Bücher mit dem Tag "lebensabend"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "lebensabend" gekennzeichnet haben.

56 Bücher

  1. Cover des Buches Friedhof der Kuscheltiere (ISBN: 9783453274365)
    Stephen King

    Friedhof der Kuscheltiere

     (1.978)
    Aktuelle Rezension von: An_Brandy

    Louis Creed zieht mit seiner Familie und der Hauskatze Churchill nach Maine. In der Nähe des Hauses führt ein Pfad zu einem kleinen Tierfriedhof, den die Kinder der Gegend für ihre geliebten Haustiere angelegt haben.
    Doch tiefer im Wald liegt ein weiterer Friedhof, eine alte indianische Begräbnisstätte mit unheimlichen Eigenschaften, die sich offenbaren werden.


    “Friedhof der Kuscheltiere” war mein zweites King, das ich lesen durfte. Da ich vom Titel schon mal etwas gehört habe, war meine Erwartungshaltung etwas hoch. Den Schreibstil fand ich gut und ich war ziemlich schnell gefesselt. Auch das Übernatürliche wurde gut umgesetzt, weswegen ich hier und da etwas Gänsehaut hatte.

    Doch mir wurde ziemlich schnell bewusst, in welche Richtung das Ganze gehen wird, weswegen meine Spannung gedämpft wurde. Zum Ende hin wurde ich sogar sauer, weil Louis scheinbar lernresistent ist und leider hat mich das offene Ende auch nicht befriedigt.

    Für mich persönlich hätte es auch mehr Horror sein können, aber das ist, denke ich mal, Ansichtssache.

  2. Cover des Buches Der menschliche Makel (ISBN: 9783446262386)
    Philip Roth

    Der menschliche Makel

     (357)
    Aktuelle Rezension von: Aliknecht

    Der Professor Coleman Silk gerät aufgrund eines lächerlichen und völlig unberechtigten Rassismus-Vorwurfs in die Bredouille. Keiner seiner Freunde und Kollegen ergreift für ihn Partei. eEr verlässt schließlich völlig frustiert mit seinem Geheimnis die kleine US-Hochschule. Ein Kollege beginnt die Geschichte aufzuarbeiten. Lesenswert.

  3. Cover des Buches Böse Leute (ISBN: 9783423216777)
    Dora Heldt

    Böse Leute

     (138)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Die Bücher von Dora Heldt mag ich sehr und las diesen Krimi zum 2. Mal, da ich noch Band 2 hier habe. Dieser Krimi konnte mich wieder fesseln und brachte mich öfter zum schmunzeln. Ich mag die meisten Charaktere im Buch sehr. Wer der Täter war war mir bald klar. Aber trotzdem gute Unterhaltung. Daher eine Leseempfehlung für Dora Heldt Fans und Leute, die humorvolles mögen. 

  4. Cover des Buches Klingsors letzter Sommer (ISBN: 9783458194316)
    Hermann Hesse

    Klingsors letzter Sommer

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Ferdinand-Uth

    Klingsor ist ein alter, bekannter Maler, der in Norditalien lebt und dort einen heißen, ungebundenen Sommer erlebt, ihn malt und sich daran berauscht, aber auch bereits sein eigenes Ende vorausahnt.
    Die Erzählung von Hesse aus dem Jahr 1919 ist eine meisterhafte, wehmütige Dichtung über die Vergänglichkeit. Obwohl sie recht kurz ist, kommen viele Themen des Künstlerlebens und Hesses eigenen Erfahrungen darin vor: Sie spiegeln gewissermaßen seine Zeit am Tessiner See nach der Trennung von seiner ersten Frau wieder, wo Hesse selbst begann, Aquarelle zu malen. Themen wie die Lasterhaftigkeit (das Trinken und die Lust), des Schaffens von etwas, das überdauert, die Liebe zur Natur und auch Freundschaft kommen in der Erzählung zur Sprache.
    Schon der Anfang ist einfach wunderbar poetisch geschrieben:
    „Ein leidenschaftlicher und raschlebiger Sommer war angebrochen. Die heißen Tage, so lang wie sie waren, loderten weg wie brennende Fahnen, den kurzen schwülen Mondnächten folgten kurze schwüle Regennächte, wie Träume schnell und mit Bildern überfüllt fieberten die glänzenden Wochen dahin."

  5. Cover des Buches Wasser für die Elefanten (ISBN: 9783839891162)
    Sara Gruen

    Wasser für die Elefanten

     (35)
    Aktuelle Rezension von: -BuchLiebe-
    Ich wusste nicht mal, dass es dazu überhaupt einen Film gibt. Daher bin ich komplett ohne Erwartungen ran gegangen.

    Das Hörbuch hatte einen sehr starken Einstieg. Direkt sehr spannend und fesselnd.
    Das konnte die Geschichte dann aber leider nicht halten. Die Story war stellenweise etwas zäh und langatmig. Ich hatte mich gefragt, worauf das Buch eigentlich hinaus will. Im Grunde wollte ich nur wissen, wie es zu der Situation aus dem Epilog gekommen ist. 

    Als betreffende Szene aus dem Epilog dann gegen Ende des Buches wiederholt wurde, habe ich auch noch feste gestellt, dass ich den Epilog irgendwie falsch verstanden hatte und tatsächlich etwas anderes passiert war als ich die gesamte Geschichte über gedacht hatte. Blöd.

    Das Ende in der Gegenwart hat mich überrascht. Etwas naiv aber irgendwie auch schön.

