Bücher mit dem Tag "lebensbeschreibung"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "lebensbeschreibung" gekennzeichnet haben.

11 Bücher

  1. Cover des Buches Das Glasperlenspiel (ISBN: 9783518463574)
    Hermann Hesse

    Das Glasperlenspiel

     (283)
    Aktuelle Rezension von: Christine_Neumeyer

    Herr Hesse hat am Ende seiner Schaffenszeit eine Utopie geschrieben. Ein Gelehrter, ein Mönch, ein Regenmacher, ein Yogi, erzählen uns über die Veredelung des Menschen durch Meditation, geistige Bildung, Vertiefung. Diese Figuren sind sehr beseelt, sehr detailliert beschrieben. Wir werden Zeugen ihrer Gedanken, ihrer Schlussfolgerungen, welche oft zeitlos sind und auf die Probleme unserer Zeit übertragbar. Lesen und tiefe Konzentration veredeln den Menschen. Friede und Versöhnung für alle Menschen. An dieser Sehnsucht hat sich nichts geändert. Nicht allein die Geburt oder das Talent sind entscheidend. Talente ohne geistige Reife verkommen zu hochmütigen und an materiellen Dingen hängenden Menschen. Rivalität, Konkurrenz und Hass sind die Folge. Alles wunderbar. Aber leider dürfte Herr Hesse ein sehr distanziertes Verhältnis zu Frauen gehabt haben. Sie kommen über lange Strecken gar nicht vor. Erst zum Schluss schmücken sie seine Erzählungen, und bleiben dabei allzu oberflächlich beschrieben. Im besten Fall sind es kluge Ehefrauen und Mütter. Die in seiner Zeit traditonellen Rollenverteilungen stellt er in seiner Utopie nicht in Frage. Die Frauen bleiben im Hintergrund, als Mütter und Hausfrauen. Im schlimmsten Fall sind sie sogar die Ursache von Verirrungen und Hass. Keinesfalls sind sie zu geistiger Vertiefung fähig.

    Ich schätze den Tiefgang von Hermann Hesse, aber dieses Werk ist in seiner Überlänge leider nicht zeitgemäß und aufgrund der veralteten Rollenbilder wenig empfehlenswert.

  2. Cover des Buches Wir kennen uns nicht (ISBN: 9783946086222)
    Birgit Rabisch

    Wir kennen uns nicht

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Sweetybeanie

    Zum Inhalt: Lena Löper ist eine erfolgreiche Schriftstellerin gewesen. Und Feministin. Sie veränderte mit ihren Büchern die Welt der Frauen und das allgemeingültige Frauenbild. Zeigte, dass man nicht so sein muss, wie einen das Patriachat haben möchte. Sondern Erfolgreich. Unabhängig. Ihre Meinung und ihre Empfindungen verarbeitete sie in ihrem fiktiven Charakter Lara und wurde damit berühmt. Anderes blieb dabei auf der Strecke. Die Beziehung zu ihrer Tochter Ariane zum Beispiel. Doch nun ist sie alt und ihre Karriere ist längst vorbei. Einsam ist es in ihrem großen Haus geworden.

    Verhaltensforscherin Ariane Löper fühlt sich unverstanden. Schon seit ihrer Kindheit hat sie das Gefühl für ihre Mutter, die erfolgreiche Schriftstellerin Lena Löper, niemals gut genug zu sein. Immer nur Klotz am Bein. Ungeliebt. Doch nun bekommt sie selbst ein Kind und immer wieder blitzt die Erinnerung an ihre Mutter auf…

    Meine Meinung:

    „Wir kennen uns nicht“ – der Titel passt definitiv zu dieser Erzählung. Ariane und Lena – zwei starke Frauen. Eigentlich untrennbar miteinander verbunden und doch durch so viel getrennt.

    Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: aus der Sicht Lenas, die von jeher das Gefühl hat, keinen Zugang zu ihrer Tochter zu bekommen. Und aus der Sicht Arianes, die als Kind um die Liebe ihrer Mutter kämpfte, bis sie irgendwann beschlossen hat, sich nicht mehr vergeblich abzumühen.

    Das Buch hat mich sehr berührt. Jede der beiden Frauen ist so gefangen in ihrer Annahme, dass sie der anderen nichts bedeutet. Und beide interpretieren in jedwede Aussage (die eigentlich nur aus Eigenschutz so schroff und abweisend geäußert werden) sofort eine Ablehnung hinein. Dabei würde eigentlich jede der beiden Frauen sich über ein Zeichen der Zuneigung freuen. Doch keine der Beiden ist bereit, das Risiko einzugehen und mit einer möglichen Zurückweisung zu leben.

    Das Buch zeigt deutlich, welche dramatischen Konsequenzen fehlende Kommunikation in Beziehungen haben kann. Und das sich daraus ein Teufelskreis entwickelt, aus dem man nur sehr schwer wieder herausfindet. Zu tief sitzen die Verletzungen und zu weit haben sich der Groll und die Wut entwickelt. Zu groß ist die Angst davor, zurückgewiesen zu werden.

    Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, so ein Verhältnis zu einem meiner Kinder zu haben. Oder zu meiner Mutter. Das Buch ist mir nahegegangen, ich konnte es nach den ersten Seiten kaum aus der Hand legen. Der Schreibstil ist offen, ehrlich und direkt. Die Autorin versteht es, die verschiedenen Orte und die Erinnerungen der Protagonisten auf eine anschauliche und lebendige Weise dem Leser nahezubringen.

    Meine Rezension findet Ihr auch unter www.buchspinat.wordpress.com

  3. Cover des Buches Narziß und Goldmund (ISBN: 9783518474723)
    Hermann Hesse

    Narziß und Goldmund

     (698)
    Aktuelle Rezension von: berlinerkatze

    Das Buch betrachtet Themen wie Freundschaft oder Kunst von einer neuen Seite und auch der Sprachstil ist sehr gelungen. Objektiv betrachtet ist es wirklich ein gutes Buch, aber ich fand es manchmal etwas zäh und es hat mich nicht so richtig gefesselt. Trotzdem gab es einige schöne Zitate, wie z.B.: „jedes Leben wird ja erst durch Spaltung und Widerspruch reich und blühend. Was wäre Vernunft und Nüchternheit ohne das Wissen von Rausch, was wäre Sinneslust, wenn nicht der Tod hinter ihr stünde, und was wäre die Liebe ohne die ewige Todfeindschaft der Geschlechter?“

  4. Cover des Buches Jules Verne (ISBN: 9783806237467)
    Ralf Junkerjürgen

    Jules Verne

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Radagast

    Eine interessante Biografie über einen Mann der sich vom Fortschritt und Naturwissenschaft inspirieren lies. Er schrieb Bücher und Geschichten die heute noch den Leser in eine Welt bringt die es so nicht gibt, aber die eigene Fantasie anregt. Die Analyse seiner Bücher fand ich zeitweise etwas langatmig. Trug aber dazu bei Jules Verne's Charakter sich besser vor zu stellen zu können. Auch bekommt man einen kleinen Einblick in das Vater-Sohn Verhältnis zu seinem Sohn. Die Erziehungsmethoden die das Land damals den Eltern anbot sind aus heutiger Sicht sehr fragwürdig und menschenunwürdig.
    Eine Biografie die lesenswert ist, aber etwas Geduld abfordert da es stellenweise langatmig ist.

