Bücher mit dem Tag "lebensfindung"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "lebensfindung" gekennzeichnet haben.

11 Bücher

  1. Cover des Buches Zwei an einem Tag (ISBN: 9783548063270)
    David Nicholls

    Zwei an einem Tag

     (3.699)
    Aktuelle Rezension von: marykw

    Mir hat hier gut gefallen, dass man immer die objektive Sichtweise hat und nie in der Ich-Form erzählt wird. Von Seite zu Seite lernt man die beiden Hauptcharaktere immer besser kennen, kann sich in sie hineinversetzen und man fiebert bis zum Schluss mit. Auch wenn man sich eventuell ein anderes Ende wünschen könnte, ist es für mich die perfekte Liebesgeschichte mit einer tollen Message, die zum Nachdenken anregt.

  2. Cover des Buches Veronika beschließt zu sterben (ISBN: 9783257246278)
    Paulo Coelho

    Veronika beschließt zu sterben

     (3.133)
    Aktuelle Rezension von: MaraOriginal

    Veronika beschließt zu sterben ist ein Roman des Autors des "Der Alchemist", niemand anderes als Paulo Coelho. Während der Alchemist den Leser in eine andere Welt verführt und mit schönen Worten ausgeschmückt ist, beschränkt sich dieses Buch auf die negativen, traurigen Seiten der Menschheit. 

    Was denkt sich ein Selbstmörder, wie verhalten sich "Verrückte", wie verändert sich das Leben nach einem Aufenthalt für psychische Gesundheit, in einer Anstalt? Diesen und vielen weiteren Fragen nimmt sich Paulo Coelho an. 

    Auch wenn es sich in dem Buch um eine Anlehnung an die Wirklichkeit handelt, konnte ich es dennoch nicht zu Ende lesen. Wie bereits bei einem anderen Buch dieses Autors finde ich die Abschweifungen viel zu langatmig. Ich bin mir sicher es gibt viele Leser die begeistert sind eine ausführliche Beschreibung vieler im Buch geschilderten Begebnisse zu erfahren. Eventuell war es auch einfach der falsche Zeitpunkt in meinem Leben dieses Buch zu lesen. Doch leider musste ich es aus Desinteresse abbrechen und würde es somit keinesfalls weiterempfehlen. 

  3. Cover des Buches Eat, Pray, Love (ISBN: 9783596523344)
    Elizabeth Gilbert

    Eat, Pray, Love

     (908)
    Aktuelle Rezension von: jeanne1302

    Die Schriftstellerin Elizabeth Gilbert beschreibt in diesem Buch die authentische und autobiografische Geschichte ihrer Scheidung, der darauf folgenden Bedürftigkeit-Abhängigkeitsbeziehung und Depression, die sie dazu veranlasst ein Jahr lang "auszusteigen" und drei Orte der Welt zu besuchen: Italien, Indien und Bali (Indonesien).

    Der erste Teil, die erste Reise führt sie nach Italien, in der sie mit Hilfe guter Freunde und gutem italienischen Essen wieder lernt, dass Leben zu genießen und Dinge zu tun, die ihr selbst Erfüllung und Zufriedenheit und Lebensgenuss schenken. Da man in Italien viele viele Möglichkeiten von Kunst bis Mode hat, dies zu tun, pickt sie sich zwei Sachen heraus, die für sie selbst zum Symbol von LEBENSGENUSS OHNE PARTNER werden: die italienische Küche und die italienische Sprache. 

    Während sie ihren Sprachkurs macht überwältigt sie stets die Traurigkeit, die durch den Scheidungskrieg ausgelöst wird und der Sehnsucht nach einem Mann, mit dem eine funktionierende Beziehung einfach nicht klappen soll, weil es immer wieder zu Streit kommt. Eine typische On-Off-Beziehung, die sehr viel Kraft und Tränen kostet. Man kann nicht ohne den anderen, aber auch nicht mit ihm.

    Soweit so gut. Sie entschließt sich also, erstmal "abstinent" von Männern zu bleiben und widmet sich den schönen Dingen des Lebens. Prima!

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen - ja, genau der richtige Schritt. Mach dein eigenes Ding, mach Sachen, die dir Freude machen ist eine der besten Möglichkeiten, Abstand zu gewinnen von einer bescheidenen Beziehung.

