Bücher mit dem Tag "lebenswerk"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "lebenswerk" gekennzeichnet haben.

16 Bücher

  1. Cover des Buches Die sieben Männer der Evelyn Hugo (ISBN: 9783548069562)
    Taylor Jenkins Reid

    Die sieben Männer der Evelyn Hugo

    (793)
    Aktuelle Rezension von: suma

    Die sieben Männer der Evelyn Hugo war wieder eine Art fiktive Biografie, die im Buch erzählt wurde. 

    Die Charaktere im Buch blieben ausser Evelyn für mich teilweise zu flach. 

    Die Idee dahinter fand ich allerdings spannend und der Schreibstil war angenehm. 

    Allerdings konnte mich der Plottwist nicht so überraschen, trotzdem war es eine interessante Geschichte.

  2. Cover des Buches Wiesenstein (ISBN: 9783406700613)
    Hans Pleschinski

    Wiesenstein

    (53)
    Aktuelle Rezension von: Sigismund
    Fünf Jahre nach seinem viel gelobten Roman „Königsallee“ um Nobelpreisträger Thomas Mann widmet sich Hans Pleschinski (61) nun in seiner auch für literaturwissenschaftlich Unerfahrene absolut lesenswerten Romanbiografie „Wiesenstein“, im März beim Verlag C. H. Beck erschienen, dem Leben und Wirken des Dramatikers und Lyrikers Gerhart Hauptmann (1862-1946). Während die vordergründige Romanhandlung nur Hauptmanns letzte Lebensmonate zwischen März 1945 und Juni 1946 in seiner geliebten Jugendstilvilla Wiesenstein, „der mystischen Schutzhülle meiner Seele“, im niederschlesischen Agnetendorf umfasst - also die dramatischen Wochen zwischen letzten Kriegstagen, russischer Besetzung, polnischer Rache und der Vertreibung aller Deutschen -, lässt Pleschinski in Gesprächen des Hauspersonals, in Rezitationen aus Hauptmanns Werken, in Tischgesprächen des Dichters oder in dessen Erinnerungen nicht nur das Leben des 83-Jährigen bis in dessen Kindheit als Hotelierssohn in Bad Salzbrunn vor unseren Augen ablaufen. Der Autor zeigt uns vor allem das kulturelle Vermächtnis des in seiner literarischen Vielfalt wie auch politisch schwer einzuordnenden Nobelpreisträgers. Gewiss, manche Passage hätte Pleschinski vielleicht kürzer fassen können. Dennoch bleibt der Roman auch für literaturwissenschaftliche Laien interessant und spannend zu lesen. Der Autor wertet nicht, lässt auch nichts aus. Er verdeutlicht, dass nicht nur Macht, sondern auch Ruhm korrumpiert: Hauptmann wurde zeitlebens, ungeachtet der Widersprüchlichkeit seiner Werke, von Öffentlichkeit und Machthabern wenn nicht verehrt, dann doch geehrt. Schon zu Kaisers Zeiten erhielt er 1912 den Literaturnobelpreis, wurde zum Nationaldichter erhoben. Förderte der Schriftsteller bei Ausbruch des Ersten wie des Zweiten Weltkriegs in seinem Werk die Kriegseuphorie, wandelte er sich nach ersten Verlusten plötzlich zum Pazifisten. Von den Nazis wurde der Volksdichter gebraucht, auch missbraucht. Selbst die russischen Besatzer wissen nach Kriegsende, sein Loblied zu singen. Zuletzt erscheint der ostzonale Kulturwissenschaftler Johannes R. Becher in der Villa Wiesenstein und will unter Verweis auf Hauptmanns Vorkriegsdrama „Die Finsternisse“, in dem er die immerwährende Verfolgung des jüdischen Volkes beklagt hatte, den schon Todgeweihten noch für das neue Deutschland gewinnen. Jeder findet also in der Vielfalt der Werke Hauptmanns für sich mindestens eines, das dem aktuell angesagten Zeitgeist entspricht und alle unpassenden zu vernachlässigen ermöglicht. Pleschinski zeigt die Widersprüche Hauptmanns: Zum 80. Geburtstag nahm dieser 1942 die Ehrungen der Nazis entgegen. Er bewirtete in der Villa Wiesenstein in Kriegszeiten den in Polen als Generalgouverneur eingesetzten Hans Frank ebenso wie später russische Kommandanten. Hauptmann wandelte als gefeierter Nationaldichter zwischen den Welten. Er selbst, den Hitler in die „Liste der Gottbegnadeten“ aufgenommen hatte, hielt sich im Rückblick für überparteilich, nennt sich in Pleschinskis Buch selbst einen „Kompromissler“, gesteht kurz vor seinem Tod aber dann doch mit Blick auf seinen langjährigen Rivalen um die Publikumsgunst, den frühzeitig emigrierten Thomas Mann: „Wer nur zuschaut, ist deswegen noch lange nicht unschuldig.“ Pleschinskis Roman „Wiesenstein“ ist ein wunderbares Buch, das jeder Freund deutscher Literatur lesen sollte.
  3. Cover des Buches Lindt & Sprüngli (ISBN: 9783328603665)
    Lisa Graf-Riemann

    Lindt & Sprüngli

    (96)
    Aktuelle Rezension von: Dirk1974

    Lisa Graf erzählt in ihrem neuen Roman die Geschichte von Rudolf Sprüngli, einem Jungen mit einem außergewöhnlichen Traum. Ruedi, 1816 geboren, wächst als Sohn eines Konditorgesellen in Zürich auf. Als seine Mutter schwer erkrankt, geht der zehnjährige Ruedi zum befreundeten Apotheker Flückiger, um dort Schokolade zu kaufen. Diese scheint seiner Mutter tatsächlich zu helfen – und für den Jungen ist klar: Eines Tages möchte er selbst Schokolade herstellen und eine eigene Fabrik gründen.