    Die Hauptfigur war mir irgendwie sympatisch und auch einige Nebenfiguren sind während der Geschichte ans Herz gewachsen.

    Etwas Probleme hatte ich mit manchen französischem Vokabular, vermutlich Zirkus-Fachsprache? Da wusste ich nicht bei jedem Wort was genau eigentlich gemeint war.

    Auch war mir manchmal die Abgrenzung zwischen Vergangenheit und Gegenwart nicht sofort klar.

    Den Sprecher fand ich super. Ganz besonders in der Gegenwart.
  6. Cover des Buches Widerfahrnis (ISBN: 9783627002282)
    Bodo Kirchhoff

    Widerfahrnis

     (95)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Reither hat sich auf seinen Altersruhesitz im Weißbachtal zurückgezogen. Seinen Verlag hat er verkauft, weil er feststellte, „dass es allmählich mehr Schreibende als Lesende gab“ (Seite 10). Noch hat er sich alte Gewohnheiten erhalten: er liebt nach wie vor Bücher, überlegt bei jedem Satz, ob er druckreif ist und spricht dem Rotwein zu. Als er ein Büchlein aus der hauseigenen Bibliothek mitnimmt, wird er von Leonie Palm, der Leiterin des Lesekreises, beobachtet. Da sie es geschrieben hat, wüsste sie gerne sein Urteil. Deshalb besucht sie ihn abends, um für den nächsten Tag einen Termin zu vereinbaren. Doch es kommt anders als gedacht. Zwischen den beiden entwickelt sich ein Gespräch, das sie noch in der Nacht zu einem Ausflug an den Achensee aufbrechen lässt. Der erhoffte Sonnenaufgang ist noch weit und zum Warten darauf ist es zu kalt, also geht die Fahrt weiter. Die beiden kommen sich zögernd näher und das späte Glück scheint zum Greifen nah zu sein.

    Ich habe die beiden gerne auf ihrer Reise über den Brenner und durch Italien begleitet. Ich spürte richtig, wie es nach und nach wärmer wurde und die kalten Tage im Gebirge in den Hintergrund rückten. Die im Alter der Protagonisten ungewohnte Spontanität lud mich zum Träumen ein. Vor allem in der zweiten Hälfte des Buches häuften sich die Überraschungen und ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

    Fazit: Kirchhoff ist ein begnadeter Erzähler.

  7. Cover des Buches Antonio im Wunderland (ISBN: 9783499259067)
    Jan Weiler

    Antonio im Wunderland

     (435)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Der zweite Teil von Weilers Familiengeschichten, diesmal aufgeteilt zwischen einem Familien-Italien-Urlaub mit Jan und alleman, bei dem sich eine Scherbe im Fuß nach tetanus-Spritze als Glücksfall gestaltet (man hat endlich seine Ruhe und wird von Nonna Anna umsorgt), natürlich nur mit mitgebrachter Matratze, und einem New-York-Trip mit Toni und Benno Tiggelkamp, die schon den Check-in am Düsseldorfer Flughafen aufmischen und später zu diversen Verhaftungen im Big apple sorgen. Nur die Robert-de-Niro-Passage kann man kaum glauben, ist dies wirklich passiert? Oder geht hier die Pretty-woman-Phantasie mit dem Autor durch? Sehr mysteriös, wohlwahr, und nur einfach schön mit der Onkelwerdung am Ende des Buchs.

  8. Cover des Buches Das Leben ist ein listiger Kater (ISBN: 9783423253765)
    Marie-Sabine Roger

    Das Leben ist ein listiger Kater

     (173)
    Aktuelle Rezension von: AutorinLauraJane

    An die Ursachen kann er sich nicht erinnern. Er weiß nur, er ist in die Seine gefallen und hat sich dabei so schwere Verletzungen zugezogen, dass er wochenlang ans Krankenhausbett gefesselt sein wird. Ein Albtraum für den menschenscheuen Griesgram Jean-Pierre! Denn ständig platzen die unterschiedlichsten Menschen ungebeten in sein Krankenzimmer: die 14-jährige Maëva, der junge Polizist Maxime oder Camille, der Student, der ihn aus dem Fluss gefischt hat. Dabei sind es gerade diese Störfaktoren, die Jean-Pierre helfen, wieder gesund zu werden – und die seine Misanthropie aus den Angeln heben. (Klappentext)


    Zu allererst einmal muss ich sagen: Die Geschichte war wundervoll. Es war schön, Jean-Pierre kennenzulernen und seine Vergangenheit, seinen Wandel und seine mögliche Zukunft als Leserin mitzuerleben.

    Der Schreibstil ist flüssig, allerdings mich haben anfangs die gestreuten Einblicke in sein Leben, das er niederschreiben möchte, irritiert. Es gab keine Erklärung, kein Zeichen, keine Markierung. Im nächsten Absatz ging es dann plötzlich einfach um etwas völlig anderes. Ich habe mich zwar schnell daran gewöhnt und wusste, was los war, doch ich hätte mir irgendein Zeichen oder eine Markierung gewünscht.

    Außerdem haben mich seine Beschreibungen der Leute gestört. Sowohl der Besucher und Mitarbeiter im Krankenhaus, als auch in seiner Vergangenheit. Das mag zwar mit seinem Charakter zu tun haben, nichtsdestotrotz stieß es mir negativ auf.

    All das konnte jedoch nicht den Charme zunichte machen, den das Buch besaß.

    Auch die lustigen und teils skurrilen Begebenheiten waren ein absolutes Highlight der Geschichte.


