Bücher mit dem Tag "lesbische liebe"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "lesbische liebe" gekennzeichnet haben.

106 Bücher

  1. Cover des Buches Bis ich 21 war (ISBN: 9783552062542)
    Ela Angerer

    Bis ich 21 war

     (25)
    Aktuelle Rezension von: vivreavecdeslivres

    Von 'Bis ich 21 war' habe ich viel erwartet. Die Geschichte hört sich nicht nur spannend an, sondern das ganze Drumherum scheint interessant - dass alles eine Autobiographie ist, die Erfahrungen der Autorin, die Form, wie das Buch in zwei Teil geteilt ist. Irgendwie fühlte sich das Buch anders an, als andere Bücher.
    Und es war tatsächlich anders, aber anders als ich erwartet habe. Leider kann ich fast nicht aufhören, Kritikpunkte zu finden und Details zu bemängeln. Das Buch begann zwar ziemlich gut, anfangs wollte ich mich in das Buch stürzen und habe die ersten 100 Seiten innerhalb kürzester Zeit gelesen, dann jedoch ging es langsam voran, weil es schlechter wurde. Schon zum Ende des ersten Teils hin, der ein bisschen kürzer ist als der folgende, verleidete mir das Buch, der Schreibstil, die Geschichte und so ziemlich alles andere. Und die nächsten 100 Seiten brauchten mehr als 2 Wochen, um von mir gelesen zu werden. 
    Normalerweise, und das wisst ihr, fällt es mir schwer, ein Buch mit autobiographischen Elementen schlecht zu besprechen. Jedoch nahm ich Ela Angerer diese Bruchteile nicht ab, da sie so klischeehaft wie aus einem Lehrbuch über die Nachkriegszeit und verwöhnten Neureichen erzählt. Ein Bündel frischer Geldscheine auf Knopfdruck aus der Hosentasche gezogen und der Tochter hingestreckt, wenn sie mal nicht so will. Auf Internate - weg - geschickt. Die Tochter selbst stürzt sich in Drogen und probiert alles, wirklich alles aus. Alles kennt man schon, und doch scheint uns das Buch neu lehren zu wollen, indem alles überspitzt dargestellt wird. Ganz einfach, es ist 'over the top'. 
    Vielleicht, hofft man dann, ich zumindest, macht der Schreibstil dies dann wieder wett. Tut er aber nicht. Er ist nüchtern und gespickt voller kleinen Ausdrücke, die absolut komisch waren und mich das Buch geschockt, Tränen lachend und einfach verwirrt sinken liessen - meistens befand ich dann, für den Tag genug gelesen zu haben. Das Buch hat ja nur 200 Seiten, und wenn ich euch dann dafür abraten kann, dann lese ich es auch durch. Es war aber keine einfache Reise, obwohl die Schilderung dafür umso einfacher waren.
    Mir fehlte auch eine gewisse Distanz, mit der die Erlebnisse angeschaut werden. Aber eben, es wird schlicht erzählt und dies auf keine ergreifende Weise, sondern eher gelangweilt wie in einem Schulaufsatz, der nicht unbedingt für seine Originalität oder für den Ausdruck von der Lehrperson hochgelobt werden könnte. So wird vollkommen emotionslos erzählt und ohne irgendwelche Gemütszustände auszudrücken. Weder kritisiert noch gross hinterfragt wird dabei, was mich ein bisschen traurig stimmt. Natürlich drückt das ganze Buch eine gewisse Kritik an sich selbst, an ihrer Jugend aus, dennoch finde ich wenige Passagen, in denen Ela Angerer wirklich rüberbringen konnte, was sie vermeintlich meinte. Anscheinend versuchte sie dies durch Übertreibung auszuglätten, was meiner Meinung nach ein Schlag ins Leere war. Deswegen kann ich euch das Buch leider nicht wirklich empfehlen.
    www.wonderful-ne-books.blogspot.de
  2. Cover des Buches Die Mittagsfrau (ISBN: 9783596510993)
    Julia Franck

    Die Mittagsfrau

     (398)
    Aktuelle Rezension von: graphida

    Es ist ein Buch, das lange auf  meiner Buchliste stand, es wurde von vielen Seiten gelobt und ich war sehr gespannt.