  5. Cover des Buches Mit dem Schmerz gehör ich dir (ISBN: 9783499622229)
    Eva B.

    Mit dem Schmerz gehör ich dir

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Buecherviech
    Der erste Band der Suche von Eva B. nachdem Ausleben ihrer Sexualität, ihrer Lust nach Unterwerfung in einer Partnerschaft. Sie beschreibt die inneren Kämpfe, die verschiedenen Persönlichkeitsanteile, die sich teilweise konkurrenzieren und doch alle ein Teil des Ganzen sind und die Befriedigung finden wollen. Die Geschichte beschreibt ihre Affären und Beziehungsversuche mit verschiedenen Männern und zuletzt findet sie wirklich ihre grosse Liebe.
  6. Cover des Buches Lichter setzen über grellem Grund (ISBN: 9783462309485)
    Renate Feyl

    Lichter setzen über grellem Grund

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Aspasia

    Dieser Roman bietet einen wirklich interessanter Einblick in den künstlerischen Schaffensprozess einer der wenigen,  erfolgreichen weiblichen Malerinnen zur Zeit Louis XVI,  der Portraitmalerin, Marie Louise Élisabeth Vigée-Lebrun (1755-1842),.

     Ihr gelang es durch zahlreiche Porträts europäischer Adliger zu Ruhm & Reichtum zu kommen, aber auch unter der Mißgunst männlicher Zeitgenossen zu leiden hatte. Frey schildert den Weg der außerordentlich begabten Tochter eines früh verstorbenen Malers , der seine Familie, Ehefrau,  Sohn & Tochter, unversorgt zurück läßt. Madame Vigée ist nun gezwungen mit ihrem Honorar als Friseurin die Familie zu ernähren. Durch einen Zufall erkennt ein Malerfreund ihres Vaters Elisabeths außergewöhnliches Talent für Farben & sorgt dafür, dass das junge Mädchen akademisch ausgebildet wird. So kann sie schon bald durch den Verkauf ihrer Portraits das Familieneinkommen erheblich verbessern. Als ihre Mutter erneut heiratet, ihr Stiefvater ihr zwar ein Atelier zur Verfügung stellt, sie aber auch verpflichtet  am Familienleben teilzunehmen, sie ihre üppigen Honorare statt der Mutter nun deren geizigem Ehemann aushändigen muss, (was damals üblich war) sucht sie nach einem Ausweg aus dem Gefängnis.  Sie findet es in der Ehe mit einem Kunsthändler, der ihr sympathisch ist,  sie & ihre Arbeit unterstützt & von ihr wenig Engagement in ihre Rolle als Ehefrau & bald auch Mutter einer Tochter verlangt. Lebrun akzeptiert, dass für Elisabeth immer ihre Kunst an erster Stelle steht, ihrer Tochter Julie fällt das weit schwerer. E. ist sehr erfolgreich, alimentiert ihren Ehemann & erhält sich dadurch ihr stetig wachsendes Einkommen & den Verzicht auf jegliche Anerkennung ihrer Leistung über das Honorar hinaus eine Unabhängigkeit gegenüber ihren Kunden. Und doch muss sie mit ihrer Tochter vor der frz. Revolution fliehen, weil sie von den Revolutionären zur Staatsfeindin erklärt wird. Die nächsten 12 Jahre ist sie gezwungen durch Europa zu reisen, offiziell auf Kunstreise, will sie nicht, wie viele ihrer ehemaligen Auftraggeber den Kopf verlieren. Ihr Ruhm öffnet ihr auch in der Fremde wichtige Türen. Erneut erarbeitet sich immens fleißig ein erhebliches Vermögen, verliert aber ihre unglückliche Tochter, an einen unvermögenden russischen Faulenzer & kehrt zu guter letzt als gefeierte Bürgermalerin mit über 40 Jahren in "ihre Arche", ihr Atelier, in Paris, zu ihren Freunden, & ihrem von ihr zwangsgeschieden Ehemann zurück..