  9. Cover des Buches Ein Leben mehr (ISBN: 9783518470640)
    Jocelyne Saucier

    Ein Leben mehr

     (186)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    Drei Männer leben allein in den kanadischen Wäldern. Einzig der Hotelier des hiesiges Hotels kennt Sie genauer. Als eines Tages eine Fotografin im Wald auftaucht, um Boychuck zu besuchen, wirbelt sie einiges durcheinander. Denn Boychuck ist tot und Charlie und Tom wollen nicht über ihn reden. Sie muss zunächst wieder gehen, doch dann braucht eine alte Dame Hilfe und stößt zu den beiden alten Männern im Wald. Und auch die Fotografin kehrt zurück und kommt der Geschichte um Boychuck ein Stück weit näher.

    Sauciers Roman über das Leben in den kanadischen Wäldern ist gut geschrieben und liest sich schnell weg. Insbesondere die historische Einbettung der verheerenden Brände von Matheson aus dem Jahr 1916 hat mir gut gefallen, denn Saucier baut dieses Ereignis gekonnt in die Geschichte. Nicht als einfachen Rückblick, sondern vielmehr als Puzzle, dass von vielen Protagonisten zusammengesetzt werden muss. Und das macht das Buch durchaus charmant und lesenswert. Einzig die Charaktere bleiben hier etwas zurück. Ich hätte mir ein wenig mehr Einsicht in die Gedanken der Fotografin, aber auch der beiden Männer gewünscht. 

    Kurzum: Ein nettes Büchlein, liest sich schnell. Hat gute Charaktere, auch wenn Sie etwas mehr Tiefe vertragen hätten, und eine Geschichte, die durchaus zu überraschen weiss. Lesenswert.


  10. Cover des Buches Töchter (ISBN: 9783499290152)
    Lucy Fricke

    Töchter

     (106)
    Aktuelle Rezension von: Claudias_Corner

    Im 2018 erstmals erschienenen Roman Töchter von Lucy Fricke begleiten wir die zwei Freundinnen Martha und Betty bei einer Reise mit und zu ihren Vätern, die auch eine Reise zu ihnen selbst ist. Martha’s Vater ist todkrank und will in die Schweiz, um dort Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Sein Wunsch: Martha soll ihn fahren. Da sie sich selbst seit einem folgenschweren Unfall nicht mehr ans Steuer setzt und zur moralischen Unterstützung holt sie sich ihre beste Freundin Betty, die Erzählerin des Romans, an Board. Zu dritt treten sie die Reise in die Schweiz an, die sich ganz anders entwickelt als erwartet. So nutzt auch Betty die Reise um eine verschollene, tote Vaterfigur aufzuspüren…

    Der Roman klang für mich vielversprechend und auch die behandelten Themen (Eltern-Kind-Beziehungen, Vaterfiguren und deren Bedeutung für unsere Entwicklung, …) fand ich spannend, doch die Umsetzung ist meiner Meinung nach leider nicht gelungen.
    Es lässt sich für mich deutlich ein Qualitätsunterschied zwischen der ersten und der zweiten Hälfte des Buches feststellen. Zu Beginn fand ich das Buch gut. Die Protagonist*innen wurden glaubhaft charakterisiert und detailverliebt beschrieben, so wird etwa erwähnt, dass Martha immer eine Zigarette lang denkt – bei schwierigen Entscheidungen eine Zigarre lang. Einfach schön. Die Handlung war ebenfalls nachvollziehbar und interessant.

    Während die erste Hälfte des Romans (die Episode nach Italien) jedoch noch gut zu lesen ist, verliert er in der zweiten Hälfte (Betty in Griechenland) deutlich an Qualität. Die Erzählung ist wirr, Elemente der Handlung sind unglaubwürdig. Ich denke hier speziell an die Geschehnisse rund um Betty’s Vater.  

    Wichtige Fragen (zum Beispiel wie sich die Protagonistin diese Reise und ihre Wohnung in Berlin [!], die sie untervermietet, finanziert, wenn sie selten arbeitet) bleiben für mich unbeantwortet. 

    Der Ton der Protagonistin ist so zynisch, so selbstdestruktiv und so anstrengend, dass ich die Lektüre als sehr mühsam empfand. Ganz vereinzelt waren Textstellen für mich gut zu lesen, die Freundschaft zwischen den Protagonist*innen war ganz süß – doch auch sie kommt im zweiten Teil des Buches kaum mehr vor. 

    Fricke kann schreiben, keine Frage. Oft sind Aussagen so pointiert und bedeutungsschwer, dass ich das Buch zur Seite legen und über sie nachdenken musste. Dennoch wiegt das für mich nicht die mühsame Handlung auf.

    Ich hatte keine gute Lesezeit und nehme kaum etwas aus der Lektüre mit. Drei Sterne erhält das Buch von mir aufgrund des guten Schreibstils der Autorin und der interessanten ersten Hälfte des Romans.

  11. Cover des Buches Besser als Bus fahren (ISBN: 9783499290947)
    Renate Bergmann

    Besser als Bus fahren

     (79)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Renate lädt Gertrud auf eine Kreuzfahrt ein. Ja genau, genauso eine Fahrt auf einem großen Schiff, so wie beim Traumschiff. Jeder in Renates Umfeld hat eine Meinung dazu, aber Renate will da rauf und lässt sich sogar ein Abendkleid schneidern. Also gehts rauf aufs Schiff und zwischen Übelkeit, einer  geschenkten Kamera , einem ganz besonderem Tanzpartner, herrische Ehemänner und Basteleien, erleben die zwei Frauen allerhand kurioses und es wird wie immer super witzig und auch spannend und es ist einfach herrlich, wie viele Länder man mit den Damen bereisen darf.

