Bücher mit dem Tag "lehrer-schüler-beziehung"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "lehrer-schüler-beziehung" gekennzeichnet haben.

18 Bücher

  1. Cover des Buches Weil ich Layken liebe (ISBN: 9783944668482)
    Colleen Hoover

    Weil ich Layken liebe

     (3.933)
    Aktuelle Rezension von: Skye-reads-books

    Beinahe, ja wirklich beinahe, hätte ich nach den ersten 30 Seiten aufgehört, diesen Roman zu lesen. Damit hätte ich mehr als nur einen schönen Liebesroman verpasst. Ich hätte eine wirklich rührende Geschichte über das Leben selbst weggelegt und wäre nie eines Besseren belehrt worden.

    Will und Layken sind füreinander bestimmt. Klingt kitschig? Ist es auch. Aber in dieser Wahrheit liegen so viele kleine Wahrheiten. Über die Liebe das Leben, den Schmerz, den das Leben unweigerlich mit sich bringt und die Poesie als wichtiger und essenzieller Teil dessen. Denn Layken und Will können nicht zusammen sein. Doch ihr Leben ist vom ersten Moment unzertrennlich miteinander verbunden. Allerdings hat ein dunkles Schicksal andere Pläne. Eine Coming of Age Liebesgeschichte aus der Feder von Colleen Hoover, die wirklich emotional und wundervoll geschrieben ist.

    Zunächst dachte ich, wie gesagt, ich würde das Buch einfach zur Seite legen, es als 1-Sterne-Trash abstempeln und einfach darüber hinwegkommen, dass ich vielleicht mit falschen Vorstellungen an die Sache rangegangen bin. Aber irgendwie hat es mich dann doch in seinen Bann gezogen. Die Schreibweise, mit der Colleen Hoover mich mal wieder in den Bann gezogen hat. Aber eben auch die Geschichte als solche. Denn selten habe ich ein solche Verbundenheit zu den Charakteren AUFBAUEN können. Sie war nicht da, nicht so plötzlich, wie man es eben oft in gewissen Romanen hat. Nein. Ich musste mich erst einmal mit allen auseinandersetzen, um jeden einzelnen zu verstehen (außer vielleicht Javi aber ein Arschloch muss es ja mindestens geben). Ich musste mich erst einmal an die vielen Poetry Slams gewöhnen. Und ich kann nur empfehlen, diese auch wirklich in ihrer Gänze auf sich wirken zu lassen. Das kann schmerzhaft und sehr intensiv sein, ist aber jedes Wort, jede Sekunde wert.

    Auch, dass dieser Roman viel mehr über das Menschsein aussagt, als man es ihm vielleicht zunächst eingestehen will, hat mich schlussendlich überzeugt. Es sind auch die kleinen Geschichten in dem Großen und Ganzen, die kleinen Side-Storys über Freundschaft, die manchmal so viel tiefer geht, so viel tiefer, als es den Anschein hat.
    „Grenzen sind dazu da, um sie zu erweitern.“ Dieses Zitat von Laykens Mutter beschreibt vielleicht ganz gut, worum es geht. Worauf es ankommt. Und ich will nicht spoilern. Aber sie hat auch einen ganz besonderen Stellenwert, sie trägt diese Geschichte mit der unendlichen Liebe zu ihren Kindern.

    Denn wenn man eins lernt, dann, dass Liebe so viel mehr ist, als „verliebt“ sein. Selbst 1000 Slams könnten vermutlich nicht diese ganze Bandbreite abbilden. Aber dieser Roman macht schon mal einen großen Schritt, gibt einen groben Rahmen über all die Nuancen, die Formen und Farben und all die Emotionen, die in „der Liebe“ unweigerlich enthalten sind.

    Für mich unglaublich lesenswert und ich freue mich auf die beiden Bände, die noch folgen. 

  2. Cover des Buches Spieltrieb (ISBN: 9783641242749)
    Juli Zeh

    Spieltrieb

     (422)
    Aktuelle Rezension von: Joxanna

    Mein erstes Buch von Juli Zeh und damit kein guter Einstieg für diese Autorin.

    Sprachlich ist Spieltrieb ein Meisterwerk. Juli Zeh wirft mit Fremdwörtern um sich, dass ich anfangs nicht mit dem Googeln nachgekommen bin. Nach den ersten 50 Seiten habe ich aufgegeben und meistens einfach drüber weggelesen.

    Der Klappentext verspricht einen Inhalt, der von Spannung geprägt ist, stattdessen wird das Leben der Protagonisten ausführlich behandelt und von Spannung fehlt fast jede Spur.

    Erst ganz zum Schluss wird es doch noch richtig interessant, die letzten 100 Seiten habe ich dann doch ziemlich verschlungen.

    Insgesamt geht es im Buch um die verworrenen Ansichten unserer Gesellschaft, Macht, Abhängigkeiten, Liebe, Depressionen, das Verstecken hinter Masken und so weiter.

    Ob ich noch ein Buch von Juli Zeh lese, wird sich zeigen. Bei diesem Buch bleibt ein fahler Nachgeschmack und ich frage mich, ob dich das Durchhalten gelohnt hat. 

    Dennoch muss ich zugeben, dass sich manche Gedankenzüge in mir durch dieses Buch verrückt wurden. 

  3. Cover des Buches Deine Worte in meiner Seele (ISBN: 9783736310520)
    Brittainy C. Cherry

    Deine Worte in meiner Seele

     (577)
    Aktuelle Rezension von: Reading_Love

    ~ KLAPPENTEXT ~

    Ich hatte nicht vor, mich in ihn zu verlieben, als ich nach Wisconsin kam. Ich hatte weder geplant, in Joe's Bar zu stolpern, noch mich Hals über Kopf in Daniels Musik zu verlieren. Ich hatte ja keine Ahnung, dass allein seine Stimme all meine Sorgen wenigstens für einen kurzem Moment vertreiben könnte. Ich wusste nicht, dass sich so das Glück anfühlt.

