Bücher mit dem Tag "leitmedien"

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7 Bücher

  1. Cover des Buches Wir sind die Guten. (ISBN: 9783864890802)
    Mathias Broeckers

    Wir sind die Guten.

     (13)
    Aktuelle Rezension von: TAndres

    In dem Buch „Wir sind die Guten“ soll es, wie der Untertitel es sagt, um die Ansichten eines Putinverstehers oder wie uns die Medien manipulieren gehen. Mittlerweile sollte jedem  klar sein, dass unsere Medien nicht immer objektiv berichten und gerade in der Ukraine ein zu einfaches Schwarz-Weiß-Bild gezeichnet worden ist. Die beiden Autoren Mathias Bröckers und Paul Schreyer outen sich als Putinversteher. Natürlich ist Putin nicht so, wie es uns die Medien beschreiben und auch wenn Putinversteher mittlerweile ein Schimpfwort ist, ich bin froh, dass es welche gibt.


    Allerdings ist es sehr auffällig, dass sich die beiden Autoren als Putinversteher bezeichnen, aber es im Buch meistens um die USA geht und da muss ich den beiden einfach Anti-Amerikanismus vorwerfen. Natürlich sind die USA kein Waisenknabe und natürlich ist wohl das meiste wahr, was im Buch über deren Aktionen geschrieben wird. Aber das Weglassen von Fakten, die Putin und Russland betreffen und ein negatives Bild erzeugen könnten, zeugt auch nicht gerade von Objektivität.


    Als Beispiel werden die 5 Mrd Dollar genannt, die die USA seit 1991 in einen politischen Umschwung in der Ukraine investiert haben (also etwa 217 Millionen im Jahr). Das Russland Gas als politisches Mittel eingesetzt wird komplett verschwiegen. Und warum müssen die USA so viel investieren? Weil von 1945 bis 1990 doch kaum was passiert ist. Man muss sich doch nur die DDR 1990 und die östlichen Bundesländer heute anschauen und die BRD hat viel mehr in den Aufbau Ost investiert. Ein zweites Beispiel sind die 400 Mitarbeiter von Black Water, die in der Ostukraine agieren. Was ist mit den russischen Soldaten? Werden mit keinem Wort erwähnt.


    Negativ fällt auch auf, dass im zweiten Kapitel die Geschichte der Ukraine kurz angerissen wird und dabei wohl die Meinung geschürt werden soll, dass es eigentlich keine Ukrainer und eine ukrainische Sprache gibt. Neben dem Anti-Amerikanismus kommt als noch Anti-Ukrainismus hinzu.


    Im dritten Kapitel geht es um die Ansichten der USA (Einzigartigkeit, Weltherrschaftsanspruch) und diese werden natürlich negativ dargestellt. Eine Gegenüberstellung mit Russland findet dabei leider nicht statt. Ich bin mir nicht sicher, ob sich die Russen nicht auch als einzigartig beschreiben würden. Und wie die Russen teilweise agieren (Ukraine, Abchasien, Moldawien) zeugt auch von einem gewissen Machtanspruch.


    Zitat aus dem Buch“ Dass die legal auf der Krim stationierten russischen Soldaten zur Sicherung der Wahllokale ihre Kasernen verließen, wurde von westlicher Seite als Einschüchterungsversuch gewertet…“ Diese Aussage finde ich sehr zynisch und zeigt, dass die Autoren auch nicht den moralischen Ansprüchen gerecht werden, die sie gegenüber den USA und anderen westlichen Ländern erheben. Waren die Soldaten nicht ohne Abzeichen vor den Kasernen der ukrainischen Soldaten? Hat Putin diese Soldaten nicht erst als Selbstverteidigungskräfte der Krim bezeichnet?


    Die Autoren bezeichnen Russland als Energiesupermacht Nummer 1 und die Aussage von Obama, dass Russland nur eine regionale Macht sei, als plumpe Verspottung. Momentan zeigt sich, was die Energie wert ist. Es wurde sich nur auf die Energie konzentriert, der Aufschwung von Russland basiert auf tönernen Füßen. Aber dies ignorieren die Autoren. Wichtig ist, dass Russland stark dargestellt wird, zum Schluss sogar als Rohstoffmacht Nummer eins.


