Bücher mit dem Tag "lebenserinnerung"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "lebenserinnerung" gekennzeichnet haben.

19 Bücher

  1. Cover des Buches Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück (ISBN: 9783944442402)
    Robert Scheer

    Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück

     (42)
    Aktuelle Rezension von: parden
    EIN PERSÖNLICHES MAHNMAL...

    Robert Scheer liebte seine Großmutter. Dies ist an und für sich nichts Besonderes, doch eigentlich ist es ein Wunder, dass es den Autor überhaupt gibt. Denn eigentlich hätte seine Großmutter Pici nicht überleben, nicht heiraten und keine Familie gründen dürfen. Denn dies war der Plan von Hitler und seinen Schergen. Doch als einzige ihrer weitverzweigten jüdischen Familie überlebte Pici ("die Kleine") seinerzeit die Gräuel des Holocaust.


    "Die Weisen sagen, das Ziel des Lebens sei das Leben selbst. Dem folgend habe ich das Ziel erreicht. Denn ich lebe noch." (S. 56)


    Zum 90. Geburtstag seiner Großmutter beschloss Robert Scheer, diese nach ihren Erlebnissen zu befragen, damit ihr Zeugnis bewahrt bleibt. Und wo Pici jahrzehntelang geschwiegen hat, öffnete sie sich ihrem Enkel gegenüber und gab Auskunft über helle und dunkle Jahre ihrer Vergangenheit.

    Die ersten zwei Drittel des Buches erzählen von Picis Familie und ihrer Kindheit in Rumänien. Dort wohnte die Familie ungarischer Juden und lebte vom Holzhandel des Vaters. Arm, kinderreich, aber zufrieden, so wie viele andere Menschen der kleinen rumänischen Stadt auch. Als etwas langatmig habe ich diese Schilderungen zeitweise empfunden, aber andererseits als durchaus legitim - holte sich Pici auf diese Art noch einmal alle Mitglieder iher großen Familie in ihre Erinnerung zurück, alle in den Jahren des Holocaust ums Leben gekommen.

    Die schlimmen Erlebnisse Picis nach dem Verlust ihrer Heimat in den 40er Jahren nach der Machtergreifung Hitlers nehmen entsprechend etwa ein Drittel des Buches ein. Die Vertreibung ihrer Familie aus der kleinen rumänischen Stadt, die Erfahrungen im Ghetto, die Deportationen in verschiedene Konzentrationslager, die Kälte, die Hitze, der Hunger, die Unmenschlichkeit, die Angst, die Krankheiten, das Trauma, der Tod - Dinge, über die es sicher auch nach 70 Jahren noch schwerfallen dürfte zu sprechen.

    Was mich bei der Lektüre verblüffte, waren die großen Erinnerungslücken Picis, die viele schreckliche Erlebnisse und Details ausgeblendet zu haben scheint.


    "Und auch für die folgenden Zeiten gibt es solche kleinen Momente, die völlig in meinem Gedächtnis fehlen, aber nicht so, dass ich sie nach Jahren vergessen hatte, sondern so, als hätten sie nichts mit mir zu tun gehabt. Vielleicht, weil mein Verstand dies alles nicht nachvollziehen konnte und von sich wegschob..." (S. 90)


    Entsprechend rudimentär erscheinen denn auch teilweise die Erinnerungen, Spotlights der Schrecken, wobei die Schilderungen selbst nahezu nüchtern erscheinen. Dennoch kommt das Grauen beim Leser an, die Bilder lassen sich ncht verdrängen, die Unfassbarkeit der Erinnerungen bricht sich Bahn. Zahlreiche in den Text integrierte Fotos (viele aus dem Privatbesitz des Autors) unterstreichen das Geschriebene, geben dem Erzählten ein Gesicht und verankern das Grauen in der Realität.

    Der Schreibstil ist einfach, erinnert zeitweise an einen ungeübten Schulaufsatz. Doch vieles ist in wörtlicher Rede wiedergegeben und dokumentiert so eher das Gespräch zwischen dem Enkel und seiner Großmutter Pici als dass es literarisch aufgearbeitet ist. Dieses Stilmittel der wörtlichen Rede unterstreicht in meinen Augen die Authentizität der Erzählung.

    Neben den bereits erwähnten Fotos gibt es - vor allem in dem vielseitigen Anhang - auch zahlreiche Kopien von alten Briefen, Dokumenten und Listen, die die Erinnerungen Picis in Raum und Zeit des Holocaust verankern. Hier hätte ich mir eine bessere Qualität der Darstellung gewünscht, denn viele der genannten Quellen waren durch eine blasse und verschwommene Kopie für mich tatsächlich kaum leserlich, was ich wirklich bedauerlich fand.

    Robert Scheer hat mit diesem Buch nicht nur seiner geliebten Großmutter ein Denkmal gesetzt, sondern mit Picis Erinnerungen auch ein persönliches Mahnmal geschaffen. Ein Buch 'Gegen das Vergessen', das sehr persönliche Einblicke gewährt.