    Unsere Liebe war mehr als nur Leidenschaft. Es ging um Familie. Um Verlust. Um das Gefühl, wieder lebendig zu sein. Unsere Liebe war verrückt und schmerzhaft. Sie bestand aus Lachen und Weinen.

    Sie war wie wir. Und allein deshalb werde ich es niemals bereuen, dass ich mich in meinen Lehrer verliebt habe!


    ~ AUTORIN ~



    Brittany C. Cherrys erste große Liebe war die Literatur. Sie hat einen Abschluss der Carroll Universität in Schauspiel und Creativ Writing und schreibt hauptberuflich Theaterstücke und Romane. Sie lebt mit ihrer Familie in Milwaukee, Wisconsin.


    ~ MEINUNG/ FAZIT ~

    Mir wurde viel von diesem Buch vorgeschwärmt. Es sei so toll und vor allem sei es anders, als das was man von Liebesromanen gewöhnt ist. Ich habe mich also neugierig machen lassen und das Buch natürlich in Angriff genommen. Ich kann euch sagen, dieses Buch hat mich fertig gemacht!

    Brittany C. Cherry zaubert hier nicht nur eine einfache Liebesgeschichte aufs Papier. Nein, sie hat die Geschichte so verpackt, dass der Leser wahrhaftig mit und vor allem durchgehend mit Emotionen überschüttet wurde. Man fiebert also von der ersten bis zur letzten Seite mit. Von tragischem Unglück bis hin zum Glück und der Liebe ist also alles dabei. Ihr leichter und lockerer Schreibstil verleiht der Geschichte noch mehr Tiefe. Es sind sehr schöne Textstellen, die wirklich tiefgründig sind und einem unter die Haut gehen. Ich selber musste das Buch mehrmals mal für 5 Minuten aus der Hand legen, um erst mal wieder runter fahren zu können. Die Figuren waren ebenfalls sehr gut hervorgehoben und beschrieben, vor allem aber sehr sympathisch und gefühlvoll. Jede einzelne auf ihre Art und Weise. Und nicht zu vergessen den gewissen Kick an Humor bekommt man hier auch noch oben draus, der den Leser auch mal zur Abwechslung schmunzeln lässt.

    Im Großen und Ganzen, einfach ein grandioses Buch. Und es ist tiefgründiger, als jede andere Liebesgeschichte die ich bisher gelesen habe. Von mir gibt es hier eine klare Leseempfehlung! Und es ist eines meiner Highlights für dieses Jahr.



  4. Cover des Buches Frühlings Erwachen (ISBN: 9783872911728)
    Frank Wedekind

    Frühlings Erwachen

     (341)
    Aktuelle Rezension von: Ann-Sophilius

    Scham und Engstirnigkeit. Wie dies im Zusammenhang mit den pubertären Veränderungen des Körpers und die diesbezügliche Offenheit der Bezugsperson (meist Eltern) eine besonders wichtige Rolle spielt, wird in diesem Werk von Frank Wedekind sehr eindrücklich erklärt. Hätte die Mutter der Tochter doch erklärt, wie Kinder gezeugt werden, anstelle mit blumigen Begriffen um sich zu werden, wäre der Sohn doch nicht an seinen Schulnoten zugrunde gegangen,  hätten die Lehrer und Eltern ihn besser unterstützt, so hätte er vor lauter Versagensängsten sich nicht das Leben genommen und der paradoxe Kampf des Melchior mit den Lehrmeistern, welche einer wahren Argumentation völlig aus dem Weg gehen, ohne sich auch nur einmal auf die Sicht eines jungen Erwachsenen einzulassen, der auf der Suche nach sich Selbst ist und sich gerade völlig neu entdeckt. Zwischen diesen Seiten steckt unglaublich viel (traurige) Wahrheit. 

  5. Cover des Buches Losing it - Alles nicht so einfach (ISBN: 9783802593642)
    Cora Carmack

    Losing it - Alles nicht so einfach

     (793)
    Aktuelle Rezension von: Nalahriel

    "Losing It - Alles ist nicht so einfach" ist eine humorvolle und charmante Liebesgeschichte, die das Herz berührt und den Leser zum Lachen bringt.

    Die Geschichte folgt Bliss, einer jungen Frau, die entschlossen ist, ihre Jungfräulichkeit zu verlieren. Als sie Garrick, ihren attraktiven und charismatischen Theaterdozenten, trifft, geraten ihre Pläne jedoch ins Wanken. Die Chemie zwischen den beiden ist spürbar, und ihre unbeholfenen Annäherungsversuche sorgen für viele amüsante Momente.

    Cora Carmack hat einen mitreißenden Schreibstil, der den Leser mitten ins Geschehen zieht. Die Dialoge sind spritzig und voller Witz, und machen das Lesen angenehm.

    Obwohl die Handlung einige vorhersehbare Elemente enthält und gelegentlich in Klischees abdriftet, gelingt es Carmack, die Geschichte frisch und unterhaltsam zu halten. Die Charaktere sind lebendig und vielschichtig, und ihre Entwicklung im Laufe des Romans ist glaubwürdig und berührend.

    Insgesamt ist "Losing It - Alles ist nicht so einfach" eine herrlich leichte Lektüre, die perfekt für Fans von romantischen Komödien ist. Mit seiner Mischung aus Romantik, Humor und Herzschmerz verdient dieses Buch definitiv vier von fünf Sternen.


  6. Cover des Buches Meine dunkle Vanessa (ISBN: 9783328108986)
    Kate Elizabeth Russell

    Meine dunkle Vanessa

     (273)
    Aktuelle Rezension von: Theblackswan

    Wow, das ist ein Buch, das bestimmt noch lange in mir nachhallen wird. Ich konnte nicht viel am Stück lesen, ich musste immer wieder Pausen machen und das gelesene sacken lassen, mit Vanessa lernen und fühlen. 

