Bücher mit dem Tag "lateinamerika"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "lateinamerika" gekennzeichnet haben.

198 Bücher

  1. Cover des Buches Die Vermessung der Welt (ISBN: 9783499013225)
    Daniel Kehlmann

    Die Vermessung der Welt

     (3.417)
    Aktuelle Rezension von: Bemyberlinbaby

    Verglichen mit anderen Büchern von Daniel Kehlmann steht dieses für mich leider ziemlich am Ende der Liste. Es hat mich kaum gefesselt und dadurch dass ein Großteil des Buchs aus naturwissenschaftlichen Erkenntnissen besteht auch hin und wieder abgehangen. Die Idee, sich solch berühmte Protagonisten zu angeln ist dennoch bemerkenswert. Der Schreibstil an sich hat mir allerdings sehr gut gefallen und war der Zeit, in der der Roman spielt, wunderbar angepasst.

  2. Cover des Buches Der Alchimist (ISBN: 9783257072723)
    Paulo Coelho

    Der Alchimist

     (2.086)
    Aktuelle Rezension von: MaraOriginal

    "Der Alchemist" von Paulo Coelho ist wahrlich eine Meisterleistung und zurecht eine Weltlektüre. 

    In "der Alchemist" begleiten wir den Schafhirten Santiago auf der Suche nach einem Schatz der ihm im Traum erschienen ist. Er tritt seine Reise nach Ägypten an, verliert all seinen Besitz, schließt Freundschaften, lernt viele neue Fertigkeiten, wächst über sich hinaus. Und dennoch folgt er, wenn auch manchmal schweren Herzens, weiterhin den Zeichen auf der Suche nach dem Schatz. 

    Dieses Buch beinhaltet alles was man sich wünschen kann. Eine liebevoll ausgearbeitete Geschichte, viele sehr stark ausgeprägte Charaktere, und als Leser kann man sich nicht entziehen, Freude, Trauer und Hoffnung für den jungen Hirten zu empfinden. 

    Ich habe dieses Buch voller Freude und Interesse gelesen. Selten habe ich mich danach so gestärkt und Energie-geladen gefühlt. Vielleicht erscheint uns Lesern ja auch bald der Schatz im Traum. 

  3. Cover des Buches Hundert Jahre Einsamkeit (ISBN: 9783462050219)
    Gabriel García Márquez

    Hundert Jahre Einsamkeit

     (555)
    Aktuelle Rezension von: Duenenwind

    "Hundert Jahre Einsamkeit" von Gabriel García Márquez ist zweifellos ein Meisterwerk der Weltliteratur. Mit einer faszinierenden Erzählweise entführt einen der Autor in die Welt der Familie Buendía und schafft eine epische Saga, die über Generationen hinweg von Liebe, Leidenschaft, Macht und Einsamkeit erzählt.

    Das Buch verbindet Realität und Magie miteinander und versetzt einen in eine Welt voller surrealer Ereignisse, die sich zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft abspielen. Die poetische Sprache und die bildhafte Darstellung machen das Buch für mich zu einem Leseerlebnis und zu einem der Bücher, in die man immer mal wieder hineinschauen, -lesen kann.

    Gabriel García Márquez gelingt es, komplexe Themen wie das Verhältnis von Mensch und Natur, die Macht der Familie und die Vergänglichkeit des Lebens zu behandeln und gleichzeitig eine mitreißende Geschichte zu erzählen.

  4. Cover des Buches 2666 (ISBN: 9783596187843)
    Roberto Bolaño

    2666

     (121)
    Aktuelle Rezension von: itwt69
    Ich kann mich der allgemeinen Euphorie über dieses vermeintliche "Meisterwerk" leider nicht anschließen. Teil 1 über die leidenschaftlichen Anhänger des Benno von Archimboldi fängt sehr gut an und lässt ein großes Buch erwarten und erhoffen. Teil 2+3 fallen dann schon stark ab, in denen 2 Nebenpersonen bis aufs kleinste Detail beschrieben werden. Teil 4 über die Verbrechen mit fast 400 Seiten finde ich ganz schwach. Wieso muss man sehr ähnlich gelagerte Fälle mehrere dutzend Mal wiederholen? Teil 5, in der es eine Aufklärung des gesamten Komplexes gibt, ist dann wieder in Ordnung, reicht aber nicht, um das ganze Buch als lesenswert zu beurteilen. Besonders die unglaublich weitreichenden Abschweifungen, die fast jede einzelne Erzählung nimmt, kann ich nicht nachvollziehen. Das Buch wäre locker mit 400-500 Seiten weniger ausgekommen. Ich musste mich doch allzu oft durchquälen. Sprachlich allerdings sehr gelungen, auch wenn dadurch das Lesen sehr viel Konzentration erforderte (es gibt Sätze, die sich über eine komplette Seite ziehen). Dem Übersetzer muss dafür ein großes Lob gewährt werden, eine fast unmenschliche Leistung, ein solch komplexes Werk vom Spanischen ins Deutsche zu übersetzen!
  5. Cover des Buches Die Macht der Geographie (ISBN: 9783423350433)
    Tim Marshall

    Die Macht der Geographie

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Warum kämpft Russland so erbittert um einen Hafenzugang? Was steckt hinter Chinas globalen wirtschaftlichen Tätigkeiten? Wieso klammern sich die Briten an die Falklandinseln? Und wie hat die Kolonialisierung die politische und wirtschaftliche Situation der Welt von heute geprägt? Interessant, umfassend und kenntnisreich rollt Tim Marshall Weltgeschichte und Weltpolitik vor dem verblüfften Leser aus, der so viel zu kennen meint und jetzt doch alles in einem neuen Licht betrachten muss. Entscheidungen von Politikern sind niemals frei – sie sind begrenzt von der Geographie. 

