Bücher mit dem Tag "lebensbilanz"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "lebensbilanz" gekennzeichnet haben.

21 Bücher

  1. Cover des Buches Der Joker (ISBN: 9783570315170)
    Markus Zusak

    Der Joker

     (1.355)
    Aktuelle Rezension von: Schiebelini

    Ich muss ehrlich sein: Eigentlich weiß ich nicht, was ich genau hierzu sagen soll.

    Vom Joker habe ich bisher nur als Bösewicht bei Batman gehört und jetzt wünschte ich, es wäre so geblieben. Was auch immer mir dieses Buch erzählen oder sagen wollte, ist bei mir schlicht und ergreifend nicht angekommen. Die Odysee beginnt mit unserem Hauptcharakter Ed, der zum Sterben langweilig ist und genau das die gesamte Story auch über bleibt. Aus unbekannten Gründen entscheidet er sich, einen Banküberfall zu verhindern. Genauso unbekannt bleiben die Gründe, weshalb er die Karten, die er daraufhin bekommt, abarbeitet und sich in das Leben anderer Leute einmischt. Und noch unbekannter bleiben die Hintergründe des Ganzen, denn am Ende bin ich genauso schlau wie vorher. Oder sogar noch verwirrter, denn ich habe erst einmal eine Viertelstunde mit fast sichtbaren Fragezeichen in den Augen dagesessen und die Existenz meiner Intelligenz und die des Autors hinterfragt.

    Nein, ehrlich, ich verstehe kein bisschen, was eigentlich der Sinn dieses Buches ist. Denn der Autor will dir unbedingt etwas mitteilen, das Buch trieft nur vor so davon, dass es auf jeden Fall eine Botschaft vermitteln will und auch ganz toll tiefgründig ist. Deshalb ist bedeutungsschwangerer Satz an Satz gereiht und nicht einmal ein Klopfen an der Tür ist einfach nur das, sondern direkt eines "das sich wie das letzte Klopfen jemals anhörte." Wat?! Steht Gevatter Tod vor der Tür oder hat Ed wieder zu viel eingeschmissen?

    Es muss noch dazu gesagt werden, dass mir dieses Buch vorgelesen wurde. Vielleicht sind mir dadurch manche Kniffe im Schreibstil abhanden gekommen. Aber glücklicherweise sind mir dadurch auch die anscheinend unzählbaren Punkte erspart gelieben, die sich wie zufällig mitten im Satz verirren. Das sieht. Dann wohl so. Aus. Toll.

    Die Charaktere oder die Story rettet aber auch nichts mehr. Wer am Anfang viele Fragen hat, wird am Ende unzählige haben. Warum macht Ed das Ganze eigentlich mit? Ich finde absolut keine Verbindung zu diesem Typen, weil ich ihn zu keiner Zeit nachvollziehbar finde. Wer hat diese Karten geschickt? Am Ende wird hier eine Erklärung hingeklatscht, die alles erklären soll, aber gleichzeitig auch nichts, tiefgründig sein will, aber am Boden des Sandkastens aufgehört.

    Das Ende und damit eigentlich der gesamte Roman erinnert mich an die berühmte Szene aus dieser einen Kochshow, bei der ein Teilnehmer über sein missglücktes Gericht sagt: "Started making it, had a breakdown ... Bon appétit!"

  2. Cover des Buches Dolores (ISBN: 9783453441835)
    Stephen King

    Dolores

     (655)
    Aktuelle Rezension von: EllaEsSteff

    🧺

    »𝘚𝘦𝘤𝘩𝘴 𝘒𝘭𝘢𝘮𝘮𝘦𝘳𝘯, 𝘋𝘰𝘭𝘰𝘳𝘦𝘴! 𝘏𝘢𝘣𝘦𝘯 𝘴𝘪𝘦 𝘨𝘦𝘩𝘰̈𝘳𝘵?