    Die Mainstreammedien nutzen den Begriff „Russische Propaganda“ als Abwertung und Ausgrenzung von Informationen, denen man nicht glauben kann. Dass es aber auch viele Menschen gibt, die es andersrum genauso halten (Mainstreammedien kann man nicht glauben), wird dabei nicht erwähnt.


    Laut dem Buch ist es das Ziel der USA über Russland und deren Bodenschätze zu verfügen. Warum wird es dann nicht aktiver versucht? Wird es nur versucht, indem Staaten, die sich nicht den USA „unterwerfen“, gefügig gemacht werden? Und wenn die USA wirklich weiterhin die unumschränkte Weltmacht bleiben wollen, warum wird China der Aufstieg gestattet? Oder sind die USA nicht so stark, dass sie es wirklich könnten oder ist es vielleicht doch nicht deren Ziel?


    Natürlich darf man den westlichen Medien nicht unbedingt glauben und gerade beim Thema Ukraine wurde nicht objektiv berichtet. Dieses Buch ist das genaue Gegenteil, zeigt nur Fehler des Westens auf und über Russland und Putin wird nur wenig geschrieben. Warum sich die Autoren als Putinversteher bezeichnen, weiß man nach diesem Buch auch nicht. Es wird sich kaum mit Putin oder Russland beschäftigt, sondern eigentlich nur mit den USA. Man weiß nur, dass sie die USA und die restlichen westlichen Länder nicht wirklich mögen. Auch dieses Buch ist nicht objektiv. Vielleicht gibt es ja mal ein Buch, das die Mitte und wirklich die Wahrheit darstellt.


    In diesem Buch wird auch zu viel weggelassen, was der eigenen Meinung im Wege stehen könnte. Das Buch ist zwar interessant und gut zu lesen (ich habe 2 Tage gebraucht) und als Gegenpol zur anderen veröffentlichen Meinung sicherlich zu empfehlen. Glauben sollte man diesem Buch aber auch nicht unbedingt. Dafür ist der Anti-Amerikanismus doch zu offensichtlich. Besonders Kapitel 15 und dort die Seiten 180 und 181 wirken auf mich nicht objektiv, nicht sachlich sondern entsprechen eher, um mal die Autoren abgewandelt zu zitieren, einem Welt- und Menschenbild, das eher dem Reich des Wahnsinns als der Vernunft zuzuordnen sind.


    Wieso gibt es keine Autoren, die beide Seiten objektiv betrachten können? Und wieso können die beiden Autoren die USA nicht kritisieren ohne so in die Extreme und die Unsachlichkeit zu verfallen? Teilweise ist es kein Sachbuch mehr, sondern reine Polemik. Schade, aus diesem Thema und dem Buch hätte man mehr machen können.

  2. Cover des Buches Eiszeit (ISBN: 9783864894299)
    Gabriele Krone-Schmalz

    Eiszeit

     (9)
    Aktuelle Rezension von: wsch
    Spiegel Bestseller – KEIN WUNDER!

    Als Russland-Korrespondentin der ARD, die vier Jahre in diesem Riesenland gelebt hat, weiss Gabriele Krone-Schmalz sicher, was sie (be)schreibt, was sie in einem gut verständlichen Stil erklärt, erläutert, nachvollziehbar darstellt. Wobei sie auch stichhaltige Argumente gegen die sehr einseitige 'Mainstream'-Berichterstattung und 'Mainstream'-Nachrichten der ARD ins Feld führt. 'Mainstream' ist in dem Sinne zu verstehen "Die Russen sind alle die Böse. Und Wladimir Putin ist der Oberschurke..." Denn das ist ja die Vorstellung von Russland und seiner Politik, die durch die Nachrichten wachgerufen und fast täglich bestärkt wird.

