Bücher mit dem Tag "lazarett"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "lazarett" gekennzeichnet haben.

53 Bücher

  1. Cover des Buches Feuer und Stein (ISBN: 9783426518021)
    Diana Gabaldon

    Feuer und Stein

     (2.614)
    Aktuelle Rezension von: ratherbehappythandignified

    Wow. 

    Bevor ich angefangen habe, die Highland-Saga zu lesen, habe ich die Serie gesehen und das am Anfang mehr widerwillig. Natürlich hat mich die Serie nach und nach in den Bann gezogen und daher stand der Entschluss fest - ich muss unbedingt die Bücher lesen!

    Der Schreibstil ist so wunderbar flüssig und da schrecken die 1107 Leseseiten überhauot nicht ab. Ich musste den Roman verschlingen auch wenn ich die Serie und somit die Inhalte bereits kannte.

    Die Serie hält sich zu größten Teilen direkt an das Buch oder zumindest die erste Staffel. Mehr kann ich ja noch nicht sagen. Beim Lesen ist man aber sofort in dieser Welt gefangen und fiebert mit Claire mit. Mein Herzschlag wurde an spannenden Stellen schneller und das, obwohl ich das Ende schon kannte. Wenn eine Autorin das schafft, dann hat sie alles richtig gemacht. Ich bin nun auch lesend im Highlander-Fieber gefangen!

  2. Cover des Buches Abbitte (ISBN: 9783257261189)
    Ian McEwan

    Abbitte

     (897)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Es gibt Bücher, die lesen sich ganz leicht weg. Und es gibt Bücher, die ziehen sich quälend in die Länge. Dieses gehörte für mich zur zweiten Kategorie, da es sehr ausführlich erzählt wird. Und trotzdem hielt es mich an sich gefesselt. Denn die Handlung hat was.

    Die dreizehnjährige Briony freut sich auf die Rückkehr ihres großen Bruders aus dem College. Sie träumt davon, eine berühmte Schriftstellerin zu werden und hat deshalb nach einigen Geschichtchen

    speziell eine Theateraufführung für diesen Abend geschrieben. Doch der Tag verläuft ganz anders als geplant und endet mit der Vergewaltigung ihrer Cousine. Briony sieht den Täter im Dunkeln weglaufen und beschuldigt mit großer Vehemenz den Freund ihrer Schwester. Erst nach Jahren, in denen Krieg herrscht und sie als Krankenschwester arbeitet, wird ihr klar, was sie verbrochen hat, weil sie gar nichts erkennen konnte. Nun versucht sie, den Schaden wieder gut zu machen.


    Ganz in der Tradition des britischen Romans schildert McEwan sehr ausführlich Situationen, in denen eigentlich nichts Außergewöhnliches geschieht. Indem er uns tief ins Innenleben seiner Figuren schauen lässt, gelingen ihm allerdings hervorragende Charakterisierungen. Gerade die Zone zwischen Kindheit und Erwachsensein scheint es ihm angetan zu haben. Auch der Zeit des Krieges widmet er viele Seiten.


    Da mich der ebenfalls von dem 1948 geborenen Briten verfasste Roman „Kindeswohl“ sehr angesprochen hatte, wollte ich unbedingt dieses, sein bekanntestes - und verfilmtes - Buch, lesen. Gefallen hat mir die Vielfalt der darin vorkommenden Themen (kindlicher Eigensinn, Erwachsen werden, Schreibtalent, Schuld, Erkenntnis). Schwierigkeiten hatte ich mit der Ausführlichkeit des Erzählens, weshalb ich trotz aller Begeisterung keine volle Punktzahl vergebe.

  3. Cover des Buches Im Westen nichts Neues (ISBN: 9783462046328)
    E.M. Remarque

    Im Westen nichts Neues

     (1.235)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Dieses Buch habe ich nun zum 3. Malgelesen nach sehr langer Zeit. Damals war es eine Schullektüre, die mich sehr ansprach. Dadurch habe ich dann alle Romane von Erich Maria Remarque regelrecht vetschlungen. Dieses Buch hat mich wieder sehr erschüttert und nachdenklich gemacht. Ein sehr wichtiges Buch was man unbedingt gelesen haben muss. 

    Daher vergebe ich wohlverdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung ab dem jugendlichen Alter. Von diesem Autoren, der leicht zu lesen ist werde ich auf jeden Fall noch mehr Werke nochmals lesen. 


  4. Cover des Buches Das Alphabethaus (ISBN: 9783423219525)
    Jussi Adler-Olsen

    Das Alphabethaus

     (548)
    Aktuelle Rezension von: Ana80

    Zwei junge britische Piloten werden 1944 über Deutschland abgeschossen. Mitten im Feindesland müssen sie fliehen und um ihr Überleben kämpfen. Sie gelangen auf einen Krankentransport und schaffen es unter falscher Identität und durch das Vortäuschen einer psychischen Erkrankung in eine Nervenheilanstalt im Schwarzwald. In dieser werden Patienten der Wehrmacht und der SS behandelt. Unter keinen Umständen dürfen sie hier auffallen und müssen so schnell wie möglich fliehen, da ihr Aufenthalt hier die Hölle und zudem noch lebensgefährlich ist. Doch sie werden gut überwacht, nicht nur vom Klinikpersonal, sondern auch von Mitpatienten und so gelingt nur einem von ihnen die Flucht…

    Dieses Buch war anders, als ich es erwartet habe. In der ersten Hälfte habe ich etwas länger gebraucht. Ausführlich wird hier der Aufenthalt in der Klinik beschrieben und man erlebt die Schrecknisse dort mit. Die Stimmung ist bedrücken und bedrohlich, aber mir war der Teil insgesamt etwas langatmig erzählt, da ich irgendwie auf die Flucht und darauf gewartet habe, worauf das Ganze hinausläuft. Der zweite Teil, der dann im Jahr 1972 spielt hat mich dann richtig gefesselt. Adler Olsen spielt geschickt mit Verstrickungen der Vergangenheit, der verletzten Psyche des Geflohenen, der seinen Freund zurücklassen musste und klärt nach und nach alle Hintergründe auf. Alles was mir bis da hin unklar war kommt nun ans Licht. Und weiterhin geht es um Leben und tot. 

