Bücher mit dem Tag "lateinamerika"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "lateinamerika" gekennzeichnet haben.

184 Bücher

  1. Cover des Buches Die Vermessung der Welt (ISBN: 9783499013225)
    Daniel Kehlmann

    Die Vermessung der Welt

    (3.447)
    Aktuelle Rezension von: Hanns_Steffen_Rentschler

    Sie wollten die Welt vermessen – aber was sie fanden, war die Tiefe ihrer eigenen Irritation.

    Daniel Kehlmann macht das Unmögliche:

    Er stopft zwei Jahrhundertgehirne in einen Roman – und lässt sie dort auflaufen wie schlecht gelaunte Schulbuben in zu großen Sätzen.

    Da ist Humboldt, der mit Maßband und Mission die Welt bereist, als wolle er Gott beweisen, dass es ihn nicht braucht.

    Und da ist Gauß, der das Weltall durchdringt, ohne das eigene Wohnzimmer je wirklich zu verlassen – ein grantelnder Mathe-Monk mit Hang zur pointierten Menschenverachtung.

    Kehlmann erzählt das nicht wie ein Historiker, sondern wie ein Magier: Er entzaubert, indem er verzaubert.

    Er reduziert das Pathos des Genies auf das Menschliche – und genau darin liegt seine literarische Grausamkeit.

    Die Dialoge sind knochentrocken. Der Humor ist da, wo der Schmerz sitzt. Und die größten Erkenntnisse kommen leise, beiläufig,

    zwischen zwei schlecht geführten Gesprächen über Ameisen und Mathematik.

    Was der Roman vermisst, ist nicht nur die Welt – sondern auch uns selbst, den Leser: unser Bedürfnis nach Klarheit, Heldentum, Sinn.

    Kehlmann gibt uns das alles – nur damit wir merken, wie lächerlich wir es oft meinen.

    Fazit:

    Ein Buch wie ein wissenschaftliches Kabinettstück: leichtfüßig, hellsichtig, boshaft liebevoll.

    Und ein leiser Triumph über die Idee, dass große Denker auch große Menschen sein müssten.


  2. Cover des Buches Der Alchimist (ISBN: 9783257072723)
    Paulo Coelho

    Der Alchimist

    (2.134)
    Aktuelle Rezension von: Conzilie

    Ein spanischer Hirte, träumt von einem Schatz am Fuße der Pramiden. Nachdem er sich den Traum deuten lässt und einen geheimnisvollen König trifft, macht er sich auf die lange Reise voller Abenteuer. Auf dem Weg dorthin lernt er auf sein Herz zu hören und die Zeichen zu deuten die ihm gegeben werden.

    Eine wundervolle Geshichte darüber seinen Träumen zu folgen. Ich habe noch lange über vieles aus diesem Buch nachgedacht. Es lohnt sich sicher dieses Abenteuer später noch einmal zu lesen.

  3. Cover des Buches Hundert Jahre Einsamkeit (ISBN: 9783462050219)
    Gabriel García Márquez

    Hundert Jahre Einsamkeit

    (566)
    Aktuelle Rezension von: winniccxx

    In seinem Roman "Hundert Jahre Einsamkeit" beschreibt der kolumbianische Autor Gabriel García Márquez die Geschichte des Dorfes Macondo anhand der Familie Buendía. Diese gehörte zu den Gründern des Dorfes und erlebte den ganzen Aufstieg und Verfall mit. Das Buch ist wunderbar anschaulich geschrieben, mit Einflüssen des Magischen Realismus, der die lateinamerikanische Literatur lange geprägt hat. Für mich haben gelegentliche "übernatürliche" Handlungen den Roman aber noch faszinierender gemacht. García Márquez schafft es, dass man durch seine anschaulichen Beschreibungen auch in den schlechtesten Zeiten mit der Familie mitfiebert, auch wenn man die Handlungen der einzelnen Charaktere durchaus manchmal hinterfragen kann.

    Gut eingebettet ist der Roman auch in die kolumbianische Geschichte, den Bürgerkrieg und den amerikanischen Kapitalismus, was für mich den Roman noch interessanter gestaltet hat. Insgesamt hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen, und es gibt eine absolute Leseempfehlung. Einen Stern musste ich trotzdem abziehen, weil es viele Charaktere gab, die oftmals auch noch die gleichen Namen hatten, wodurch ich da oftmals durcheinandergekommen bin. Diese Unübersichtlichkeit ist sicher zu einem gewissen Maße auch vom Autor gewollt - macht das Lesen jedoch deutlich komplizierter, wenn man sich immer wieder fragen muss, wer die handelnde Person jetzt eigentlich ist, wessen Kind und mit wem verheiratet etc. So gibt es von mir insgesamt 4/5 Sterne, dennoch mit absoluter Leseempfehlung!