    𝘚𝘦𝘤𝘩𝘴, 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘷𝘪𝘦𝘳!

    𝘐𝘤𝘩 𝘻𝘢̈𝘩𝘭𝘦 𝘴𝘪𝘦, 𝘶𝘯𝘥 𝘮𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘈𝘶𝘨𝘦𝘯 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘪𝘮𝘮𝘦𝘳 𝘯𝘰𝘤𝘩 𝘴𝘰 𝘨𝘶𝘵, 𝘸𝘪𝘦 𝘴𝘪𝘦 𝘧𝘳𝘶̈𝘩𝘦𝘳 𝘦𝘪𝘯𝘮𝘢𝘭 𝘸𝘢𝘳𝘦𝘯!«


    Die Haushälterin Dolores soll ihre Arbeitgeberin, der sie dreißig Jahre lang gedient hat, umgebracht haben. Beim Polizeiverhör legt sie schonungslos ihre Lebensbeichte ab - und offenbart Ihr düsteres Geheimnis.


    💭

    Totale Sonnenfinsternis über Maine und damit eine direkte Verknüpfung zu „Das Spiel“.


    Ein King, vor dem ich ehrlich gesagt zuerst etwas Angst hatte. 

    Ein Buch in Monologform, ohne Kapitel, und das ganze knapp 400 Seiten lang.

    Aber wir reden hier von King. 


    Ich mochte die Einteilung vom Hier und jetzt, in dem Dolores im Verhör sitzt, nach Wasser bittet oder kurz unterbrochen wird und auch mal beleidigt; und dem Vergangenen, in dem sie schildert, wie sie Vera kennenlernte und was sich danach ereignete. 


    Wie so oft ereignet sich der Horror in alltäglichen Situationen. Häusliche Gewalt, psychische Belastung, und Dolores, die nur einen Ausweg aus dem ganzen sieht. 


    Dolores erzählt gern, und so gibt es hier wieder wenige Stellen, die ausschweifend erzählt sind. 

    Dennoch eine gute Unterhaltung für Zwischendurch.


    ⭐️⭐️⭐️⭐️

  3. Cover des Buches Die italienischen Schuhe (ISBN: 9783552057944)
    Henning Mankell

    Die italienischen Schuhe

     (243)
    Aktuelle Rezension von: gst

    „Bevor ich sterbe, muss ich wissen, warum ich gelebt habe“ (Seite 295)


    Frederik Welin, ein ehemaliger Arzt, lebt völlig zurückgezogen auf einer kleinen Insel in den Schären. Er glaubt, mit seinem Leben abgeschlossen zu haben. Außer dem Postboten mit seinen Wehwehchen schaut niemand nach ihm. Im Winter schlägt er sich ein Loch ins Eis, um sich beim Baden zu spüren.

    Eines Tages sieht er eine einsame Frau am Rollator übers Eis kommen. Sie entpuppt sich als Harriet, die Frau, die er einst sehr geliebt hat. Es stellt sich heraus, dass sie todkrank ist und noch ein Versprechen eingelöst haben will. Widerwillig, aber schließlich doch erfolgreich, lässt er sich darauf ein. Das führt dazu, dass sich sein ganzes Leben verändert.


    Was Henning Mankell 2006 unter dem ausgefallenen Titel (in dem Buch geht es tatsächlich auch um handgearbeitete italienische Schuhe) veröffentlicht hat, ist eindeutig ein Alterswerk. Es ist das Resümee eines Lebens, ein Nachdenken darüber, was anders gelaufen ist, als es hätte sollen. Verrat wird erwähnt, Verluste werden thematisiert, aber auch die späte Hinwendung zu Menschen. Die Fragen des Lebens werden direkt angesprochen:

    „Ich fragte mich, warum ich mich entschieden hatte, der zu werden, der ich bin. Warum war ich ein Mensch geworden, der nach Verstecken suchte statt nach Gemeinschaft? Warum hatte ich immer ein Leben wie ein Fuchs geführt, mit vielen Ausgängen aus dem Bau?“


    Der Roman, der in vier Teilen von Frederiks Veränderung erzählt, hat mich sehr beeindruckt. Noch besser hat mir allerdings die Fortsetzung „Die schwedischen Gummistiefel“ gefallen, die der als Krimiautor bekannt gewordenen Schriftsteller kurz vor seinem Tod 2015 mit 67 Jahren veröffentlichte.