    Der Leser kommt aus dem Staunen nicht mehr raus. Viele Überzeugungen werden in Frage gestellt, scheinbar willkürliche Ereignisse werden verblüffend logisch erklärt. Alles kenntnisreich, fundiert und mit Witz auf fast unwahrscheinlich wenigen Seiten präsentiert. Ein Anhang mit der zugrundeliegenden Literatur lädt zum Weiterstöbern ein. Die kurzen Kapitel, die jeweils ein eigenes Land bzw. Gebiet abhandeln, geben einen tiefen Einblick in andere Kulturen, ihre Geschichte und Völker. Erschütternd ist, wie viele aktuelle Probleme der Welt aus der Kolonialisierung stammen, durch Unwissenheit, Gier und eine bittere Gleichgültigkeit der europäischen Kolonialmächte produziert. 

    Eine hochinteressante Lektüre, die sich nicht aus der Hand legen lässt! Unterhaltsam und informativ, dabei stets sachlich und fundiert. Brillant!

  6. Cover des Buches Das Geisterhaus (ISBN: 9783518472668)
    Isabel Allende

    Das Geisterhaus

     (825)
    Aktuelle Rezension von: Duenenwind

    Isabel Allende erzählt in diesem faszinierenden Epos die bewegte, bewegende und wechselvolle Geschichte der Familie des chilenischen Patriarchen Esteban Trueba und seiner hellsichtigen Frau Clara. Dabei gelingt es ihr meisterhaft, persönliche Schicksale und politische Gewalt miteinander zu verweben. Allendes atemberaubende Fabulierkunst nimmt uns und lässt uns in die tiefsten Abgründe der menschlichen Existenz eintauchen.

    Besonders beeindruckend für mich ist der hinreißende Erzählstil der Autorin. Mit Leidenschaft, Humor und Zärtlichkeit erweckt Allende ihre Figuren zum Leben. Sie entwirft das bunte Bild einer Familie über vier Generationen hinweg. 'Das Geisterhaus' ist wie eine geballte Ladung menschlicher Emotionen, das den Leser von der ersten Seite an fesselt und nicht mehr loslässt.

    Allende ist auch eine sensible Beobachterin der Gesellschaft. So spielen auch politische Unruhen, soziale Ungerechtigkeiten und der Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit eine Rolle in diesem Roman. 

    "Das Geisterhaus" ist ein Buch, das ich immer wieder gern zur Hand nehme. Es hat in mir Bilder erschaffen, die noch lange nach der Lektüre geblieben sind. Wundervoll!

  7. Cover des Buches Die Liebe in den Zeiten der Cholera (ISBN: 9783596907083)
    Gabriel García Márquez

    Die Liebe in den Zeiten der Cholera

     (491)
    Aktuelle Rezension von: tb29

    Die Geschichte wird aus der Perspektive der drei Protagonisten erzählt und dabei schafft es García Márquez, meiner Meinung nach sehr gut, die unterschiedlichen Charaktere voneinander abzugrenzen und ihre verschiedenen Herkünfte und Sichtweisen zu beschreiben. Sehr schön, wie der Autor die Szenerie um den Jahundertwechsel beschreibt und dabei poliitsche, kulturelle und technologische Entwicklungen einfängt.

    Während mich insbesondere die Passagen rund um Dr. Juvenal Urbino amüsiert haben, konnte ich mich leider nie wirklich mit Florentino Ariza identifizieren, was mir vor allem zu Beginn das Lesen erschwert hat. Meiner Meinung nach ist es von Vorteil, dass dieser Klassiker keine reine Romanze beinhaltet und im Verlauf des Buches gelang es mir, mich mehr mit der Geschichte Arizas abzufinden und seine Rolle zu aktzeptieren, sogar stellenweise dem nächsten Tiefpunkt entgegenzufiebern. Letztendlich verstehe ich nicht, wieso sich Fermina Daza am Ende noch auf ihn einlässt.

    Für mich ein Buch, dass ich auf meiner Klassiker-Liste abhaken kann, ohne dabei besonders positive oder negative Gefühle zu behalten.

  8. Cover des Buches Das böse Mädchen (ISBN: 9783518468173)
    Mario Vargas Llosa

    Das böse Mädchen

     (222)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    In Miraflores im Sommer 1950 sieht Ricardo sie zum ersten mal. Sie sind alle um die 15 Jahre alt und feiern die ersten Partys und sie und ihre Schwester tanzen so wie sonst niemand. Ricardo ist gefesselt, erlegen, verliebt, aber sie weißt ihn ab. Als dann auf einer Party das Leben von ihrer Schwester und ihr als große Lüge entlarft wird verschwinden sie. Ricardo kann sie aber nicht vergessen und eines Tages, als er für seine Übersetzungstätigkeit auf reisen ist trifft er sie wieder. Unter einem anderen Namen und mit neuer Identität und verheiratet. So geht es dann weiter. Sein Leben ist geprägt von der Sehnsucht nach ihr und auf seinen Reisen begegnet er ihr immer wieder und dann nimmt sie eines Tages Kontakt auf.