    Neben dem Biografischen erfährt der Leser viel über den künstlerischen Schaffensprozess, über Farbpigmente, Leinwände, Pinselhaar, Untergründe, Firniss & Zaubermittelchen, die dieses so besondere Leuchten ihrer Bilder ausmacht, bekommt einen Blick durchs Schlüsselloch auf das historische Personal der Zeit, ob Auftraggeber, Kritiker oder Malerkollegen,. Ja, der Roman ist sehr gut recherchiert, er wuchert mit detaillierte Beschreibungen von Landschaft, Mode, Architektur & Transportmitteln, von tierischen Bettgesellen & kulinarischen Genüssen. Und doch bleibt die Geschichte blass, fehlt ihr das Leuchten, dass Elisabeth ihren Portraits verleihen kann, diese magische Zutat, die das möglich macht, fehlte der Autorin leider.

  7. Cover des Buches Bekenntnisse einer schönen Seele (ISBN: 9783487094373)
    Friederike H Unger

    Bekenntnisse einer schönen Seele

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Paula
    Die fiktive Lebensgeschichte einer Frau, die untypisch für ihre Zeit unverheiratet bleibt und trotzdem ein geachteter Teil der GEsellschaft wird. Sie ist die Erzieherin einer Adeligen, geht mit ihr nach deren unglücklicher Ehe u.a. nach Italien, um am Ende in Deutschland ein ruhiges Leben zu finden. Für seine Zeit stellt das Buch ein recht mutiges Plädoyer für die Ehelosigkeit dar, eine geradezu unerhörte Begebenheit, die immer wieder begründet werden muss. Diese Ausgabe erscheint in Fraktur, was einige Leser sicherlich vom lesen abhalten wird. Als Beispiel sehr zeitiger Frauenliteratur ist es allerdings nur zu empfehlen.
  8. Cover des Buches Wanderjahre (ISBN: 9783404144341)
    Hardy Krüger

    Wanderjahre

     (6)
    Aktuelle Rezension von: TheSilencer
     ... Tito, Conrad Adenauer, Richard Brooks ... all' diesen Menschen ist Hardy Krüger in seiner Laufbahn begegnet. Von all' diesen Größen kann er Anekdoten erzählen.

    Besonders berührt jedoch der Start der Schauspielerkarriere. 
    Als Elite-Arier-Nachwuchs an einer Nazi-Schule wird er als 15jähriger im Sinne des Führers zurechtgebogen. Für einen Propagandafilm steht er kurz darauf vor der Kamera - und begegnet Hans Söhnker; Schauspiellegende seiner Zeit. Als Künstler verabscheut Söhnker die herrschende Ideologie und wird für Krüger der Wegbereiter aus dem Hitler-Irrsinn.

    Leider holt Krüger in einigen Kapiteln zu weit aus.

    Dennoch zeichnet der Autor überwiegend unterhaltsam einen Weg in den 50iger und 60iger Jahren nach, der das damalige Deutschland im Aufbruch widerspiegelt.
  9. Cover des Buches Emily auf der High-School (ISBN: 9783732009084)
    Lucy Maud Montgomery

    Emily auf der High-School

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Eines der Kapitel heißt "Dies und das", was meiner Meinung nach bestens als Buchtitel für den gesamten zweiten Emily-Band genommen hätte werden können.


    Ich war angenehm überrascht vom ersten Band und habe deswegen die Abenteuer der schreibenden Emily weiterverfolgt. Was habe ich erwartet? Ich glaube ich habe weniger belangloses Geschreibsel über Emilys Schreiben haben wollen. Dieses war ziemlich langweilig, öde und zäh. Mit eines der drei Wörter kann ich den gesamten Band bezeichnen, obwohl ich zäh dabei vorziehen würde.

