Bücher mit dem Tag "lebensrückblick"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "lebensrückblick" gekennzeichnet haben.

35 Bücher

  1. Cover des Buches Henning flieht vor dem Vergessen (ISBN: 9783938295748)
    Hilda Röder

    Henning flieht vor dem Vergessen

     (38)
    Aktuelle Rezension von: itwt69
    Ein mitreißendes und hochemotionales Buch über das Leben und das Sterben: Henning ist 68, als er die Diagnose Alzheimer bekommt. Für ihn steht schnell fest, dass er sich nicht zu Tode pflegen lassen will und er erkundigt sich über Sterbehilfe (die in den Niederlanden in bestimmten Fällen erlaubt ist). Da auf einer wahren Begebenheit basierend, ist die Geschichte umso dramatischer: Henning erfährt als Jugendlicher die ganze Grausamkeit dieser Krankheit - sein Großvater leidet und stirbt daran. Doch das ist nicht alles, was das Leben an Schlimmem zu bieten hat, er verliert  noch einige liebe Menschen auf dramatische Weise. Das bringt ihn auch dazu, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Das Buch ist spannend und mit allerlei Erinnerungen gespickt, wird er den letzten Schritt gehen? Ein sehr nachdenklich machendes Buch und man stellt sich unweigerlich die Frage: Was wäre wenn? Nun da es in Deutschland keinerlei Möglichkeit gibt, begleitet aus dem Leben zu scheiden, wird das Thema Patientenverfügung auf einmal sehr wichtig und hochaktuell. Denn wer weiß schon, wann es soweit ist?
  2. Cover des Buches Geh, wohin dein Herz dich trägt (ISBN: 9783257261202)
    Susanna Tamaro

    Geh, wohin dein Herz dich trägt

     (259)
    Aktuelle Rezension von: Kathi_Mo

    Mich hinterlässt dieses Buch mit vielen Gedanken, einem warmen Herz, aber auch Traurigkeit!

    Wie schön kann ein Buch bitte sein?! Und wie schwer ist eigentlich das Leben von Olga- und sie hat nach alldem nicht die Hoffnung aufgegeben!

    Direkt von Beginn an hat die Autorin mich mitnehmen können, ein wirklich leichter und unglaublich schöner und vor allem gefühlvoller Schreibstil, trotz der schweren Themen. Dieses Buch ist uneingeschränkt zu empfehlen! 

  3. Cover des Buches Wir müssen über Kevin reden (ISBN: 9783492310512)
    Lionel Shriver

    Wir müssen über Kevin reden

     (189)
    Aktuelle Rezension von: Helenaliebt

    Wenn ich mit einem Begriff den Roman "Wir müssen über Kevin reden" beschreiben müsste so wäre es einfach „fesselnd“!

    Die Handlung ist brisant: Evas Sohn Kevin hat mit sechzehn ein Massaker in der Schule angerichtet. Er ist also Amok gelaufen. Sie schreibt Briefe an ihren Mann Franklin um das Geschehene zu verarbeiten. Immer wieder stellen sich Fragen wie "Wie konnte es soweit kommen?", sowie die Frage der Schuld.

    "Wir müssen über Kevin reden" Gibt Einblicke in das Seelenleben der Mutter eines Amokläufers. Den Aspekt, dass die Mutter die tragende Rolle trägt und somit auch die Eltern von Amokläufern ins Blickfeld rücken, finde ich sehr interessant. Gibt man die Schuld an den Taten nicht irgendwie den Eltern? Wie leben sie damit, dass ihr Kind getötet hat?

    Eva ist eine resolute Frau vor der Tat gewesen. Sie wirkte oft egoistisch, snobistisch und distanziert, aber sie war auch reiselustig, kämpferisch und pflichtbewusst. Vor Kevins Geburt. Danach hat sie sich in eine an sich selbst zweifelnde Mutter verwandelt, die nicht versteht warum ihr Sohn ihr so seltsam fremd und fern erscheint.
     

    Ein Kind hatte Eva nie gewollt und doch kommt Kevin und sie muss sich mit ihm irgendwie arrangieren. Sie gibt sich alle Mühe, wenn auch nicht immer mit ganzem Herzen. Doch gegen die Ablehnung ihres Sohnes kommt sie einfach nicht an. Später wird sie sich selbst Fragen, ob seine Ablehnung zu ihr nicht ein Resultat ihrer ist. Sie wäscht sich keineswegs frei von Schuld.

    Meiner Meinung nach ist Eva einfach Eva. Sie trägt keine Schuld an der Entwicklung ihres Sohnes. 

    Kevin wird dargestellt als ein fast schon seelenloses Wesen. Alles was er tut, tut er weil er es tun muss. Er schwimmt mit der Masse um nicht aufzufallen, doch verurteilt er seine Umgebung aufs Schärfste. In der Schule bleibt er unauffällig. Die größte Freude für ihn scheint es zu sein seine Mutter von klein auf zu ärgern. Offenbar ist es nicht nur Verabscheung, sondern auch sein Kampf um Liebe, die er sehr wohl seiner Mutter entgegen bringt. Deutlich wird dies nach der Geburt der Schwester. Zu der Eva ein ganz liebevolles Verhältnis hegt. Kevin ist auf diese innige Beziehung  spürbar eifersüchtig. Die Tragödie nimmt ihren Lauf. Kevins ganze Entwicklung führt  nur dazu, dass er ein Amokläufer wird und das aus tiefstem Hass. Oder doch nur weil ihm alles gleich ist?


    Nach seiner schrecklichen Tat muss Eva damit leben alles verloren zu haben.