    Mario Vargos Losa beginnt bunt, laut, wild und schickt seinen Protagonisten durch alles Gefühlslagen um zum Ende hin langsamer, dunkler, nachdenklicher zu werden. Ein großer Roman.

  9. Cover des Buches Frida Kahlo und die Farben des Lebens (ISBN: 9783746635910)
    Caroline Bernard

    Frida Kahlo und die Farben des Lebens

     (176)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM

    Frida Kahlo, 1907 geboren, hatte kein leichtes Leben. Als Kind erkrankt sie an Poliomyelitis, 1925 hat sie einen schweren Unfall, der sie lange ans Bett fesselt, ihr Leben lang wird sie gesundheitliche Probleme haben.

    Ans Bett gefesselt entdeckt sie aber auch ihre Liebe zur Malerei, die sie ebenfalls ein Leben lang begleiten wird. 1927 lernt sie den bekannten Maler Diego Rivera kennen und lieben, eine Liebe, die ebenfalls ihr ganzes Leben lang halten, ihr aber auch schwere Zeiten bereiten wird.

    Caroline Bernard hat zwei Romane über Frida Kahlo geschrieben, dieses ist der erste. Ich habe bereits den zweiten gelesen, dort schreibt die Autorin in ihrem Nachwort, dass es keine Fortsetzung ist, sondern die beiden Romane verschiedene Facetten Fridas zeigen. Dort wird ihr Weg zur anerkannten Künstlerin beschrieben, hier steht ihre Liebe zu Diego Rivera im Fokus, und ihre gesundheitlichen Probleme erhalten mehr Gewicht. Dennoch bauen die beiden Romane in gewisser Weise aufeinander auf, die Geschichten überschneiden sich aber auch, so werden hier die Ausstellungen der Bilder Fridas in New York und Paris nur kurz erwähnt, während sie in dem anderen Roman ausführlich erzählt werden.

    Die Autorin schafft es, mir die berühmte Malerin nahe zu bringen und sie lebendig werden zu lassen. Da viele der Bilder Frida Kahlos Selbstporträts sind, hat man, wenn man diese kennt, schon eine gute bildliche Vorstellung von ihr, Caroline Bernards bildhafter und eingängiger Schreibstil macht das noch etwas runder, so dass das Kopfkino gut zu tun bekommt. Viele der anderen Charaktere, allen voran Diego Rivera, kann man googeln, aber auch hier schafft die Autorin eine gute Grundlage, so dass man sie oft sofort „wieder“erkennen kann.

    Fridas Leben ist ein Auf und Ab, glückliche Momente wechseln sich mit unglücklichen ab, doch meist scheint die Künstlerin das gut zu meistern, sie verarbeitet ihr Leben in ihren Bildern, manche sind daher auch recht drastisch geraten. Frida liebt ihre Heimat, sie ist sehr temperamentvoll, manchmal auch schwierig – ich hätte sie gerne einmal getroffen. Leider ist Frida Kahlo bereits 1954 mit nur 47 Jahren verstorben.

    Caroline Bernard hat an einigen Stellen aus Fridas Tagebüchern und Briefen zitiert, wie man im Nachwort lesen kann, dort gibt die Autorin auch Literaturtipps.

    Da ich bereits beide Frida-Romane der Autorin gelesen habe, kann ich sagen, dass diese eine Einheit bilden, ohne den jeweils anderen erhält man nur einen Teilblick auf Frida Kahlo, ich empfehle also, möglichst zeitnah, beide zu lesen. Sie bilden zusammen eine gute Grundlage, die Malerin auch als Mensch kennenzulernen.

  10. Cover des Buches Das grüne Haus (ISBN: 9783518735855)
    Mario Vargas Llosa

    Das grüne Haus

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der Roman ist unter dem Originaltitel „La casa verde“ bereits 1965 erschienen und ist der zweite Roman des Autors. Er hat zwei Haupthandlungsorte, nämlich die peruanischen Städte Santa María de Nieva und Piura. Santa María de Nieva liegt in der  nördlichen Selva, also dem peruanischen Urwald östlich der Sierra am Zusammenfluss von Rio Nieva und Rio Marañón, Piura liegt ebenfalls im Norden Perus in einem Wüstengebiet. In Santa María de Nieva liegt eine christliche Missionsstation, in Piura steht das titelgebende grüne Haus, ein Bordell mit Musik und Tanz. Der Gegensatz zwischen den beiden Orten könnte nicht größer sein. Gegensätze erscheinen mir auch eines Leitmotive dieses Buches zu sein: Liebe versus Hass, Ureinwohner versus Nachfahren der Spanier, Mission versus Naturreligion, Glück versus Pech, Ehrlichkeit versus Verbrechen, Kirche versus Bordell, Dschungel versus Wüste.

    Vargas Llosa macht dem Leser das Textverständnis wie immer in den frühen Werken nicht gerade leicht. Nicht nur springt er in atemberaubendem Tempo zwischen Ereignissen, Personen und Zeiten hin und her, auch die Syntax ist äußerst gewöhnungsbedürftig. Ein Beispiel: „Endlich eine Sandbank, und Fushía, dort behaupten sie, hoffentlich, und sie legten an, versteckten sich zwischen den Bäumen, und Fushía, rühr dich nicht, keinen Muckser, wenn sie dich hören, kommen sie nicht, und Lalita, mir ist übel, ich glaub, ich bin schwanger, Fushía, und er, Mistvieh, halt‘s Maul.“ (S. 276, Suhrkamp Taschenbuch 24. Auflage 2018)

    Manche Protagonisten tragen verschiedene Namen und es erschließt sich dem Leser erst im Laufe der Zeit, dass es sich dabei um ein und dieselbe Person handelt, so wird z.B. Lituma am Handlungsort Santa María de Nieva konsequent nur „der Sargento“ genannt.