    Allerdings ist es auch eines der wenigen Bücher, die ich abgebrochen habe.
    Ein Vater, der sich als Kriegsheimkehrer nicht der Familie sondern einer anderen Frau zuwendet,  ein am Bahnhof von der Mutter zurückgelassenes Kind, vergewaltigte Frauen, eine Sprache die mich überhaupt nicht mitnimmt. 

    Ich möchte eintauchen in eine Geschichte, die durchaus anspruchsvoll sein darf. Viele Bücher aus den Kriegsjahren und der Nachkriegszeit habe ich gelesen, viele waren schwerverdaulich, aber diesem konnte ich nichts abgewinnen.

  3. Cover des Buches Dark Village (Bd. 1) - Das Böse vergisst nie (ISBN: 9783649613015)
    Kjetil Johnsen

    Dark Village (Bd. 1) - Das Böse vergisst nie

     (532)
    Aktuelle Rezension von: Buechergarten

    》INHALT:

    Ein Ort, in dem das Böse lauert. Vier Freundinnen, so verschieden und doch unzertrennlich. Bis eine von ihnen tot aufgefunden wird. Nackt im See treibend. In Plastikfolie eingewickelt. Ermordet von jemandem, den sie kannte.

     

    》EIGENE MEINUNG:

    Diese Buchreihe liegt nun wirklich schon Jahre auf meinem SUB und durch die diesjährige Herbst-Leseliste war es nun endlich soweit! Gestalterisch passt es perfekt in die Zeit, wenn die Tage wieder kürzer werden und es auf Halloween zugeht. Ein Blickfang ist dabei der schwarze Buchschnitt und die aufeinander abgestimmte Aufmachung der Reihe:

    1) Das Böse vergisst nie

    2) Dreht euch nicht um

    3) Niemand ist ohne Schuld

    4) Zurück von den Toten

    5) Zu Erde sollst du werden

     

    Ich habe bei diesem Auftaktband ganz bewusst den Klappentext nicht in eigenen Worten wieder gegeben, da hier für mich jedes Wort zuviel wäre und die gerade die Unwissen- und Unwägbarkeit rund um die Geschichte der 4 Freundinnen den besonderen Reiz dieser Bücher für mich ausmacht.

    Die Geschichte startet mit dem Kapitel indem die Leiche einer der vier Freundinnen gefunden wird – danach starten wir 21 Tage vor dem Mordtag, lernen die Umgebung, die Protagonisten und vor allem ihre vielfältigen Probleme kennen.

    Im Mittelpunkt stehen Trine, Vilde, Nora und Benedicte. Die 4 Mädchen sind enge Freundinnen (auch wenn es sich nicht wirklich oft so anfühlt) und könnten doch unterschiedlicher nicht sein. Abwechselnd, sowohl je Kapitel, als auch manchmal wechselnd innerhalb eines Abschnittes (was das Lesen und Nachvollziehen nicht immer einfach macht), lernen wir sie nach und nach besser kennen. Dabei wächst einem jede von ihnen durchaus an Herz und schließlich möchte man keine von ihnen durch den Mord verlieren, sondern sie lieber schütteln, vor Depressionen retten oder zur Ehrlichkeit anhalten. Hinzu kommen weitere Hauptfiguren, wie Nick, der männliche Hauptpart der Geschichte oder die schreckliche neue Lehrerin, durch die der Stein (der schließlich bei einem Mord enden wird) erst ins Rollen kommt. Die Unausweichlichkeit dessen zieht einen geradezu in die Geschichte hinein und ich wollte/musste stets weiter lesen und mehr erfahren.

    Es gibt für mich allerdings auch große Kritikpunkte! Ich war schon auch mal Jugendliche, mit all den neuen Themen, Gedanken und Ängsten. Aber das hier ist einfach zuviel. Zuviel Sex, zu viele Worte wie „Titten“ und englische Ausdrücke etc., die die Mädchen auch auf sich selbst anwenden, zu viel Drama, zu viele Geheimnisse, zu krasse Aktionen, zu viel Körperlichkeit… Als ich unter dem Klappentext das Wort „Krimi-Soap“ gelesen habe, war das wie die Faust aufs Auge: Das trifft es! Auch das Sex ein großes Thema beim Erwachsenwerden spielt ist klar, aber der Umgang damit war hier für mich alles andere als realistisch. Die Personen sprechen und denken hier für mich zu übertrieben und teils beinahe pornografisch. Manchmal habe ich mich gefragt ob das die Vorstellung des männlichen Autors ist, wie Mädchen sind. Für mich alles andere als passend.