     Letztlich merkt sie das sie ihren Sohn doch liebt, wie er auch sie irgendwie auf seine Art zu lieben scheint.

    Zumindest habe ich sein Verhalten am Ende so interpretiert. Es bleibt fraglich, ob er überhaupt irgendein echtes Gefühl empfinden kann.  Oder ob er sich einfach nur manipulativ verhält, was typisch für einen Psychopathen wäre . Fakt ist, dass er von seiner Mutter nicht los kommt und eine geradezu krankhafte Fixierung auf sie hat.  


    Ein sehr spannender Roman, bedrückend und authentisch. Mich hat "Wir müssen über Kevin reden" gefesselt. Ich habe tagelang über das Buch nachgedacht und mich mit dem Thema "Amoklauf" auseinandergesetzt. Dabei war für mich auch die Frage wichtig, die auch in diesem Roman nachgegangen wird: "Wie wird ein Mensch zum Amokläufer?

    Ich denke, dass Kevin eine Art Sonderfall bildet, da er sich durch einen Mangel an Empathie kennzeichnet und die Täter meiner Meinung nach vorrangig keine Psychopathen sind.

    Amokläufe wie Columbine sind Lionel Shriver ein klares Vorbild. Es ist erschreckend wie häufig solche Geschehen Kettenreaktionen auslösen. Auch das wird zum Teil im Roman thematisiert.

  4. Cover des Buches Sinuhe der Ägypter (ISBN: 9783404170098)
    Mika Waltari

    Sinuhe der Ägypter

     (97)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ein Buch, dass mMn jeder mal lesen sollte. Die fiktive Lebensgeschichte eines altägyptischen Arztes führt zwischen Lehre, Thron, Krieg und Reisen in eine längst vergangene Welt und belebt diese vor dem inneren Auge wieder. Man hat stetig das Gefühl, dass alles wirklich so passiert sein könnte, man lernt so viel dabei und bekommt eine beinahe schon klare Vorstellung vom Leben und Leiden in dieser alten Kultur. Übrigens ist die Sprache auch absolut lebendig und die Kapitel fliegen nur so dahin. Ich bin absolut fasziniert!

  5. Cover des Buches Eine Frau bei 1000° (ISBN: 9783608505108)
    Hallgrímur Helgason

    Eine Frau bei 1000°

     (72)
    Aktuelle Rezension von: Lilith79

    "Eine Frau bei 1000°" von Hallgrimur Helgason habe ich mir als Lektüre ausgesucht, da mir schon das Buch "60 Kilo Sonnenschein" vom gleichen Autor gut gefallen hat. Die außergewöhnliche Hauptfigur von "Eine Frau bei 1000°" ist die 80-jährige Herbjörg Maria Björnsson, die an multiplem Krebs im Endstadium leidet und ihre letzten Lebensmonate als Untermieterin in einer Garage in Reykjavik verbringt, als Gesellschaft ihre Krankenpflegerin, eine Handgranate aus dem 2. Weltkrieg und ihr Laptop, das Tor zum Internet und somit zur ganzen Welt. Für ihr Ableben hat Herbjörg, genannt Herra, schon vorgesorgt, sie möchte verbrannt werden - bei 1000° geschieht das, hiervon rührt der Buchtitel - und hat sich direkt schon angemeldet für den 14. Dezember, länger möchte sie sowieso nicht mehr durchhalten...

    Während Herra im Hier und Jetzt mit ihrer Familie hadert, das moderne Island mit zynischem und unerbittlichen Blick beschreibt und sich damit die Zeit vertreibt sich gegenüber allen möglichen jungen Männern auf der ganzen Welt bei Facebook als junge ehemalige Schönheitskönigin auszugeben und sie zu veräppeln, erzählt sie weiterhin in episodenhaften Rückblicken ihre Lebensgeschichte. Beginnend vom frühen Aufwachsen an der rauen Küste mit ihrer Mutter, die aus einfachen Verhältnissen stammt (der Vater der aus sehr privilegierten Verhältnissen stammt hat die junge Familie erstmal im Stich gelassen). Ihr Leben ändert sich massiv, als der Vater doch wieder auftaucht, doch nur kurzfristig zum Besseren. Denn Herras Vater zieht mit der Familie nach Deutschland und verfällt aufgrund einer irregeleiteten Heldenverehrerung Adolf Hitler, für den er als angeblich einziger Isländer in blinder Verehrung in den Krieg ziehen möchte. Herra wird in den Kriegswirren irgendwann von beiden Eltern getrennt und muss sich ganz alleine durchschlagen.

    Das Buch wird in wechselnden Episoden in unterschiedlichen Zeitebenen erzählt und ist immer wild, extravagant, provokant, humorvoll, zynisch, aber durchaus auch bewegend und berührend und traurig. Der Zynismus wurde in einer Rezensionen die ich gelesen habe (das Buch erschien offenbar 2011 bereits einmal) kritisiert und als zu schwer erträglich kritisiert, eine Kritik die ich aber gar nicht nachvollziehen kann, denn gerade die Episoden die aus Sicht des Kindes Herras im 2. Weltkrieg erzählt werden sind keinesfalls zynisch oder gefühllos, sondern sehr direkt und damit auch zu Herzen gehend.

    So entwirrt sich nach und nach Herras Lebensgeschichte und man bekommt immer mehr ein Gefühl für die zunächst so wehrhaft und unnahbar wirkende Frau.

    Mir hat das Buch hervorragend gefallen, auch wenn es nicht immer leichte Kost ist. Es ist aber auch nicht immer schwere Kost, was es so besonders macht.

