewaltigen Gegenwartsstudie aus. Dass es sich trotzdem um ein zeitloses Werk handelt, zeugt von seinen philosophischen Kompetenzen.

    Wie gern würde ich fünf Sterne vergeben! Aber angesichts der Schwächen des Romans kann ich mir das nicht leisten.

    So scharfsinnig Dostojewskij sich mit Theologie und Psychologie auseinandersetzt, so klobig geraten seine Dialoge. Die Handlung des Buchs wäre schnell erzählt, aber aufgrund der haarsträubend überlangen Reden und unnötig detaillierten Monologe (die schon eher an ein Theaterstück erinnern) ähnelt das Buch eher einer Karikatur seiner selbst. Dostojewskij scheint es gänzlich unmöglich zu sein, präzise und genau zu formulieren - er schweift ab, entschuldigt sich durch den Mund seiner Figuren und setzt im nächsten Atemzug zum nächsten Monolog an. Er überlässt nichts der Fantasie. Ähnlich wie Umberto Ecos Werke legt sich auch dieses Buch bereits selbst aus, sodass man sich als Leser nur noch bequem für eine Sichtweise zu entscheiden hat (im Fall der Gerichtsverhandlung für einen der Erzrivalen Kirillowitsch oder Fetjukowitsch). Philosophisch vertreten sind dabei Idealismus (Aljoscha), Zynismus (Iwan), rationaler Materialismus (Kolja Krassotkin), Hedonismus (Fjodor Pawlowitsch), usw. Der angebliche Mörder Mitja steht für das alte Russland und Smerdjakow tritt als ideologisches Opfer Iwans auf. Iwan erkennt in sich selbst den Teufel.

    Das Buch ist ein Meisterwerk. Aber eben ein Meisterwerk mit dramaturgischen Schwächen.


     

  5. Cover des Buches Die Teerose (ISBN: 9783492956024)
    Jennifer Donnelly

    Die Teerose

     (927)
    Aktuelle Rezension von: Sopharoo

    Das Buch ist eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe. Ich liebe daran einfach alles, die Hauptperson Fiona, das Auswandern nach Amerika, Fionas Geschäftssinn, die anderen Charaktere sowie das große Finale in London. Das Buch ist einfach grandios und ich habe es schon oft gelesen und werde es auch noch oft tun. 

  6. Cover des Buches Das Lächeln der Frauen (ISBN: 9783492312417)
    Nicolas Barreau

    Das Lächeln der Frauen

     (975)
    Aktuelle Rezension von: Leseabenteuer

    In dem Buch hat die Restauranbesitzerin Aurelie Liebeskummer. Unglucklichstreift Sie durch die Straßen Von Paris und gelangt in eine Buchhandlung und stößt auf einen Roman, der nicht nur ihr Lokal, sondern auch sie selbst beschreibt. Sie mochte natūrlich gerne den Autor kennenlernen und gelangt an den Verleger Andre. André hat zwei Seiten. Eine warme und eine eher schroffe. Durch seine Lügen verstrickt er sich selbst in ein Chaos. Das fand ich toll gemacht. MIT Aurelie bin ich nicht richtig warm geworden. Ich fand sie naiv und konnte ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen. Es ist eher eine ruhige aber niedliche Geschichte , aber MIT wenig Tiefgang.

  7. Cover des Buches Die Wunschliste (ISBN: 9783426508428)
    Jill Smolinski

    Die Wunschliste

     (1.216)
    Aktuelle Rezension von: LilyWinter

    June erleidet einen Autounfall, ihre Beifahrerin Marissa stirbt. In ihrer Handtasche findet June eine Liste mit Dingen, die Marissa bis zu ihrem 25. Geburtstag hat machen wollen. Fortan setzt sie alles daran, diese Liste umzusetzen und merkt erst gar nicht, wie sehr sich ihr Leben verändert.

    Amüsante, kurzweilige Geschichte, jedoch auch mit tiefsinnigen Momenten!

  8. Cover des Buches Picture of Dorian Gray (ISBN: 9781407159157)
    Oscar Wilde

    Picture of Dorian Gray

     (326)
    Aktuelle Rezension von: lonelyThought

    "The picture of Dorian Gray" dürfte eine, wenn nicht die bekannteste Geschichte Oscar Wildes sein. Innerhalb seines Romans greift er vom Dandytum, über den Ästhetizismus und Hedonismus bishin zur Persönlichkeitsentwicklung und -struktur verschiedene Themen auf.

    Auch die Doppelgängermotivik wird an verschiedenen Stellen aufgegriffen und mit der Spaltung Dorians auf eine interessante Weise umgesetzt. Diese Spaltung kann man auch in Bezug auf die Persönlichkeitsentwicklung als ein Hauptthema ansehen. 

    Anfangs ein Wunsch - vermutlich aus "jugendlichem Leichtsinn" heraus - wird die ewige Jugend Dorians irgendwann zu einem Fluch, der nicht nur seinen Alterungsprozess außer Kraft gesetzt hat, sondern auch einer Ent- und Weiterentwicklung der Persönlichkeit im Wege steht. Das Ende erscheint als eine mehr als logische Konsequenz, um die gespaltenen Teile seiner Seele wieder miteinander verbinden zu können.

  9. Cover des Buches Nachtschicht (ISBN: 9783838752044)
    Stephen King

    Nachtschicht

     (404)
    Aktuelle Rezension von: Miles_DE

    Nach langer Zeit, die Kurzgeschichtensammlung nun beendet.

    Viele der Geschichten sind einfach super, manche waren eigenartig, aber keine war so richtig schlecht. 

  10. Cover des Buches Professor Unrat oder Das Ende eines eines Tyrannen (ISBN: 9783864060397)
    Heinrich Mann

    Professor Unrat oder Das Ende eines eines Tyrannen

     (195)
    Aktuelle Rezension von: bookstories

    In meinem Regal steht eine alte, abgegriffene Taschenbuchausgabe von 1951 des Klassikers "Professor Unrat", in der auf einer der Seiten eine Karrikatur und auf einer anderen Werbung für Pfandbriefe und Kommunalobligationen abgebildet sind. Das hat mich an die alten Jerry Cotton-Hefte des Bastei-Verlags erinnert, die ich als Junge verschlungen hatte, übrigens auch der Geruch und die Beschaffenheit der etwas vergilbten Seiten. Während der Lektüre fand ich auf einer Buch-Plattform dann ein hübsches, in Leinen gebundenes Exemplar für meine Bibliothek, das 1984 im Aufbau-Verlag Berlin und Weimar erschien.