     Die einzelnen Episoden und Versatzstücke im Kopf in eine richtige chronologische Reihenfolge zu bringen ist eine echte Herausforderung. Kein Buch also zum so nebenbei lesen. Etwas Erleichterung hätte es dabei verschafft, wenn die Anmerkungen ausführlicher ausgefallen wären, denn doch einige spanische oder peruanische Ausdrücke sind nicht übersetzt worden und erklärten sich auch nicht aus dem Zusammenhang. Und 1976, als die erste deutsche Übersetzung herauskam, gab es Freund Google ja noch nicht.

    Dennoch habe ich das Buch verschlungen, denn Vargas Llosa ist es gelungen, eine sehr dichte Atmosphäre zu schaffen, die mich mit den Protagonisten regelrecht mitfühlen hat lassen. Selten bin ich in ein Buch so eingetaucht. Eigentlich erzählt der Autor ja mehrere Geschichten gleichzeitig, die aber alle mehr oder weniger lose miteinander verbunden sind über die Handlungsorte Selva und Piura und in letzterem vor allem über das grüne Haus.

    Dabei arbeitet der Autor so manches Problem der peruanischen Gesellschaft exemplarisch heraus, die Folgen des Kolonialismus und der Missionierung, die Heuchelei der regierenden Klasse, die schlichte Unterdrückung von Frauen und Minderheiten, um nur einige zu nennen.

    Nach meiner Meinung ein ganz großartiges Buch. Fünf Sterne von mir.

  11. Cover des Buches Krieg der Bastarde (ISBN: 9783426304211)
    Ana Paula Maia

    Krieg der Bastarde

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ich habe diesen Roman mit großem Interesse gekauft. Eine brasilianische Autorin fand ich auf jeden Fall unterstützenswert.

    Bis zu Amadeus' plötzlichem Unfalltod bin ich in die Geschichte easy eingetaucht.

    Leider hat sich aus meiner Sicht anschließend nach und nach der rote Faden verloren.

    Die Charaktere sind zwar toll beschrieben und mit Gina Trevisan konnte ich mich ein Stüch weit identifizieren.

    Jedoch scheint sich die anfangs interessante Geschichte in Abschweifungen und Nebengeschichten zu verlieren.



  12. Cover des Buches Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur (ISBN: 9783328102113)
    Andrea Wulf

    Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur

     (77)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Mein Vater schenkte mir dieses Buch mit den Worten: "Wenn du über Humboldt gelesen hast und erkannt hast, wie weitreichend seine Erkenntnisse sind, kennst du einen von zwei Gründen, warum ich mich als junger Mann entschieden habe in die veterinärmedizinische Forschung zu gehen." Leider starb er nur wenige Tage später und ich mochte das Buch lange nicht ansehen, bis jetzt, fünfeinhalb Jahre später.

    Andrea Wulf gelingt es mit diesem Buch einen Ein- und Überblick in ein Leben so umfangreich wie kaum ein Anderes, immer in Bewegung, in drängendem Fortsetzen seiner Arbeit, so viel zu kurz für den Umfang und die Erkenntnisse seines Wirkens, zu geben. Dabei  noch neugierig zu machen, zu unterhalten und zusammenzufassen ist schon fast eine Lebensaufgabe, auch für die Autorin selbst, die einen Großteil von Humboldts Reisen und Wirken persönlich nachverfolgt hat. Die Bezeichnung Universalgelehrter trifft es wohl am Ehesten, wenn man das Leben Humboldts bestaunt, dass er selbst in unzähligen Werken, tausenden von Briefen und Gesprächen mit einigen der größten Köpfe seiner Zeit festgehalten und uns hinterlassen hat. Zeit seines Lebens brachte er damit zu, sich die Geheimnisse und Zusammenhänge der Natur zu erschließen und sich darüber mit Gelehrten, Wissenschaftlern, Unternehmern, Künstlern und Herrschern auf der ganzen Welt austauschte. Wie weitreichend seine Erkenntnisse sind und bis heute gültig, ja präsenter und brandaktueller denn je, versteht man, wenn man weiß, dass er in all seinem Tun stets nach jenen Zusammenhängen suchte, jenem Wechselspiel, welches die Natur im Gleichgewicht hält. Dabei stellte Alexander von Humboldt aber auch wiederholt fest, welch zerstörerische Auswüchse die menschliche Gier annehmen kann, wenn das Augenmerk nur noch auf der Ausbeutung natürlicher Ressourcen liegt. Die Autorin zeigt aber nicht nur seinen Weg vom Knaben bis hin zum reisenden Gelehrten und seine Arbeit als Naturforscher, Abenteurer, Botaniker, Geologe, Bergsteiger, Ethnologe oder Soziologe, sondern auch die Schreibtischjahre in Berlin und Paris und die enorme Leistung seine Ideen, Erkenntnisse und Entdeckungen so zu dokumentieren und zusammenzustellen, dass sie auch für eine breite Masse zugänglich und verständlich wurden. Mehr als beeindruckend sind seine unerschöpfliche Energie und sein nicht nachlassender Tatendrang, mit dem er seine Projekte und Ziele vorantreibt. Abgerundet wird das Buch mit einem mehr als 100 Seiten umfassenden Anhang mit den Nachweisen zur Recherche der Autorin, die noch mal deutlich machen, wie enorm der Umfang von Humboldts Schaffen und die daraus resultierende Herausforderung für die Biographin waren.