  4. Cover des Buches 2666 (ISBN: 9783446284708)
    Roberto Bolaño

    2666

    (126)
    Aktuelle Rezension von: Jona_DER_Jona

    Zu nächst einmal folgendes: Dieses Buch ist für mich Kanon der Weltliteratur und muss als solches anerkannt werden, Punkt. Bolano beschreibt mit einer Trockenheit und gleichzeitig einer immensen Sensibilität und Einfühlsamkeit die ganz persönlichen und auch völlig unpersönlichen, gesellschaftlichen Abgründe der modernen Gesellschaft. Er erschafft großartige Stimmungsbilder, die sich alle um ein Mysterium ranken, welches bis zum Ende des Romans nicht einmal vollständig erahnt werden kann, dabei bildet man sich ein, mit jeder Seite die Verzweiflung und die Todesnähe, aber auch den den Lebenswillen wahrzunehmen, die der moribunde Autor der Nachwelt hier hinterlassen hat. 

    Stilistisch herausragend, inhaltlich interessant, fesselnd, gesellschaftskritisch, düster: Der Roman hat trotzdem die Schwäche der Länge. Diese wäre für mich nicht einmal das Problem gewesen, wäre da nicht Teil 4 der wie ein Brocken in der Mitte des Romans prangt und den Leser erschlägt mit diversen Beschreibungen von teils sexuell motivierten Frauenmorden, die zuerst erschüttern und recht bald nur noch langweilen. Ich bin hier zerrissen: Das Buch vollständig aufzutrennen wäre Kunstmord, nur Teil 4 zu beseitigen ebenso, in seiner jetztigen Form verschreckt der Roman aber nach wie vor (vielleicht auch zurecht).

    Unbedingt lesenswert, wenn auch dem Leser auf keinen Fall die Entschlossenheit abgehen darf.

  5. Cover des Buches Die Macht der Geografie (ISBN: 9783423284820)
    Tim Marshall

    Die Macht der Geografie

    (62)
    Aktuelle Rezension von: HeikoBe

    Sachbücher lese ich oft nicht am Stück, sondern in Sinnzusammenhängen. Hier bot es sich an, die 10 Kapitel/Karten als Unterteilung zu nehmen. So habe ich das Werk in der Tat über die letzten drei Jahre immer mal wieder gelesen. Da die Welt aber immer schneller, immer verrückter wird, habe ich die letzten vier Karten aber in einem Rutsch gelesen - angetrieben dadurch, dass es schon eine aktualisierte Ausgabe gibt.

    Inhaltlich versteht man durch das Buch tatsächlich, warum manches Scharmützel ausbricht, was unbedarft sinnlos aussieht. Oder auch, mit welcher Willkür (mal mit und mal ohne Berücksichtigung der Geographie) Grenzen gezogen wurden, die immer wieder zu Streitigkeiten führen.

    Möchte man die Welt wenigstens ein wenig verstehen, sollte man darüber nachdenken, dieses Buch zu lesen. Die Form ist recht einfach, und man muss ganz sicher kein Akademiker sein.

  6. Cover des Buches Die Liebe in den Zeiten der Cholera (ISBN: 9783596907083)
    Gabriel García Márquez

    Die Liebe in den Zeiten der Cholera

    (495)
    Aktuelle Rezension von: tb29

    Die Geschichte wird aus der Perspektive der drei Protagonisten erzählt und dabei schafft es García Márquez, meiner Meinung nach sehr gut, die unterschiedlichen Charaktere voneinander abzugrenzen und ihre verschiedenen Herkünfte und Sichtweisen zu beschreiben. Sehr schön, wie der Autor die Szenerie um den Jahundertwechsel beschreibt und dabei poliitsche, kulturelle und technologische Entwicklungen einfängt.

    Während mich insbesondere die Passagen rund um Dr. Juvenal Urbino amüsiert haben, konnte ich mich leider nie wirklich mit Florentino Ariza identifizieren, was mir vor allem zu Beginn das Lesen erschwert hat. Meiner Meinung nach ist es von Vorteil, dass dieser Klassiker keine reine Romanze beinhaltet und im Verlauf des Buches gelang es mir, mich mehr mit der Geschichte Arizas abzufinden und seine Rolle zu aktzeptieren, sogar stellenweise dem nächsten Tiefpunkt entgegenzufiebern. Letztendlich verstehe ich nicht, wieso sich Fermina Daza am Ende noch auf ihn einlässt.

    Für mich ein Buch, dass ich auf meiner Klassiker-Liste abhaken kann, ohne dabei besonders positive oder negative Gefühle zu behalten.

  7. Cover des Buches Das Geisterhaus (ISBN: 9783518472668)
    Isabel Allende

    Das Geisterhaus

    (847)
    Aktuelle Rezension von: ratherbehappythandignified

    Was für ein grandioser Familienepos!

    Ich muss durchaus gestehen, dass ich schon seit Jahren um dieses Buch schleiche und mich nie dazu durchringen konnte, dieses umfassende Buch zu lesen. Als Kind war ich enttäuscht, da die Inhaltsangabe nicht wirklich eine Geistergeschichte vorgab. Der Buchtitel hatte mich hier geblendet. 