    © Parden
  2. Cover des Buches Die Geisha (ISBN: 9783328100454)
    Arthur Golden

    Die Geisha

     (2.933)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Das kleine Fischermädchen Chiyo wird nach dem Tod ihrer Mutter aus ihrer Heimat gerissen und soll nun in einer fremden großen Stadt eine Geisha werden. Fühlt sie sich anfangs noch verloren und fremd, hilft ihr ein ganz besonderer Hoffnungsfunke dabei, sich zu einer jungen Frau und zur Geisha Sayuri zu entwickeln, immer mit dem Ziel vor Augen eine der begehrtesten Geishas des Landes werden zu wollen. Aber dies ist erst der Beginn eines bewegten Lebens am Rande des Zusammenbruchs einer ganzen Kultur.

    Sprachlich hat der Autor die japanische Kultur und ihr Wesen hervorragend eingefangen, spiegelt die Ruhe und Zurückhaltung und ermöglicht es dem Leser einzutauchen in eine unaufgeregte und doch intensive Erfahrungswelt. Besonders die Geschehnisse im Geishaviertel spielen sich auf engstem Raum ab. Trotzdem gelingt es Golden die Nebenfiguren wie Hatsumomo, Kürbisköpfchen oder Nobu sehr individuell und plastisch auszugestalten. Nicht nur die Heldin entwickelt sich in der Erzählung, auch die anderen Figuren durchleben Reifungs- und Entwicklungsprozesse. Die Erzählung überspannt nahezu das gesamte Leben von Chiyo, beschreibt ihre Lerngeisha-Zeit, wie sie zur Geisha Sayuri wird, die Geschehnisse während der Kriegsjahre und ihrer Suche nach einem Danna, einem Versorger. In einer von Männern dominierten Gesellschaft bekleiden Geishas eine besondere, aber auch zwiespältig zu betrachtende Position. Geishas als selbständige, respektierte und geachtete Künstlerinnen mit knallharter Ausbildung, aber angewiesen auf die Gunst und die Finanzierung von Männern. Geishas, die sich auch selbst klar von Prostitution abgrenzen, aber ihre Mesuage (Jungfräulichkeit) versteigern und sich an einen Gönner zu binden suchen. Eine fragwürdige Emanzipation, nur geduldet von den Männern und fragil. Aus Sicht der Protagonistin aber nicht in Frage zu stellen, geprägt von Stolz und bedingungslosem Einverständnis. 

    Mein Fazit: Ein stilles, intensives Buch, dass den hiesigen Leser mitnimmt in eine fremde Kultur und Zeit. Wundervolle Bilder, eine poetisch anmutende Sprache und intensive Figuren in eine Erzählung, die manchmal biographisch, manchmal fast wie eine Sage anmutet. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

  3. Cover des Buches Dorfpunks (ISBN: 9783644404311)
    Rocko Schamoni

    Dorfpunks

     (316)
    Aktuelle Rezension von: Countofcount

    Schon kein schlechtes Buch - ich fand die Erzählstränge und Spannungsbögen in den anderen Büchern von Schamoni aber dann deutlich packender. 

    So waren das viele einzelne Episoden, die schon unterhaltsam und "mitzitternd" gewesen werden konnten, so richtig konnte ich aber nicht in die Geschichte eintauchen. Letztlich natürlich dann wiederum genau das wird ja so auch im Buch beschrieben: immer leicht draußen, und nicht angepasst. 

    Guter Lesespaß.

  4. Cover des Buches Blaubeeren vergisst man nicht: Lebenserfahrungen einer Wienerin schlesischer Herkunft (ISBN: 9781980972532)
    Ina Rom

    Blaubeeren vergisst man nicht: Lebenserfahrungen einer Wienerin schlesischer Herkunft

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Livilla

    Liebevoll und bewegend schildert Ina Rom in dem Buch ‚Blaubeeren vergisst man nicht‘ die Geschichte ihrer aus Schlesien stammenden Mutter Liesbeth von der Kindheit, über die aufkeimende Liebe zu ihrem späteren Ehemann Toni, einem österreichischen Kriegsversehrten, die sie nach Wien verschlägt, bis hin zu ihrem Leben als Witwe im Altenheim. 

     

    Auch Probleme werden nicht unter den Tisch gekehrt, der Alkoholismus des Vaters, Zeitmangel und das arbeitsame Leben der Eltern, die beginnende Demenz Liesbeths, das Bedauern der Autorin darüber, erst spät mit den Aufzeichnungen begonnen zu haben, da einiges an Erinnerungen schon unwiederbringlich verloren war. 

     Die Liebe der Tochter, dringt durch jede Zeile und berührt mich sehr. Sie setzt ihren Eltern und ihrer Familie mit diesem sehr persönlichen Buch ein Denkmal. Viele Fotos lassen mich an der Geschichte der Familie teilhaben. Fast kommt es mir nach der Lektüre vor, als ob ich mit allen Beteiligten persönlich bekannt wäre ...

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich empfehle es allen, die sich für Zeitgeschichte und die Generation der Eltern, Groß- oder auch Urgroßeltern interessieren. Vielleicht kann das Buch manchem als Anregung dienen, selbst nachzufragen und nachzuforschen. Lest es einfach selbst ... 