    Das Ende dieser tragischen Geschichte hat mich sehr berührt und ich habe es als sehr passend empfunden. Insgesamt ein tolles Buch, wenn auch anders als erwartet und empfehlenswert für Leser*innen die Spannung ohne allzu viel Blutvergießen bevorzugen. 

  5. Cover des Buches Garp und wie er die Welt sah (ISBN: 9783499258398)
    John Irving

    Garp und wie er die Welt sah

     (791)
    Aktuelle Rezension von: Vyanne

    Wunderbar schillernde Charaktere, wunderbar absurder (und schwarzer) Humor, allerdings kein wirklicher roter Faden in der Geschichte, kein typischer "Spannungsbogen" über das Buch hinweg, eher die Struktur des typischen Bildungsroman (Das Leben von XY von der Wiege bis zur Bahre). Es geht um sexuelle Vorbehalte, Klischees, Grenzen, Stereotype, Verstrickungen und das aus verschiedenen Perspektiven. 

  6. Cover des Buches Der Engelsbaum (ISBN: 9783442488599)
    Lucinda Riley

    Der Engelsbaum

     (558)
    Aktuelle Rezension von: emkadiva

    Lucinda Riley ist es wie immer gelungen eine Geschichte der Vergangenheit mit der Gegenwart zu verknüpfen, allerdings ist dieses Buch eines, das mir von ihr weniger gefallen hat.

    Der Übergang von der Gegenwart in die Vergangenheit geht sehr schnell, was in ihren anderen Büchern nicht der Fall ist. Dadurch hatte ich auch Probleme, die Figuren richtig zuordnen zu können, weil man nur ganz wenig über sie erfuhr, bevor man in die Vergangenheit sprang, wo weitere neue Charaktere eingeführt wurden. Dadurch lief der Einstieg in dieses Buch für mich eher schleppender.

    Die Story ist ziemlich vorhersehbar, was mich an sich nicht stört, doch durch zahlreiche Längen hat es sich angefühlt, als würde man das Offensichtliche absichtlich herauszögern.

    Die Charaktere haben mir alle nicht sonderlich zugesagt, ich empfand sie entweder als nervend oder naiv, obwohl eine große Tragik in ihrer Geschichte liegt. Trotzdem konnte ich keine Bindung zu ihnen aufbauen, weshalb mich das Buch auch nicht gefesselt hat.

    Ein etwas schwächeres Buch von Lucinda Riley.

  7. Cover des Buches Die Wolke (ISBN: 9783473544011)
    Gudrun Pausewang

    Die Wolke

     (940)
    Aktuelle Rezension von: Geerthi

    «Die Wolke» von Gudrun Pausewang ist eine beliebte Schullektüre über Atomunfall. 

    Janna Berta ist ein 15-jähriges Mädchen, welches die Zeit eines Atomunfalles erlebt. In Abwesenheit von ihren Eltern kümmert sie sich um ihren kleinen Bruder. In kurzer Zeit sterben viele Menschen, darunter auch einige, die Janna liebt. Überall herrscht Chaos, weil alle sich vor der Wolke flüchten und sich verstecken. 

    Die Autorin Gudrun Pausewang hat mit «die Wolke» mich viel zum Nachdenken animiert. Ich habe mich intensiv mit diesen Themen beschäftigt, was ein Atomunfall auswirken kann. 

    Die ganze Geschichte wird aus der Sicht von Janna erzählt und man erfährt viel über ihre Emotionen. Die Arme ist völlig verzweifelt und hilflos.

    Insgesamt ist «die Wolke» ein bewegendes Buch mit inhaltlich spannendem Themen mit dem man sich auseinandersetzen sollte. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen ⭐️!

  8. Cover des Buches Rotkehlchen (Ein Harry-Hole-Krimi 3) (ISBN: 9783548061658)
    Jo Nesbø

    Rotkehlchen (Ein Harry-Hole-Krimi 3)

     (324)
    Aktuelle Rezension von: Alexia_

    Dieses Mal befinden wir uns tatsächlich in Norwegen. Nach einem Vorfall wird der Kommissar vom Dienst erst einmal abgezogen. Was ihn nicht davon abhält einem Fall der damit zusammenhängt nachzugehen. Nur sitzt der Feind auch in den eigenen Reihen…

    Wow was für ein Fall! Sehr komplex und sehr nervenaufreibend. Wenn der Autor etwas kann, dann mit Schreib- und Erzählstil hochspannende Geschichten erzählen. Harry Hole wie immer mit seinen Eskapaden mehr oder weniger vertreten jagt einen Täter mit Nazi-Vergangenheit. Das Ganze ist sehr komplex und vielschichtig, so dass ich das ein oder andere Mal mit den Namen etwas durcheinandergekommen bin und nicht mehr ganz folgen konnte. Dennoch ist Spannung pur geboten und die Nazi-Thematik bietet hier sehr viel Stoff. Anders als in den vorherigen Fällen, haben wir hier auch immer Zeitsprünge an die Front integriert. Das bringt Abwechslung und zeigt Hintergründe der Protagonisten und auch des Täters näher. Die Wendungen in diesem Fall überschlagen sich teilweise schon und alles geschieht manchmal etwas sehr schnell. Bei diesem Buch hat mir die Verknüpfung zwischen Titel und Fall wirklich sehr gut gefallen. Nicht wie es auf den ersten Blick scheint, denn man muss ein zweites Mal hinsehen. Wie schon gesagt ist alles sehr verzweigt und die Dramatik kommt auch auf ihren Höhepunkt. Da habe ich mir schon, dass ein oder andere Tränchen verdrücken müssen. Weil in diesem Fall die Emotionen tatsächlich durch die Zeilen spürbar waren. Das passiert bei diesen Büchern nicht häufig und muss in meinen Augen auch nicht sein. Aber an dieser Stelle war es genau richtig und sehr bewegend. Wie immer führt der Autor den Leser etwas an der Nase herum, weswegen das Ende natürlich nicht so kommt wie man es vielleicht erwartet.