    Denn mich hat's etwas genervt von Emilys Blitz passiv zu lesen, aber nichts mitzubekommen und auch von ihrem Wirken keine richtige Einsicht als Leser zu bekommen! Die Autorin schreibt irgendwelche tollen Titel als Gedichte oder Geschichten hin, doch man bekommt keine Einsicht in irgendwas was Emily selbst schreibt, außer natürlich! die Tagebucheinträge. Schön und gut, aber von diesen Einträgen hätte ich mir nun auch mehr erwartet, als einfach nur ein schnödes aufeinander Reihen der Erlebnisse und Gefühle. Die Autorin ist trotzdem, dass muss man ihr lassen, dabei sehr geschickt vorgegangen. Emily schreibt immer so und so hat sie's verbessert und was dazu gelernt und hin und wieder gab ihr Mr Carpenter auch ein Verbesserungsvorschlag und zeigte dann auf was Emily, was der Leser ja selbst nicht sah, falsch gemacht hat, dass war gut und ok, doch hauptsächlich zeigt die Autorin in diesem Buch wie Emily über ihr eigenes Schreiben denkt und fühlt und sich selbst kritisiert oder wie sie's selbst damit hält. Da ich aber als Leser keinen Eindruck davon bekomme wie ihre Gedichte aussehen, sondern nur irgendwelche Titel an den Kopf geschmissen bekomme kann ich kaum sagen wie weit Emilys Einschätzung entweder Überschätzung oder Unterschätzung ist. Und ich hatte immer das Gefühl wenn ich über Emilys tolle neue Gedichte und Geschichten laß, dass die Autorin immer versuchte es zu umgehen, um nicht selbst uns mal eine Kostprobe zu liefern, denn das hätte die Autorin nun mal machen müssen, doch diese Arbeit ist sie mehr oder weniger geschickt umgangen. Um mich nicht falsch zu verstehen, ich meine natürlich nicht, dass die Autorin nun uns mit sämtlichen Gedichten und Geschichte die Emily verfasst hat uns ins Buch hinein schreiben sollte, doch es wäre ganz toll, wenn sie wichtige Gedichte oder auch die Geschichte über die Frau, die den König schlug uns damit eine Kostprobe gegeben hätte, wie Emily die Geschichte so toll schrieb, dass am Ende sie sogar ein großes Angebot einer New Yorker Berühmtheit Miss Royal bekommt.

    Doch leider bekommen wir keine Einsicht, in wirklich gar nichts was Emily zum Papier bringt, dass fand ich, was ich eigentlich sogar richtig interessant gefunden hätte, traurig und eher doppelzüngig (obwohl ich glaube dieses Wort etwas zu heftig dafür ist - ich muss noch ein besseres anderes Wort finden)!


    So einiges ist veraltet und überaus sexistisch, obwohl manche Dinge die damals "üblich" waren heute noch nicht ganz anders sind. Wie zum Beispiel, als die zwei Jungs und zwei Mädchen zurück nach Hause fahren wollten, weil der Erwachsene Arzt zum Patienten musste. Da sind die Jungs gefahren und haben Schnee geschuppt und Mädchen hat man außen vor gelassen. Was ich bis heute noch sehen, hören und bemerke, dass wir immer noch nicht so weit sind, dass Mädchen und Jungs nicht wirklich unterschiedlich sind und von außergewöhnlicher Stärke ist ein Junge auch nicht... Aber gut! Ich will hier ja niemanden erzählen was von der Gesellschaft einem Mädchen nur "eingequatscht" wird und was wirklich als der Unterschied zwischen Mann und Frau ist... lassen wir's!

    Es ist halt ein sehr altes Buch und damit einher geht halt Sexismus, Rassismus, Irrglaube, etc. Aber was mir immer wieder auffällt, wenn man etwas ältere Bücher ließt, ist, dass wir heute noch nicht ganz ssssoooo weit anders Denken und Agieren. In vielen haben wir uns Gewandelt, aber in manchen anderen stecken wir noch gut und gerne im Ende 19. Jahrhunderts/Anfang 20. Jahrhunderts fest.


    Entgegen meines "Sei's-Getrommelt-und-Gepfiffen-Endlich-ist-es-zu-Ende"-Gedankens, so fand ich das Ende wiederum interessant genug, um auch die dritte und finale Geschichte um Emily zu lesen und gerade auch weil ich nun schon zwei Bände in der Trilogie drin bin, so muss ich nun auch einfach wissen wie's mit Emily fortfährt.