    Da die seelischen Schmerzen nicht besser werden, reist sie weiter nach Indien in einen Ashram und gibt sich der "Hardcore-Gehirn-Reinigung" hin. Vor dem Morgengrauen aufwachen, Beten, Meditieren, Rezitieren, Fußböden schrubben, ein leichtes Essen, Beten, Meditieren, Rezitieren, früh zu Bett. Und doch Kontakte knüpfen und die eigenen Talente einbringen. Sich innerlich reinigen von negativen Gedanken und den damit verbundenen Gefühlen und Vergeben lernen.

    So weit so gut. Sie hat das innerhalb weniger Monate hingekriegt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen. Meditation braucht Zeit, Geduld und sehr viel Übung. Sie hat die "Erleuchtung" / Transzendenzgefühle nach wenigen Wochen erreicht. Und das mit dieser gewaltigen Depri? Kann ich mir kaum vorstellen. Es braucht sehr lange, bis man erstmal in die Gedankenruhe kommt beim Meditieren, dann kommt die nächste Stufe, wo es dann an alte Ängste, Wut oder Traurigkeit rankommt, da braucht es viel Geduld, die Panikattacken "auszuhalten" und dann ist ja da noch die Glaubenssatzänderung, die eingefahrenen Denk-und Verhaltensmuster, die eine Meditation aufdeckt und man sich nicht nur einmal dazu entschließen muss, dem ganzen "Mindfuck" den Rücken zu kehren und sein Gehirn in positivere, zumindest mitfühlendere und tröstlichere Richtungen zu trainieren. Ist wie eine Sprache lernen, man muss langsam anfangen und ständig üben, sonst wird das nichts. 

    Auch Vergebung ist eine Sache, die ich nicht über Nacht geschafft habe. Da hab ich sehr, sehr, sehr viel länger dran rumlaboriert und es ist wirklich keine leichte Aufgabe. Eine Liz Gilbert schafft das natürlich in einer Nacht. Witz. Ich hab wirklich gelacht. Wenn es so einfach wäre, hätte ich es gleich vor etlichen Jahren gemacht. 

    Gereinigt und wie neu geboren fährt sie weiter nach Bali, um sich dort mit einem Medizinmann zu treffen. Sie beschreibt sehr schön die balinesische Kultur, aber auf diesen Seiten werde ich absolut nicht warm mit dieser Frau und den Geschehnissen. Einzig und allein fand ich das Geldsammeln für das Mädchen Tutti und ihre Mutter, die dringend ein neues Zuhause suchen, sehr schön. Ja, eine berühmte und bekannte Schriftstellerin bekommt mit Leichtigkeit innerhalb kürzester Zeit einen Batzen Kohle dafür. Klar. Trotzdem schön, dass sowas möglich ist. 

    Die ganze balinesische Kultur, wie sie sie beschrieben hat, ist mir zudem völlig zuwider. Ich bedanke mich für die Erzählung, weil mir klar ist, dass ich niemals in meinem Leben je einen Fuß auf dieses Land setzen würde, selbst wenn ich das Geld dafür hätte.

    Womit ich jetzt garnicht klar kam ist, dass sie sich nach den bescheidenen Beziehungen die sie hatte, direkt wieder in die Arme einer Beziehung wirft, die ihr vielleicht kurzfristigen sexuellen Genuß bietet, aber eine Zukunft? 

    Meiner Meinung nach ist nicht guter Sex die beste Basis für eine Partnerschaft, sondern eine Freundschaft, aus der Liebe wird. Wird die sexuelle Anziehung zu stark, übergeht man oft Warnsignale und man kennt sich noch nicht so gut. Aber nun gut, was passiert, passiert.

    Ist die Quintessenz nach dem Erlebten für sie wirklich nur F*cken bis der Arzt kommt? Leute, da war ich doch enttäuscht, aber die Geschichte geht ja weiter.

    Sollte nicht die Quintessenz nach dem Erlebten sein, die eigene BALANCE zu finden, worum es eigentlich in diesem Kapitel gehen sollte? Das eigene (Seelen-) Leben zu stabilisieren und Selbstliebe, Selbstachtung und insbesondere ACHTSAMKEIT bei der Wahl eines neuen Partners walten zu lassen? Ja. Und Liz hat das auch getan, nur wird das erst auf den letzten Seiten so richtig klar für den Leser.

    Liz hat sich ja schon entschieden, wie man beim Weiterlesen erfährt und so kann sie mit Felipe ins Bett hüpfen.. Sie stellt fest, dass sie in der Zeit der Depression zu sich und ihrem wahren Selbst gefunden hat und das ein Mensch wie Felipe der perfekte Match für sie ist. Sie liebt es zu reisen und mit diesem Mann muss sie keine Ehe an einem festen Ort führen, sondern kann in 4 Ländern der Erde zubringen, frei und unabhängig und doch geliebt. 