  12. Cover des Buches Alte Liebe (ISBN: 9783596512027)
    Elke Heidenreich

    Alte Liebe

     (136)
    Aktuelle Rezension von: literat

    Ich habs geliebt. Es lebt nicht von viel Bewegung und viel Handlung aber die Sprache zwischen den beiden Protagonisten, dem Ehepaar, ist einfach toll, liebevoll, mitfühlend, aufmerksam. Und ich kann am Ende Harrys Trauer sooooo fühlen.

  13. Cover des Buches Im Ernstfall keine halben Sachen (ISBN: 9783959673839)
    Dan Mooney

    Im Ernstfall keine halben Sachen

     (7)
    Aktuelle Rezension von: tigerbea

    Joel haßt sein Leben im Altenheim, er will sich nicht alles vorschreiben lassen und so beschließt er, sich umzubringen. Er erzählt dem ehemaligen Schauspieler und jetzigen Zimmernachbarn Frank von seinem Plan. Dieser empfiehlt ihm, nicht einfach so aus dem Leben zu verschwinden, sondern sich dafür etwas Besonderes auszudenken. Beide wollen noch einmal richtig Spaß haben.

    Dan Moorey hat mit seinem Roman "Im Ernstfall keine halben Sachen" einen zum Teil witzigen, zum Teil ernsten Roman geschrieben. Witzig sind die Dialoge. Joel und Frank geben sich hier gegenseitig stets das passende Wort zurück. Hier kommt man streckenweise stark ins schmunzeln. Aber auch ihre Handlungen werden von Dan Mooney mit viel Witz beschrieben. Jedoch birgt dieses Buch auch eine gewisse Ernsthaftigkeit. Man lernt die beiden Senioren von ihrer innersten Seite kennen und erfährt von ihren Schicksalen, die zeigen, daß ihr Leben nicht leicht war und bis heute nicht ist. Dies alles wird in ruhigem Tempo erzählt, so daß man sich tatsächlich dem Handlungstempo anpassen muß - es wird hier sehr gemächlich. Wer das nicht schafft, wird hier eher Längen entdecken. Und das wäre sehr schade, denn der Autor versteht es, die Charaktere nahe zu bringen, so daß man sich in sie versetzen kann. Das Buch ist sehr feinfühlig geschrieben und wirkt, bei Verständnis, noch länger nach. 

  14. Cover des Buches Pferde stehlen (ISBN: 9783446246669)
    Per Petterson

    Pferde stehlen

     (120)
    Aktuelle Rezension von: Christian_Fis

    Der Roman handelt von einer komplexen Vater-Sohn-Beziehung, die auf nonverbaler Kommunikation beruht, von Einsamkeit und von der Schwierigkeit, Beziehungen zu Menschen in der Umgebung aufzubauen. Schauplatz der Handlung ist Ostnorwegen. Alles ist ziemlich karg und ziemlich maskulin in seiner Art.

    Die Erzählung wechselt zwischen der Gegenwart - der 67-jährige Erzähler lernt seinen Nachbarn kennen - und der Vergangenheit, in der er uns die Momente enthüllt, die seine Persönlichkeit geprägt haben. 

    Der Ton des Romans ist ruhig, die Sprache einfach und klar. Man wartet auf ein Ereignis, das die Zurückhaltung der Figuren erklärte, aber es kommt nicht und das ist gut so.

  15. Cover des Buches Die langen Abende (ISBN: 9783442770496)
    Elizabeth Strout

    Die langen Abende

     (64)
    Aktuelle Rezension von: Elina_moro

    Es ist eine Fortsetzung von „Mit Blick aufs Meer“ über Olive, die langsam älter wird. Jedoch auch mit 80 Jahren kann man große Veränderungen im Leben haben. Das Buch besteht aus 13 Geschichten über Olive und die anderen Bewohner von Crosby. Dieses Buch hat mir mehr gefallen, als das erste. Die Selbstironie der Protagonistin war so kühn dargestellt. Olive ist mutig, streng und ehrlich. Sie hat ihre Prinzipien und sagt, was sie denkt, obwohl es manchmal schroff und unhöflich vorkommt. Das ist eine Geschichte über eine Person im Herbst ihres Lebens, die mich sehr berührt hat. Trotz der Ironie sieht man die Schwierigkeiten, mit denen die älteren Menschen konfrontiert werden.
    Die Figuren sind hier lebendig und verschieden. Das Thema Altern steht im Zentrum. Die Autorin zeigt das Leben einer älteren Person sehr geschickt. Der Leser erfährt viel über die Probleme, die Sorgen, die Ängste und generell die Gedanken von Olive in ihrem Alter. Es war für mich ein vielseitiger und tiefgründiger Roman

  16. Cover des Buches Ade, geliebte Amelie! Das Bilder-Erzählbuch vom Älterwerden und Sterben (ISBN: 9783903085992)
    Sigrun Eder