    Für mich ist Hallgrimur Helgason ein Autor bei dem ich immer zugreifen werde.

  6. Cover des Buches Zeit im Wind (ISBN: 9783641060169)
    Nicholas Sparks

    Zeit im Wind

     (1.091)
    Aktuelle Rezension von: NeverlandCupcake

    (Eventuell Spoiler!)

     

    Nicholas Sparks ist dafür bekannt, seinen Charakteren eine schwere Vergangenheit aufzubürden oder sie vom glücklichen, trauten Zusammensein in eine schwere Zukunft, mit großen Prüfungen zu führen.

    Leider konnte mich das Buch um die Geschichte von Landon und Jamie nicht so sehr fesseln, wie die Verfilmung. Und das will schon etwas heißen.

     

    Plot: Landon gehört zu den Reichen Bürgern von Beaufort, North Carolina. Die Noten ganz passabel, der Beliebtheitsgrad in der kleinen, einzigen High-School der Stadt vergleichsweise hoch. Wie vermutlich jeder 1958, besucht er brav jeden Sonntag den Gottesdienst in der Baptistenkirche, in der Hegbert Sullivan der Pfarrer ist.

    Über diesen machen Landon und seine Freunde sich schon seit Kindertagen lustig. Weil er alt ist und wegen seinen ausschweifenden Reden über Unzucht treibende.

    Dem gegenüber steht Hegberts Tochter Jamie. Die unbeliebte Jahrgangsbeste, die ständig mit ihrer Bibel herumrennt und komische Klamotten trägt. Sie ist ein sehr zuvorkommender, hilfsbereiter und nicht nachtragender Mensch. Warum sie in der Schule keine Freunde hat, muss auch Landon feststellen, weiß eigentlich keiner.

    Der Film ist zwar, im Nachgang betrachtet, nur eine lose Anlehnung an den Roman, allerdings vermittelt er den Inhalt besser, finde ich.

    Landons Gedanken und Gefühle, Jamies bezauberndes Wesen und die Art wie Landon mit seinem Lebensumschwung umgeht, wird in den circa anderthalb Stunden besser verdeutlicht als in dem 223-seitigen Roman.

    Für mich wirken die Ereignisse etwas zu erzwungen, ohne wirklichen Tiefgang, vorhersehbar und flach. Das Ende hätte es nicht gebraucht, um Landons Charakterentwicklung zu verdeutlichen.

     

    Charaktere: Mit den Charakteren bin ich leider nicht wirklich warm geworden. Ich fand Landons Werteumschwung zu schnell heruntererzählt und mir fehlte es um ehrlich zu sein auch ein wenig nach Nachvollziehbarkeit.

    Jamie war durchgehend zu lieb und für mein Empfinden auch ein wenig zu Gottfixiert. In meinem Kopf war sie über alles Seiten hinweg entweder high oder auf Medikamenten, die einem alles egal werden lassen.

    Hegbert Sullivan, obwohl er mehr ein Nebencharakter war, hat mir gut gefallen. Mit ihm hatte ich am Ende auch am meisten Mitleid. Man könnte fast meinen, er wäre wirklich permanent vom Pech verfolgt.

     

    Setting: Der Roman spielt 1958 in einer Kleinstadt in North Carolina, die irgendwo zwischen Meer und einem großen Fluss liegt. Mal bekam ich beim Lesen den Eindruck, dass sie so klein ist, dass jeder jeden kennt. Mal erschien sie mir doch wieder so groß, dass das eben nicht der Fall war.

    Einen Bezug zu den späten Fünfzigern bekommt man leider auch nicht. Außer, dass sich die Freizeitgestaltung der jugendlichen etwas eintönig gestaltet. Die Jahresangabe hätte man aber auch getrost weglassen können. Sie hat der Geschichte nichts Außergewöhnliches verliehen.

    Ansonsten ist der Autor, meiner Meinung nach, sehr sparsam damit umgegangen, der Welt Leben einzuhauchen.

     

    Schreibstil: Aufgrund des Alters der Hauptcharaktere und der Thematik der ersten Liebe, würde ich den Roman eher dem Jugendbuchgenre zuordnen. Dafür war der Schreibstil gut. Keine komplizierten Wörter oder Schachtelsätze.

    Für alles andere war er mir persönlich leider etwas zu detailarm und holprig. Die Sprünge, die man teilweise zwischen den Absätzen gemacht hat, haben für mich an der ein oder anderen Stelle den Lesefluss etwas zerstört.

     

    Spaßfaktor: Das Buch habe ich in vier Tagen gelesen. Aber eher, um es schnell fertigzukriegen, nicht weil ich wirklich Spaß daran hatte.

     

    Fazit: Den Film habe ich bereits ein paar Mal gesehen und werde ihn mir definitiv auch noch ein paarmal ansehen. Das Buch werde ich wohl kein zweites Mal in die Hand nehmen. Es war was Nettes für zwischendurch, aber nicht mehr oder weniger.