    Während der Vater weiter in der Konditorei Vogel arbeitet und schließlich deren Leitung übernimmt, träumt Ruedi von neuen Wegen. Auf seiner Wanderschaft nach der Ausbildung sammelt er Wissen bei Chocolatiers in anderen Regionen. Dieses Wissen soll die Grundlage für seinen großen Traum werden – auch wenn sein Vater von der Idee, Geld in eine Schokoladenfabrik zu stecken, nichts hält.


    Zwischen Handwerk, Leidenschaft und Familiensinn entfaltet Lisa Graf eine eindrucksvolle Geschichte über Mut, Zielstrebigkeit und die Anfänge eines später weltbekannten Namens. Besonders gelungen ist der klare, angenehm lesbare Stil. Auf ausufernde schweizerdeutsche Passagen wird weitgehend verzichtet, was das Lesen auch für Nichtschweizer leicht macht.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen – auch wenn die Familie Lindt hier noch keine Rolle spielt. Diese wird vermutlich im zweiten Band hinzukommen, auf den ich schon sehr gespannt bin.


    Fazit:

    Ein gelungener Auftakt, der historische Fakten mit einer berührenden Lebensgeschichte verbindet und den Grundstein für eine süße Erfolgsgeschichte legt. Von mir gibt es dafür volle 5 Sterne.

  4. Cover des Buches Penelopes pikantes Geheimnis: Bridgerton 4 (ISBN: B09W67R3NP)
    Julia Quinn

    Penelopes pikantes Geheimnis: Bridgerton 4

    (22)
    Aktuelle Rezension von: Booksofpanda

    Voll im Bridgerton Fieber musste ich zu Beginn der neuen Staffel natürlich auch die passende Buchvorlage hören. Auch diese Geschichte rund um Colin und Penelope hat mir wieder gut gefallen, auch wenn ich sagen muss, dass die Story rund um Benedict bisher meine liebste bleibt. Alles in allem wieder ein absoluter Wohlfühlroman mit spannenden Wendungen und einer schönen Friends to Lovers Story.

  5. Cover des Buches Das Buch - Schreib um dein Leben! (ISBN: 9783404188932)
    Patricia Walter

    Das Buch - Schreib um dein Leben!

    (82)
    Aktuelle Rezension von: Benni91

    „Das Buch“ von Patricia Walter ist ein absolut starker und spannender Psychothriller , der sich im Wesentlichen um die junge Krimi-Autorin Kara Bender dreht. Diese träumt vom absoluten Durchbruch und Platz 1 auf der Spiegel-Bestseller-Liste, als sie vom sogenannten „Puppenmörder“ entführt wird, dem zahlreiche brutale Morde zugeschrieben werden und der seit Jahren nicht gefasst werden kann. Dieser verlangt dann von Kara, seine Biografie zu schreiben. Doch Kara weiß genau, dass ihr der eigene Tod nach Abschluss des Buches gewiss sein wird. Parallel versucht die Kommissarin Nadine Herfurth Kara rechtzeitig zu finden, sie vor dem Tod zu bewahren und den Puppenmörder ein für allemal dingfest zu machen. Wird ihr das gelingen? 

    Der Thriller ist wirklich sehr, sehr atmosphärisch geschrieben, und zu großen Teilen ein Kammerspiel. Abwechselnd schlüpft man als Leser in die Rolle des Entführungsopfers und der Polizistin. Ebenso lernt man die Lebensgeschichte des Täters kennen. Das Setting ist wirklich außergewöhnlich gut und der Schreibstil ist äußerst flüssig. Die Charaktere sind sehr besonders im positiven Sinne und die Story gut nachvollziehbar. Viele interessante und schockierende Twists fördern den Lesefluss noch mehr. Das Ende ist ebenfalls sehr toll und gipfelt in einem atemberaubenden Showdown und einem schockierenden Abschluss. Es ging mir dann doch etwas zu schnell zu Ende. Volle Punktzahl! 

  6. Cover des Buches Dein blühendes Zuhause (ISBN: 9783789398780)
    Jeannette Mokosch

    Dein blühendes Zuhause

    (10)
    Aktuelle Rezension von: Josefinewa_

    In jedem einzelnen Kapitel schafft Jeannette es einen zu ermutigen und zum nachdenken zu bringen. Alle Themen lassen sich super auf den Alltag und die eigenen Situationen beziehen. In jedem Kapitel findet man Aufgaben und Fragen, um noch praktischer zu werden und sich zu reflektieren.
    Ich möchte auf jeden Fall noch das weite Buch aus dieser Reihe lesen. 

  7. Cover des Buches Dem Mut ist keine Gefahr gewachsen (ISBN: 9783492315036)
    Rüdiger Nehberg

    Dem Mut ist keine Gefahr gewachsen

    (7)
    Aktuelle Rezension von: Buechergarten

    》INHALT:

    Rüdiger Nehberg blickt auf 1001 Erlebnisse - die Basis für seine Erfolge in der Menschenrechtsarbeit. In seiner neuen Autobiografie erzählt er, wie er mit siebzehn nach Marokko radelte, in den USA »Survival« kennenlernte und zu uns brachte; 1000 Kilometer ohne Nahrung auskam, Ekel und Angst überwand. Wie er Zeuge schlimmster Menschenrechtsverletzungen und Erfinder aberwitziger Aktionen wurde, um Aufmerksamkeit auf die Not anderer zu lenken. Er berichtet von der Zeit im jordanischen Gefängnis und seinen Wüstenkarawanen: Erfahrungen, die ihn mit Muslimen vertraut machten. Von der Idee, gegen den Zeitgeist den Islam als Partner zu gewinnen. Und von seinem Fernziel, für das er mit nie erlahmender Kreativität kämpft: das Verbrechen Weibliche Genitalverstümmelung zu beenden.

