Bücher mit dem Tag "leningrad"

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47 Bücher

  1. Cover des Buches Stadt der Diebe (ISBN: 9783453722910)
    David Benioff

    Stadt der Diebe

     (629)
    Aktuelle Rezension von: HenningIsenberg

    D. Benioff schildert die russische Seele im 2.Weltkrieg anhand der Begegnung von drei Menschen. Im Zentrum steht Lew, der Großvater des Autors, der eine groteske und zugleich anrührend menschliche Begebenheit zwischen Hunger, Dekadenz und Brachialität zur Zeit der Belagerung von Petersburg, bzw. Leningrad, wie es damals hieß, erzählt. Kolja und Lew müssen für ihren Auftrag die Stadt des Hungers verlassen und marschieren in höchst gefährliches Gebiet.

  2. Cover des Buches The Noise of Time (ISBN: 9781784703325)
    Julian Barnes

    The Noise of Time

     (25)
    Aktuelle Rezension von: naninka
    Das Cover gefällt mir gut, wobei es eher an einen Spionagethriller erinnert. "The Noise of Time" (Der Lärm der Zeit) ist eine Biografie oder vielmehr Memoiren, ein Künstler- und gleichzeitig Politroman. Der Komponist Dimitri Dimitrievich Schostakowitsch litt sein Leben lang unter dem Sowjetregime, vor allem erlitt und ertrug er Todesängste. Zeitweise wurde er verehrt, dann wieder geächtet, dann wieder geschätzt und instrumentalisiert. Julian Barnes beschreibt in seinem neusten Roman die zerrissene Seele des Komponisten, der trotz seiner Qualen ein grosses Werk schuf. Die vielseitige Biografie beschreibt Tagebuch-artig, das Leben, die Lieben und das Leiden des Komponisten. Es handelt sich hierbei um eine wahre Geschichte. Gleichzeitig ist es ein Künstlerroman und beschreibt seinen Werdegang, seine Höhen und Tiefen, Erfolge und Niederlagen, Ruhm und Ehre, dann wieder Ächtung und Häme, ... Doch Schostakowitsch war nicht nur ein grosser Komponist und eine der spannendsten Künstlerpersönlichkeiten der Sowjetunion, sondern auch eines der prominentesten Opfer von Stalins Diktatur. Insofern ist es auch ein Politroman. Und es ist ein psychologischer Roman: Schostakowitschs Auseinandersetzungen mit der Sowjetrepression und ihrer Wirkung auf seine Psyche und Schaffenskraft sind eins der Hauptthemen. Die Auswirkungen dieses Drucks und der ständigen Bedrohungen sind es, die Barnes hautnah aus der Perspektive des Komponisten schildert. Trotz der Vielfalt und Dichte dieses kleinen Buchs, hat mich die Geschichte nicht gefesselt. Obwohl die Handlung spannend und dicht war, vermochte sie mich nicht zu berühren. - Lag es am Sprachstil oder daran, dass alles nur angedeutet wird. Ich weiss es nicht...
  3. Cover des Buches Rotkehlchen (Ein Harry-Hole-Krimi 3) (ISBN: 9783548061658)
    Jo Nesbø

    Rotkehlchen (Ein Harry-Hole-Krimi 3)

     (324)
    Aktuelle Rezension von: Alexia_

    Dieses Mal befinden wir uns tatsächlich in Norwegen. Nach einem Vorfall wird der Kommissar vom Dienst erst einmal abgezogen. Was ihn nicht davon abhält einem Fall der damit zusammenhängt nachzugehen. Nur sitzt der Feind auch in den eigenen Reihen…

    Wow was für ein Fall! Sehr komplex und sehr nervenaufreibend. Wenn der Autor etwas kann, dann mit Schreib- und Erzählstil hochspannende Geschichten erzählen. Harry Hole wie immer mit seinen Eskapaden mehr oder weniger vertreten jagt einen Täter mit Nazi-Vergangenheit. Das Ganze ist sehr komplex und vielschichtig, so dass ich das ein oder andere Mal mit den Namen etwas durcheinandergekommen bin und nicht mehr ganz folgen konnte. Dennoch ist Spannung pur geboten und die Nazi-Thematik bietet hier sehr viel Stoff. Anders als in den vorherigen Fällen, haben wir hier auch immer Zeitsprünge an die Front integriert. Das bringt Abwechslung und zeigt Hintergründe der Protagonisten und auch des Täters näher. Die Wendungen in diesem Fall überschlagen sich teilweise schon und alles geschieht manchmal etwas sehr schnell. Bei diesem Buch hat mir die Verknüpfung zwischen Titel und Fall wirklich sehr gut gefallen. Nicht wie es auf den ersten Blick scheint, denn man muss ein zweites Mal hinsehen. Wie schon gesagt ist alles sehr verzweigt und die Dramatik kommt auch auf ihren Höhepunkt. Da habe ich mir schon, dass ein oder andere Tränchen verdrücken müssen. Weil in diesem Fall die Emotionen tatsächlich durch die Zeilen spürbar waren. Das passiert bei diesen Büchern nicht häufig und muss in meinen Augen auch nicht sein. Aber an dieser Stelle war es genau richtig und sehr bewegend. Wie immer führt der Autor den Leser etwas an der Nase herum, weswegen das Ende natürlich nicht so kommt wie man es vielleicht erwartet.

    Insgesamt ein solider, spannender Thriller der 4 von 5 Sternen verdient.