    Was mich an Lolita einfach nur angeekelt hat, hat mich hier mit so viel Mitgefühl und Nuance ausgefüllt. Das Buch ist wirklich in ganz starker Konversation mit Lolita - sowohl auf der Metaebene des Buches, als auch direkt im Plot - und wenn es hier auch um Gaslighting, Grooming und Manipulation geht, wird es hier anders angefasst. Vor allem, weil hier die Medien eine große Rolle spielen und wie sie durch Framing zur Rezeption von Themen beitragen. Es zeigt, dass nicht immer alles schwarz und weiß ist und das Dinge, die falsch sind für Menschen trotzdem grau sein können. 

    Es zeigt aber auch ganz konkret, welche Mechanismen dazu führen, dass diese Dinge grau sind. Strane groomt sie vor allem durch Abgrenzung zu ihren Peers, teilweise scheint er aber auch nicht aus seiner Haut zu können und Dinge nicht bewusst zu tun (er ist trotzdem ein Arschloch, das ist nicht diskutabel, es gibt der Geschichte nur viele Nuancen). Er macht sich selbst schlecht, lässt ihren normalen Lebensverlauf vor ihren Augen verschwimmen und verändert damit ganz bewusst, wie sie die Situation einordnet. Gleichzeitig macht er sie wie Humbert Lolita zur Komplizin seiner Straftaten und das ist vielleicht der traurigste Faktor. 

    Am faszinierendsten fand ich, Vanessa durch ihre Gedanken zu folgen, wie Strane sie verändert hat. Manchmal hört man ganz klar, welche Stimme die von Vanessa ist und welche die einstudierte von Strane. Sie weiß, was falsch ist und kann es dennoch nicht abschütteln. Sie muss sich mit ihren Rechtfertigungen selbst schützen und durch diesen Fakt entwickelt man eine ganz andere Empathie für Opfer. Denn jedes Opfer hat eine eigene Geschichte und wird diese so auslegen, wie es für die eigene Heilung / den Selbstschutz richtig ist. Die Erzählstimme von Vanessa ist so geprägt von Strane, dass sie lange nicht weiß, wer sie ohne ihn ist und das macht es so traurig. Sie ist hin- und hergerissen weil er sie konditioniert hat und sie tief in sich weiß, was falsch ist. Sie kennt ihr "erwachsenes" Ich nur durch seine Augen und damit hat er sie gefügig gemacht. In gewisser Weise erinnert mich ihre Erzählstimme an "Girl A". 

  7. Cover des Buches Der Wald ist Schweigen (ISBN: 9783492309516)
    Gisa Klönne

    Der Wald ist Schweigen

     (143)
    Aktuelle Rezension von: abuelita
    Idylle im Bergischen Land – ein einsames Forsthaus, ein Aschram, viel Wald und Ruhe. Aber dann findet die junge Försterin Diana mitten im Wald auf einem Hochsitz eine Leiche, von der nicht mehr viel übrig ist…

    Kommissarin Judith Winter, die seit zwei Jahren an einer schrecklichen Erinnerung leidet – und sich nicht helfen lassen will – bekommt hier ihre letzte Chance. Leider muss sie mit Kollege Manfred ermitteln, mit dem sie – und umgekehrt herum auch – so gar nicht zurechtkommt. Es passieren also Fehler und Judith wird beurlaubt.

    Da Judith davon überzeugt ist, dass die Lösung im „Sonnenhof“ – dem Yoga-Aschram liegt – ermittelt sie auf eigene Faust weiter.

    Mal was Neues – eine Ermittlerin, die bereits am Ende ist …warum und wieso erfährt der Leser erst nach und nach. Das ist sehr glaubhaft dargestellt und ich persönlich fand es auch interessant. Es gibt aber sehr viele Personen und man muss schon ein wenig aufpassen, um den Faden nicht zu verlieren, vor allem, da die Schauplätze auch häufig wechseln.

    Leider war mir etwas zu früh klar, wer denn nun der Mörder sein sollte, auch von dem zweiten, länger zurückliegenden Mord. 

    Dass die Ermittler doch noch zueinander finden, mag den Leser erfreuen- den Chef der beiden weniger. Ich bin schon gespannt wie es weitergeht…



  8. Cover des Buches Atemnot (ISBN: 9783863960643)
    Ilsa J. Bick

    Atemnot

     (153)
    Aktuelle Rezension von: Kitty_Catina
    Jenna ist sechzehn und hat in ihrem Leben schon viel erlebt. Ihr Vater ist ein Neurotiker, ihre Mutter Alkoholikerin und ihr einziger Halt, ihr Bruder Matt, ist im Irak. Nach einem Aufenthalt in der Psychiatrie beschließen ihre Eltern, sie wieder auf die Schule zu schicken. Dort lernt sie den attraktiven Chemielehrer Mitch Anderson kennen, der sofort merkt, dass auf ihr eine Last liegt und sich um sie kümmert.