    Dass Putin durchaus sachliche, fundierte Gründe für seine Politik einschliesslich der Vorgänge im Zusammenhang mit der Ukraine, der Krim, dem Donbas im Osten der Ukraine hat, dass das auf seine Anweisung hin durchgeführte militärische Eingreifen in den Krieg in Syrien objektive betrachtet nachvollziehbar ist, all das macht die Autorin klar. Wer diese Sicht bezweifelt, lese das Buch mit den vorgetragenen Argumenten. Die nicht bei den Haaren herbeigezogen sind, sondern durch ein ausführliches Quellenverzeichnis nachprüfbar belegt werden.

    Selbst wenn man nicht allen Äusserungen und Feststellungen von Gabriele Krone-Schmalz folgen mag, mehr als lesenswert ist das Buch allemal. Ein echter 'Augenöffner'!

  3. Cover des Buches Sabotierte Wirklichkeit (ISBN: 9783864892745)
    Marcus B. Klöckner

    Sabotierte Wirklichkeit

     (2)
    Aktuelle Rezension von: kvel

    Inhalt:
    Text von der Buchrückseite:
    Massenmedien und Elitendemokratie

    Sagen Medien wirklich, „was ist“? Eindeutig nein! In den tonangebenden Medien ist ein kanonisierter Meinungskorridor entstanden, in dem unliebsame Fakten viel zu oft keinen Platz finden. Das Versagen der Qualitätskontrolle des Spiegel im Fall Relotius, die fehlgeleitete Berichterstattung zur Skripal-Affäre und die NATO-Reklame großer Nachrichtensendungen sind nur die prominentesten Beispiele einer grundlegenden Fehlentwicklung im Journalismus, die bereits bei der Rekrutierungs- und Ausbildungspraxis der großen Medienkonzerne beginnt. Anhand vieler konkreter Fälle zeigt Marcus B. Klöckner, wie Medien eine verzerrte Wirklichkeit schaffen, die ähnlich der viel gescholtenen Filterblasen der „sozialen“ Medien mit der Realität oft nur noch wenig zu tun hat. Die Konsequenzen sind weitreichend – für unsere Demokratie, für uns alle.


    Text von der Umschlaginnenseite:
    Viele Medien haben sich jeder Fundamentalkritik verschlossen. Insbesondere so manche Leitmedien haben eine Demarkationslinie gezogen, um sich von einem Teil ihrer Rezipienten, die Kritik an dem gebotenen Journalismus üben, abzugrenzen. Die Kritik von außen, also von denjenigen, die Realität anders wahrnehmen und die gesellschaftlichen und politischen Ereignisse anders deuten, wird als Angriff, als eine Bedrohung aufgefasst. Medien führen die 'Wahrheit' ins Feld, der sie unaufhörlich vorgeben zu dienen und verknüpfen diesen edlen Anspruch mit einer scheinbaren Fürsorge gegenüber den Mediennutzern, die man bekanntlich vor 'Fake News' beschützen und aus der 'Filterblase' befreien muss. So versuchen sie unter anderem, die Besitzansprüche auf das Weltdeutungsmonopol zu legitimieren und zu untermauern. Einem Mantra gleich wiederholen Vertreter von Leitmedien, dass sich der Leser, der Zuschauer mit seiner Kritik an ihnen irrt, dass die eigenen Analysen die richtigen sind, dass der Leser, wenn er um ein breites Meinungsspektrum quasi bettelt, sich täuscht und nicht erkennt, dass es doch eine 'Vielfalt' an Meinungen in dem jeweiligen Medium gibt. Ein Verhalten wird sichtbar, das längst jeden Betrieb, jedes Geschäft in den Ruin getrieben hätte.


    Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis:
    Zensur durch Zusammenwirken von Sozialisation und sozialer Zusammensetzung des journalistischen Feldes
    Warnung vor Dritten Weltkrieg? Egal! Bundesregierung will Parlament nicht informieren? Unwichtig!
    Journalisten und Politiker: Weltanschauung eng miteinander verbunden


    Meine Meinung:

    Der Autor führt an, dass eine Vielzahl von Lesern durchaus erkennen, dass das Dargebotene (z.B. über die Ukraine oder den Euro) eigentlich nur Propagandaniveau hat (S. 45).
    Oder der Autor führt an, dass den Mediennutzern meist nicht mitgeteilt wird, ob ein Journalist nur sagt 'was ist' oder ob er gerade aus einer transatlantischen Denkfabrik kommt (S. 79).
    Er zeigt auch klar auf, dass wenn Bürger nicht über Themen informiert werden, dass diese dann natürlich auch keine Stellung beziehen oder ihre Stimme erheben können (S. 99).