  4. Cover des Buches Kleiner Versager (ISBN: 9783499268441)
  5. Cover des Buches Der Dirigent (ISBN: 9783746630212)
    Sarah Quigley

    Der Dirigent

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    Leningrad, Sommer 1941: Die Vorboten des Krieges sind zu spüren, alle Anzeichen deuten auf einen Angriff der Deutschen und ihrer Verbündeten hin. Namhafte Künstler, das Philharmonie-Orchester, das Ensemble des Kirow-Balletts und die Elite der Stadt werden auf Anweisung Stalins evakuiert. Sehr zum Leidwesen seiner Frau Nina nutzt der Komponist Dmitri Schostakowitsch dieses Privileg nicht, sondern schreibt an seiner 7. Sinfonie weiter und beteiligt sich an der Aushebung von Schützengräben zur Verteidigung der Stadt. Ebenfalls in Leningrad bleiben Karl Eliasberg, Dirigent und Leiter des Rundfunkorchesters, der sich für seine betagte, im Rollstuhl sitzende Mutter, verantwortlich fühlt, und ein Großteil seiner Musiker sowie Stargeiger Nikolai, der seine 10jährige Tochter Sonja zuvor mit einem Kindertransport in Sicherheit gebracht hatte. Dann greifen die Deutschen an, Leningrad soll dem Erdboden gleichgemacht und ausgehungert werden, ein unvorstellbares Inferno beginnt …

    Wie die neuseeländische Autorin Sarah Quigley, die seit dem Jahr 2000 in Berlin lebt, in einem Interview im Nachwort des Buches erklärt, ist die Geschichte von Schostakowitsch und dem Dirigenten Eliasberg eine Mischung aus Fakten und Fiktion und beruht auf sorgfältigen Recherchen und ihren eigenen Vorstellungen über den Krieg in Russland und die Belagerung Leningrads. Eingehend wird hier die Entstehung der 7. Sinfonie Schostakowitschs (Leningrader Sinfonie) geschildert, deren Aufführung am 9. August 1942 mit einem stark reduzierten und völlig erschöpften Orchester in Leningrad erfolgte und per Lautsprecher über die feindlichen Linien hinaus übertragen wurde. Dadurch sollte die Moral der Eingeschlossenen gestärkt und gleichzeitig der deutschen Wehrmacht mitgeteilt werden: wir sind noch lange nicht am Ende. Tatsächlich dauerte die Blockade beinahe 900 Tage und forderte ca. 1,1 Millionen Opfer, von denen die meisten verhungert sind.

    Der Schreibstil ist dem Thema entsprechend leicht anspruchsvoll und erfordert eine gewisse Konzentration beim lesen. Es gelingt der Autorin großartig, den Figuren Leben einzuhauchen und ihre immer existenzieller werdenden Lebensumstände zu beschreiben. Die Kraft, die Musik entwickeln kann, steht dabei im Vordergrund. Musikalische Kenntnisse jedoch sind für den Leser nicht erforderlich, da die Sinfonie selbst nicht ausführlich erörtert wird. Es geht letztendlich um den Dirigenten Eliasberg, ein anfangs eher unsympathischer Mann, der aber im Laufe der Geschichte über sich selbst hinaus wächst.

    Fazit: Ein eindringlicher Roman über unmenschliches Leid, über standhaftes Durchhaltevermögen und beharrliches Hoffen auf eine bessere Zukunft – aber auch ein Werk über den Mut, die Musik in diesen grausamen Zeiten beim Kampf ums Überleben einzusetzen.     

  6. Cover des Buches Das Leben ist groß (ISBN: 9783746630588)
    Jennifer duBois

    Das Leben ist groß

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Gruenente
    Irina Ellison, amerikanische Uni-Dozentin wird bald sehr krank sein. Sie hat Corea Huntington. Eine Krankheit, die dem Betroffenen die Körper- und Hirnfunktionen in einem langen Leidenskampf nimmt. Da sie das bei ihrem Vater schon verfolgt hat, will sie dieses Leiden für sich abkürzen.
    Alexander Besetow, russischer Schachweltmeister will sich in Russland als Oppositionskandidat aufstellen lassen. Ein lebensgefährliches Ansinnen.
    Irina findet in den Unterlagen ihres Vaters einen Brief, mit nie beantworteten Fragen an Alexander. Sie bricht alle Verbindungen in die Heimat ab und fliegt nach Russland um dort Antworten auf die Fragen des Vaters, die jetzt auch ihre geworden sind zu bekommen.
    Oh nein, es spinnt sich keine Romanze zwischen diesen ungleichen Menschen an. Sie finden aber eine Art von Verständnis für einander, wie sie es sonst bei keinem anderen Menschen gefunden haben.
    Man erfährt viel über eine schreckliche Krankheit, die nicht minder schrecklichen Zustände in Russland und über Schach. Es geht darum, wie man sich verhält, wenn man nicht gewinnen kann.
    Eigentlich ein tolles Buch, es konnte mich aber nicht ganz packen. Und es stürzte mich in ein tiefes Unbehagen über die politischen Vorgänge in Russland.
  7. Cover des Buches Die Liebenden von Leningrad (ISBN: 9783453422322)
    Paullina Simons

    Die Liebenden von Leningrad

     (255)
    Aktuelle Rezension von: luckytimmi

    Die 17jährige Tatiana und der Soldat Alexander begegnen sich eines Tages während des 2. Weltkrieges in Leningrad. Sie bemerken schnell, dass sie große Gefühle füreinander haben, doch Tatianas ältere Schwester Dascha hat Alexander schon vor ihr kennengelernt und sich in ihn verliebt, so dass die Märtyrerin Tatiana ihre Gefühle verbergen muss.
    Tatianas Familie harrt lange in Leningrad aus, obwohl die Stadt angegriffen wird und das Essen immer knapper wird.
    Ich will nicht zu viel verraten, aber Dascha und Tatiana schaffen es nach einem harten Winter, aus Leningrad wegzukommen....
    Danach beginnt für kurze Zeit für Tatiana ein besseres Leben...
    Mit dem Ende des Buches bin ich gar nicht einverstanden!!!!