    Mir fällt es noch immer schwer, dieses Buch so zu beschreiben, dass es ihm auch gerecht wird und trotzdem will ich es hiermit versuchen.
    Erstmal zum Schreibstil der Autorin. Dieser ist sehr einfach gehalten und dennoch passt er perfekt zum Buch, denn hier erzählt die Protagonistin selbst ihre Geschichte einem Kommissar namens Bob, der sie ganz am Anfang des Buches aus einer misslichen Lage befreit hat, von der man vorerst aber nicht erfährt, was geschehen ist.
    Wie man denken könnte, geht es bei der Geschichte um eine Schüler Lehrer Beziehung, die nicht sein darf. Doch weit gefehlt, denn es geht um viel mehr. In erster Linie geht es nämlich um die Gefühle einer Jugendlichen, um ihre inneren Dämonen und um das sinnbildliche Ertrinken, einer Metapher dafür, wie kaputt die Seele eines Mensch eigentlich sein kann. Dabei ist der Roman eher ruhig, ohne große Spannung, dafür aber sehr tiefgründig und melancholisch und selbst das Ende ist nicht dieses "und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage". 
    Jenna ist ein Außenseiter, was man schon am Anfang sehr schnell mitbekommt und ihr fällt es schwer, mit der Welt um sich herum klar zu kommen. Sie ist gebrochen und man merkt ihr ihre Traurigkeit an, wenn man zwischen die Zeilen sieht. Sie war mir weder sympathisch, noch unsympathisch, sondern jemand, den es eher zu verstehen gilt, als zu mögen. Mr. Anderson hingegen ist ein sehr angenehmer Charakter, den ich von Anfang an mochte. Wer hätte nicht gern einen so verständnisvollen und hilfsbereiten Lehrer!? Jennas Eltern, vor allem ihre Mutter taten mir mehr leid, als dass ich sie nicht mochte. Warum sie sich so verhalten, wie sie es tun, versteht man erst im Laufe der Geschichte und lässt noch einmal ein ganz anderes Licht auf sie fallen. Trotzdem kann und darf man ihr Verhalten nicht gut heißen.
    Alles in Allem hat Ilsa J. Bick aber alle Charaktere sehr gut geschrieben und durchdacht. Man merkt, dass sie selbst Kinder- und Jugendpsychiaterin ist, denn sie hat wirklich Ahnung von dem, was sie da schreibt.
    Ich mochte dieses Buch wirklich sehr. Nicht nur dass ich "kaputte" Charaktere und melancholische Geschichten mag, die Autorin hat es auch noch geschafft, hier beides so realistisch zu verstricken, dass es Spaß gemacht hat, diesen Roman zu lesen. Ich bin mir auch sicher, dass mir die Geschichte noch lange im Gedächtnis bleiben wird. 
  9. Cover des Buches Der Himmel über Quickborn: Roman (ISBN: 9781548212742)
    Kirstin Messerschmidt

    Der Himmel über Quickborn: Roman

     (13)
    Aktuelle Rezension von: SweetSmile

    Zum Inhalt:

    Seit sie denken kann leidet die 15-jährige Olivia "Liv" Ballato an unkontrollierbaren Wutausbrüchen. Ihr Temperament macht sie zur Außenseiterin. Gegen die Einsamkeit unterhält Liv eine imaginäre Liebesbeziehung mit dem Rockstar Kurt Cobain. Als die Familie von der Großstadt ins dörfliche Quickborn umzieht, wird Livs Dasein schier unerträglich: Ein wütender Teenager zwischen Schweinebauern, Dorfnazis und neureichen Snobs. Und dann stribt auch noch Kurt. Es gibt für Liv nur einen einzigen Grund noch am Leben zu bleiben: Ihren Lehrer Marc. Zwischen Liv und dem zwanzig Jahre älteren Mann entwickelt sich eine geheime Liebe.


    persönliche Wertung:

    "Der Himmel über Quickborn" hat mich mit seinem Klappentext auf sich aufmerksam gemacht. Ein Buch, in dem Kurt Cobain eine wichtige Rolle spielt musste ich einfach lesen! Außerdem finde ich auch dieses Lehrer - Schüler - Ding ganz interessant. Ich war also sehr gespannt auf diese Geschichte. :)

    Schön finde ich hier die relativ kurzen Kapitel. Gerade am Buchmesse-Wochenende, als ich dieses Buch gelesen habe, waren sie einfach perfekt. Sie gaben mir die Chance, immer mal wieder ein paar Seiten (ein kurzes Kapitel) zu lesen, ohne dann irgendwo mittendrin aufhören zu müssen. Das war sehr angenehm und hat mich sogar animiert mehr zu lesen - immer mal ein Kapitel in meinen vollen Tagesablauf zu quetschen, wo sonst eigentlich keine Lesezeit gewesen wäre.

    Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die lockere Art passte sehr gut zur Geschichte. Die Probleme von Jugendlichen wurden nach meinem Empfinden sehr gut dargestellt. Die schnelle Veränderung von Gefühlen und der schwierige Weg, in einer neuen Umgebung anzukommen, sind typisch für die Teenagerzeit. Autorin Kirstin Messerschmidt hat dies in ihrem Buch wirklich gut umgesetzt.

    Liv ist ein sehr interessanter Charakter. Sie ist eine junge Frau mit Ecken und Kanten, die bei ihr wahrscheinlich sogar mehr ausgeprägt sind, als bei vielen anderen Mädchen ihres Alters. Die Autorin schafft es mit ihren Worten sehr schnell eine Verbindung zwischen der Protagonistin und dem Leser aufzubauen. Ich konnte mich sehr schnell in ihre Gefühlswelt einfühlen und dass obwohl ich nicht wirklich viel mit Liv gemeinsam habe. 

    Besonders spannend fand ich persönlich ja ihre imaginäre Beziehung zu Kurt Cobain. Viele würden sie wahrscheinlich für verrückt halten, wenn sie davon erfahren. Ich hingegen finde es toll und kann super gut verstehen, dass man manchmal einfach eine andere, bessere Welt braucht um aus dem Alltag zu entfliehen. Dass sie sich in Kurts Arme träumt, was soll ich sagen, ich kann mir weitaus schlimmere Sachen vorstellen. ;)

    Und dann ist da noch Marc, er ist so ganz anders, als man sich einen Lehrer vorstellt und auch ich habe ihn gleich besonders gefunden. Die Annäherungen zwischen den Beiden wurden sehr gut beschrieben, obwohl sie für meinen Geschmack noch etwas ausführlicher hätten sein können. An diesem Punkt hat mir in der Geschichte dann doch etwas der Tiefgang gefehlt.

    Im Laufe des Buches gab es Wendungen, welche ich schon vorher erahnen konnte, aber auch einige, vor allem gegen Ende, die mich absolut überraschen konnten. Und auch wenn das Ende der Geschichte nicht so ganz nach meinem Geschmack war, so rundete es das Buch doch wirklich gut ab. Und es hat mich länger darüber nachdenken lassen, als wenn es wie erwartet geendet hätte.