  4. Cover des Buches Außer Dienst (ISBN: 9783570551035)
    Helmut Schmidt

    Außer Dienst

     (68)
    Aktuelle Rezension von: sheepy
    Ein tolles Buch. Man sollte sich aber Zeit nehmen um es zu lesen und vll Internet in der Nähe haben um mal eben zu dem ein oder anderen Thema etwas nachzuschauen. Um alles zu verstehen, braucht man schon gewisse Kenntnisse der Politik, auch der Vergangenheit. Aber auch wenn man nicht alle Zusammenhänge und Hintergründe versteht, kann man viel lernen...
  5. Cover des Buches Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe (ISBN: 9783446278035)
    Doris Knecht

    Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe

     (173)
    Aktuelle Rezension von: downey_jr

    Zugegeben, ich bin von Beginn an ein Fan von Doris Knecht, ihre Werke "Wald", "Alles über Beziehungen", "Gruber geht", "Weg", "Besser" und "Die Nachricht" haben mich allesamt begeistert. Ich war also happy über die Neuerscheinung "Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe" - gewonnen habe ich das Buch hier leider nicht, aber mit Freude sofort am Erscheinungstag gekauft.
    Das Buch gefällt mir sehr gut, vom Titelbild angefangen bis zum letzen Wort.
    Frau Knecht schreibt wie immer sehr, sehr gut, amüsant und klug, ich finde mich als Frau und Mutter (noch nicht in dem Alter, in dem die Kinder ausziehen, aber wissend, dass das auch noch kommen wird) hier gut wieder. Das Buch habe ich sehr genossen, von der ersten bis zur letzten Seite, und viele Stellen markiert, die mich besonders zum Nachdenken gebracht oder berührt haben. Ich kann das Buch unbedingt weiterempfehlen!

  6. Cover des Buches Schnee auf dem Kilimandscharo (ISBN: 9783499272868)
    Ernest Hemingway

    Schnee auf dem Kilimandscharo

     (100)
    Aktuelle Rezension von: NPower

    Die "Moral" jeder Kurzgeschichte ist oft nicht sofort erkennbar, fesselt den Leser dennoch. Die behandelten Themen sind aktueller denn je - bspw.  ein alter Mann verbringt die Nacht in einem Café, um der Einsamkeit zu entkommen. Es sind spannende Geschichten, die Freude machen und zum Nachdenken anregen.

  7. Cover des Buches Ein alter Traum von Liebe (ISBN: 9783942656672)
    Nuala O'Faolain

    Ein alter Traum von Liebe

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Barbara62

    Auf diesen Roman bin ich durch die Empfehlung von Elke Heidenreich gestoßen, und wenn ich auch nicht ihre vollkommene Begeisterung teile, so hat er mir doch gut gefallen.