    Heinrich Mann, der ältere Bruder des Nobelpreisträgers Thomas Mann, hat den Roman schon in der Frühzeit seiner Dichterkunst geschrieben, 1905, mit 34 Jahren. Vor diesem Hintergrund und aus diesem Zeitgeist heraus muss man die Ausdrucksweise und Sprache dieses Buchs verstehen und geniessen. Ein vornehmes Deutsch prägt dieses Werk, was mir persönlich sehr gefällt. Zudem besticht der Roman durch satirische Ansätze - Spott und Hohn eigentlich, mit denen Heinrich Mann den damaligen Gesellschaftsstrukturen begegnet. Die einfachen Leute, das sogenannte Proletariat, von dem sich Professor Unrat als Gelehrter in der Geschichte deutlich distanziert, unterhalten sich in ihrer eigenen Mundart. Hin und wieder werden sogar Sätze auf Plattdeutsch eingeschoben, denn die Handlung spielt in der Hafenstadt Lübeck, obwohl das im Buch nie ausdrücklich erwähnt wird.


    Heinrich Mann's Werk gilt als monumentale Karrikatur der wilhelminischen Epoche, wurde sogar verfilmt, kam 1930 mit Marlene Dietrich unter dem Titel "Der blaue Engel" in die Kinos und erlangte Weltberühmtheit. Heinrich Mann erzählt mit subtilem Witz von der späten Leidenschaft eines spiesigen, in die Jahre gekommenen Gymnasialprofessors. Alle nennen ihn Unrat, aber eigentlich heisst er Raat. Deshalb leidet er, weil der Name Unrat ihn erniedrigen und beleidigen soll, doch letztlich leidet er auch dann, wenn jemand ihn nicht so nennt, denn dies empfindet Unrat als Ignoranz, als Unverschämtheit, da er sich mit Unrat ja schon identifiziert. Die ganze Welt hat sich gegen ihn gestellt, so zumindest nimmt Unrat seine Aussenwelt war. In Wirklichkeit ist er es, der alle Menschen hasst, die ganze Gesellschaft ist seiner nicht ebenbürdig und würdig, denn alle Bürger der Stadt waren irgendwann seine Schüler, die nichts taugten, die er alle schon ins Kabuff gesteckt hat und von denen keiner je das Klassenziel erreicht hat. Seine drei grössten Widersacher sind die drei Schüler Lohmann, von Ertzum und Kieselack. Diese bringen ihn bis zur Weissglut, die in gelegentlichen Wutausbrüchen vor der Klasse Ausdruck findet. Zorn und Verachtung sind die Kräfte, die Unrat vorantreiben. 


    Diese scheinbare Verbindung Lohmanns zur Künstlerin Fröhlich, die Lohmann in einem seiner Aufsätze erwähnt, lässt Unrat nicht mehr los. Er beschliesst, die Künstlerin zu finden. Des Abends irrt er durch dunkle Gassen, erntet überall Spott, eckt in einer Kneipe im Hafengebiet an, und glaubt, bei einem nächtlichen Besuch in des Schuhmachers Haus über den Aufenthalt der Künstlerin kundig zu werden. Diese Szene hat für mich schon fast kafkaeske Züge (obwohl Manns Werk ja vor Kafkas Zeit entstand), als Unrat sich lange nach Feierabend vom Schuhmacher bei Kerzenlicht ein paar Stiefel anmessen lässt und den Schuhmacher und seine Frau hierfür von der Einnahme ihrer Mettwurst abhält. 


    So verschiebt sich das Wirken Unrats, nachdem er die Künstlerin Fröhlich tatsächlich in einem Vergnügungslokal ausfindig machen kann, wo sie als Tänzerin und Sängerin auftritt, mehr und mehr vom lärmenden Klassenzimmer in den Blauen Engel. Zu Unrats Leid gehen dort auch die besagten drei Schüler ein und aus. Und da Unrat sich auf seine spiesige Weise mit der Künstlerin Fröhlich im Hinter- und Garderobenzimmer des Lokals anfreundet und dort während der nächtlichen Auftritte zur Kulisse und zum Sittenprediger zu werden scheint, verschiebt sich sein Zorn mehr und mehr auf die einfachen Besucher des Lokals, den Abschaum sozusagen, der der Künstlerin Fröhlich, die Unrat für sich zu beanspruchen beginnt, nicht würdig sind. Gesellschaftliche Klassenunterschiede treffen aufeinander. Auf der einen Seite die durch Unrat vertretene gesittete und gebildete Oberklasse, auf der anderen Seite das einfache, sich amüsierende Proletariat. 


    Unrats Machtkampf mit Lohmann, von Ertzum und Kieselack, die immer zu Zeiten im Vergnügungslokal sind, wenn Unrat es nicht ist, wird nun zusätzlich geschürt. Wo Unrat sich vorher in Sachen Wissen und Intelligenz klar im Vorteil sieht, kommen nun Besitzansprüche an eine aufreizende Frau hinzu. Natürlich bespitzeln sich beide Seiten gegenseitig, und amüsant ist die Szene, als ein alter, beinahe taubstummer Professor der Schule mit einem jungen Lehrer den blauen Engel aufsucht, um Umrats Verhalten am nächsten Tag im Lehrerzimmer zu tadeln und ihn an seine erzieherischen Pflichten zu erinnern. Die Nachstellung Unrats erfährt einen Höhepunkt, als die drei Schüler ihm und der Künstlerin Fröhlich ins Obergeschoss des Lokals folgen und dort durchs Schlüsselloch blicken, was eine Konfrontation im Kabuff des Lokals zur Folge hat, die nicht so endet, wie die drei Schüler sich das vorgestellt haben. Unrats Machteinfluss aus dem Schulzimmer ist auch hier, im Hinterzimmer eines Vergnügungslokals, nicht zu brechen. 


    Als die drei Schüler angeklagt werden, ein Hünengrab im Wald verunstaltet zu haben und vor Gericht gestellt werden, prallen erneut die beiden Parteien aufeinander, denn Unrat, der für die Anklage verantwortlich ist, sitzt ebenfalls im Gerichtssaal. Als auch die Künstlerin Fröhlich befragt wird, gerät Unrat in Bedrängnis und ist mit seinem unkontrollierten Auftreten vor Gericht verantwortlich für sein in der Folge arg beschädigtes Ansehen in der Stadt. Aus der Schule wird er entlassen. 


