Bücher mit dem Tag "leipzig"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "leipzig" gekennzeichnet haben.

291 Bücher

  1. Cover des Buches Die Sturmschwester (ISBN: 9783442486243)
    Lucinda Riley

    Die Sturmschwester

    (874)
    Aktuelle Rezension von: elvira

    Teil 2 der ,Die sieben Schwestern‘-Reihe ist wunderschön. Hier begleiten wir Ally auf der Suche nach ihren Wurzeln. Sie muss sehr viel durchstehen und begibt sich nach einem Hinweis von Pa Salt nach Norwegen. Der Vergangenheitspart war grandios. Ich konnte gar nicht aufhören über Anna zu lesen. Auch sie muss vieles durchstehen. Mir kamen mehr als einmal die Tränen. Ebenso sind die Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart grandios. Alles hängt zusammen. Und auch die Symbolik der ,Sieben Schwestern‘ zeigt sich in diesem Buch. Die Autorin hatte etwas sehr großes geschaffen. So viel Recherche. So viel Liebe zum Detail. Insbesondere Ally hat mir gezeigt, wie stark sie in den Momenten der Schwäche ist.

    Fazit: Teil 2 steht Teil 1 in Nichts nach. Es ist genauso gut, emotional und spannend. Ganz viel Liebe für dieses Buch! 

  2. Cover des Buches Mieses Karma (ISBN: 9783499013362)
    David Safier

    Mieses Karma

    (5.083)
    Aktuelle Rezension von: Alinchen

    Kim ist Fernsehmoderatorin mit Leib und Seele. Für ihre Familie bleibt wenig Zeit. Die Ehe mit Alex ist am Ende, denn Kim fühlt sich zu Daniel Kohn, einem anderen Moderator, hingezogen. Zudem hat sie keine Zeit für Töchterchen Lillys Geburtstag, da am selben Tag der Deutsche Fernsehpreis verliehen wird, für den Kim (und auch Daniel Kohn) nominiert ist. Ausgerechnet an dem Tag stirbt Kim, weil ihr ein Teil der Weltraumstation an den Kopf fliegt. Doch sie wird widergeboren - ausgerechnet als Ameise, denn gutes Karma hat sie in ihrem Leben nicht gesammelt. Nun erst merkt sie, dass sie insbesondere ihre Tochter nicht im Stich lassen möchte und versucht, gutes Karma zu sammeln. Zur Hilfe kommt ihr dabei immer mal wieder der verstorbene Casanova, der ebenfalls als Ameise wiedergeboren wurde.

    Ich finde die Idee hinter dem Buch witzig und auch der Schreibstil ist passend dazu leicht und lustig. Doch wo am Anfang noch der Humor überwiegt, ging mir je länger das Buch andauerte (und es ist wirklich nicht dick) Protagonistin Kim auf die Nerven. Sie ist wirklich sehr egoistisch, denn sie merkt erst spät, wie sehr sie ihre Familie liebt. Auch der von Buddha so gelobte Wandel ist meiner Meinung nach nicht in vollem Maße erfolgt. 

  3. Cover des Buches Faust I (ISBN: 9783872910288)
    Johann Wolfgang von Goethe

    Faust I

    (3.416)
    Aktuelle Rezension von: titanreads

    "Faust" kennt (fast) jeder. Von Schülern wird er verschmäht, von Liebhabern verehrt und das, obwohl der Roman um die 200 Jahre alt ist. Niedergeschrieben wie ein Theaterstück, weiß "Faust" noch immer das Gemüt anzufeuern.


    Darin geht es um Doktor Faust, der sich selbst als allwissend sieht und über den Gott und Mephistopheles, der Teufel, einen Pakt schließt, in dem es darum geht, Faust auf die Seite des Teufels zu bringen. Faust, der in seinem allwissenden Zustand keinen Sinn zu leben sieht, wird vom Teufel mittels Hilfsmitteln einer Hexe verjüngt und lernt nicht nur das kleine Gretchen kennen, in die er sich verliebt, sondern erhält vom Teufel alles, um eine Befriedigung im Leben zu erleben! Leider wird Mephistopheles einige fatale Entscheidungen treffen, um Faust zu beglücken!


    Faust ist sprachlich zeitlos, die Theaterpassagen kurzatmig, was die Lesbarkeit allerdings erschwert. Viele Andeutungen werden erst weit später ausgeschrieben und viele Wörter sind nicht mehr gängig! Leider wird dieser Klassiker als Angstlektüre misbraucht! Der Inhalt spielt auch heute noch eine Rolle!


    Ein Klassiker für alle, die Theaterstücke gerne lesen und sich nicht vom Ruf verschrecken lassen!

  4. Cover des Buches Kinder des Judas (ISBN: 9783426637685)
    Markus Heitz

    Kinder des Judas

    (691)
    Aktuelle Rezension von: 19gernot-winkler90

    Mit "Kinder des Judas" trifft Markus Heitz genau meinen Vampirgeschmack. Auf der einen Seite richtig schön blutig, wie sich das für Vampirliteratur gehören sollte, auf der anderen Seite historische, intelligente und organisierte Vampire. Das einzige, was etwas stört, ist die im dritten Teil des Buches etwas zu sehr im Vordergrund stehende Lovestory. Aber irgendwie auch ein cleverer Schachzug von Heitz, so wollte er sicherlich das Buch auch für Frauen ansprechender machen. Man muss ja auch auf die Verkaufszahlen achten. Aber da der Ausgang des ganzen versöhnt, sehe ich von einem Punktabzug ab.

