Bücher mit dem Tag "lebenswelten"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "lebenswelten" gekennzeichnet haben.

11 Bücher

  1. Cover des Buches Schantall, tu ma die Omma winken! (ISBN: 9783862652198)
    Kai Twilfer

    Schantall, tu ma die Omma winken!

     (163)
    Aktuelle Rezension von: Yoyomaus

    Du bist Beamter.

    Und weil mal wieder Personalmangel ist,

    wirst du von deinem Posten abberufen, um als Sozialarbeiter zu fungieren.

    Und was du da so erlebst,

    das schlägt wohl dem Fass den Boden aus.

     

     

    Zum Inhalt:

    Selbstlose Sozialarbeit mit Menschen, die in gesellschaftliche Schieflage geraten sind, ist etwas Ehrenwertes. Der Sozialarbeiter Jochen könnte die meisten seiner sehr speziellen "Kunden" allerdings zum Mond schießen. Unfreiwillig von der beschaulichen Kulturbehörde einer Kleinstadt in den Sozialdienst versetzt, wird Jochen direkt mit dem Härtefall der Unterschichtfamilie Pröllmann konfrontiert. Nach anfänglicher Orientierungslosigkeit in der Welt der Sonnenbänke und Glitzer-Handys fängt Jochen an, die Familie nebst Tochter Schantall in sein Herz zu schließen. Trotzdem muss er sich gelegentlich Luft machen, um Schantall, Tschastin und Co ertragen zu können.

    In dieser satirischen Abrechnung zeichnet Jochen schonungslos die Kuriositäten im Leben einer bildungsfernen Familie nach. Egal ob Kindergeburtstage bei McDoof, Dosensektpartys in Lloret de Mar oder erzwungene Kirmesbesuche mit der kompletten Sippschaft Jochen ist nun Teil des Ganzen. Während sein ambitionierter Plan, Niveau in die Welt der Unterschicht zu bekommen, zum Scheitern verurteilt scheint, stellt sich ihm aus der Nähe betrachtet die Frage, ob nicht bereits ein bisschen "Schantall" in jedem von uns steckt.

     

    Cover:

    Das Cover ist so eines dieser Art, wo du eben sofort weißt, auf was du dich einlässt, sobald zum Buch gegriffen wurde. Wir sehen hier im Hintergrund eine Wohnplatte, ein Schild, auf dem der Titel des Buches prangert und wir haben hier die „Schantall“, wie sie schwarzhumoriger nicht hätte dargestellt werden können. Denn „Schantall“ trägt Lockenwickler, ist aufgetackelt, raucht und schiebt einen Kinderwagen vor sich her. Wer sich über die „Flodders“ amüsieren konnte bekommt hier nun den Einblick auf das deutsche Pendant. 

     

    Eigener Eindruck:
     Unfreiwillig landet der Autor des Buches von seinem beschaulichen Beamtentum im Kulturbereich bei den Sozialarbeitern. Dass ihn dieser Job Nerven kosten könnte, damit hat er vielleicht hintergründig gerechnet, doch er will helfen, will seine Arbeit gut machen und vielleicht auch ein bisschen revolutionieren. Dass das aber nichts wird, das muss er bald feststellen, als er die Härtefälle der deutschen Plattenbaukunst kennen lernt. Besonders geschieht dies in Form der Familie Pröllmann und deren Tochter Schantall. Ihr dachtet Chantalismus war nur ein Spaß? Dann lasst euch von Sozialarbeiter Jochen eines Besseren belehren!

