Bücher mit dem Tag "lesbenroman"
8 Bücher
- Sabine Brandl
Und täglich grüßt die Erinnerung
(8)Aktuelle Rezension von: Nubsi…. an zwei Nachmittagen habe ich dieses Buch quasi verschlungen und es immer wieder kurz zur Seite legen müssen um über Textstellen intensiver nachzudenken!
Lisa lebt das von außen perfekte Familienleben und ist damit glücklich, bis sie ihre Jungendliebe Carmen auf einem Klassentreffen wieder trifft. Lisas bisheriges Leben gerät völlig aus den Fugen. Sie stellt ihr Leben immer wieder in Frage und auch ihr sonst so liebevoller Ehemann entwickelt plötzlich ganz neue Fassetten. Ein Roman mit Romantik, viel Drama und Herz.
Ein kleines Manko ist meiner Meinung nach der Schluss. Ohne zu viel zu verraten, ist das Ende alles andere als ein Happy end. Sehr unrealistisch, ungewöhnlich aber trotzdem spannend und schön bis zur letzten Zeile. Ein absoluter Lesetipp.
- Vanessa Talisker
Indian Summer in New Hampshire: Lesbischer Kurzroman (deutsch)
(45)Aktuelle Rezension von: Melanie_StromDiese Geschichte hat mich sofort mitgerissen und nach Neuengland versetzt. Einerseits finde ich es schön, wie die Landschaft und das Leben beschrieben wird und andererseits ist die Protagonistin Selina eine Frau mit wunderbaren Eigenschaften.
Sehr empfehlenswert!
- Maria Braig
Amra und Amir
(10)Aktuelle Rezension von: LadySamira091062Kurz nach ihrem 18.Geburtstag wird Amra,deren Eltern während des Kosovokrieges nach Deutschland geflohen waren , in den Kosovo abgeschoben.Mit nichts als dem was sie anhatte steht Amra nun in einem ihr völlig fremden Land ohne Geld oder Unterkunft, ohne Freunde und ohne die Sprache zu kennen.
Amra war schon in Deutschland anders als die anderen Mädchen ,sie basteltet gern an Autos rum und ihr Aussehen war ihr nie so wichtig .Um im Kosovo zu überleben wird sie zu Amir ,einem jungen Mann der aus Deutschland kommt.So schafft sie es ihr Leben einigermassen selbständig zu führen.Mit gelegentlichen Diebstählen und dem Müllsuchen schafft sie es zu überleben.Es gelingt ihr sogar auf einem alten Schrottplatz manchmal Arbeit zu bekommen und darf dort in einem alten Auto übernachten.
Den Kontakt nach Deutschland zur Mutter und ihrer besten Freundin Nina läßt sie nur noch sporadisch zu ,denn die Angst und der tägliche Kampf ums Überleben lassen ihr / ihm nicht viel Spielraum für Gefühle,denn Amir muss einfach nur funktionieren.
Doch in mach einsamen Stunden wird Amir klar ,das seien Gefühle für Nina nicht nur platonisch sind ,doch solange sie im Kosovo ist bleibt ihr eh nichts als die Hoffnung übrig.
Doch dann tauchen Nina und Stefan bei ihr auf und die Realität holt alle Beteiligten sehr schnell ein .Auch wenn sie drei schöne Wochen mit einander verbringen ,Nina und Amir sich darüber klar werden wie sie zu einander stehen, so muss Amir dennoch im Kosovo bleiben.Doch Nina und Stefan setzten alles daran Amir wieder nach Deutschland zu holen.
Derweil steht der strenge Winter bevor und der Zufall kommt Amir in Form eines Mannes zu Hilfe,bei dem er überwintern kann.Und dieser Mann ist eigentlich genau wie Amir eine Frau,die vor langer Zeit beschlossen hatte ihr Leben als Mann zu verbringen Haki ist ein Burrnesha, ein Mann ,der als Frau geboren wurde ,doch nicht als solcher leben kann oder darf .Im Kosovo ist es manchmal Brauch ,das ,wenn das einzige Kind ein Mädchen ist und das Vater aber unbedingt einen Sohn wollte,dieses Mädchen einfach als Junge erzogen wird.