    An diesem Punkt bin ich noch nicht angelangt. Diese Klarheit von Liz: "keine Ehe, ich bin eine Schnecke mit Haus", die habe ich noch nicht. 

    Aber so schnell wie Liz sich aus dem Mindfuck retten konnte, so schnell konnte sie diese Entscheidung treffen. Ich brauch dafür halt länger. Ist ok. Kommt Zeit, Meditation, kommt Erkenntnis, kommt Klarheit.

    Vielleicht hat Liz es schneller hinbekommen, weil es bei ihr eigentlich nur um eine Partnerschaft geht. Sie hat den gut bezahlten Job, Freunde rund um den Globus und Familie (Schwester, Nichte,...). Bei mir ist es eben nicht nur der Partner. Da geht es um viel mehr.

    Erkenntnis dieses Buches: 

    ERST, WENN DU WEISST, WER DU SELBST BIST UND WIE DU LEBEN WILLST, FINDEST DU DEN RICHTIGEN PARTNER. 

    (und womöglich auch die passenden Geldquellen, Kunden, Freundschaften,...)



  4. Cover des Buches Im Herzen berührt (ISBN: 9783958833722)
    Isabelle Schumacher

    Im Herzen berührt

     (46)
    Aktuelle Rezension von: labelloprincess

    Ich finde das Cover wunderschön. Die Farben und ihr Verlauf sind traumhaft und das goldene Herz finde ich ebenfalls toll, es passt auch perfekt zum Inhalt des Buches. Das Cover ist insgesamt sehr stimmig und harmonisch.

    Ich finde, dass sich das Buch recht angenehm lesen lässt. Aufgrund der kurzen Kapitel fällt einem nach einer Pause der Wiedereinstieg ins Buch leicht. 

    Die Autorin zeigt uns in ihrem Buch wie wichtig die Funktion unseres Herzens ist, damit meine ich nicht nur als „Organ“. Das Herz spiegelt unsere Stimmung und unser Wohlbefinden wider. Geht es uns gut, geht es unserem Herzen und auch unserem Körper gut. Ich bin eigentlich eher der Kopfmensch, es war aber einmal interessant die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten, so ganz überzeugt bin ich aber noch nicht.

    Am liebsten habe ich die medizinischen Aspekte und Erklärungen gelesen. Die Meditationen und Übungen haben mir nicht so gut gefallen. Sie wiederholen sich sehr oft und ich persönlich kann damit einfach nichts anfangen. Im Buch waren sehr interessante Ansätze zu finden, jedoch würde ich die eher (wie schon geschrieben) auf den Kopf als auf das Herz beziehen.

    Beim Lesen des Buches beginnt man natürlich über sich selbst und sein Leben nachzudenken, was tut mir gut/was eher nicht so und ähnliches. Von Zeit zu Zeit über solche Themen etwas genauer nachzudenken, schadet auf keinen Fall. Ich vergebe für das Buch 3 von 5 Sterne.

  5. Cover des Buches Die Erfindung des Lebens (ISBN: 9783442746354)
    Hanns-Josef Ortheil

    Die Erfindung des Lebens

     (147)
    Aktuelle Rezension von: mabo63

    Autobiografischer Text des Autors der vor allem seine schwierigen Jugendjahre in Köln und seine Zeit in Rom beschreibt.


    Seine Eltern verloren in den Kriegsjahren und in der Nachkriegszeit vier Söhne und in folge dessen verstummte seine Mutter zunehmends. Josef, das fünftes Kind wuchs von Beginn in enger, beinahe symbiotischer Beziehung Seite an Seite mit seiner Mutter auf und mit 3 Jahren nahm eine Sprechblockade von ihm Besitz bis er vollends verstummte.


    Der schwierige Weg durch die Schule, das Musikstudium in Rom mit dem jähen Abbruch, die darauf folgende Heimkehr zu den Eltern und ein Neubeginn als Schriftsteller sind die weiteren Stationen in diesem zwar unterhaltsamen aber zuweilen doch mit etwas zuviel Puderzucker bestreutem Text.

  6. Cover des Buches In Plüschgewittern (ISBN: 9783644513518)
    Wolfgang Herrndorf

    In Plüschgewittern

     (154)
    Aktuelle Rezension von: Cumuluscitrus

    "Ich öffne das Fenster, und ich schaue auf die Sterne, die im Fenster hängen und denselben Fluchtreflex auslösen wie früher."