  5. Cover des Buches Wir müssen über Kevin reden (ISBN: 9783492310512)
    Lionel Shriver

    Wir müssen über Kevin reden

     (189)
    Aktuelle Rezension von: Helenaliebt

    Wenn ich mit einem Begriff den Roman "Wir müssen über Kevin reden" beschreiben müsste so wäre es einfach „fesselnd“!

    Die Handlung ist brisant: Evas Sohn Kevin hat mit sechzehn ein Massaker in der Schule angerichtet. Er ist also Amok gelaufen. Sie schreibt Briefe an ihren Mann Franklin um das Geschehene zu verarbeiten. Immer wieder stellen sich Fragen wie "Wie konnte es soweit kommen?", sowie die Frage der Schuld.

    "Wir müssen über Kevin reden" Gibt Einblicke in das Seelenleben der Mutter eines Amokläufers. Den Aspekt, dass die Mutter die tragende Rolle trägt und somit auch die Eltern von Amokläufern ins Blickfeld rücken, finde ich sehr interessant. Gibt man die Schuld an den Taten nicht irgendwie den Eltern? Wie leben sie damit, dass ihr Kind getötet hat?

    Eva ist eine resolute Frau vor der Tat gewesen. Sie wirkte oft egoistisch, snobistisch und distanziert, aber sie war auch reiselustig, kämpferisch und pflichtbewusst. Vor Kevins Geburt. Danach hat sie sich in eine an sich selbst zweifelnde Mutter verwandelt, die nicht versteht warum ihr Sohn ihr so seltsam fremd und fern erscheint.
     

    Ein Kind hatte Eva nie gewollt und doch kommt Kevin und sie muss sich mit ihm irgendwie arrangieren. Sie gibt sich alle Mühe, wenn auch nicht immer mit ganzem Herzen. Doch gegen die Ablehnung ihres Sohnes kommt sie einfach nicht an. Später wird sie sich selbst Fragen, ob seine Ablehnung zu ihr nicht ein Resultat ihrer ist. Sie wäscht sich keineswegs frei von Schuld.

    Meiner Meinung nach ist Eva einfach Eva. Sie trägt keine Schuld an der Entwicklung ihres Sohnes. 

    Kevin wird dargestellt als ein fast schon seelenloses Wesen. Alles was er tut, tut er weil er es tun muss. Er schwimmt mit der Masse um nicht aufzufallen, doch verurteilt er seine Umgebung aufs Schärfste. In der Schule bleibt er unauffällig. Die größte Freude für ihn scheint es zu sein seine Mutter von klein auf zu ärgern. Offenbar ist es nicht nur Verabscheung, sondern auch sein Kampf um Liebe, die er sehr wohl seiner Mutter entgegen bringt. Deutlich wird dies nach der Geburt der Schwester. Zu der Eva ein ganz liebevolles Verhältnis hegt. Kevin ist auf diese innige Beziehung  spürbar eifersüchtig. Die Tragödie nimmt ihren Lauf. Kevins ganze Entwicklung führt  nur dazu, dass er ein Amokläufer wird und das aus tiefstem Hass. Oder doch nur weil ihm alles gleich ist?


    Nach seiner schrecklichen Tat muss Eva damit leben alles verloren zu haben.

     Letztlich merkt sie das sie ihren Sohn doch liebt, wie er auch sie irgendwie auf seine Art zu lieben scheint.

    Zumindest habe ich sein Verhalten am Ende so interpretiert. Es bleibt fraglich, ob er überhaupt irgendein echtes Gefühl empfinden kann.  Oder ob er sich einfach nur manipulativ verhält, was typisch für einen Psychopathen wäre . Fakt ist, dass er von seiner Mutter nicht los kommt und eine geradezu krankhafte Fixierung auf sie hat.  


    Ein sehr spannender Roman, bedrückend und authentisch. Mich hat "Wir müssen über Kevin reden" gefesselt. Ich habe tagelang über das Buch nachgedacht und mich mit dem Thema "Amoklauf" auseinandergesetzt. Dabei war für mich auch die Frage wichtig, die auch in diesem Roman nachgegangen wird: "Wie wird ein Mensch zum Amokläufer?

    Ich denke, dass Kevin eine Art Sonderfall bildet, da er sich durch einen Mangel an Empathie kennzeichnet und die Täter meiner Meinung nach vorrangig keine Psychopathen sind.

    Amokläufe wie Columbine sind Lionel Shriver ein klares Vorbild. Es ist erschreckend wie häufig solche Geschehen Kettenreaktionen auslösen. Auch das wird zum Teil im Roman thematisiert.

  6. Cover des Buches Sinuhe der Ägypter (ISBN: 9783404170098)
    Mika Waltari

    Sinuhe der Ägypter

     (97)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ein Buch, dass mMn jeder mal lesen sollte. Die fiktive Lebensgeschichte eines altägyptischen Arztes führt zwischen Lehre, Thron, Krieg und Reisen in eine längst vergangene Welt und belebt diese vor dem inneren Auge wieder. Man hat stetig das Gefühl, dass alles wirklich so passiert sein könnte, man lernt so viel dabei und bekommt eine beinahe schon klare Vorstellung vom Leben und Leiden in dieser alten Kultur. Übrigens ist die Sprache auch absolut lebendig und die Kapitel fliegen nur so dahin. Ich bin absolut fasziniert!