Doch Haki wird schnell klar das Amir bei ihm nicht glücklich wird und so geht Amir mit Nina und Stefan in einer waghalsigen Aktion mit nach Deutschland. Doch wird es ihm endlich gelingen dort glücklich zu werden oder wird er wieder zurück müssen?
Dieses Buch wurde nach Tatsachenberichten junger Menschen geschrieben ,denen genau das passierte .Es macht einen betroffen und auch wenn ich mir ein anderes Ende gewünscht hätte ,so ist doch die Realität oft grausam und somit konnte das Buch auch gar nicht anders enden.
Wenn man diese Buch gelesen hat beginnt man sich mit der Situation dieser jungen Menschen auseinander zu setzen und man betrachtet unsere Gesetzgebung kritischer als vorher.Es kann nicht angehen ,da man Jugendliche einfach in ein Land abschiebt ,das zwar laut der Herkunft der Eltern als ihr Heimatland gilt,das sie jedoch nie zuvor gesehen haben und in dem sie völlig fremd sind .Ich denke es wird da noch vieles getan werden müssen um weiter junge Menschen vor einem ähnlich grausamen Schicksal zu beschützen - Rita Mae Brown
Rubinroter Dschungel
(79)Aktuelle Rezension von: CatastrophiaEin sommerliches Buch, das gleichzeitig ein absoluter Klassiker des lesbischen Kanons ist und sowohl sehr ernsthaft als auch lustig- so würde ich Rita Mae Browns "Rubinroter Dschungel" (Original: Rubyfruit Jungle) beschreiben.
Die Autorin ist ein frühe Protagonistin der amerikanischen, insbesondere der lesbischen, Frauenbewegung der 1970er. "Rubinroter Dschungel" erschien erstmals 1973 und ist stark autobiografisch gefärbt; es erzählt das Aufwachsen der adoptierten Molly Bolt in den 1950er und 1960er Jahren, die schon als Kind Schwierigkeiten mit ihrer Adoptivmutter hat, in der ländlichen Umgebung aus der Norm fällt und zunehmend ihr Interesse an Mädchen erkennt. Es kommt natürlich, wie es kommen muss - Ausbruchsversuche und Scheitern wechseln einander ab, Molly sucht ihren Platz in einer Welt, in der sie nicht zu existieren hat.
Dabei ist der Roman nicht nur eine Coming of age-Novel, sondern auch geprägt von starker Gesellschaftskritik, Kritik an Klassismus und Stadt-Land-Unterschieden. Die explizite Schilderung lesbischer Sexualität wurde damals kontrovers diskutiert. Spannend fand ich auch die Kritik an Butches und Femmes, die die Protagonistin als heteronormativ ablehnt - wenn sie doch als Frau Frauen liebt, so ihr Gedanke, wieso muss sie sich dann in lesbischen Bars damit herumschlagen, ob sie eher den weiblichen oder männlichen Part übernehmen soll?
Ich wollte das Buch schon sehr lange lesen, ist es doch einer der absoluten Klassiker im Bereich lesbischer Literatur. Molly, mochte ich in ihrer Dickköpfigkeit sehr. Das Buch gewinnt vor allem auch dadurch, dass Molly trotzdem authentisch bleibt, an vielen Dingen auch scheitert und kein eindimensionaler Charakter ist.
Das Buch ist sicherlich auch lesenswert für Jugendliche und Heranwachsende, die selbst mit ihrer Sexualität zu kämpfen haben, weil sie nicht in die Norm passen. Dass es Kultstatus hat, kann ich deshalb gut verstehen - auch, wenn es viele Klischees lesbischer Coming of Age-Romane beinhaltet. Aber diese Klischees wurden eben auch stark von diesem Roman mitgeprägt.
- Maria Braig
Nennen wir sie Eugenie
(21)Aktuelle Rezension von: otegamiEinen Mann zu heiraten, den ich nicht liebe und den ich außerdem nur kurz am Familien-Kaffeetisch erlebt habe, nur weil die Familie es fordert, da alle außer mir davon profitieren würden, ist jenseits all meiner Vorstellungskraft! Schon gar nicht, wenn ich in Liebe mit einem anderen Menschen verbunden bin.