    Ein Protagonist, der sich zwischen Kindheit und Erwachsenwerden irgendwo selbst verloren hat, selten nüchtern zu sein scheint, aber seine Umwelt umso nüchterner betrachtet. 

    Geschrieben in ungeschönter Klarheit, bleiben Handlung und Antiheld doch etwas verworren, ziellos, planlos, unglücklich. Ein überraschender Perspektivwechsel am Ende, dennoch bleiben, beabsichtigt, mehr Fragen als Antworten.

    Fazit: Muss man mögen - ich mochte es, habe es in einem Rutsch gelesen und kann es weiterempfehlen. 

  7. Cover des Buches Gargoyle (ISBN: 9783827079541)
    Andrew Davidson

    Gargoyle

     (225)
    Aktuelle Rezension von: Gabi2411

    Mein liebstes Buch seit über 20 Jahren

  8. Cover des Buches Das Lied der Stare nach dem Frost (ISBN: 9783492304764)
    Gisa Klönne

    Das Lied der Stare nach dem Frost

     (91)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Da ich gerne Romane lese,  die ein Familiengeheimnis aufdecken griff ich zu diesem älteren Roman. 

    Er konnte mich ab der ersten Seite fesseln und berühren. Ein besonderer Roman mit Tiefgang und verschiedenen Zeitebenen. Die Gefühle von Rixa waren authentisch dargestellt und ich konnte mit ihr mitfühlen. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir sehr gut und ich werde auf jeden Fall noch mehr von Gisa Klönne lesen. Der Roman ist ruhig erzählt und man kann ihn nicht so schnell weggelesen. Doch er ist aussergewöhnlich, hebt sich von der Masse ab und wird mein Bücherregal niemals verlassen. 

    Daher vergebe ich wohlverdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung. 

  9. Cover des Buches Verletzungen (ISBN: 9783548606644)
    Margaret Atwood

    Verletzungen

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    Rennie, eine junge Frau aus Toronto, hatte zuletzt einige Schicksalsschläge zu verkraften. Nach Krebsdiagnose wurde ihre Brust operiert, dann verließ sie ihr Freund und in ihre Wohnung wurde eingebrochen. So kam es sehr passend, dass der Journalistin angeboten wurde, einen Reisebericht über eine kleine Insel in der Karibik zu schreiben. Drei Wochen Entspannen, Sonne und Meer – und dazwischen ein bisschen über Land und Leute schreiben. Doch es sollte anders kommen. Auf der Insel finden die ersten Wahlen nach der Unabhängigkeit von Großbritannien statt. Rennie gerät zwischen die Fronten der politischen Lager. Nach einem Putschversuch wird sie der Spionage verdächtigt und landet im dortigen Gefängnis. Es beginnt ein Kampf ums Überleben …  

    Margaret Atwood, geb. 1939 in Ottawa, ist die wohl bekannteste Autorin zeitgenössischer kanadischer Literatur. Sie schreibt Romane, Erzählungen, Gedichte, Kritiken und Essays. Nach ihrem Studium der englischen Sprache und Literatur, das sie 1962 mit dem Mastergrad abschloss, lehrte sie an verschiedenen Universitäten Literaturwissenschaften. Für ihre Romane erhielt sie einige Preise, am 13. Juni 2017 wurde ihr vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. 

    Die Gegensätze zwischen moderner westlicher Kultur und eines sich selbst überlassenen kleinen karibischen Inselstaates sind in dem Roman von 2007 deutlich hervorgehoben. Zunächst geht es aber um die äußerlichen und innerlichen „Verletzungen“, die die Protagonistin im Vorfeld erlitten hat. Ihre Gedanken kreisen immer wieder um Vergangenes, Erinnerungen quälen sie, die erhoffte Ablenkung stellt sich nur langsam ein. Als sie dann in das Chaos der Machtkämpfe mit hinein gezogen wird, treten diese Rückblicke in den Hintergrund – sie erleidet neue seelische Verletzungen und braucht nun ihre ganze Kraft und Konzentration, um zu überleben. 

    Neben dem interessanten und sehr aktuellen Thema und der spannend aufgebauten Story fasziniert besonders der bildhafte Schreibstil Margaret Atwoods. Die Art und Weise wie sie die Geschichte aufbaut, wie sie den Leser langsam an die Brutalität des Geschehens heranführt und wie die Stimmung allmählich immer bedrückender wird, ist beeindruckend. Schonungslos schildert sie auch die gewalttätigsten Vorkommnisse, beschreibt diese sehr präzise und ist dabei zurückhaltend in ihrer moralischen Wertung. Der Schluss ist stimmig, lässt den Leser aber dennoch etwas ratlos zurück.   