    Nun endlich, Jahre später, war ich reif für diese Geschichte und konnte sie nach dem ersten Drittel einfach nur genießen. Der Anfang war etwas schwieriger, da wir eine Fülle an Informationen erhalten und man sich auf den Inhalt wirklich einlassen muss. Dieser Roman ist aber so unglaublich vielschichtig. 

    Wir erfahren die Familiengeschichte von Clara de Valle und ebenso die Geschichte ihres späteren Mannes Esteban Truebas. Clara ist hellsichtig und hat auch Zugang zu sonstigem Okkultem. So sieht sie auch die Geburt ihrer beiden Söhne sowie der Tochter voraus. Wir begleiten die Familienmitglieder in ihren Leben. Wir erleben die Gewalt, aber auch die Liebe. Die politischen Machtstrenge von Esteban, aber auch die Gemeinnützigkeit der restlichen Familienmitglieder. Es geht um Tod und Unterdrückung, aber auch um den Zugang zu den verstorbenen Seelen. 

    Das Buch nimmt immer wieder historische Gebenheiten in Chile auf und so ist das Buch nicht nur tiefgründig sondern auch fesselnd. Auf jeden Fall ein must read für jede Leseliste.

  8. Cover des Buches Frida Kahlo und die Farben des Lebens (ISBN: 9783746635910)
    Caroline Bernard

    Frida Kahlo und die Farben des Lebens

    (188)
    Aktuelle Rezension von: ReadingWitch

    Rezension "Frida Kahlo und die Farben des Lebens"*

    Zu ersten Mal bin ich einem von Frieda Kahlos Bildern im Kunstunterricht in der Schule begegnet. Die Lehrerin zeigte uns verschiedenen Gemälde, die wir interpretieren sollten. Eines davon war "Die Gebrochene Säule" von Frieda.

    Dazu erzählte uns die Lehrerin etwas über das Leben und das Schicksal der Künstlerin. Ihre Leidensgeschichte und ihre Art damit umzugehen, hat mich tief beeindruckt. Dieses Bild strahlte so viel Kraft aus und gleichzeitig zeigt es die Traurigkeit und Ausweglosigkeit ihrer Situation aus.

    Nun ist die Schule schon lange her und viele Lerninhalte haben die Zeit nicht überdauert, aber Frieda Kahlo und ihre gebrochene Wirbelsäule blieben in meinem Kopf. So konnte ich natürlich auch nicht an einem Roman über diese beeindruckende Frau vorbeigehen und musste ihn lesen.

    In ihrem Roman "Frieda Kahlo und die Farben des Lebens" erzählt Caroline Bernard die Geschichte eines jungen Mädchens aus Mexico, welches bei einem Busunfall von einer Stange aufgespießt wird. Sie überlebt dieses tragische Unglück nur knapp und muss ab da ein Leben mit ständigen Schmerzen und Einschränkungen führen. Doch sie gibt nicht auf, sondern kämpft sich zurück ins Leben. Vor ihrem Unfall wollte Frieda Medizin studieren und eine Ärztin werden. Sie wollte Europa bereisen. Doch diese Träume musste sie aufgeben. In der Malerei schöpfte sie neue Kraft für sich. 

    Als junge Frau verliebt sich Frida in den 20 Jahre älteren Künstler Diego Rivera und heiratet diesen mit 22 Jahren. Diego ist nicht nur für seine Kunst, sondern auch für seine Frauengeschichten bekannt. Treue ist für ihn nicht wichtig. Die verliebte Frida muss kurz nach der Eheschließung feststellen, dass er auch sie genauso wie seine anderen Frauen mit zahlreichen Affären betrog. Doch trotz ihrer Verzweiflung und tiefen Enttäuschung darüber, konnte sie ihn nicht verlassen. Die daraus entstehende komplizierte und ungesunde Beziehung ist der Mittelpunkt und der rote Faden des Romans. 

    Frieda begleitet Diego überall hin mit. Sie geht mit ihm nach Kalifornien und nach New York. Und obwohl sie sich dort nicht wohl fühlt und sich auch nicht richtig ihrer Kunst widmen kann, bleibt sie bei ihm. Doch Frieda Kahlo ist kein Mäuschen, das sich ihrem Schicksal fügt. Sie lebt sich ebenfalls in ihren zahlreichen Affären aus. Frida Kahlo war eine emanzipierte Frau, die Konventionen und Traditionen hinterfragt hat. Sie trat der kommunistischen Partei bei und kämpfte für Frauenrechte und versuchte durch ihre Bilder finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen. Letzteres gelang ihr nur beding, da sie sich selbst nicht als die große Künstlerin sah, welche sie spätestens nach ihrem Tod wurde. 