    Nichts desto trotz hat das Buch eine gewisse Sogwirkung, indem man dem Mordtag immer näher kommt. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, auch wenn der Schreibstil mich eher abgeschreckt hat. Es gibt wenig Lockerheit, Humor, Freundschaftsmomente etc. Es ist düster, hoffnungsbefreit, misstrauisch und endgültig. Ziel: Verlust und Mord. Entsprechend enttäuscht war ich, als man trotzdem am Ende noch nicht mal wusste, wer das Opfer ist. Erst in Band 2 kommen wir dem ganzen wirklich näher. So gab es hier vor allem viel Teenie-Drama, Schulalltag, Geheimnisse, Entfremdung und Sex-Gerede (sowohl Homo-, als auch Heterosexuell). Interessant war es aber bestimmte Situationen aus mehreren Sichten hintereinander wahr zu nehmen, ohne allzu große Dopplungen zu erleben. Vor jedem größeren Abschnitt im Buch findet sich außerdem ein Auszug aus einem bekannten Song, auf dem auch im Kapitel Bezug genommen wird. Sehr atmosphärisch.

     

     

    》FAZIT:

    Spannende Grundidee, interessanter Buchaufbau, aber viel zu viel Tennie-Drama, Sex-Gerede, Soap-Plots, Anzüglichkeiten, Ausdrücke wie „Titten“ etc. Ich werde auf jeden Fall noch Band 2 lesen, bin allerdings nicht wirklich überzeugt.

  4. Cover des Buches Den Mund voll ungesagter Dinge (ISBN: 9783453273658)
    Anne Freytag

    Den Mund voll ungesagter Dinge

     (678)
    Aktuelle Rezension von: Bookfarm

    Dieses Buch hat mich sehr bewegt! wir begleiten Sophie auf dem Weg zu sich selbst. Es ist eine berührende Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen. Das Teenager Leben ist so treffend beschrieben, dass ich mich auch selbst in Sophie wiedergefunden habe. Die Charaktere haben auf mich gut durchdacht gewirkt und hatten alle ihren klaren Platz in der Geschichte. Besonders Sophies innere Monologe haben dieses Buch finde ich ganz besonders gemacht!
    eine klare Leseempfehlung für eigentlich jeden, da ich dieses Thema für sehr wichtig halte und das Buch abgesehen davon einfach toll geschrieben und wirklich lesenswert ist!

  5. Cover des Buches Sputnik Sweetheart (ISBN: 9783832161002)
    Haruki Murakami

    Sputnik Sweetheart

     (399)
    Aktuelle Rezension von: kristinaliest

    „Sputnik Sweetheart“ von Haruki Murakami handelt von einem jungen Lehrer, der in seine ehemalige Kommilitonin Sumire verliebt ist, mit der er die Liebe zum Lesen teilt.

    Sumire sieht ihren Freund aber leider nur als guten Freund und hat keinerlei romantischen Gefühle für ihn. Sie ist sehr Ichbezogen und egoistisch.

    Sumire verliebt sich unsterblich in die 17 Jahre ältere Miu, die eine erfolgreiche Geschäftsfrau ist und Sumire zu einer Reise nach Europa einlädt. Als sie schließlich auf einer griechischen Insel reisen, verschwindet Sumire und Miu kontaktiert den jungen Lehrer, damit er ihr bei der Suche nach Sumire helfen kann.

    Ich habe erstmal 50 Seiten gebraucht damit ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte, da aus der Sichtweise einer dritten Person erzählt wird. Mir hat besonders gut gefallen, dass man irgendwann von dem Ich-Erzähler etwas mehr erfährt. Es wurde dann auch spannender, aber das Ende hat mich leider richtig enttäuscht, da das Buch leider etwas ins Übersinnliche abgedriftet ist und für mich so leider total unrealistisch war und ich hinterher noch Fragen hatten, die leider mit dem Ende nicht beantwortet wurden. Die sommerliche Atmosphäre hat mir trotzdem sehr gut gefallen.