  7. Cover des Buches Schwefelhochzeit (ISBN: 9783257231021)
    Barbara Vine

    Schwefelhochzeit

     (28)
    Aktuelle Rezension von: awogfli

    Barbara Vine (Ruth Rendell) beweist in gewohnter sprachlicher und plottechnischer Qualität, dass ein guter Krimi auch ohne Ermittler auskommen kann.

    Die Altenpflegerin Jenny Genevieve, die ihre Lieblingsseniorin, die krebskranke Oma Stella, in einer privaten sehr teuren Pflegeeinrichtung betreut, erfährt von dieser plötzlich von ihrer Vergangenheit. Eigentlich mag Jenny die elegante alte Dame vor allem deshalb, weil sie entgegen ihrer anderen Patienten nicht immer von ihrer Vergangenheit schwadroniert, im Gegenteil, Stella hatte bisher noch nie von ihrem Leben erzählt, sondern sich mehr für den Alltag und das Privatleben von Jenny interessiert.

    Als die sterbenskranke Stella endlich so viel Vertrauen zu Jenny gefasst hat, dass sie auch etwas von sich preisgibt, wird die ganze Geschichte unheimlich spannend, denn Stella hat ein geheimes Haus, das sie vor ihren eigenen Kindern verbirgt. Das wäre jetzt normalerweise keine ungewöhnliche Affäre, aber Stella hat zu ihren beiden Kindern ein inniges und gutes Verhältnis, es ist auch genug Geld da, die Kinder liegen untereinander auch nicht im Clinch und so gibt es eigentlich keinen Grund die Immobilie zu verheimlichen. Zudem ist das Haus auch schon seit langem unbewohnt und heruntergekommen, es ist also gar nicht so viel wert. Stella bittet also Jenny nach dem geheimen Haus zu sehen.

    Bei der Annäherung von Pflegerin und Patientin gibt auch Jenny ein Geheimnis preis, denn sie hat neben ihrem Ehemann einen Liebhaber. Dabei kommt ihr das geheime Haus von Stella, für das sie den Schlüssel zum Hüten und Putzen erhalten hat, natürlich sehr gelegen, denn endlich können sich Jenny und ihr ebenso verheirateter Liebhaber Ned dort treffen und müssen sich nicht mehr darum kümmern wo sie ihre Tete-a-Tetes organisieren.

    Mit fortschreitender Geschichte entwickelt sich sowohl die Affäre von Jenny als auch Stellas Lebensbeichte kommt voran. Die alte Dame taut auf und berichtet schon schwer von der Krankheit gezeichnet in Minihäppchen von ihrer Vergangenheit. Hier wird plötzlich die Duplizität der Biografien zwischen den beiden Frauen offenbar, denn auch Stella hatte sowohl einen Ehemann als auch einen verheirateten Geliebten. Für die geheimen Treffen abseits ihrer Familie hat sie auch dieses abgeschiedene Haus am Rande des Moors gekauft. Beide sind erstmals in ihrem Leben verliebt und zwar nicht in die Ehepartner, sondern in die Affäre. Die Ehen waren bei beiden eher der Vernunft und Gewöhnung geschuldet. Der Gleichklang unter den Frauen geht bald so weit, dass es beide sogar im selben Bett treiben beziehungsweise trieben.

    Am Ende gelangen beide Erzählstränge und Lebensläufe von Stella und Genevieve/Jenny zu einem furiosen Finale, wobei sich hier die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Frauen wieder auflösen, denn die Affären fahren höchst unterschiedlich an die Wand. Stella kann sich vor ihrem Tod auch gar nicht überwinden, Jenny die gesamte Wahrheit von Angesicht zu Angesicht zu erzählen, sondern sie spricht ihre letzte Beichte auf ein Tonband, das ihre Pflegerin als Erbe erhält. Letztendlich wendet sich zumindest in der Gegenwart ein Teilaspekt zum Guten, denn Jenny ist trotz ihrer Beziehungstragödie zumindest nicht mittellos, denn Stella hat ihr das geheime Haus vererbt.

    Fazit: Sprachlich großartig, der Plot wundervoll konzipiert, so wie zwei Züge, die sich treffen, eine Weile nebeneinander auf den Gleisen parallel fahren und sich dann wieder an einer Weiche trennen, um in völlig unterschiedliche Richtungen davonzurattern. Ein paar Mal war mir die Verzögerungstaktik, warum Stella nicht mit ihrer Geschichte herausrückt, etwas zu langwierig angelegt, was dem Plot um eine Nuance zuviel Tempo wegnahm. Ex post betrachtet, psychologisch natürlich verständlich, dass sie mehrere Anläufe brauchte, um sich einen Ruck zu geben, der Spannung aber nicht ganz so zuträglich. Das ist aber nur eine minimale Kritik.

