Bücher mit dem Tag "lebenslinien"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "lebenslinien" gekennzeichnet haben.

15 Bücher

  1. Cover des Buches Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (ISBN: 9783596510979)
    Milan Kundera

    Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins

     (1.159)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Milan Kunderas "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" manifestiert sich als ein meisterhaftes Werk, das nicht nur den politischen Rahmen des Prager Frühlings einfängt, sondern auch tief in die Essenz menschlicher Gefühle eindringt. Diese Erzählung entfaltet sich als eine Symphonie von Leben und Liebe, durchtränkt von einer atmosphärischen Brillanz, die selbst den anspruchsvollsten Leser fesselt.

    Kundera webt die Charaktere in ein psychologisches Gewebe, das die Vielschichtigkeit menschlicher Emotionen auf einzigartige Weise enthüllt. Tomas, Teresa, Sabina und Franz werden zu lebendigen Gefährten auf einer Reise durch die Abgründe ihrer eigenen Seelen. In der geschickten Darstellung ihrer Ambivalenzen und inneren Kämpfe erkennt man Kunderas meisterhafte Fähigkeit, das Emotionalste im Menschen zu erforschen.

    Die Erzählstruktur, die narrative Geschicklichkeit mit philosophischer Tiefgründigkeit verbindet, fordert intellektuell heraus, ohne dabei die emotionale Resonanz zu vernachlässigen. Kundera platziert die Schicksale seiner Charaktere in einem philosophischen Kontext, der existenzielle Fragen hervorruft und den Leser dazu inspiriert, über die eigene Existenz nachzudenken. Diese Kombination aus persönlicher Geschichte und philosophischer Reflexion erzeugt eine kraftvolle emotionale Wirkung.

    Kunderas Sprache, präzise und dennoch poetisch, verleiht dem Text eine Eleganz, die die Gefühlswelt der Geschichte subtil einfängt. Die Nuancenreichtum seiner Prosa ermöglicht es, komplexe Gedanken und Gefühle mit einer Intensität zu vermitteln, die den Leser berührt und mitnimmt. Die emotionale Tiefe, die in jeder Zeile schwingt, spricht direkt zum Herzen.

    Die thematische Vielfalt des Romans, von der Liebe bis zu den politischen Intrigen, wird mit einer bemerkenswerten Ausgewogenheit behandelt. Kundera umgeht geschickt jegliche Simplifizierung und erlaubt dem Leser, in den vielfältigen Facetten menschlicher Existenz zu schwelgen, ohne dabei die emotionale Verbindung zu verlieren.

    "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" ist nicht nur ein literarisches Meisterstück, sondern auch eine emotionale Reise. Milan Kundera hat ein Werk geschaffen, das nicht nur den Verstand anspricht, sondern auch das Herz tief berührt. In diesem Buch verschmelzen literarische Genialität und emotionale Resonanz zu einem unvergesslichen Leseerlebnis, das die zutiefst menschlichen Aspekte der Existenz feiert.

  2. Cover des Buches Die Liebe im Ernstfall (ISBN: 9783257261752)
    Daniela Krien

    Die Liebe im Ernstfall

     (262)
    Aktuelle Rezension von: marielle_liest

    Da ist Paula, die ihre Tochter verliert und die Ärztin Judith, die immer auf der Suche ist. Da ist die Schriftstellerin Brida, die das Ende ihrer großen Liebe nicht akzeptieren kann. Und da sind die Schwestern Malika und Jorinde, eine Musiklehrerin und eine Schauspielerin, die verschiedener nicht sein könnten. Fünf Frauen versuchen, ihren Standpunkt und ihre Richtung, ihren Lebensweg und ihre Erfüllung zu finden. Auch wenn so viele Momente vollkommen aussichtslos erscheinen.


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    Was für ein geniales, packendes, berührendes und faszinierendes Buch! Schon nach den ersten 20-30 Seiten wusste ich, dass ich diesen Roman lieben werde und dass damit mein Daniela-Krien-Fieber ausbrechen wird.


    So wie das Leben eben spielt, so voll von Zufällen und schicksalshaften Begegnungen, so voller Trauer und Extase, Übermut und Verzweiflung, Glück und Drama - genauso ist dieser Roman. 


    Denn wie durch ein unsichtbares Band ist das Leben der fünf Frauen miteinander verbunden. Ihre Wege kreuzen sich und eine Geschichte mündet in der nächsten. Ohne die Begegnungen wäre alles völlig anders gekommen und auf dem Weg entstehen Konflikte und Versöhnung, Missgunst und Wohlwollen.


    Vieles dreht sich um die Liebe und die Familie und um den Wunsch danach, dies im eigenen Leben zu verwirklichen. Doch da sind auch Sex, Begierde, Anziehungskraft, Abneigung, Ekel - und genau das bringt die Autorin so meisterhaft auf den Punkt. Endlich können wir völlig natürliche Bedürfnisse aus der weiblichen Sicht erleben, was sonst so häufig tabuisiert wird. Es ist so wohltuend und befreiend, wie normal die Charaktere sind, und wie sie mit den Päckchen zu kämpfen haben, die wir doch alle auf den Schultern tragen müssen - mal sind sie größer, mal kleiner, mal prägend, mal vorübergehend.


    Riesige Leseempfehlung für ein, meiner Meinung nach, perfektes Buch für alle, die sich weiblich fühlen und für alle, die die weiblichen Gefühle nachfühlen möchten. 