    Im Mittelpunkt steht die 50-jährige Reisejournalistin Kathleen de Burca, Ich-Erzählerin, die Bilanz zieht: wechselnde Liebhaber, ständiges Unterwegssein und verpasste Chancen sind das wenig beglückende Ergebnis. Sie hat Irland als junges Mädchen verlassen, nun kehrt sie dorthin zurück und wird einerseits mit ihrer eigenen, andererseits mit der irischen Vergangenheit konfrontiert, denn sie recherchiert über eine alte Skandalgeschichte aus der Zeit der großen irischen Hungersnot und der Massenauswanderungen im 19. Jahrhundert, in der es um die Liebesbeziehung zwischen einer Landbesitzergattin und einem Stallbuschen geht. Diese Geschichte in der Geschichte hat mir fast noch besser gefallen als das Geschehen um Kathleen, bei der infolge der Rückkehr in die alte Heimat alle unerfüllten Wünsche und Hoffnungen und die seit ihrer Kindheit ewig unerfüllte Liebessehnsucht neu aufleben. Die Begegnung mit ihrem Traummann, ihre vielleicht letzte Chance, mündet in dem Angebot eines Lebens im Wartestand und der Aussicht auf ein bis zwei gemeinsame Tage pro Monat, aber reicht ihr das?

    Ein spannender, nachdenklicher Roman, in dem manche Frage offenbleibt.

  8. Cover des Buches Sonnenscheinpferd (ISBN: 9783499253140)
    Steinunn Sigurdardóttir

    Sonnenscheinpferd

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Daphne1962

    Die Isländer schreiben düstere Bücher oder man empfindet dieses Leben dort als düster, weil es ein halbes Jahr morgens noch düster ist und nicht richtig hell wird. Deshalb sind die Menschen dort auch düster und angeschlagen..

    Fünfundzwanzig Jahre sind vergangen. Lilla, auf Deutsch «die Kleine», begegnet ihrem damaligen Geliebten aus ihrer Jugendzeit wieder. Er lädt sie für ein Wochenende in sein Landhaus ein, und beide hoffen insgeheim, sich einander wieder annähern zu können. Ein Ereignis hatte ihre Liebe damals beendet. Nun kommt die Vergangenheit zutage und Erinnerungen öffnen sich. Der kleine Bruder, um den Lilla sich schon früh kümmern musste. An ihre Mutter Ranghild, die nicht fähig war, ihre eigenen Kinder zu lieben und sich um sie zu kümmern. An die Nachbarin, deren Kind ihr genommen wurde, weil sie trank oder das deutsche Kindermädchen Magda, das ihr so viel bedeutete – bis es die Familie verließ.

    Ein Buch was sich auch mit dem Tod auseinander setzt. Die Todesstunde, für jeden Sterbenden eine völlig neue Erfahrung für jeden Menschen. Oder die Beziehung der Eltern zu ihren Kindern. Die Zeitsprünge in dem Buch sind manchmal schwierig zu lesen, es dauert ein wenig, bis man in der Geschichte drin ist, aber dann fiebert man auch dem Ende entgegen.Kurzweilig, lesenswert, ungewöhnlich.

  9. Cover des Buches The Sense of an Ending (ISBN: 9780307947727)
    Julian Barnes

    The Sense of an Ending

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Meine Meinung

    Dieser Roman war vollkommen anders als ich vom Klappentext her erwartet hätte, und ich habe mich immer noch nicht so ganz entschieden, ob es eine positive Überraschung war oder nicht. Für mich als Zwanzigjährige war es in jedem Fall ein sehr merkwürdiges Gefühl, mich in einen alten Mann hineinzuversetzen, der auf sein Leben zurückblickt. Ich denke, es wäre wirklich interessant für mich, die Geschichte in zwanzig oder dreißig Jahren noch einmal zu lesen, dann werde ich sicher einen ganz anderen Blick auf manche Dinge haben. Nach der ersten Hälfte des Romans, in der die Jugendzeit des Protagonisten im Mittelpunkt steht, geht es im zweiten Teil vor allem um verpasste Chancen, Reue aufgrund falscher Entscheidungen und um die Streiche, die uns unser Gedächtnis spielt. Mich persönlich hat das Buch vor allem melancholisch gestimmt, mich aufgewühlt und zum Nachdenken gebracht. Am Ende lässt einen die Geschichte mit vielen offenen Fragen zurück. Manchmal hatte ich das Gefühl, hier weniger eine stringente Erzählung zu lesen, sondern eher dem Protagonisten Tony beim Nachdenken zuzuhören. Das macht den Roman nicht schlechter, es ist nur eines der Dinge, die es schwermachen, ihn zu bewerten.