     

    Fazit: 

    Alles in allem konnte mich die Geschichte wirklich überraschen. "Der Himmel über Quickborn" ist ein locker, luftiges Jugendbuch mit vielen Situationen zum Schmunzeln. Schön finde ich, dass es trotz des eher leichten Stiles auch ernstere Themen anspricht. 

  10. Cover des Buches Teach me hunger, Mr. King: Gay Romance (ISBN: 9781790425082)
    Ray van Black

    Teach me hunger, Mr. King: Gay Romance

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Diamonds_Pain_Darkness

    Ein neues Leben - das wünscht sich Mr. King als er an das neue Internat für reiche Kids kommt. Dumm nur, denn er rasselt schon am ersten Tag mit Kyle zusammen, dem es eine Freude ist, Menschen zu zerstören.

    Sex und Spiel, den Begriff hat der Sprössling aus reichem Hause für sich geprägt. Da kann es natürlich nicht angehen, dass der neue Lehrer keine Unterschiede zwischen den Kids macht und Kyle vorführt.

    Eine explosive Mischung zwischen beiden Parteien braut sich zusammen, womit beide Männer so niemals gerechnet haben.


    Und ich ehrlich auch nicht. Das Buch verspricht erotische Stunden zwischen Drama und vielen Gefühlen. Dabei besticht der lockere Schreibstil. Die Kost, nunja - die hat es in sich. Kyle ist minderjährig und hat etwas mit seinem Lehrer. Die Konstellation ist von Anfang an zum scheitern verurteilt. 

    Mir hat es extrem gut gefallen, wenn ich an vielen Stellen auch schlucken musste. Das Buch ist definitiv nicht für zwischendurch und auch keineswegs leichter Tobak.

    Empfehlen kann ich es dennoch sehr.

  11. Cover des Buches Sternschnuppenstunden (ISBN: 9783734850073)
    Rachel McIntyre

    Sternschnuppenstunden

     (147)
    Aktuelle Rezension von: Elisa_Unique

    Inhalt

    Lara hat es nicht leicht. In der Schule wird sie gemobbt und keine Freunde. Unverhofft hilft ihr ein gut aussehender Lehrer. Bald muss sie feststellen, dass sie sich Hals über Kopf in ihn verliebt hat. Bald lässt er sich auch die Schülerin ein und riskiert nicht nur seinen Job, sondern auch seine und Laras Zukunft.

    Cover

    Das Cover ist schlicht und wirklich sehr niedlich gestaltet. Es hat mir auf Anhieb gefallen, da es den Schreibstil der Autorin sehr gut widerspiegelt. Der gesamte Roman ist in Form des Tagebuches von Lara geschrieben. Durch die leichten Abnutzungsspuren und auch den Einband, wirkt alles noch viel authentischer.

    Rezension

    Der Schreibstil ist einfach gehalten und passt perfekt zum Verhalten und Denken einer Schülerin. Man findest super leicht ins Buch hinein und auch in die Geschichte. Leider muss ich sagen, dass einige Handlungen und Szenen übertrieben sind. Es nimmt sehr viel verbotenes von dem Verhältnis weg und alles wirkt kindlich, leichtsinnig und unüberlegt. Sogar der männlich Protagonist Ben wirkt wie ein Teenager und nicht wie ein Erwachsener. Obwohl das Thema sehr interessant ist, finde ich, dass es zu locker rübergebracht wird. Wäre ich 10 Jahre jünger, würde ich es vermutlich deutlich besser finden und nur das Ende hassen.
    Nun finde ich jedoch das Ende sehr gut gelungen, da dieses realistisch dargestellt wird und auch die Situation nicht verherrlicht. Genau aus diesem Grund kann ich im gesamten dem Buch leider nur 3 Sterne geben. 

    Empfehlung 

    Generell würde ich das Buch nur empfehlen, wenn man auf diese typischen LehrerXSchülerin-Geschichten steht.

  12. Cover des Buches Tödliche Ferien (ISBN: 9783839221174)
    Matthias P. Gibert

    Tödliche Ferien

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Baerbel82

    Nach dem Tod seines Vorgesetzten und Freundes Paul Lenz war Thilo in ein tiefes Loch gefallen. Zwei Partner hatte er vergrault, es auf einen Rausschmiss abgesehen. Doch dann kam Pia…

    „Tödliche Ferien“ ist der erste Fall für die Kasseler Kommissare Thilo Hain und Pia Ritter. Es handelt sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?

    Eine Lehrerin und ihre Mutter werden brutal ermordet. Jede Menge Verdächtige, aber weit und breit kein Motiv. Erst ein Zufall bringt Thilo und Pia auf die richtige Spur.

    Matthias P. Gibert hat seinen neuen Krimi routiniert und mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Selbst wenn der Leser der Polizei immer einen Schritt voraus ist, wird dennoch Spannung aufgebaut - und gehalten.

    Es geht um eine verhängnisvolle Lehrer-Schüler-Beziehung, aber auch um Erpressung und Rache. Die Auflösung ist schockierend, aber absolut stimmig.

    Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Pia, die Neue, ist mir sofort ans Herz gewachsen. Und so fiebert man gerne mit ihr mit. Thilo und Pia, ein sympathisches Ermittlerduo, dem ich gerne wieder über die Schulter schauen möchte.

    Fazit: Gelungener Auftakt einer Serie um ein neues starkes Team, nicht nur für das nordhessische Publikum!

     

  13. Cover des Buches Rough Love (ISBN: 9783736309043)
    L. J. Shen

    Rough Love

     (140)
    Aktuelle Rezension von: seelenseiten

    Rough Love ist eine Novelle, die den Fokus eher auf die Erotik als auf eine tiefgründige Handlung setzt und die Sinners of Saint-Reihe ergänzt.