    Trotz all des Lobes ging mir das Buch haptisch extrem auf die Nerven, was auch mein Lesevergnügen enorm schmälerte. Ich habe es auf einem Buchflohmarkt gekauft, jede Seite, die ich umblätterte, löste sich aus dem Rücken und ich hatte das Blatt in der Hand. Das wird eines der wenigen Bücher sein, die ich wegschmeiße. Kann passieren, wenn man gebraucht kauft.

  8. Cover des Buches Die Box (ISBN: 9783958292239)
    Günter Grass

    Die Box

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Als zweiter Teil seiner Autobiographie wird Günter Grass neuer Roman „Die Box“ gehandelt, der seinem Werk „Beim Häuten der Zwiebel“ folgt, jenes Buch, in dem er seine Zugehörigkeit zur Waffen-SS zu erklären versucht.
    In seinem neuen Roman „Die Box“ lässt uns der Autor teilhaben an einem Familienleben, einem Kuddelmuddel, wie er es in seinem Buch nennt, indem er die Kinder, acht an der Zahl und von verschiedenen Frauen, mal alle zu-sammen, mal auch vereinzelt, über den Vater erzählen lässt, wobei es völlig gleichgültig scheint, ob der Roman autobiographisch ist oder nicht.

    Im Mittelpunkt dieser Gespräche stehen der zuhörende Vater und Marie, von der man nicht weiß, ob sie Geliebte, Freundin oder Haushälterin ist. Marie, einst mit einem Fotografen verheiratet, fotografiert mit einer alten, über alle Schrecken des vergangenen Krieges hinweg geretteten Agfa - Box genannt- Bilder, auf denen sich nach dem Entwickeln von ihr in der unkelkammer auf eigenartige Weise mal Vergangenes, mal Zukunftsvisionen mit abbilden. Die Box spielt verrückt, meint Marie. So sind zwei Söhne, von Maries Box als Kinder auf einem verlassenen Bunker an der See spielend aufgenommen, nach dem Entwickeln als junge Männer in Uniform, sprich als Soldaten, zu sehen, und die kleine Tochter, ebenfalls von Marie mit der Box fotografiert, sieht sich auf dem Bild plötzlich als Besitzerin eines Hundes, den sie erst Jahre später tatsächlich bekommt. Während Maries Box für die Kinder die „Wünsch-dir-was-Box“, ist, nützt der Vater die scheinbar hellseherischen Fä!
    higkeiten „sei-ner“ Marie, ihrer Box und ihrer Dunkelkammer, um all den Dingen auf den Grund zu gehen, die er, wie er es nennt, noch abarbeiten muss. „Knips Mariechen“ ist seine stete Aufforderung.

    Günter Grass lässt die Kinder erzählen, über den Vater, über ihn, den Autor, rechtfertigt sich hin und wieder, ergänzt die Dialoge der Kinder und schafft es auf diese Weise, ganz nah Familiäres, Zeitgeschichtliches und Politisches spannend und unterhaltsam zu präsentieren.

    Vielleicht mag den einen oder anderen Leser stören, dass der Autor seine politische Meinung so eindeutig benennt, vielleicht mag auch manchen stö-ren, dass die gesprochenen Sätze nur halbe sind, plötzlich abgebrochen werden, den heute erwachsenen Töchtern und Söhnen eine kindliche Spra-che in den Mund gelegt wird, doch gerade dadurch mag sich auch mancher Leser mittendrin fühlen, als Gast, am Tisch, wenn die Kinder über ihn, ihren Vater und seine Geschichte, erzählen.

    „Die Box“ ist ein lesenswertes Buch, es ist spannend und interessant, erzählt Geschichte und viel Persönliches und nachdem ich während des Lesens glaubte, dass diese Marie hellseherische Fähigkeiten hatte ist mir letztendlich klar geworden, dass sie mit ihrer Box wohl jedem Leser Bilder präsentieren könnte, die „abzuarbeiten“ wären.


  9. Cover des Buches Geschichte meines Lebens (ISBN: B003IECWGA)
    Helen Keller

    Geschichte meines Lebens

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Bibi1960

    Was für ein Schicksal! Was für eine außerordentlich bemerkenswerte Frau!

    Seit meiner Jugendzeit hat mich die Geschichte der taubblinden amerikanischen Schriftstellerin Helen Keller (geb. 1880) fasziniert.

    In ihrem ersten Buch „Geschichte meines Lebens“ erzählt Helen Keller - erst 22jährig - von ihrer Erkrankung und dem anschließenden Dasein in Stille und Dunkelheit, aus dem sie erst mit Hilfe und Unterstützung ihrer Lehrerein Anne Sullivan auftauchen konnte.

    Das Buch „Geschichte meines Lebens“ besteht aus drei Teilen.
    Im ersten Teil hat Helen Keller selber ihre Erinnerungen aufgeschrieben. In der mir vorliegenden Ausgabe von 1965 wurde bei der Übersetzung ihre eigentümliche, bildhafte und manchmal seltsame Ausdrucksweise beibehalten. Das macht es dem (heutigen) Leser zwar nicht immer leicht, ist aber doch sehr interessant.