    Das Buch hat mich total gepackt und bewegt, vor allem die Kriegssituationen und ihre Folgen, die geschildert wurden. Eigentlich wollte ich dem Buch 5 Sterne geben, aber im Nachhinein haben mich doch einige Dinge gestört: manche Gespräche zwischen Tatiana und Alexander, dass Tatiana ihre Liebe nicht ausleben wollte wg ihrer Schwester und die Wutausbrüche Alexanders..

  8. Cover des Buches Tatiana und Alexander (ISBN: 9783453422339)
    Paullina Simons

    Tatiana und Alexander

     (132)
    Aktuelle Rezension von: aly53
    Band 1 der Tatiana und Alexander Trilogie hat mich komplett begeistert und mehr als alles andere musste ich wissen , wie es weitergeht.
    An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Dies beeinflusst meine Meinung jedoch in keinster Weise.

    Beim Einstieg war ich zunächst hin und wieder etwas verwirrt, was aber an der Übersetzung lag.
    Mit der Zeit gelang es mir besser dem Verlauf zu folgen und in das Geschehen einzutauchen.
    Band 1 befasste sich überwiegend mit Tatianas Geschichte.
    Eine Geschichte über eine mutige und tapfere junge Frau , die mir alles abverlangt hat.
    Bei diesem Band geht es vordergründig um Alexander. Endlich lernt man ihn näher kennen und erfährt sehr viel aus seiner Vergangenheit. Die Rückblenden die sich über einen weiten Zeitraum erstrecken , haben mir sehr gut gefallen.
    Ich kam Alexander näher und erkannte , wie klug und herzerwärmend er ist.
    Aber es gab auch Szenen, die haben mich sehr mitgenommen und im wahrsten Sinne des Wortes unter sich begraben.
    Schon im ersten Band mochte ich ihn sehr gern. Hier hab ich ihn noch mehr ins Herz geschlossen.
    Ich litt mit ihm , kämpfte und trauerte.
    Und auf der anderen Seite ist da Tatiana , die ein neues Leben beginnt.
    Doch tut sie das wirklich?
    Kann ein gebrochenes Herz heilen?
    Bei Tatiana merkt man die Entwicklung recht deutlich. Sie wächst , lebt und doch ist die Vergangenheit immer präsent.
    Ihre starke und kämpferische Persönlichkeit kommt auch hier sehr gut zum Ausdruck und das ist es letztendlich auch , was sie so außergewöhnlich macht.
    Man lernt hier auch weitere neue Charaktere kennen. Auch wenn der ein oder andere etwas blass wirkt, so sind sie doch sehr ausdrucksstark, lebendig und facettenreich.

    Die Autorin selbst bezaubert wieder mit ihrem stark einnehmenden, bildhaften und fließenden Schreibstil. Sie schreibt mit sehr viel Gefühl, sie geht sehr detailreich vor. Dadurch hat man mitunter etwas das Gefühl auf der Stelle zu treten. Was es mitunter etwas mühsam macht. Gerade im ersten Drittel ist das deutlich zu spüren.
    Nichtsdestotrotz ist es wichtig , um Alexanders Geschichte zu verstehen und zu verinnerlichen.
    Wie gewohnt erfährt man auch hier wieder beide Perspektiven.

    Mit der Zeit wird es spannender , auswegloser und man hat das Gefühl, nach jedem Strohhalm greifen zu müssen.
    Die Traurigkeit ist förmlich greifbar und man fiebert und zittert unglaublich mit.
    Auch die Fortsetzung hat mir einiges abverlangt.
    So viele Herausforderungen, so viele Gedanken die mir keine Ruhe ließen.
    Alexanders Geschichte ist voller Schmerz, Angst und Verzweiflung.
    Man spürt sein Leid und seine innere Zerrissenheit.
    Man kämpft und weint mit ihm.
    Er muss einiges meistern und doch gibt ihm das Leben auch Hoffnung.
    Man erfährt sehr viel über die Kriegszeit , was mir gut gefallen hat.
    Die Autorin hat hier auf sehr wundersame Art und Weise Wendungen eingewoben, bei denen mir schier der Mund offen stehen blieb.
    Es gab Szenen, die hatte ich einfach nicht erwartet.
    Auf der einen Seite erfährt man Hoffnung und Wärme und auf der anderen Seite hat man das Gefühl , all das Grauen und die Abgründigkeit nicht ertragen zu können.
    Besonders das letzte Drittel war an Spannung kaum noch zu überbieten. Meine Gefühle tanzten Achterbahn und ich lechzte nach jeder Zeile. Es war explosiv, hat mich nicht zu Atem kommen lassen und vollkommen gefesselt.
    Der Abschluss von diesem Bandes hat mir sehr gut gefallen und ich bin gespannt, was der letzte Band für uns bereithält.

    Schlussendlich ist auch Band 2 eine fesselnde und mitreißende Geschichte , die einiges abverlangt.
    Voller Sehnsucht, Wehmut und der Kraft der Liebe.
    Dennoch reicht sie nicht an den Vorgänger heran, da es leider auch einige Wiederholungen gab , die ich hin und wieder als störend empfand.