    Adrian ist mir als Figur genauso ein Rätsel geblieben wie dem Protagonisten. Ich kann hier nicht viel über diesen Teil der Handlung sagen, ohne zu spoilern, aber mir kam es vor, als würde jede neue Information zu diesem Charakter nur noch mehr Fragen aufwerfen. Sicher bin ich mir dagegen in meinem Urteil über Veronica. Deren Reiz für Tony und Adrian hat sich mir bis zum Ende nicht erschlossen, ich habe sie als äußerst unsympathische Figur empfunden. Schwierige Familienverhältnisse hin oder her. Bei Protagonist Tony war ich überrascht davon, wie gut ich mich trotz des riesigen Altersunterschieds doch mit ihm identifizieren konnte. Man merkt seiner Erzählstimme sofort an, dass hier jemand mit viel Lebenserfahrung über seine Jugend reflektiert. Wie gesagt, in ein paar Jahrzehnten werde ich seine Gedanken und Gefühle wahrscheinlich noch besser nachvollziehen können als jetzt.

    Fazit

    Ein leiser, melancholischer Roman, der mir die Bewertung äußerst schwer gemacht hat.  

  10. Cover des Buches Everyman (ISBN: 9788806220006)
    Philip Roth

    Everyman

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Guccini
    Die Geschichte soll anregen. Von Roth erwartet man immer etwas überragendes. Hier ist es ihm zwar inhaltlich gelungen, vom der Spannung aber eher zu Vernachlässigen. Fast schon langweilig - ohne Bogen.
  11. Cover des Buches Das Alter kam am 23. Mai gegen 11 Uhr (ISBN: 9783852566092)
    Zoran Feric

    Das Alter kam am 23. Mai gegen 11 Uhr

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Ruth_liest
    In Zoran Ferićs Roman "Das Alter kam am 23. Mai gegen 11 Uhr" dreht sich alles um die Liebe und das Altern. Nicht nur die Liebe ändert sich im Alter, sondern auch der Blick auf die vergangenen Liebesgeschichten. Der Gynäkologe Tihomir, 68 Jahre alt, träumt auch nach 35 Jahren noch von seiner Ex-Geliebten Zenka. Er initiiert die Wiederholung ihrer gemeinsamen Abireise. Und tatsächlich gehört auch Zenka zu den ehemaligen Mitschülern, die an der Schifffahrt teilnehmen. Das Ex-Paar reibt sich aneinander und an ihren Lebensgeschichten. Gleiches gilt für ihre Mitschüler. In der Liebe zum Partner oder zu ihren Kindern scheinen sie alle grandios gescheitert zu sein. Dieses Scheitern schildert der Autor zwar gnadenlos, aber auch voller Wärme. Ein unbedingt lesenswerter Roman.
  12. Cover des Buches Ein Gesicht in der Menge (ISBN: 9783499227943)
    Stephen King