  6. Cover des Buches Die Farbe Lila (ISBN: 9783312012909)
    Alice Walker

    Die Farbe Lila

     (337)
    Aktuelle Rezension von: SimoneF

    Nach ca. 40 Jahren erschien der weltberühmte Klassiker „Die Farbe Lila“ von Alice Walker in einer neuen Übersetzung, die dem heutigen Bewusstsein sensibler Sprache entspricht und diskriminierende Begriffe umschreibt. Ich kenne die alte Übersetzung nicht, finde jedoch die neue sehr gelungen und überaus lesenwert.

    „Die Farbe Lila“ ist ein Briefroman, in dem die Afroamerikanerin Celie ab ihrem 15. Lebensjahr und über einen Zeitraum von gut 30 Jahren in Briefen, die sie an den Lieben Gott richtet, aus ihrem Leben schreibt. In der zweiten Hälfte kommen noch an Celie gerichtete Briefe ihrer Schwester hinzu. Celies Sprache spiegelt ihren niedrigen Bildungsstand wieder, statt „an einen Mann und dessen Frau“ sagt sie beispielsweise „an einen Mann und dem seine Frau“, den Komparativ bildet sie mit „wie“ statt „als“. Dennoch liest sich der Roman sehr angenehm und besitzt einen sehr eingängigen Sprachrhythmus.

    Die Romanhandlung ist nicht genauer datiert, spielt aber in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dies zeigt sich etwa daran, dass gegen Ende beiläufig der zweite Weltkrieg erwähnt wird. Celies Lebenswelt ist hart, geprägt von patriarchalen Strukturen, Misogynie, Inzest und Gewalt. Frauen werden behandelt wie Ware, ihr Leben zählt nichts, sie sind ihrem Mann auf Leben und Tod ausgeliefert und haben bedingungslos zu gehorchen. Doch im Laufe ihres Lebens begegnet Celie starken Frauen, die – obwohl sie teils hart dafür bezahlen – für ihre Unabhängigkeit kämpfen und sich widersetzen. Diese Frauen setzen auch bei Celie eine Entwicklung in Gang, und insbesondere die Liebe zu Shug Avery hilft ihr, ihre eigene Stärke zu erkennen. Die Freundschaft und der Zusammenhalt zwischen den Frauen untereinander, die trotz wechselnder Familien- und Beziehungskonstellationen zusammenhalten und letztlich mit- und aneinander wachsen, ist ein zentrales Element dieses Romans.

    Auch Rassismus und Diskriminierung spielen eine wesentliche Rolle, ebenso wie die Suche der afroamerikanischen Bevölkerung nach ihrer Identität. Anhand der Briefe von Celies Schwester wird auch die Missionarsarbeit in Afrika und die Ausbeutung der nativen Bevölkerung durch die Kolonialherren und Plantagenbesitzer thematisiert, die die dort seit Jahrhunderten siedelnden Stämme ihres Lebensraums und ihrer Lebensgrundlage berauben.

    Ein sehr berührender, nachdenklich stimmender Roman, der noch lange im Gedächtnis bleibt.

  7. Cover des Buches Letzter Weg (ISBN: 9783838717470)
    Hilary Norman

    Letzter Weg

     (50)
    Aktuelle Rezension von: leseninchen

    „Ein Strand bei Nacht ist ein cooler Ort zum Morden.“

    Mit diesem Satz beginnt der 400 Seiten umfassende Thriller „Letzter Weg“ von Hilary Norman, den ich vor langer Zeit einmal ganz zufällig im Supermarkt auf einem der Ramschtische entdeckte und mitnahm. Schon 2007 ist die deutsche Übersetzung des englischen Originals „Last Run“ bei Bastei Lübbe erschienen und ungefähr genauso lange dürfte sich das Taschenbuch nun schon in meinem Besitz befinden. Ich habe beim Kauf damals gar nicht bemerkt, dass es sich hierbei um die Fortsetzung von „Grausames Spiel“ handelt, denn dieses Buch habe ich nicht gelesen, was mich im Nachhinein jetzt doch ein wenig geärgert hat, da dann vielleicht alles etwas schlüssiger gewesen wäre. Hilary Norman ist eine Autorin aus London, die zuvor als Schauspielerin in der Fernseh- und Modebranche tätig war. Mittlerweile hat sie aber schon mehrere Thriller geschrieben, die teilweise auch ins Deutsche und in viele andere Sprachen übersetzt wurden.