    Insgesamt ein solider, spannender Thriller der 4 von 5 Sternen verdient.

  9. Cover des Buches Im Aufstand (ISBN: 9783942258081)
    Michael Meinert

    Im Aufstand

     (19)
    Aktuelle Rezension von: nicole8684
    Schlesien im Jahre 1905. Franziska von Wedell und ihre Freundin Julie von Götzen müssen mehr oder weniger freiwillig ihr Internat verlassen, zu aufmüpfig war ihr Verhalten. Franziska - Komtess von Wedell - entflieht dem frommen, streng gläubigen Elternhaus. Zu allem Überfluss verbietet der Vater ihr die erträumte medizinische Ausbildung. Zu sehr fürchtet er die Reaktionen der Standesgenossen und überhaupt ist dies nicht mit seinen strengen Glaubensregeln zu vereinbaren. Die Waise Julie möchte der gefühlskalten Großmutter entfliehen, die sich leider überhaupt nicht für sie interessiert. Gemeinsam wollen sie nach Deutsch-Ostafrika reisen, um dort sich dort ein Leben aufzubauen. Genauer gesagt beim Onkel von Julie, den dortigen Gouverneur der Kolonie. Dieser ist nicht sonderlich erfreut darüber und nur mit Wagemut, Sturheit und Erfindergeist finden die beiden Mittel und Wege in Afrika zu bleiben. Während ihrer Reise treffen die zwei auf so manches Hindernis, beginnend bei der Abreise bis hin Maji-Maji-Aufstand. „Im Aufstand“ trifft somit in mehrerlei Hinsicht auf die Geschichte zu.

    Der oben beschriebene Band ist bereits der vierte Teil der „Hochwald-Saga“, doch kann er durchaus ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da er in sich abgeschlossen ist.

    Ich habe mich recht schnell in die Handlung hinein gefunden. Auch für einen Nichtkenner der Saga sind Orte und Personen so gut beschrieben, dass man sich alles genau vorstellen kann und gut in die Geschichte rein kommt. Allerdings muss man sich darauf einstellen, dass es nicht mal schnell durch lesen kann. Mit über 600 Seiten ist der Wälzer eher umfangreich.

    Der Schreibstil von Michael Meiner ist besonders hervorzuheben. Flüssig, abwechslungsreich, detailliert sowie auch bildhaft und einfühlsam mit einer überaus guten Grammatik. Die Dialoge sind gut gestaltet, sprachlich zeitgemäß angepasst und gekonnt bringt der die verschiedenen Sichtweisen in unterschiedlichen Erzählsträngen zusammen. Detailreich werden die Orte und Szenen beschrieben, man kann sich das alles sehr genau vorstellen. Auch der Spannungsbogen ist dem Autor gut gelungen. Er zieht sich wirklich durch den kompletten Wälzer und ist selten vorhersehbar. Man fühlt mit den Charakteren mit, leidet mit ihnen und fiebert mit ihnen mit. Gelegentlich war es mir etwas zu viel Dramatik.

    Der Autor hat ein durchweg tiefgründiges Werk geschaffen, christliche Werte haben einen sehr hohen Stellenwert eingenommen. Die Charaktere verkörpern die Glaubensthemen sehr überzeugend und tiefgründig. Aber auch die eher nicht gläubigen Leser finden sich in den doch alltäglichen Problemthemen wieder. Konflikte zwischen Eltern und Kindern sowie den Generationen allgemein, Freundschaft, Vergebung und Einsicht sind nur eine der Blickwinkel. Egal aus welcher Perspektive der Leser die Geschichte betrachtet, definitiv schafft es der Autor zum Nachdenken anzuregen.

    Die Charaktere in diesem Buch hat der Autor wirklich gut gestaltet, sehr realistisch, detailliert und haben sich gut ergänzt. Man kann eigentlich immer gut nachvollziehen, warum ein Charakter so handelt, wie er handelt. Es war schön zu lesen, dass allen genügend Platz für deren Entwicklung gegeben wurde, man konnte diese wirklich gut miterleben.

    Man merkt, dass der Autor für sein Werk sehr viel recherchiert hat.
    Durch sein Vorwort ermöglicht der Autor seinen Lesern einen gelungen Einstieg in die Komplexe Geschichte, sodass man den Ereignissen rund um Franziska und ihrer Freundin leicht folgen kann.

    Auch zum Schluss findet der Autor nochmals Platz, um ein wenig auf die historischen Fakten einzugehen und diese von seiner Fiktion anzugrenzen. Zusätzlich findet man etliche Extras wie eine Auflistung der militärischen Grade, eine Übersetzung der genutzten Suaheli-Wörter sowie einer Karte.

    Dieses Buch ist durchaus empfehlenswert, auch wenn es mich persönlich nicht reizt, den Rest der Saga zu lesen.
  10. Cover des Buches An einem Tag mit dir (ISBN: 9783453357303)
    Sarah Jio

    An einem Tag mit dir

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Fanti2412
    Zum Inhalt:
    Wie lange bist du bereit, auf dein Glück zu warten?