    Ein Gesicht in der Menge

     (108)
    Aktuelle Rezension von: Yps

    Kings Helden sind ja meistens Außenseiter. Hier ist es kein Vertreter einer Minderheit sondern tatsächlich der sprichwörtliche alte weiße Mann. Ein armer Tropf ist er dennoch, als Witwer, der seine Frau durch einen Schlaganfall verloren hat. Erschreckend unselbständig muss er auf seine alten Tage noch lernen wie man einen Haushalt führt und sich Mahlzeiten zubereitet. So verbringt er seine Zeit vor dem Fernseher mit Baseballschauen. Hier setzt dann das fantastische Element ein, denn er erkennt im Publikum alte Bekannte. Die Idee des Fernsehers als Fenster in eine andere Welt ist nicht originell, aber irgendwie schön altmodisch, wie aus einer Folge von Twilight Zone oder Outer Limits. Ein Retro-Feeling kommt so beim erfahrenen Leser auf, was schön zum Stoff passt. Das Thema ist natürlich, wie immer bei King, der Tod. Hinter dem Übernatürlichen steckt eine sehr reale Angst: Nämlich den Lebensabend alleine verbringen zu müssen und nur hilflos dabei zusehen zu können wie das eigene Gehirn in den Sonnenuntergang versinkt. Zu einer richtigen Horror-Story wird die Geschichte aber nicht weil sie nicht alle möglichen Details des Sterbens ausbuchstabiert sondern auf Versöhnung und Trost aus ist. So wird das Baseballstadion zu einem amerikanischen Elysion. Ob die Autoren sich ihr eigenes Ableben so wünschen?


  13. Cover des Buches Windows on the world (ISBN: 9783548262413)
    Frédéric Beigbeder

    Windows on the world

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Das Buch war das erste von einem bedeutenderen Autor, das nach 9/11 erschienen ist und die Terroranschläge thematisiert (2003 genaugenommen): Ein Immobilienmakler nimmt seine beiden Söhne mit in das Restaurant unter dem Dach des Nordtrums des World Trade Centers, als kurz danach die Hölle ausbricht und Rettung unmöglich ist. Beigbeder erspart keine grausigen Details, er selbst sagt, man kann sich nur vorstellen, was wirklich an diesem Morgen in dem Hochhaus passierte.
  14. Cover des Buches Letzte Nacht (ISBN: 9783499248986)
    Stewart O′Nan

    Letzte Nacht

     (45)
    Aktuelle Rezension von: schlumpitschi_liebt_buecher

    Manny muss seinen letzten Tag in einem Restaurant bevor es zusperrt und geht dort alle Gefühlswelten nochmals durch.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen, da es die Geschichte eines ganz normalen Arbeiters beschreibt, der mit der kapitalistischen Gesellschaft umgehen muss.
    Das Buch habe ich von der Wiener Aktion "eine Stadt ein Buch" und meiner Meinung nach wurde es sehr gut ausgewählt, da viele sich damit sicher identifizieren können.
    Der Autor schreibt wunderbar und man kann sich sofort in die Charaktere hineinversetzen und ihre Probleme gut verstehen.

    Es ist eine Leseempfehlung und sehr schnell und flüssig zu lesen.

  15. Cover des Buches Die unsicherste aller Tageszeiten (ISBN: 9783942223287)
  16. Cover des Buches Die Kündigung (ISBN: 9783548284576)
    Hubertus Meyer-Burckhardt

    Die Kündigung

     (3)
    Aktuelle Rezension von: wbetty77
    Simon Kannstatt sitzt in der Business Lounge des Züricher Flughafens. Er erwartet seinen ehemaligen Chef, um ein weiteres Mal über seine Kündigung zu verhandeln. Simon Kannstatt bekommt eine großzügige Abfindung, doch seinen Job nicht zurück. Ein Top Manager ohne Aufgabe. Wer ist nun Simon Kannstatt?

    Im Flughafen Restaurant, unter all den Managern, fühlt er sich sicher. Er bleibt dort sitzen, unfähig eine Entscheidung über sein Leben zu treffen. In Gedanken beginnt er sein Leben zu hinterfragen. Seine Ehe, sein Verhältnis zu den Töchtern und zu den Eltern. Ab wann wurde die Arbeit sein Leben? Wo sind seine Zukunftsvisionen geblieben, die er als junger Mann anstrebte? Wann ist er zu dem Simon Kannstatt geworden, der nun hier am Flughafen feststeckt, weil er keine Idee hat, wie es mit ihm weitergehen soll – ohne seine Arbeitsstelle.