    Diese Bücher über diverse soziale Schichten in deutschen Gefilden sind ja so eine absolute Gratwanderung, wie ich finde. Wer zu so einem Buch greift, der sollte schon mit Sarkasmus, Ironie und einer ordentlichen Portion schwarzem Humor zu Werke gehen. Das Buch ist zum Schmunzeln, keine Frage. Aber es ist eben auch auf Kosten anderer Menschen entstanden und einige könnten durchaus daraus schließen, dass man sich über die Familie Pröllmann oder eben diese soziale Schicht lustig macht. Auf der anderen Seite muss man den Sozialarbeitern seinen Respekt zollen, denn die Arbeit mit solchen Menschen ist nicht immer einfach und erfordert sehr viel Fingerspitzengefühl. Effektiv hat Sozialarbeiter Jochen ja auch noch richtig Glück, denn die soziale Abwärtsspirale kann noch viel tiefer gehen. Auf der anderen Seite sollte eben jenes Buch vor allem für Familien- und Bildungsminister ein absoluter Warnschuss sein, denn die Geschichte von Schantall spiegelt immer mehr das Leben wieder, welches sich in Deutschland tagtäglich abspielt und auch wenn diese Menschen vielleicht mit ihrem Leben zufrieden sind, so sollte es für die Regierung eben ein Wink sein, dass etwas getan werden muss. Diese Menschen brauchen Unterstützung, nicht nur finanziell. Sie brauchen Bildungsangebote, Betreuungsangebote etc., denn das was wir hier geboten bekommen, scheint nicht zu reichen. Man sollte diesen Familien die Möglichkeit geben sich aus ihrer Abwärtsspirale zu befreien, ihnen Chancen einräumen. Man könnte hier wohl noch viel mehr benennen, doch dabei soll es bleiben. Das Buch jedenfalls ist eine Fleißarbeit des Autors, humorvoll geschrieben, teilweise ironisch und sarkastisch. Es ist ein kurzweiliges Buch, mit dem man sich im Nachgang noch ein ganzes Weilchen beschäftigt, aber es hat immer einen bitteren Beigeschmack, der sich einfach nicht vertreiben lässt: nämlich das Amüsieren auf Kosten von anderen. Sei es die Namengebung der Kinder, Schnäppchenshoppen was dann doch keine Schnäppchen mehr sind, Geldprobleme im Allgemeinen und ein billiger Lebensstil, weil eben nicht mehr drin ist, sei es die falsche Wortwahl wegen fehlender Bildung oder wegen Leserechtschreibschwächen. Ja sicher, man kann darüber schmunzeln, aber wenn man länger darüber nachdenkt, dann ist es einfach nur traurig.

     

    Fazit:

    Man sollte schon einen gewissen Grad an schwarzem Humor mitbringen, sonst sollte man die Finger davon lassen. Das Buch kann unterhalten, ist aber bisweilen auch recht grenzwertig.

     

     

    Gesamt: 3/5

     

    Daten:

    ISBN: 9783862652198

    Sprache: Deutsch

    Ausgabe: Flexibler Einband

    Umfang: 224 Seiten

    Verlag: Schwarzkopf & Schwarzkopf

    Erscheinungsdatum: 15.02.2013

     

  2. Cover des Buches Tausend kleine Schritte (ISBN: 9783492301374)
    Toni Jordan

    Tausend kleine Schritte

     (226)
    Aktuelle Rezension von: Osilla

    Dieses zauberhafte kleine Büchlein habe ich bereits im Januar gelesen und irgendwie schaffe ich es erst jetzt, es euch vorzustellen. Aber besser spät, als nie, denn "Tausend kleine Schritte" ist eine tolle wenn auch ungewöhnliche Liebesgeschichte, in der es darum geht, seine Mitmenschen so zu nehmen, wie sie sind, auch wenn sie nicht der Norm entsprechen. Wir alle sind einzigartig und sollten uns nicht verbiegen, um ins Raster zu passen.

    Die Autorin:
    Toni Jordan (geboren 1966) ist Schriftstellerin und lebt in Melbourne. "Tausend kleine Schritte" ist ihr erster Roman und war international erfolgreich. Das Buch wurde in Australien für den Miles Franklin Award und den Barbara Jefferis Award nominiert und als Bestes Debüt des Jahres ausgezeichnet. Weitere Romane der Autorin sind "Die schönsten Dinge" und "Neun Tage". Letzterer wurde mit dem Fiction Award der unabhängigen australischen Buchhändler ausgezeichnet.

    Inhalt:
    „Grace Lisa Vandenburg zählt alles, was sie umgibt, jede Kleinigkeit: die Schritte bis zu ihrem Lieblingscafé (920), die Streusel auf ihrem Orangenkuchen (12 – 92) und die Buchstaben ihres Namens (19). Erst Seamus O’Reilly und sein unwiderstehlicher Wunsch, hinter das Geheimnis ihres Lebens zu kommen, lässt sie die Kontrolle verlieren.“ (Klappentext)

    Kritik und Fazit:
    Bereits das Cover lässt darauf schließen, dass wir es hier mit einer eher ungewöhnlichen Geschichte zu tun haben. Da ist ein Stapel Orangen, teils geschält, teils nicht. Das alles auf weißem Grund und eigentlich so gar nicht zum Titel passend. Doch Orangen spielen im Buch eine Rolle, wenn auch eine kleine. Ich fand das Cover zumindest so interessant, dass ich auf dem Tisch der Mängelexemplare danach gegriffen habe. Und das ist es ja schließlich, was ein Cover erreichen sollte.

    Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Er passt genau zu der Protagonistin, die zwar ihre Macken hat, dabei aber dennoch gebildet ist. Ich habe das Buch ziemlich schnell durchgelesen und fühlte mich durchweg gut unterhalten.

    Zitat: "Aber ohne Zählen wäre die Welt zu groß und zu austauschbar. Eine endlose Leere. Ich wäre immerzu orientierungslos. Ich wäre überwältigt."
    (Toni Jordan: Tausend kleine Schritte, Seite 31)

    Grace‘ Tick mit den Zahlen begann schon in ihrer Kindheit. Was das Ganze ausgelöst hat, erfahren wir im Lauf der Geschichte. Wenn man sich ein bisschen mit dem Thema „Zwänge“ auskennt, weiß man, dass meist ein traumatisches Ereignis in der Kindheit der Grund für solche ausgeprägten ungewöhnlichen Verhaltensmuster ist. So auch bei Grace. Dennoch hat sie sich in ihrem Leben gut eingerichtet. Sie kann aufgrund ihrer Zählerei nicht mehr in ihrem gelernten Beruf als Lehrerin arbeiten und gilt nun als erwerbsunfähig. Aber selbst den für sie schwierigen Situationen, wie zum Beispiel dem Einkauf im Supermarkt, ist sie gewachsen und dabei um keine Ausrede verlegen, als es darum geht die fehlende zehnte Banane zu ergattern. So können wir neben der schwierigeren Thematik auch an einigen humorvollen Szenen teilhaben.

    Erst als Seamus O’Reilly in ihre Leben tritt, merkt sie, dass ihr etwas in ihrem Leben gefehlt hat. Er macht sie glücklich und ihr Leben ein wenig aufregender. Er ist alles, was sie braucht. Doch das scheint Seamus nicht zu merken. Sein Drang, ihr zu helfen ist groß und so nimmt die Geschichte der beiden ihren Lauf.

    Wir lernen Grace Marotten ziemlich deutlich kennen, sie zählt alles was ihr möglich ist, um sich in der Welt zurechtzufinden und Sicherheit zu verspüren. Das hat die Autorin wunderbar in Szene gesetzt und manchem Leser könnte das schon auf die Nerven gehen. Ich persönlich fand es aber sehr interessant in Grace Kopf blicken zu dürfen. Natürlich kommen wir in der Geschichte irgend wann zu der Frage , ob es sinnvoll ist, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die eigenen Ticks zu überwinden. Ob es überhaupt nötig ist, sich zu verändern, um mehr der Norm zu entsprechen. Und ob es Grace glücklich macht, mithilfe von Medikamenten ein sogenanntes normales Leben zu führen, welches der eigenen Natur aber zuwider ist.

    "Tausend kleine Schritte" ist ein sehr emotionales Buch, welches uns mitnimmt in die Welt einer Zwangsneurotikerin. Wir erfahren, welche Hürden jene Menschen zu nehmen haben, um so sein zu können, wie sie selbst sein möchte und nicht, wie die Außenwelt sie sehen will. Auch wenn viele Ratschläge von Außen gut gemeint sind, so muss jeder am Ende selbst entscheiden, was für ihn das Richtige ist. Akzeptiere dich und akzeptiere dein Gegenüber. Jeder ist richtig, so wie er ist.

  3. Cover des Buches Deutschlandalbum (ISBN: 9783888978586)
    Axel Hacke

    Deutschlandalbum

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Krimifee86
    Inhalt: Also, die Idee war, ein Album über Deutschland anzulegen, mit Fotos und kleinen Geschichten, manchmal nur einem Satz oder einem Bild. Man tut das ja mit der Familie auch, fotografiert die Kinder und die Alten, schreibt ein bisschen was dazu? Später schaut man alles an, lacht und staunt und ist gerührt und sagt: So war das. Hatte ich schon ganz vergessen. Das fängt ganz harmlos an, und doch dient es der Frage: Was macht uns eigentlich aus? Wie sind wir so geworden? Und was verbindet uns? Was ist trennend?