    Diese Geschichte hat Caroline Bernard in einen flüssigen und durchaus mitreißenden Schreibstil verpackt. Besonders die Beschreibungen Fridas Bilder und ihrer Liebe zu Farben war sehr anschaulich. Ich hatte immer wieder das Gefühl tatsächlich neben der Künstlerin an der Leinwand zu stehen und den Duft der Ölfarben einzuatmen. Schade fand ich allerdings, dass die emotionale Zerrissenheit, in der Frida sich befand, immer sehr kurz in Buch abgehandelt wurde. Diegos Untreue verarbeitete Frida in nur einer halben Seite und auch die Entstehung der Bilder nahm nur sehr wenig Raum in diesem Roman ein. Das Hauptaugenmerk lag auf der Liebe und der Beziehung zu Diego. Beim Lesen hat mich das ein wenig enttäuscht. Frida war eine emanzipierte und moderne Frau, die gerne provozierte und damit die Menschen zum Umdenken bewegen wollte. In diesem Buch wird sie allerdings wie eine freche Göre, die ständig ihrem Schwarm nachläuft, dargestellt.

    Zusammenfassend kann ich sagen, dieses Buch für alle die gerne Romane über unglückliche und leidenschaftliche Liebe lesen, durchaus geeignet ist. Die jenen aber, die an einer Biographie von Frida Kahlo interessiert sind, werden vielleicht mit zu großen Erwartungen an dieses Buch rangehen und hinterher enttäuscht sein.

    https://www.readingwitch.com/post/frida-kahlo-und-die-farben-des-lebens

  9. Cover des Buches Das böse Mädchen (ISBN: 9783518468173)
    Mario Vargas Llosa

    Das böse Mädchen

    (226)
    Aktuelle Rezension von: KlausEffing

     **Das böse Mädchen** – Mario Vargas Llosa
    Mario Vargas Llosa entführt uns in diesem faszinierenden Roman (Erscheinungsjahr 2006, knapp 400 Seiten) in die Welt von Ricardo und seiner lebenslangen Liebe für das "böse Mädchen." Diese rätselhafte Frau taucht immer wieder in Ricardos Leben auf, nur um ihn dann wieder zu verlassen – jedes Mal unter neuer Identität und mit einem geheimen Ziel. 🌍
    Von den Straßen Limas über das Paris der 60er bis hin nach London und Tokio – der Roman ist fast eine Reise um die Welt und gleichzeitig eine Zeitreise durch politische und gesellschaftliche Umbrüche, von Revolutionen bis zum Kalten Krieg. Ricardo bleibt stets der naive Träumer, ein Übersetzer, der sich nach einem ruhigen Leben sehnt. Das böse Mädchen hingegen ist das Gegenteil: eine Frau voller Geheimnisse, ehrgeizig und bereit, für ihre Freiheit fast alles zu opfern.
    Die Spannung zwischen beiden Figuren ist elektrisierend, mal romantisch und zart, dann wieder brutal und distanziert. Vargas Llosa zeigt meisterhaft die dunklen Seiten der Liebe und fragt, wie weit wir für unsere Sehnsüchte gehen würden. Dabei bringt er Erotik, Ironie und bittere Realität zusammen und schafft ein Porträt von Liebe, das sowohl verstörend als auch faszinierend ist.
    Eine packende Lektüre über eine ungewöhnliche Liebe – für alle, die von Geschichten über Leidenschaft und die Macht der Sehnsucht nicht genug bekommen können

  10. Cover des Buches Krieg der Bastarde (ISBN: 9783426304211)
    Ana Paula Maia

    Krieg der Bastarde

    (13)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ich habe diesen Roman mit großem Interesse gekauft. Eine brasilianische Autorin fand ich auf jeden Fall unterstützenswert.

    Bis zu Amadeus' plötzlichem Unfalltod bin ich in die Geschichte easy eingetaucht.

    Leider hat sich aus meiner Sicht anschließend nach und nach der rote Faden verloren.

    Die Charaktere sind zwar toll beschrieben und mit Gina Trevisan konnte ich mich ein Stüch weit identifizieren.

    Jedoch scheint sich die anfangs interessante Geschichte in Abschweifungen und Nebengeschichten zu verlieren.



  11. Cover des Buches Fortunas Tochter (ISBN: 9783518463833)
    Isabel Allende

    Fortunas Tochter

    (190)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Eliza wurde als Baby in einem Waschpulverkarton ausgesetzt. Sie wächst im großen Haus von Miss Rose und deren Bruder Jeremy auf und bekommt eine hervorragende englische Erziehung. Alles endet an dem Tag, an dem Eliza feststellen muss, dass sie vom Angestellten ihres Ziehonkels schwanger ist – eine unauslöschliche Schande. Heimlich macht sie sich auf Joaquín zu suchen, der dem Ruf des Goldes nach Kalifornien gefolgt ist. Wenn er sie heiratet, wird alles gut. Doch die Suche dauert lange, Kalifornien ist groß und für eine alleinstehende, junge Frau gefährlich.

    Allendes Sprache ist überwältigend. Farbig, bildgewaltig und voller Poesie lässt sie das Chile und Kalifornien des 19. Jahrhunderts vor einem auferstehen. Brillant schildert sie längst vergangene Zeiten, lebendig und echt, dass man sich in ihnen zu bewegen meint.