    All diese und noch viele weiter Themenpunkte fand ich sehr interessant zu lesen.


    Fazit: Lesenswert.

  4. Cover des Buches 9/11 – Der Kampf um die Wahrheit (ISBN: 9783936931716)
  5. Cover des Buches Wenn Maschinen Meinung machen (ISBN: 9783864892110)
    Michael Steinbrecher

    Wenn Maschinen Meinung machen

     (3)
    Aktuelle Rezension von: wsch
    Einige andere dafür nur zum Überfliegen, wenige auch zum Überblättern geeignet.

    Dass die Internet-Giganten (Google, Facebook, Instagram und wie sie sonst noch heißen) alle Daten sammeln, an die sie egal wie ran kommen können. ist zur Genüge bekannt. 
    Dass sie diese Daten, die unendlich vielen 'Postings', 'Likes' und 'Dislikes', die 'Shares' (wer hat wem was wann weitergeleitet) über Algorithmen jagen beziehungsweise untereinander verknüpfen und auswerten lassen, um daraus ein möglichst passendes 'Anfälligkeitsprofil' für Werbung zu erstellen, ist schon lange kein Geheimnis mehr. 
    Und das wir von Jung bis Alt (mit etwas höherer Wahrscheinlichkeit bei Jung) alle möglichen Daten von uns ins Internet jubeln, ist ebenso bekannt.

    Die Konsequenz daraus: wir werden zielgerichtet mit den Werbeangeboten und vor allem auch mit den politischen Statements bombardiert, die möglichst perfekt in unser so erstelltes persönliches Profil passen. Damit verdienen die Netz-Giganten ja ihre Milliarden. Daten und die daraus gewonnen Informationen sind nun mal das Gold, Öl und die Diamanten-Minen des digitalen Zeitalters.

    Aber das wir damit in einer von uns selbst und den Algorithmen elektronisch geschaffenen Wissensblase landen, nur das zu lesen, nur das vorgesetzt bekommen, was uns bestärkt, was in unser Profil passt, das wird zu selten bedacht. Wobei erschwerend dazu kommt, dass sehr viele dieser 'Likes', 'Dislikes', 'Shares', 'Postings' und 'Freundschaftsanfragen' nicht von Menschen, sondern von elektronischen Robotern verschickt werden. Die eben nichts machen als unsere Daten, unser persönliches elektronisches Profil auszuwerten. Und entsprechend zu reagieren. Natürlich von Programmen, also von weiteren Algorithmen, gesteuert.

    Wer viele negative Meinungen über Flüchtlinge und Asylbewerber ins Netz stellt, wird ganz sicher in seiner Haltung bestärkt, indem er Ziel für weitere derartige Meinungsäusserungen wird. Die er dann vermutlich auch an seine FakeBook-Freunde weiter leitet. Obwohl der ursprüngliche Empfänger, also ein Mensch, gar nicht weiss, ob hinter diesem oder jenem FakeBook-'Freund' nicht eine Roboter steckt... 

    So kommt die ganze Lawine ins Rollen, so schaukelt sich das Ganze auf.

    Ein ganz simples, für jedermann und jederfrau sofort einleuchtendes Beispiel. Mit dessen Hilfe schlagartig klar wird, worum es im Grunde geht: 
    "Im sogenannten «SmartHome » kommunizieren die Gegenstände untereinander, um uns möglichst lästige Alltagshandlungen abzunehmen. So kann das «SmartBed» der «Smart Kaffeemaschine» durch eine Vielzahl von Sensoren mitteilen, dass wir bald aufwachen: unsere Herzfrequenz erhöht sich, wir werden unruhiger, die Gehirnaktivität fährt hoch. Wenn wir in der Küche angekommen sind, dann steht unser favorisierter Kaffee schon bereit, denn die «Smart Kaffeemaschine» kennt natürlich unsere Vorlieben. ... Bequemlichkeit bezahlen wir mit unserer Privatsphäre, denn all dies funktioniert nur mit unseren persönlichsten Daten. Wir werden nur noch mit dem konfrontiert, was uns gefällt, alles ist auf uns zugeschnitten - Entscheidungsfreiheit ist nicht vorhanden." 
    (Bennet Seiger, S. 68)