  3. Cover des Buches Der Blumenladen der Mademoiselle Violeta (ISBN: 9783851793772)
    Máxim Huerta

    Der Blumenladen der Mademoiselle Violeta

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Dreamworx

    Der 74-jährige Dominique Brulé besitzt den kleinen Blumenladen „L’Étoile Manquante“ mitten im Pariser Stadtteil Saint-Germain. Obwohl von der Schönheit der Pflanzen umgeben und von freundlicher Stammkundschaft regelmäßig frequentiert, fühlt sich Dominique im Herzen einsam. Auch die beiden älteren spanischen Freundinnen Doña Mercedes und Doña Tilde, die sich ebenfalls allein fühlen, können diese Einsamkeit durch ihre täglichen Besuche nicht lindern. Um diesen Zustand zu ändern, stellt Dominique die 23-jährige Spanierin Violeta Gadea als Verkäuferin ein. Schon bald bringt Violeta nicht nur frischen Wind in den Blumenladen, sondern vor allem in das Leben von allen anderen…

    Maxim Huerta hat mit „Der Blumenladen der Mademoiselle Violeta“ einen warmherzigen und poetischen Roman vorgelegt, der den Leser mit wenigen Worten in eine warme Decke hüllt, ihn in die Stadt der Liebe entführt und mitten in eine einsame Zweckgemeinschaft platziert, um dort die Ereignisse hautnah mitzuerleben. Mit flüssigem, gefühlvollem und empathischen Erzählstil schafft der Autor eine zauberhafte Atmosphäre, die den Leser vom ersten Moment an einfängt und ihn bis zum Ende nicht mehr loslässt. Schon der kleine Blumenladen vermittelt durch die Beschreibungen eine Oase der Ruhe, aber auch der Einsamkeit. Hier beim alten Dominique geben sich die Stammgäste die Klinke in die Hand, halten ein Schwätzchen, öffnen sich ein wenig beim Gespräch und nehmen ein wenig der heimeligen Atmosphäre und den liebevollen Gesten mit in ihren restlichen Tag. Durch die Sichtweise von Dominique erlebt der Leser, wie dieser selbst noch immer um seine seit Jahren verstorbene Frau Julie trauert, aber auch die älteren spanischen Damen Mercedes und Tilde, die seit über 40 Jahren in Paris leben, haben insgeheim ihre Päckchen zu tragen. Mit Violeta kommt die Jugend zurück in die Herzen der Alten, sie bringt nicht nur Energie in den Laden. Tiefgründig und mit vielen Lebensweisheiten lässt Huerta den Leser in die Seelen seiner Protagonisten blicken, lässt ihn ihre Einsamkeit, ihre Ängste, Geheimnisse und kleinen Hoffnungen erkennen, aber auch die Bande der Freundschaft, die sie miteinander teilen. Sorgsam verwebt Huerta die Leben seiner Protagonisten miteinander, zeigt die Veränderungen von ihnen auf, die mit dem Auftauchen Violetas langsam in ihrem Leben stattfinden.

    Die Charaktere sind liebevoll und lebendig in Szene gesetzt, wirken wie aus dem realen Leben gegriffen und können den Leser sofort von sich überzeugen, der sich nur zu gern unter sie mischt und ihren Geschichten lauscht, während erst eine gewisse Melancholie in der Luft liegt, die nach und nach der Hoffnung Platz macht. Dominique ist ein liebevoller, charmanter älterer Herr, der neben Vergesslichkeit vor allem unter dem Tod seiner Frau leidet. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, anderen Menschen mit seinen Blumen etwas Glück mit auf den Weg zu geben. Wie er mit den Pflanzen umgeht, ist einfach herzerwärmend. Mercedes ist aufgrund der Erfahrungen mit ihrem Ehemann eine verbitterte Frau, die mit dem Leben hadert, Tilde dagegen wirkt eher resolut und etwas schroff. Beide eint die Einsamkeit, die ihren Alltag grau einfärbt, der nur im Blumenladen etwas Farbe bekommt. Violeta ist wie eine frische Brise: offen, freundlich, sie strahlt Optimismus aus und verteilt diesen großzügig auch auf andere.

    „Der Blumenladen der Mademoiselle Violeta“ verzaubert und öffnet Herzen. Ein Buch voller Poesie und Lebensweisheit, das man noch lange im Gedächtnis behalten wird. Absolute Leseempfehlung!

  4. Cover des Buches Sunday Girl (ISBN: 9783499266560)
    Isabel Ashdown

    Sunday Girl

     (34)
    Aktuelle Rezension von: miah
    Inhalt:
    Sarah kehrt nach über 20 Jahren zurück in ihre Heimatstadt, die sie nach ihrem Schulabschluss plötzlich verlassen hatte. Es ist Klassentreffen. Mit gemischten Gefühlen blickt sie dem Zusammentreffen mit ihren ehemaligen Mitschülern und Lehrern entgegen. Denn damals hat ein Ereignis ihr Leben völlig verändert. Jetzt denkt sie daran zurück.

    Meine Meinung:

    Die Geschichte beginnt in der Gegenwart. Sarah wird von John abgeholt und sie fahren gemeinsam zu ihrer alten Schule. Auf dem Weg dorthin erinnert sie sich an ihre Schulzeit zurück. Diese Handlung bildet die Rahmenhandlung. Am Schluss geht es wiedder zurück in die Gegenwart.