    Ade, geliebte Amelie! Das Bilder-Erzählbuch vom Älterwerden und Sterben

     (12)
    Aktuelle Rezension von: sternenstaubhh
    In diesem Band der Sowas-Reihe geht es um das Älterwerden und Sterben. Für Kinder kein leichtes Thema. Die kindgerechte Umsetzung hat mir hierbei sehr gut gefallen. Das in zwei Teile untergliederte Buch erzählt im ersten Teil eine Bilder Geschichte über Amelie. Amelie ist eine Leitstute, die sehr alt und weise ist. Miko, das Hengstfohlen, erkennt das Amelie anders als die anderen ist. Er bemerkt das Alter und die Schwäche Amelies und begreift langsam was es heißt Älter zu werden und zu sterben. Im zweiten Teil des Buches können die jungen Leser ihre Gedanken, Sorgen und Ängste verarbeiten. Desweiteren ist Platz für Erinnerungen mit der Familie. Die Gestaltung dieses Bandes ist rundum gelungen. Ein ruhiges Buch, das sehr behutsam mit den Themen Älterwerden und Sterben umgeht.
  17. Cover des Buches Etta und Otto und Russell und James (ISBN: 9783426305461)
    Emma Hooper

    Etta und Otto und Russell und James

     (78)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    Als Otto aufwacht, ist Etta gegangen. Seine Etta, die er vor mehr als 50 Jahren kennenlernte - auf und davon. Doch Etta hat ihn nicht verlassen, vielmehr will sie sich einen Traum erfüllen und zieht los das Meer zu besuchen. Nur Russell, Ottos und Ettas Freund und Nachbar, hält es nicht und er zieht los Etta zu finden ... Doch auch in ihm löst sie etwas aus, was er kaum glaubte gesucht zu haben.

    Emma Hoopers Roman ist hinreißend - und das schreibe ich im vollsten Ernst - denn er ist weder kitschig noch rührseelig, vielmehr einfach hinreißend. Die Geschichte von Otto, Russell und Etta handelt von Freundschaft, von Liebe. Vom Leben auf dem Land, von verschiedenen Lebenskrisen und -träumen. Und ohne dass Hooper, die Geschichten der drei bis ins kleinste Detail auslotet - was eben auch Spielraum für eigene Gedanken lässt - ist sie hinreichend gut gestrickt. 

    Wir folgen vor allem Otto und Etta in ihrem 80-jährigen Dasein und erhalten gleichzeitig ihre und auch Russells Lebensgeschichte im ländlichen Kanada der 1940er Jahre. Ein Leben das hart war, das Entbehrungen mit sich brachte, aber eben auch familiäre Bande über die Kernfamilie hinaus zuließ und Kinder in eine Welt hinausziehen ließ, von der nicht immer klar war, dass sie sie heil zurückbrachte. 

    Kurzum: Hoopers Roman ist hinreißend, leicht, ohne sentimental zu sein und dabei noch kurzweilig zu lesen. 

  18. Cover des Buches Die Lavendelgang Gesamtausgabe (ISBN: B089KG1VBR)
    Inge Helm

    Die Lavendelgang Gesamtausgabe

     (5)
    Aktuelle Rezension von: AmberStClair

    Klappentext:

    Die Gesamtausgabe der beliebten Lavendelgang-Reihe!

    Die Lavendelgang (Eine Golden-Girls-WG in der Provence)
    Seniorenheim? Nein danke! Für die rüstige Rentnerin Marie steht eines fest: Auch mit 65 gibt es noch lange keinen Grund, alt zu werden. Gemeinsam mit der französischen Köchin Cécile, der eleganten Römerin Franca, der flotten Pariserin Julie und der scharfzüngigen Griechin Eleni startet sie ein aufregendes Projekt – die „Lavendelgang“, eine Golden-Girls-WG zwischen Lavendelblüten und Wildkräutern. Die Reise in den gemeinsamen dritten Frühling ist turbulent, herzerfrischend und hält so manche Überraschung bereit, mit denen keine der Damen je gerechnet hätte ...

    Die Lavendelgang II (Die Golden-Girls-WG on Tour)
    Die Lavendelgang ist zurück! Ein französischer Kosmetikhersteller lädt die unterhaltsame Golden-Girls-WG um die 65-jährige Marie und ihre Freundinnen zu einer Rundreise durch die Provence ein – ein guter Grund, um endlich mal wieder etwas zu erleben und im für seine Lavendelfelder und Parfümproduktionen beliebten Grasse shoppen zu gehen. Jedoch wird ihnen unterwegs schnell klar, dass bei der Fahrt nicht alles mit rechten Dingen zu geht und die Teilnehmer nach allen Regeln der Kunst über den Tisch gezogen werden. Als dann auf einmal auch noch eine der Golden Girls verschwindet, ist der detektivische Spürsinn der Frauen gefordert ...

    Die Lavendelgang III (Die Golden Girls rocken die USA)
    "Go West!" ist nicht nur für junge Amerikaner ein Aufbruchsignal – auch die Golden Girls der Lavendelgang zieht es westwärts: Ihre Freundin Margritte hat durch ihren ehemaligen Studienfreund Antoine ihr Traumhaus in Beverly Hills gefunden, und nun sehnt sie sich nach ihren Freundinnen aus der Provence. Ein Besuch ist schnell verabredet. Und weil Antoine beruflich in seiner eigenen mondänen Schönheitsklinik tätig ist, planen die innerlich jung gebliebenen Damen, in den USA auch ihr Äußeres ein wenig auffrischen zu lassen. Doch während sie von gestraffter Gesichtshaut, korrigierten Nasen und runderneuerten Hinterteilen träumen, fährt das Leben mit ihnen Karussell. Vor allem, als Marie mitten in Kalifornien einen charmanten Herrn aus Berlin kennenlernt …


    Meine Meinung:

    Diese dreiteilige Gesamtausgabe von der Lavendelgang konnte man sehr gut lesen. Ein flüssige Schreibstil und liebenswerte, sehr glaubwürdige Charaktere begleiten diese Geschichte. Nicht nur die einzelnen Szenen wurden gut beschrieben auch die Örtlichkeiten in der Provence und in den USA kommen lebendig herüber. In dieser Geschichte prallten unterschiedliche Charaktere aufeinander, die gut dargestellt wurden mit all ihre Wünsche, Handeln und immer nachvollziehbare Überraschungen begleitete diese Geschichte das es nie Langweilig wurde.