  5. Cover des Buches Todesfrist (ISBN: 9783442478668)
    Andreas Gruber

    Todesfrist

    (988)
    Aktuelle Rezension von: Kleenena

    Sabine Nemez muss erfahren das ihre Mutter verstorben ist. Doch sie ist nicht einfach sanft im Schlaf gestorben, nein sie wurde ertränkt in einem Gotteshaus gefunden. Schnell wird ihr Vater als Verdächtiger verhaftet. Doch Nemez ist von seiner Unschuld überzeugt. Durch eine suche von ihr in einer Datenbank dessen Zugangsdaten sie eigentlich garnicht besitzen dürfte wird der brilliante aber zynische Maarten S. Schneijder auf sie und denn Mordfall aufmerksam und wie sich herausstellt gibt es noch andere Fälle mit einem ähnlichen Muster.

    Als erstes teilte ich Sabines Meinung über Schneijder. Er ist ein zynisches, arrogantes arschloch. Doch auch eine Genie. Schon bald amüsierten mich aber schon seine trockenen kommentare und Sabines art damit umzugehen. Zudem gefiel mir die Entwicklung der Beziehung zwischen denn beiden. Von einem Arschlöchigen Genie zu einem fast schon netten Mentor und einer Schülerin die ihn hin und wieder beeindruckte statt nur eine junge Dame vom kriminaldauerdienst zu sein.

    Besonders Spannend war der sehr überaschende Plotwechsel wo der Mörder es sogar schafft Schneijder auszutricksen. Aber auch die Szene auf dem Dach war spannend. Denn man wusste nicht ob Nemez nun schießt oder nicht.

    Alles im allen ein Top Buch das ich wirklich nur weiter empfehlen kann.

  6. Cover des Buches Pakete an Frau Blech (ISBN: 9783421046451)
    Rolf Bauerdick

    Pakete an Frau Blech

    (20)
    Aktuelle Rezension von: schoensa
    Worum es geht

    Kaum haben Maik Kleine und seine ehemaligen Zirkus-Kollegen den ehemaligen Zirkusdirektor Alberto Bellmonti wie von ihm gewünscht mit Parade durch Berlin und Elefanten vorweg beerdigt, beginnen die schlechten Nachrichten: Bellmonti soll für die Stasi gearbeitet haben. Und irgendwie hängt auch alles mit Maiks Kindheit in der DDR zusammen, die tragisch 1978 endete, als seine Geschwister bei einem Brand ums Leben kamen.

    Wie es gefällt

    Zu Beginn ein Tragikroman, am Ende Klamauk - was hervorragend anfängt, wird immer chaotischer und vor allem unrealistischer. Wer damit leben kann, der bekommt eine abwechslungsreiche und vielseitige Geschichte, bei der man kaum etwas vorhersehen kann.

  7. Cover des Buches Oneiros - Tödlicher Fluch (ISBN: 9783426510445)
    Markus Heitz

    Oneiros - Tödlicher Fluch

    (314)
    Aktuelle Rezension von: Blintschik

    Der Schreibstil ist super. Ich könnte ein ganzes Buch mit Belanglosigkeiten lesen und es würde trotzdem Spaß machen. Und auch die Idee ist interessant und hat etwas mystisches bzw. märchenhaftes auch wenn die Geschichte an sich ziemlich realistisch geschrieben ist. Und obwohl es Fantasy ist, kann ich mir vorstellen, dass auch Leser die sowas nicht so gerne lesen hier Spaß haben könnten. Die Geschichte wird sehr realistisch erzählt, sodass das Fantasiehafte nur einen kleinen Teil einnimmt bzw. Wie es echtes wirkt.
    Und auch die Personen fand ich toll, sogar die Antagonisten, da man immer die Beweggründe nachvollziehen konnte, auch wenn nicht immer jede Handlung oder Entscheidung perfekt war und so gezeigt hat, dass auch die Personen realistisch sind.
    Also alles in allem ein Buch voller Spannung, Action, ein Hauch von Mystery und ein ziemlich toller Schreibstil. Also es lohnt sich!

  8. Cover des Buches Die Räuber (ISBN: 9783872910479)
    Friedrich Schiller

    Die Räuber

    (670)
    Aktuelle Rezension von: Loly

    Zum Inhalt:

    Karl wird aufgrund einer Täuschung und aus Protest gegen die Schwächen der gesellschaftlichen Ordnung zum Anführer einer „Räuberbande“ und findet sich kurze Zeit später in seiner Heimat wieder. Dort versucht sein Bruder Franz seinen Anspruch auf Macht durchzusetzen, indem er sich gegen die eigene Familie stellt und seine Umwelt mit hinterlistigen Lügen täuscht. So trifft der idealistische Verbrecher auf den Widerstand des eigennützigen und letztendlich müssen beide den Fehler ihres Handelns erkennen.


    Mein Eindruck:

    Ich habe bisher zwei Werke von Schiller gelesen und plane, in Zukunft weitere von ihm zu lesen, doch sein erstes Drama ‚die Räuber‘ konnte mich nicht wirklich überzeugen.

    Es ist gut geschrieben, lässt sich trotz der schweren gesellschaftlichen und politischen Thematiken gut lesen und hat einige spannende Szenen zu bieten. Besonders der Konflikt zwischen den Brüdern Karl und Franz stellt einen bedeutenden Teil der Handlung dar und bildet auch die Ursache für viele Entscheidungen der beiden während der Handlung. Zwischen ihnen besteht ein starker Kontrast, den Schiller meisterhaft in ihrem Charakter und ihren Taten ausdrückt, was mir sehr gefallen hat. Allgemein hat dieses Buch viele spezielle Figuren zu bieten.

    Neben den Brüdern gibt es noch die Figur Spiegelberg, der manipulativ, zielorientiert und egoistisch vorgeht und die Räubergruppe in vielen Situationen nicht sonderlich positiv zu beeinflussen weiß. Amalia, die einzige Frauenrolle in diesem Werk, ist beeindruckend. Ihr Mut und ihr Kampfgeist halten eine ganze Weile an, trotz der Mitteilung, dass ihr Geliebter gefallen ist. Sie ist clever genug, um hinter ein paar der Intrigen zu kommen und scheut sich nicht, ihre Meinung kundzutun.