  10. Cover des Buches Königinnen und Mätressen (ISBN: 9783492254410)
    Benedetta Craveri

    Königinnen und Mätressen

     (10)
    Aktuelle Rezension von: SitataTirulala
    "Von dieser Macht sui generis, die Schwäche in Stärke zu verwandeln weiß und einen Zustand der Unterlegenheit als Trumpf ausspielen kann, soll hier erzählt werden: als Zeugnis für den Mut, die Intelligenz und Erfindungsgabe, die die französischen Frauen des Ancien Régime immer ausgezeichnet haben." "Königinnen und Mätressen" widmet sich den Lebensgeschichten von achtzehn einzigartigen, von den unterschiedlichsten Ambitionen getriebenen Frauen des 16., 17. und 18. Jahrhunderts, die alle ihren Weg am französischen Königshof gemacht und auf ihre Art und Weise Geschichte geschrieben haben. Ob es nun die sagenumwobene Katharina de Medici, die zurückhaltende, ergebene, aber eifersüchtige Marie-Thérèse, die gefühlvolle, selbstlose Louise De La Valliére oder die Prunk und Luxus liebende Madame de Pompadour - Benedetta Craveri widmet jeder der Frauen oder Geliebten großer französischer Könige ein Kapitel, in dem nicht nur die nackten, kalten Fakten beleuchtet werden, sondern das nach bestem Wissen und Gewissen auch der Persönlichkeit einer jeden gerecht werden soll. Natürlich lassen sich viele Dinge nur vermuten, aber die Autorin ist stets bemüht, Belege ihrer Vermutungen anzuführen, etwa bis heute erhaltene Korrespondenzen aus der damaligen Zeit. Neben den großen Namen, die man nicht nur aus dem Geschichtsunterricht kennt, sondern die auch zur Allgemeinbildung gehören, fallen aber auch oft Namen anderer Höflinge, die zumindest mir unbekannt waren und sich oft schwer merken/einordnen ließen, zumal viele Personen nicht mit ihren Namen, sondern nur ihren jeweiligen Titeln erwähnt wurden. Letztlich ist das aber nur ein kleiner Abstrich für eine wirklich schöne Zusammenstellung der bedeutenden Frauen der französischen Geschichte, die alle auf die eine oder andere Art Einfluss auf ihre Männer, Geliebten, Könige genommen haben.
  11. Cover des Buches Emily in Blair Water (ISBN: 9783732009060)
    Lucy Maud Montgomery

    Emily in Blair Water

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Manchmal ist Erzählen gut, trotzdem fehlte (nicht nur dem dritten Teil) manchmal die gelungene Würze mit dem Zeigen.

    An manchen Stellen wirkt es seelenlos und trocken: Dieses kurzes, aber dafür recht leidenschaftliche Intermezzo zwischen Emily und diesem (keine Ahnung wie er heißt) Typ, war für Emily einschneidend. Doch bekommt man nichts mit, als Leser. Gefühlt fängt es in einer Zeile an und hört in der Nächsten schon wieder auf. Doch für Emily war es definitiv mehr, aber mich als Leser ließ es kalt. Da hätte ich mir ein bißchen mehr Farbe gewünscht. Klar, gibt es wohl ein paar Menschen die zwischen den Zeilen lesen können, doch so viel kann man beim besten Willen nun wirklich nicht Zwischen-den-Zeilen-Lesen!


    Der dritte Teil ist bei Weitem nicht so eintönig und öde, wie der zweite Teil: Da sagt man doch immer, dass die Jugendzeit eine Spannende Zeit ist, gerade bei Emily, die kaum einen Zentimeter gehen kann ohne in malerische Banalitäten abzudriften. Doch hier, im dritten Teil steigert sich die Spannung mit der Achterbahn an Gefühlen: Emily vorneweg, Dean Priest, Ilse, Teddy, Perry, Tante Elizabeth und Teddys Mutter.