    Die Golden Girls hamonierten gut miteinander. Eine Gruppe von Frauen die ihr Leben mitte 60 noch nicht abgeschloßen haben. Nein im Gegenteil, denn sie lebten so richtig auf und man lernte sie kennen mit ihren Höhen und Tiefen. Sie machten all die Sachen die sie in jungen Jahren, durch Familie und Beruf nicht machen konnten.

    Ein sehr harmonisches Buch was man gerne lesen tut. Mir hat diese dreiteilige Geschichte gut gefallen und ich kann sie empfehlen für Leser/innen die solche Art von Geschichten mögen.

  19. Cover des Buches Baba Dunjas letzte Liebe (ISBN: 9783462054729)
    Alina Bronsky

    Baba Dunjas letzte Liebe

     (314)
    Aktuelle Rezension von: Arbutus

    Und ich denke, dass Marja nie hätte hierherkommen sollen. Es ist nicht die Strahlung. Es ist die Ruhe, die ihr zusetzt. Marja gehört in die Stadt, wo sie sich jeden Tag beim Bäcker zanken kann. Da hier niemand Lust hat, sich mit ihr zu streiten, spürt sie sich nicht mehr, quillt auf und geht dabei ein.


    Baba Dunja lebt in dem fiktiven Dorf Tschernowo, an der Grenze zwischen Weißrussland und der Ukraine. Aus einer einzigen Randbemerkung der alten Frau, die man suchen muss wie eine Stecknadel im Heuhaufen, schließe ich, dass Tschernowo nicht auf der ukrainischen, sondern auf der weißrussischen Seite der Grenze liegen muss. 

    Viele Jahre nach der Evakuierung auf Grund des Reaktorunfalls von Tschernobyl hat sich Baba Dunja entschieden, zurückzukehren, dorthin, wo sie ihre Wurzeln hat, auch wenn dies bedeutet, dass ihre Tochter sie nicht mehr besuchen wird. Ein paar weitere Versprengte findet man in dem halbverlassenen Dorf wieder: den alten Sidorow, die verrückte Marja, Petrow, der nur noch Haut und Knochen ist und vor diversen Lebensmitteln Angst hat, und die etwas zugeknöpften Gavrilows. Der Weg in die nächste Stadt ist mühsam für die alte Frau, muss aber hin und wieder zurückgelegt werden, wenn man wichtige Dinge braucht, die der eigene Garten nicht hergibt, oder um die Post abzuholen und Briefe aufzugeben. Eines Tages befindet sich zwischen den Briefen der Tochter aus Deutschland ein Brief ihrer Enkelin, die sie nur von einem Foto kennt. Allerdings ist er in einer fremden Sprache abgefasst ...

    Baba Dunja ist eine Heldin! Eine, wie ich sie nicht mehr seit „Zwei alte Frauen“ von Velma Wallis gelesen habe. Alina Bronsky zollt dem Alter den Respekt und die Würde, die ihm nie gewährt werden, obwohl sie ihm doch zustehen. Wo sonst liest man eine über Neunzigjährige als Ich-Erzählerin? Vielleicht in einem Rückblenden-Roman. Aber Baba Dunja lebt und erzählt in der Gegenwart. Sarkastisch und gnadenlos, und trotzdem irgendwie warmherzig, dass man sie einfach nur liebhat.

    Manchmal musste ich laut loslachen über ihren herrlichen trockenen, manchmal etwas makaberen Realismus. Für Baba Dunja sind auch die Toten real, manchmal führt sie mit ihnen Gespräche, ohne dabei aber jemals das Leben aus dem Auge zu verlieren. Das ist stark, ganz stark, wie die alte rüstige Frau ihren Alltag und ihre Gedanken in dem verstrahlten Dorf beschreibt. Mit großer Menschenkenntnis und Wertschätzung denkt sich die Autorin in ihre Protagonistin hinein.

    Ein unglaubliches Buch. Es stand zurecht 2015 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Ich kann es Euch nur wärmstens empfehlen.

  20. Cover des Buches Das Geheimnis des zweiten Sommers (ISBN: 9783442384112)
    Tanja Heitmann

    Das Geheimnis des zweiten Sommers

     (49)
    Aktuelle Rezension von: fraeulein_lovingbooks
    Inhalt

    Beekensiel an der Nordsee, 1939. Der elfjährige Arjen lernt in den Dünen den Ausreißer Ruben kennen, der abenteuerliche Geschichten von einem Walfischknochen erzählt. Dieser soll Schicksale bestimmen können … Es ist der Beginn einer einzigartigen Freundschaft – bis ein Sommertag alles verändert.
    Jahrzehnte später reist Greta Rosenboom mit ihrem Großvater auf die Insel seiner Kindheit. Sie ahnt nicht, dass die windumtosten Strände Beekensiels eine alte Schuld bergen – und ein Geheimnis, das auch ihr Leben verändern wird …
    (Quelle: Klappentext)