    Auch mit der Kirche rechnet der Autor ab, als Unrat in seinen dunkelsten Stunden Besuch vom Pastor erhält, der ihn wieder auf die richtige Bahn bringen will und in seinen Bekehrungen die Künstlerin Fröhlich beleidigt (ein Schlag Mensch, der es ja nicht wert sei, seine Existenz auf den Kopf zu stellen). Da kommt Unrat zur Besinnung und kann seinen Unmut über die Künstlerin, die ihn mit Kieselack betrogen haben soll, ablegen. Die Rachgier soll über die Eifersucht siegen, denn Kieselack fliegt deshalb aus der Schule. Den Abschnitt, wo Unrat der Künstlerin Fröhlich seine Zuneigung offenbart und Lebensauffassung kundtut, musste ich mehr als einmal lesen, auch die Bedeutung gewisser Wörter nachschlagen, um zu verstehen, was Unrat eigentlich sagen will. 


    So umständlich vornehm dies klingen mag, Unrat will damit wohl ausdrücken, dass durch den aufreizenden Einfluss der Künstlerin und Vergnügungsdame Fröhlich - übrigens ein gelungener Name für diese Person - letztlich dasselbe erreicht werden kann wie durch seine Zucht und Tyrannei gegenüber seinen Schülern - nämlich einer dummen, der Menschheit nicht würdigen Person die offenstehende Laufbahn verlustig zu machen und sie zu kompromittieren. 


    Eine unerwartete Begebenheit - "es is nich immer alles so, wie mancher woll meint" - und die weiteren Geschehnisse will ich an dieser Stelle nicht zusammenfassen, um nichts vorweg zu nehmen. Heinrich Mann schildert im letzten Viertel des Buches hauptsächlich aus einer allgemeineren Erzählperspektive und dringt nicht mehr allzusehr in die Tiefe seiner Figuren ein. Aber da die Personen mittlerweile gut bekannt sind, wird dies nicht als Mangel empfunden. Interessant zu beobachten ist jedoch der Wechsel der Ausdrucksweise, wenn Mann aus dem Bewusstsein der Künstlerin Fröhlich spricht. Und im Schlusskapitel kommt der Autor zu Lohmann zurück, dem grössten Widersacher Unrats, der eigentlich gar kein Widersacher ist, und mit der Schilderung aus Lohmanns innerstem Empfinden von Leere und Klarheit eilen wir dem Ende der Geschichte entgegen. 


    Für mich ist dieser Klassiker ein Lesegenuss. Nicht nur die Hauptcharaktere, selbst Nebenfiguren wie zum Beispiel der Schuhmacher Rindfleisch, wirken sehr authentisch und originell. Die gehobene, altmodische, vornehme Sprache muss man mögen, sonst macht die Lektüre keinen Spass. Es ist herrlich mit anzusehen, wie Unrat in seinem selbst erschafften Leid ertrinkt. Wie anfänglich sein Zorn ihn vorantreibt, später sein Triebverhalten ihn verführt und "einen alternden Mann alle Grundsätze vergessen lässt", und wie letztlich seine einzige Lebensmotivation die Rachgier ist. Denn alles setzt er daran, gemeinsam mit der Künstlerin Fröhlich Macht über die ganze Stadt zu erlangen. Wir nehmen teil an Unrats Leid, ohne selbst mitleiden zu müssen, in der Rolle des distanzierten Beobachters werden wir Zeuge einer bemitleidenswerten Karrikatur. Das Thema Verführung ist zeitlos und immer aktuell, aber in der Zeit, in der die Geschichte spielt, und in Manns Erzählkunst erhält es einen zusätzlichen Reiz. Eine bizarre, etwas ausserordentliche Liebesgeschichte vielleicht.


    Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/gelesenes 


  11. Cover des Buches Der Besuch des Leibarztes (ISBN: 9783446242500)
    Per Olov Enquist

    Der Besuch des Leibarztes

     (111)
    Aktuelle Rezension von: Viv29

    "Der Besuch des Leibarztes" erzählt die wahre Geschichte des Johann Friedrich Struensee, der Ende des 18. Jahrhundert bemerkenswerte Reformen in Dänemark einführte, letztlich aber den Machtspielen am dänischen Königshof zum Opfer fiel. Als ich zum ersten Mal über diese tragischen Geschehnisse las, war ich geradezu erschrocken über die Zustände am Königshof, die Skrupellosigkeit einiger der Agierenden und die Ereignisse, die sich als Material für einen opulenten Roman geradezu anbieten. So war ich auf die Umsetzung dieses Romans natürlich sehr gespannt.

    Diese Ausgabe ist Teil der Fischer Taschenbibliothek, die ich aufgrund ihrer ansprechenden Gestaltung generell sehr erfreulich finde. Auch "Der Besuch des Leibarztes" ist gelungen - im ungewöhnlich kleinen Buchformat der Reihe, mit einem hochwertigen festen Einband und einem dezenten Titelbild. Haptisch angenehmes Papier und ein Lesebändchen vervollständigen die schöne Ausgabe.

    Der Schreibstil Per Olov Enquists ist gewöhnungsbedürftig, einige Aspekte fand ich nicht sehr angenehm. Er beginnt das Buch mit der Phase zehn Jahre nach Struensees Hinrichtung, beschreibt uns Personen und Geschehnisse lebendig, greift hierzu auch auch zeitgenössische Quellen zurück. Das geschieht im Buch häufig - inwiefern diese Quellen authentisch sind, läßt sich mangels Quellenangaben für mich nicht nachvollziehen, ich gehe aber davon aus, daß sie authentisch sind, und letztlich ist es ein Roman, kein Sachbuch. Sie komplementieren den Romantext sehr gut, wenn sie auch teilweise zu ausführlich wiedergegeben werden. Diese lebendige Schilderung am Buchanfang wird dann allerdings von recht langatmigen theoretischen Exkursen und Überlegungen abgelöst. Auch dies zieht sich durch das Buch. Einerseits sind wir durch farbige Erzählungen und gut dargestellte Charaktere ganz nah am Geschehen dabei, ich fühlte mich beim Lesen oft regelrecht in die Schauplätze hineinversetzt. Andererseits ergeht sich der Autor nur zu gerne in lange theoretische Passagen, die oft langweilig sind und das Geschehen zäh unterbrechen.