    Es ist von Anfang an klar, dass damals etwas passiert sein muss, dass Sarah dazu brachte, einfach wegzugehen. Seit damals hat sie keinen Kontakt zu ihren Freunden. Sie wird alle zum ersten Mal wiedersehen. Beim Lesen sucht man also förmlich nach Hinweisen auf dieses Ereignis. Deshalb ist es ein bisschen vorhersehbar, denn nachdem man Sarah ein bisschen in ihrer Schulzeit begleitet hat, war mir schnell klar, was ungefähr passiert sein muss.

    Hauptsächlich geht es um Sarahs Schulzeit, ihre Freundinnen Kate und Tina, ihre erste Liebe Dante und die Schwierigkeiten zu Hause mit ihrem Vater. Ihr Vater ist viel älter als die Väter ihrer Klassenkameraden. Ihre Mutter starb kurz nach Sarahs Geburt. Leider erfährt man sonst nicht viel über sie.
    Im Vordergrund stehen also die ganz normalen Probleme eines Teenager-Mädchens.  Es wirkt alles echt und authentisch. Sarah ist nicht kitschig, was ihre Vorstellung von Liebe und Freundschaft angeht, sondern sehr realistisch. Es zieht sich eine melancholische Stimmung durch das Buch.

    Die Ereignisse sind sehr schön beschrieben. Die Sprache ist sehr gut und flüssig. Einiges wird nur angedeutet, sodass man zwischen den Zeilen lesen muss. Das Buch hat viel Atmosphäre und ist sehr bewegend, insbesondere das Ereignis selbst ist wirklich heftig.

    Ich hatte ein bisschen mehr erwartet. Die Handlung spielt fast ausschließlich in der Vergangenheit und ich war von den Reaktionen ihrer Freundinnen beim Klassentreffen überrascht. Irgendwie haben mir da Emotionen gefehlt. Aber das zeigt nur nochmal, dass ihre Freundschaft doch eher oberflächlich war.

    Sehr gut gelungen ist, dass eigentlich erst ganz am Schluss das Ausmaß des Ereignisses deutlich wird, weil sich Sarah vor Ort an den letzten Schultag erinnert, der sehr traumatisch für sie war. Die Handlung wechselt Abschnitt für Abschnitt zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Das hat mir gut gefallen. Allerdings bleibt trotzdem einiges offen.

  5. Cover des Buches Brooklyn (ISBN: 9783423086493)
    Colm Tóibín

    Brooklyn

     (76)
    Aktuelle Rezension von: CocuriRuby

    Gleich mal vorweg, hierbei handelt es sich um ein ruhiges Buch, ohne großes Drama – das fand ich sehr angenehm. Trotzdem ist es nicht uninteressant und vor allem ist es gut geschrieben. Es fängt die Stimmung bzw. die Atmosphäre der Geschichte sehr gut ein.

    Auch die Stimmung der Protagonistin, wie sie sich eher unfreiwillig auf die große Reise macht und wie es ihr in der großen, fremden Stadt geht, fängt das Buch gut ein.

    Auch die jeweiligen Kulissen sind sehr schön eingefangen, egal ob es ein überfüllter kleiner Laden in der Provinz ist, ein dunkler enger Raum auf einen Schiff oder die Wohngemeinschaftsverhältnisse in New York.


    Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Jede Figur die auftaucht hat seine Eigenarten und diese werden (meist) charmant inszeniert.

    Ich mochte die Protagonistin und bin ihr sehr gerne durch ihre Geschichte gefolgt (außer zum Ende, aber dazu später mehr).

    Sie ist ein normales Mädchen, sie hat auch Ängste, lässt sich von diesen aber nicht einnehmen. Sie geht irgendwie ihren Weg – das hat mir wirklich gut gefallen.


    Viele Themen werden eher unterschwelliger behandelt, wie z.B. Rassismus. Trotzdem wird alles mit einer gewissen Ernsthaftigkeit und Respekt behandelt.

    Auch solche Themen wie Heimweh tauchen auf oder wie es ist in einer neuen Stadt (in einem neuen Leben) alleine klar kommen zu müssen.

    Das Buch erzählt die Geschichte von Eilis, wie sie von zu Hause weggeht und das erste Mal auf eigenen Beinen stehen muss. Demzufolge ist es irgendwie auch ein Buch über das erwachsen werden.


    Obwohl es auch um Liebe geht, ist das Buch diesbezüglich nicht unbedingt nüchtern, aber auch nicht gerade euphorisch. Es ist nicht gänzlich unemotional, aber auch nicht wirklich emotional, sondern fast schon abgeklärt. Das hat mir gelegentlich Schwierigkeiten bereitet.

    Das Buch hat Charme und auch einen gewissen unterschwelligen, leisen Witz. Das hat mir sehr gut gefallen.


    Das Buch ist in vier Teile untergliedert und die ersten drei haben mir wirklich richtig gut gefallen – im letzten Teil musste ich mich jedoch sehr über die Protagonistin ärgern.

    Es missfiel mir, sie beim selbstbelügen zu beobachten und wie sie sich die Tatsachen verdreht und einfach nicht ehrlich zu sich oder anderen ist.

    Ich fand es zwar gut dargestellt, wie sie nach langem wieder nach Hause zu Besuch kommt, wie schnell sie in alte Rollen verfällt, wie vertraut und anders sich das alte zu Hause anfühlt.

    Und dennoch, ich muss sagen, dass mich das Buch auf diesen letzten Seiten verloren hat. Es wirkte auch wie im Zeitraffer verfasst – es wurde mir als Leser keine Zeit gegeben, den Verlauf und Eilis Umschwung nicht nur zu lesen, sondern zu verfolgen und somit zu verstehen.