    Meine Meinung

    Arjen und Ruben lernen sich 1939 auf Beekensiel kennen und werden beste Freunde – bis Ruben die Insel verlassen muss. 1946 sehen sie sich wieder, auf der Insel. Die Freundschaft ist geblieben, auch wenn sie in den vergangenen Jahren keinen Kontakt hatten.
    Greta trennt sich von ihrem Partner und kommt nach Jahren wieder zurück in die alte Heimat, in der der Opa seinen Geburtstag feiert. Greta hat eine Idee und schenkt ihm gemeinsame Zeit. Die beiden starten kurze Zeit später zu einer Rundreise zu Orten, die eine wichtige Rolle in Arjens früheren Leben gespielt haben.
    Der Weg führt sie nach Beekensiel, wo er auf alte Bekannte und deren Nachfahren trifft – und Greta auf eine neue Liebe.

    Greta war mir vom ersten Augenblick an sehr suspekt – ich wurde einfach nicht mit ihr warm. Natürlich ist es ihr gutes Recht mit ihrem Partner Schluss zu machen, weil er sie bezüglich des Ziel seines Unternehmens betrogen hat, aber das ist der einzige Grund? Da muss noch mehr im Argen liegen…aber ich mochte den Herren sowieso nicht. Sein Besuch auf Beekensiel und seine Art und Weise wie er Greta behandelt sprechen eine deutliche Sprache. Was für ein Drama – auch bezogen auf die Mutter-Tochter-Beziehung oder die Bindung zur Schwester, alles hoch dramatisch. Ich fand es zu gekünstelt und übertrieben. Die neue Liebe im Form von Mattes fand ich zu Beginn noch recht nett, aber nach und nach wurde sie zum Dreh- und Angelpunkt der Geschichte – zu viel des Guten. Hier wäre weniger mehr gewesen.

    Weniger Greta, mehr Arjen. Das hätte ich mir gewünscht, denn er scheint ein ganz lieber Mensch zu sein, der auf seine letzen Tage noch was erleben und mit seiner Vergangenheit abschließen möchte. Leider wird er mit seiner Geschichte zu sehr ins Abseits gedrängt.
    Alle anderen Nebencharaktere, seien es Mattes, Trude oder die Mutter von Greta, blieben mit zu farblos und oberflächlich. Bei einer Familiengeschichte erwarte ich mehr Tiefgang und Hintergrundwissen zu den einzelnen Charakteren.

    Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich, sodass man die Geschichte zügig lesen könnte – wenn es nicht den ermüdenen Erzählstil geben würde. Ich war mehrfach kurz davor das Buch abzubrechen, weil ich einfach keinen Sinn mehr im Weiterlesen sah. Warum ich mich doch durchs Buch gequält habe? Ich weiß es nicht, vielleicht hatte ich Hoffnung auf Besserung?

    Normalerweise bin ein großer Fan von Bücher, die auf zwei Zeitebenen spielen und zusätzlich noch eine Familiengeschichte behandeln – das war auch der Grund, warum ich „Das Geheimnis des Walfischknochens“ bei Thalia im Sale gekauft habe. Zum Glück im Sale, hätte ich den regulären Preis von 19,99€ bezahlt, wäre ich noch stärker enttäuscht gewesen. Aber nicht nur der Inhalt, sondern auch das wunderschöne Cover und die Innengestaltung im Stil eines Stammbaumes konnten mich vollkommen begeistern.
    Nur leider haperte es am Inhalt, der mich leider nicht fesseln konnte.
    An und für sich war die Geschichte von Arjen und Ruben wirklich gut und ich habe die Ausschnitte gerne gelesen, aber es gab für mich keinen glaubhaften Bezug zum Jetzt. Gegen Ende des Buches erfahren wir ein wichtiges Detail, aber das wirkte gestellt und als ob die Autorin keine bessere Idee gehabt hat. Die Geschichte um den Walfischknochen fand ich allerdings sehr langweilig – die Geschichte hätte sie eigentlich nicht gebraucht.
    Die Geschichte, die in der Gegenwart spielt, was nur in Ansätzen lesenswert. Viele Nebengeschichten wirkten wie Füllstoff um Seiten zu füllen. Die Liebesgeschichte um Greta nimmt für meinen Geschmack zu viel Platz ein und die neue Liebe der Mutter wird mit einem Nebensatz abgehandelt. Auch die Beziehung der Schwester hätte man mehr in den Mittelpunkt rücken können. Eine wirkliche Familiengeschichte ist diese Buch leider nicht für mich – viel zu viel Gegenwart und zuwenig Vergangenheit.
    Mein Hauptgrund für den dritten Stern war die Landschaftsbeschreibung von der Insel und dem Land Schleswig-Holstein. Ich bin selbst eine gebürtige Schleswig-Holsteinerin – lebe auch noch hier – und habe mich in den beschriebenen Landschaften sofort Zuhause gefühlt.

    Leider keine Kaufempfehlung. Lesenwert, wenn man es in der Bücherei entdeckt und nicht selbst kaufen muss. Es gibt andere Bücher, die man lieber kaufen sollte.

     Sterne

  21. Cover des Buches Dieses Buch wird Ihr Leben retten (ISBN: 9783462054293)
    A.M. Homes

    Dieses Buch wird Ihr Leben retten

     (104)
    Aktuelle Rezension von: Dilla_Smilla

    Dieses Buch mochte ich sehr.