    Wertung: ❁❁❁ von ❁❁❁❁❁

     

    Start: 1. März 2024 | Ende: 4.März 2024

  7. Cover des Buches Das Leben ist ein listiger Kater (ISBN: 9783423253765)
    Marie-Sabine Roger

    Das Leben ist ein listiger Kater

     (173)
    Aktuelle Rezension von: AutorinLauraJane

    An die Ursachen kann er sich nicht erinnern. Er weiß nur, er ist in die Seine gefallen und hat sich dabei so schwere Verletzungen zugezogen, dass er wochenlang ans Krankenhausbett gefesselt sein wird. Ein Albtraum für den menschenscheuen Griesgram Jean-Pierre! Denn ständig platzen die unterschiedlichsten Menschen ungebeten in sein Krankenzimmer: die 14-jährige Maëva, der junge Polizist Maxime oder Camille, der Student, der ihn aus dem Fluss gefischt hat. Dabei sind es gerade diese Störfaktoren, die Jean-Pierre helfen, wieder gesund zu werden – und die seine Misanthropie aus den Angeln heben. (Klappentext)


    Zu allererst einmal muss ich sagen: Die Geschichte war wundervoll. Es war schön, Jean-Pierre kennenzulernen und seine Vergangenheit, seinen Wandel und seine mögliche Zukunft als Leserin mitzuerleben.

    Der Schreibstil ist flüssig, allerdings mich haben anfangs die gestreuten Einblicke in sein Leben, das er niederschreiben möchte, irritiert. Es gab keine Erklärung, kein Zeichen, keine Markierung. Im nächsten Absatz ging es dann plötzlich einfach um etwas völlig anderes. Ich habe mich zwar schnell daran gewöhnt und wusste, was los war, doch ich hätte mir irgendein Zeichen oder eine Markierung gewünscht.

    Außerdem haben mich seine Beschreibungen der Leute gestört. Sowohl der Besucher und Mitarbeiter im Krankenhaus, als auch in seiner Vergangenheit. Das mag zwar mit seinem Charakter zu tun haben, nichtsdestotrotz stieß es mir negativ auf.

    All das konnte jedoch nicht den Charme zunichte machen, den das Buch besaß.

    Auch die lustigen und teils skurrilen Begebenheiten waren ein absolutes Highlight der Geschichte.


  8. Cover des Buches Das Ende ist mein Anfang (ISBN: 9783328111498)
    Tiziano Terzani

    Das Ende ist mein Anfang

     (67)
    Aktuelle Rezension von: JazzH

    Der Journalist Terzani merkt, dass er nicht mehr lange zu leben hat und setzt sich mit seinem Sohn hin und berichtet ihm ausführlich aus seinem abenteuerlichen Leben als Journalist. Sie reden ausgiebig, wobei der Roman in einer Dialogform geschrieben ist. Ich kenne den Film nicht, aber es ist eine andere Art von Biografie. Interessant zu lesen. Kein gewöhnliches Leben.

  9. Cover des Buches 110 (ISBN: 9783548374376)
    Cid Jonas Gutenrath

    110

     (71)
    Aktuelle Rezension von: Kaennie_Meier

    In diesem Buch beschreibt ein Polizist die tägliche Arbeit in der Notrufzentrale der Berliner Polizei. Die beschriebenen Fälle - "Geschichten" kann man diese kaum nennen, da es sich um echte Schicksale handelt - sind mal zum Schmunzeln, aber auch zum Weinen geeignet. Es gibt manches Mal kein Happy End, noch nicht mal eine abschließende Bemerkung, was aus dem jeweiligen Menschen geworden ist, was den Leser alleine damit lässt. Aber eben auch zum Nachdenken anregt, welche Probleme und Missstände es in Wirklichkeit gibt.

    Der Autor schildert hierfür witzig, ironisch, empathisch und frei nach Schnauze, was auf mich authentisch wirkt. Auch wie er als Mensch tickt, bleibt nicht außen vor, wodurch das Gelesene dann doch wieder emotional aufgefangen wird.

    Mir hat das Buch gut gefallen.

  10. Cover des Buches Mein Leben (ISBN: 9783548367910)
    Bill Clinton

    Mein Leben

     (18)
    Aktuelle Rezension von: JourneyGirl

    Ich habe etwas recherchiert und durch Zufall einen Satz über Clinton gelesen, der meine Aufmerksamkeit weckte... Daraufhin habe ich dieses Buch gelesen. Es beginnt mit seiner Geburt und endet mit dem Ende seiner 2. Amtszeit, wo dann leider G. W. Bush übernommen hat. Das Buch ist sehr dick und ich habe beim Lesen gemerkt, dass sowohl seine privaten, als auch seine politischen Ansichten beschrieben sind! Die ich ebenfalls zu 98% teile... In dem Buch ist er gnadenlos ehrlich, so wie er selbst eben ist. Er schreibt aber auch ausführlich über die einzige Lüge seines Lebens und die Umstände drum herum. Aus seiner Sicht war seine Handlungsweise verständlich. Doch diese Lüge hat seine Frau und ganz Amerika ihm längst verziehen. Politisch war er - wie Obama später auch - ein sehr guter Präsident und ein Friedensstifter in mehreren Fällen, weshalb es verwundert, dass er nie den Friedensnobelpreis erhielt! Nach diesem Buch, das mit vielen privaten Bildern geschmückt ist, kennt man den Mann recht gut. Es sind sehr viele Seiten, die sich aber lohnen. 

  11. Cover des Buches Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm (ISBN: 9783866481824)
    Selja Ahava

    Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm

     (80)
    Aktuelle Rezension von: Sabine38

    Das Buch an sich ist sehr interessant und behandelt ein anderes Thema, als die meisten Bücher. Es springt jedoch sehr hin und her, was zwar zum Charakter des Buches passt aber es dem Leser doch sehr schwer macht zu folgen. Ich denke mal muss sich darauf einlassen und sich bewusst Zeit nehmen-also nichts für Zwischendurch.