    Dadurch hat auch die Protagonistin bei mir sämtliche Sympathien verloren. Denn dadurch wurde mir klar, dass sie eine schwache Person ist. Sie ist wankelmütig, hat eigentlich bis zu Letzt keine Entscheidung aus eigener Kraft getroffen und hat sich nie für irgendein Verhalten verantwortet und das ist feige. Es ist nicht mal gänzlich unnachvollziehbar, vielleicht ist es sogar menschlich, aber für einen Roman hätte ich mir etwas anderes/mehr gewünscht.

    Kurzum, das Ende war totaler Rotz und hat mir fast das ganze Buch kaputt gemacht. Ich habe mir aber fest vorgenommen, von den paar Seiten, nicht das ganze Buch madig zu machen – aber leicht fällt mir das nicht.


    Wer sich übrigens nicht spoilern lassen möchte, sollte auf gar keinen Fall den Klappentext lesen! Der erzählt den kompletten roten Faden des ganzen Buches.


    Fazit

    Das Buch hat mir über weite Strecken sehr gut gefallen. Es ist ruhig, aber schön erzählt. Wenn nur das katastrophale Ende nicht wäre, was mir fast das ganze Buch kaputt gemacht hätte.

    (Wobei ich mit ihrer leider eben nicht ganz selbst getroffenen Entscheidung leben kann)

  6. Cover des Buches Liebespaarungen (ISBN: 9783492312141)
    Lionel Shriver

    Liebespaarungen

     (72)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Sie sind schon lange glücklich zusammen, Irina und Lawrence, auch wenn sie nicht verheiratet sind. Über ihre Freundin Jude lernt sie deren Mann Ramsey kennen und irgendwie ist sie von ihm fasziniert. Die vier gehen ein paar Jahre hinter einander zusammen essen und haben viel spaß, bis sich Jude und Ramsey trennen. Irina trifft sich dann einmal alleine mit Ramsey und das verändert sie für immer, denn ihre Gefühle sind in Aufruhr.

    Lionel Shriver schlägt geschickt zwei Möglichkeiten der Handlung auf und entfaltet so eine äußerst spannende, hintergründige und ehrliche Geschichte. Ein tolles Buch über die Frage was wäre wenn und wie wäre es gewesen wenn ich mich anders entschieden hätte.

  7. Cover des Buches Tel Aviv by NENI (ISBN: 9783710605697)
    Haya Molcho

    Tel Aviv by NENI

     (48)
    Aktuelle Rezension von: mariposa27

    Die Aufmachung des "Tel Aviv" Kochbuchs ist ein außergewöhnlicher Augenschmaus. Die Farbkomposition und der Einsatz der Schrift auf dem Graffiti-Hintergrund in passenden Farbnuancen, lässt sich sehr gut in einer modernen Küche präsentieren und muss nicht im verstaubten Schrank versteckt werden.

    Sehr liebevoll und detailliert werden die Ecken und Menschen Israels vorgestellt. So ist dieses Kochbuch in dieser Hinsicht eine Hinführung zum Land auf kultureller Ebene. Die Geschichten sind allesamt interessant und vermitteln einen guten Eindruck was das Land auf kulinarischer Sicht zu bieten hat.

    Versierte Köche werden sicherlich vielen Anregungen in diesem Buch finden. Ich muss gestehen, dass ich persönlich meine Schwierigkeiten mit den Zutaten habe. Meine Hoffnung war authentische und einfache Gerichte zu finden, das ist meist nicht der Fall. Hier muss vorab eingekauft werden. "Sivri" scheint eine Standard-Zutat zu sein, aber auch zeitlich muss man einiges einplanen. Viele Speisen benötigen eine lange Vorbereitungs- und Zubereitungszeit. So ist dieses Kuchbuch für Genießer und Reiselustige eher gedacht.

  8. Cover des Buches Grace Kelly und Diana Spencer (ISBN: 9783453206175)
    Thilo Wydra

    Grace Kelly und Diana Spencer

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Belis

    Mit einem Zitat von Grace Kelly möchte ich beginnen.

    „ Ich kann nur hoffen, dass ich mich als Mensch weiterentwickelt habe. Das ist es, was mir wichtig ist – meine Rolle als Ehefrau und Mutter und Fürstin zu erfüllen- nicht einfach nur schön zu sein, sondern mehr Charakter zu haben als früher.“

    Die Doppel-Biographie über Grace Kelly und Diana Spencer ist in mehrere Teile gegliedert. Von Kindheit und Jugend über die Jahre als junge Erwachsene in der Zeit „vorher“. Des Weiteren die Jahre als Prinzessin bis zu den tragischen Todesfällen. Die einzelnen Zeitabschnitte sind entweder Grace oder Diana gewidmet, wobei sich immer wieder Überschneidungen ergeben bzw. ähnliche Ereignisse eingeflochten werden. Durch Zeittafeln im Anhang sind die wichtigsten Daten chronologisch dargestellt.

    Neben zahlreichen Zitaten und Originaldokumenten kommen etliche Zeitzeugen zu Wort. Bildtafeln geben Einblicke in Kindheit und mediale Präsenz. Der Autor versteht es in angenehmem Sprachstil durch die Leben der zwei Prinzessinnen zu führen. Seine tiefgehende Analyse der Persönlichkeit Grace Kelly sowie von Lady Diana  gibt Aufschluss über die gegenseitige Sympathie, den Gleichklang der Interessen und Schwerpunkte ihrer humanitären Arbeit und einiges mehr. Nicht zuletzt verbindet die zwei äußerst interessanten Frauen ihr tragisches Ableben und trägt zum Mythos um beide bei.