    Leider konnte ich mich mit der Geschichte selbst überhaupt nicht anfreunden. Sie hat in mir gar nichts berührt. Der magische Sog fehlte. Auch nach 480 Seiten konnte das Buch kein Interesse in mir wecken. Sehr schade, doch für mich nicht das richtige.

  12. Cover des Buches Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur (ISBN: 9783328102113)
    Andrea Wulf

    Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur

    (83)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Alexander von Humboldt ist Namensgeber von Schulen, Straßen und mehr und ist fast jedem ein Begriff. Wer war der Kerl aber eigentlich und was hat er mit unserem heutigen Leben und vor allem, mit dem Klimaschutz zu tun? Andrea Wulf hat recherchiert, geforscht, gefragt und beleuchtet und uns ein tolles Buch beschert. Auf über fünf Hundert Seiten, tauchen wir in das Leben von Alexander von Humboldt ein und erfahren sehr viel und sie zieht eben Schlüsse bis heute und nimmt uns so mit, auf eine ganz spannende Reise. Tolle Lektrüe und auch gut als Vorbereitung für Vorträge und Referate.

  13. Cover des Buches Violeta (ISBN: 9783518473542)
    Isabel Allende

    Violeta

    (162)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Von Isabel Allende habe ich bisher noch nie etwas gelesen. Das wird nicht mein letztes Buch von ihr sein. Von Isabel Allende werde ich defintiv noch mehr lesen. 

    Das Buch konnte mich gleich fesseln und berühren. Ich wollte es kaum aus der Hand legen. Der Schreibstil der Autorin begeisterte mich gleich obwohl er besonders ist. Es war eine interessante Geschichte über eine starke Frau. Ganz klasse und berührend. Man erfuhr viel zeitgeschichtliches in Chile. 

    Eine absolute Leseempfehlung und wohlverdiente 5 Sterne von mir. 

  14. Cover des Buches Chroniken der Weltensucher: Die Stadt der Regenfresser (ISBN: 9783732000463)
    Thomas Thiemeyer

    Chroniken der Weltensucher: Die Stadt der Regenfresser

    (287)
    Aktuelle Rezension von: DottiRappel

    Mir gefällt am meisten an dem Buch, dass man sich sehr gut in die Personen einfühlen kann. Die Abenteuer vom fake Humboldt und Oskar könnten in die Geschichte eingehen!

  15. Cover des Buches Das Flüstern der Bienen (ISBN: 9783548066011)
    Sofía Segovia

    Das Flüstern der Bienen

    (184)
    Aktuelle Rezension von: bluelovesyellow

    Es fällt mir sehr schwer, dieses Buch in Worte zu fassen. Ich habe es soeben beendet und habe das Gefühl, dass mich diese Geschichte noch lange begleiten wird. Es ist eine Geschichte über die Liebe, die Liebe zu seiner Familie, zu seinem Bruder, zu seinem Land. Von Vergebung. Die Atmosphäre dieses Buches ist atemberaubend, man ist der Meinung man sitzt in einem wundervollen Orangenhain mitten in Mexiko.
    Die Naturverbundenheit von Simonopio hat mir besonders gefallen, dem Ruf der Bienen zu folgen, die absolute Güte dieses Jungen berührt mich zutiefst. Seine Hingabe für seine auserwählte Familie und seine Bienen sind allumfassend. Auch die wechselnden Sichtweisen haben mir gut gefallen, alle Hauptpersonen sind sehr dreidimensional und es fällt leicht, sich in sie hineinzuversetzen. Der wahre historische Kern hinter der Geschichte macht es für mich noch besonderer.
    Das war mit Sicherheit nicht das letzte Mal, dass ich dieses Buch gelesen habe.

  16. Cover des Buches Traurige Tropen (ISBN: 9783518585115)
    Claude Lévi-Strauss

    Traurige Tropen

    (11)
    Aktuelle Rezension von: Wolfram

    Lévi-Strauss beginnt "Traurige Tropen" mit einer Art Anti-Reisebericht: "Ich hasse Reisen und Entdecker." Damit nimmt er eine ungewöhnliche Position ein und distanziert sich von der Romantik des Reisens und der exotischen Verklärung fremder Kulturen, wie sie zur damaligen Zeit in anthropologischen Schriften oft anzutreffen war. Stattdessen widmet sich der Autor einer tiefgründigen und oft ernüchternden Betrachtung kultureller Vielfalt und der Vergänglichkeit dieser Vielfalt angesichts der zunehmenden Globalisierung und Kolonisierung. Die Aufzeichnungen und Reflexionen basieren auf einer Mischung aus persönlichem Erleben und strukturalistischer Analyse und spiegeln Lévi-Strauss' Philosophie wider, die nicht nur die Ethnologie, sondern die gesamte Geisteswissenschaft nachhaltig beeinflusst hat. Als einer der Begründer des Strukturalismus versucht Lévi-Strauss in "Traurige Tropen", universelle Strukturen des menschlichen Denkens und Handelns zu identifizieren. Er sieht Kulturen als Systeme, die durch bestimmte Grundmuster miteinander verbunden sind. Lévi-Strauss analysiert die Rituale, Mythen und sozialen Praktiken der indigenen Völker, denen er begegnet, und arbeitet dabei immer wieder die Gemeinsamkeiten heraus, die diese mit westlichen Kulturen teilen – eine aufschlussreiche Perspektive, die die Leser dazu zwingt, die Einzigartigkeit der eigenen Kultur infrage zu stellen und sich selbst als Teil eines größeren strukturellen Ganzen zu sehen.