    Den zweiten Teil bildet eine Auswahl von Helen Kellers Briefen aus den Jahren 1887-1901, die einen großen Einblick in die Fortschritte ihres Denkens und Lernens sowie ihrer Entwicklung geben.

    Den Abschluss bildet ein Anhang mit Briefen und Berichten von A.M. Sullivan über das Leben (und manchmal auch Leiden) mit ihrem Zögling.

    Ich bin immer wieder beeindruckt mit welcher Energie Helen Keller gelernt und hart an sich gearbeitet hat. Mit Unterstützung von „teacher“, ihrer einzigartigen Lehrerin Anne Sullivan, hat sie sich aus ihrem „Gefängnis“ befreit und schloss sogar 1904 ihr Studium mit „summa cum laude“ ab. Nach dem Buch „Geschichte meines Lebens“ schrieb sie noch weitere Bücher und wurde Beraterin für nationale und internationale Beziehungen der American Foundation for the Blind.

    Helen Keller war eine Frau, die auch heute noch möglichst viele Menschen kennen sollten!

  10. Cover des Buches Knapp am Herz vorbei (ISBN: 9783596195831)
    J.R. Moehringer

    Knapp am Herz vorbei

     (97)
    Aktuelle Rezension von: Christian_Fis

    Der Roman spielt an Weihnachten 1969. Er schildert die Stunden, die Willie Sutton mit zwei Journalisten in New York verbrachte, kurz nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis. In Rückblenden erzählt der Bankräuber chronologisch seine Lebensgeschichte, während sie die dazugehörigen Schauplätze besuchen.

    Die ersten Rückblenden sind spannend und sehr lesenswert. Sie erzählen über die Jugendjahre von Sutton in Irish Town Brooklyn am Anfang des 20. Jahrhunderts.

    In der zweiten Hälfte des Romans treten Längen auf. Der Autor betont unentwegt die Belesenheit von Sutton, lässt ihn dann aber mehrheitlich Allgemeinplätze aussprechen. Ebenso konventionell wie die chronologische Erzählweise sind die Frauenrollen: Bess, die unerreichbare Heilige, neben zwei Prosituierten mit goldenen Herzen. Der Schluss ist enttäuschend. Dem Autor gelingt es nicht, die beiden Handlungsstränge sinnvoll zusammenzubringen.

    Ein durchzogenes Leseerlebnis, das einen zu Beginn fesselt, im zweiten Teil des Romans aber zusehends abflacht.

  11. Cover des Buches Nirgendwo ist Poenichen (ISBN: 9783843710114)
    Christine Brückner

    Nirgendwo ist Poenichen

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Maximiliane von Quindt/Quint, die aus dem pommerschen Poenichen stammende Baronin, findet nirgendwo die Heimat aus der sie als Schwangere mit vier Kindern flüchten musste. Weder in Hermannswerder, noch in Marburg; Kassel oder Paris und schon gar nicht in Kalifornien, wo sie ihre Mutter und ihren Stiefvater besucht. Nicht einmal der Stammsitz der Quints in der Nähe von Nürnberg, die zum Burghotel umgebaute imaginäre Burg Eyckel, gibt ihr Geborgenheit. In ihrer Würde unbeschadet gelangt sie durch die Wirren der Nachkriegszeit, die in vielen Facetten wieder ins Gedächtnis gerufen werden: Bezugsscheine, Entnazifizierung, Kriegsverbrecherprozesse, Lastenausgleich, Währungsreform u.a.m. Das Schicksal ihrer Kinder ist freilich nicht dazu angetan, sie auf einen ruhigen Lebensabend einzustimmen. Ihrem Ältesten, Joachim, mangelt es von Anfang an etwas an Lebenstüchtigkeit. Der zweite Sohn, mit dem unheildrohenden Namen Golo, ein liebenswerter Bruder Leichtfuss, verunglückt. Die intellektuelle Tochter Viktoria steht auch nicht mit beiden Beinen richtig im Leben. Die wegen ihres exotischen, auf ihren kirgisischen Vater zurückzuführenden Reizes zunächst als Model gefragte Mirka schafft es nicht an die Spitze, findet aber wenigstens ihr Auskommen. Lediglich die adoptierte Edda etabliert sich im Adel, im holsteinischen Landadel - und meint gelegentlich, sich ihrer bescheidenen Stiefmutter schämen zu müssen. Allein schon die Sprüche, die Christine Brückner an den Anfang der einzelnen Kapitel ihres Romans - und der übrigen Bände ihrer Trilogie - stellt, machen das Buch lesenswert. Darüber hinaus ist es der Autorin auch im hier behandelten Band gelungen, die Gestalten ihres Romans glaubhafte Wege gehen zu lassen. Von der Wiederaufbauzeit bis zu den 68ern und zur Hippiegeneration. Dabei flicht sie en passant Bemerkungen ein, die vermutlich erst im Laufe der Zeit an Bedeutung gewinnen. So sagt die Hauptfigur ihres Romans an einer Stelle, dass sie nie an eine Kollektivschuld geglaubt habe, wohl aber an eine Kollektivscham. An anderer Stelle wagt die Autorin es sogar, als Mitursache für den Zweiten Weltkrieg den Versailler Vertrag zu erwähnen. Bei der Suche nach den historischen Anfängen die Goten als ehemalige Bewohner der „Ostgebiete“ zu bemühen, erscheint mir allerdings „weit“ hergeholt. Glücklicherweise macht der Europagedanke solche Überlegungen heute, hoffentlich, überflüssig.
  12. Cover des Buches Endlich gute Musik (ISBN: 9783832162443)
    Nilz Bokelberg