    Inhalt - Worum geht es?

    Der erste Satz des Thrillers deutet schon ganz gut an, was der Hauptbestandteil der Geschichte ist: Es geht um mehrere Morde am Strand, die Sam mit seinem Partner Martinez aufklären soll. In die Handlung verstrickt ist auch Cathy, seine Adoptivtochter, die schon vor sechs Jahren ein traumatisches Erlebnis hatte. Damals lag sie blutüberströmt zwischen ihren toten Eltern. Mittlerweile hat sie sich ganz gut davon erholt und sie läuft jetzt für ihr Leben gern. Das Mädchen Kez Flanagan, das Cathy heimlich bewundert, spricht sie eines Tages nach einem Lauf mit den Worten „Du rennst, als wolltest du vor etwas davonlaufen“ an. Die beiden freunden sich an und Cathy ist schnell im siebten Himmel. Doch die Morde am Strand beschäftigen nicht nur ihren Adoptivvater Sam und seine schwangere Frau Grace, sondern auch Cathy. Und schon bald muss Cathy wieder um ihr Leben fürchten...

    Persönliche Beurteilung

    Der Einstieg in die Geschichte ist mir  schwer gefallen. Das lag vor allem daran, dass am Anfang der Geschichte sehr viele verschiedene Personen vorgestellt wurden: Sam und sein Partner Martinez, seine Frau Grace und ihre Assistentin Lucia, Cathy und ihre Freundin Kez, Sams Bruder Saul und seine Freundin Terri und schließlich noch der „Opa“ der Familie David. Darüber hinaus wurden noch weitere Personen wie Geschwister, verstorbene Frauen, ehemalige Partner und frühere Assistenten erwähnt. Ich nehme an, dass damit immer wieder Bezug auf Charaktere aus dem ersten Teil genommen wurde – aber für mich waren viele Personen irrelevant, da ich den ersten Teil eben nicht gelesen hatte. Stattdessen war ich sehr verwirrt und musste einige Abschnitte mehrmals lesen. Erschwerend kam noch hinzu, dass auch immer wieder Geschehnisse aus dem ersten Band angedeutet, aber nicht wirklich erklärt wurden.

    Nachdem ich mich in die Geschichte eingefunden hatte, wurden mir die einzelnen Charaktere jedoch immer sympathischer. Cathy, die Sensible, die schon so viel Schlimmes durchgemacht hat und sich so sehr nach Liebe sehnt. Saul und Grace, die fürsorglichen Adoptiveltern, die alles für ihre Adoptivtochter, für einander und für das ungeborene Kind tun würden. Saul, der seine Terri verehrt und die ehrgeizige Terri, die sich nichts mehr wünscht, als in Zukunft ebenfalls Morde aufklären zu dürfen. Zum Schluss noch David, der liebevolle Arzt, der seine Familie zusammenhält und unterstützt, wo er kann. 

    Die Autorin hat das Buch durch sehr kurze Kapitel strukturiert, was mir als Leserin immer gut gefällt. Mit ellenlangen Kapiteln kann ich nicht so viel anfangen. Die Handlung wird aus den verschiedensten Perspektiven dargestellt, sodass der Leser einen Einblick in die unterschiedlichen Gefühle und Gedanken bekommt. Am Anfang hat mich auch das verwirrt, zumal ich das Gefühl hatte, dass sich die Erzählperspektive plötzlich mitten im Kapitel ändert.

    Wirkliche Spannung hat sich erst gegen Ende des Buchs aufgebaut – als eigentlich schon klar war, wer für die Morde verantwortlich war. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass da noch etwas Überraschendes passieren würde, weil das Buch noch mehr als 100 Seiten hatte. Das tatsächliche Ende war dann doch recht überraschend, aber der große „Wow“-Effekt, den ich so oft bei Thrillern hatte, blieb irgendwie aus. Die letzten Seiten plätscherten dann so dahin und ich fürchte, dass mir dieses Buch auch nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.

    Fazit

    Ich finde, dass der Thriller im Großen und Ganzen okay war. Sobald ich mich festgelesen hatte, musste ich mich auch nicht mehr zum Weiterlesen quälen. Aber: Ich kann das Buch eigentlich nur bedingt weiterempfehlen und würde dazu raten, wenn, dann auch den ersten Band „Grausames Spiel“ zu lesen, um die Zusammenhänge besser zu verstehen. Leser, die gerne Ermittlungskrimis mit Thriller-Elementen lesen, sind mit diesen beiden Büchern sicher gut beraten. Ich habe mich für eine Gesamtbewertung von 3 von 5 Sternen entschieden.  