    Fazit:
    Mit Band 2 hat die Autorin eine fesselnde, mitreißende und traurige Fortsetzung der Tatiana und Alexander Trilogie geschaffen , die einiges abverlangt.
    Auch wenn mir diese wirklich gut gefallen hat , so reich sie für mich nicht an den Vorgänger heran. Dafür ist Tatianas Geschichte einfach zu besonders.
    Dennoch eine gelungene Fortsetzung, die einiges an Erkenntnissen und Wahrheiten mit sich bringt.
    Ich bin gespannt, was Band 3 für uns bereithalten wird.
  9. Cover des Buches Stadt der Diebe (ISBN: 9783837176186)
    David Benioff

    Stadt der Diebe

     (21)
    Aktuelle Rezension von: EmmaZecka
    Inhalt: David Benioff erzählt die Geschichte aus zwei Perspektiven: Wir begegnen im ersten Kapitel dem Protagonisten David, der Autor ist und dringend eine Idee für eine neue Geschichte braucht. Da besucht er seine Großeltern, die den zweiten Weltkrieg miterlebten. Am Ende des Kapitels bekommen wir den Eindruck, dass David in Stadt der Diebe die Geschichte seines Großvaters erzählt.

    Ab dem zweiten Kapitel wird die zweite Perspektive der Geschichte eingeläutet: Hier begegnen wir dem 17-jährigen Lew, der aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände verhaftet wird. So lernt er Kolja, einen extrovertierten, lebendigen Mann kennen, der nicht nur ein wahrer Frauenversteher ist, sondern auch ein echter Überlebenskünstler mit einer ausgeprägten Liebe zur Literatur. So zitiert er immer wieder aus seinem Lieblingswerk Der Hofhund und ist begeistert, als er erfährt, dass Lews Vater Schriftsteller war.

    Beide Männer bekommen von einem Oberst ein verlockendes Angebot: Sie haben eine Woche Zeit, ein Dutzend Eier für eine Hochzeitstorte aufzutreiben. Wenn sie das schaffen, werden beide von allen Anklagepunkten freigesprochen.

    Was mir an der Geschichte besonders gut gefällt, ist die Geschichte in der Geschichte: Zu Beginn bekommen wir noch den Eindruck, dass es sich hier um eine Handlung mit einem biografischen Hintergrund handeln könnte. Zudem taucht auch im Handlungsstrang von Lew und Kolja immer wieder der Name Benioff auf, was den Eindruck noch verstärkt. Und diese Idee, egal, ob sie jetzt der Wahrheit entspricht, oder nicht, wurde hier sehr gut umgesetzt.

    David Benioff entwirft hier einen Roadtrip anderer Art. So müssen Lew und Kolja jede Menge Wagnisse eingehen, um an ein Dutzend Eier zu kommen. Und als ihre Lage aussichtslos scheint, tut sich doch überraschend eine Möglichkeit auf, die ihnen Hoffnung gibt.

    Beide Protagonisten können nicht unterschiedlicher sein: Lew ist introvertiert. Er ist hin- und her gerissen zwischen dem Wunsch, das große Abenteuer zu finden und bloß nicht negativ auffallen zu wollen. Und da zwingt ihn das Schicksal mit dem extrovertierten Kolja im Team zu spielen. Einem Mann, der es gar nicht schaffen kann, nicht aufzufallen. Kolja geht offen auf Menschen zu und hat keinerlei Berührungsängste. Er weiß, was er will und versteht sich gut darauf, seinen Willen auf eine liebevolle, diebische Art durchzusetzen. Und er hat Gefallen an Lew gefunden und beschließt den schüchternen Jungen unter seine Fittiche zu nehmen.

    Das Schöne ist, dass Stadt der Diebe nicht nur aufgrund der grundverschiedenen Charaktere lebt, sondern diese beiden Männer, die unterschiedliche Ziele verfolgen auch noch in abstrusen Situationen landen, aus denen sie sich irgendwie befreien müssen. Es ist also wichtig, dass sie zusammenarbeiten.

    Und hier lässt sich sehr gut beobachten, wie man eine spannende Geschichte aufbauen kann: Man braucht nicht nur einen inneren Konflikt, also die Zerrissenheit der Protagonisten, sondern auch noch einen äußeren Konflikt, in diesem Fall die Suche nach einem Dutzend Eiern in einem Land, in dem die Menschen seit Monaten hungern. Also ein äußerer Konflikt, der schon zum Scheitern verurteilt ist. Oder?

    Wenn ich nach meinen Lieblingsgeschichten gefragt werde, ist Stadt der Diebe immer eine der Geschichten, die hier zu meinen Standardantworten gehören. Ich mag die Verbindung zwischen den gegensätzlichen Charakteren und der Handlung. Obwohl Stadt der Diebe während des zweiten Weltkrieges spielt, schafft es David Benioff etwas Leichtigkeit in die Geschichte zu bringen, ohne, die Ereignisse während des Krieges zu verharmlosen.

    Kommen wir nun zur Gestaltung des Hörbuches: Obwohl mir die Geschichte so gut gefällt, hatte ich überhaupt keine Vorstellung, wie das Hörbuch dazu aussehen könnte. Zu Beginn war ich etwas enttäuscht, dass Stadt der Diebe nur als gekürztes Hörbuch produziert worden ist. Dennoch glaube ich nicht, dass viel vom Inhalt weggelassen wurde und vermute eher, dass sich die Kürzungen auf die Streichung der Nebensätze bezogen haben. Was diesen Eindruck verstärkt hat, war die Seitenzahl der Printausgabe im Vergleich zur Laufzeit des Hörbuches. Da die Geschichte eine Laufzeit von etwa sieben Stunden hat und die Printausgabe um die 350 Seiten enthält schien mir hier das Verhältnis ziemlich ausgeglichen zu sein. Die Streichung der Nebensätze ist eine Sache, die der oder die Hörbuchsprecher*in bei einem Hörbuch gut ausgleichen kann. Deswegen bin ich da etwas nachsichtiger und ziehe für die Kürzungen keine Punkte bei der Bewertung ab.

    Stadt der Diebe wird von Heikko Deutschmann gelesen. Und das hat mich ziemlich verwirrt. Ich bin dem Hörbuchsprecher nämlich das erste Mal bei Ein Mann namens Ove begegnet und dort interpretiert er einen Rentner. Hier hingegen darf er in die Rolle von zwei jungen Männern schlüpfen und da hätte ich vermutet, dass man einen Hörbuchsprecher engagiert, der auch jünger klingt.

    Doch schon nach wenigen Minuten wurde mir bewusst, das Heikko Deutschmann der Geschichte gerecht wird. In Stadt der Diebe gibt es viele Momente, die zeigen, dass unsere Protagonisten, eine Art Reife mitbringen, obwohl sie noch nicht sehr alt sind. Ich glaube nicht, dass Hörbuchsprecher mit einer jüngeren Stimme an der Interpretation von Stadt der Diebe gescheitert wären. Aber ich bin mir auch nicht sicher, ob eine Lesung mit einem anderen Sprecher authentisch geklungen hätte. Es ist schwer, diese Zeilen zu begründen, da ich damit nicht zum Ausdruck bringen will, dass Sprecher mit einer jüngeren Stimme auch gleichzeitig über weniger Können verfügen. Ich hoffe, es wird deutlich, was ich meine.

    Heikko Deutschmann konnte die Atmosphäre der Geschichte sehr gut aufgreifen und hat es geschafft unsere Charaktere lebendig werden zu lassen. Besonders gefiel mir seine Interpretation der Dialoge zwischen Lew und Kolja, weil hier die Gegensätzlichkeit der beiden Charaktere zum Vorschein kommt.

    David Benioffs Schreibstil hat es mir ebenfalls angetan. Er erzählt die Geschichte aus der Perspektive von Lew. Und es wird schnell deutlich, dass Lew seine Unsicherheiten durch ein kühles Verhalten zu verstecken sucht.

    David Benioff findet in Stadt der Diebe die richtige Mischung zwischen historisch wichtigen Inhalten, der Interaktion von unseren beiden Protagonisten und der Handlung. Ich hatte an keiner Stelle das Gefühl, dass es langatmige Stellen gab und die Handlung nicht voran kommt. Wenn es in der Handlung ruhiger wurde, spielte sich etwas Wichtiges zwischen unseren Protagonisten ab und so verhielt es sich auch umgekehrt.

    Besonders mochte ich die Dialoge zwischen Kolja und Lew oder Kolja und anderen Charakteren der Geschichte. Kolja lässt sich zu Aussagen hinreißen, die nicht gefährlicher sein könnten. Doch er ignoriert es und sagt einfach das, was er denkt.

    Gesamteindruck: Stadt der Diebe ist eine der wenigen Geschichten, die auch für Jungs geeignet sind. Da unsere Protagonisten hier eben auch Jungen sind, werden Themen aufgegriffen, die Jungen bewegen wie beispielsweise, wie man eine Frau für sich gewinnt. Und gerade diese Frage wird in Stadt der Diebe sehr ausführlich diskutiert.

    Da es sich bei Stadt der Diebe um ein Re-Read handelt, war ich gespannt, wie viel ich noch von der Geschichte wusste. Und ich musste entsetzt feststellen, dass ich die Einzelheiten der Handlung wieder vergessen hatte. Deswegen habe ich es sehr genossen noch einmal mit Lew und Kolja nach Leningrad reisen zu dürfen. 
  10. Cover des Buches Der Lärm der Zeit (ISBN: 9783442716524)
    Julian Barnes

    Der Lärm der Zeit

     (87)
    Aktuelle Rezension von: holzmair_eva

    Angeregt zu dieser Lektüre wurde ich durch den Besuch der Oper Lady Macbeth von Mzensk in einer großartigen Aufführung der Wiener Staatsoper vor wenigen Tagen. 

    Genau dieses Werk liefert den Komponisten Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch dem Stalinistischen Säuberungswahn aus, weil Genosse Stalin die Aufführung der Oper am 26. Januar 1936 im Bolschoi Theater noch in der Pause verlässt. Fortan wartet Schostakowitsch jede Nacht mit gepacktem Koffer vor der Aufzugstür, um Frau und Kindern den Anblick der Schergen zu ersparen, denn sie holen „einen immer mitten in der Nacht“. Doch die Schergen bleiben aus. Am Ende seines Lebens wird Schostakowitsch, von Selbstzweifeln geplagt, laut Barnes feststellen: „Indem sie ihn leben ließen, hatten sie ihn umgebracht.“  

    Schostakowitsch ärgert sich über die Besucher (z.B. Sartre) aus dem Westen, die Stalin bewundern und begeistert über eine Sowjetunion schreiben, die es so nicht gibt, denn der Sowjetmensch hat gelernt, Fremden gegenüber nur die Propagandameinung zu äußern, damit ihn die Machthaber nicht verfolgen (das kommt einem irgendwie bekannt vor, oder?).

    Der Komponist, der sich selbst als feig bezeichnet, versucht irgendwie durchzukommen, nicht der Partei beizutreten, sie jedoch mit mittelmäßigen, dem Geschmack der Kulturbonzen entsprechenden Kompositionen bei Laune zu halten, und dazwischen  Musik zu schreiben, die ihm am Herzen liegt. Jeden Morgen tröstet er sich mit zwei Gedichten von Jewtuschenko, von denen eines Die Karriere treffend seine Situation beschreibt: „Ein gelehrter Mann zu Galileos Zeit / wusste wie Galileo Bescheid: / Die Erde dreht sich ganz bestimmt / Jedoch er hatte Weib und Kind“.

    Unter Chruschtschow wird Schostakowitsch genötigt, der Partei beizutreten. Von den ins Ausland geflohenen Kollegen wird er deshalb bei einer Propagandareise in die USA gemieden. Er muss Reden verlesen, die nicht er, sondern irgendein Parteiapparatschnik geschrieben hat. Er versucht, sich mit Ironie davon zu distanzieren, aber niemand begreift diese Ironie. Die Zuhörer:innen nehmen das Geschwafel aus seinem Mund ernst.

    So begleitet die Leserin / der Leser den Komponisten Schostakowitsch durch ein von staatlicher Willkür bestimmtes Leben, das auch einige Glücksmomente bereithält, die jedoch „von allem, woran er sich nicht erinnern“ will, „überdeckt und verwoben“ werden.

    Julian Barnes liefert eine brillante Analyse des Verhaltens eines Künstlers in der Diktatur. Sie ist gerade jetzt wichtig, wo wir dazu neigen, vorschnell Menschen zu verurteilen, die sich nicht gegen den von ihrem Machthaber losgetretenen Krieg aussprechen.

    Großes Lob auch an die Übersetzerin der deutschen Fassung, Gertraude Krueger, die hier ausgezeichnete Arbeit geleistet hat.



  11. Cover des Buches Das Bernsteinzimmer (ISBN: B0027QSTC6)
    Heinz G. Konsalik

    Das Bernsteinzimmer

     (23)
    Aktuelle Rezension von: DarkReader
    Aus den Gemächern des Katharinen-Palasts in Leningrad, über Königsberg, bis in die geheimen Stollen Hitlers folgt Michael Wachter dem kostbaren Zimmer: Seine Familie bewacht den Saal aus »Sonnenstein« schon seit der Zeit der russischen Zaren. Nach dem Krieg droht sich die Spur zu verlieren, bis Wachter und ein amerikanischer Geheimdienstoffizier eine neue Fährte entdecken - doch diesmal geht es um Leben oder Tod...... Eine Geschichtsstunde, wie ich sie interessanter und spannender selten gelesen habe! Von der Zarenzeit an über mehrere Generationen bewacht die Familie Wächter das legendäre Bernsteinzimmer. Durch Kriege, Revolutionen und andere Wirrungen beschreibt Konsalik den Weg einer Familie, die sich der Bewachung dieses Zimmers verschrieben hat, mit Leib und Seele widmen sie sich dieser Aufgabe. Und befinden sich dabei nicht nur einmal in Lebensgefahr. 5 Sterne für ein Buch von Konsalik, wunderbar geschrieben über ein Kunstwerk, dessen Verschwinden immer noch Rätsel aufgibt, das immer noch gesucht wird, obwohl ein Duplikat gerade im Entstehen ist. Die sagenumwobene Faszination des ersten Bernsteinzimmers mit einer solchen Geschichte wird es- so glaube ich- nie erreichen.
  12. Cover des Buches Der Mann aus St. Petersburg (ISBN: 9783838703480)
    Ken Follett

    Der Mann aus St. Petersburg

     (114)
    Aktuelle Rezension von: Martini1979

    Ich bin bei Follet immer zwiegespalten. Habe mich nun aber entschieden, seine historischen Romane für gut zu befinden.

    Auch in diesem Buch gibt es allerlei Verwicklungen und Handlungsstränge. Der Kampf um das Frauenwahlrecht, Verhandlungen über Bündnisse zwischen Russland und dem Vereinigten Königreich, sowie eine alte Affäre.

  13. Cover des Buches Der Beweis des Jahrhunderts (ISBN: 9783518465271)
  14. Cover des Buches Der Tänzer (ISBN: 9783644045019)
    Colum McCann

    Der Tänzer

     (89)
    Aktuelle Rezension von: Stephan58

    Rudolf Nurejew (1938-1993). MC Cann erzählt das Leben des Tatarischen Ausnahmetänzers aus Ufa in der Sowjetunion, der sich 1961 in den Westen absetzt, und von seinen Freundinnen und Freunden, Förderern und Neidern, seiner Familie in Ufa und Leningrad, die er erst nach 36 Jahren 1987 wiedersehen wird, vor allem aber neben all den Extravaganzen und körperlichen Strapazen Nurejews, von seinem Tanz.

    Glorifiziert wie eskapistisch, beseelt wie tragisch entwurzelt und immer wieder einsam. McCann schildert alle Facetten eines außergewöhnlichen Lebens. Dabei vergisst er nicht den Fokus auf diejenigen zu richten, die zurückblieben in Ufa, in Leningrad, und ihren Alltag unter ganz anderen Bedingungen meisterten. Absolut lesenswert!

  15. Cover des Buches Mein russisches Abenteuer (ISBN: 9783770184651)
    Jens Mühling

    Mein russisches Abenteuer

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Kristall86

    Klappentext:

    „Weit hinter Moskau liegt das echte, das »russische« Russland

    Fast ein Jahr lang reist Jens Mühling durch Russland und porträtiert aus ganz persönlicher Perspektive eine Gesellschaft, deren Lebensgewohnheiten, Widersprüche, Absurditäten und Reize hierzulande nach wie vor wenigen vertraut sind. Auf seiner Reise erlebt er unglaubliche Begegnungen: Eine Einsiedlerin in der Taiga, die erst als Erwachsene erfahren hat, dass es jenseits der Wälder eine Welt gibt. Ein Mathematiker, der tausend Jahre der russischen Geschichte für erfunden hält. Ein Priester, der in der atomar verseuchten Sperrzone von Tschernobyl predigt. Ihre Lebensgeschichten fügen sich zu einem faszinierenden Porträt der russischen Seele.“



    Das Buch von Jens Mühling ist ein echter Bestseller mir über 25.000 verkauften Exemplaren und hier mit dieser Neuauflage dürfen wir Leser wieder abtauchen. Ich war und bin ein großer Fan russischer Literatur, russischer Reportagen (gerade von Gerd Ruge), egal ob mit politischen Hintergrund oder einfach nur der Natur wegen - Russland ist ein höchst interessantes Land. Mühling geht in diesem Buch auf äußerst viele Themen ein, die Einem nunmal beschäftigen. Die Geschichte mit der Einsiedlerin kenne ich schon sehr lange und ihre Geschichte verfolge ich seit Jahren. Mühling nimmt das alles hier nochmal auf und beschreibt das sehr gefühlvoll und spannend. Ja, auch das ist Russland. Aber das ist nur eine von ganz vielen Geschichten hier. Jens Mühling will dem Leser auf ganz ruhige und auch sachliche Weise die Vielfältigkeit Russlands näher bringen. Bei mir hat er es geschafft. Sein Buch liest sich spannend, amüsant, geheimnisvoll und auch irgendwie aufklärend. Ich vergebe hier sehr gern 5 von 5 Sterne und dazu eine Leseempfehlung!

  16. Cover des Buches Lenin in Zürich (ISBN: 9783453043480)
    Alexander Solschenizyn

    Lenin in Zürich

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  17. Cover des Buches Operation Schneewolf (ISBN: 9783751702164)
    Glenn Meade

    Operation Schneewolf

     (88)
    Aktuelle Rezension von: ArsAstrologica

    Über viele Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte, dachten wir, diese alten Agentengeschichten aus der Zeit des Kalten Krieges würden der Vergangenheit angehören. Heutzutage in 2022 angesichts der grauenhaften Kampfhandlungen in der Ukraine bekommt dieser Thriller ungeahnte Aktualität.

  18. Cover des Buches Karaoke (ISBN: 9783442542437)
    Wladimir Kaminer

    Karaoke

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Ich habe mir schon so manches Werke von Wladimir Kaminer bevorzugt als Hörbuchfassung zu Gemüte geführt. Nun ein schon älteres Werk (Erscheinung 2005) von ihm in Buchform.

    Wie immer keine fortlaufende Geschichte, sondern 11 Kurzgeschichten, die mehr oder weniger zusammenhängen. Natürlich geht es dabei um seine Vergangenheit in Russland, seine Karriere in Berlin (Russendisko), um sein neues Leben als Schriftsteller und die russische Seele an sich. Musik spielt dabei immer irgendwie eine Rolle.

    Es soll witzig sein und man erkennt auch in diesem Werk den innewohnenden Charme von Kaminer. Manchmal hörte ich regelrecht seine Stimme zu mir sprechen.

    Man lernt etwas über die Musikszene der alten UdSSR. Man kann nach den genannten Namen und Gruppen googeln, wird aber nicht zu allen etwas finden.

    Fazit: Kaminer erzählt in seiner typischen Art locker vom Hocker. Sehr viel zum Schmunzeln gab es dieses Mal jedoch nicht, dafür eher ein wenig Geschichtsstunde.

  19. Cover des Buches Das besondere Gedächtnis der Rosa Masur (ISBN: 9783423130356)
    Vladimir Vertlib

    Das besondere Gedächtnis der Rosa Masur

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein unglaublich berührendes Schicksal, das einen sehr guten Blick in das Leben der Menschen in Russland im 20.Jahrhundert gibt. Eine fesselnde Erzählung, die den Leser die Hoffnungen und Enttäuschungen des Kommunismus miterleben lässt. Das schreckliche Leid der Juden während und zwischen den Weltkriegen wird aus erster Hand erzählt. Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen, das einzige was mich ein bisschen gestört hat sind die vielen russischen Namen, die manchmal ziemlich verwirrend sind und das Lesen teilweise etwas schwierig machen. Aber ansonsten ein erstklassiges Buch.
  20. Cover des Buches Der Gaukler. Band 1.+2. (ISBN: B0000E9GQN)
    Harry Thürk

    Der Gaukler. Band 1.+2.

     (5)
    Noch keine Rezension vorhanden
  21. Cover des Buches Der Bund der Zwölf (ISBN: 9783740708245)
    Miriam Pharo

    Der Bund der Zwölf

     (32)
    Aktuelle Rezension von: AmaliaZeichnerin

    Wer in diesem Roman Fantasy-Kreaturen erwartet, der wird enttäuscht, stattdessen gibt es hier übernatürliche, unerklärliche Ereignisse und magische Objekte.