    Mein Fazit: Ein Buch, dass mich auch ohne die Worte meines Vaters absolut gefangen genommen hat. Alexander von Humboldt ist eine der beeindruckendsten Persönlichkeiten mit denen ich mich je beschäftigt habe. "Alles ist in Wechselwirkung.“ So kann man wohl seine Erkenntnisse zusammenfassen. Im Hinblick auf das Leben und Schaffen meines Vaters, weiß ich nun auch sein Werk besser einzuordnen und habe tatsächlich einen tieferen Zugang zu seiner Arbeit und seinem Denken, als je zuvor.  Aber auch ohne diesen sehr persönlichen Bezug, hat mich der Gelehrte, wie auch der Mensch Humboldt stark beeindruckt und ich kann nur jedem ans Herz legen, sich die Zeit für dieses Buch zu nehmen.

  13. Cover des Buches Traurige Tropen (ISBN: 9783518585115)
  14. Cover des Buches Chroniken der Weltensucher: Die Stadt der Regenfresser (ISBN: 9783732000463)
    Thomas Thiemeyer

    Chroniken der Weltensucher: Die Stadt der Regenfresser

     (285)
    Aktuelle Rezension von: DottiRappel

    Mir gefällt am meisten an dem Buch, dass man sich sehr gut in die Personen einfühlen kann. Die Abenteuer vom fake Humboldt und Oskar könnten in die Geschichte eingehen!

  15. Cover des Buches Violeta (ISBN: 9783518473542)
    Isabel Allende

    Violeta

     (143)
    Aktuelle Rezension von: Hilde1945

    Violeta wurde in einer Pandemie geboren und starb in einer Pandemie. Violeta, das ist die Hauptperson in Allendes neuem, gleichnamigen Roman. Aus verarmten Adel entstammend, wuchs sie am A.d.W. am Land auf, wohin sie fliehen musste, weil der Vater nach misslungenen Geldgeschäften Selbstmord beging. Die Gesellschaft Chiles ist unbarmherzig, erfahren wir, Selbstmord, Verarmung, Betrügereien - und nicht nur der Verursacher ist unten durch, sondern all seine Nachkommen bis in die x. Generation.  Violeta heiratet schließlich einen Tierarzt mit deutschen Wurzeln, der - natürlich, das darf nicht fehlen und leider traf es ja auch auf viele Auswanderer nach Südamerika zu - mit den Nazis sympathisierte. Dann passiert etwas, was mich an der Intelligenz dieser Frau das erste Mal massiv zweifeln ließ: ein feuriger Hallodri betritt die Szene, sagt: "Wir müssen einfach miteinander schlafen!" - und schwupps, schon verschwindet sie mit ihm im Schlafzimmer. Ehe hin, Ruf hin, egal. Scheidung gibt es in Chile damals nicht, also lebt sie mit ihm so zusammen und kriegt zwei Kinder, obwohl er keine will. Er zwingt sie zur Sterilisation, was sie mit sich machen lässt und bis zum Lebensende darunter leidet. 

    Generell ist ihr Leben mit Juan, dem Hallodri, unbegreiflich: sie lässt sich von ihm misshandeln, demütigen, nimmt in Kauf, das er krumme Geschäfte macht, erduldet seine ständigen Affären, vernachlässigt ihre Kinder - und liebt ihn immer noch soooooo unglaublich, dass sie ohne ihn nie kann. Es war beim Zuhören (ich habe das Hörbuch gehört) sehr belastend, so viel sexuelle Abhängigkeit und Dummheit zu ertragen. Der Zusatz im Titel "eine außergewöhnliche Frau" könnte gern durch das Wort "dumme" ergänzt werden, denn auch grundsätzlich wirkt Violeta immer wieder wie eine außergewöhnlich dumme Frau, die wenig hinterfragt, zu ihren Kindern keine Beziehung aufbauen kann und auch mit ihrem Enkel nicht wirklich zurecht kommt.  Und das, wo sie - wie mehrfach betont wird - viel Geschäftssinn hat und eine vermögende Frau ist.

    Isabell Allende schreibt gut und unterhaltsam. Es ist beachtlich, wie sie politische und geschichtliche Fakten mit Einzelschicksalen verknüpft und in Familienhistorien einbindet. Bisher habe ich all ihre Bücher geliebt. Bei diesem tat ich mich wirklich schwer, auch, wenn ich wegen der Erzählung an sich und des Schreibstils 4 Sterne vergebe. Violeta in ihrer Dummheit und Ignoranz ist einfach schwer zu ertragen.