    Was mich wirklich überrascht hat, war das Ende. Ich hatte einige Wendungen der Handlung bis zu diesem Punkt vorhersagen können, doch mit dieser Heftigkeit hätte ich nicht gerechnet. Es fällt mir schwer, einen Standpunkt zu dem Ende zu formulieren, denn ich kann mich nicht darauf festlegen, ob es mir gefallen oder mich enttäuscht hat. Während des Lesens hatte ich immer wieder den Eindruck, dass mir etwas fehlt, doch ich konnte nicht herausfinden was.

    Wenngleich dieses Buch nicht mein liebstes Werk von Schiller sein mag, hat es dafür, dass es sein erstes Werk ist, auf jeden Fall Respekt und Anerkennung verdient.


    (https://book-souls.com/2025/05/20/die-raeuber-von-friedrich-schiller/)

  9. Cover des Buches Blutportale (ISBN: 9783426523407)
    Markus Heitz

    Blutportale

    (344)
    Aktuelle Rezension von: Magnus_Bane

    Das Buch ist wirklich großartig. Es gibt Magie, Action und jede Menge Gemetzel, aber nicht völlig zusammenhanglos. Spätestens am Ende versteht man wie alles zusammenhängt. Da kam dann auch noch eine Wendung, die ich niemals erwartet hätte. 

    Der Schreibstil ist flüssig, und lässt sich gut weglesen. Markus Heitz ist zurecht einer der bekanntesten Schriftsteller Deutschlands.

  10. Cover des Buches Liebe, M.A. (ISBN: 9783426434123)
    Lina Barold

    Liebe, M.A.

    (17)
    Aktuelle Rezension von: Blonderschatten
    Cover:

    Allein durch die Farbgestaltung wird das Verhältnis der Protagonisten zueinander gekonnt hervorgehoben. Silvan ist ein schwer zu durchschauender Charakter, der einem viele Dinge ermöglicht, doch in vielerlei Hinsicht kaum Einblicke auf seine Persönlichkeit durchscheinen lässt. Das grau beschreibt nicht nur diese Undurchsichtigkeit des Charakters, sondern auch seine nicht selten beherrscht kühl wirkende Art. Das weiß strahlt in dem sonst eher dunklen Bild eine helle und Freundlichkeit aus, ebenso die zwei vereinzelten rosa Elemente zeigen, dass nicht alles trist bleibt.


    Meinung:

    Auch wenn die Entscheidungen die wir treffen noch so klein wirken, so können sie doch eine große Wirkung haben. Trotz der Trennung von Silvan wird Siras ganzes Denken von ihm beherrscht. Hinzu kommt Erik, der zum Wechselbad ihrer Gefühle beiträgt und das Mysterium um den Club, in den Silvan Sira damals „entführt“ hat.

    Denk' ich bloß mich, sind's meine Wünsche bloß, Die mich zurück aufs Feld der Schlachten rufen?

    Siras Veränderungen im zweiten Band werden schnell deutlich. Sie hinterfragt mehr, geht kritischer an Dinge ran und betrachtet sie realistischer. Sie stellt ihre Verbindung zu Silvan in Frage, dennoch kann auch sie sich lange Zeit nicht beantworten, ob das zwischen ihnen zeitlich begrenzte Liebschaft ist oder ob doch mehr daraus erwachsen kann.

    Super - entweder ist er unromantisch oder verfressen. Oder ich habe über die ganze Zeit einfach vergessen, dass Silvan Witze macht, bei denen man eigentlich nie weiß, wie er das meint.

    Silvan hat hohe Ansprüche, verkompliziert vieles, dabei sind es die einfachen Dinge die für Sira von Bedeutung sind. Sie kämpft um zu Silvan durchzudringen, landet dabei immer wieder auf dem harten Boden der Realität. Ihre Gefühle geben ihr die Kraft nicht aufzugeben, doch die Tatsache, dass es auch Männer gibt, die viel einfacher zu handhaben sind als der strikte Professor machen ihr Vorhaben zu einem noch schwierigerem Unterfangen. Hinzu kommt, dass Sira nicht offen Ausspricht, was sie denkt. Der Mangel an Kommunikation bringt sie noch in einige heikle Situationen. Auch wenn diese teilweise vermeidbar gewesen wären, so geht sie letztendlich klüger daraus hervor.

    So schwer Silvan auch zu durchschauen ist, so hat er seine ganz eigene Art, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Vermag man es, ihn richtig einzuschätzen und eben diese Dinge zu erkennen, sieht man als Leser, dass seine Handlungen auch von Zuneigung zeugen.

    Manche Menschen liebt man einfach, manche Menschen liebt man kompliziert: Der Kern bleibt die Liebe.

    Ihre Masterarbeit abgeschlossen startet Sira einen neuen Lebensweg, doch auch dieser will nicht ohne Komplikationen verlaufen. Letztendlich steht sie vor der Frage, welche Art von Liebe ist die richtige? Unerwartete Wendungen und ein außergewöhnliches Ende haben diese Dilogie zu einer eindrucksvollen Reise gemacht.



    Charaktere:

    Sira tritt beinahe in jedes Fettnäpfchen, doch mit Ironie, Sarkasmus und Humor verleiht sie jedem dieser Momente eine besondere Note. Die Zeit mit Silvan hat sie geprägt und wächst noch weiter über sich hinaus. Sie stellt sich die richtigen Fragen und nimmt sich mehr Zeit, die Dinge zu betrachten, doch leider schützt sie das nicht immer davon, der Realität ins Auge zu blicken.

    Silvan der disziplinierte Professor, lässt kaum jemanden an sich ran ist ein wirklich schwieriger und ganz eigener Charakter. In Verlaufe des Buches erfährt man sehr wenig über ihn, dennoch lernt man durch seine Verhaltensmuster ganz eigene Schlüsse zu ziehen. Silvan ist ein Mann weniger Worte.