     

    》EIGENE MEINUNG:

    Gleich zu Beginn muss ich zugeben, dass ich Rürdiger Nehberg bisher nicht kannte. Trotzdem haben mich Cover, Titel und Inhaltsverzeichnis wie magisch angelockt und ich habe es keine Sekunde bereut!

    Der Schreibstil konnte mich schon im ersten von 43 Kapiteln sofort gefangen nehmen. Rüdiger Nehberg erzählt dabei flüssig, fesselnd, mal humorig, mal tief bewegend und immer gerade heraus, von ganz unterschiedlichen Abschnitten, Stationen und Höhepunkten seines Lebens. Einige Kapitel haben mir dabei geholfen die Person Rüdiger Nehberg und seinen Werdegang zu verstehen, andere waren pures Abenteuer, harter Kampf, Mut, Scheitern und doch immer viel Hoffnung, Kraft und Authentizität. Als Autor sind unter seinem Namen bereits mehrere Bücher erschienen, aber dieses wirkt wie eine Lebensbilanz. Umso mehr, da das Buch posthum, nach seinem plötzlichen Tod erschienen ist.

    Mit den Worten des 84jährigen Bäckers und Konditors kommen wir den Anfängen des Survival in Deutschland näher, radeln nach Marokko, überqueren mehrmals den Atlantik, erleben jordanische Gefängnisse von innen, bauen eine Geburtshilfeklinik in Äthiopien, führen Gespräche mit mächtigen Religionsvertretern, starten verschiedene Aktionen um Menschenrechte zu fördern, schützen und unterstützen... In den letzten Kapiteln – die sich intensiv mit dem Thema Weibliche Genitalverstümmelung beschäftigen – merkt man deutlich, dass der Weg dieses Mannes noch lange nicht zu Ende gewesen wäre. Ebenso spürt man den Stolz auf die, von ihm gegründete, Menschenrechtsorganisation TARGET e. V. Man lernt Motivation, Werte und Ethik des Autors intensiv kennen. Eine große Bereicherung stellen dabei auch die vielen Farb- und Schwarzweiß-Bilder dar, die den Streifzug durch Nehbergs Leben noch verdeutlichen.

    Ich kann also nur allen, egal ob sie Rüdiger Nehberg kennen oder nicht, empfehlen in diesem Buch zu versinken und sich von seiner Lebensgeschichte beeindrucken zu lassen. Sie strotzt vor Sturheit, Selbstironie, Unerschrockenheit, Wagemut, Neugier, Abenteuerlust, Kraft, Dialogfähigkeit, Humor, Tiefgang, Liebe zu Menschen, Völkern, Ländern und dem festen Glauben daran, etwas zum Guten verändern zu können. Das wirkt ansteckend!

     

    》FAZIT:

    Der Mann, der selbst als Bäcker, Abenteurer, Visionär und Menschenrechtler bezeichnete, hat hier ein mitreißendes Lebenswerk abgebildet, das die verschiedensten Gefühle wecken kann. Abenteuer und Tiefgang ergänzen einander perfekt. Auch für Nichtkenner der Person Rüdiger Nehberg sehr zu empfehlen und absolut fesselnd!

  8. Cover des Buches Jane Austen - 100 Seiten (ISBN: 9783150204177)
    Christian Grawe

    Jane Austen - 100 Seiten

    (14)
    Aktuelle Rezension von: seschat

    Zu Jane Austen bin ich relativ spät gekommen. Ehrlich gesagt hat mich der Hype um sie immer abgeschreckt. Aber umso mehr kann ich die Faszination um die berühmte britische Romanautorin des 19. Jahrhunderts nun nachvollziehen. Christian Grawes 100-Seiten-Werk ist einfach die perfekte Einstiegsliteratur. Darin geht er auf Austens Werk und ihr Leben ein. Über das Leben der Pfarrerstochter ist relativ wenig bekannt. Es gibt Briefe und ihre sechs Romane, die Zeugnis über ihr Denken ablegen. Am meisten imponiert mir Austens fortschrittliches Frauenbild. Für die Junggesellin Austens kam entgegen der gesellschaftlichen Normen nur eine Liebesheirat infrage. Das Dasein aus Familie und Herd war für Austen nie erstrebenswert. Ihr Nein zum schönen Anhängsel an der Seite eines Mannes ist bis heute ein Statement. Mit ihren bezaubernden Landschafts- wie detaillierten Gesellschaftsbeschreibungen hat sie Maßstäbe gesetzt, auch weil sie realistisch und nicht pompös inszeniert sind. Der emeritierte Germanistikprofessor Grawe musste erst nach Amerika reisen, um "Janeite" zu werden. Er schafft es mithilfe weniger Seiten, dass man den Mikrokosmos Jane Austen verstehen lernt und auf der Stelle ihre Werke lesen möchte.

  9. Cover des Buches Pavel und ich (ISBN: 9783865326737)
    Sandra Brökel

    Pavel und ich

    (14)
    Aktuelle Rezension von: parden

    EIN ERSTAUNLCH PERSÖNLICHES BUCH...