    Zu meinem Erstaunen, fieberte ich bis zur letzten Seite mit Emily mit, rätselte, ob sie nun mit Teddy zusammen kommt oder doch als "alte Jungfer" eingeht und bei jedem weiterem Kapitel legten sich die Karten neu. Das! War sehr aufregend.

    Liebe ist verwirrend und Älterwerden auch. Emily bleibt sich treu, obwohl ich ihr das Verbrennen mit ihrem Buch übel nehme, da sie Dean Priest (nicht (nur) als Mann, sondern als Freund) zu viel Kontrolle über ihr Schreiben gibt. Das hätte ich nicht erwartet und kam für mich so unerwartet wie die missverstandene "Liebe" zu Dean Priest (auf einmal).

    Ich komme nicht drumrum zu sagen, dass sie mit Dean als Freund und Ehemann wohl eine gute Partie abgekriegt hätte, doch als er zugab das Buch toll fand, sie aber anlog, weil er eifersüchtig war, war es für mich klar, dass er für Emily nichts taugen kann.

    Über Perry muss man nichts weiter sagen, außer dass ich in einem Kapitel ihn mit Teddy verwechselt hatte, weil er urplötzlich aus dem Nichts erschienen ist und um ihre Hand angehalten hatte. Am Ende des Buches bekommt Perry sein Happy-End mit Ilse, was mich für die beiden freut. Außerdem verfiel ich in Schockstarre, als ich lesen musste, dass Perry wohl kurz vorm Sterben lag. Am Ende stellte sich - natürlich - heraus, dass diese alte Frau schamlos übertrieben hatte!


    Die große Veränderung der Mutter von Teddy. Nach der Verlobung zwischen ihrem Sohn und Ilse, redet sie mit Emily. Die sie nun nicht mehr Hassen kann. Teddys Mutter will Emily wöchentlich sehen und dabei reden sie über alles, außer über Teddy. Sie leiht Emily ein Buch aus, darin findet Emily einen Brief von Teddys Vater and ihre Mutter (oh, ich weiß ihre Namen nicht mehr). Als Emily ihr das Buch zurück gibt, weist Emily auf den darin gefundenen Brief hin.

    Nachdem Teddys Mutter den Brief gelesen hat, erzählt sie ihre Lebensgeschichte und klärt auf, warum sie so geworden ist und wieso sie so eine Narbe auf dem Gesicht trägt. Dabei legt sie jeglichen Hass nieder und bereut es zum ersten Mal, dass was sie Emily angetan hatte. Sie hat zwischen dem Glück von Teddy und Emily gestanden...


    Nun zu dem (Liebes-)Kapitel zwischen Emily und Teddy: Teddy ist in seinen jungen Jahren nicht nur ein gefragter Maler und Zeichner, sondern auch ein Frauenheld. Er musste losziehen und sich seine Hörner, keine Ahnung wie man das sagt, abschlagen gehen? Wie ich es ausdrücken würde (und wie Ilse es auch irgendwie sagte): Wenn ein Mann weiß, dass er ein bildschöner Mann ist, dann braucht es Seitenhiebe, damit er versteht, dass er nicht allein ist auf der Welt und um ihn herum noch andere besteigbare Hengste existieren.


    Das Ende war so wie ich es mir für Emily erhofft und gewünscht hatte. Entgegen meiner Befürchtung nun doch einen sentimentalen Quatsch lesen zu müssen, erklärten sich die beiden und - fertig!


    Das Nachwort der (ich denke es war die) Übersetzerin des Buches, fand ich interessant zu lesen, denn sie schilderte wie sie auf E. M. Montgomerys Emily-Trilogie gekommen ist und wie sie sie fand. Dieses Nachwort brachte mich nochmals über die Trilogie und die damalige Zeit zu reflektieren: Daher drei Sterne - ich werde es nicht bereuen...

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