    Schreibstil:

    Die Achterbahnfahrt der Gefühle beschränkt sich nicht nur auf die Charaktere im Buch, die Autorinnen haben mich als Leser in ihre Welt gezogen und meine Nerven bis zum zerreißen gespannt. Durch Nebencharaktere wie Ama und Vicka wird die Geschichte zweitweise in ruhigere Bahnen gelenkt und Ratschläge der besonderen Art geteilt.

    Was mir schon im ersten Band besonders gefallen hat, sind die Zitate und das Goethe immer wieder Einzug in die Geschichte findet, einer der bedeutsamsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung. Lina Barold vereint Vergangenheit und Gegenwart dadurch auf eindrucksvolle Weise.

    Ebenso hat das Duo gezeigt, dass das Leben viel für uns bereit hält, die Liebe nicht einer klaren Definition zuzuordnen ist und es zahlreiche Möglichkeiten gibt, einen Weg zu beschreiten. Wir stehen in unserem Leben immer wieder vor Entscheidungen und auch wenn uns diese Angst machen, sollten wir den Mut aufbringen zu wählen, sonst wird uns diese Freiheit mit der Zeit aus der Hand genommen und wohin unser Weg dann geht, ist mit aller Wahrscheinlichkeit schwieriger zu beeinflussen.


    "Die Leiden des jungen Werthers" von Johann Wolfgang von Goethe
  11. Cover des Buches Sand (ISBN: 9783499258640)
    Wolfgang Herrndorf

    Sand

    (166)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Es gibt verschiedene Erzählstränge in diesem Buch. In der Hauptsache geht es aber um einen Mann, der sich nicht mehr erinnern kann, wer er überhaupt ist und was er mitten in der Wüste zu suchen hat. Der Einfachheit halber gibt es sich den Namen Carl und versucht mit der Hilfe von Helen, die ihn aufgegabelt hat, die Puzzleteile zusammen zu setzen. Die Geschichte spielt in und um Tindirma, eine fiktive Stadt in einem nordafrikanischen Land (wenn man googelt, findet man eine gleichlautende Stadt in Mali mit etwas über 3.000 Einwohnern) Anfang der 70iger Jahres des 20. Jahrhunderts.

    Hat Carl etwas mit dem Überfall und den 4 Toten in der Hippie-Kommune zu tun? Helen jedenfalls trifft dort eine alte Freundin wieder. Was hat es mit dem Koffer voller DDR-Geld auf sich? Wer sind die Männer, die Carl eine über die Rübe gehauen haben, wodurch er sein Gedächtnis verloren hat? Was hat es mit der dubiosen 'Mine' auf sich, und welche Art von Mine ist überhaupt gemeint? Viele viele Fragen, die nicht alle im Verlauf der Handlung geklärt werden.....

    Die ersten Seiten haben mich ziemlich verwirrt, ich brauchte eine ganz Weile, bis ich mich in das Buch eingelesen hatte. Irgendwann war ich dann gut im Fluss, vom Ausgang aber enttäuscht... Nicht, dass das Buch nicht streckenweise unterhaltsam zu lesen wäre, aber am Ende fiebert man über eine sehr lange Spanne einer Auflösung entgegen, die dann etwas undurchsichtig ausfällt. Konnte nicht so richtig warm mit dem Werk werden, obwohl ich den Stil von Herrndorf nicht schlecht finde. Kann es sein, dass auch etwas zu viel Inhalt hineingepackt wurde?

    Fazit: Krimi, Spionagethriller, Gesellschaftskritik? Jedenfalls eine interessante Mischung.

  12. Cover des Buches Adler und Engel (ISBN: 9783895611049)
    Juli Zeh

    Adler und Engel

    (273)
    Aktuelle Rezension von: Lustaufbuch

    »Du wolltest wissen, wie es passiert ist.«

    Stell dir vor, du rufst bei einer Radiosendung an, die sich um verzweifelte Seelen kümmert, erzählst von den mysteriösen Umständen, wie du vor einigen Wochen mit Jessie telefoniert und plötzlich nur noch einen Knall gehört hast. Als du nach Hause gekommen bist, haben sich alle Befürchtungen bestätigt – sie hat sich selbst in den Kopf geschossen. Du weißt nicht mehr weiter, stürzt dich noch mehr in deine Kokain-Abhängigkeit und versuchst der Realität zu entfliehen, bis es plötzlich klingelt.

    Vorsichtig schaust durch den Türspion. Vor der Tür steht niemand anderes als die Radiomoderatorin Clara. Sie möchte, dass du ihr mehr davon erzählst. Du weigerst dich, schlägst sie gar und trotzdem lässt sie weiterhin nicht locker.

    Als dich dein Chef anruft und fragt, ob du nach einigen Wochen Auszeit nicht wieder arbeiten könntest, schließlich bist du Jurist in einer Leipziger Kanzlei, kündigst du einfach, ohne lange zu überlegen.

    Mit der Zeit merkst du, dass du der Vergangenheit nicht entkommen kannst und dich ihr stellen musst. Also beginnst du Clara deine Vergangenheit zu erzählen, indem du sie auf Band aufnimmst.

    Ich habe mich sehr gefreut, Juli Zehs Debütroman – 2001 im Schöffling Verlag erschienen – zu lesen, doch wider Erwarten konnte ich mit dem Buch leider nicht warm werden. Das hat mehrere Gründe: Grundsätzlich ist der Inhalt des Romans spannend, doch wird die Handlung zu bruchstückhaft und zu sprunghaft, mit schnellen Wechseln, geschildert. Insgesamt war mir der Text großteils zu langatmig und zu chaotisch, was dazu führte, dass ich beim Weiterlesen mehrmals nicht wusste, wo ich denn stehengeblieben war. Außerdem waren mir dir Figuren leider (!) allesamt unsympathisch. Dazu kam viel Fäkalsprache und direkte, rohe sowie abstoßende Ausdrucksweisen. 