  17. Cover des Buches Bewohnte Frau (ISBN: 9783423217415)
    Gioconda Belli

    Bewohnte Frau

    (90)
    Aktuelle Rezension von: Ms_Katinka

    Gioconda Belli ist es nicht nur gelungen, meine Wissenslücke über Nicaragua zu schließen und mich mit Haut und Haaren ein Gefühl für dieses Land bekommen zu lassen. Neben politischer Geschichte und Revolution stellt sie vor allem eine so starke und beeindruckende Protagonistin in den Mittelpunkt ihres Romans, dass ich dieses Buch gerne als „Pflichtlektüre“ empfehlen würde. Es geht um das wütende Hinterfragen von weiblichen Rollenbildern, die Sinnlosigkeit von gesellschaftlichen Klassen/ Schichten und (Un-) Gerechtigkeit und dadurch auf jeder Seite dieses Buches auch um den Sinn des Lebens.

    Stark. Beeindruckend. Wunderbar.

    Und dabei ist „Die bewohnte Frau“ bereits 1991 das erste Mal verlegt worden.

  18. Cover des Buches Das Perlenmädchen (ISBN: 9783596158843)
    Barbara Wood

    Das Perlenmädchen

    (110)
    Aktuelle Rezension von: Nala73
    Sie ist die beste Perlentaucherin ihres Stammes. Aber Tonina darf nicht auf der tropischen Insel bleiben, die ihre Heimat ist. Allein muss sie auf das Festland, um dort die heilbringende Pflanze zu suchen, die das Leben ihres Großvaters retten kann. Ihr Ziel ist die Hauptstadt des Maya-Reiches. In den legendären Gärten des Herrscherpalastes trifft sie auf den berühmten Wettkämpfer Chac. Unwissentlich wird sie zum Werkzeug einer Intrige, durch die Chac und sie am heiligen Ort Chichen Itza den Opfertod erleiden sollen. Tonina gelingt das Unmögliche: Sie rettet Chacs Leben. Aber damit gerät sie selbst in Gefahr. Als sie aus der Mayastadt flüchtet, weiß sie noch nicht, dass ihr abenteuerlicher Weg sie zum Geheimnis ihrer eigenen Herkunft führen wird…
  19. Cover des Buches Das grüne Haus (ISBN: 9783518735855)
    Mario Vargas Llosa

    Das grüne Haus

    (24)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der Roman ist unter dem Originaltitel „La casa verde“ bereits 1965 erschienen und ist der zweite Roman des Autors. Er hat zwei Haupthandlungsorte, nämlich die peruanischen Städte Santa María de Nieva und Piura. Santa María de Nieva liegt in der  nördlichen Selva, also dem peruanischen Urwald östlich der Sierra am Zusammenfluss von Rio Nieva und Rio Marañón, Piura liegt ebenfalls im Norden Perus in einem Wüstengebiet. In Santa María de Nieva liegt eine christliche Missionsstation, in Piura steht das titelgebende grüne Haus, ein Bordell mit Musik und Tanz. Der Gegensatz zwischen den beiden Orten könnte nicht größer sein. Gegensätze erscheinen mir auch eines Leitmotive dieses Buches zu sein: Liebe versus Hass, Ureinwohner versus Nachfahren der Spanier, Mission versus Naturreligion, Glück versus Pech, Ehrlichkeit versus Verbrechen, Kirche versus Bordell, Dschungel versus Wüste.

    Vargas Llosa macht dem Leser das Textverständnis wie immer in den frühen Werken nicht gerade leicht. Nicht nur springt er in atemberaubendem Tempo zwischen Ereignissen, Personen und Zeiten hin und her, auch die Syntax ist äußerst gewöhnungsbedürftig. Ein Beispiel: „Endlich eine Sandbank, und Fushía, dort behaupten sie, hoffentlich, und sie legten an, versteckten sich zwischen den Bäumen, und Fushía, rühr dich nicht, keinen Muckser, wenn sie dich hören, kommen sie nicht, und Lalita, mir ist übel, ich glaub, ich bin schwanger, Fushía, und er, Mistvieh, halt‘s Maul.“ (S. 276, Suhrkamp Taschenbuch 24. Auflage 2018)

    Manche Protagonisten tragen verschiedene Namen und es erschließt sich dem Leser erst im Laufe der Zeit, dass es sich dabei um ein und dieselbe Person handelt, so wird z.B. Lituma am Handlungsort Santa María de Nieva konsequent nur „der Sargento“ genannt.