    Für mich schafft der Autor den Spagat zwischen Faszination und Hintergründen respektvoll aufzuzeigen. Die Konflikte zwischen Unsicherheiten und Stärke in den Wesenszügen darzustellen, die öffentliche Zurschaustellung und daraus resultierende Probleme sehr gut zu veranschaulichen. Die eingehende Recherche des Autors für die Biographie über Princesse Grace de Monaco und Princess of Wales zeigt mir bisher unbekannte Fakten. Die Struktur des Buches führt mich gut durch die ineinander verwobenen Biographien.

     Ob Ähnlichkeiten, Parallelen oder Schicksal als gleich zu bewerten sind sehe ich als Auslegungssache. Viele Erinnerungen an meine eigenen Empfindungen in jenen Tagen wurden wieder belebt und ergänzt. Hintergründe und Einblicke in die Personen hinter dem bezaubernden Lächeln kennen zu lernen, dazu lädt dieses Buch ein.

  9. Cover des Buches Die unerbittliche Pünktlichkeit des Zufalls (ISBN: 9783442468577)
    Simon Ings

    Die unerbittliche Pünktlichkeit des Zufalls

     (4)
    Aktuelle Rezension von: blueberry7
    .....den habe ich schon wieder vergessen; kein Buch, das bleibt.................
  10. Cover des Buches Das Fürchten verlernen (ISBN: 9783518467251)
    Miriam Stein

    Das Fürchten verlernen

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Clari
    Miriam Stein hat mit dem vorliegenden Buch ihre Biographie geschrieben.

    Sie wuchs als adoptiertes Kind in einer deutschen Familie auf. Als Säugling war sie in Korea an einer Straßenkreuzung aufgefunden worden.

    Die Familie besteht aus Vater, Mutter und vier Kindern: zwei eigenen und zwei angenommenen. Die Kinder sind 14, 13, 9 und sechs Jahre alt. Als die Jüngste, Jessica, adoptiert wurde, ist die Familie komplett. Letztere ist ein schwieriges und kaum zu bändigendes Kind. Seit ihrem Erscheinen wurde die Mutter von unerklärlichen Angstattacken geplagt. Diese führten zu einem vollständigen Stillstand ihres Lebens und betrafen die Familie mit.

    Miriam Stein scheint ein sensibles und empfindsames Kind gewesen zu sein. Sie beobachtet dezidiert, was in der Familie passiert. Zuerst gehört dazu ihr andersartiges Aussehen. Die anderen sind blond und hellhäutig, sie ist eher dunkel mit schwarzem Haar und mandelförmigen Augen. Auf dem Titelbild ist sie eine hübsche junge Frau.

    Wie lebt es sich in einer Familie, die langsam durch die Angsterkrankung der Mutter aus der Fugen gerät?

    Man kann es sich durch die Schilderungen von Miriam Stein lebhaft vorstellen.

    Kinderbesuch wird selten, und auch das übrige gesellige Leben der Familie erstirbt langsam.
    Der Vater bleibt immer länger auch über Nacht in Hamburg, wo er arbeitet. Miriam beginnt, sich zu einem renitenten Teenager zu entwickeln mit Hang zum Punk. Mit Anorexie und Bulimie zeigen sich bei ihr die Folgen der Angstkrankheit ihrer Mutter, die sie jahrelang miterlebt hat.

    Bei aller Abnormität ihrer Krankheitssymptome werden die Konturen eines starken Charakters deutlich. Eine erstaunliche junge Frau beschreibt das Milieu der achtziger Jahre, den Mief und die Spießigkeit in ihrer Familie mit Haus, Auto und Karriere und einer von ihr erwarteten Konformität darüber, wie man zu leben oder zu arbeitenhat. Das alles wirft sie über Bord und startet ein eigenes Leben, das anderen Bahnen folgt.

    Miriam Stein beginnt ihren außergewöhnlichen Lebensweg. Sie verlässt das Elternhaus und begibt sich über London und andere Großstädte nach Berlin. Dort kellnert sie und betreibt Fotografie und Film und versucht sich gar als Regisseurin.
    Nach zahlreichen Umwegen und einem Leben der Boheme in Berlin Mitte begibt sie sich auf die Suche nach den Ursprüngen ihrer Herkunft und den Behandlungsmöglichkeiten von Angststörungen.

    Sie beschreitet einen abenteuerlichen Weg, kommt weit herum, befragt Therapeuten und Experten, um für sich selber einen Ausweg aus der auch für sie bemerkbaren Angst zu finden. Nach diversen Forschungserkundungen und eigenen Therapien beginnt sie, das Fürchten zu verlernen.

    Der Reiz ihres Berichtes liegt in der Überschneidung von eigenem Erleben mit der Erforschung dessen, was Angst für Menschen ausmacht; welche Formen und Auswirkungen sie annehmen kann, und worin sich Angst und Furcht unterscheiden.

    Miriam Stein zeigt mit ihrer Erzählweise eine Vielzahl von Forschungsergebnissen und Behandlungsmöglichkeiten auf. Ihre Schilderungen sind von reflektierter Genauigkeit. Im Kontext steht alles immer im Zusammenhang mit ihrer eigenen Biographie.