     

    Natürlich haben verbotene Beziehungen etwas an sich, denn das Verbotene ist immer reizvoll.

    Melody und Jamie jedenfalls haben erkannt, dass eine Schüler-Lehrerinnen-Beziehung schon was für sich hat.

    Aber auch negativen Seiten mit sich bringt…

     

    Ich meine es war klar, dass eine Geschichte über eine verbotene Schüler-Lehrerinnen-Beziehung viel Erotik beinhaltet, dennoch hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht.

    Dadurch kamen die Emotionen und persönlichen Schicksale nicht wirklich rüber und wirkten nur wie ein notwendiges Übel, um die Geschichte etwas dramatischer und interessanter zu machen.

     

    Diese Kurzgeschichte ist eine nette Ergänzung zur Hauptreihe, aber nicht L.J. Shens bestes Wert.

    Da kenne ich besseres von ihr.

    Wer dennoch Lust auf einen kurzweiligen Erotikroman hat, ist hier bestens aufgehoben.

  14. Cover des Buches Kinder im Netz globaler Konzerne (ISBN: 9783952432426)
    Judith Barben

    Kinder im Netz globaler Konzerne

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Peti48
    Warum werden die „Grundlagen für den Lehrplan 21“ in der öffentlichen Diskussion verschwiegen? Was darf die Bevölkerung nicht wissen? Warum wird behauptet, die bewährte Volksschule und ihre Lehrpläne seien nicht „modern“ und „zeitgemäss“? Warum wird der Klassenunterricht als Frontalunterricht bezeichnet und im Lehrplan 21 gar nicht mehr erwähnt? Warum wird Heinrich Pestalozzi nicht mehr erwähnt oder gar diffamiert? Warum ist das Schweizer Bildungsniveau seit Pisa 2012 ständig gesunken, obwohl der Lehrplan 21 noch gar nicht eingeführt wurde? Warum behaupten die Erziehungsdirektoren, mit dem Lehrplan 21 ändere sich praktisch nichts? Welche schwerwiegenden Folgen hat die Umstellung auf die „Kompetenzorientierung“ aufgrund der Erfahrungen in anderen Ländern? Auf alle diese Fragen und noch viele weitere Zusammenhänge und Hintergründe findet man im neuen Aufklärungsbuch "Kinder im Netz globaler Konzerne" über das Manipulationsinstrument Lehrplan 21 fundiert recherchierte Antworten samt Quellenangaben.
  15. Cover des Buches Tagebuch einer Verführung (ISBN: 9783442542352)
    Zoë Heller

    Tagebuch einer Verführung

     (25)
    Aktuelle Rezension von: ErbsenundKarotten
    Tagebuch einer Verführung ist bereits vor langer Zeit, nämlich schon im Februar 2007,als Taschenbuch im Goldmann Verlag erschienen. Es ist bereits der zweite Roman der Autorin Zoe Heller.

    Das Büchlein umfasst circa 288 Seiten, ist also ein schönes Buch “für zwischendurch“. 

    Der Klappentext verrät:

    Ein abgründiges Psychodrama um Obsession und Abhängigkeit. Vom ersten Tag, an dem Sheba Hart den Unterricht an St. Georg’s aufnimmt, ist Barbara Covett überzeugt, eine Seelenverwandte gefunden zu haben. Barbara, eine einsame, ältere Frau, sucht gezielt die Freundschaft der jungen Kollegin. Und als diese eine skandalöse Affäre mit einem ihrer Schüler beginnt, schlägt Barbaras Stunde. Sie kümmert sich rührend um Sheba, als alle anderen sich von ihr abwenden. Doch für diese Zuneigung zahlt Sheba einen hohen Preis ...

    Das Cover finde ich recht unspektakulär, sticht nicht besonders hervor, würde mich somit nicht zu einem “Cover-Kauf“ veranlassen. Wobei der leuchtend rote Apfel ja schon auf "Verführung" und "Versuchung" hindeutet, was wiederum doch recht geschickt gemacht ist.

    Naja, es soll sich ja hauptsächlich um den Inhalt drehen: Die Geschichte wird erzählt aus der Sicht von Barbara und hat mir sehr gut gefallen, ich fand auch die Erzählsprünge, von Gegenwart und Vergangenheit richtig gut umgesetzt und kam kein bisschen durcheinander.

    Auch ist die Geschichte zeitlos. Eine Affäre zwischen Lehrer/in und Schüler/in ist heute noch genauso ein Skandal, wie es schon vor Jahren ein Skandal war, was hoffentlich auch in Zukunft immer ein Skandal bleiben wird.

    Für mich persönlich ist die Vorstellung, eine Affäre mit einem (in meinen Augen) Kind (!)/Heranwachsenden/Jugendlichen unvorstellbar und ja, geradezu abartig. Ich hätte Sheba für ihr Handeln wirklich den Hals umdrehen können. Zuhause hat sie einen Ehemann und zwei Kinder “sitzen“ und sie tollt mit diesem Bubi rum.

    Auch ansich, sie wird von diesem Milchbubi von oben herab behandelt, er hat diese - doch eigentlich erfahrene - Frau total im Griff, sie ist ihm geradezu verfallen und absolut unterlegen. Neee….geht garnicht.

    Aber ich denke, auch darum geht’s ja in dem Buch…um Abhängigkeit….

    Genauso erschreckend ist die Besessenheit, die Barbara gegenüber Sheba an den Tag legt. Wirklich erschreckend, aber beim Lesen auch geradezu faszinierend und unvorstellbar. 

    Im Großen und Ganzen fand ich das Buch wirklich lesenswert. Es hat mich jetzt nicht vom Hocker gehauen, aber dennoch Eindruck bei mir hinterlassen.
    Wobei ich sagen muss, dass mich persönlich der Schreibstil der Autorin nicht wirklich in seinen Bann gezogen hat. Ich habe beim Lesen teilweise gemerkt, wie meine Gedanken immer wieder abgeschweift sind. Ich habe während dem Lesen überlegt, welches Buch ich als nächstes lese….Also wie gesagt, teilweise. An anderen Stellen wiederum, hat mich das Buch gefangen genommen.