    Hubertus Meyer – Burckhardt ist einem breiten Publikum in erster Linie als Film- und Fernsehproduzent und als Gastgeber der NDR Talkshow bekannt. Zudem veröffentlichte er einige Bücher. In dem Roman „Die Kündigung“ beschäftigt er sich mit einem Thema unserer Zeit. Viele Menschen definieren sich über das, was sie tun, ihre Arbeit. Es ist grundsätzlich die erste Frage, die man einem Gegenüber stellt. „Was arbeiten Sie/was arbeitest du?“

    Es ist ein nachdenklicher Roman über einen Manager, der genug Geld auf dem Konto hat, dem allerdings der Lebenssinn genommen wurde. Die Erzählung wechselt zwischen Wirklichkeit und Vorstellung bzw. Traum der Hauptfigur. Trotz all der Melancholie des Romans, gibt es auch die humorvollen Stellen, die den Leser schmunzeln lassen. Das Buch erzählt auf eine tiefsinnige und außergewöhnliche Weise eine einfache Geschichte über den Sinn des Lebens. Es ist keine Lektüre, die sich leicht und locker lesen lässt. Es ist eine Lektüre die Fragen aufwirft. Es ist eine empfehlenswerte Lektüre.

  17. Cover des Buches Gold unterm Sand (ISBN: 9783499142628)
    Margaret Drabble

    Gold unterm Sand

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  18. Cover des Buches Buch der Enttäuschungen (ISBN: 9783731760269)
    Margit Schreiner

    Buch der Enttäuschungen

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Buchstabenliebhaberin

    "Wir denken, größenwahnsinnig, wie wir sind, wir erfänden uns selbst und die ganze Welt, aber wir wiederholen nur endlos dieselben Muster."(S.12)

    Margit Schreiner beschreibt ein ganzes Leben, nur aus Sicht der Protagonistin. 

    Wie diese geboren wird, wie sie die Welt entdeckt, wie aus der riesig großen Welt und ihren lebendigen Spielgefährten eine kleine, schäbige, enge Wohnung und kaputtgeliebte, tote Puppen werden.

    Warum die Menschen zwischen 40 und 50 so unausstehlich sind, wie sich die Welt mit zunehmendem Alter wieder verkleinert, immer weiter reduziert. Fernreisen werden zu beschwerlich, und irgendwann bleibt nur noch die eigene Wohnung als sicherer Ort, irgendwann das eigene Bett und der Pflegeservice.

    Das ist besonders, und das muss man mögen. Hier gibt es keine Geschichte, die passiert, sondern alles ist auf die Empfindungen und Wahrnehmungen dieser Person reduziert, die die verschiedenen Phasen eines Lebens durchlebt.

    Das Buch hat keine Kapitel, es springt auch vom alten Menschen zum ganz jungen, und verdeutlicht damit die großen Unterschiede der einzelnen Altersstufen. Es ist direkt und schonungslos. Nichts wird verklärt oder romantisiert. Bestimmt könnte man auch mit einem freundlicheren, versöhnlicheren Blick auf das Leben schauen. Aber welchen Sinn hätte es, die Schmerzen eines alternden Körpers und das Schwinden des Geistes zu beschönigen oder zu verschweigen?

    Wobei die Abenteuer des Babys und Kleinkindes überaus erheiternd sind, der Blick auf die Eltern.

    Ich liebe die Sprache und die Gedankengänge von Margit Schreiner, ich kann darin abtauchen und mich darin verlieren. Von mir aus hätte das Buch auch doppelt so dick sein können, ich hätte gern noch mehr über die mittleren Jahre, die Mühen und Anstrengungen, die der Mensch in dieser Zeit bewältigen muss und womit er sich da über Wasser hält, lesen wollen.