    Endlich gute Musik

     (18)
    Aktuelle Rezension von: sommerlese
    "*Nilz Bokelberg*" schrieb seine persönliche Musik-Autobiografie "*Endlich gute Musik*". Das Buch erschien 2013 im "*Dumont Verlag*".


    Nilz Bokelberg ist Viva Moderator der ersten Stunde und daher einigen Musikliebhabern bekannt. Ich habe noch nie von ihm gehört, mich aber auf eine tolle Mischung von schönen Musiktiteln in seinem Buch gefreut.
    Denn dies soll eine Sammlung seiner Lieblingslieder sein, an denen er Stationen seines persönlichen Lebens erzählt.
    In verschiedenen Kapiteln erklärt er z. B. Musikstil, Italia, Glücklich machende Lieder, 5 beste Saxofonsolos der Popmusik und wichtige Soundtracks aller Zeiten. Am Ende des Kapitels ist jeweils eine Auflistung der entsprechenden Musiktitel zu finden.
    Soweit so gut und auch alles musikalisch gesehen sehr interessant aufgebaut! Aber wie diese Musik sein Leben beeinflusst hat, ist für mich eher belanglos.
    Bei bestimmten Songs und Texten kommen mir eigene Erlebnisse in den Sinn und das macht wirklich Spaß. An viele Lieder habe ich erst durch das Buch wieder gedacht und mich an Feiern, Klassenfahrten oder Plattenkäufe erinnert. So hatte ich mir dieses Buch auch anhand des Covers vorgestellt. Eine Leerkassette mit meinen persönlichen Lieblingsliedern.
     
    Doch hier geht es ja um den Autor und wie er sein Leben mit den Liedern erlebt hat. Dabei geht er allerdings nicht chronologisch vor, sondern springt nach eigenem Belieben vor und wieder zurück.
    Das war mir als Nicht-Kenner von Nilz Bokelberg doch zu speziell. Schön finde ich allerdings, wie begeistert er von manchen Songs spricht und mit welcher Vehemenz er die Interpretationen desselben verfolgt. 
     
    Einige Titel oder Interpreten sagen mir aber leider gar nichts und mit den großen Popgrößen wie Michael Jackson, Madonna und Beatles kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Da findet sich schon eine große Fangemeinde, die HIER schreit. 
    Aber von der literarischen Aussage her fehlt mir etwas mehr Aussagekraft und Inhalt, aber das ist meine persönliche Meinung und soll keinen Musikliebhaber von diesem Buch abhalten. Ein kleines Fazit oder einen musikalischen Ausblick hätte ich eigentlich noch erwartet.

    Wer Musik, speziell TV-POP und Nilz Bokelberg gut findet, gerne in alten Platten wühlt, der findet hier gute Musikvorschläge in breiter Bandbreite. 
     
  13. Cover des Buches 100 Jahre Leben (ISBN: 9783455503753)
    Kerstin Schweighöfer

    100 Jahre Leben

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Mariel

    Tolles Buch. Habe viel gelernt und mitgenommen und es mit Begeisterung gelesen.

  14. Cover des Buches Tage der Verwilderung (ISBN: 9783421043825)
    Samantha Harvey

    Tage der Verwilderung

     (4)
    Aktuelle Rezension von: tedesca
    Samantha Harvey schreibt aus der Sicht von Jake, einem Mann knapp über 60, der an Alzheimer leidet. Immer weiter verfällt sein Erinnerungsvermögen, schon bald kann er die einfachsten Dinge nicht mehr benennen, wundert sich, was diese fremde Frau in seinem Haus tut. In einem letzten Aufwallen kommen die Erinnerungen an sein Leben hoch, eine nach der anderen blitzt auf, um letztendlich für immer zu verschwinden. So erfahren wir viel über Jakes Kindheit, seine Beziehungen zu Frauen, zu seinen Kindern, zu seiner Arbeit als Architekt, manches bleibt ungesagt, lässt sich zwischen den Zeilen erahnen. Sehr sensibel beschreibt die Autorin Jakes Welt, die immer kleiner wird, immer düsterer, und trotz der geradlienigen Sprache, die irgendwie zu Jakes Beruf als Architekt so gut passt, kommen einem immer wieder fast die Tränen, wenn man miterlebt, wie ein geselliger liebenswerter Mensch immer mehr vereinsamt. Ein grandioses Buch, das ich wirklich nur weiterempfehlen kann!
  15. Cover des Buches Êin Freund namens Henry - die ungewöhnliche Freundschaft zwischen meinem autistischen Sohn und seinem Hund (ISBN: 9783828995437)
  16. Cover des Buches Meine Zeit mit Anne Frank (ISBN: 9783886988099)
    Miep Gies