    Ein zweites Zitat: 
    "Wie Technik uns bei unseren Beschäftigungen ablöst, wird deutlicher erkennbar mit jedem «smarten Gerät» und jeder Innovation innerhalb von «Smart Cities». Die Welt wird reibungslos, der Mensch zur einzigen Fehlerquelle - welche Rolle, außer der des ewigen Konsumenten, bleibt uns da noch?" 
    (Jonas Zerweck, zitiert nach Günther Anders, S. 43).

    Die Essays mit ihren darin enthaltenen Gedankenanstössen, vielleicht doch wieder mal selbst zu denken, selbst zu entscheiden, sich selbst eine Meinung, und dazu auch noch eine eigene (!), zu bilden anstatt denken zu lassen, sind wie gesagt zum grossen Teil lesenswert.

  6. Cover des Buches Gekaufte Journalisten (ISBN: 9783864451669)
    Udo Ulfkotte

    Gekaufte Journalisten

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Warum wiederholt er sich denn andauernd?
    Ja, die bösen, bösen Journalisten.
    Lassen sich kaufen und dinieren wie die Könige mit Privatflugzeug, VIP Behandlung und was weiß ich noch alles. Ok, hab ich begriffen. Nur diese Wiederholungen.
    ...
    Vieles wusste ich schon vorher. Doch es gab hier und da ein paar Aha Momente.

    Wer sich dafür interessiert, was in unserer Medienlandschaft so los ist und sich vielleicht sogar wundert, warum so manch youtuber so berühmt ist, sollte hier mal zugreifen. (Auch wenn er jetzt nicht von youtubern schreibt, das Ganze passt aber meines Erachtens zu einigen bekannten youtubern.)
  7. Cover des Buches Lügen die Medien? (ISBN: B07CRJY29K)
    Jens Wernicke

    Lügen die Medien?

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Wedma

    Dieses Buch ist definitiv ein Muss. Diese Inhalte sollte jeder kennen und sich entspr. Gedanken über den Zustand der Demokratie uvm. machen. So klar, unverblümt und vielseitig wird man zu dem Thema wohl kaum woanders unterrichtet.

    Das Buch stellt eine Ansammlung von Interviews dar und ist in drei Teile geordnet:

    1. „Die Macher“. Hier kommen erfahrene Journalisten zu Wort wie Walter van Rossum, David Goeßmann, Ulrich Teusch, Volker Bräutigam, Ulrich Tilgner, Stephan Hebel, Werner Rügemer und Eckart Spoo und erzählen aus ihrer Sicht, mit vielen einleuchtenden Beispielen aus eigener langjähriger Praxis, wie es um die Meinungsfreiheit in den dt Leitmedien bestellt ist und beantworten die Frage von Jens Wernicke: Lügen die Medien?

    2. „Die Denker“ wie Noam Chomsky, Uwe Krüger, Rainer Mausfeld, Jörg Becker, Michael Walter, Erich Schmidt-Eenboom, Klaus-Jürgen Bruder, Kurt Gritsch und Daniele Ganser erklären aus ihrer Sicht als Wissenschaftler, was es mit den „offiziellen“ Medien auf sich hat und warum das so ist, wie es ist.