    Schade! Wie gern hätte ich den Roman gemocht!!!

    Obwohl ich die neueren Bücher von Juli Zeh gerne lese, kann ich den Erfolg ihres Debütromans nicht nachvollziehen.


  13. Cover des Buches Ritus (ISBN: 9783426523384)
    Markus Heitz

    Ritus

    (671)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Thoene

    Das neueste Werk von Markus Heitz begeistert durch seine kunstvoll miteinander verwobenen Erzählstränge und die Vielzahl an Charakteren. Der Autor wechselt zwischen einer historischen Epoche und der Gegenwart, was ihm ermöglicht, unterschiedliche Schreibstile und Atmosphären zu kreieren. Besonders die tiefere Verbindung zu den Protagonisten in der historischen Handlung wird hervorgehoben, da deren Kämpfe und Emotionen für den Leser besonders greifbar sind. Die lebendige Darstellung der Vergangenheit immersiert den Leser in die Zeit und lässt ihn die Intensität der Geschichte spüren.

    Ein zentrales Merkmal des Buches sind die spannenden Cliffhanger, welche geschickt über die Kapitel verteilt sind und somit die Neugierde aufrechterhalten. Jedes Kapitel endet mit einem Gefühl des unvollendeten Geschehens, das den Leser zwingt, weiterzulesen. Diese Technik wird effektiv mit der neu interpretierten Thematik der Werwolfgeschichten kombiniert, die oft mit Klischees behaftet sind. Heitz bringt frische Ideen ein, die sowohl die Fantasie anregen als auch eine düstere Atmosphäre schaffen. Die Kombination aus blutigem Horror und einer schmutzigen Liebesgeschichte verleiht der Handlung zusätzliche Tiefe und verstärkt die extremen Emotionen der Charaktere.

    Insgesamt zeigt sich, dass das Buch von Markus Heitz ein außergewöhnliches Leseerlebnis bietet. Die hervorragende Erzählweise, die fesselnden Cliffhanger und die vielschichtigen Charaktere machen es zu einer herausragenden Lektüre. Es verbindet gekonnt Elemente von Fantasie, Horror und Romantik und regt sowohl zur Unterhaltung als auch zum Nachdenken an. Die Vorfreude auf die Fortsetzung ist bereits groß.

  14. Cover des Buches Rachesommer (ISBN: 9783442487943)
    Andreas Gruber

    Rachesommer

    (502)
    Aktuelle Rezension von: Anastasia_Kunze

    Nachdem ich ein großer Fan von der Snijder Reihe geworden bin, wollte ich auch ein paar andere Werke von dem Autor kennen lernen. 


    Das Buch hat mich leider nicht von dem Hocker gerissen. 


    Zunächst einmal zu den Basics.

    Der Schreibstil ist wie gewohnt gut - es lässt sich schnell lesen. Allerdings sind diesmal die Kapitel etwas länger als gewohnt aber dennoch perfekt an der Länge. 


    Da es zunächst zwei unabhängige Fälle sind, wird die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählt. Die von einer Anwältin und die von Kommissar Pulaski. Für diejenigen, die die Reihe mit Snijder gelesen haben, der Pulaski aus dem Buch „Todesrache“. 

    Hier finde ich es schön, dass der Autor seine Bücher ineinander vernetzt und sympathische Charaktere nicht vergisst. 

    Allerdings bin ich mit der Protagonistin - der Anwältin, leider nicht warm geworden. Die Auflösung ihrer Vergangenheit kommt einfach etwas zu spät, da nervt bereits ihr Auftreten sehr. Zumal mir oft ihre Katzen leid taten, die ständig alleine gelassen und anscheinend nicht einmal erzogen wurden. Und dann wird ständig betont, wie wichtig die Haustiere für sie doch sind. 


    Die Handlung ist sehr offensichtlich und für mich waren alle „Aha-Momente“ vorhersehbar. Ebenfalls dadurch, dass die Fälle zu Beginn unspektakulär sind, fand ich das Buch ziemlich zäh. 

    Die ganze Spannung hat der Autor für die letzten 150 Seiten aufgespart. 


    Zusammenfassend ist das Buch zwar nicht schlecht jedoch kein so starker Thriller, wie ich von dem Autor sonst gewöhnt bin. 


  15. Cover des Buches Racheherbst (ISBN: 9783442487950)
    Andreas Gruber

    Racheherbst

    (311)
    Aktuelle Rezension von: Taya

    Als Walter Pulaski seine Tochter zum Flughafen bringt, weil diese eine Sprachreise unternimmt, wird er angerufen. Ein Fall, den er sich anschauen soll. Als er dort ankommt, findet er eine Frauenleiche verheddert in einer Schiffsschraube vor. Er untersucht diese und leitet alles in die Wege. Doch dann trifft er auf die Mutter des Opfers. Diese versucht es erst auf eigene Faust, Informationen über den Täter und die Verlauf der Ermittlungen zu bekommen, taucht dann bei Pulaski erst im Büro auf und dann sogar bei ihm Zuhause. Pulaski lässt das ganze auch keine Ruhe, so dass er sich gemeinsam mit ihr auf die Suche nach dem Täter macht. 


    Dabei reisen sie in unterschiedliche Städte, denn mit immer mehr Dingen, die sie rausfinden, bildet sich langsam eine Reiseroute, die der Täter offenbar genommen hat. Das Verrückte an den Fällen, sie finden einmal Jährlich statt, immer in einem bestimmten Zeitraum. Was dahinter steckt, versuchen sie auch raus zu finden. Doch egal wie oft Pulaski es an die Kollegen abgeben möchte, die Mutter unternimmt immer wieder Alleingänge. Klaut Pulaskis Wagen und bringt sich so auch selber in Gefahr. Was sie unbedingt möchte, ihre andere Tochter finden. Das 16jährige Mädchen scheint noch zu leben. 