    Zwei Länder, zwei Generationen und zwei völlig verschiedene Menschen. Die Autorin Sandra Brökel ist ein Adoptivkind, auf der Suche nach ihren Wurzeln. Bei ihren Recherchen zum Thema stößt sie schließlich auf ein Buch aus den 1960ern. Autor ist der Prager Kinderarzt und Psychiater Dr. Pavel Vodák. In ihrer Kollegin und Freundin Paula entdeckt sie viele Jahre später überraschend Pavel Vodáks Tochter. Und nicht nur das: Paula hütet das Lebenswerk ihres Vaters, ein umfangreiches Manuskript. - Sandra Brökel zeigt eindrucksvoll, auf welch außergewöhnliche Weise zwei Menschenleben miteinander verbunden sein können. Ein bewegendes Buch über die Suche nach der Bedeutung von Heimat und dem eigenen Seelenfrieden. 

    Dieses Buch entstand nach dem erfolgreichen Roman "Das hungrige Krokodil" und erzählt von den Hintergründen der Entstehung besagten Romans. Erwartet hatte ich, von Begegnungen zu lesen, von einer umfassenden Recherchearbeit, vom Schreibprozess. Nun ja, diese Erwartungen wurden durchaus erfüllt - aber anders als vermutet.

    Sandra Brökel scheut sich nicht, sich als Autorin und vor allem als Mensch mit in die Erzählung einzubeziehen. So erfährt der Leser einiges aus ihrem aktuellenLeben,  aber auch manches aus ihrer Vergangenheit - als adoptiertes Kind hat sie sich spät auf die Suche nach ihren leiblichen Eltern gemacht und sie auch gefunden. Diese Begegnungen verliefen teilweise erfreulich, z.T. aber auch enttäuschend - und haben doch allesamt dafür gesorgt, dass die Autorin ihre Wurzeln fand und dadurch im Leben mehr zur Ruhe kam.

    Auf den Arzt Pavel Vodák stieß Sandra Brökel erstmals im Rahmen ihrer Suche nach Literatur über adoptierte Kinder und deren Eltern. Leider waren die Bücher, die der Prager Arzt zu diesem Thema verfasst hatte, ausschließlich auf Tschechisch, so dass sich Sandra Brökel anderen Arbeiten zuwandte. Durch einen großen Zufall erfuhr sie Jahre später, dass ihre beste Freundin und Kollegin die Tochter ausgerechnet dieses Arztes war. 

    Auch die Freundin, Pavli, Paula, Paulchen genannt, hatte mit dem Thema "Entwurzelung" zu kämpfen und alte Verletzungen aufzuarbeiten - schließlich floh Pavel Vodák 1970 mit seiner Familie aus der Tschechoslowakai nach Deutschland und entriss das Kind dem, was es bis dahin selbstverständlich als Heimat angesehen hatte. Und im Rahmen der gemeinsamen Aufarbeitung von Pavlis nicht einfacher Lebensgeschichte überließ diese der Autorin schließlich einen Koffer voller Dokumente: die Aufzeichnungen Pavel Vodáks über sein Leben. 


    "Oft frage ich mich: Sind es meine Gedanken oder Pavels? Es war sein Leben. Auf gewisse Weise verschmelzen wir in dem Buch, seine Gedanken tragen jetzt meine Handschrift." (S. 121)


    In einfacher Sprache aber dennoch eindringlich und stellenweise auch sehr berührend schildert Sandra Brökel ihre Verbundenheit mit dem Prager Arzt Pavel Vodák sowie mit seiner Tochter Pavli bis zu deren plötzlichem Tod. Sie schildert Episoden gemeinsamer Vergangenheitsrecherche, die Spurensuche in Prag, Begegnungen mit Menschen und vor allem Empfindungen. Die Stimmung in einem bestimmten Café in Prag, die Kreativität und Hartnäckigkeit bei der Suche nach Originaldokumenten, die Verbundenheit der Autorin auch zu der Stadt Prag selbst - all dies fließt wie nebenher ein.

    Die Verquickung der Erzählung rund um den Entstehungsprozess des Romans mit persönlichen Anteilen der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Keine Nabelschau, glücklicherweise, sondern gerade die richtige Dosis, um deutlich zu machen, wie hilfreich und notwendig es für Sandra Brökel war, genau diesen Roman "Das hungrige Krokodil" zu schreiben - und wie anstrengend. Nach gerade einmal zehn Wochen war der gesamte Roman beim Verlag, eine unglaubliche Leistung.


    "Pavel Vodák träumte zu Lebzeiten von einem Buch über sein Leben, hautnah erlebte europäische Geschichte. Nicht, um sich als Schriftsteller zu profilieren, sondern um eine Botschaft zu verbreiten. (...) Ich lernte viel über Mut und Geduld, über Schuld und Verzeihen." (S. 128)


    Wer den Roman "Das hungrige Krokodil" liest (unbedingt empfehlenswert!), der sollte sich im Anschluss mit diesem ergänzenden Buch belohnen. Hier erfährt der Leser wissenswerte Hintergründe, taucht tiefer in einige Details des Romans ein und gibt der Perspektive der Tochter von Pavel Vodák Raum, was das Bild letztlich rund macht.

    Für mich eine lohnenswerte Lektüre...


    © Parden

  10. Cover des Buches Mein Land, unsere Erde (ISBN: 9783312011520)
    Sebastião Salgado

    Mein Land, unsere Erde

    (3)
    Aktuelle Rezension von: parden

    EIN BEWEGTES LEBEN...

    Der brasilianisch-französische Starfotograf Sebastião Salgado wird weltweit gefeiert für seine eindringlichen Fotoreportagen, ausschließlich in Schwarz-weiß. Seine sozialdokumentarischen Bilder, für die er seit Jahrzehnten um den Globus reist, halten uns den Spiegel vor und zeigen uns zugleich die Welt als Schöpfung von überwältigender Schönheit. Seine Bilder zeugen von der Würde des Menschen ebenso wie von der Majestät und der Verletzlichkeit unseres Planeten. In Mein Land, unsere Erde erzählt der Fotograf die Geschichten hinter seinen berühmtesten Reportagen. Salgado gewährt Einblick in seine Überzeugungen und seine Entwicklung – als Fotograf, als Künstler, als Aktivist und als Mensch – ein beeindruckendes Selbstporträt des legendären Mannes hinter der Kamera. 