    Die Autorin ist voller Lebensvitalität und Neugier Auf diesem Wege ist ein spannender Lebensbericht entstanden. Das Leben der Autorin ist wie ein Roman. Sie fügt wissenschaftliche Erkenntnisse und eigene Erfahrungen in einen nachvollziehbaren Zusammenhang. Für interessierte Leser ist das Buch absolut lesenswert.

    Miriam Stein wuchs in Osnabrück auf und lebt heute in Berlin.  
  11. Cover des Buches Die gestresste Seele (ISBN: 9783958625938)
    Gustav Dobos

    Die gestresste Seele

     (21)
    Aktuelle Rezension von: BeatesLovelyBooks

    Ich war sehr gespannt auf dieses Buch. Man hatte mir gesagt, dass es genau das richtige für mich ist und das war es auch.
    Ich wusste schon im Vorfeld, dass viele körperliche Beschwerden, auch durch die Psyche gesteuert werden.
    Man sollte öfter in sich hineinhören und von vielen stressten Überreizungen, Abstand halten. Im Buch hat Dr. Gustav Dobos viele Tipps, wie wir besser mit unserer Umwelt klar kommen können. Ich finde, dass es gerade in dieser Corona Zeit, vielen Menschen helfen würde, in sich hineinzugehen und einen Punkt finden, der sie beruhigt.
    Ich hab die blöde Angewohnheit, mit dem Daumen über meinen Zeigefinger zu reiben. Mein Arzt hat mir erklärt, dass viele Leute das tun, weil man dann wieder ins Gleichgewicht kommt und panische Situationen besser übersteht.
    Es gibt auch ein 8- wöchiges Programm über Ernährung und Bewegung, denn die beeinflussten auch unser Leben.
    Das Buch ist wirklich super. Ich kann es absolut empfehlen. Wer mehr über den Zusammenhang zwischen Gefühlen und körperlichen Beschwerden wissen möchte, ist damit genau richtig.

    Als Fazit lässt sich sagen, dass es wirklich einer gestressten hilft. Man muss es nur zulassen.
    Ich wusste, durch meinen aktuellen Gesundheitszustand, dass meiste. Aber schaden kann es nie. Ich persönlich glaube aber daran, es für mich herauszufinden. Aber unabhängig von mir, ist das wirklich sehr informativ und empfehlenswert.

  12. Cover des Buches Jahre wie diese (ISBN: 9783328100287)
    Sadie Jones

    Jahre wie diese

     (43)
    Aktuelle Rezension von: katzenminze

    „Jahre wie diese“ ist ein wunderbares Buch über Freundschaft und Liebe, das in Londons Theaterszene der 70er Jahre spielt. Sadie Jones schreibt gekonnt wie immer, analysiert genau, hält einen ruhigen Ton. Sie rutscht nie ins Kitschige ab, überstrapaziert ihre Geschichte nicht und schafft absolut glaubwürdige Charaktere, die mir sehr ans Herz gewachsen sind.

    Jeder der Charaktere ist stark durch seine Kindheit geprägt. Nina merkt man die Unsicherheit an, die ihre im Wechsel abwesende, kritische und manipulative Mutter hinterlassen hat. Leigh sucht Sicherheit vor zu starken Gefühlen; hat sie doch miterleben müssen, wie sehr ihre Mutter von einem untreuen Mann verletzt wurde. Luke, der sich von klein auf um einen alkoholkranken Vater kümmern musste und dessen Mutter in der Psychiatrie sitzt hüpft in seinem Lebenshunger und Freiheitsdrang von einem Bett ins andere. Paul plagen eher alltägliche Sorgen um elterliche Vorwürfe, die man sich anhören muss wenn man einen bereits verheirateten älteren Bruder hat und statt die Firma des Vaters zu übernehmen lieber zum Theater gehen will. Trotz oder gerade wegen ihrer Fehler haben alle vier etwas unheimlich einnehmendes und sympathisches. Ihre Leidenschaft und ihre tiefe Freundschaft zeichnen Leigh, Paul und Luke aus. Lukes absolute Offenheit und Ehrlichkeit machen ihn zu einem besonderen und einnehmenden Menschen. Natürlich geht es auch hier nicht ohne Missverständnisse und Verletzungen ab. Als Luke sich Hals über Kopf in die labile Nina verliebt, stehen Freundschaft und Arbeit plötzlich nur noch an zweiter Stelle.

    Man muss keine Angst haben, dass man hier „nur“ kaputten Charaktere folgt! Das ist keineswegs so. Es sind absolut normale junge Menschen mit normalen Träumen und Ideen. Ihre teils schmerzhafte Vergangenheit wird nicht unnötig ausgewalzt, nur hin und wieder in Erinnerung gerufen. Sadie Jones versteht es zu beschreiben, wie sie allmählich reifer werden und ihren Weg im Leben finden.

    Sehr gefallen hat mir, dass es neben den Charaktere die man mochte, mit denen man gelitten und sich gefreut hat, auch solche gab, die einfach unsympathisch waren und gegen die man wunderbar eine Abneigung entwickeln konnte. Dazu war die Londoner Theaterszene der 70er Jahre schön beschrieben und nahm insgesamt nicht übermäßig Platz ein. Auch ich als Theaterlaie habe mich hier wohl gefühlt und die Stimmung genossen. Insgesamt eine absolut runde Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe.