  12. Cover des Buches Zu zweit tut das Herz nur halb so weh (ISBN: 9783492302388)
    Julie Kibler

    Zu zweit tut das Herz nur halb so weh

     (147)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Isabella will mit ihrer farbigen Friseurin eine Fahrt nach Kentucky machen. Die alte Dame will dort zu einer Beerdigung gehen. Dorrie ist immer für ihre Stammkundin da und so brechen die Beiden auf. Auf der Fahrt erzählt Isabella Dorrie ihre Geschichte. Als junges Mädchen, Ende der 30er Jahre, verliebte sich Isabella in einen farbigen Arbeiter. Auch Robert entdeckte seine Gefühle für das weiße Mädchen und für beide stand fest, sie wollen heiraten. Die Zeiten waren aber schwer und für solche Verbindungen nicht geschaffen und trotzdem wollen sie alle Konventionen brechen. Dorrie hört gebannt zu und denkt über ihr eigenes Leben und ihre mögliche Beziehung mit ihrem neuen Freund nach. Die Fahrt wird für beide Frauen eine Reise in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Julie Kibler schreibt mit ganz viel Gefühl, Einfühlungsvermögen und auch spannend. Wunderbar!

  13. Cover des Buches Tildas Geheimnis (ISBN: 9783492953467)
    Judith Lennox

    Tildas Geheimnis

     (84)
    Aktuelle Rezension von: Armillee

    Dies ist eine Geschichte über starke Frauen, über den Krieg, was es mit den Menschen macht, (in jeder Hinsicht), und wie man danach mit dem Leben weiter macht. Alles verarbeitet und - wenn es möglich ist - wie man die Vergangenheit hinter sich lässt.

    Im Gegensatz zum 1. meiner Bücher dieser Autorin hat mir dieses hier sehr gefallen. Ich wollte immer wissen, wie geht es weiter. Danke für die Einblicke in eine andere Zeit.

  14. Cover des Buches Die Ehefrau (ISBN: 9783844523836)
    Meg Wolitzer

    Die Ehefrau

     (10)
    Aktuelle Rezension von: SternchenBlau
    „In dem Augenblick, in dem ich beschloss, ihn zu verlassen, in dem Augenblick, in dem ich dachte: Es reicht, befanden wir uns zehntausend Meter über dem Meer;…“

    Mehr als 40 Jahre war Joan mit ihrem Mann Joe Castleman verheiratet, einem erfolgreichen Schriftsteller. Aber als sie auf dem Weg zur Verleihung des Helsinki Literaturpreises sind – nicht so bedeutend wie der Nobelpreis, aber immerhin – beschließt sie sich zu trennen. Die Geschichte, die Meg Wolitzer erzählt, ist zwar nicht besonders neu, weil das Leben voll solcher Geschichten von Frauen ist, die im Schatten ihres Mannes nicht gesehen werden. Aber diese Geschichten wurden leider noch nicht oft genug erzählt, um an diesem gesellschaftlichen Misstand etwas zu ändern. Und Wolitzer erzählt Joans Geschichte so eindringlich und mit scharfer Selbstanalyse der Ich-Erzählerin, dass mir mein feministisches Herz aufging.

    „‚Dann wollen Sie also sagen, es ist alles eine einzige Verschwörung?‘, fragte ich freundlich. ‚Wenn Sie es so ausdrücken, könnte man meinen, ich wäre neidisch und verrückt‘, sprach Elaine Mozell weiter. ‚Was ich nicht bin. Noch nicht. Aber ja, ich nehme an, man könnte es als Verschwörung bezeichnen, wenn dafür gesorgt wird, dass die Stimmen der Frauen leise bleiben. Und die der Männer laut.’ Beim letzten Wort hob sie selbst die Stimme.“

    Schon ab dem ersten Kapitel habe ich mich gefragt, warum sich Joan diesen Mann antut, warum sie seine Selbstgerechtigkeit und seinen Egoismus aushält. Obwohl ich durch die Ankündigung der Verfilmung teilweise wusste, worauf die Geschichte hinauslaufen wird, hat mich sehr fasziniert, wie Wolitzer die Gründe auffächert. Das Buch erzählt auf der ersten Ebene die Reise nach Helsinki, darin sind die Rückblenden und Überlegungen eingebettet, die sich Joan über ihre gemeinsame Zeit oder die Kindheit machen. Da gab es vielleicht manchmal ein paar Längen, aber die sind für mich vernachlässigbar. 

    Man könnte leicht dem Trugschluss erliegen, dass Joan ja einer anderen Generation entstammen würde – Jahrgang 1937, die Preisverleihung findet etwa um die Jahrtausendwende herum statt – dass eine Frau das heute nicht mehr tun würde oder müsste. Man muss nur die Debatten um gleiche Bezahlung und gleiche Verantwortung bei der Pflegearbeit oder „Mental Load“ verfolgen, dass es noch immer meist Frauen sind, die einen Schritt zurücktreten. 

    „Jeder braucht eine Ehefrau. Eigentlich brauchen selbst Frauen eine Ehefrau. Ehefrauen kümmern sich, sie schweben um einen herum.“

    Obwohl diese Ungleichheiten klar benannt werden, Joan will in dieser Geschichte nicht das Opfer sein. Sie will die Deutungshoheit über die Geschehnisse behalten. Dennoch verliert Wolitzer den strukturellen Sexismus unserer Gesellschaft, der dies alles erst ermöglicht, nie aus den Blick. 

    Mir gefiel die flüssige, poetische Sprache so gut, die scharfe Beobachtungsgabe, mit der Menschen und Gegebenheit geschildert wurden. Ich habe vor kurzem „An Nachteule von Sternhai“ gelesen, das Wolitzer gemeinsam mit Holly Goldberg Sloan geschrieben hat, und jetzt bin ich richtig angefixt und werde sicherlich noch weitere Bücher von Wolitzer lesen.