    Anlässlich des aktuellen Kenntnisstands war die Betrachtung des Ansteckungsrisikos in der Pandemie aus den Augen von Hauptperson Violeta schon fast niedlich-naiv: während der Spanischen Grippe sorgte ihr Vater durch "umfassende Maßnahmen dafür, dass in seiner Familie keiner infiziert wurde. Er ließ niemanden ins Haus ein- und ausgehen und kapselte die Familie und die Hausangestellten von der Außenwelt ab. Soweit, so gut. Aber, jetzt kommt`s: während die Frauen im Haus gefangen gehalten wurden, wegen der Ansteckungsgefahr, führten er und der ältere Bruder Violetas weiterhin ihr gesellschaftliches Leben, gingen in die Arbeit und in Clubs. Die Behauptung, es wäre im Haushalt del Vaie zu keiner Ansteckung gekommen, hat somit aus meiner Sicht weniger mit den Vorsichtsmaßnahmen zu tun als mit Glück,. Zwischen den Zeilen war für mich die missionarische Botschaft der Autorin mit Blick auf die Corona-Pandemie klar ersichtlich.

    Insgesamt war es eines von Allendes Büchern, das mich mit gemischten Gefühlen zurücklässt.



  16. Cover des Buches Fortunas Tochter (ISBN: 9783518463833)
    Isabel Allende

    Fortunas Tochter

     (188)
    Aktuelle Rezension von: Buchgespenst

    Eliza wurde als Baby in einem Waschpulverkarton ausgesetzt. Sie wächst im großen Haus von Miss Rose und deren Bruder Jeremy auf und bekommt eine hervorragende englische Erziehung. Alles endet an dem Tag, an dem Eliza feststellen muss, dass sie vom Angestellten ihres Ziehonkels schwanger ist – eine unauslöschliche Schande. Heimlich macht sie sich auf Joaquín zu suchen, der dem Ruf des Goldes nach Kalifornien gefolgt ist. Wenn er sie heiratet, wird alles gut. Doch die Suche dauert lange, Kalifornien ist groß und für eine alleinstehende, junge Frau gefährlich.

    Allendes Sprache ist überwältigend. Farbig, bildgewaltig und voller Poesie lässt sie das Chile und Kalifornien des 19. Jahrhunderts vor einem auferstehen. Brillant schildert sie längst vergangene Zeiten, lebendig und echt, dass man sich in ihnen zu bewegen meint.

    Leider konnte ich mich mit der Geschichte selbst überhaupt nicht anfreunden. Sie hat in mir gar nichts berührt. Der magische Sog fehlte. Auch nach 480 Seiten konnte das Buch kein Interesse in mir wecken. Sehr schade, doch für mich nicht das richtige.

  17. Cover des Buches Das Flüstern der Bienen (ISBN: 9783548066011)
    Sofía Segovia

    Das Flüstern der Bienen

     (179)
    Aktuelle Rezension von: Fynn_Augustus

    Mir hat das Buch sowohl inhaltlich als auch vom Schreibstil sehr gut gefallen. Das Cover fand ich total schön, obwohl ich darauf normalerweise selten achte. Zudem fand ich, dass es so geschrieben war, wie ich es mir nach dem Betrachten des Covers vorgestellt habe. Alles wurde sehr detailreich beschrieben. Teilweise gab es sehr viele Sprünge in der Zeit und Erzählperspektive, weshalb ich mich beim Lesen teilweise sehr konzentrieren musste um zu wissen, wer gerade wann erzählte.

    Das Werk hat mir einen Einblick in die lateinamerikanische Schreibweise gewährt, mich zum Nachdenken angeregt und auch berührt. Segovia hat über alle Details nachgedacht. Selbst die Namen der Charaktere haben eine bestimmte Bedeutung, was mir sehr gut gefallen hat.

    Die Wichtigkeit der Bienen für Simonopio fand ich zudem sehr schön, da Segovia durch die schöne Kunstform des Schreibens auf die Wichtigkeit der Bienen für die Artenvielfalt und vor allem für uns Menschen hingewiesen hat.

    Das Ende hat mir besonders gut gefallen und mich zum Nachdenken angeregt.

    Ich denke, dass die Message mit allen Sinnen durchs Leben zu gehen, richtig zuzuhören und Dinge richtig wahrzunehmen total wichtig ist, vor allem in Zeiten von Social Media.

    Ein wirklich empfehlenswertes Buch :)

    Fairerweise muss man aber sagen, dass es wahrscheinlich nichts für Menschen ist, die viel Action in Büchern brauchen, sondern eher für Leute geeignet ist, die es wertschätzen, wenn die Autoren mit schönen Wörter Bilder malen und die Schilderungen somit verdeutlichen können.

  18. Cover des Buches Tim und Struppi - Der Arumbaya-Fetisch (ISBN: 9783551738356)
    Hergé

    Tim und Struppi - Der Arumbaya-Fetisch

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Tim wird darauf aufmerksam, daß im Völkerkundemuseum der legendäre Arumbaya-Fetisch gestohlen wurde, jedoch einen Tag später wieder zurückgestellt wurde. Allerdings ist beim zurückgebrachten Fetisch das Ohr ganz, was nicht der Originalstatue entspricht. Demnach liegt also eine Kopie vor. Er findet heraus, daß zwei Mordbuben hinter dem Fetisch her sind, folgt diesen nach Südamerika und wird dort prompt in einen Staatsstreich verwickelt. Die Passagen über die wechselnden Regime in dem fiktiven südamerikanischen Land sind am lustigsten, ansonsten weiß man nicht so ganz, was die ganze Südamerikarumreiserei mit des Rätsels Lösun g zu tun haben soll. Aber sehr amüsant.
  19. Cover des Buches Die Schock-Strategie (ISBN: 9783455010770)
    Naomi Klein

    Die Schock-Strategie

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Naomi Klein legt mit diesem Werk wirklich eine eindrückliche Recherchearbeit vor. Eindrücklich beschreibt sie anhand internationaler Vorgänge, wie die Jünger Milton Friedmans, die sog. Chigago Boys, überall auf der Welt Katastrophen nutzen, um ihren Einfluss auszuweiten. Die Schock Strategie sieht vor, den Staatsführern nach Krisen die Privatisierung wichtiger öffentlicher Bereiche anzupreisen. Damit wächst die Macht der Unternehnehmer, während wir Menschen immer weniger von Bedeutung sind. Das Buch beweist auch, dass der Turbokapitalismus nicht ohne Folter auskommt und zeigt unmissverständlich, dass der Kapitalismus der Feind allen friedlichen Lebens ist.