    "Bilder sind eine Art wirkungsvollere Schrift, da man sie überall auf der Welt ohne Übersetzung lesen kann." (S. 72)


    Aufgewachsen in den 1950er Jahren auf einer Farm in Brasilien, empfand Salgado von Kind an eine tiefe Verbundenheit mit der Natur. Zugleich entwickelte er aber auch einen wachen Blick für die prekären sozioökonomischen Verhältnisse, unter denen viele Menschen ihr Leben fristen müssen. Von den unzähligen Werken, die Sebastião Salgado geschaffen hat, ragen drei Langzeitprojekte besonders hervor: 

    • die Dokumentation des allmählichen Verschwindens traditioneller handwerklicher Arbeit weltweit (Workers, 1993), 
    • die Darstellung der massenhaften Wanderungsbewegungen, die durch Kriege, Unterdrückung, Hunger und Naturkatastrophen sowie Umweltzerstörung und den Druck des demografischen Wandels angetrieben werden (Migrations, 2000)  - "Alle sollten von dem Entsetzlichen erfahren. Niemand hat das Recht, sich vor dem Unglück seiner Zeit zu schützen, denn wir tragen auf gewisse Weise alle die Verantwortung dafür..." (S. 117)
    • die Präsentation der Schönheiten der Erde und die Schärfung des Bewusstseins dafür, wie kostbar die letzten unberührten Winkel unserer Welt sind – für uns selbst wie für zukünftige Generationen (Genesis, 2019) - „Rund 46 % des Planeten sind noch immer in dem Zustand, in dem er sich bei seiner Entstehung befunden hat. Wir müssen das Bestehende bewahren.“


    Nach seinem Studium in São Paulo und Paris hatte Sebastião Salgado eine Karriere als Ökonom vor sich – entschied sich jedoch für die Kunst. Bereits zu Beginn fotografierte er kaum einmal in Farbe, konzentrierte sich bald schon nur noch auf die Schwarz-Weiß-Fotografie:


    "Bei Schwarz-Weiß und all seinen Grauschattierungen hingegen kann ich mich auf die optische Dichte der Personen, ihre Haltung, ihre Blicke konzentrieren, ohne dass die Farbe stört. Natürlich ist die Realität eine andere. Aber wenn wir ein Schwarz-Weiß-Bild betrachten, durchdringt es uns, wir verarbeiten es, setzen es unbewusst in Farbe, eignen es uns an. Ich halte die Kraft von Schwarz-Weiß wirklich für außerordentlich..." (S. 163 f.)


    In kurzen Kapiteln von meist nur wenigen Seiten entführt uns Salgado zu den wichtigen Stationen seines Lebens - privat wie beruflich. Dabei drängte sich mir zunehmend der Eindruck auf, dass ein einziges Leben gar nicht ausreicht für das, was dieser Fotograf auf die Beine gestellt hat. Oft lebte er für seine Reportagen monate- oder auch jahrelang am Ort des Geschehens, bereiste über 120 Länder, erstellte zahlreiche Fotobände, präsentierte Ausstellungen, lieferte Bilder für Magazine und Zeitschriften. Ohne seine Frau Léila wäre all dies nicht möglich gewesen.

    Und als würde das nicht ausreichen, engagiert sich Salgado auch noch direkt in seinem Heimatland. In Brasilien pflanzten er und seine Frau bereits über zwei Millionen Bäume und forsteten damit einen Teil des Atlantischen Regenwaldes wieder auf. Ein Idealist? Vielleicht. In jedem Fall ein Mann, der all seine Energie dafür aufwendet, auf Missstände wie auf Schönheiten mit Hilfe seiner Projekte aufmerksam zu machen.

    Doch auch der Mensch Salgado blitzt hier immer wieder auf. So war seine Verzweiflung, seine tiefe Hoffnungslosigkeit nahezu greifbar, als er die Jahre schilderte, in denen er an der Dokumentation über die weltweite Flüchtlingsbewegung arbeitete. Oft nur angedeutet, ahnt man als Leser die Gräuel, die er durch den Sucher seiner Kamera und abseits davon zu sehen bekam. Danach brauchte er eine lange Phase der Regeneration.

    Tatsächlich konnte ihm nichts Besseres einfallen als im Anschluss  an einer Präsentation der Schönheiten der Erde zu arbeiten, wobei ihm auch der Mensch wieder anders begegnete - dort, an den letzten unberührten Winkeln der Erde, traf er auf naturverbundene Menschen, die ihm vor Augen führten, dass der Mensch nicht zwangsläufig der Untergang der Natur sein muss, sondern dass es auch ein Miteinander gibt:


    "Im Grunde bestand das schönste Geschenk, das ich mir in den letzten acht Jahren gemacht habe, darin, meiner eigenen Art zu begegnen, so wie sie vor mehreren Tausend Jahren war. Sie brachte mir vieles bei, was wir über die Jahrtausende hinweg fälschlicherweise vergessen hatten." (S. 172) "Nach acht Jahren war ich müde, aber innerlich wiederhergestellt. Für "Exodus" hatte ich die schlimmsten und brutalsten Seiten unserer Spezies gesehen, und ich hatte nicht mehr daran geglaubt, dass sie zu retten sei. Die Arbeit an "Genesis" hat meine Meinung geändert." (S. 183)


    Sebastião Salgado wird nicht müde, den Finger in die Wunden der Menschheit zu legen. Aber er sorgt auch für das so wichtige Quäntchen Hoffnung - in Wort und Bild und Tat. Für sein so überaus großes Engagement erhielt er bereits zahllose Erhungen, 2019 auch den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. 