    Cover: Für das Cover muss ich leider massive Punktabzüge geben, weil ich es irgendwie total blöd finde. Ich meine, das machen ja viele Comedians und andere Promis, die Bücher schreiben, dass sie Bilder von sich selbst fürs Cover wählen. Das ist auch in gewisser Weise in Ordnung, denn diese Bücher verkaufen sich über die Namen der Promis und nicht über den Inhalt. Beim „Deutschlandalbum“ hingegen finde ich es irgendwie schade, dass der Autor es nötig zu haben glaubt, sich selbst auf dem Cover präsentieren zu müssen. Meiner Meinung nach ein Schuss in den Ofen.

    Schreibstil: Der Schreibstil ist teilweise gut, teilweise nicht. ^^ In der Kürze liegt bekanntlich die Würze und so ging es mir auch mit den meisten der Geschichten aus diesem Buch. Die Kurzen waren richtig gut, amüsant, nachdenklich, manchmal traurig. Bei den langen Geschichten bin ich manchmal nicht mehr mitgekommen, worum es eigentlich gerade geht, da der Autor dann dazu neigte, von der eigentlichen Geschichte abzukommen.

    Die Story: „Die Story“ an sich gibt es nicht, da das Buch in mehrere Kurzgeschichten zu Deutschland unterteilt ist. Einige davon waren richtig gut. Zum Beispiel die Geschichte zum Thema Lachen, zum Thema Eis oder „Frau Loose“. Ebenso super war „Der letzte Knecht“. Die Geschichte schildern Dinge, von denen man überrascht ist, dass es so etwas in Deutschland (noch) gibt. Ich finde es faszinierend, was für Menschen Axel Hacke für dieses Buch „aufgetrieben“ hat.
    Manch andere Geschichte fand ich nicht so gut. Auch nicht so gut fand ich, dass ein Großteil der Geschichten zu DDR-Zeiten spielt, bzw. sich damit beschäftigt oder in Berlin. Es gibt auch noch viele andere Ecken Deutschlands, die meiner Meinung nach zu wenig Erwähnung gefunden haben.

    Fazit: Ein Buch das mich sehr überrascht hat, das ich aber in seiner Gesamtheit nur schwer bewerten kann. Manche Geschichten hätten eine glatte Fünf verdient, andere waren wiederum nicht so gut. Für das Cover muss ich Punkte abziehen und gebe insgesamt drei Punkte.
  4. Cover des Buches Business im Land der aufgehenden Sonne (ISBN: 9783636014498)
    Volker Zotz

    Business im Land der aufgehenden Sonne

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Karl-Theodor
    Ich habe es gemacht wie manche und dieses Buch vor meinem Aufenthalt Japan gelesen. Das war ein großer Gewinn für mich. Ich bin dem Autor, der wohl wirklich einer der einfühlsamsten Kenner Asiens ist, sehr dankbar für dieses schöne Buch.
  5. Cover des Buches Der geteilte Himmel (ISBN: 9783804418127)
    Christa Wolf

    Der geteilte Himmel

     (102)
    Aktuelle Rezension von: BM2GE21tb

    «Der geteilte Himmel» von Christa Wolf ist ein anspruchsvoller Liebesroman, der um die Charaktere Rita und Manfred handelt, die sich in der Zeit rund um den Mauerbau kennenlernten. Beim Lesen habe ich viel Ausdauer bewiesen, da zum Teil Situationen und Sätze sehr schmuckvoll und verstrickt geschrieben wurden. Ich musste gewisse Sätze mehrmals lesen, um sie zu verstehen. Man merkt, dass Christa Wolf möchte, dass die Leser*innen mitdenken. Es gab viele Sprünge der Zeitebenen im Jetzt und der Vergangenheit. Manchmal wurde ein halbes Jahr ausgelassen, sodass man gezwungen war, Teile der Geschichte selbst auszudenken. Dann wiederum sind einzelne Passagen zu detailreich beschrieben, welche für mich unwichtig waren. 

    Ich mochte die Figuren, sie wurden liebevoll beschrieben, jedoch gab es viele Nebencharaktere, bei welchen mir der Bezug zur Geschichte gefehlt hatte. Geschichtlich konnte ich viel über die DDR und Westdeutschland lernen. Man kann sich bildlich gut vorstellen, wie schlimm es für die Liebespaare und die Familien in dieser Zeit sein musste. R.Sch.

  6. Cover des Buches Die Enkel der Echse, Teil I und Teil II (ISBN: 9783944251028)
    Désirée von Trotha

    Die Enkel der Echse, Teil I und Teil II

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Fabella
    Inhalt:
    Die Autorin berichtet über sich, über die Tuareg und über ihr Leben mit ihnen. Pendelnd zwischen München und Sahara versucht sie, ein Teil dieser Gemeinschaft zu werden, ihnen zu helfen, ihre Gebräuche zu verstehen und zu wahren. Sie zeigt, wie wichtig und wertvoll diese Menschen sind und was zwanzig Jahre an ihrem Dasein verändert haben, wie sie oft scheinbar verloren gehen.