    Nach jenem ersten Teil geht der Autor in der Geschichte zurück und berichtet ab dann chronologisch von der Kindheit des dänischen Königs Christian bis zur Hinrichtung Struensees. Es gelingt hier sehr gut, Christian, der geisteskrank war und so zur Marionette der Machtgierigen am Hofe wurde, eindringlich und echt darzustellen. Wir erleben einen Jungen, später einen jungen Mann, der an der erbarmungslosen Erziehung bei Hofe unbeschreiblich leidet, der so gerne alles richtig machen möchte, aber das Rüstzeug dafür nicht hat und der trotz seiner Krankheit - die allen wohl bekannt ist - in die Rolle des von Gott gesandten absoluten Herrschers gesteckt wird. Sein Leid wird beeindruckend vermittelt und wirft ein klares Licht darauf, wie all diese Ereignisse möglich waren. Auch seine Frau Caroline Mathilde, eine englische Prinzessin, die Opfer der machtpolitischen Heiratsentscheidungen europäischer Königshäuser wird, wird von Enquist zum Leben erweckt. Ihre Ängste, ihre Einsamkeit und Sehnsüchte, stellen sich deutlich dar. Die seltsame Beziehung dieser beiden gezwungenen Eheleute ist ebenfalls sensibel dargestellt. Es ist meines Erachtens die größte Stärke dieses Buches, uns diese historischen Persönlichkeiten so menschlich nahezubringen. Struensee schließlich, der zum verhängsnisvollen Dritten in dieser unglücklichen Konstellation werden wird, gewinnt ebenfalls farbige Kontur, die - soweit ich das ermessen kann - mit der historischen Person gut übereinstimmt.

    Während also Charakterzeichnung und Atmosphäre stilistisch gelungen sind, stören nicht nur die oben erwähnten theoretischen Exkurse das Lesevergnügen. Auch die zahlreichen Wiederholungen haben mir gar nicht zugsagt. Sie sind als Stilelement beabsichtigt, das merkt man, aber sie sind kein erfreuliches Element, sind überflüssig, anstrengend. Auch die Faszination des Autors mit dem männlichen Unterleib nimmt manchmal überhand. Inwieweit es zur Geschichte beiträgt, wenn man bei manchen Szenen genauestens über jede Bewegung des männlichen Geschlechtsorgans informiert wird und die Notwendigkeit der ständigen Auslebung des Geschlechtstriebs des Königsvaters, des Fortpflanzungsaktes des Königs ausführlich und immer wieder besprochen und erwähnt wird, bleibt dahingestellt. Ich fand es so detailliert eher ermüdend und unnötig.

    So war ich beim Lesen hin- und hergerissen. Einige Szenen sind so tiefgehend berührend, daß ich ganz begeistert war. Viele Szenen sind so zäh und überflüssig, daß ich nur den Kopf schütteln konnte. Insgesamt ist der Schreibstil nicht unbedingt mein Fall. Allerdings ist die Geschichte um Struensee, Christian und Caroline so lebhaft geschildert, wird uns so nahegebracht, ist historisches Geschehen so farbig echt geworden, daß ich froh bin, das Buch gelesen zu haben.

  12. Cover des Buches Unter Null (ISBN: 9783462318937)
    Bret Easton Ellis

    Unter Null

     (146)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Trautwein

    Oft ist es ja so, dass hochgepriesene Bücher nicht das erfüllen, was man erwartet. Das hier ist so ein Negativbeispiel. Es ist ein Sammelsurium von Erlebten oder Erfundenen. Geschichten aus einem verwöhnten, drogennehmenden Jungen. Die Schreibart ist ok, mal was anderes, aber die Geschichte hat mich nicht vom Hocker gerissen. Zum Glück ist das Buch dünn, denn sonst hätte ich eventuell abgebrochen, was SEHR selten vorkommt.

  13. Cover des Buches Albträume (ISBN: 9783453436862)
    Stephen King

    Albträume

     (216)
    Aktuelle Rezension von: alice_through_the_looking_glass

    Stephen King hat sich schon vor langer Zeit einen Namen gemacht und zur Zeit der Neuverfilmung von "Es" lag das gleichnamige Buch dann auch auf meinem SuB (Stapel ungelesener Bücher). Ich bin allerdings recht schnell auf den ersten zwanzig Seiten stecken geblieben. Die endlosen, verschachtelten Beschreibungen von Stephen King haben mich abgeschreckt, bevor ich mich richtig gruseln konnte. Das fand ich ziemlich bedauerlich und ich habe mich weiter in der Liste seiner veröffentlichten Werke umgesehen. 

    Dann ist mir dieses Buch aufgefallen und ich habe beschlossen, den Geschichten und dem Schreibstil eine weitere Chance zu geben. Ganz nach dem Motto: Bei Kurzgeschichten muss sich selbst Stephen King kurzfassen. Die 21 Kapitel sind voll von gut geschriebenem, teilweise übernatürlichem Grusel, Spuk und Horror. Jede Geschichte habe ich verschlungen und mich genauso schön gegruselt, wie ich es voller Vorfreude erwartet habe. Die drei Sterne habe ich vergeben, da mich natürlich nicht jede Geschichte gleich gut für sich eingenommen hat und weil ich trotz dieses Buches (welches mir sehr gefiel) nicht alle anderen Werke von King lesen werde. Ich bin froh, dieses Buch für mich entdeckt zu haben, besonders für die Halloweenliebhaber*innen und die dunkle, düstere Jahreszeit ist es perfekt.

  14. Cover des Buches Ein ganz einfacher Plan (ISBN: 9783596176175)
    Scott Smith

    Ein ganz einfacher Plan

     (46)
    Aktuelle Rezension von: meine_1000_leben

    Ein ganz einfacher Plan!?

    Drei Männer finden an Silvester 4 Millionen Dollar in einem Flugzeugwrack. Ihr Plan: Sie wollen ein halbes Jahr warten, bevor sie das Geld unter sich aufteilen. Natürlich dauert es nicht lange, bis der Erste seinen Anteil haben möchte, da sind gerade ein paar Wochen vergangen. Und ab da nimmt das Ganze seinen Lauf.


    Schon mal vor weg: Es klingt spannender als es ist! Das Prädikat Thriller, at es meiner Meinung nach nicht verdient. Einen Thriller zeichnet sich für mich dadurch aus, dass man vor lauter Spannung jede Seite schneller liest, um zu wissen wie es weitergeht. Das war hier nicht der Fall.