    Ich würde das Buch dennoch weiterempfehlen, ganz einfach, weil ich kein vergleichbares kenne und die Geschichte wirklich lesenswert ist.
  16. Cover des Buches Die Kinder von Patras (ISBN: 9783852563435)
  17. Cover des Buches Wir bleiben, wenn wir gehen (ISBN: 9783748199106)
    Janne Schmidt

    Wir bleiben, wenn wir gehen

     (26)
    Aktuelle Rezension von: marasbuecher

    ich weiss ehrlich nicht wie ich die rezi anfangen soll denn ich liebe liebe liebe dieses buch so fuckin sehr das glaubt ihr garnicht ich hab es so oft schon gelesen und es wird nie langweilig und verliert wirklich niee an spannung und vorallem diese wendungen die ihr von der kurzfassung ja wisst begegnet sie jemanden der weiss was mit rose passieren wird und omg ich wurde bis zum ende hin so verwirrt auf positiver weise ich konnte wirklich bis zum ende einfach nicht herausfinden wer das sein könnte da es einfach fast jeder hätte sein können und das hat es sooo unnormal spannend gemacht weil ich so meine theorien hatte und ich immer wieder so „omg was“ momente hatte wenn meine theorien doch garnicht so waren obwohl ich soo sicher war das hat es soo spannend gemacht weil man musste es einfach unbedingt weiter lesen ich konnte es frrr einfach nicht aus der hand legen man konnte so gut mit sage mitfühlen und es gab echt vieele „omg was“ momente und in jedem dieser momente haben mich sage’s emotionen erreicht wirklich komplett erreicht ich war sauer habe tatsächlich auch geweint und war dann wieder glücklich dieses buch ist no joke so ein meisterwerk wenn ihr es noch nicht gelesen habt: lest es einfach ihr werdet es definitiv nicht bereuen deswegen gibt es eine 1000000%ige LESE EMPFEHLUNG