    Natürlich ist auch Evelyn wieder aufgetaucht. Denn ihr Partner hat als Detektiv den Verdächtigen genau beschattet und konnte so gar nicht verstehen, das Evelyn sein Mandat wirklich angenommen hat. Als dann aber persönlich etwas passiert, dreht sich das Blatt für Evelyn. 


    Mir haben die Charaktere und der Verlauf der Geschichte wieder sehr gut gefallen. Auch die Wendungen haben es wieder ordentlich in sich gehabt und man war voll dabei. Man überlegte mit und ich lies mich kurz auf eine falsche Spur locken, doch Andreas Gruber hat es wieder geschafft, es spannend, Actionreich und mit tollen Charakteren rüber zu bringen. Wieder ein gelungener Teil der Pulaski Reihe. Verdiente 5 Schmetterlinge. 

  16. Cover des Buches Die Wahrheit über Frankie (ISBN: 9783499254901)
    Tina Uebel

    Die Wahrheit über Frankie

    (40)
    Aktuelle Rezension von: Babscha
    Wer ist Frankie? Er ist ein Phantom, ein Schattenmann mittleren Alters, der plötzlich ins Leben der drei jungen befreundeten norddeutschen Studenten Christoph, Judith und Emma tritt und diese mit ausgeklügelter Raffinesse und geheimnisvollen Andeutungen über seine angeblichen Verwicklungen in gefährliche Geheimdiensttätigkeiten und -verschwörungen um Hilfe bittet. Und die drei jungen, idealistischen und damit gut manipulierbaren Menschen sind bereits nach kurzer Zeit Feuer und Flamme und lassen sich nur zu gern von dem charismatischen Frankie rekrutieren. Aber was zunächst mit kleinen Botendiensten für Frankie beginnt, nimmt später zunehmend paranoide Verfolgungswahnstrukturen an. Ohne es bewusst wahr zu nehmen, entwickelt das Trio völligen Gehorsam und eine absolute Abhängigkeit von Frankie, bricht, immer auf der Flucht vor imaginären Verfolgern, gemeinsam mit ihm auf zu einer jahrelangen Odyssee quer durch Europa und lebt unter völliger Aufgabe der eigenen Persönlichkeit in immer wieder wechselnden Tarnidentitäten unter teils menschenunwürdigen Bedingungen. Bis dann nach endlosen zehn Jahren aufgrund einen lapidaren Planungsfehlers alles zusammenbricht. In kraftvoller, authentischer Sprache lässt die Autorin ihre drei Protagonisten immer wieder abwechselnd zu Wort kommen und von jedem die ganze Geschichte im Stile eines Verhörs erzählen. Der besondere Reiz des Berichts liegt hierbei darin, wie sich im Laufe der Jahre die drei Personen unter dem Druck der Ereignisse zunehmend entfremden, sich hassen lernen und objektive Sachverhalte aus völlig unterschiedlichen, teils realitätsfernen Sichtweisen wiedergeben. Eine beklemmende, eindringliche Schilderung über die Macht von Manipulation, die auf der Basis eines konstruierten permanenten Bedrohungsszenarios und wohlweislich und geschickt an den individuellen menschlichen Schwachstellen ansetzend, in der Lage ist, empfängliche Menschen über kurz oder lang komplett und nach Belieben umzudrehen. Die Idee des Buches basiert tatsächlich auf einer wahren Begebenheit.
  17. Cover des Buches Judassohn (ISBN: 9783426637708)
    Markus Heitz

    Judassohn

    (321)
    Aktuelle Rezension von: Michelly

    Band zwei der Judas-Reihe von Markus Heitz kann sich durchaus sehen lassen, ist für mich aber ein wenig schwächer als Band eins (4/5 Sternen).

    Die Geschichte ist durchweg spannend und sehr interessant und es gibt Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte. Mir war lange Zeit nicht klar, wie der Autor die verschiedenen Handlungsstränge denn letztendlich in eine Geschichte verflechten möchte, was durchaus die Spannung zusätzlich erhöhte. Dennoch war mir die Auflösung ein wenig zu abgehoben, damit musste ich mich erst einmal auseinander setzen und darüber nachdenken, was denn nun genau passiert ist. Da ist für mich der Knick in der Geschichte und daher auch der leichte Punkteabzug im Vergleich zum Vorgänger. Zudem geht es in dem Buch (leider) kaum um Sia, sondern wir reisen in deren Vergangenheit und lernen viel über die Umstände dazu. Das ist natürlich nicht negativ in dem Sinne, der Klappentext lies jedoch eine ganz andere Geschichte vermuten.

    Ich werde natürlich trotzdem den dritten Band lesen, die Geschichte rund um Sia ist wirklich spannend und gut aufgebaut und für Vampirfans, die es mögen, wenn es ein wenig härter zugeht, durchaus zu empfehlen. 

  18. Cover des Buches Nighttrain (ISBN: 9783954412266)
    Anne Kuhlmeyer

    Nighttrain

    (9)
    Aktuelle Rezension von: Blaustern
    Nicola und André fahren jeden Tag Zug auf der Strecke Berlin Leipzig und sind sich schon des Öfteren begegnet, ohne miteinander zu kommunizieren. Sie leben beide völlig unterschiedliche Leben. Während Nicola sich im Zeugenschutzprogramm befindet und versucht, sich von ihrer Vergangenheit zu lösen, wurde André aus seinem Leben im Luxus und dem seiner Freundin herausgeworfen. Eine Leiche im Zug, die ihnen beiden bekannt ist, lässt sie nun aber zusammen türmen und ziellos durch die Gegend irren.
    Eine typische Handlung gibt es in diesem Buch nicht. Alles dreht sich um die Flucht mit der Verfolgung, die oftmals verwirrend und undurchsichtig bleibt. Nicht zuletzt auch wegen der zahlreichen Figuren, die alle mit auftreten, wobei man manchmal nicht mehr weiß, aus welchem Grund sie verfolgen. So passt aber der abgehackte ungewöhnliche Schreibstil doch hierher, an den man sich auch erst einmal gewöhnen muss. Man muss schon genau aufpassen, um nichts zu verpassen, auch wegen des schnellen Wechsels der Handlungsstränge. Leider bleiben auch die Hauptfiguren ziemlich blass, und eine Identifikation mit ihnen ist gar nicht möglich. Schade, man hätte sicher mehr draus machen können. Die Idee an sich ist gut.
  19. Cover des Buches Wachstumsschmerz (ISBN: 9783596512911)
    Sarah Kuttner