    Meine Zeit mit Anne Frank

     (3)
    Aktuelle Rezension von: FabAusten
    Meine Zeit mit Anne Frank ... Ein jüdisches Mädchen und ihre Familie müssen sich in einem Amsterdamer Hinterhaus vor der Verfolgung durch die Nazis verstecken. Mit einer zweiten Familie und einem weiteren Bekannten verbringen sie viele Monate auf engstem Raum. Immer sind sie darauf bedacht, keine Geräusche zu verursachen und keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Dennoch erleben sie auch eine "Art Alltag", streiten sich untereinander oder freuen sich über Kleinigkeiten. Ihre Erlebnisse, Erfahrungen und Einsichten hält das Mädchen in einem Tagebuch fest. Wenige Vertraute sind geblieben, die mit ihnen die kargen Lebensmittelrationen teilen und sie mit dem Nötigsten versorgen. Ebenso wie die Versteckten riskieren diese Menschen damit jeden Tag ihr Leben. Miep Gies ist eine solche Freundin der Familie und hilft ihnen wo sie nur kann. Dennoch wird das Versteck eines Tages verraten, die Bewohner gefangen genommen und in Konzentrationslager gebracht. Das Mädchen stirbt in Bergen-Belsen. Miep Gies kehrt in das Hinterhaus zurück, nachdem es menschenleer zurückgelassen wurde. Sie findet das Tagebuch und rettet es. Nach dem Krieg kann sie es an den Vater des Mädchens, der als Einziger den Krieg überlebt hat, zurückgeben. Er läßt es veröffentlichen und es wird zu einem Welterfolg. Das Mädchen hieß Anne Frank. ..... Miep Gies kannte die Familie Frank bevor sie untergetaucht ist und blieb in der gefahrvollen Zeit an ihrer Seite. In Meine Zeit mit Anne Frank berichtet sie nicht nur von ihr, sondern von der ganzen Familie und vor allem über sich selbst. Man erfährt etwas über ihren Alltag, ihre Motivation und wie sie die Situation erlebte. Obwohl sie von traurigen Dingen erzählt, zeugt das Buch auch von großem Mut und selbstlosem Einsatz. Doch sie erzählt ohne falsches Pathos, stellt sich nicht auf einen Podest, sondern ist im Gegenteil sehr bescheiden. Man hat das Gefühl, Miep Gies beschreibt es einfach so, wie es eben war. Sehr interessant, Anne Frank und die Zeit ihres Aufenthalts im Hinterhaus einmal aus einer anderen Sicht als ihrer eigenen zu erleben. …. Empfehlenswerte Literatur. Auch als Hörbuch sehr gut umgesetzt, man fühlt sich richtig an Miep Gies’ Seite.
  17. Cover des Buches Die geheimen Tagebücher (ISBN: 9783821837420)
  18. Cover des Buches Adalgisa (ISBN: 1843914174)
  19. Cover des Buches „Sterben kommt nicht in Frage, Mama!“ (ISBN: 9783426275399)
    Judith End

    „Sterben kommt nicht in Frage, Mama!“

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    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Jung, glücklich, schön – und Krebs
    »Als ich nach Hause komme, sehe ich als Erstes dich, kleine Paula. Du kommst an Doros Hand gerade aus dem Kindergarten. Stehst vor dem Haus und wartest auf mich. Du bist wie immer ein kleiner Fels in der Brandung, und es ist so seltsam, dich aus der Ferne zu sehen. Für dich geht alles weiter. Mit deiner gestreiften Mütze und deiner festen Stimme. Und du freust dich über mich. Für dich muss ich leben. Ich muss, ich muss, ich muss!«
    Der Schicksalsbericht einer taffen jungen Frau und ihrer Tochter, die gemeinsam der Krankheit trotzen

    Judith End bekam mit 25 Jahren die Diagnose Brustkrebs. Sie kämpft nicht nur um ihr eigenes überleben, sondern auch um das ihrer Tochter  . Wie Judith über den Umgang mit ihrer Tochter in der schweren Zeit schreibt , ging mir sehr zu Herzen. Sie beschreibt sehr gut die harten Zeiten und man kann soweit es überhaupt möglich ist ,ihr gut nachfühlen. Ein Dank an die Autorin , die vielleicht anderen jungen Frauen damit Mut gemacht hat und damit Kraft gespendet hat ,auch in dieser Zeit den Sinn des Lebens nicht zu verlieren.

    Leider fand ich, das das Ende so abrupt war irgendwie. Aber dennoch erfreulich.

    So wie ich gelesen habe , wurde bei ihr 2011 Gebärmutterkrebs diagnostiziert. Eine seltene, aggressive Form.  Und im Alter von 31 Jahren ist sie leider verstorben.  Aber im Herzen ihrer Familie lebt sie weiter  . Danke Judith für dieses Buch, das du uns teilnehmen lassen hast an deinem Leben und so unvergessen bleibst.

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