    Anne Calloway blickt auf ein langes, erfülltes Leben zurück. Doch als ein rätselhafter Brief eintrifft, werden alte Erinnerungen wach – Erinnerungen, die sie längst vergessen glaubte. An ihre Zeit als Krankenschwester, die sie als junge Frau in den Südpazifik verschlug. Und an Westry, ihre große Liebe, die vor vielen Jahrzehnten ein schmerzhaftes Ende fand. Anne bleibt keine Wahl: Sie bricht auf zu einer letzten Reise, denn die Vergangenheit birgt ein altes Unrecht, das nur sie wiedergutmachen kann.

    (Kurzbeschreibung gem. Diana Verlag)


    Die Autorin:
    Sarah Jio ist New-York-Times-Bestsellerautorin, Journalistin und Kolumnistin. Ihre Romane werden in über 30 Ländern veröffentlicht. Sie lebt mit ihren drei Söhnen und ihrem Golden Retriever in Seattle, USA.
    (Quelle: Diana Verlag)


    Meine Meinung:
    Jennifer, die Enkelin von Anne, findet in deren Mülltonne einen Brief aus Tahiti, den Anne wohl versehentlich mit Werbeprospekten weggeworfen hatte. In diesem Brief bittet eine fremde Frau um Annes Hilfe bei der Aufklärung eines Mordes, der an einem Abend im Jahr 1943 am Strand von Bora-Bora geschah. Anne war damals während des 2. Weltkrieges als Lazarettschwester mit ihrer Freundin Kitty dort stationiert.
    Dieser Brief und einige alte Fotos, die Jennifers Vater zufällig beim Aufräumen gefunden hat, wecken in der alten Dame die Erinnerungen an die Zeit vor 70 Jahren, die sie auf der Insel verbracht hat. Auf einem Foto ist auch Westry zu sehen, ein Soldat, den Anne auf der Insel kennenlernte. Er wurde ihre große Liebe, die jedoch schmerzlich endete und dennoch hat sie Westry nie vergessen.

    Die Geschichte ist aus Annes Sicht in der Ich-Form erzählt und spielt auf zwei Zeitebenen. So wie Anne ihrer Enkelin ihre Geschichte erzählt, erlebt der Leser die Zeit, als sich Anne als junge Frau in den Dienst ihres Landes stellte und als Krankenschwester in ein Kriegslazarett auf Bora-Bora ging.
    Sarah Jio erzählt Annes Geschichte sehr einfühlsam und schafft es dabei wunderbar, neben den Schrecken des Krieges auch die Schönheit der Insel im Südpazifik zu beschreiben. Ein Zusammenspiel, das oft nicht zusammen zu passen scheint, denn ein Krieg im Paradies, das sollte nicht sein.
    Die jungen Krankenschwestern und auch die jungen einheimischen Frauen hatten es damals nicht leicht, umgeben von Soldaten, die viele Entbehrungen ertragen mussten.
    Aber es gab auch schöne Momente für die junge Anne, besonders als sie Westry kennenlernt und die beiden in einer alten Strandhütte einen Zufluchtsort finden.
    Ich habe sehr mit den beiden gefiebert, dass es für sie und ihre Liebe ein Happy End geben möge, aber das Leben hatte andere Pläne.

    Ausgelöst durch den Brief und die Bitte um Hilfe entscheidet sich Anne trotz ihres hohen Alters mit ihrer Enkelin noch einmal nach Bora-Bora zu fliegen, um der fremden Briefschreiberin bei der Suche nach Gerechtigkeit zu helfen und mit der Vergangenheit abzuschließen.
    Ich dachte, Anne und Westrys Geschichte sei schon sehr bewegend aber die aktuellen Ereignisse, die dann folgen, sind es genauso.
    Gefesselt habe ich verfolgt, was nach so vielen Jahren noch ans Tageslicht kommt und wie die Vergangenheit aufgearbeitet wird.

    Und es gibt noch so einige Überraschungen für Anne.

    Sarah Jios lebendiger und mitreißender Schreibstil hat mich dieses Buch auf eine ganz besondere Weise erleben lassen. Ich fühlte mich mitten in die Handlung hineinversetzt und konnte sehr gefesselt am Schicksal der Protagonisten teilhaben. Die Geschichte hat mich sehr bewegt und hat mir auch an einigen Stellen die Tränchen in die Augen getrieben.

    Aber am Ende habe ich selig gelächelt-

    „An einem Tag mit dir“ ist ein gefühlvoller und bewegender Roman, der ohne Kitsch über eine große Liebe und Themen wie Freundschaft, Verlust und Verrat erzählt, eingebettet in die historischen Ereignisse im 2. Weltkrieg.
    Ich hatte unterhaltsame und bewegende Lesestunden und empfehle dieses wunderschöne Buch uneingeschränkt weiter!


    Fazit: 5 von 5 Sternen



    © Fanti2412

  11. Cover des Buches Die Wildrose (ISBN: 9783492300384)
    Jennifer Donnelly

    Die Wildrose

     (332)
    Aktuelle Rezension von: annilittle

    Ich muss schon sagen, dass ich ein wenig traurig darüber bin, dass ich meine geliebten Finnegans / Bristows und Baxters gehen lassen muss, aber ich kann ja immer wieder zu ihnen zurückkehren, das beruhigt mich dann doch ein bisschen. Für mich war der Abschluss der Trilogie definitiv der beste Teil der Trilogie und es ärgert mich immer noch, dass am Ende diese eine Sache passiert ist bzw. nicht passiert ist, die mich dann so gestört hat, dass ich am Ende einfach keine 5 Sterne vergeben konnte.