    Diese Autobiografie ist eindrucksvoll, wird mit iheren gerade einmal 192 Seiten einem derart bewegten Leben wie dem von Sebastião Salgado m.E. jedoch nicht ganz gerecht. Vieles konnte so nur angerissen werden, wo ich gerne mehr Informationen gehabt hätte. Untermalt wird der Text eindrucksvoll von einigen seiner Schwarz-Weiß-Fotografien. Neugierig bin ich jetzt jedenfalls geworden auf die Bildbände von Sebastião Salgado, so viel ist gewiss. Einer davon wird demnächst hier einziehen...


    © Parden

  11. Cover des Buches Kühe kuscheln (ISBN: 9783833888571)
    Joar Berge

    Kühe kuscheln

    (37)
    Aktuelle Rezension von: IamMaren_15

    Joar berichtet von einer behüteten Kindheit und der Erfüllung eines lang gehegten Traumes, zu dem ihm immer wieder kleine Schlüsselereignisse in seinem Leben führen, ihn auch daran erinnern, was er sich sehnlichst wünscht. Bis eines Tages dieser Moment kommt, an dem Joar voller Emotionen übersprudelnd, sein Schicksal in die für ihn beste und tollste Richtung drängt. Man hat schließlich sein eigenes Leben selbst in der Hand.

    Meine Meinung:
    Das Cover des Buches ist richtig toll. Man sieht die Tierliebe in seinem Blick, die Joar ausmacht und vor allem auch finde ich es super, dass seine ersten beiden Kühe in seinem neuen Lebensabschnitt darauf gezeigt werden. Demnach sehr gelungen und passend zum Inhalt. Joar wird ja nicht umsonst der Kuhflüsterer genannt.

    Die Geschichte, die hier erzählt wird, trifft den Nerv der Zeit. Man erhält Einblicke in früheren Zeiten vom Autor und wie es dazu kam, dass diese Tierliebe entstanden ist und auch für immer zu bleiben scheint. Wichtig finde ich, dass auch Aspekte der Tierhaltung, insbesondere der der Nutztiere thematisiert werden. Der Autor musste sich auch als Kind schon mit Dingen wie das Schlachten von Nutztieren beschäftigen. Es gehörte irgendwie zu dieser Form von "Tierliebe" dazu, ob er es wollte oder nicht.
    Das Buch beschreibt vor allem auch den langen, steinigen Weg, den man gehen muss, um seine Träume erfüllen zu können und auch diesen im Einklang mit der Natur und dem Tierschutz zu bringen und mit gegenseitigem Respekt und Akzeptanz zu leben. Dabei entstehen lebenslange Freundschaften zwischen Menschen und Tieren sowie auch in der Mensch zu Mensch-Beziehung. Diese werden in dem Buch sehr emotional beschrieben, sodass man durchaus auch in einigen Kapiteln ein Tränchen verdrücken kann, denn leider kann im Tierschutz nicht jeder gerettet werden. Die Entstehung und die Arbeit in einem Tierschutzverein wird ebenfalls mit einem Für und Wider beleuchtet, dass man als Leserin oder Leser sehr gut selbst nachvollziehen kann. Man lernt auch einiges über Kühe und ihre Verhaltensweisen.

    Mir gefällt dieses Buch sehr. Der Autor schreibt auf eine sehr emotionale Art und Weise und lässt uns an seinen Gedanken teilhaben. Außerdem sorgen die nicht allzu langen Kapitel für einen schönen Lesefluss. Zusätzlich werden noch in der Mitte des Buches Bilder gezeigt, dass man mit dem bereits gelesenen Text in Verbindung bringen kann.

    Fazit: Dieses Buch kann ich jedem empfehlen, der Mal einen anderen Blick auf die "typische" Nutztierhaltung werfen möchte. Denn man kann nicht nur mit den üblichen Haustieren wie Hund oder Katze emotionale und freundschaftliche Verbindungen aufbauen. Es geht auch anders, wie Joar in seinem Buch "Kühe kuscheln" auf ausdrucksstarke Art und Weise zeigt.

  12. Cover des Buches Grenzgänge: Everest / Nanga Parbat / Am Limit (ISBN: B0B1MBWR7Q)
  13. Cover des Buches Ich, Maximilian, Kaiser der Welt (ISBN: 9783596198191)
    Peter Prange

    Ich, Maximilian, Kaiser der Welt

    (83)
    Aktuelle Rezension von: Renate1964

    Am Sterbebett Maximilians beginnt die Erzählung Rosina von Kraigs, die ihm zeitlebens in Liebe verbunden war. Die folgende Geschichte ist in übersichtliche Kaiel gegliedert und beginnt in Maximilians Jugend. Wir erfahren über seine Lebenswisr, Vorlieben,  Freunde,  aber auch negative Eigenschaften. Sein Vater -verschuldet, zögerlich- ist kein Vorbild. Max liebt die Jagd und den Kampf. Er bewundert Karl den Kühnen, dessen Tochter er heiraten soll. Nach Karls Tod muss Maria sich gegen Intrigen, die flandrischen Städte Jan Koppenhole, va Lugwig 11 behaupten. Wir erhalten viel Information in flüssiger Sprache, es bleibt spannend und abgesehen von den tatsächlichen Ereignissen unvorhersehbar. Der Roman ist gut recherchiert, der Autor erklärt Historisches im ausführlichen Nachwort. 