  13. Cover des Buches Eine Frau, ein Plan (ISBN: 9783710901140)
    Maye Musk

    Eine Frau, ein Plan

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Heidelinde12

    Automatisch habe ich Maye Musk immer in die Ecke der gehobeneren Gesellschaftsschicht verortet – Glanz, Glamour und Gloria.

    Doch dieses Buch, von ihr selbst geschrieben, erzählt eine ganz andere Lebensgeschichte. Sie ist eine Frau, die nie aufgibt, zäh in ihrem Willen und ihren Plänen. Sie war ganz tief unten und ist immer wieder aufgestanden. Das Rüstzeug dafür bekam sie von ihren Eltern. Maye Musk erlebte eine außergewöhnliche und abenteuerliche Kindheit, die von einem tiefen Selbstverständnis des familiären Zusammenhalts, der gegenseitigen Unterstützung und Zähigkeit in den verschiedensten Situationen, dem Einfallsreichtum, dem Respekt und der Liebe zueinander geprägt war.

    Und doch gelang es ihr in den ersten Jahren Ihres jungen Erwachsenenseins, als sehr jung verheiratete Frau nicht, dieses Rüstzeug, diese Kraftquelle für sich persönlich zu nutzen.

    Es ist eine Lebensgeschichte, die vom Scheitern erzählt, vom Hinfallen, immer wieder und vom Aufstehen und Weitermachen, nur anders, mit einem Plan und wenn der nicht funktionierte, dann mit einem anderen Plan. Und wenn der auch nicht greift, dann noch ein Plan, bis das Leben für den Augenblick wieder funktioniert.

    Was sie über ihre Ehe schreibt, berührt tief, sie wurde seelisch und körperlich misshandelt und immer versuchte sie so zu funktionieren, wie ihr Mann das forderte. Sogar ihren Modeljob, den sie mit 15 Jahren begann, gab sie für ihn auf. Ihr eigenes Ich verkümmerte. Maye Musk war ihrem Mann hörig, verschüchtert und ihre Selbstachtung lag verkümmert in der hintersten Ecke ihrer Seele.

    Sie tat alles, was ihr Mann von ihr forderte, ihr Leben war trotzdem die Hölle. Neun Jahre Martyrium! Doch bevor der Mann sie ganz brechen konnte, fand sie zu ihrer Selbstachtung zurück, nahm ihre drei Kinder und verließ ihn.

    Von da an ging es bergauf. Sie holte sich ihre Selbstständigkeit, ihr Selbstbewusstsein zurück und war ab da alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Beruflich selbstständig, gab sie ihren Kindern das Rüstzeug, welches sie von ihren Eltern bekommen hatte, mit auf ihren Lebensweg. Sie lebte es ihnen vor und bezog sie intensiv in ihre Pläne und ihre Arbeit ein. Später zog sie dann mit ihren Kindern nach Kanada und fing noch einmal ganz von vorn an. Sie war oft pleite, lebte mit ihren Kindern eine gewisse Zeit in engsten Wohnverhältnissen und machte wieder Pläne, die sie und ihre Kinder wieder voranbrachten und ihnen allmählich ein gutes Leben ermöglichten.

    Es ist kein Ratgeber, auch keine Eigenbiografie und auch kein Buch über Ihre Kinder, die sie alle drei von Herzen liebt, sondern es ist ein Buch über sie selbst. Es sind anekdotische Lebensabschnitte, die Maye Musk mit der Leserschaft teilt, immer verbunden mit Ernährungshinweisen, was kein Wunder ist, da sie ja Ernährungswissenschaft studiert und unter anderem auch als Ernährungsberaterin gearbeitet hat. Und noch eines wiederholt sie in ihrem Buch, wie ein Mantra: ›Pläne machen, um durchs Leben zu gehen, um Leben zu lernen‹. Und jeder, der schon in Schieflagen des Lebens gesteckt hat, weiß, wie das wichtig ist, um die Schieflage wieder geradezurücken. Aufgeben ist für diese Frau keine Option und Aufgeben sollte auch für uns alle keine Option sein.

    Der Schreibstil ist locker und leicht, viele denken sicher: typisch amerikanisch. Doch wer zwischen den Zeilen liest, spürt, dass Frau Musk während des Schreibens vieles noch einmal erlebt hat. Manchmal war die damalige Verzweiflung, die Traurigkeit, das Gefühl der Selbstzweifel überaus spürbar und immer spürbar auch ihr Stolz, sich ihre Würde als Frau zurückerobert zu haben.

    • Master-Abschluss in Diätetik an der Universität des Orange-Freistaates in Südafrika
    • Master-Abschluss in Ernährungswissenschaften an der Universität von Toronto
    • Ehrendoktorwürde als Ernährungswissenschaftlerin von der Universität des Freistaates Südafrika
    • das bisher älteste Cover-Girl der Geschichte

    Gern empfehle ich das Buch dieser außergewöhnlichen Frau weiter. Danke Maye Musk für dieses Buch. 