    In diesem Band geht es um Seamie, den jüngsten der Finnegans, und Willa , die man bereits im Vorgänger kennengelernt hat und ich muss sagen, dass ich nicht erwartet hätte, dass sie mir so sehr ans Herz wachsen würden.

    Zum Schreibstil brauche ich nach drei dicken Büchern, glaube ich, nicht mehr allzu viel sagen. Die Frau hat’s drauf und man kann trotz der Seitenzahl einfach nur so durch die Kapitel fliegen. Ich mag die Kombination aus Spannung, Emotionen (positiven wie negativen) und Herzklopfen.

    Nachdem ich den zweiten Band so geliebt habe, konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich Seamie oder Willa so gern haben könnte wie Sid und India, weil ich mich mit Letzterer auch so gut identifizieren konnte. Willa und ich könnten unterschiedlicher nicht sein, aber dennoch habe ich so sehr mit ihr mitgefiebert und vor allem mit ihr mitgelitten. Auch Seamie mochte ich gern, ich hatte nur manchmal etwas Probleme, ihn mit dem kleinen Jungen aus »Die Teerose« zusammenzubringen.

    Das ganze Buch war einfach spannend, wir befinden uns auf drei unterschiedlichen Kontinenten und das vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs, wodurch man ganz viele Perspektiven eröffnet bekommt und auch viele Dinge erfährt, die man mit dieser Zeit nicht unbedingt in erster Linie erfährt, die aber trotzdem enorm wichtig waren.

    Fazit: Ein würdiger Abschluss für eine super Trilogie mit wundervollen Charakteren, die mir viele tolle Lesestunden bereitet hat.

    Bewertung Band 3: 4,5/5
    Bewertung gesamte Trilogie: 4,5/5

  12. Cover des Buches Der Afghane (ISBN: 9783328107262)
    Frederick Forsyth

    Der Afghane

     (56)
    Aktuelle Rezension von: beastybabe

    Die Geschichte:
    Frederick Forsyth hat dieses Buch zwar bereits vor etwa 10 Jahren geschrieben, doch angesichts der Ereignisse der letzten Zeit ist es leider (wieder) sehr aktuell. Es geht um fanatische Glaubensanhänger, die der westlichen Welt den Kampf angesagt haben.
    Durch einen Zufall gelangen die Geheimdienste Amerikas und Englands an eine verschlüsselte Botschaft, die einen drohenden Terroranschlag enormen Ausmaßes ankündigen könnte. Keine ihrer Quellen kann ihnen Näheres dazu sagen, so dass langsam ein irrwitziger Plan Gestalt annimmt: sie wollen einen ihrer Agenten bei al-Qaida einschleusen.
    Mike Martin ist mit knapp Mitte Vierzig zwar bereits im Ruhestand, doch er erfüllt alle nötigen Voraussetzungen für diese Mission. Er wird in die Rolle eines inhaftierten Taliban-Kommandanten schlüpfen und kann nur hoffen, dass er überzeugend genug ist, um nach vielen Monaten Vorbereitungszeit nicht sofort enttarnt zu werden.

    Meine Meinung:
    Der Autor lässt anfangs noch einmal sehr übersichtlich einige wichtige Eckdaten und Ereignisse in die Geschichte einfließen, die erklären, wie es überhaupt zur heutigen Terrorbedrohung und zu den vielen fanatischen Gruppen gekommen ist, die den “Ungläubigen” den Dschihad erklärt haben. Da ich kein Experte auf diesem Gebiet bin, waren diese Informationen sehr interessant und aufschlussreich.
    Frederick Forsyth ist ein Mann “vom Fach”, was man an vielen Stellen deutlich merkt: die Arbeit der Geheimdienste, die eingesetzten Waffen und die technische Ausrüstung werden sehr authentisch beschrieben. Überhaupt wirkt die ganze Story sehr lebensnah und erschreckend real.

    An Spannung mangelt es nicht, obwohl zunächst viel Zeit für die Vorbereitung der Mission aufgewendet werden muss. Wechselnde Schauplätze bringen zusätzlich Tempo und Abwechslung in die Geschichte. Alles ist bestens durchdacht und es gibt zwar einige Zufälle, die maßgeblich zum Gelingen beitragen, aber diese nehmen nicht überhand.

    Hauptperson ist der Geheimagent Mike Martin, der gerade so sympathisch rüberkommt, dass man ihn gern auf seiner heiklen Mission begleitet und ihm wünscht, dass er am Ende wohlbehalten in seinen Ruhestand zurückkehren kann. Andererseits übertreibt es der Autor aber nicht mit emotionalen Hintergrundinformationen, so dass man als Leser trotzdem noch einen guten Abstand zu den Protagonisten wahren kann und nicht zu entsetzt ist über mögliche Verluste.

    Die zweite wichtige Person ist natürlich “der Afghane”, also der Gefangene, dessen Leben Mike übernimmt. Sein Lebenslauf ist ein gutes Beispiel dafür, wie eigentlich ganz normale, unschuldige Menschen irgendwann in den Fängen des Fanatismus enden.

    Sehr schön fand ich auch die Beschreibung der Schauplätze: der Autor erschafft authentische Szenarien, denen man sich nur schwer entziehen kann.

    Fazit:
    Interessant, fesselnd, erschreckend realistisch – ein Agententhriller mit viel Spannung und Action!

  13. Cover des Buches Catch 22 (ISBN: 9780606237802)
    Joseph Heller

    Catch 22

     (90)
    Aktuelle Rezension von: Anton_Loewe
    Ich habe vor Kurzem die Miniserie von George Clooney gesehen und im Anschluss noch einmal den Roman gelesen. Keine Frage, dass der Roman die Serie um Längen schlägt.