In ‚Nennen wir sie Eugenie‘ ist ‚dieser andere Mensch‘ Seraba, eine Frau, und so eine lesbische Verbindung ist im Senegal verboten, wird sogar mit Gefängnis bestraft. Eugenie, unserer Protagonistin, bleibt somit nur die Flucht und in Deutschland die Beantragung des Asyls.
Das ist aber nicht so einfach, denn deutsche Gerichte hatten (zu dieser Zeit noch) die Überzeugung, dass homosexuelle Beziehungen in Ländern, in denen derartige Beziehungen verboten sind, ja sogar mit Gefängnisstrafen bzw. mit Steinigen bestraft werden: 'Die Leute könnten ja insgeheim ihre Beziehungen leben, man würde es ihnen ja nicht von der Stirn ablesen können, dass sie lesbisch oder schwul waren. Blieben sie diskret und im Verborgenen, dann drohte ihnen keine Gefahr.'
Meine Meinung dazu: Ja, am Anfang mag so eine heimliche Liebe vielleicht noch ihren Reiz haben (ist ja bei Affären auch so), aber irgendwann will man doch, dass sie in der Öffentlichkeit gelebt werden können. Auch mit Stolz: schaut her, das ist mein Partner / meine Partnerin!
Sehr gut fand ich auch die informativen Seiten mit den Regeln und der Handhabung des Asyls. So erfährt der Leser, wie es nach der Ankunft in Deutschland weitergeht, was z.B. ‚Residenzpflicht‘ bedeutet und wie das Asylverfahren abläuft. Auch von anderen Mitbewohnern in der Sammelunterkunft und ihren Schicksalen lesen wir.
Nachdem die Problematik anhand der Protagonistin Eugenie sichtbar gemacht wird, fühlte und fieberte ich mit der jungen Frau und ihr Schicksal berührte mich sehr stark. Ich empfehle dieses Buch wärmstens und drücke es allen Lesenden ans Herz, die über ihren Tellerrand blicken können und eine offene Lebenseinstellung haben. 5 Sterne für dieses äußerst interessante und warmherzige Buch!
- Carolin Schairer
Mit einem Lächeln
(3)Aktuelle Rezension von: Tini2006Lily liebt Pferde und ihre Freundin Val, eine international erfolgreiche Springreiterin mit finanzkräftigem Vater im Hintergrund. Als sie ihr Studium beendet hat, muss sie - im Gegensatz zu Val, die weiterhin fest im Sattel sitzt - den Hof verlassen und einen Job in der Ferne annehmen. Val trainiert in dessen in Miami, während Lily in einer Unternehmensberatung in Wien Daten analysiert, Bilanzen auswertet und Excel-Tabellen füllt. Doch Lilys neues Leben ist nicht so eintönig, wie es klingt: gleich am ersten Tag lernt sie Jara kennen, ihre launische Vorgesetzte. Jara ist eine sehr schwierige und gefürchtete Person, doch Lily lässt sich von ihrer Attitüde nicht einschüchtern, schließlich hat ihr ihre Mutter beigebracht, zu allen immer freundlich zu sein. Jara öffnet sich allmählich ihr gegenüber, und Lily lernt eine herzliche, witzige Frau kennen, die sie stark ins Grübeln bringt, ob ihre Beziehung mit Val wirklich das Gelbe vom Ei ist. Doch Jara hat ein Geheimnis, und das hat mit Paul Merz zu tun, dem Gründer von Merz Consulting - ihrer beider Arbeitgeber...
Man muss keine Pferde mögen, um diesen Roman zu genießen. Denn die Pferde und der Reitsport, wenngleich interessant dargestellt, sind nur ein Randthema. Es geht um Arm und Reich, um Industriespionage, unerwartete Küsse, Gelegenheitssex und Freundschaft, aus der sich mehr entwickelt. Wie immer gibt es eine Geschichte hinter der offiziellen Geschichte, was Carolin Schairers Bücher von anderen Romanen dieses Genres spürbar abhebt. Sie sind etwas anspruchsvoller, aber auch facettenreicher. Wie immer sind es schöne, sympathische Frauen, denen wir im wahren Leben gerne begegnen würden.
Für mich war es wieder ein echtes Lesevergnügen und ich freue mich auf das nächste Buch.