    Der Mittelteil ist leider sehr lang geworden und wiederholt die immer selben Vorgänge in verschiedenen Ländern. Für die Vollständigkeit ist das sehr wichtig und es macht das Buch unanfechtbar. Für die Lesbarkeit gibt es dabei jedoch leider Abzüge, denn im Grunde liest man immer wieder die selbe Geschichte in anderen Ländern mit anderen Akteuren. Man kann ab etwa der Mitte getrost zum letzten Kapitel springen, möchte ich meinen, wenn man nicht jede Zahl ganz genau abspeichern möchte.

    Dieses Buch ist sehr wichtig! Es sollte viele LeserInnen finden und wir sollten nach der Lektüre mindestens eine Haltung entwickeln, wenn nicht gar aktiv werden.
  20. Cover des Buches Lost City Radio (ISBN: 9783596187522)
    Daniel Alarcón

    Lost City Radio

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Krimiratte
    Ein sehr bewegendes Buch! Einfach rundum zu empfehlen. Der Autor kommt den Figuren in seinem Roman sehr nah, es ist traurig, bedrückend und auch wieder total schön.. Nichts für Menschen, die partout ein Happy End brauchen.
  21. Cover des Buches Paula (ISBN: 9783518735152)
    Isabel Allende

    Paula

     (166)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Paula wird schwer krank und Isabell Allende begleitet ihre Tochter bis in den Tod. In diesem Buch erzählt sie ihre Geschichte, gegen das Vergessen, gegen die Trauer und schenkt uns damit eine ihrer persönlichsten Geschichten. Für sie war es sicher eine Bewältigung und für uns ein trauriges Vermächtnis und ein Ansporn das Leben zu feiern.

  22. Cover des Buches Das Papierhaus (ISBN: 9783458176152)
    Carlos María Domínguez

    Das Papierhaus

     (242)
    Aktuelle Rezension von: Kerstin_aus_Obernbeck

    Das Papierhaus / Carlos María Domínguez

     

    88 Seiten sind nicht gerade ein riesiger Wälzer, aber bei dem Buch „Das Papierhaus“ ist ganz klar Qualität statt Quantität das Motto! 

     

    „Im Frühjahr 1998 kaufte Bluma Lennon in einer Buchhandlung in Soho eine alte Ausgabe der Gedichte von Emily Dickinson und wurde an der nächsten Straßenecke, als sie gerade beim zweiten Gedicht angelangt war, von einem Auto überfahren.

    Bücher verändern das Schicksal der Menschen.“

     

    Ein ungewöhnlicher Einstieg in ein Buch und ich war neugierig, wie es weitergeht. 

     

    Erzählt wird die Geschichte durch einen Kollegen von Bluma Lennon, der ihre Aufgaben an der Universität Cambridge übernimmt und einige Zeit nach ihrem Tod ein an sie adressiertes Paket aus Uruguay erhält. In diesem Paket findet sich ein zerlesenes, verdrecktes, mit Zement verunreinigtes Exemplar von Joseph Conrads „Schattenlinie“ mit einer rätselhaften Widmung von Bluma Lennon an einen dem Erzähler unbekannten Carlos.

     

    Neben dem Wunsch, das Buch an den Absender zurückzubringen und zu erklären, dass Bluma verstorben ist, ist auch die Neugier des Erzählers geweckt, mehr über das Buch, warum es sich in diesem Zustand befindet und den Absender zu erfahren. Zu diesem Zweck macht er sich auf eine aufregende Spurensuche nach Südamerika. Dort erfährt er, wie die Liebe zu Büchern und zur Literatur aussehen können und welche Auswirkungen eine Bücherobsession haben kann – und die Frage der optimalen Sortierung der Druckwerke im Regal ist dabei nur ein Teilaspekt. 

     

    Mich hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und zum Ende der Geschichte mehr und mehr nachdenklich gemacht. Es ist eine Liebeserklärung an Bücher, es erzählt vom Leben und vom Lesen und einer großen Leidenschaft für Literatur. „Das Papierhaus“ ist ein Buch mit viel Gefühl. 

     

    Ein wunderbares Buch für einen zeitlich überschaubaren Lesemoment, ein feines Geschenk für einen Buchmenschen und eine schöne Geschichte, wenn man Bücher liebt. 