    Catch 22 gilt als Antikriegssatire, doch Heller geht es sicher auch darum, die Mechanismen eines außer Kontolle geratenen Kapitalismus zu zeigen. Die Handlung des Romans spielt im Zweiten Weltkrieg, wobei viele Abschnitte eher an die McCarthy-Zeit erinneren. Wer schwarzen Humor mag, liebt dieses Buch bestimmt.
    Der Held Yossarian wird in eine absurde Welt geworfen, in der er kein Held sein möchte.

    Ach so: Wenn man sich überhaupt eine Verfilmung ansehen möchte, dann besser die von Mike Nichols (1970).

  14. Cover des Buches Die Töchter der Tuchvilla (ISBN: 9783734110184)
    Anne Jacobs

    Die Töchter der Tuchvilla

     (263)
    Aktuelle Rezension von: MarinaH

    Ich war sehr gespannt auf diesen Band und hatte relativ hohe Erwartungen a den Nachfolger, ich wurde nicht enttäuscht!
    Das Cover sticht aus der Reihe ein wenig negativ heraus, da es einen anderen Gestaltungsstil hat, welcher mir nicht zuspricht. Trotzdem sieht man das es sich hierbei um eine Reihe handelt, was meiner Meinung nach immer wichtig ist.

    Der Roman konnte mich sofort fesseln, es war sehr interessant über die Kriegsjahre in der Tuchvilla zu lesen. Leider gab es viele traurige Stellen, aber es war eine schöne Abwechslung so viele verschiedene Charaktere mit den verschiedensten Lebensgeschichten zu begegnen. Mich hat sehr angesprochen, dass sich nicht nur ein Handlungsstrang durch das Buch gezogen hat, sondern es auch wie im ersten Teil, immer mehrere waren, die verbunden waren.
    Der Schreibstil ist leicht und flüssig, es gab keine zu langen Stellen oder Momente die ich gerne übersprungen hätte. Anfangs hat mich die Sicht von Humbert nicht so ganz angesprochen, doch nach einiger Zeit hat sich dies gelegt.
    Die Charaktere waren größtenteils alle sehr sympathisch, nun wurden auch Kitty und Lisa mir wichtig, obwohl ich sie zugegebenermaßen im ersten Teil nicht leiden konnte. Auch das Hanna eine Rolle in diesem Roman bekommen hat, hat mir sehr gefallen.
    ich hoffe sehr, dass man weiteres zu ihrer Geschichte im nächsten Teil erfährt, generell interessieren mich die Schicksale mancher Charaktere immer noch sehr, ich hoffe der nächste Teil löst ein paar Dinge auf.

    Schade fand ich nur, dass Marie als Protagonistin wenig Raum im Buch bekommen hat. Ich fand es schon schwer sie im ersten Band richtig einzuschätzen und hatte gehofft, es wird durch diesen Teil leichter werden, was leider nicht der Fall war.

    Trotzdem hat dieser Roman mich sehr angesprochen, ich bin gespannt wie es weitergehen wird. 

  15. Cover des Buches Der englische Patient (ISBN: 9783446248298)
    Michael Ondaatje

    Der englische Patient

     (243)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Vielleicht liegt’s an mir, vielleicht hab ich’s einfach nicht verstanden, aber ich fand dieses Buch so unfassbar langweilig, dass ich es nicht zu Ende lesen konnte. Ich mochte den Film schon nicht sonderlich, aber oft sind die Bücher ja besser. In diesem Fall leider nicht. Wie gesagt, ich weiß nicht, ob ich es vielleicht einfach nicht verstanden habe, aber gefühlt, passiert im Buch absolut nichts. Vielleicht passierte noch etwas in der zweiten Hälfte, davon habe ich beim Durchblättern aber nichts gesehen. Ich lasse mich gern belehren an dieser Stelle 😄

  16. Cover des Buches Suleika öffnet die Augen (ISBN: 9783746634517)
    Gusel Jachina

    Suleika öffnet die Augen

     (65)
    Aktuelle Rezension von: itwt69

    Von den historischen Begebenheiten her gesehen ist der Roman sehr interessant, vor allem die monatelange Reise quer durch die UDSSR gen Osten mit Ziel sibirische Taiga an der Angara und der Aufbau einer Ansiedlung durch die Deportierten, hauptsächlich vertriebene Tataren. Diese "Kulaken" schafften es unter widrigsten Bedingungen zu überleben. Das Schicksal Suleika's hat mich nicht übermäßig berührt, deswegen "nur" 3 Sterne.

  17. Cover des Buches 1815 - Blutfrieden (ISBN: 9783426510209)
    Sabine Ebert

    1815 - Blutfrieden

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28

    Einen kurzen, ersten Blick auf das Geschehen ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:

    Das zweite Buch aus der zweibändigen Reihe um die Zeit von 1813 bis 1815 schließt  unmittelbar an die Handlung aus dem ersten Buch an und setzt die Erzählung nahtlos fort.

    Mit eindrucksvollen Worten treibt die Autorin den Leser durch die damaligen, schrecklichen kriegsgeprägten Zeiten. Dabei geht sie nicht nur geschickt mit den historischen Fakten um, sondern reichert diese mit wenigen, aber eindrucksvollen, fiktiven Geschichten an. Dies alles nicht nur unterBetrachtung der gekrönten Häupter, sondern auch aus Sicht der einfachen Leute. 

    Das Buch ist voller Spannung aber auch von anrührender Schicksalhaftigkeit. Die vielen historischen Figuren, aber auch die fiktiven Handelnden, sind sehr plastisch gezeichnet, sodass sie der Leser quasi leibhaftig vor sich sieht.

    Für mich -zusammen mit dem Band "1813 - eine absolute Leseempfehlung!