  8. Cover des Buches Scarpetta (ISBN: 9783442471669)
    Patricia Cornwell

    Scarpetta

     (105)
    Aktuelle Rezension von: MaFu

    Seit Cornwell Benton Wesley hat sterben und dann völlig unlogisch wieder hat auferstehen lassen, lese ich die Scarpetta-Reihe nur noch mit viel Skepsis und weil ich einige der Charaktere sehr mag. Aber auch diesmal bin ich enttäuscht worden, die Geschichte bleibt flach, ich hatte nie wie in den ersten Bänden das Gefühl, mittendrin zu stecken. Und die Aussage von Marino, die versuchte Vergewaltigung von Scarpetta sei die ehrlichste Tat in seinem Leben gewesen? Sehr fragwürdig...

  9. Cover des Buches Die Schönheit der Nacht (ISBN: 9783426519882)
    Nina George

    Die Schönheit der Nacht

     (207)
    Aktuelle Rezension von: Bumbilou

    Der Roman handelt von Claire, erfolgreiche Verhaltensbiologin, Mutter und verheiratet & von Julie, halb so alt wie Claire und unsicher, was sie sich vom Leben erwartet.

    Das erste Mal treffen die beiden im Flur eines Hotels aufeinander - Julie putzt dort die Zimmer und Claire ist nach einem Treffen mit einem Liebhaber auf dem Weg nachhause.

    Die zweite Begegnung findet in Claires Wohnung statt, denn ihr Sohn ist zum Essen eingeladen um seinen Eltern seine Freundin vorzustellen: Julie.


    In diesem Sommer lernen die zwei Frauen sich selbst besser kennen, entdecken, was für sie "leben" bedeutet und wie sie das Feuer (wieder)finden können. Sie sind leidenschaftlich, verletzlich und mutig.


    Große Leseempfehlung !

  10. Cover des Buches Fingersmith (ISBN: 9781844081653)
    Sarah Waters

    Fingersmith

     (35)
    Aktuelle Rezension von: Dascha
    Als ich in die Geschichte reinging erwartete ich wirklich nicht viel, aber nun bin ich wirklich froh es doch noch gelesen zu haben! Der Plot ist total unvorhersehbar und immer wenn ich dachte zu wissen, was als nächstes geschieht wurde ich immer aufs neue überrascht ( und das passiert heutzutage wirklich nur noch selten). Die Charaktere sind alle anders als man am Anfang erwarten würde und man schließt viele von ihnen schnell ins Herz, obwohl sie alle doch schon ziemlich verdorbene Menschen sind. Auch der Schreibstil, der die Charaktere in viktorianischer Sprache reden lässt trägt zu einem angenehmen Leseerlebnis bei. Alles in allem ein echt gelungenes Buch, dass ich nur weiterempfehlen würde! 
  11. Cover des Buches Ein Sommer aus Stahl (ISBN: 9783423142243)
    Silvia Avallone

    Ein Sommer aus Stahl

     (92)
    Aktuelle Rezension von: Henri3tt3
    Dieser Roman ist zwar leicht zu lesen, aber wahrlich keine leichte Kost. Er ist verstörend, schmutzig, traurig, brutal, aber auch schön, hoffnungsvoll und poetisch. Es geht um Freundschaft und Liebe, um Kinder und Eltern, um Brüder und Schwestern, um Kindheit, Jugend und das Erwachsenwerden, um Arbeit und Spaß, um Verantwortung und Sorglosigkeit. Kurz: Es geht um das Leben in all seinen Facetten. Dabei ist er so ehrlich geschrieben, dass es manchmal wirklich weh tut. Mich hat er sehr beeindruckt!
  12. Cover des Buches Frischer Wind am Wolfgangsee (ISBN: 9783897413900)
    Carolin Schairer

    Frischer Wind am Wolfgangsee

     (13)
    Aktuelle Rezension von: steffihoh

    Ich liebe diesen Roman und nachdem ich ihn nun schon mehrfach gelesen habe, muss ich endlich auch eine  Rezension dazu schreiben.

    Es werden viele Themen in diesem Roman angesprochen. Von Vorurteilen bis hin zu bedingungsloser Liebe und Hingabe ist darin alles zu finden.
    Ich habe mit Vanessa und Louise gelacht und geweint. Mit den beiden mitgefiebert und mitgelitten, so manches Mal geschmunzelt und einfach ein paar wunderschöne Lesestunden gehabt.

    Ich denke, wer einmal in seinem Leben einen "emotionalen Zusammenbruch" (egal welcher Art) erlebt hat weiß, wie wertvoll es ist, einen Menschen an der Seite zu haben, der bedingungslos zu einem steht.

    Für mich ist es auch ein Roman der sehr schön  aufzeigt, dass Liebe nicht nur in den guten Zeiten wächst, sondern in schwierigen Phasen des Lebens teilweise um so mehr.

    Für mich eine Roman, den ich gerne weiterempfehle, da er einfach ans Herz geht.

    Danke, liebe Carolin Schairer, für dieses tolle Buch...

  13. Cover des Buches Gespräche mit Freunden (ISBN: 9783442719662)
    Sally Rooney

    Gespräche mit Freunden

     (211)
    Aktuelle Rezension von: anni_055

    "Gespräche mit Freunden" oder auf Englisch "Conversations with Friends" ist das erste, aber sicherlich nicht das Letzte Buch, was ich von Sally Rooney gelesen habe. 

    Es handelt von der jungen Studentin Frances, die zusammen mit ihrer Ex-Freundin und Besten Freundin poetry Slam Texte vorführt. Bei einer ihrer Aufführungen wird eine erfolgreiche Schriftstellerin, Melissa, auf die beiden Mädchen aufmerksam. Sie lädt die beiden zu sich und ihren Ehemann, Nick, ein. Die vier Freunden sich an, dabei entwickelt Bobbi eine große Bewunderung für Melissa, während Nick und Frances heimlich eine Affäre eingehen. 

    In dem Buch verwirft Rooney alle hetero-monogame Vorstellungen die man hat und zeigt sehr gekonnt auf, dass Liebe und Freundschaft keine Regeln kennen, wenn man sie frei lässt statt sie in Schubladen zu stecken. 

    Was ist Liebe? Was ist Freundschaft? Kann man das als außenstehender überhaupt begreifen? Ist es nicht viel mehr etwas zwischen zwei Menschen, als etwas für die ganze Welt? 

    Rooneys Buch öffnet einen die Augen. Wie selbstverständlich Tabus gebrochen werden, fragt man sich hinterher nur noch, warum nicht mehr Menschen so offen und vorurteilsfrei mit ihren Gefühlen umgehen, wie die Charaktere in "Gespräche mit Freunden". 

    Ich glaube Frances ist eine der ersten Protagonistinnen mit der ich mich identifizieren kann. Man kann sich gut in sie hineinversetzen. Ihre Probleme sind solche, die jedem Menschen begleiten. Generell die Dialoge und Situationen im Buch, sind solche die einem auch im echten Leben begegnen oder begegnen können.  

    Es ist Rooney sehr gut gelungen, finde ich, das echte Leben in diesem Buch einzufangen. Das Leben ist voller unerwarteter Wendungen. Manchmal hat man zig Probleme parallel zu einander und manchmal ist auch einfach alles toll. 

    Ich würde jedem das Buch empfehlen, der mit Büchern gerne seinen Horizont erweitern möchte und daran glaubt dass man auch einen anderen Weg gehen kann, als den konventionellen. 


  14. Cover des Buches Ash (ISBN: 9783426283448)
    Malinda Lo

    Ash

     (229)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Erster Satz

       "Aislings Mutter starb mitten im Sommer."