  19. Cover des Buches Ein ganz gewöhnlicher Jude (ISBN: 9783867895521)
    Charles Lewinsky

    Ein ganz gewöhnlicher Jude

     (10)
    Aktuelle Rezension von: MarionCAFKA
    Seht euch unbedingt die Verfilmung dazu an.
  20. Cover des Buches Landleben (ISBN: 9783644056817)
    John Updike

    Landleben

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Updike`s Roman ist von hoher Intellektualität geprägt und mit viel Intelligenz geschrieben. Leider kann sowas nur selten den Leser wirklich vereinnahmen weil es dadurch oft steril und gefühllos wirkt. Aber die Geschichte, beginnende Sexualität, beginnendes Computerzeitalter, Ehe, Familiengründung, Scheidung, häufig wechselde Partner auf die der 70 jährige Held, Owen zurückblickt alles verpackt in amerikanische Kleinstadtatmosphäre, war nun nicht gerade ein Thema das mich brennend interessierte. Dennoch liest man dieses Buch und das spricht für Updike. Immer stößt man auf amerikanische Geschichte die einem so vertraut ist weil sie oft Weltgeschichte war. Der Rahmen des Romans besteht aus Sexualität die die Lebensphasen des Helden beeinflussen. Ja, und dann stellt Updike auch enorme Ansprüche an die Toleranz des Lesers. Die Sprache die er nutzt, so brilliant sie größtenteils ist, verfällt immer wieder in einen vulgären Slang.
  21. Cover des Buches Flammende Heide (ISBN: 9783498065102)
    Colm Toíbín

    Flammende Heide

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Thaila
    Ein Richter kurz vor der Pensionierung geht seinem Alltag nach. Er behandelt Routinefälle bei Gericht, macht Urlaub in seinem Ferienhaus an der irischen Küste, geht schwimmen, liest, isst mit seiner Frau zu Mittag. Das Ferienhaus jedoch ist von der Gewalt des Meeres bedroht, immer näher rückt die Küstenlinie, das Nachbarhaus ist bereits halb ins Meer gestürzt. Als ebenso brüchig wie das Land unter ihm erweisen sich die Gewissheiten seines Lebens. Ein Fall beschäftigt ihn mehr als gewöhnlich. Eine Schülerin klagt gegen ihre katholische Schule, die sie vom Unterricht ausschloss, nachdem sie schwanger wurde. Es stehen die Persönlichkeitsrechte des Mädchens gegen das religiöse Gewissen der Schule und es geht um nicht weniger als die Identität des modernen Irlands. Und der Richter Eamon Redmond zweifelt an seiner Entscheidung, die juristisch haltbar ist, aber ist sie auch gerecht? Auch sein privates Leben ist brüchig, das Verhältnis zu den Kindern distanziert, seine Frau erkrankt schwer. Nach und nach erfährt der Leser auch aus der Kindheit des Richters. Seine Mutter starb früh, der Vater erlitt einen Schlaganfall. Die Familie kümmert sich, die emotionalen Bedürfnisse des Kindes kommen jedoch zu kurz. Der Junge erfährt kaum, was mit seinem Vater geschieht, Tod und Krankheit werden dadurch noch bedrohlicher als sie sowieso für ein Kind sind. Auch sonst ist das Schweigen immer präsent, das Schweigen über den irischen Bürgerkrieg und über Verbrechen, die die Männer der Familie, Nachbarn an protestantischen Mitbürgern begehen. In diesem Roman ist das Schweigen wie ein Protagonist, der die gesammte Erzählung beherrscht. Lange scheint sich dieser Roman in Details zu verlieren. Minituiös beschreibt der Autor jede kleine Bewegung seiner Hauptfigur, seine Alltagsroutinen, seine Gedanken. Aber aus diesen scheinbaren Nebensächlichkeiten schält sich eine Erzählung von unglaublicher Wucht und Sprachgewalt. Colm Toibin weiß genau, was er tut. Jedes Wort sitzt, jede Geste seiner Figur ist von Bedeutsamkeit. So gelingt es ihm seine Geschichte aufzuladen ohne sie zu überladen. Hier schreibt ein ganz Großer!
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