    Meine Meinung:
    Es ist ein Buch, für das man sich Zeit nehmen muss, etwas, was sich nicht zwischen dem einen und dem nächsten Termin "einschieben" lässt. Hier geht es um mehr, als Worte zu lesen, denn viel mehr muss man eigentlich zwischen den Zeilen lesen und verstehen.

    Ich gebe zu, ich fand den Schreibstil der Autorin sehr anders. Sprunghaft. Oft war es schwer, ihren Gedanken zu folgen, man musste innehalten und begreifen, was geschieht, wo der Wechsel war. Ich kann mir gut vorstellen, dass es aus ihrer Sicht sehr klar und offen ist, wenn man die Ereignisse bildlich vor Augen stehen hat. Mir als wirklich unbedarften Leser verwirrte das hier und dort doch mal. Manchmal wusste ich nicht, wer war wo, in welchem Land befinden wir uns gerade, wer ist bei wem. Doch mit der Zeit lernt man diese Sprünge schneller zu begreifen.

    Ich fand es faszinierend, einen Einblick in diese für mich völlig fremde Kultur zu erhalten. Und das nicht oberflächlich und schnell, sondern eher eindringlich, ungeschminkt, wahr. Diese eigentlich so einfachen Menschen, die dennoch teilweise so klug sind in ihrer Unbedachtheit und Naivität. Die keinen falschen Stolz kennen, und die unsere Regeln so gar nicht verstehen. Und dennoch von sich und ihrem Handeln überzeugt sind, sie wissen, das was sie machen ist das einzig wahre.

    Das Buch wird immer wieder aufgelockert durch Bilder und Lyrik der Tuareg. Worte, die für uns teilweise bestimmt nicht auf den ersten Blick einen Sinn ergeben, an denen wir uns schwer tun. Und doch, wenn wir ihnen Zeit geben, werden sie klarer. Die Bilder zeigen überwiegend die Menschen. Es sind schöne Menschen, finde ich, mit absolut eindrucksvollen Augen, die ganze Geschichten erzählen. Nachdenklich, dunkel, geheimnisvoll und dann doch auch wieder voller Humor und Fröhlichkeit.

    Ich finde, der Autorin ist es hier wirklich gelungen, eine Zeitspanne eines Volkes festzuhalten, die es schwer haben, in unserer Zeit sie selbst zu bleiben. Die mehr und mehr von sich verlieren. Und ich frage mich, ist es das Wert?

    Fazit:
    Ein außergewöhnliches Buch, das uns das Leben, die Gebräuche und die Einzigartigkeit der Tuaregs näher bringt. Geschildert von einer nicht weniger außergewöhnlichen Autorin, die ihr Leben dem der Tuaregs gewidmet hat. Echter könnte es wohl nicht sein.
  7. Cover des Buches Lunkebergs Fest (ISBN: 9783596160884)
  8. Cover des Buches Verkehrt! (ISBN: 9783499216169)
    Thorsten Nesch

    Verkehrt!

     (40)
    Aktuelle Rezension von: DeZe
    Elizabeth, hübsches reiches Mädchen, und Frank, Assi mit Schnoddernase, tauschen durch einen  Unfall in Physik den Körper. Aus anfangs flachen Stereotypen werden im Laufe der Geschichte tatsächlich Charaktere mit Tiefe.

    Ich habe herzlich gelacht als die beiden ihren ersten Tag im verkehrten Leben versuchen zu meistern, als perfekte Blondine geht Elizabeth natürlich reiten, doch Frank/Schnodder kommt mit dem Pferd eher weniger zurecht...
    Während sich Elizabeth in Franks Leben wortwörtlich durchschlagen muss, denn der hat ausgerechnet heute seinen ersten Boxkampf...

    Meine Meinung:
    Ein gut gelungenes Buch, toll erzählte Geschichte, Charakterentwicklung war sehr angenehm.
  9. Cover des Buches Fierce People (ISBN: 9780747598817)
  10. Cover des Buches Weiterleben als sei nichts gewesen? (ISBN: 9783426273593)
  11. Cover des Buches Das Wild-, Wald-, und Wiesenkochbuch (ISBN: 9783848010943)
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