    Die Hauptfiguren sind gut charakterisiert und trotz ihrer Schwächen sympathisch. 

    Ich Fan das Buch sehr gut gelungen und hätte gerne über sein Leben nach der Kaiserkrönung gelesen 

  14. Cover des Buches Die vielen Leben des Jack London (ISBN: 9783868739916)
    Michel Viotte

    Die vielen Leben des Jack London

    (1)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Ein solcher Satz drückt recht treffend die Ambivalenz in Jack Londons Charakter aus. Er hätte schließlich auch einfach aufhören können ohne sich irgendetwas abzuschneiden. Andererseits war London stets in Projekte verstrickt, die enorme finanzielle Mittel verschlangen. Nur durch seine Schriftstellerei konnte er seinen ruhelosen Lebensstil aufrecht erhalten. 

    London verstarb vor 100 Jahren in einem Alter, wo Männer eigentlich erst richtig aufblühen. Doch Londons Lebensenergie schien schon einige Jahre vor seinem Tod verbraucht zu sein. Man kann das in dieser großartigen Bild-Text-Biografie sehr gut nachvollziehen. Der französische Autor hält sich dabei angenehm mit Urteilen zurück, obwohl sich solche Einschätzungen bei London geradezu aufdrängen. Michel Viotte überlässt das Urteilen seinen Lesern. Diese können Londons Leben in recht kurzen, gut lesbaren und sehr informativen  Texten und vielen Bildern verfolgen. 

    Jack London lebte sein nicht langes Leben offenbar mit großem Optimismus und voller Selbstvertrauen, jedoch auch ohne Rücksicht auf mögliche Folgen seiner Lebensweise. Vielleicht hätte ihm sein kurzer Abstecher zu den Goldgräbern in Klondike eine Warnung sein sollen, denn schon da zeigte sich, dass er seine Belastbarkeit stark überschätzte. Aber das schien London nicht zu tangieren. Immer wieder begab er sich auf große Reisen, deren Strapazen ihn wohl nicht interessierten, deren Preis er jedoch später teuer bezahlen musste. Besonders seine Südseereise auf seinem Segler Snark brachte ihm auf Samoa  Entzündungen und Geschwüre, die nicht heilen wollten. 

    Nebenbei wollte er auch noch unbedingt Farmer sein, baute sich ein riesiges Haus, musste in dieser Zeit jedoch auch wieder dringend auf große Reisen gehen und unzählige Filmprojekte realisieren. Vielleicht stimmt es tatsächlich, dass jedem Menschen nur eine gewisse Menge an Lebensenergie zugeteilt wird, mit der man entweder zurückhaltend umgehen oder sie ungehemmt verbrauchen kann. Bei London war diese Lebensenergie in seinem vierzigsten Jahr verbraucht. Seine Asche liegt unter einem Stein seines kurz vor der Vollendung abgebrannten Hauses auf seiner Farm. 

    Über Londons Bücher erfährt man in diesem Band nur das Nötigste. Es geht dem Autor vielmehr um das Leben (oder die vielen Leben) des Jack London. Die Bildauswahl ist nicht nur großzügig, sondern auch informativ. Da viele Porträts von London gezeigt werden, kann man sich so auch einen gewissen Eindruck von seinem Wesen machen. 

    Am Rande sei bemerkt, dass mich eine Fotografie dann doch etwas verwirrt hat. Sie zeigt Kalifornier an Deck eines Seglers, der sie nach Alaska bringen sollte, wo sie dann ins Land des Goldes reisen wollten. Auf dem Foto sieht man jedoch eine Tanzveranstaltung an Deck mit zahlreichen Frauen. Irgendwie hatte ich mir diese Klientel anders vorgestellt. 

    Dieser biografische Band zeigt sehr  informativ das kurze und ruhelose Leben von Jack London in vielen recht persönlichen Fotografien, mit denen es möglich wird, sich diesen ungewöhnlichen Mann in seiner Welt vorzustellen. Sehr beeindruckend. 
  15. Cover des Buches Eric Carles Welt der Tiere (ISBN: 9783836963077)
    Eric Carle

    Eric Carles Welt der Tiere

    (1)
    Aktuelle Rezension von: Kinderbuchkiste

    Auf euch wartet ein einzigartiger,

    großartiger Künstlerschatz

    Voller tierischer Gestalten und Inspirationen

    "Wer Kunst erschafft,

    soll frei und bereit sein, zu malen,

    was immer er will" (Zitat Eric Carle)

    Eric Carle ist der Meister der Collagen-Illustration. Zeitlebens war ihm daran gelegen anderen seine künstlerische Gestaltungsweise näherzubringen und zu inspirieren es ihm gleich zu tun.

    Wenn man ihn bei der Arbeit und in Begegnungen mit Kindern (aber auch Erwachsenen) beobachtet hat, dann spürte man sofort seine Liebe zu jedem.

    Er war ein unglaublich weltoffener Mensch, bei dem man merkte, dass er Menschen liebte.

    Es gibt Künstler, die wirken im stillen "Kämmerchen" und es gibt (gab) Eric Carle, dessen Mission es war Menschen, insbesondere Kinder für Formen, Farben, die Gestaltung von Bildern und anderen Dingen zu begeistern.

    Wie er mit den Kindern interagierte, wie er sie malen und mit Farben und Formen experimentieren ließ, wie er ihnen zeigte, wie ein Buch entsteht und ihnen vermittelte, dass jeder ein Gestalter sein kann, war so unglaublich toll.