    Die Geschichte wird aus der Ich - Perspektive erzählt. Wir sind Hank, der mit seinem Bruder und dessen Kumpel, das Geld findet. Zunächst überwiegen die Zweifel, ob er das Geld behalten soll oder bei der Polizei abgibt. Aber irgendwann legt sich bei ihm ein Schalter um und er verteidigt die Kohle. Dazu kommt noch seine Frau, die ihn darin unterstützt. Eine sehr pragmatische Frau allerdings! Trotz der vielen Morde, die Hank während der Geschichte begeht, hält sie an dem Geld fest und sagt schlicht: Wir sind nicht schuld das sie tot sind. Aber sonst wären wir geschnappt worden.


    Weder die krasse Veränderung von Hanks Charakter, noch die zahlreichen Morde fand ich besonders spannend. Es ging einfach nur darum, alle Mitwisser zu erledigen.

    Über die letzten hundert Seiten hab ich mich echt gequält, um zu erfahren ob sie noch festgenommen werden oder nicht. Das Ende war dann auch sehr platt, nicht überraschend und enttäuschend.


    Mir war es als Thriller zu wenig und mit dem Hauptprotagonisten konnte ich auch nicht wirklich was anfangen. Daher leider nur 2,5 von 5 ⭐. 

  15. Cover des Buches Justine oder Die Leiden der Tugend (ISBN: 9783458360421)
    Marquis de Sade

    Justine oder Die Leiden der Tugend

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ich hatte mich als Teenager schon an Marquis de Sade gewagt, hatte ihm damals jedoch nicht viel abgewinnen können.
    Heute, ein paar Jahre reifer, und um ein paar Spielformen des Sex reicher, wurde es Zeit mich mal wieder mit dem Marquis zu beschäftigen.

    Um es gleich vorweg zu nehmen. Der Marquis ist weder ein guter, noch besonders origineller Schriftsteller. Seine wohl größte Stärke liegt darin, dass er aus seiner Leidenschaft Romane gebastelt hat, die vor allem durch eine nicht enden wollende Aneinanderreihung von Grausamkeiten besteht. Was spätestens nach hundert Seiten ziemlich ermüdend wird.

    Interessant werden die Bücher vom Marquis, wenn man hinter die Geschichte zu schauen beginnt.

    Zum beispiel, inwieweit die Schilderungen der frustrierten Fantasie eines Eingesperrten, oder womöglich ein ungeschöntes Moralbild der scheinheilgen Menschengesellschaft darstellen. Wurde er womöglich eingesperrt, nicht weil er gegen die "guten Sitten" verstieß, sondern vielmehr Geheimnisse auspauderte, die verborgen bleiben wollten?

    Die eingestreuten philosophischen Betrachtungen über die Vorteile der Grausamkeit sind ebenfalls sehr interessant. Nicht nur, weil sie ganz offensichtlich von diversen populären Philosophen geklaut wurden, sondern auch, weil sie in ihrer Aufdringlichkeit vor allem den Hass das Marquis auf die Menschenregeln spiegeln.

    Sind seine wütenden Bücher Ausdruck eines Protests? Gegen Spießigkeit und Verlogenheit? Und sind die geschilderten Grausamkeiten womöglich reiner Selbstzweck? Sollen sie die provozieren und verletzen, die ihn mit ihrer Kleinbürgerlichkeit verletzten? Schreiben als Rache?

    Wie gesagt, der Marquis war kein besonderer Schriftsteller. Aber ich möchte ihn als hervorragenden Gesellschaftskritiker bezeichnen.  Indem er seine geile Sucht öffentlich machte, entblößte er die Krankheit und Gestörtheit der ganzen Gesellschaft (nicht nur seiner Zeit). Und unter diesem Gesichtspunkt werdens eine Bücher fast schon unterhaltsam. Es wird ein wenig erfreuliches Bild der Menschen gezeichnet - und das ist inmitten der weitverbreiteten Schönschreiberei ungeheuer erholsam.
  16. Cover des Buches Die Hurenkönigin (Die Hurenkönigin ermittelt 2) (ISBN: 9783548283760)
    Ursula Neeb

    Die Hurenkönigin (Die Hurenkönigin ermittelt 2)

     (73)
    Aktuelle Rezension von: DANTE

    Frankfurt 1511. Ursel Zimmer ist Vorsteherin der städtischen Hurengilde. Kurz vor der Sperrstunde verlangt ein Freier nach der Hübscherin Rosi. Kurz bevor dieser wieder geht, bietet er Rosi ein Geschäft an, sie bekommt einen Gulden sofort und einen zweiten, wenn sie sich am Folgetag mit seinem Herren trifft. Roswitha, die schon seit langem davon träumt, das Hurenleben aufzugeben willigt ein. Als Ursel die Nachricht erhält, dass Roswitha bestialisch ermordet wurde, der mutmaßliche Täter aber vehement bestreitet die Tat begangen zu haben, beginnt Ursel der Sache nachzugehen und begibt sich bei ihren Ermittlungen in große Gefahr. 

    Der Schreibstil der Autorin zeigt sich durchgehend flüssig und angenehm lesbar. Die Darstellungen der Umgebung und der Lebensweise der damaligen Zeit wirken authentisch und farbenfroh. 
    Die Charaktere sind glaubwürdig, detailiert und lebensnah beschrieben, sodass man schnell einen Bezug zu ihnen bekommt und sie ins Herz schließt. 
    Ursula Neeb gelingt es spielend den Leser in ihren Bann zu ziehen und ihn lange im Dunkeln tappen zu lassen. Ein durch und durch gelungener Roman, der die Elemente des Historischen Romans und die des Krimis prima mit einander kombiniert. 
  17. Cover des Buches Schattenhaus (ISBN: 9783499255403)
    Alex Reichenbach

    Schattenhaus

     (7)
    Aktuelle Rezension von: abuelita

    …aber viel zu viel verschiedene „Baustellen“ in meinen Augen. Hier wäre weniger mehr gewesen….

    Hauptkommissar Winter kommt aus dem Urlaub zurück und findet einen  Fall vor, der scheinbar schon fast gelöst ist: ein grausamer Doppelmord an einem jungen Ehepaar. Winter ist mit dem angeblichen Täter nicht zufrieden, aber sein Chef würgt ihn ab  - außerdem merkt er, dass er es mittlerweile doch mit sehr intriganten Kollegen zu tun hat….