  18. Cover des Buches Forrest Gump (ISBN: 9783955306168)
    Winston Groom

    Forrest Gump

     (127)
    Aktuelle Rezension von: Rain698
    Forrest Gump war für mich ein Muss. Der Film ist grandios und da ist es natürlich Pflicht das dazugehörige Buch zu lesen.Und ich wurde nicht enttäuscht.
    Forrest Gump war, finde ich, ein Buch, das nicht unbedingt einfach zu lesen ist. Durch die falsche Grammatik und den verschobenen Satzbau (und noch dazu durch Forrests Art die Dinge zu verstehen) ist es oft nicht leicht zu verstehen was er uns erzählen möchte. Die Geschichte an sich ist für mich super. Eine wirklich schöne Geschichte und noch besser erzählt.Forrest ist ein sehr besonderer Junge. Sein Leben verläuft dagegen sehr erfolgreich, auch wenn er oft nicht weiß wieso. Er gelangt an die verschiedensten Orte der Welt und lernt die verrücktesten Leute kennen. Jedoch ist das einzige was er immer wollte und wollen wird bei Jenny zu sein. Jenny ist Forrests Schulfreundin und trotz Höhen und Tiefen sind sie immer füreinander da und verlieren sich doch nie ganz aus den Augen.
  19. Cover des Buches Das Weingut. In stürmischen Zeiten (ISBN: 9783442488032)
    Marie Lacrosse

    Das Weingut. In stürmischen Zeiten

     (95)
    Aktuelle Rezension von: Daniela_Franzelin

    Ich liebe diesen Roman. Er ist extrem spannend und voller Emotionen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut und flüssig. 

    Insbesondere die Beschreibung des Kriegs hat mich als Leserin sehr mitgenommen. Man kann sich alles ziemlich genau vorstellen: wie die Verwundeten auf den Feldern liegen und Franz ihnen hilft. Aber auch wie sehr alle leiden. 

    Ich würde immer wieder wütend auf Franz' Vater und Schwester. Ihr Benehmen ist einfach unentschuldbar. Sie bringen regelrecht Leiden über Franz, Irene und Franz' Mutter. Dabei ist der Rest der Roman Figuren so sympathisch und liebenswert. 

    Man schließt die Hauptfigur en sehr schnell ins Herz und lebt mit ihnen zahlreiche Tiefs durch. Ein Unglück (oder böse Tat) folgt dem anderen. Das macht das Buch aber gerade so spannend. Ich werde den zweiten Teil auf jeden Fall schon bald lesen. 

    Den Roman kann ich nur weiterempfehlen. Und zwar mit 6 von 5 Sternen! 

  20. Cover des Buches Draußen vor der Tür (ISBN: 9783872912497)
    Wolfgang Borchert

    Draußen vor der Tür

     (223)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    Ein Mann kommt nach Deutschland. Er kommt zurück, nach drei Jahren Sibirien, nach fünf Jahren Krieg. Zurück in eine Heimat, die nichts mehr für ihn bereit hält. Seine Frau liegt bei einem anderen. Der Oberst kennt ihn nicht mehr. Ein Job wird ihm nicht gegeben. Die Eltern sind tot. Da bleibt für Beckmann nur noch ein Weg - der Gang zur Elbe…

    Bocherts "Draußen vor der Tür" zählt zu Recht zu den Klassikern der Nachkriegszeit. Mit seiner Figur Beckmann fängt Borchert das Leben eines Kriegsheimkehrers ein. Beckmann steht vor den Trümmern seines Lebens und wird mit unserer Gesellschaft konfrontiert. Eine Gesellschaft, die nach dem Krieg die Verantwortung von sich schob, die auf die anderen zeigte - ohne sich selbst zu hinterfragen. Die Anfängern keine Chancen mehr gab. Die dem Elend, draußen vor der Tür, den Rücken kehrt. Selbstmorde stehen an der Tagesordnung. Doch das interessiert niemanden.

    Borchert fängt mit seinem Drama ein Stück Nachkriegsgeschichte ein. Eine Geschichte, die die Situation nach 1945 gut illustriert und den 1000den Schicksalen der Kriegsheimkehrer eine Stimme gab. Sicher in extremer Form, doch die braucht es, um wachzurütteln. 

    Kurzum: Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte. Empfehlenswert.


  21. Cover des Buches Zwei Leben (ISBN: 9783955309848)
    Agnes Christofferson

    Zwei Leben

     (12)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele

    „...Anna wurde plötzlich traurig und sah noch bedauerlicher aus. Wie ein kleiner abgemagerter Welpe, der seine Hundemama verloren hat...“


    Emilie Lauenstein ist trotz ihrer 86 Jahre eine resolute und extravagante alte Dame. Sie macht deutlich, was sie will, zum Beispiel gegenüber ihrem Chauffeur Kaya. Bei einer Einkaufstour sieht sie ein etwa zwölfjähriges Mädchen in einem altmodischen Kleid. An irgendjemand erinnert sie das Kind.

    Die Autorin hat eine spannende Geschichte geschrieben, die unter sie Haut geht. Sie spielt abwechselnd in der Gegenart und in der Vergangenheit. Dabei wird die Vergangenheit von Emilie erzählt.

    Emilie war 10 Jahre, als ihr Vater, ein SS-Mann, als Sicherheitsbeamter in ein KZ berufen wurde. Die Familie bekam ein großes Haus mit Garten unweit des Lagers. Außerdem erhielten sie ein jüdisches Hausmädchen namens Anna. Emilies Mutter war wenig lebenstüchtig. Sie blabberte die politische Meinung ihres Mannes nach, überließ die Hausarbeit Anna, hatte wenig Zeit für Emilie und griff häufig zu Alkohol. Diese Situation begünstigte, dass Emilie sich Anna anschloss. Sie akzeptierte Annas Mahnung, dass dies ein Geheimnis bleiben müsse, denn Anna war es verboten, mit Emilie zu sprechen..