    Nicht zuletzt hat er uns ein Museum hinterlassen, dass mehr als eine Bildergalerie ist. Es ist ein Raum des Gestaltens geworden, der so viel tolle Ausstellungen und Workshops anbietet. Leider ist dieser einzigartige Ort in Amerika und nicht bei uns in Deutschland.
    Doch wir haben einige Bücher, wie dieses hier, die im Gerstenberg Verlag erscheinen und uns Erwachsenen genauso wie Kindern zum Schauen, Staunen und Nachmachen einlädt. Es ist unglaublich, welche tierische Vielfalt Eric Carle abgebildet hat. Und es ist so toll, wie man sich nach seinem Tod die Mühe gemacht hat in seinen Werken zu stöbern, um dieses Buch zu gestalten, dass neben vielen tierischen Darstellungen auch Schaffensprozesse, Skizzen und Erinnerungen mit Zitaten beinhaltet.
    Es ist, als würde er uns selbst durch sein Buch führen, uns von seiner Arbeit erzählen. Bei allem, was wir hören, ist es nicht nur Information, sondern auch Inspiration. Er erzählt mit so viel Leichtigkeit, dass man wirklich das Gefühl hat, man könnte auch so tolle Bilder erschaffen.
    Ich glaube, man kann gar nicht anders, als selbst zu Papier, Farben, Stift und Schere zu greifen, um es ihm gleich zu tun.
    Es macht aber auch einfach großen Spaß durch das Buch zu blättern, um alles zu entdecken. Ob Maulwurf, Affe, Stachelschwein, Schnabeltier oder sein Lieblingstier, die Katze, jede "Zeichnung" spricht zu einem.

    Natürlich findet man im Buch auch einige bekannte Figuren, wie seine Lieblingsfigur, die Raupe Nimmersatt oder das Seepferdchen, den Elefanten, das Glühwürmchen oder dem Bären. Sie alle einmal isoliert und nicht im Kontext einer Geschichte zu sehen und auch den Skizzenverlauf dazu zu sehen ist wirklich eine neue, inspirierende Erfahrung.
    Von Zeit zu Zeit gibt es nicht nur Seiten zum Umblättern, sondern auch zum Ausklappen, sodass ein großes Panoramabild vor einem liegt, das noch einmal mehr begeistert. Das Buch ist voller Überraschungen, inhaltlich, wie gestalterisch, denn es erwarten euch auch so viele unveröffentlichte Bilder. Was alle eint, sie sind zeitlos, voller gestalterischer Freiheit, Ausdrucksstärke und Inspiration. Sie bringen uns Farbwelten näher, die einzigartig und nicht reproduzierbar sind, weil die Farben ineinanderfließen und Strukturen haben, die je nach Material ihre Wirkung beeinflussen.
    Dieses wirklich opulente Werk, das mit tatkräftiger Unterstützung der Mitarbeiter des Eric-Carle-Museums entstanden ist, ist ein wahrer Schatz.
    Für alle, die Eric Carls Bücher und Figuren lieben und alle, die sie kennenlernen möchten.
    Taucht ein, in eine Welt voller Farben, Strukturen, Tiere, Geschichten und besonderen Überraschungen. Lasst euch verzaubern, ein Lachen ins Gesicht zaubern und inspirieren.

  16. Cover des Buches Astrid Lindgren (ISBN: 9783654604008)
    Birgit Dankert

    Astrid Lindgren

    (3)
    Aktuelle Rezension von: Wedma

    Diese Kurzbiographie Astrid Lindgrens habe ich ganz gern gehört, viele spannende Dinge über die berühmte Kinderbuchautorin erfahren und kann dieses Hörbuch gut weiterempfehlen.

    Klappentext beschreibt dieses Werk treffend.: „Astrid Lindgren war bereits zu Lebzeiten eine Legende. Doch der Erfolg ihrer Bücher und die zahllosen Ehrungen, die ihr zuteil wurden, drohen den Blick auf Leben und Werk dieser außergewöhnlichen Frau zu verstellen. Ein gutes Jahrzehnt nach dem Tod der weltberühmten Autorin legt die Kinderbuch-Expertin Birgit Dankert nun eine aktuelle Biographie vor. Sie zeigt ein differenziertes Bild Astrid Lindgrens, die Trost und Zuversicht in ihren literarischen Entwürfen einer glücklichen Kindheit suchte und lebenslang für Kinderrechte, Frieden und Gerechtigkeit eintrat. Die Darstellung erlaubt eine umfassende Neubewertung Lindgrens, lässt aber auch den Siegeszug der genialen Kinderbücher und ihrer medialen Umsetzungen in neuem Licht erscheinen. Die erste Hör-Biographie über die große Schwedin!“

    Das Hörbuch stellt die ungekürzte Ausgabe dar und läuft knapp 2,5 Stunden, was 320 Seiten der gebundenen Ausgabe entspricht.

    Man erfährt das Wesentliche über das Leben der Autorin. Das Beste ist, dass diese Biographie kein bloßes Sammelsurium an Informationen ist. Birgit Dankert interpretiert bestimmte Wendungen, liefert plausible Erklärungen für die eine oder andere Entwicklung im Leben der Autorin. Sie lässt auch kritische Stimmen der Leser auftauchen, die nicht viel mit Lindgrens Büchern anfangen konnten. Das einzige ist, dass man da nicht unbedingt warm mit Astrid Lindgren als Person wird. So ging es mir. Aber gut, das muss vllt auch nicht.

    Das Buch ist gekonnt geschrieben, sinnvoll strukturiert. Der Stil ist schlicht und ergreifend.

    Schön, dass diese Biographie von zwei Erzählern präsentiert ist. Julie Vollmer und Thomas Krause lesen sehr gut. Angenehme, professionell ausgebildete Stimmen, die das Werk mit ihrer Darstellung bereichern.

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