  23. Cover des Buches Inés meines Herzens (ISBN: 9783518735251)
    Isabel Allende

    Inés meines Herzens

     (54)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Inés Suarez. Dieser Name taucht ein paar mal in kurzen Absätzen der Chilenischen Geschichte auf. Isabel Allende hat sich auf die Spurensuche gemacht und das Portrait einer beeindruckenden Frau erschaffen. Früh hatte sie geheiratet und nach dem Weggang ihres Mannes erkämpfte sie sich selbst das Recht reisen zu dürfen. Ihr Weg führte sie bis nach Peru wo sie fest stellen musste, dass ihr Mann tot ist. Durch die lange Fahrt war ihre Abenteuerlust geweckt und sie machte sich auf zur Eroberung Chiles. Inés lernte wichtige Männer kennen und auch Lieben, aber fand nicht nur Verbündete sondern auch Feinde und Neider. Inés wird mühelos auch ihr Herz erobern und Isabel Allende erzählt gewohnt Virtuos.

  24. Cover des Buches Tango, der dein Herz verbrennt (ISBN: 9783492259675)
    Horacio Vázquez-Rial

    Tango, der dein Herz verbrennt

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Dreamworx

    1880 Argentinien. Ramón Díaz ist erst fünf Jahre alt, als er mit seinem Vater von Spanien aus in Argentinien einwandert.  Seit Ramóns Mutter starb, sind sein Vater Roque und er für sich. Ihre erste Anlaufstelle ist das Anwesen von Don Manuel Posse, wo sie sich ihren Lebensunterhalt verdienen und sich langsam ein eigenes Standbein in Buenos Aires aufbauen. Als sie dem deutschen Einwanderer Gérman Frisch begegnen, der das landestypische Bandoneon zu spielen versteht wie kein anderer, verliebt sich Ramón in diese Musik und die anrührenden Töne, die ihn mitten ins Herz treffen und ein Leben lang begleiten werden. Frisch wird bald schon ein enger Freund der Familie und kümmert sich um Ramón, damit der Junge sich in Argentinien richtig einlebt. Roque baut sein Geschäft immer weiter aus, wird recht wohlhabend und findet in Teresia eine neue Liebe. Als Erwachsener übernimmt Ramón das Geschäft seines Vaters und wird ein einflussreicher Mann, der seine alte Heimat Spanien erst einige Jahre vor Ausbruch des spanischen Bürgerkrieges wiedersieht…

    Horacio Vazquez-Rial hat mit seinem Buch „Tango, der Dein Herz verbrennt“ einen spannenden historischen Roman über die spanisch-argentinische Geschichte der fiktiven Familie Díaz vorgelegt, der dem Leser über einen Zeitraum von knapp 50 Jahren einen guten Einblick über die Lebenssituation von spanischen Einwanderern gibt und gleichzeitig die sich zuspitzende politische Lage in dem südamerikanischen Land wiederspiegelt. Der Schreibstil ist flüssig und lässt den Leser während der Lektüre schnell in die damalige Zeit wandern, um hautnah am Leben von Roque und Ramón teilzuhaben und sie vom ersten Schritt an in Argentinien zu begleiten. Die Handlung teilt sich in drei Abschnitte, wobei der erste die Einwanderung und die ersten Jahre des Fußfassens beschreibt, der zweite beschäftigt sich mit dem Aufbau des Familiengeschäfts und der Ausbildung Ramóns durch  Gérman Frisch, während der dritte Teil sich um ausschließlich um Ramón als Erwachsenen und Nachfolger seines Vaters dreht. Unterbrochen werden diese Teile immer wieder durch eingestreute Kapitel, in denen Freunde und Familienmitglieder von Ramón zu Wort kommen und dem Leser eine etwas andere Sichtweise zum besseren Verständnis vermitteln. Der Autor versteht es sehr gut, dem Leser neben der Familiengeschichte auch die fürchterlichen Lebensverhältnisse der Einwanderer und auch die politische Entwicklung in Argentinien nahe zu bringen.

    Die Charaktere sehr gut und detailliert ausgestaltet. Sie besitzen individuelle Ecken und Kanten und wirken gerade deshalb sehr real und authentisch sowie stellvertretend für alle damaligen Auswandererfamilien, die nach einem Neuanfang streben und sich mit harter Arbeit und auf ehrliche Weise ein neues Leben aufzubauen versuchen. Roque, durch den Tod seiner Ehefrau bereits vom Schicksal geschlagen, ist mutig genug, mit seinem kleinen Sohn in ein fremdes Land auszuwandern, um dort sein Glück zu suchen. Er ist ehrlich, fleißig und hat den Traum von einem eigenen Geschäft. Seine Hartnäckigkeit und seine mentale Stärke ebenso wie Fleiß lassen diesen Traum wahr werden. Gérman Frisch ist ein talentierter Musiker und wird Roques bester Freund und Vertrauter, ja sogar zu einem Familienmitglied. Er ist hilfsbereit und kümmert sich rührend um Ramón, damit der Junge sich in dem fremden Land zurechtfindet und gleichzeitig auf dem rechten Weg bleibt. Ramóns Entwicklung über die Jahre ist wunderbar zu beobachten. Die Liebe zur bittersüßen Bandoneonmusik begleitet sein ganzes Leben und spiegelt das Auf und Ab seines Lebens sowie des Landes wieder. Er ist intelligent, fleißig und setzt das Werk seines Vaters fort. Auch die übrigen Protagonisten wie Teresia geben der Handlung weitere Impulse und machen die Geschichte rund.

    „Tango, der Dein Herz verbrennt“ ist die Familiengeschichte einer spanischen Einwandererfamilie, die in Argentinien ein neues Leben beginnt. Die Töne des Bandoneons schwingen während der Lektüre leise mit und geben der Geschichte den geeigneten Rahmen. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung für ein spannendes südamerikanisches Epos!

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks