Bücher mit dem Tag "leni riefenstahl"
11 Bücher
- Peter Keglevic
Ich war Hitlers Trauzeuge
(19)Aktuelle Rezension von: FederstrichDer Roman von Peter Keglevic hat einen guten Start hingelegt. Als Pendant zu "Er ist wieder da", taugt er jedoch aus meiner Warte gar nicht. Zwar ist der Humor bissig und bisweilen recht schwarz, was mir liegt, doch die Handlung wird mit jedem Kilometer, den Harry zurücklegt übertriebener und unglaubhafter. Zwischendrin wird das Klischee vom Schwarzen Liebhaber und von der BDM-Führerin gedroschen, und die ganze Geschichte wurde, wie der Lauf, allmählich mühsam für mich. Dass Harry den Zieleinlauf tatsächlich schafft, war zwar am Ende keine Frage mehr, doch immerhin ging es noch mal bergauf... zumindest für den Protagonisten.
- Anna M Sigmund
Die Frauen der Nazis
(28)Aktuelle Rezension von: honkwilliamsSekundär. Als Sozialgeschichtliche Studie eher unbrauchbar. Nett zu lesen. - Oliver Hilmes
Berlin 1936
(52)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisWenn derzeit gerade Tausende Sportlerinnen und Sportler um olympische Medaillen in Peking kämpfen, ist dieses Buch passend. Es gibt durchaus einige Ähnlichkeiten zwischen den Olympischen Spielen 1936 und denen von 2022. Hier wie da wird die Weltöffentlichkeit durch die gewaltige PR getäuscht. Ist es 1936 eine Alibi-Jüdin, die an den Spielen teilnehmen darf, so ist es 2022 eine uigurische Fackelläuferin, während rund zwei Millionen Uiguren in diversen Umerziehungslagern gefangen gehalten werden.
Doch zurück ins Jahr 1936.
Wir folgen zahlreichen Sportlerinnen und Sportlern, hören uns in Berlin und Umgebung um, und tauchen ein in die Scheinwelt, die das NS-Regime für die Welt aufgebaut hat. Während dieser 16 Tage werden die Repressalien gegen die Juden vor allem in Berlin quasi ausgesetzt. Man will ja ein offenes multikulturelles Deutschland zeigen. So dürfen jüdische Bars und Nachtlokale den verpönten Swing spielen, Homosexuelle werden zwar beobachtet, doch vorerst in Rue gelassen. Während sich die Sportler auf ihre Wettkämpfe vorbereiten, macht das Regime dasselbe, um nach dem Erlöschen des Olympischen Feuers, das ihre zur Vernichtung von Andersdenkenden neu zu entfachen.
Wir dürfen auch den einen oder anderen Gast wie den amerikanischen Schriftsteller Thomas Wolfe begleiten, der in Berlin seinen Verleger Ernst Rowohlt trifft. Anfangs ist Wolfe fasziniert vom „neuen“ Deutschland, das so blitzblank erscheint. Erst die Hinweise einiger Betroffener, öffnet ihm die Augen. Er wird seine Erlebnisse nur wenig später zu Papier bringen.
Meine Meinung:
Oliver Hilmes ist für seine akribische Recherche bekannt. Hier in diesem Buch hat er sogar den Wetterbericht ausgegraben. So beginnt jeder Tag der Olympischen Spiele mit der Wettervorhersage des Reichswetterdienstes.
Und so ist auch das Buch gegliedert: Jedes der sechzehn Kapitel steht für jeweils einen Tag der Spiele.
Wir erleben die Triumphe von Jesse Owens mit, der auf die Gratulationen und den Handschlag von Adolf Hitler verzichten muss. Das ist vermutlich das einzige Mal in seinem Leben, wo die Diskriminierung der Schwarzen positiv zu sehen ist.
Zwischen den sportlichen Highlights sind immer wieder Sequenzen aus dem Kunst- und Kulturleben eingeflochten. Doch auch das Leben der Bevölkerung wird nicht ausgespart. So erfahren wir, dass trotz aller Bemühungen den ausländischen Gästen die „heile Welt“ vorzuspielen, einige Personen auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Dazu lesen wir einige dürre Zeilen aus den Polizeiberichten.
Oliver Hilmes gibt in diesem Buch die schizophrene Welt der Olympischen Spiele von 1936 wieder. Er unterstützt den Text durch zahlreiche Fotos und Zitate.
In einem „Was wurde aus..?“ erfahren wir, wie es einigen der erwähnten Personen nach den Olympischen Spielen ergeht. Wie wir es von Oliver Hilmes gewöhnt sind, gibt es ein Verzeichnis der Anmerkungen und ausführliche Quellen- und Literaturangaben.
Fazit:
Ein Buch, das man unbedingt lesen sollte, bevor man sich durch das Olympische Spektakel blenden lässt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.
- Anna Maria Sigmund
Die Frauen der Nazis
(15)Aktuelle Rezension von: berybooksMittlerweile gibt es mehrere Teile dieser Reihe, alle von Anna Maria Sigmund geschrieben. Ich fand sie alle interessant, vor allem auch diejenigen Biografien über weniger bekannte Frauen in der Nazizeit. Es ist schockierend, was einige dieser Frauen getan und unterstützt haben - und zum Teil noch schockierender, dass sie, weil sie eben Frauen waren, lange unbehelligt blieben und sich einige niemals verantworten mussten. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, trotzdem nie oberflächlich.
- Quentin Tarantino
Inglourious Basterds
(8)Aktuelle Rezension von: HoldenDas Drehbuch zu Tarantinos bis dahin in Amerika erfolgreichstem Film. Auch wenn die Story bekannt ist, fesselt das Buch noch ungemein. SS-Oberst Hans Landa (Oscar für Christoph Waltz) tötet die Familie der jungen Shoshanna Dreyfus auf einem Bauernhof in Nancy, während nur sie entkommen und untertauchen kann. In Paris nimmt sie eine neue Identität an und beschließt als Kinobesitzerin, Rache an den obersten Nazis für den Tod ihrer Eltern zu üben. Gleichzeitig ist Hillybilly Aldo Raine aus Tennessee mit seinen Leuten hinter feindlichen Linie auf Nazijagd, die entweder skalpiert oder mit einem Hakenkreuz in der Stirn laufen gelassen werden. Superschön, wie die Nazis hier voll eins aufs Maul kriegen, nit viel schwarzem Humor, und laut Kritik hat Tarantino mit dem Film auch die Kraft des Kinos gefeiert. - Lothar Machtan
Hitlers Geheimnis
(3)Aktuelle Rezension von: Jens65In einer Zeit, in der Homosexualität strafbar war (das war bis 1969 der Fall!) und Homosexuelle auf vielfache Weise gesellschaftlich geächtet wurden, waren die meisten gezwungen, sich ein Doppelleben zuzulegen. Sie blieben "ewige Junggesellen" oder heirateten, um dem gesellschaftlichen Druck zu entgehen. Beispiele neben Hitler gibt es aus dieser Zeit genug (z.B. Thomas Mann oder Gustaf Gründgens) und selbst vor kurzem noch ist versucht worden, Politiker mit ihrer Homosexualität unter Druck zu setzen (von Beust, Wowereit). Das Buch ist in jeder Hinsicht plausibel und kann als Ansatzpunkt für weitere Analysen der Person Hitlers dienen, die auch heute noch immer nicht wirklich erfasst ist. Ich halte es durchgehend für ernsthaft, nie langweilig und empfehlenswert! - Wylie Overstreet
Adam ist jetzt mit Eva befreundet
(40)Aktuelle Rezension von: HoldenEine interessante Idee: Was wäre passiert, wenn Mark Z. (bzw. die Winklevoss-Zwillinge) Facebook viel früher erfunden hätten, was hätte man damals nicht alles schon im Vorraus wissen können? Schön ironisch-humorvolle Gedankenspielereien, bei dem einem auch manchmal das lachen im Halse stecken bleibt, zB wenn Hitler Nationalismus bereits 1920 für eine "gute Idee" hält. Sehr amüsant so für zwischendurch, durchaus weiterzuempfehlen. - Guido Knopp
Hitlers nützliche Idole
(4)Aktuelle Rezension von: KruemelGizmoIn diesem Buch werden Heinz Rühmann, Hans Albers, Marika Rökk, Max Schmeling, Heinrich George und Leni Riefenstahl und ihre Rolle während der NS-Zeit näher beleuchtet, denn sie gehören zu den großen Stars der Zeit. Alle wurden durch Goebbels Propagandamaschinerie vereinnahmt, aber waren sie nur willige Handlanger der Nazis? Warum haben sie sich dem ganzen nicht entzogen?
Wieder ein Buch von Guido Knopp welches ein Thema aus der Ns-Zeit behandelt. Hier werden mehrere große Stars der Zeit beleuchtet, die ihren Ruhm in die Nachkriegszeit übernehmen konnten. Außer Heinrich George der in sowjetischer Gefangenschaft verstarb, schafften es doch alle diese Stars mehr oder weniger unbehelligt in die Nachkriegszeit einzutauchen.
Jedem dieser Personen ist ein Kapitel in diesem Buch gewidmet in dem die biographischen Details vor und während der Nazizeit aufgeführt werden, was einer mehr oder weniger faktischen Auflistung gleichkommt, untermalt mit wirklich teilweise sehr interessanten Fotos.
Und genau diese nur faktische Auflistung ist mein großer Kritikpunkt, hier habe ich wirklich mehr erwartet, mir fehlten die kritische Auseinandersetzung mit den Persönlichkeiten, hier hätte das Buch mehr Potential gehabt. Die Fakten waren und sind bekannt und es war nichts neues oder überraschendes dabei.
Mein Fazit lautet nette biographische Details ohne Überraschung mit zu wenig kritischer Auseinandersetzung. Die knappen 3 Sterne sind den Fakten, dem fließenden Schreibstil und den Fotos geschuldet. - 8
- 12