    Richard Novak hat eigentlich alles. Arbeiten muss er schon lange nicht mehr, ein riesiges Haus am Meer, lebt Richard in L.A. mit einer Vollzeit Haushaltshilfe und gesundem Essen von seiner Ernährungsberaterin.
    Eines morgens endet er mit unerträglichen und zunächst unerklärlichen Schmerzen im Krankenhaus und steht vor der Frage, wen er denn eigentlich anrufen kann, wenn er nur noch einen Anruf hätte.

    "Er lag da und wurde sich bewusst, wie gründlich er sich von der Welt und allen Verpflichtungen freigemacht hatte, wie blödsinnig unabhängig er geworden war: Er brauchte niemanden, kannte niemanden, hatte in niemandes Leben einen Platz. So gründlich, wie er sich von der Welt der Abhängigkeiten und Verpflichtungen freigemacht hatte, war er nicht sicher, ob er überhaupt noch existierte."

    Er ruft seine Ex-Frau an. Wie auch der Rest des Buches verläuft dieses Gespräch kurios, auf dem Nachhauseweg beschließt Richard, dass es so nicht weitergeht. Die (bisher nicht wirklich vorhandene) Beziehung zu seinem Sohn muss sich ändern und überhaupt sind zwischenmenschliche Beziehungen ein großes Thema in #diesesbuchwirdihrlebenretten.


    Dieses Buch beschreibt so herrlich merkwürdige und liebenswerte Charaktere, reiht eine kuriose Situation und Konversation an die andere und hebt trotzdem nicht ab. Witzig, manchmal traurig und nie oberflächlich. Ich hab es so gern gelesen und wer bei dem Buch keinen Hunger auf Donuts bekommt, dem ist nicht zu helfen.


  22. Cover des Buches Leonardo da Vinci (ISBN: 9783596522385)
  23. Cover des Buches Willems letzte Reise (ISBN: 9783746636719)
    Jan Steinbach

    Willems letzte Reise

     (39)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Er hat vieles falsch gemacht im Leben, der alte Willem. Früh verliert er durch einen Unfall seine geliebte Frau, die die Familie am Laufen hielt. Durch ihre liebevolle und doch resolute Art schien es mit den Gefühlen und dem Zusammenhalt zu klappen. Als sie nicht mehr ist, verliert Willem seinen Lebenswillen und die kleine Restfamilie – Vater, Sohn und Tochter – bricht auseinander. Doch er bekommt durch seinen Enkel Finn, der aus der Not heraus plötzlich in sein Leben spaziert kommt, eine zweite Chance es diesmal richtig zu machen. Die Beiden begeben sich schließlich auf die Reise ihres Lebens …

    Für mich hat bei diesem wunderbaren Buch wirklich alles gestimmt und es erinnerte mich so stark an meine eigene Familie, dass ich beim Lesen ständig das Gefühl hatte sagen zu müssen: „Genau so ist es!“ Mein eigener Schwiegervater, der leider Anfang des Jahres verstarb, war ebenfalls ein leidenschaftlicher Treckerfan. Mehr als ein Oldtimer steht hier in der Scheune, die Sammlung wird angeführt von einem komplett restaurierten Kelkel, der ganze Stolz meines Mannes und natürlich Hartmuts. Auch sein Traum war es, einmal mit Trecker und Schäferwagen über die Alpen zu pilgern. Dieser Wunsch blieb leider unerfüllt. Umso mehr habe ich es genossen, eine solche Fahrt durch Willem und Finn mitzuerleben. Die Reise ist so lebendig beschrieben, so dass ich fast das Gefühl hatte, dabei zu sein. Von mir gibt es deshalb – nach ein paar zerdrückten Tränchen am Ende – mit fünf Sternen die volle Punktzahl. Ob jeder Leser so denken wird, kann ich nicht sagen. Für mich hat es einfach gepasst. Vielen Dank dafür, lieber Jan Steinbach!

  24. Cover des Buches Ein Gesicht in der Menge (ISBN: 9783499227943)
    Stephen King

    Ein Gesicht in der Menge

     (109)
    Aktuelle Rezension von: Yps

    Kings Helden sind ja meistens Außenseiter. Hier ist es kein Vertreter einer Minderheit sondern tatsächlich der sprichwörtliche alte weiße Mann. Ein armer Tropf ist er dennoch, als Witwer, der seine Frau durch einen Schlaganfall verloren hat. Erschreckend unselbständig muss er auf seine alten Tage noch lernen wie man einen Haushalt führt und sich Mahlzeiten zubereitet. So verbringt er seine Zeit vor dem Fernseher mit Baseballschauen. Hier setzt dann das fantastische Element ein, denn er erkennt im Publikum alte Bekannte. Die Idee des Fernsehers als Fenster in eine andere Welt ist nicht originell, aber irgendwie schön altmodisch, wie aus einer Folge von Twilight Zone oder Outer Limits. Ein Retro-Feeling kommt so beim erfahrenen Leser auf, was schön zum Stoff passt. Das Thema ist natürlich, wie immer bei King, der Tod. Hinter dem Übernatürlichen steckt eine sehr reale Angst: Nämlich den Lebensabend alleine verbringen zu müssen und nur hilflos dabei zusehen zu können wie das eigene Gehirn in den Sonnenuntergang versinkt. Zu einer richtigen Horror-Story wird die Geschichte aber nicht weil sie nicht alle möglichen Details des Sterbens ausbuchstabiert sondern auf Versöhnung und Trost aus ist. So wird das Baseballstadion zu einem amerikanischen Elysion. Ob die Autoren sich ihr eigenes Ableben so wünschen?


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