    Also ermittelt Winter eher heimlich weiter, unterstützt von Hila Aksoy. Zwischen den Beiden muss es wohl in einem Vorgängerband Ärger gegeben haben – hier aber verstehen sie sich ganz gut. Zu gut? In Winters Ehe steht es jedenfalls nicht zum Besten…

    Auf jeden Fall – hier ein Fall, dort ein neuer, der alte dazu – es war mir trotz aller Spannung einfach zu überladen. Ein dramatischer Show-Down am Ende und eine Auflösung, die ich persönlich nicht so vorhergesehen hatte.

    Dass nun den Medien jemand zum Fraß vorgeworfen wird - - nun, diese Kritik an der Gesellschaft bleibt doch reichlich blass. Und Winter „gewinnt“ nichts in diesem Sinne – aber das müsst Ihr schon selber lesen. Es hätte mich ja interessiert, wie es mit diesem Kommissar weitergeht – aber ich habe bisher nirgends eine Fortsetzung gefunden.

  18. Cover des Buches Zungenküsse mit Hyänen (ISBN: 9783351035365)
    Else Buschheuer

    Zungenküsse mit Hyänen

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Alexandra_vom_Buecherkaffee
    „Es geht uns gold. Wir sind verlogen. Wir sind käuflich. Wir trennen den Müll. Wir wissen nicht, was Liebe ist. Wir haben unseren Platz in der Gesellschaft gefunden. Ganz oben."

    Ein kleiner Einblick:

    Michel "Meikel" - 33 Jahre, Jungfau, Loser sondergleichen. Von seiner Mutter dem wahren Leben vorenthalten, hütete er abends das Sofa und schaute mit ihr Filme. Bis das Leben ihn doch einholt und er beschließt, mit einer Tupperdose voller Bohneneintopf unterm Arm und mit 1000 Euro in der Hosentasche (geklaut aus Mutters Kopfkissen) Hals über Kopf abzuhauen. Er landet in der Großstadt Rizz, in der sein Onkel Big Ben Boss des "Mittagskuriers" ist und er beschließt, bei ihm für einen Redaktionsjob anzuheuern. Eine Wohnung hat er schnell gefunden. Als er seinem Onkel erzählt, dass er in der Wohnung der kürzlich verstorbenen "roten Müllerin" lebt, einer exzessiven Schauspielerin, deren mysteriöser Tod noch nicht aufgeklärt ist, stellt dieser ihn auch prompt ein und Michael soll nun eine Exclusivstory zur wahrscheinlich hübschesten Leiche von Rizz schreiben. Er taucht ein in das ausschweifende Leben der Müllerin und wird nach und nach auch Teil ihres Lebens. Er ist fast schon besessen von ihr, lernt ihre Freunde und Feinde kennen und versinkt im unerhört frivolen Leben der Großstadt und schließt einen Pakt mit dem Teufel ... ähm, Müller.
    Wird er vollkommen untergehen oder wird dies die Story seines Lebens werden? Wird die rote Müllerin ihn als Mann wieder auferstehen lassen?

    Meine Gedanken zu dem Buch:

    Als ich kürzlich las, dass es ein neues Buch von Else Buschheuer geben soll, zögerte ich nicht lange und beschloss umgehend: das will ich lesen! Zumal mich der sehr ausgefallene Titel und die Leseprobe dazu sehr neugierig machten. Ich habe vor einigen Jahren (es dürfte sicher schon 8-10 Jahre her sein) "Ruf.Mich.An" gelesen und dieses Buch steht immer noch in meinem Regal, weil es mir damals wirklich gut gefallen hatte. Es erschienen wohl noch weitere Romane der Autorin danach, aber ich verlor es doch aus den Augen - bis ich eben jetzt auf "Zungenküsse mit Hyänen" aufmerksam wurde.
    Wer Else Buschheuer kennt, der weiß, die Autorin schreibt sehr gradlinig, sehr authentisch und mit einer gehörigen Portion Sarkasmus. Sie gönnt ihren Protagonisten und auch der ganzen Thematik einen teils bissigen, teils trockenen Humor, der dem Buch das gewissen Etwas gibt und auch mich immer wieder schmunzeln lies. Das Sozialleben wird mit einem Augenzwinkern auf die Schippe genommen, es treffen die unterschiedlichsten Charaktere aufeinander, die aus den unterschiedlichsten Schichten stammen, unterschiedliche Präferenzen haben und eigentlich gar nicht so recht zusammenpassen wollen. Aber doch haben sie im tiefen Inneren alle ein Grundbedürfnis, egal ob Arm, ob reich, ob hetero oder schwul, ob hübsch oder hässlich, Muttersöhnchen oder Geschäftsmann - die Gier nach Macht, Anerkennung und nach Freiheit steckt doch bis zu einem gewissen Grade in jedem - bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Else Buschheuer spart nicht an kleinen gesellschaftskritischen Sticheleien und schraubt ihre Protagonisten oft auf die ureigensten Instinkte zurück. Lasterhafter Sex, Macht , Geld - in der knallharten Geschäftswelt muss man eben "Zungenküsse mit Hyänen" tauschen... oder man geht unter im Großstadtdschungel.

     "So war das nun mal im Leben. Es gab Groß- und Kleintiere. Großtiere waren schon immer groß, Kleintiere blieben immer klein. Kein Großtier konnte jemals ein Kleintier sein und vice versa."
    Seite 213

    Else Buschheuer führt den Leser geradewegs und unbarmherzig in einen Dschungel voller schräger Figuren, voller Exzesse, frivoler Ausschweifungen und zügelloser Fantasie. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und ihr kriminologisch angehauchter Roman strotzt nur so vor knochentrockener und doch unglaublich humorvoller Ehrlichkeit. Hier wird nicht auf Etikette geachtet, sondern man taucht schonungslos in die Gedanken und Taten der Protagonisten ein. "Schenial!!!"
    Die Charaktere bekamen Leben eingehaucht und ein jeder von Ihnen seinen eigenen Stempel aufgedrückt. "Klarhabbisch" trat zum Beispiel nur im Hintergrund auf und doch amüsierte er mich köstlich. Big Ben oder Müller, der Schwule David, Frau Puhvogel, Griltli mit ihren Krücken, die frivole Kuki Bobito... Alles Unikate sondergleichen! Und doch schwebt über allen Meikels Mutter - die Frau, die "die Hosen anhat."
    Wenn es Orte wie "Dingenskirchen" und "Rizz" tatsächlich geben würde, ich würde sie vom Gefühl her direkt in den Ruhrpott setzen. Denn dieses Buch verströmte für mich eine gewisse Ruhrpott-Atmosphäre :)