    Fazit: Nicht unbedingt was man vielleicht von Margaret Atwood erwartet, aber ein spannender Roman mit Elementen eines Thrillers. 

  10. Cover des Buches Aller Anfang fällt vom Himmel (ISBN: 9783442313211)
    Veronika Peters

    Aller Anfang fällt vom Himmel

     (61)
    Aktuelle Rezension von: Lina_Marie_Arnold
    Mich hat dieses ruhige, schlichte Cover auf die Geschichte aufmerksam gemacht, und der Klappentext hat mich dann vollends gepackt. Ich habe mir von der Geschichte tolle, originelle Figuren versprochen, und die habe ich auch bekommen.

    Korbinian ist Lehrer und hat den Tod seiner Frau nie richtig überwunden. Er lässt sich nur für seine Arbeit und die abendlichen Kneipengänge blicken. Ansonsten lebt er zurückgezogen in seiner Wohnung, die ihm viel zu groß ist, seit seine Frau nicht mehr an seiner Seite ist. Korbinian besteht auf seiner Tagesstruktur, Abweichungen kann er gar nicht leiden und versucht alles, um sie zu vermeiden.

    Und doch trifft er auf Billa, ein obdachloses Mädchen, dem er etwas Kleingeld gibt. Dass Billa im folgt, bemerkt er zunächst nicht. Er erlaubt ihr, im Hausflur zu schlafen, doch das lässt ihm keine Ruhe. Er bespricht sich mit seiner Schwester, die kurz darauf bei ihm eintrifft. Billa hat Fieber und muss aus dem kalten Flur raus, also ziehen sie und die Schwester bei Korbinian ein. Seine geliebte Tagesstruktur kann er also vergessen.

    Doch nicht nur die Hauptfiguren sind toll, auch einige Nebenfiguren sind sehr sympathisch und kein Charakter ist überflüssig.

    "Aller Anfang fällt vom Himmel" lässt sich sehr leicht lesen. Das liegt zum einen an dem lockeren und flüssigen Schreibstil, und zum anderen an den gut ausgearbeiteten Figuren. Es macht Spaß, die Geschichte zu verfolgen, ich habe oft Mitleid mit Korbinian gehabt, dessen Leben sich von einem auf den anderen Moment komplett umkrempelt.

    Mit der Kernaussage der Geschichte bin ich einer Meinung, sie verdeutlicht, dass man seine Augen vor den Schicksalen um sich herum nicht verschließen, sondern helfen soll, wenn man kann. Auch Korbinians Entwicklung diesbezüglich hat mir sehr zugesagt, denn durch Billas Anwesenheit verliert er sein starres Korsett, in das er sich selbst seit dem Tod seiner Frau gesteckt hat. Er schaut wieder nach rechts und links, somit nimmt er wieder Anteil am Leben um sich herum.

    Fazit:
    Diese Geschichte ist eine der wenigen, die man nie vergisst. Zum einen wegen der Figuren, zum anderen wegen der Ereignisse und der Kernaussage. Eine absolute Empfehlung.
  11. Cover des Buches Muscheln in meiner Hand (ISBN: 9783492273749)
    Anne Morrow Lindbergh

    Muscheln in meiner Hand

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Das Buch wurde schon vor über 50 Jahren verfasst. Anhand von verschiedenen am Strand gefundenen Muscheln findet die Autorin Sinnbilder für die Phasen des Lebens, ihres Lebens. Sie hat sich eine Auszeit von ihrer Familie gegönnt und denkt in der Abgeschiedenheit der kleinen Strandhütte über die Vereinfachung und Sinngebung ihres Lebens nach. Zunächst hat sie die Zeilen nur für sich verfasst und dann bemerkt, dass diese gedanklichen Erfahrungen auch von anderen Frauen geteilt werden und sie einen Nutzen daraus ziehen könnten.

    Nun, insgesamt ist das Buch schon recht frauenspezifisch geschrieben. Außerdem ist das Buch im gesellschaftlichen Kontext und dem Rollenverständnis von Frauen in den 50igern Jahren in den USA zu betrachten.

    Eine Antwort auf die Konflikte unseres Daseins? Sicherlich sind manche Aspekte auf das Leben heute zu übertragen, da die Sinnfrage an sich ja etwas Zeitloses an sich hat. So ergeben sich Anregungen auch für den Menschen im 21. Jahrhundert, es sollten jedoch keine großen Lebensweisheiten erwartet werden.


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