    mein instagram blogger account ist übrigens: @maras.buecher ^^

  18. Cover des Buches Der Wolkentrinker (ISBN: 9783498057145)
    Fritz J. Raddatz

    Der Wolkentrinker

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Heike110566
    Literaturwissenschaftler sind Menschen, die Bücher anderer Menschen, Schriftsteller genannt, analysieren. Wenn nun ein solcher Literaturwissenschaftler selber einen Roman schreibt, so ist dies zweifellos eine hoch interessante Angelegenheit. - Fritz J. Raddatz (geb. 1931) ist Literaturwissenschaftle (zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Buches: Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Uni Hannover) und er hat einen Roman geschrieben. Und was für einen! Raddatz ist in Berlin geboren, studierte an der Humboldt-Uni Berlin (Ost) Germanistik, Geschichte, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte. Danach war er in führender Position beim Verlag Volk und Welt der DDR tätig und siedelte Ende der 1950er Jahre in die BRD über, wo er beim Rowohlt-Verlag angestellt wurde. Später dann war er Journalist bei der Wochenzeitung "Die Zeit" und Autor zahlreicher Aufsätze und Sachbücher. - Tja, und dann: 1987 veröffentlichte er seinen ersten Roman. "Der Wolkentrinker". Ich wurde vor wenigen Tagen auf dieses Buch durch eine Leserrezension hier bei LovelyBooks aufmerksam, habe es mir gleich besorgt und nun auch gelesen. Ein guter Tipp gewesen. Erzählt wird die Geschichte eines jungen Berliners. Bernd ist 17 Jahre, lebt im amerikanischen Sektor Berlins. Es ist das jahr 1947. - Wie viele junge Menschen ist er verliebt in seine Lehrerin, einer 15 Jahre älteren attraktiven Frau. Was bei den meisten aber nur Liebesphantasien sind, seine Neigung zu Yvonne Bärenbach, so heißt die Lehrerin, wird Realität. Auf einer Klassenreise beginnt eine Liebesbeziehung zwischen den beiden. Alles dreht sich bei Bernd fortan nur noch um diese Frau, die er begehrt und bei der er sich geborgen fühlt. - Er, der seine Eltern frühzeitig verlor und bei seinen Großeltern aufwuchs, hat einen Menschen gefunden, mit dem er sich eins fühlt. - Das Yvonne verheiratet ist, tangiert ihn wenig. Er betrachtet sie als seine Frau. Das Abi besteht er, trotz er die letzten drei Jahre nicht am Matheunterricht teilgenommen hat und auch ansonsten sich eher durchschlängelte, mit Bestnoten. "Er erfickte sich das Abitur.", heißt es auf Seite 22 der rororo-Taschenbuchausgabe 1991. Zur Feier des Abiturs lädt ihn Yvonne zum Abendessen zu Dritt. Dabei erfährt Bernd sehr viel über das Vorleben von Yvonne und ihren Mann. Stephan, Yvonnes Mann, ist Jude, wurde von den Nazis fast zu Tode geprügelt. Sie ist Halbjüdin. Beide kämpften in Spanien auf Seiten der Internationalen Brigaden gegen Franco. Nach der Niederlage gingen sie nach Frankreich. Yvonne wurde interniert. Stephan, der einen tschchoslowakischen Pass hatte, nicht. Er holte sie aus der Internierung, indem er eine Heiratsurkunde fälschen ließ. Dadurch war sie auch Tschechoslowakin. Danach gingen sie gemeinsam als "Ehepaar" nach Südamerika. - Nun ist der Krieg zu Ende und sie wieder hier. Aber: immer weniger wohl fühlen sie sich im Westen, wo Alt-Nazis hofiert werden und wieder Stimme und Position bekommen. Sie teilen ihm mit, dass sie deshalb nach Ostberlin umziehen wollen. Bernd ist schockiert. Droht ihm doch "seine" Yvonne zu entgleiten. - Allerdings: eine positive Nachricht gibt es auch für Bernd, Stephan ist homosexuell. - Die Ehe der Bärenbachs steht nur auf dem Papier und ist da nicht mal echt. Stephan, von der Ausbildung her Literaturwissenschaftler, wird in Ostberlin Leiter eines Instituts zur Erforschung der Exilliteratur und bezieht mit Yvonne eine kleine Villa in Karlshorst. - Bernd beschließt in den Osten zu folgen. An der Humboldt-Uni nimmt er ein Studium für Geschichte und Kunstgeschichte auf und bekommt einen Aushilfsjob im Archäologischen Institut. - An der Uni ist er aber eher selten zu sehen. Stattdessen lebt er in den Tag hinein und für die Stunden mit Yvonne. Eines Tages wird Yvonne allerdings krank. So schwer, dass sie ins Krankenhaus muss. Er besucht sie dort. Seine Begeisterung für Yvonne sinkt auf den Nullpunkt. Diese kranke Frau da im Bett, ungeschminkt, unfrisiert, nicht schick angezogen, reizt ihn überhaupt nicht. Er ist angewidert, fühlt sich abgestoßen. - Er ruft Stephan an und gemeinsam treffen sich Yvonnes Mann und er sich an einem See. Dabei kommt es zu einen Unfall, Stephan droht zu ertrinken. Bernd rettet ihn. Und: er verliebt sich in den homosexuellen Stephan. Zwischen den beiden Männern beginnt eine erotische Beziehung. Bernd fühlt sich nun zu Stephan hingezogen. Er beichtet Yvonne, dass er mit Stephan geschlafen hat. Sie sagt ihm, dass sie dies vor kurzem auch gemacht hat, zum ersten Mal. - Für Bernd bricht eine Welt zusammen. Er fühlt sich betrogen, obwohl er selbst betrogen hat. Und dann kommt der Juni 1953, Zeit des sogenannten Volksaufstandes in der DDR. Bernd, der durchaus links denkt, ist bestürzt als er die sowjetischen Panzer erlebt, die versuchen die Situation unter Kontrolle zu bringen. Immer weniger sagen ihm die Zustände im Osten zu. - Am 17. Juni 1953 hat er sein Vorexamen. Er besteht es mit Eins und kurz darauf verteidigt er auch seine Dissertation erfolgreich. Er verläßt die DDR und damit auch Yvonne und Stephan. Ohne ein Wort nimmt er ein Taxi nach Westberlin. Sowohl inhaltlich als auch künstlerisch ist es ein sehr gelungener Roman. Der Autor kennt sich aus mit der Verwendung und der Wirkung rhetorischer Mittel. Gezielt nutzt er diese Fähigkeit. Gestaltet bewusst den Text. Durchgestaltet ihn. - Manchmal etwas zuviel des Guten aber. In dieser Häufung wirkt es an manchen Stellen überladen von Redemitteln. Konstruiert. Inhaltlich ist es ein ebenfalls weitestgehend gut durchdachter Plot. Die Handlungsfolge ist sehr spannend und interessant gearbeitet. Bernds suchen nach seinen Platz in der Welt. Sowohl in der privaten, der erotischen Welt, seiner kleinen Welt als auch in der großen Welt, die gekennzeichnet ist von dem zunehmenden Auseinanderwachsen der beiden deutschen Staaten und auch der beiden Teile Berlins. Allerdings: die Ereignisse um den 17. Juni 1953 werden hier sehr einseitig dargestellt. Der Autor geht auf die Normerhöhungen der DDR-Regierung und die miese Versorungslage in der DDR ein und bringt diese als DIE Ursachen für die Ausschreitungen ins Blickfeld. Völlig unterschlagen tut er, dass diese Ereignisse auch maßgeblich vom Westen unterstützt und gesteuert wurden, die miese versorgungslage auch durch den Weszen mitverursacht ist, denn der Schwindelkurs für DDR-Mark, Schiebereien und auch Menschen wie Bernd selber, die die Vorteile der DDR nutzten, sich in der DDR auf Kosten der Gesellschaft ausbilden ließen und dann in den Westen gingen, nur nahmen und nichts gaben, taten ihr Gutteil zu der Lage 1953 dazu- Raddatz verurteilt die Reaktion der DDR-Regierung auf die Ereignisse und auch den Einsatz der sowjetischen Streitkräfte. - Aber: wie würde es denn ausssehen, wenn in der BRD ein Generalstreik stattgefunden hätte und Menschenmassen Gefängnisbefreiungen durchgeführt hätten, Funktionäre und Polizisten ermorden würden und so weiter? - Der Generalstreik, der vom Westen und auch vom Autor für den Osten gutgeheißen, ist im Westen damals, genauso wie heute noch in der BRD, ebenfalls verboten. Streiks zur Durchsetzung politischer Forderungen ebenso. Die Bourgeoisie der BRD würde mit Sicherheit auch die schwersten Geschütze auffahren, wenn es zu einer solchen Situation käme. Und genauso wenn Gefängnisse erstürmt und Verbrecher befreit würden oder Funktionsträger des Staates und Mitglieder der Sicherheitskräfte von Demonstranten ermordet werden. - Kein Staat würde dies hinnehmen. - Zur Sicherung der staatlichen Ordnung hat die DDR ihre Mittel genutzt. - Nicht mehr und nicht weniger, grundsätzlich betrachtet. Das auch Raddatz da Geschichtsklitterung betreibt, hat mich dann etwas geärgert, denn ansonsten ist der Roman sehr historisch, also zeitbezogen realistisch. Ich erkläre mir dieses Manko bezüglich des 17. Juni 1953 damit, dass dies eventuell ein Zugeständnis war, damit sein Buch in Westdeutschland bei einem renommierten Verlag erscheinen konnte.
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