    Zum Hörbuch möchte ich auch noch ein paar Worte schreiben, denn es hat nochmal zusätzlich zu meinem tollen Leseerlebnis beigetragen: Mit den ersten Worten habe ich Gabriele Blum erkannt, die ich von "Das Ministerium des äußersten Glücks“ kenne. Ich glaube, Blum könnte mir ein Telefonbuch vorlesen, und ich fände es faszinierend. Denn sie ist setzt alles so einfühlsam, witzig und weise, dass es ein Vergnügen ist. Das Hörbuch ist übrigens ungekürzt erschienen.

    Fazit

    Ein weises Buch, das zeigt, wie Frauen in den Schatten hineinrutschen. Voll scharfem Witz und gleichzeitig mit Wärme erzählt. Ein tolles #frauenlesen, eine große Empfehlung und 4,5 von 5 Sternen!

  15. Cover des Buches Die Muschelsucher (ISBN: 9783899406849)
  16. Cover des Buches Auf einen Kaffee mit Loki Schmidt (ISBN: 9783455006223)
    Loki Schmidt

    Auf einen Kaffee mit Loki Schmidt

     (33)
    Aktuelle Rezension von: sarah83sbookshelf

    Dass es sich bei einem Kaffee über die vielfältigsten Themen reden lässt, zeigt dieses kleine aber durchaus feine Buch.
    Auf gut 200 Seiten reden Loki Schmidt und Reiner Lehberger über die unterschiedlichsten Themen und zeigen, was es bedeutet, wenn ein Mensch ein ereignisreiches Leben führt. Als Kind den Krieg erlebt, bei der großen Flut in Hamburg gewesen, hat sie sich neben ihrem Mann immer wieder ihre eigenen Aufgabenbereiche zusätzlich zu ihrem Job als Lehrerin gesucht. An Expeditionen hat sie teilgenommen, sich für den Naturschutz stark gemacht und trotzdem hat sie auch die Zeit gefunden, ihren Mann in der Bonner Zeit zu unterstützen und ganz nebenher noch ihre eigenen Bücher zu schreiben.

    Loki Schmidt hat ihre Meinung und diese tut sie in dem als Interview verfassten Buch mehrfach kund. Natürlich merkt man ihr die Politikerzeit an und nie vergreift sie sich im Ton und doch schwingt ihre Meinung in jeder einzelnen Antwort mit.
    Das Buch ist dabei natürlich auch ein Zeitdokument. Vieles hat Loki Schmidt miterlebt und kann aus erster Hand berichten, was wir uns in der heutigen Zeit nicht einmal ansatzweise vorstellen können.
    Man lernt beim Lesen viel. Viel über Deutschland nach dem Krieg, viel über das Leben. Dabei erhebt Loki Schmidt nie den Zeigefinger, sondern es ist, wie sie es selbst an einer Stelle so schön sinngemäß sagt, man gilt als arrogant, nur weil man weiß, dass man recht hat.

    Eine bemerkenswerte Frau. Das Buch bietet einen schönen Einstieg in ihr Leben und in die Geschichte Deutschlands.

    5 von 5 Fragen

  17. Cover des Buches Hier können Sie im Kreis gehen (ISBN: 9783312009992)
    Frédéric Zwicker

    Hier können Sie im Kreis gehen

     (47)
    Aktuelle Rezension von: Achtsamkeit
    Der  Protagonist kommt mit 91 Jahren in ein Altersheim. Diagnose: fortschreitende Demenz. Nur ist die Demenz von ihm nur vorgetäuscht. So beobachtet er genau seine Mitinsassen, das gesamte Geschehen auf der Pflegestation. Dabei erinnert er sich an vergangene Jahre. Das Buch regt zum Schmunzeln an, aber berührt auch sehr. 
  18. Cover des Buches Ich (ISBN: 9783453879317)
    Katharine Hepburn