    Kurz & gut - mein persönliches Fazit

    Else Buschheuer's Schickeria-Burleske faszinierte, schockierte, amüsierte mich und es gab Momente, da dachte ich: "Habe ich das gerade tatsächlich gelesen?" - und doch kann / muss ich sagen, ich bin begeistert! Mich konnte die Autorin mit ihrem sehr skurrilen Werk in der Tat überzeugen und ich musste wirklich oft herzlich lachen über die schrägen Situationen und noch schrägeren Protagonisten. Unerhört, lasterhaft - und doch faszinierend!
    "Zungenküsse mit Hyänen" ist kein Buch, dass man man eben so einfach empfehlen kann - oder auch nicht. Auf dieses Buch muss man sich einlassen können. Zu diesem Buch kann ich nur sagen: "Entweder man liebt es - oder man hasst es"
    Ich fand es ... absolut "Schenial" :-)

    (c) Alexandra
    buecherkaffee.blogspot.de
  19. Cover des Buches Saligia (ISBN: 9783407746948)
    Swantje Oppermann

    Saligia

     (140)
    Aktuelle Rezension von: june_london

    Inhalt: Keira leidet unter ihrem immer präsenten Zorn und extremen Wutausbrüchen. Sie erfährt, dass sie eine Saligia - ein Mensch, der eine der sieben Todsünden in sich trägt - ist. Keira wird in einem Internat für besondere Menschen wie sie aufgenommen, doch wegen ihres unkontrolliertem Zorns fällt es ihr schwer sich in die Gemeinschaft einzufügen. Außerdem scheinen alle in dem Internat ihre ganz eigenen Geheimnisse zu haben.

    Eindruck: Mir hat die Grundidee von Menschen, die jeweils eine der sieben Todsünden in sich tragen und diese mit ihrem Charakter repräsentieren gut gefallen. Als Leser begleitet man Keira und erfährt viel über ihre Gefühle und Gedanken und woher ihr Zorn kommt. Aber auch die anderen Charaktere sind interessant und entsprechend ihrer jeweiligen Sünde/Gabe unterschiedlich. Es gibt zum Beispiel ein Mädchen, dass die Habgier in sich trägt und heimlich ihre Mitschülerinnen beklaut und sich immer viel zu viel Essen auf den Teller schaufelt. 

    Ein wichtiger Handlungsstrang der geschichte ist die Aufklärung des Verschwindens einer Internatsschülerin. Die Auflösung dieses "Falls" habe ich so nicht kommen sehen, weshalb ich bis zum Schluss mitfiebern konnte.

    Ich hätte mir ein kurzes Glossar mit den Begrifflichkeiten zum Beispiel die Namen der Sünden (Luxuria, Ira, Gula,....) gewünscht, da es zwar in der Geschichte erklärt wird, ich aber trotzdem immer wieder durcheinander gekommen bin.

    Ich wurde gut unterhalten und es kam auch Spannung auf, aber richtig umgehauen hat mich die Geschichte nicht. Das Ende wirkt als sollte es eine Fortsetzung geben, die ich gerne lesen würde, da es einen kleinen Cliffhanger gibt und einige Fragen offen geblieben sind. Bisher ist aber noch kein Folgeband erschienen (Stand Nov 2022). 

    Ich empfehle dieses Buch allen Leser*innen ab 12 Jahren, die gerne Internatsgeschichten (mit einem Hauch übernatürlichem) lesen.

  20. Cover des Buches Trucks (ISBN: 9783404130436)
    Stephen King

    Trucks

     (111)
    Aktuelle Rezension von: weinlachgummi
    Hier gibt es 4 Kurzgeschichten von Stephen King.

    Trucks, Lkw´s und Pkw´s werden lebendig. Ohne große Umschweife wird der Leser ins geschehen geworfen. Die Geschichte hätte auch ein paar mehr Seiten vertragen, aber das Gefühl der Hilflosigkeit und Ohnmacht kommt gut raus. Nicht unbedingt Gruselig, aber erschreckend.

    Kinder des Zorns, der Plot war mir dank gefühlten 20 Teilen der Film Adaption bekannt.  Der Geschichte merkt man an, dass sie alt ist. Nicht wegen fehlender Handy, sondern wegen dem Verhalten des Ehepaares, hier ist die Geschlechterrolle, die heute ja recht verworfen ist noch völlig intakt. Mann schlägt Frau, wenn sie nervt und Frau hat nichts zusagen, das hat mich als Frau natürlich etwas gestört.

    Der Mauervorsprung, sehr schöne Geschichte, konnte sie mir gut Vorstellen. Hier wird gezeigt wie sich ein Mensch unter extremen Umständen verändern kann und was er bereit ist zu tun. Das Ende war sehr schön.

    Quitters, Inc., meine Lieblingsgeschichte in der Sammlung. Sehr realistisch, wer weiß ob es dies nicht wirklich gibt. Der reinste Psychoterror und doch hat es wahre Aspekte. Vielleicht bringt die Geschichte Menschen dazu, das Rauchen aufzuhören oder sie sorgt dafür, dass sich keiner mehr Hilfe bei dem Thema holt, ich wäre ein Kandidat für letzteres, wenn ich nicht vor Monaten aufgehört hätte.
  21. Cover des Buches Arrowood - In den Gassen von London (ISBN: 9783959671743)
    Mick Finlay

    Arrowood - In den Gassen von London

     (60)
    Aktuelle Rezension von: killerprincess

    Meinung
    Das Setting des viktorianischen Londons in Arrowood ist wirklich sehr gut gelungen. Es spielt zur gleichen Zeit wie Sherlock Holmes und letzterer ist sogar quasi der persönliche Nemesis des Protagonisten. Leider haben Holmes & Watson etwas, was Arrowood nicht hat, nämlich eine kluge Kombinationsgabe und Charme. Arrowood ist zwar auch ein intelligenter Detektiv, manchmal aber im Umgang mit seinen Mitmenschen ein bisschen grob und bei der Lösung des Falls war auch viel Glück im Spiel. Auf vielen Seiten war es ein unergiebiges Rumgestocher, wodurch das Buch doch seine Längen hat. Der Fall wird irgendwann wahnsinnig verzwickt, keiner spielt mit offenen Karten. Vielleicht hätte man es im ersten Band ein bisschen einfacher halten sollen, auch was die Anzahl involvierter Personen angeht.