    Heidelinde Penndorf

    (Oktober 2023)

  14. Cover des Buches Fremde Frau (ISBN: 9783442733941)
    Pirjo Hassinen

    Fremde Frau

     (4)
    Aktuelle Rezension von: emeraldeye
    Ausnahmsweise ist es mir fast peinlich, ein Buch meiner Bibliothek hinzuzufügen. Nachdem ich mich durch den ausweglosen, grauen, aber fantastisch geschriebenen und beschriebenen Kosmos von Richard Yates Romanen hindurchgearbeitet hatte, wollte ich mit etwas leichterem Lesestoff Abstand gewinnen. Der Klappentext zu "Fremde Frau" hörte sich spannend und nicht allzu schwergängig an. Ich hätte es dabei belassen sollen. "Fremde Frau" ist ein Sammelsurium von unsympathischen, fragwürdigen Charakteren, deren Beziehung zueinander bis zum Ende des Romans unbegreiflich und flach bleibt. Eine depressive Lehrerin, die ihre biologische Uhr ticken hört und ein fremdes Kind zu ihrem Eigentum macht, ein querschnittgelähmter Manager, der nichts anderes zu tun hat, als sich seine Frau mit anderen Männern beim Sex vorzustellen und sich seitenlang damit beschäftigt, wie er wieder einmal eine reale Erektion bekommen kann. Der seine Ohnmacht und Abhängigkeit damit kompensiert, dass er die Frauen in seiner Umgebung zu demütigenden Spielen zwingt. Ein Schulrektor, der seine Familie verläßt, ohne dass es auch nur ansatzweise eine Erklärung dafür gibt. Außerdem wird in Rückblenden das Leben einer Anfang der 30iger Jahre gestorbenen Frau geschildert, die auf einem Photo, das Verna, die deprimierte Lehrerin, besitzt, abgebildet ist. Usw. Usw... "Usw" ist tatsächlich alles, was übrig geblieben ist, als ich das Buch zugeklappt habe. Und die Frage: "Was will uns die Autorin eigentlich sagen?" "Fremde Frau" ist meiner Meinung nach ein Buch, das die Welt nicht braucht!
  15. Cover des Buches Tagebuch einer Verführung (ISBN: 9783442542352)
    Zoë Heller

    Tagebuch einer Verführung

     (25)
    Aktuelle Rezension von: ErbsenundKarotten
    Tagebuch einer Verführung ist bereits vor langer Zeit, nämlich schon im Februar 2007,als Taschenbuch im Goldmann Verlag erschienen. Es ist bereits der zweite Roman der Autorin Zoe Heller.

    Das Büchlein umfasst circa 288 Seiten, ist also ein schönes Buch “für zwischendurch“. 

    Der Klappentext verrät:

    Ein abgründiges Psychodrama um Obsession und Abhängigkeit. Vom ersten Tag, an dem Sheba Hart den Unterricht an St. Georg’s aufnimmt, ist Barbara Covett überzeugt, eine Seelenverwandte gefunden zu haben. Barbara, eine einsame, ältere Frau, sucht gezielt die Freundschaft der jungen Kollegin. Und als diese eine skandalöse Affäre mit einem ihrer Schüler beginnt, schlägt Barbaras Stunde. Sie kümmert sich rührend um Sheba, als alle anderen sich von ihr abwenden. Doch für diese Zuneigung zahlt Sheba einen hohen Preis ...

    Das Cover finde ich recht unspektakulär, sticht nicht besonders hervor, würde mich somit nicht zu einem “Cover-Kauf“ veranlassen. Wobei der leuchtend rote Apfel ja schon auf "Verführung" und "Versuchung" hindeutet, was wiederum doch recht geschickt gemacht ist.

    Naja, es soll sich ja hauptsächlich um den Inhalt drehen: Die Geschichte wird erzählt aus der Sicht von Barbara und hat mir sehr gut gefallen, ich fand auch die Erzählsprünge, von Gegenwart und Vergangenheit richtig gut umgesetzt und kam kein bisschen durcheinander.

    Auch ist die Geschichte zeitlos. Eine Affäre zwischen Lehrer/in und Schüler/in ist heute noch genauso ein Skandal, wie es schon vor Jahren ein Skandal war, was hoffentlich auch in Zukunft immer ein Skandal bleiben wird.

    Für mich persönlich ist die Vorstellung, eine Affäre mit einem (in meinen Augen) Kind (!)/Heranwachsenden/Jugendlichen unvorstellbar und ja, geradezu abartig. Ich hätte Sheba für ihr Handeln wirklich den Hals umdrehen können. Zuhause hat sie einen Ehemann und zwei Kinder “sitzen“ und sie tollt mit diesem Bubi rum.

    Auch ansich, sie wird von diesem Milchbubi von oben herab behandelt, er hat diese - doch eigentlich erfahrene - Frau total im Griff, sie ist ihm geradezu verfallen und absolut unterlegen. Neee….geht garnicht.

    Aber ich denke, auch darum geht’s ja in dem Buch…um Abhängigkeit….

    Genauso erschreckend ist die Besessenheit, die Barbara gegenüber Sheba an den Tag legt. Wirklich erschreckend, aber beim Lesen auch geradezu faszinierend und unvorstellbar. 

    Im Großen und Ganzen fand ich das Buch wirklich lesenswert. Es hat mich jetzt nicht vom Hocker gehauen, aber dennoch Eindruck bei mir hinterlassen.
    Wobei ich sagen muss, dass mich persönlich der Schreibstil der Autorin nicht wirklich in seinen Bann gezogen hat. Ich habe beim Lesen teilweise gemerkt, wie meine Gedanken immer wieder abgeschweift sind. Ich habe während dem Lesen überlegt, welches Buch ich als nächstes lese….Also wie gesagt, teilweise. An anderen Stellen wiederum, hat mich das Buch gefangen genommen.

    Ich würde das Buch dennoch weiterempfehlen, ganz einfach, weil ich kein vergleichbares kenne und die Geschichte wirklich lesenswert ist.
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