    Wachstumsschmerz

    (343)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Das Buch ist völlig banal und bauscht eine Alltagssituation so auf, als wäre der dritte Weltkrieg ausgebrochen. Ja, manche Entscheidung ist nicht einfach. Manchmal zerfrisst es einen dermaßen auf, dass es einen für immer verändert. Doch hier tut die Autorin so, als wäre der Partner der Protagonistin gestorben und sie käme mit dem Schmerz nicht mehr klar. Dabei ist er nur ausgezogen! Er lebt, er atmet, er ist da, bloß eben nicht mehr in ihrer Wohnung. Ich habe die ganze Zeit geglaubt, Flo hätte einen schlimmen Unfall gehabt und würde nun in Fetzen irgendwo liegen.

    Die Handlung bleibt schnell auf der Strecke. Ab der Mitte taucht sie nur noch zwischen den riesigen Absätzen voller Gedanken auf und diese Gedanken lesen sich so, als hätte ein 16-jähriges Emokind, das sich das Wort Schmerz täglich in die Haut ritzt, etwas auf Facebook gepostet, das bloß auf Likes wartet und alles andere ignoriert. Das Buch ist nicht weise, die Gedanken nicht interessant, sondern bloß schlecht. Außerdem verwendet sie ständig das Wort "Kucken" mit K. Als wäre die Zielgruppe Teenager, damit sie sehen, wie schlimm das Erwachsenenleben mit seinen endlosen Entscheidungen ist und man lieber für immer jung bleiben sollte.

    Unter dem Klappentext wird die Cosmopolitain zitiert, die Kuttners Sprache als "phantasievoll und originell" beschreibt. Das ist eine Lüge, ein billiger PR-Gag, der einen potentiellen Leser zum Kauf verleiten soll. Es ist nicht originell, nicht fantasievoll, nichts Besonders, sondern bloß platt und oberflächlich und vor allem unschön und langweilig.

    Und was meint die Autorin, wenn sie sagt, eine Frau würde in ihren Bart murmeln? Das kam einige Male vor und jedes Mal hat mich das irritiert. Haben die weiblichen Figuren in ihrem Buch Bärte und die männlichen nicht?

    Die Randfiguren wirken alle so, als hätte man sie aus einer Seifenoper genommen, die absolutes Klischees sind und deren Persönlichkeit sich auf diese beschränken.

    Die eine Stelle, wo sie bei ihrem Vater verzweifelt und zu weinen beginnt, die war gut, das hat mir gefallen, das war stimmig und kraftvoll. Aber es war kurz und ging schnell unter, um im restlichen Verlauf keine sichtbaren Spuren zu hinterlassen.

    Dann kam dieses verdammte Ende. Diese schreckliche Scheißende! Man liest das alles, man quält sich durch die langen Gedankenabsätze, man folgt der spärlichen Handlung und dann kommt ein Ende, das sich so anfühlt, als hätte die Autorin sich über den Leser lustig gemacht.

    Sie labert so viel über ihren Herzschmerz, über ihre Probleme, über ihr verdammtes Gefühlsleben und dann *SPOILER* fickt sie am Schluss irgendeine gesichtslose Figur. Und das meine ich so: Er hat kein Gesicht! Keinen Namen, kein Leben, keine Persönlichkeit. Er ist ein niemand, der aus dem Nichts auftaucht, sie von hinten umarmt, weil sie im Schnee steht und auf der nächsten Seite fickt sie ihn und sucht dabei nach dem Geruch von Flo. Was sollte das? Wieso macht die Autorin so etwas. Das ist kein offenes Ende, das ist bloß ein riesiger Mittelfinger, der den Leser auslacht und gleichzeitig zeigt, dass die Autorin selbst nicht gewusst hat, wie sie das Buch zu Ende führen soll. Es muss nicht gleich ein Happyend sein, aber ein Ende, das nicht den Eindruck erweckt, als hätte sie es aus den Fingern gesaugt.

    Normalerweise schenke ich meine Bücher her, damit sie jemand anderer liest. Aber das hier habe ich in die Mülltonne gestopft. Nicht in den Papierkorb, sondern in den Restmüll, um Essensreste darauf zukippen. Wegen mir soll kein anderer diesen Schund lesen.

  20. Cover des Buches Als wir träumten (ISBN: 9783104001180)
    Clemens Meyer

    Als wir träumten

    (126)
    Aktuelle Rezension von: Maus86

    Danie und seine Freunde verleben ihre Jugend im Leipzig der Nachwendejahre. Sie scheinen ziel- und perspektivlos und die Prioritäten liegen darin, gute Zeiten zu verleben und Stärke gegenüber anderen zu demonstrieren. Vieles im Verhalten der jungen Männer ist einfach typisch grenzüberschreitendes Verhalten Jugendlicher und es geht oft um das Austesten der eigenen Grenzen. Beim Protagonisten und dessen Freunden geht es jedoch immer noch einige Schritte darüber hinaus, so dass es Tote durch Autounfälle und Drogenmissbrauch gibt, Gefängnisaufenthalte und Krankenhausaufenthalte nach brutalen körperlichen Auseinandersetzungen. 