    Fazit
    Ich fand das Buch insgesamt solide, vor allem Setting und leicht schrullige Charaktere machten es aus. Den Fall würde ich eher durchschnittlich bewerten. Der Schreibstil war gut, nur der Spannungsbogen schwächelt zwischendurch. Ob ich den zweiten Band lesen werde... ich weiß es nicht. Ich glaube, es gibt Bücher, bei denen ich mir eher sich bin, dass sie richtig gut werden könnten.

  22. Cover des Buches Juliette oder die Vorteile des Lasters (ISBN: 9783548268613)
    Marquis de Sade

    Juliette oder die Vorteile des Lasters

     (33)
    Aktuelle Rezension von: GilbertvonLuck
    20 Jahre war ich alt, als ich das Buch in die Hand bekam.
    Ich traute meinen Augen nicht. Auf Seite 17 war ich zum ersten Mal erregt.
    Danach war ich erschüttert über mich selbst. Ein halbes Jahr voller Selbstzweifel benötigte ich, um zu akzeptieren, dass Grausamkeit im Menschen ebenso vorhanden ist wie Liebe und dass Fantasien und reales Handeln zweierlei sind.

    Werter Leser: Lass' alle Hoffnung fahren!
    "Juliette oder die Vorteile des Lasters" ist nicht herkömmlich deviant, paraphil  oder "pervers" - dieser Roman ist grenzenlos in seinen ausschweifenden Inhalten. Er passt nicht ins herkömmliche "BDSM"-Klischee, sein Inhalt macht vor nichts Halt und kennt KEINE Tabus. Die geschilderten Ausschweifungen enden mit Vorliebe in Lustmorden, die Juliette mit überschwappender Begeisterung begeht!
    Auch Eltern und Kinder werden nicht geschont - wobei ich nie begriff, warum die Darstellung des Mordes an einem Menschen schlimmer sein sollte als die an einem anderen. Schließlich gibt es bezüglich des Lebensrechtes eines Menschen keine Wertigkeit, wonach etwa eine 80-jährige Dame weniger wert wäre als eine 8-jährige.

    De Sade öffnet einem die Augen für die irren, düsteren, blutrünstigen Seiten des eigenen Selbst.
    Im besten Falle kann man danach besser mit ihnen umgehen als die Saubermänner, die durchdrehen und Verbrechen begehen, wenn sie nur die Gelegenheit dazu erhalten oder eine passende `moralische´ Begründung finden. So sind es z.B. gewiss nicht Leser oder gar Anhänger de Sades gewesen, die Massaker wie das von My Lai in Vietnam angerichtet haben. Das waren blitzsaubere Jungs, die sich vielleicht schon über ein Nacktbild auf einer Illustriertentitelseite empört hätten.
    Im schlechtesten Falle mag man nach dem Lesen Probleme haben, sich selbst im Spiegel anzusehen.

    Im Laufe vieler Jahre habe ich einige Freunde und viele Freundinnen mit diesem Buch konfrontiert. Eine Einzige hat sich davor verschlossen, verbarg sich offenbar vor den möglichen Abgründen ihrer eigenen Seele. Alle anderen haben mir nach dem Lesen mit bleichem Gesicht gegenüber gesessen, erschüttert von sich selbst, aber gestehend:
    "Es war geil."

    Liest man andere Rezensionen über "Juliette", erscheinen diese oft  zeitgeistgerecht sehr moralisierend.
    Ich glaube diesen Rezensenten nicht.
    Eigenartigerweise wird dieser von der Kritik fast einhellig zerissene Roman immer wieder neu aufgelegt. Würde der Roman nur mit Abscheu erfüllen, ließe er sich kaum verkaufen. Ich unterstelle, dass er der heimliche Favorit in manchen Schlafzimmern ist.
     
    So seid Ihr!

    So sind wir Menschen.

    So bin gewiss auch ich.

    Ein Irrsinn ist, dass dieses Buch jeder 12-Jährige erstehen und lesen kann, ein Pornoheftchen aber nicht. De Sade ist eben Literat, nicht Pornograph ...
    Das lässt m.E. gewisse Jugendschutzbestimmungen lächerlich erscheinen.

    Alle, die ich kenne, wussten nach der Lektüre besser über sich Bescheid. Wer seine dunkelsten Seiten kennt, kann besser mit ihnen umgehen und sie kontrollieren.
    Keiner lief Gefahr, Verbrechen zu begehen - eher war er gewappnet für den Fall der Fälle.
    Alle konnten sie das Buch für das nutzen, wofür der 12-Jährige besagtes Heftchen nicht nutzen darf.
    Eine einzige Frau unterlag der im Buche fast nebenbei transportierten Philosophie der Befürwortung des Bösen an sich. Auch sie wird nun weder Kinder noch Eltern lustmorden, doch rechtfertigt sie sich damit ihren rücksichtslosen Egoismus und ihre Neigung zur Bosheit gegenüber anderen.

    Das ist vielleicht das einzig Gefährliche an diesem Buch:
    Nicht die Darstellung der perversen Sexualität, sondern die Vermittlung einer Philosophie, nach der es für einen selbst immer das Beste ist, so böse und niederträchtig wie möglich zu sein.

    Manchmal graut es mich davor, wie sehr die Realitäten unserer Welt
    de Sades Philosophie Recht zu geben scheinen.
  23. Cover des Buches Unterwegs / Der Wanderer (ISBN: 9783257602647)
    Paulo Coelho

    Unterwegs / Der Wanderer

     (59)
    Aktuelle Rezension von: GiaLuu

    Gesammelte Sinngeschichten, dies sind Geschichten über die Kunst zu lieben und die noch größere Kunst, geliebt zu werden, vom Umgang mit Schwierigkeiten und mit der Einsamkeit, vom Risiko des eigenen Weges und vom munteren Drauflosleben. 

    Ich mag den Schreibstil von Coelho sehr gerne und ich liebe solche kleinen Weisheiten und Geschichten mit tieferem Sinn, die einen zur Selbstreflexion und Nachdenken anregen. Ein tolles Buch was man immer wieder lesen kann oder auch mal so zwischendurch und viele der Geschichten haben mich sehr berührt oder noch lange danach drüber nachdenken lassen. Ein schönes Werk. 

  24. Cover des Buches Essays oder praktische und moralische Ratschläge (ISBN: 9783150083581)

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