    Ich

     (16)
    Aktuelle Rezension von: monja1995
    Klappentext: Unverwechselbar und eigenwillig wie in ihren legendären Filmrollen offenbart sich die vierfache Oscar-Preisträgerin Katharine Hepburn auch in ihren Memoiren: der konsequente Weg einer bedingungslosen Individualistin, die zu ihren mutigen Entscheidungen stand und sich dabei als beeindruckende Persönlichkeit präsentierte. Mein Umriss: Beginnend in ihrer Kindheit erzählt Katherine Hepburn über ihre Eltern und Geschwister. Wie sich ihre Eltern für das Frauenwahlrecht in USA einsetzten und entgegen aller Konventionen ihre Kinder erzogen. Für sie war es oberste Priorität, dass alle ihre Kinder, auch die Töchter eine solide Ausbildung genossen. Das war im Amerika des beginnenden 20. Jahrhunderts nicht üblich. Katharine wollte die Laufbahn einer Schauspielerin beschreiten, wobei sie zu Anfang auf heftigen Widerstand durch ihre Eltern stieß. Sie war von sich durchaus überzeugt und setzte sich in den Kopf, es schaffen zu müssen. Was in den ersten Jahren eher fehlzuschlagen drohte. Durch ihr großes Selbstbewusstsein und teilweise auch die richtigen Freunde und dann auch durch ihren Ehemann Luddy gelang ihr kurzfristig der erwünschte Erfolg, aber leider entwickelte sie sich danach recht schnell zum gefürchteten Kassengift. Aber auch aus diesem Tief holte sie sich selber wieder raus und wurde dann zur gefragten und vielbewunderten Schauspielerin. Nach ihrer Scheidung von Luddy schwor sie sich, nie wieder zu heiraten und an diesen Schwur hielt sie sich bis zu ihrem Tod am 29.06.2003 im Alter von 94 Jahren. Auch Spencer Tracy, mit dem sie 27 Jahre lang ihr Leben teilte und für den sie in seinen letzten Jahren sogar ihren geliebten Beruf aufgab, brachte sie von ihrem Leitsatz nicht ab. Dies war auch schwer möglich, da er nie von seiner Frau Louise geschieden wurde. Nachdem Tracy im Alter von 67 Jahren am 10.06.67 für sie unerwartet starb, kam sie mit seiner Familie in Kontakt. Seine Frau konnte es nie verwinden, dass er mit Hepburn glücklich war. Seine Tochter schloss mit ihr Freundschaft. Mein Eindruck: Katherine Hepburn schrieb die Stationen ihres Lebens in ihren Worten nieder. Als Leser hat man nicht den Eindruck, dass hier Lektoren groß eingegriffen haben und das macht den Erzählstil dieses Buches einfach lebendig. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund. Das erfährt man, wenn man liest wie hartnäckig sie die Schauspielerkarriere anstrebte. Mit etwas übersteigertem Selbstbewusstsein, das ihr zeitweise sehr im Wege stand und sie immer wieder ins Straucheln brachte. Diese Erkenntnis hätte sie wohl so niemals zu Papier bringen können, wenn sie dieses Buch in jüngeren Jahren geschrieben hätte. Sie musste wohl erst ihre Erfahrungen sammeln, diese für sich verarbeiten und eben erst dann zu Papier bringen. Ein faszinierendes Buch, die faszinierende Geschichte einer faszinierenden Frau. Mein Fazit: Ein rundum gelungenes Buch zum Lebenswerk einer tollen Frau. Ein Muss für Fans von Katherine Hepburn.
  19. Cover des Buches So irisch wie ich. Eine Fischersfrau erzählt ihr Leben (ISBN: 9783889774323)
  20. Cover des Buches Death of a Salesman (ISBN: 9783140412735)
    Arthur Miller

    Death of a Salesman

     (54)
    Aktuelle Rezension von: Matalina85
    Viel und nichts hat sich geändert in der amerikanischen Wirklichkeit, seit der 'Handlungsreisende' zum ersten Mal seine Musterkoffer auf die Bühne schleppte. Entlassen würde er heute wohl früher als mit 63, Biff wäre auch mit 32 noch arbeitslos, wenn er den Wettkampf mit seinem Nächsten ablehnt, ein Haus abzuzahlen dauert länger als 25 Jahre, und mit 40 Dollar die Woche käme keiner mehr über die Runde. Und doch gibt es den amerikanischen Traum noch, den Traum, dass jeder es zur Nummer Eins bringen kann. Obwohl wir ihn durchschauen, verhalten wir uns noch danach. Ich habe dieses Buch damals in der Schule lesen müssen, aber im Gegensatz zu den bisherigen Schullektüren fand ich dieses Buch sehr interessant. Erzählungen gibt es keine. Das gesamte Buch ist wie ein einziges Gespräch aufgebaut und sehr tragisch wie die Inhaltsangabe schon unter Beweis stellt. Fazit: Wenn es in der Schule auseinander gepflückt wird, macht es weniger Spaß dieses Buch zu lesen, aber wenn man es sich nach ein paar Jahren mal wieder hervorholt, ist es ein kurzes Lesevergnügen wert.
  21. Cover des Buches Die Kunst des sanften Siegens (ISBN: 9783902991836)
    Gerlinde Manz-Christ

    Die Kunst des sanften Siegens

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Rodrik-Andersen

    Wie sich mit diplomatischen Mitteln verfahrene Situationen entschärfen oder verhärtete Fronten aufweichen lassen, fasziniert mich schon seit langem. Dies mag der Hauptgrund gewesen sein, warum ich entsprechende Literatur besorgt habe. Sowohl der Titel als auch die Aufmachung des Covers suggerierten, dass es sich hierbei um ein Sachbuch handelt. Zudem steht im Klappentext geschrieben: „Lassen Sie sich unterhalten und inspirieren und erfahren Sie, wie Sie mit Diplomatie Ihre Ziele verwirklichen und Menschen für sich gewinnen können.“

    Der Auftakt des Buches las sich vielversprechend. Ein gut aufgebautes Sachbuch stimmt den Leser anhand anschaulicher Beispiele auf das Themengebiet ein und zeigt auf, wohin die Reise geht. So verhielt es sich auch bei diesem Buch. Die eingestreuten Anekdoten lasen sich dank des unkomplizierten Schreibstils eingängig, der nicht mit Fachbegriffen überfrachtet ist. Meine Neugier war also nach den ersten Kapiteln geweckt.

    Leider kam die Autorin über diverse Anekdoten aus ihrem Leben oder von anderen Kontaktpersonen nicht hinaus, womit ich zum Hauptkritikpunkt überleite: dem Inhalt. Trotz des klaren Aufbaus sucht man im Buch vergeblich nach Ratschlägen, Handlungsanweisungen oder Tipps, wie sich Diplomatie im Alltag und Berufsleben erfolgreich einsetzen lässt. Dies ist insofern völlig unverständlich und bedauerlich, weil es sich bei der Autorin offenkundig um eine kompetente Diplomatin mit reichem Erfahrungsschatz handelt. Letztendlich bleiben nur bunt zusammengewürfelte Beispiele aus ihrem Leben übrig, die jedwede Tiefe vermissen lassen. Kein Thema wird durchdrungen. Die Ausführungen sind oberflächlich, nichtssagend und oft mit dem Hinweis versehen, dass es Anstand und Integrität gebieten, keine weiteren, vertraulichen Details preiszugeben. Stattdessen beschränkt sich die Autorin darauf, munter zwischen den Themen hin und her zu springen. Roter Faden, Fehlanzeige.