    Der Schriftstil ist sehr unterschiedlich. Teile der Gegenwart werden sachlich erzählt. Doch häufig blitzt Emilies trockener Sarkasmus auf. Damit verschleiert sie auch die Bitterkeit, die die Vergangenheit in ihr wach ruft. Die Erzählungen der Vergangenheit spiegeln die Unerfahrenheit eines 10jährigen Mädchens wider. Hier wird wenig Gefühl zugelassen. Gerade aber das macht das Geschehen besonders eindrucksvoll. Woher soll Emilie wissen, dass der Schnee, der bei ihre Ankunft vom Himmel regnet, eigentlich Asche ist? Im Sprachgebrauch der Eltern ist vom Judendorf die Rede, eine beschönigende Beschreibung. Anna ist in den Gesprächen mit Emilie sehr vorsichtig. Sie weiß, wie schnell das Leben für sie zu Ende gehen kann. Das Eingangszitat fällt, als Emilie Anna nach ihrer Familie fragt und zeigt, wie Emilie Anna sah.

    Emilie steckt Anna heimlich Essen zu, denn Emilies Eltern lassen das jüdische Mädchen hungern. Sie bekommt nicht mehr, als ihr auch im Lager zustehen würde. Doch Emilie ist aufmerksam, und ihr Vater rücksichtslos. Deshalb kommt Emilie eines Tages die folgende Einsicht:

    „...In diesem Augenblick hatte Emilie eine plötzliche Erkenntnis: Sie spielten ein sehr, sehr gefährliches Spiel...“

    In der Gegenwart zeigt sich, dass Emilie trotz einer gewissen Ruppigkeit ein mitfühlendes Herz für ihre Mitmenschen hat und auf ihre Probleme eingeht.

    Es sind die vielen Kleinigkeiten in der Geschichte, die berühren und bewegen. Das betrifft übrigens nicht nur die Kriegszeit. Auch die Gegenwart wird kritisch beleuchtet. Und es sind manche Gespräche, die in die Tiefe gehen und doch keine Antwort geben können. Ich denke dabei besonders an die Szene, als die neuen Nachbarn sich bei Emilie vorstellen und es sich im Dialog herausstellt, das sie Christen sind. Emilie berichtet kurz, wer ihr Vater war und stellt dann die Frage: Liebt Gott auch meinen Vater? Diese Frage hat sicher nicht nur die Nachbarn erschreckt. Sie hat auch mich als Leser getroffen.

    Der überraschende Schluss ermöglicht noch einen ganz anderen Blick auf das Geschehen.

    Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Der Autorin ist es gelungen, kurz und prägnant ein Stück Geschichte unter völlig neuem Gesichtspunkt darzustellen. Beide Darstellungsformen bilden ein Einheit. das Erleben des Kindes und die Erinnerungen einer alten Dame.

  22. Cover des Buches Der Arzt von Stalingrad. Das Herz der 6. Armee (ISBN: 9783404259441)
  23. Cover des Buches Eisiges Blut (ISBN: 9783596185191)
    Robert Masello

    Eisiges Blut

     (117)
    Aktuelle Rezension von: EurekaPalmer

    Die Geschichte besteht aus 55 Kapiteln plus Prolog und wird aus der Erzählperspektive erzählt. Der Leser erlebt die Vergangenheit mit Eleanor und Sinclair und die Gegenwart mit Michael Wilde. Die Handlungsstränge werden parallel erzählt. Da jedes Kapitel mit Datum und Uhrzeit versehen ist, lassen diese sich gut verfolgen. Der Bogen zwischen den Zeiten ist sehr gut gespannt. Reale und gut recherchierte Fakten wurden mit eingeflochten. Auch wissenschaftliche Vorgänge werden umfangreich erläutert.

    Der Autor jongliert mit unterschiedlichen Genres. Historisch, Wissenschaft, Forschung, Fantasy - alles ist in irgendeiner Form vertreten. Die Forschung zur Heilung von Vampirismus zieht sich dabei wie ein roter Faden durch die Geschichte.

    Der Schreibstil ist flüssig und sehr detailverliebt, was leider auch dazu führt, dass manches sich etwas zu sehr in die Länge zieht und die Spannung dadurch ein wenig verloren geht.

  24. Cover des Buches Der Arzt von Stalingrad (ISBN: B0026ZJHRY)
    Heinz G. Konsalik

    Der Arzt von Stalingrad

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Rotschopf_16
    Der Arzt Dr. Böhler und seine Kollegen müssen in einem russischen Arbeits- und Gefangenenlager mit den primitivsten Mitteln operieren und die Kranken versorgen, soweit das bei solchen Verhältnissen machbar ist. So amputieren sie z.B. mit einem Taschenmesser (!) einem Patienten sein Bein, das nicht mehr zu retten ist. Die Patienten überleben dank des meisterlichen Könnens der Ärzte. Dann kommt endlich der Tag, von dem keiner geglaubt hat, dass er jemals kommen würde: Man läßt die Gefangenen, allerdings in mehreren in längeren Abständen stattfindenden Transporten, in die Heimat zurückkehren. Unter einem der ersten Transporte sollen auch alle Ärzte sein, doch einer der Ärzte weigert sich...
    Dieser Roman basiert auf wahren Begebenheiten. Er ist packend, spannend, aber doch zugleich humorvoll, soweit das bei solchen Themen überhaupt möglich ist. Konsalik, ein Meister seines Faches, schafft es jedoch mühelos, dies alles zu verbinden. Ein Muß für jeden Konsalik-Fan und für alle, die es noch werden möchten.

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