    Das Buch ist episodenhaft verfasst, ohne Chronologie und mit vielen Zeitsprüngen zwischen den Kapiteln, die sich vor und wieder zurück bewegen. Es entsteht trotzdem eine gutes Gesamtbild und die Plotlines fügen sich grob zusammen. Wir als LeserInnen nehmen dabei durchgehend die Perspektive von Danie ein. 

    Für mich war das Buch insgesamt sehr eintönig und ich konnte wenig Interesse für die Eskapaden der Jugendlichen entwickeln. Stark fand ich die Szenierie im Jugendarrest, in dem Danie einige Monate verbringen muss. Hier wird ein spannender Mirkrokosmos mit interessanten Strukturen gezeigt. Darüber hinaus fand ich die Plotline zu Mark sehr eindringlich beschrieben und empfand die Auseinandersetzung mit seiner Suchtproblematik literarisch und psychologisch stark. Leider kam das im Buch für meinen Geschmack zu kurz, hierüber hätte ich gerne mehr gelesen. 

    Insgesamt konnte mich der Autor mit dem Buch nicht recht überzeugen und ich habe es leider viel zu gerne zugeschlagen. 

  21. Cover des Buches Leere Herzen (ISBN: 9783442718382)
    Juli Zeh

    Leere Herzen

    (336)
    Aktuelle Rezension von: Petra54

    Das optisch wunderschöne Buch mit festem Einband fand ich in einer Bücherkiste. Leider konnte ich unterwegs ohne Brille nicht erkennen, dass es sich um einen preisgekrönten Politthriller handelt, sonst hätte ich sicher die Finger davon gelassen. Beim Lesen daheim war ich gleich vom Anfang entsetzt über die Kriesspiele zweier siebenjähriger Mädchen auf ihren Handys und die Art, wie sich deren Eltern „unterhalten“. Nichts von all den seltsamen Bemerkungen passt zusammen, nichts ist logisch. Der gesamte Text bemüht modern, rotzig, Wortfetzen, Satzteile – unerträglich für jemanden wie mich, der die deutsche Sprache und angenehme Umgangsformen mag.

    Auf Seite 39 gab ich endgültig das Lesen auf und entsorgte das Buch.

  22. Cover des Buches Stern 111 (ISBN: 9783518471302)
    Lutz Seiler

    Stern 111

    (51)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Zwei Tage nach dem Mauerfall verkündet das Ehepaar Bischoff ihrem Sohn Carl, dass sie weg gehen. Weg aus ihrem alten Leben, ihrer Heimat und drüben ein neues Leben anfangen wollen. Carl soll zurück bleiben und das Haus hüten und nach dem rechten schauen und sie wollen in Kontakt bleiben. Die Reise der Eltern führt sie durch Auffanglager und verschiedene Arbeite und sie wollen zu ihrem Geheimnis gelangen. Endlich, nach Jahrzehnten! Carl wiederum hat andere Pläne und die Liebe seines Lebens weiß nichts von seinen Gefühlen und vielleicht wird es ja was, oder doch nicht. Er schließt sich einer Gruppe an, die sich verschanzt, selbst befreit und ihren eigenen Weg gehen möchte und auch Carl will selbst laufen lernen, endlich, jetzt. Der Inhalt klingt gut und mit viel Ost Verwandschaft war es für mich auch sehr reizvoll. Lutz Seiler hatte mir in Kruso schon einiges abverlangt und leider, wurde es jetzt auch in Stern111 nicht viel anders. Was aufregend und spannend klingt vom Inhalt her, dass verliert leider viel Blut. Es tröpfelt so dahin und plätschert und ist leider deswegen zum großen Teil bedeutungslos. Die Figur der Mutter gefällt mir da noch am besten und es ist am spannendsten, wie sie im neuen Leben Fuß fassen möchte. Carl ist einfach lahm, sorry, aber ich wollte immer schreien zieh den Stock aus dem Arsch und werde endlich locker. Sprachlich ist das Buch zum Teil echt großartig und begeistert, aber dann reihen sich wieder Metaphern aneinander, die einfach nur Nerven und die Geschichte auch nicht interessanter macht. Literatur ist Gott sei Dank immer Geschmacksache, aber mein Geschmack ist Stern111 leider nicht und die große Überraschung bleibt für mich aus und der ewig lange Epilog ist ein Zeugnis für das Buch, einfach viel zu lang, für so wenig Leben im Buch.

  23. Cover des Buches Des Teufels Gebetbuch (ISBN: 9783426517802)
    Markus Heitz

    Des Teufels Gebetbuch

    (202)
    Aktuelle Rezension von: Prof_Ambrosius

    Thadeus ein ehemaliger Spieler, kommt in den Besitz einer historischen Spielkarte. Ab diesem Zeitpunkt, nehmen die Geschehnisse ihren Lauf. Die Jagd nach dem Rest des Kartendecks, offenbart die wahre Natur des Spiels. 

    Dies war das erste Buch von Markus Heitz, dass ich gelesen hatte. Es war jedoch bestimmt nicht das letzte. Wenn das Buch teils auch recht langatmig war, fesselte mich Heitz Schreibstil recht schnell. Es gab viele Wendungen und einige Passagen, bei denen mir doch der Atem stockte. In Kombination mit einem großen Anteil an Fantasy, hat der Klappentext und das wirklich schöne Cover nicht zu viel versprochen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

  24. Cover des Buches Die schönsten Wanderwege der Wanderhure (ISBN: 9783863910341)
    Julius Fischer

    Die schönsten Wanderwege der Wanderhure

    (21)
    Aktuelle Rezension von: rkuehne

    Ich mag Julius und geh auch gern zu Poetry Slams und mag diese Art von Texten und Kultur, allerdings ist es in gelesener Form, auch wenn man sich den Autor dazu vorstellt, immer noch etwas anderes. Einige Texte waren in der Tat sehr lustig, vieles wiederholt sich aber und vor allem die Art und Weise der Texte ist immer ähnlich und irgendwann etwas ermüdend. Deswegen mit Mühe – gutgemeinte drei Sterne.

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