     Die einzelnen Episoden und Versatzstücke im Kopf in eine richtige chronologische Reihenfolge zu bringen ist eine echte Herausforderung. Kein Buch also zum so nebenbei lesen. Etwas Erleichterung hätte es dabei verschafft, wenn die Anmerkungen ausführlicher ausgefallen wären, denn doch einige spanische oder peruanische Ausdrücke sind nicht übersetzt worden und erklärten sich auch nicht aus dem Zusammenhang. Und 1976, als die erste deutsche Übersetzung herauskam, gab es Freund Google ja noch nicht.

    Dennoch habe ich das Buch verschlungen, denn Vargas Llosa ist es gelungen, eine sehr dichte Atmosphäre zu schaffen, die mich mit den Protagonisten regelrecht mitfühlen hat lassen. Selten bin ich in ein Buch so eingetaucht. Eigentlich erzählt der Autor ja mehrere Geschichten gleichzeitig, die aber alle mehr oder weniger lose miteinander verbunden sind über die Handlungsorte Selva und Piura und in letzterem vor allem über das grüne Haus.

    Dabei arbeitet der Autor so manches Problem der peruanischen Gesellschaft exemplarisch heraus, die Folgen des Kolonialismus und der Missionierung, die Heuchelei der regierenden Klasse, die schlichte Unterdrückung von Frauen und Minderheiten, um nur einige zu nennen.

    Nach meiner Meinung ein ganz großartiges Buch. Fünf Sterne von mir.

  20. Cover des Buches Paula (ISBN: 9783518735152)
    Isabel Allende

    Paula

    (170)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Paula wird schwer krank und Isabell Allende begleitet ihre Tochter bis in den Tod. In diesem Buch erzählt sie ihre Geschichte, gegen das Vergessen, gegen die Trauer und schenkt uns damit eine ihrer persönlichsten Geschichten. Für sie war es sicher eine Bewältigung und für uns ein trauriges Vermächtnis und ein Ansporn das Leben zu feiern.

  21. Cover des Buches Lost City Radio (ISBN: 9783596187522)
    Daniel Alarcón

    Lost City Radio

    (13)
    Aktuelle Rezension von: Krimiratte
    Ein sehr bewegendes Buch! Einfach rundum zu empfehlen. Der Autor kommt den Figuren in seinem Roman sehr nah, es ist traurig, bedrückend und auch wieder total schön.. Nichts für Menschen, die partout ein Happy End brauchen.
  22. Cover des Buches Das Papierhaus (ISBN: 9783458176152)
    Carlos María Domínguez

    Das Papierhaus

    (247)
    Aktuelle Rezension von: Albert2024

    Das Papierhaus ist eine kurze, aber tief berührende Geschichte über die Magie der Bücher und ihre Wirkung auf unser Leben. Die Sprache ist poetisch, ohne kitschig zu sein, und zieht Leser sofort in ihren Bann. Besonders beeindruckend sind die bildhaften Beschreibungen der Orte und die authentischen Dialoge, die das Buch leicht und doch bedeutungsvoll machen. Ideal für alle, die Bücher nicht nur lesen, sondern leben – mit Sammlerherz, Liebe zum Buchgeruch und Sinn für Ästhetik im Regal. In 1–2 Stunden gelesen, aber mit langanhaltender Wirkung.

  23. Cover des Buches Die Schock-Strategie (ISBN: 9783455010770)
    Naomi Klein

    Die Schock-Strategie

    (35)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Naomi Klein legt mit diesem Werk wirklich eine eindrückliche Recherchearbeit vor. Eindrücklich beschreibt sie anhand internationaler Vorgänge, wie die Jünger Milton Friedmans, die sog. Chigago Boys, überall auf der Welt Katastrophen nutzen, um ihren Einfluss auszuweiten. Die Schock Strategie sieht vor, den Staatsführern nach Krisen die Privatisierung wichtiger öffentlicher Bereiche anzupreisen. Damit wächst die Macht der Unternehnehmer, während wir Menschen immer weniger von Bedeutung sind. Das Buch beweist auch, dass der Turbokapitalismus nicht ohne Folter auskommt und zeigt unmissverständlich, dass der Kapitalismus der Feind allen friedlichen Lebens ist.

    Der Mittelteil ist leider sehr lang geworden und wiederholt die immer selben Vorgänge in verschiedenen Ländern. Für die Vollständigkeit ist das sehr wichtig und es macht das Buch unanfechtbar. Für die Lesbarkeit gibt es dabei jedoch leider Abzüge, denn im Grunde liest man immer wieder die selbe Geschichte in anderen Ländern mit anderen Akteuren. Man kann ab etwa der Mitte getrost zum letzten Kapitel springen, möchte ich meinen, wenn man nicht jede Zahl ganz genau abspeichern möchte.