    Fazit: Dieses Werk hat in erster Linie ein Problem: Es ist per se kein Sachbuch. Handwerklich und vom Schreibstil mag es überzeugen. Wer sich allerdings Anleitungen verspricht, wie Diplomatie auch außerhalb der Politik eingesetzt werden kann, um persönliche Ziele zu erreichen, dürfte enttäuscht werden. Dies bestätigt ein altbekanntes Klischee, welches der Diplomatie angehaftet, nämlich, dass am Ende nur viel heiße Luft produziert wird. Wer hingegen einen Einblick in die diplomatische Berufslaufbahn aus erster Hand erhalten möchte, könnte nichtsdestotrotz auf seine Kosten kommen.

  22. Cover des Buches Syra die Stripperin (ISBN: 9783905927306)
    Margrit Schriber

    Syra die Stripperin

     (5)
    Aktuelle Rezension von: LEXI
    Die Schweizer Autorin Margrit Schriber gibt durch ihren Roman „Syra. Die Stripperin“ tiefe Einblicke in die Lebensgeschichte dieser außergewöhnlichen Frau. Josefina Magdalena Marty, geboren 1924, wächst als Kind einer armen Familie in der Innerschweiz auf. Ihr Aufstieg zum glamourösen Star, zu einer der begehrtesten und schönsten Frauen der Welt, ist kometenhaft. Und Margrit Schriber hilft dem Leser, sie dabei zu begleiten. Sie erzählt von der Begegnung mit einem Artisten, der ihr Förderer, ihr Agent – und schließlich sogar ihr Ehemann werden soll. Sie erzählt von Syras Weg weit über die Grenzen der Schweiz hinaus bis nach Hollywood, wo sie Leinwandgrößen Auge in Auge gegenüber steht und wo sie das prüde Amerika bei den gewagten Auftritten in ihren Shows den Atem anhalten lässt. Syra ist faszinierend. Syra ist - zum Teil - bemitleidenswert. Sie hatte niemals "Nestwärme" in Form eines liebenden Gatten und Kindern, lebte mit dem Koffer in der Hand und in Hotels. Syra ist aber auch mutig, beneidenswert und glamourös. Syra traf Größen in Hollywood, die andere nur aus dem Kino kennen lernen dürfen. Syra ist wie ein Schmetterling – frech, kokett und freimütig - und zugleich aber auch eine Dame. Syra. Immer wieder Syra. Sie geht mir nicht aus dem Kopf. Wie ein Ohrwurm aus einem Schlager ... ich sehe die grazile alte Dame förmlich vor mir, wie sie im Altersheim vor den Mitbewohnern ihre Künste darbietet und kann mich einfach nicht entscheiden, ob ich erstaunt aufrufen - oder lauthals lachen soll. Sie ist tapfer. Lebt im hohen Alter völlig vereinsamt und verarmt von ihren Erinnerungen, bis sie schließlich in ein Altersheim kommt. Syra ist raffiniert. Sie ist unschuldig und mondän. Wie ist Syra eigentlich? Die Frage beschäftigt mich nach wie vor. Ich kann sie nicht fassen, in keine Kategorie einteilen. Aber vermutlich wollte die Autorin das gar nicht! Syra beschäftigt mich lange über die letzte Seite hinaus. Mein Dank gilt Frau Schriber, dass ich Syra durch ihren Roman kennen lernen durfte. Dass ich ihr "Werden", ihr Umfeld und ihr Alter miterleben durfte. Ich darf sagen, dass ich mich jetzt bereits auf das nächste Buch dieser großartigen Autorin freue und über alle Maßen gespannt bin, wem sie in dem neuen Roman ihre Aufmerksamkeit widmet.
  23. Cover des Buches In der Badewanne (ISBN: 9783462042740)
    Herrad Schenk

    In der Badewanne

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Inhalt:

    Die leidenschaftliche Wannenbaderin Ulrike Reimer steckt in ihrer heißgeliebten Badewanne fest - während sie auf Hilfe wartet, erzählt sie von ihrem bisherigen, wildbewegten Leben. 

    Meinung:

    Mit der richtigen Prise Humor und viel Herz erzählt Herrad Schenk von einer ganz normalen Frau mitttleren Alters, in der man sich schnell wieder erkennt. Es macht unheimlich viel Spaß zu lesen, wie die außerst sympathische Protagonistin sich selbst zu helfen versucht und gleichzeitig ihr Leben Revue passieren lässt. Leicht zu lesen, aber nicht flach, erfrischend und echt.

  24. Cover des Buches Merlin. Der Druide von Camelot (ISBN: 9783746612997)
    Manfred Böckl

    Merlin. Der Druide von Camelot

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Cath
    Ein Roman, der endlich mal die Sicht der Dinge aus Sicht von Merlin erzählt. Wir lernen ihn von Kindheitsbeinen an kennen und erfahren, woher Merlin stammt. Wer die etwas andere Darstellung - weit weg von Zimmer-Bradley, Cromwell oder Hohlbein - sucht, wird hier fündig.

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