    3. „Die Zivilgesellschaft“: Maren Müller, Hektor Haarkötter, Sabine Schiffer, Gert Hautsch, Rainer Butenschön, Markus Fiedler und Daniela Dahn erzählen u.a., wie sie versuchen, auf die Leitmedien positiv einzuwirken: „Wir wollen, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk wieder seinem originären Auftrag nachkommen – und zwar ohne Manipulation des Publikums, ohne Auslassung wichtiger Informationen, ohne Freund-Feind-Schemen, ohne Propaganda und ohne Klamauk aus der Mottenkiste. Damit fordern wir nichts anderes, als dass sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk an die Vorgaben der Rundfunkstaatsverträge hält. Die Sichtworte hier heißen: wahrheitsgemäße Berichterstattung, gründliche Recherche, Sorgfaltspflicht, Ausgewogenheit, Unparteilichkeit und Vollständigkeit der Informationen.“ Zitat aus dem Interview mit Maren Müller, Vorsitzender der Ständigen Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien.

     

    Jeder Beitrag ist sehr interessant und aufschlussreich. Jedes Interview beleuchtet das Problem von einem etwas anderen Blickwinkel und offenbart den Lesern immer neue Aspekte wie eine Reihe spannender Erkenntnisse zu dem im Titel benannten Thema.

    Wenn man dieses Buch liest/hört, begreift man, wie die Meinung der breiten Masse „gemacht“ wird, wer mit welchen Interessen dahintersteckt, wie die Steuerzahler dazu gebracht werden, das zu denken, was sie aus der Sicht der Eliten zu denken haben, z.B. über die Ukraine Krise oder auch Griechenlandverschuldung uvm., vgl. insb. das Interview mit Prof. Rainer Mausfeld.  

    Man begreift auch, dass es ein inhärentes Systemfehler ist, den noch Karl Marx beschrieben/moniert hatte, der die Leitmedien zu Handlangern der Eliten macht, denn wer zahlt, wer bestellt die Musik, s. dazu z.B. den Beitrag von Noam Chomsky wie auch seine weiteren Werke wie „Manufacturing Consent“.

    Eingängig wurden das Thema Verschwörungstheorien und der Einsatz dieses Begriffs bei den von Eliten unerwünschten Meinungen beleuchtet, insb. im Interview mit Daniele Ganser. Man kennt es: Alles, was von der offiziellen Meinungslinie abweicht, wird prompt wie leichtfertig mit dem Wort Verschwörungstheorie abgestempelt. Welch eine simple Lösung. Aus der Sicht der Meinungsmacher.

    „Jens Wernicke hat mit zahlreichen Medienexperten über die verschiedenen Facetten der Vertrauenskrise gesprochen und liefert ein unverzichtbares Kompendium der Medienkritik“, liest man im Klappentext. Dem stimme ich voll zu. Jens Wernicke liefert hier auch eigene sehr gute Texte, die das Problem auf den Punkt bringen. Diese findet man in der Einführung, zum Schluss und zwischen den Kapiteln. Jens Wernicke stellt zudem seinen Gesprächspartnern sehr gute Fragen. Im Resümee fasst er das Wichtigste nochmals zusammen, geht auf besonders bemerkenswerte Aspekte ein und beantwortet die im Titel gestellt Frage. Er empfiehlt auch paar sehr gute Quellen, Bücher und Autoren.

    Als nächstes steht auf meinem Plan „Warum schweigen die Lämmer?“ von Prof. Rainer Mausfeld. Habe mir schon während dieser Lektüre mehr aus seiner Feder gewünscht. Nun ist sein Buch da und ich bin darauf sehr gespannt.

    Dieses Buch habe ich hpts. gehört. E-Book steht mir auch zur Verfügung. Alles, was ich nicht so leicht lesen kann, denn oft genug blieb mir ob der Erkenntnisse die Luft weg, kann ich immer noch gut hören. Toll, dass es dieses Buch auch als Hörbuch gibt.

    Der Sprecher Patrick Zwingmann hat sehr gut gelesen. Eine wohl ausgebildete, angenehme Profi-Vorleserstimme, die die Inhalte schön deutlich spricht. Die Übergänge zwischen den Fragen und Antworten hätten etwas klarer heraushörbar sein können, aber gut, man kommt da insg. prima zurecht.


    Fazit: Wenn Sie nur ein Buch im Jahr zum Thema Medien lesen, lesen Sie unbedingt dieses. Erleuchtung garantiert.

     

     

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