    Dieses Buch ist sehr wichtig! Es sollte viele LeserInnen finden und wir sollten nach der Lektüre mindestens eine Haltung entwickeln, wenn nicht gar aktiv werden.
  24. Cover des Buches Tango, der dein Herz verbrennt (ISBN: 9783492259675)
    Horacio Vázquez-Rial

    Tango, der dein Herz verbrennt

    (6)
    Aktuelle Rezension von: Dreamworx

    1880 Argentinien. Ramón Díaz ist erst fünf Jahre alt, als er mit seinem Vater von Spanien aus in Argentinien einwandert.  Seit Ramóns Mutter starb, sind sein Vater Roque und er für sich. Ihre erste Anlaufstelle ist das Anwesen von Don Manuel Posse, wo sie sich ihren Lebensunterhalt verdienen und sich langsam ein eigenes Standbein in Buenos Aires aufbauen. Als sie dem deutschen Einwanderer Gérman Frisch begegnen, der das landestypische Bandoneon zu spielen versteht wie kein anderer, verliebt sich Ramón in diese Musik und die anrührenden Töne, die ihn mitten ins Herz treffen und ein Leben lang begleiten werden. Frisch wird bald schon ein enger Freund der Familie und kümmert sich um Ramón, damit der Junge sich in Argentinien richtig einlebt. Roque baut sein Geschäft immer weiter aus, wird recht wohlhabend und findet in Teresia eine neue Liebe. Als Erwachsener übernimmt Ramón das Geschäft seines Vaters und wird ein einflussreicher Mann, der seine alte Heimat Spanien erst einige Jahre vor Ausbruch des spanischen Bürgerkrieges wiedersieht…

    Horacio Vazquez-Rial hat mit seinem Buch „Tango, der Dein Herz verbrennt“ einen spannenden historischen Roman über die spanisch-argentinische Geschichte der fiktiven Familie Díaz vorgelegt, der dem Leser über einen Zeitraum von knapp 50 Jahren einen guten Einblick über die Lebenssituation von spanischen Einwanderern gibt und gleichzeitig die sich zuspitzende politische Lage in dem südamerikanischen Land wiederspiegelt. Der Schreibstil ist flüssig und lässt den Leser während der Lektüre schnell in die damalige Zeit wandern, um hautnah am Leben von Roque und Ramón teilzuhaben und sie vom ersten Schritt an in Argentinien zu begleiten. Die Handlung teilt sich in drei Abschnitte, wobei der erste die Einwanderung und die ersten Jahre des Fußfassens beschreibt, der zweite beschäftigt sich mit dem Aufbau des Familiengeschäfts und der Ausbildung Ramóns durch  Gérman Frisch, während der dritte Teil sich um ausschließlich um Ramón als Erwachsenen und Nachfolger seines Vaters dreht. Unterbrochen werden diese Teile immer wieder durch eingestreute Kapitel, in denen Freunde und Familienmitglieder von Ramón zu Wort kommen und dem Leser eine etwas andere Sichtweise zum besseren Verständnis vermitteln. Der Autor versteht es sehr gut, dem Leser neben der Familiengeschichte auch die fürchterlichen Lebensverhältnisse der Einwanderer und auch die politische Entwicklung in Argentinien nahe zu bringen.

    Die Charaktere sehr gut und detailliert ausgestaltet. Sie besitzen individuelle Ecken und Kanten und wirken gerade deshalb sehr real und authentisch sowie stellvertretend für alle damaligen Auswandererfamilien, die nach einem Neuanfang streben und sich mit harter Arbeit und auf ehrliche Weise ein neues Leben aufzubauen versuchen. Roque, durch den Tod seiner Ehefrau bereits vom Schicksal geschlagen, ist mutig genug, mit seinem kleinen Sohn in ein fremdes Land auszuwandern, um dort sein Glück zu suchen. Er ist ehrlich, fleißig und hat den Traum von einem eigenen Geschäft. Seine Hartnäckigkeit und seine mentale Stärke ebenso wie Fleiß lassen diesen Traum wahr werden. Gérman Frisch ist ein talentierter Musiker und wird Roques bester Freund und Vertrauter, ja sogar zu einem Familienmitglied. Er ist hilfsbereit und kümmert sich rührend um Ramón, damit der Junge sich in dem fremden Land zurechtfindet und gleichzeitig auf dem rechten Weg bleibt. Ramóns Entwicklung über die Jahre ist wunderbar zu beobachten. Die Liebe zur bittersüßen Bandoneonmusik begleitet sein ganzes Leben und spiegelt das Auf und Ab seines Lebens sowie des Landes wieder. Er ist intelligent, fleißig und setzt das Werk seines Vaters fort. Auch die übrigen Protagonisten wie Teresia geben der Handlung weitere Impulse und machen die Geschichte rund.

    „Tango, der Dein Herz verbrennt“ ist die Familiengeschichte einer spanischen Einwandererfamilie, die in Argentinien ein neues Leben beginnt. Die Töne des Bandoneons schwingen während der Lektüre leise mit und geben der Geschichte den geeigneten Rahmen. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung für ein spannendes südamerikanisches Epos!

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