    Man merkt, dass die Autorin ein Faible für Musik hat, dafür spricht ihre bildhafte, anschauliche Sprache, mit der sie über diese – und andere Dinge – schreibt.

    Ebenso wird deutlich, dass sie viel über die historischen Verhältnisse in den 1920ern in Paris recherchiert hat und es gelingt ihr, diese Epoche sehr lebendig und glaubwürdig darzustellen.

    Mit den Hauptcharakteren konnte ich mit gut identifizieren, sie wirken sympathisch und alles andere als eindimensional. Schade fand ich, dass eine Protagonistin im Finale teilweise fehlt, allerdings macht dies innerhalb der Handlung durchaus Sinn.

    Im letzten Drittel des Romans verschlägt es die Helden gar in die Pariser Unterwelt und was sie hier erleben, das liest sich sehr spannend.

    Gefreut hat mich auch, dass die Autorin eine historische Persönlichkeit auf originelle Weise mit eingebaut hat.

    Lesenswert ist dieser Roman aus meiner Sicht vor allem für Menschen, die ein Faible für Musik und/oder die 1920er Jahre mitbringen.

  22. Cover des Buches Der magische Zirkel (ISBN: 9783442467556)
    Katherine Neville

    Der magische Zirkel

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Nach dem großen Buch "Das Montglane Spiel" machte ich mich also voller Hoffnung und Begeisterung diesen Zirkel. Leider wurde ich so enttäuscht. Die Geschichte der jungen Physikerin beginnt spannend, aber schon bald kommen so viele Handlungsstränge mit dazu, dass es nur noch verwirrend ist und man irgendwann den Überblick verliert und ich hatte den Eindruck, dass selbst die Autorin nicht mehr wusste, auf was sie eigentlich hinaus wollte. Sehr schade und eine große Chance vertan.

  23. Cover des Buches Die Stalinorgel (ISBN: 9783518399620)
    Gert Ledig

    Die Stalinorgel

     (18)
    Aktuelle Rezension von: dominona
    Der Wahnsinn vor Stalingrad 1942 und eine deutsche Truppe, die völlig sinnlos versucht eine Anhöhe zu erobern und einfach nicht aufgeben will, obwohl die Russen immer wieder versuchen, sie zur Besinnung zu bringen. Die Perspektive wechselt zwischen deutscher und russischer Front hin und her, dringt in die Köpfe der Offiziere und Soldaten und man sieht überall den Wunsch zu desertieren oder aber, an höherer Position, sich für eigene Verluste zu rächen. Hass und Wut in den eigenen Reihen und das alles im Angesicht des Todes. Wer sich für Nachkriegsliteratur interessiert, sollte zugreifen.
  24. Cover des Buches City of Thieves (ISBN: 9781442002296)
    David Benioff

    City of Thieves

     (13)
    Aktuelle Rezension von: ichundelaine
    Leningrad 1942 - Ein Deserteur und ein Plünderer geraten auf der Suche nach einem Dutzend Eier hinter Feindeslinien! So absurd sich das Ganze anhört, so unfassbar poetisch und zum Heulen schön ist dieser Geschichte.

    Als Lev von den NKPD ins Gefängnis gebracht wird, nachdem er einen toten deutschen Fallschirmspringer um sein Messer erleichtert hat, vermutet er schon, dass sein letztes Stündlein geschlagen hat. Verbrecher wie er werden in diesen Zeit binnen kurzer Zeit an die Wand gestellt und erschossen. Doch wider Erwarten werden sein Zellenkumpane und Deserteur Kolja zum general gebracht, der ihnen die Aufgabe erteilt, ein Dutzend Eier für den Hochzeitskuchen seiner Tochter zu beschaffen. Hiermit erkaufen sie sich nicht nur die Freiheit sondern auch Rationskarten. Im eisigen Leningrad ist allerdings nichts so selten wie Essen. Sogar das Brot besteht aus Sägemehl und auf dem Schwarzmarkt wird mit Zucker gemischter Dreck als Delikatesse verkauft. Nachdem alle Hunde, Katzen und Pferde im Kochtopf gelandet sind, schrecken manche auch nicht vor Kannibalismus zurück, wie die beiden auf ihrer Suche feststellen müssen.

    Die Suche nach den Eiern gestaltet sich wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen und führt die Beiden schließlich sogar hinter Feindeslinien, wo sie von Nazis gefangen werden, Lev sich in eine eiskalte Killerin verliebt und eine Schachpartie alles entscheidet.

    Dieses Buch ist rasant, tieftraurig und schockierend. Ich war richtig traurig, als es vorbei war. Der dünne 17jährige Lev mit der langen Nase und der gut aussehende blonde Tausendsassa Kolja geben ein absolut unwiderstehliches Duo ab, die sich schon nach kürzester Zeit gegenseitig das Leben retten. Die Gespräche, die vor dem Kriegshintergrund, der Hungersnot und der Schandtaten der Nazis, geführt werden, sind urkomisch und wirken nie fehl am Platz. 

    David Benioff schreibt sonst eher Drehbücher und hier läuft beim Lesen ein wirklich grandioser Film vor dem inneren Auge ab. Am Schluss musste ich sogar ein Tränchen verdrücken und das passiert wirklich nicht oft. Binnen 300 Seiten wachsen einem Lev und Kolja so sehr ans Herz, dass das Buch auch gerne doppelt so viele Seiten hätte haben können.

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