     

    Klappentext


    Als Ashs Vater stirbt, beginnt ihre Stiefmutter, sie wie eine Sklavin zu behandeln. Wann immer Ash entkommen kann, schleicht sie sich in die Wälder – denn dort, so heißt es, suchen Feenmänner nach Frauen, die sie als ihre Geliebten entführen können. Und obwohl dies ihren Tod bedeuten würde, erscheint es Ash besser als das Leben, zu dem sie verdammt zu sein scheint. Doch dann ändert sich alles, als der Königssohn beginnt, Brautschau zu halten, und sein Hofstaat in Ashs Dorf kommt …
     

    Meine Meinung


    Ich liebe Märchen. Ich liebe Adaptionen von Märchen. Und ich war faziniert von diesem.
    Die Geschichte ist an Grimms Aschenputtel angelehnt. Genau wie im Originalmärchen verliert Aisling, genannt Ash, erst ihre Mutter und später ihren Vater, nachdem dieser eine neue Frau geheiratet hat und Ash zwei Stiefschwestern, Ana und Clara, bekommt. Ash muss als Dienstmagd schuften und wünscht sich diesem Leben zu entkommen. Wie bei Aschenputtel ist der Prinz auf Brautschau und lädt alle Damen des Hauses zur Jagd und zum Ball ein. Nur sind in diesem Märchen die Feen nicht die guten Wesen, die aus Kürbissen Kutschen zaubern. Die Geschichten über Feen sind düster und kaum ein Mensch hat je den Weg aus dem Feenreich herausgefunden. Ash´s Feenmann Sidhean ist bereit ihren Wunsch zu erfüllen, aber dies hat seinen Preis. Und dann gibt es auch noch die königliche Jägerin Kaisa, die Ash zeigt, dass man keinen Mann braucht um frei leben zu können. Ob Ash den Prinzen bekommt, den Feenmann folgt oder Kaisas Weg geht, müsst ihr selbst lesen. Ich fand diese Version des Aschenputtels wunderschön. 

    Im Vergleich zu Aschenputtel ist Ash viel stärker und will nicht von einem Gefängnis ins nächste flüchten. Mir war sie richtig sympathisch und ich habe die ganze Zeit mitgehofft, dass sie in ein besseren Leben findet. Die Stiefmutter war das bekannte Miststück, aber Ana und Clara waren irgendwie zu verstehen. Das Leben als Töchter adliger Herkunft, die unbedingt eine gute Partie machen müssen, ist nicht so schön wie Ash am Anfang gedacht hat. Ein bisschen Mitleid hatte ich ja für die zwei.
    Von den Männern erfährt man nicht viel, da die Geschichte aus Ash´s Perspektive geschrieben ist. Aber das hat man beim Original ja auch nicht.
    Besonders schön fand ich die eingestreunten Märchen im Märchen. Geschichte über die Feenwelt, die wie bei uns die Grimm´schen Märchen etc., den Kindern Warnungen und richtiges Verhalten vermitteln sollen. 
    Obwohl ich diese Version liebe, war leider schon relativ früh klar, welchen Weg Ash wählen wird und es stellte sich nur noch die Frage, ob es ihr möglich ist. Das Ende war also nicht mehr überraschend für mich. 
  15. Cover des Buches Das Haus am Alsterufer (ISBN: 9783442480289)
    Micaela Jary

    Das Haus am Alsterufer

     (139)
    Aktuelle Rezension von: Katjuschka

    "Das Haus am Alsterufer" ist der erste Band einer Familiensaga über die Hamburger Reederfamilie Dornhain.
    Anfang des 19. Jahrhunderts:
    Der verwitwete Victor Dornhain lebt mit seinen Töchtern Ellinor, Helene (Nele) und Lavinia sowie seiner Mutter Charlotte in einem herrschaftlichen Anwesen am Alsterufer.
    Ellinor ist als Nachfolgerin von Victor Dornhain auserkoren und ihr Interesse liegen in den Frauenrechten und der Betriebswirtschaft.
    Nele studiert Malerei und Grafik in München.
    Die Jüngste, Lavinia ist sehr ichbezogen und naiv - stets versucht sie ihren Willen durchzusetzen.
    Dies geschieht auch, als sie Konrad Michaelis kennenlernt - einen aufstrebenden und jungen Architekten.
    Lavinia wählt ihn als ihren zukünftigen Ehemann aus und es gelingt ihr sogar mit unlauteren Mitteln ihr Ziel zu erreichen.
    Dabei ist Schwester Nele die Frau, die Konrads Liebe gewonnen hat. Die beiden lernen sich kennen und lieben, wobei Konrad nichts vom familiären Hintergrund Neles weiß. Deshalb ist die Überraschung groß, als die Wahrheit an der Verlobungsfeier von Lavinia und Konrad ans Licht kommt.
    Für wen wird Konrad sich entscheiden?
    Und dann ist da noch Klara Thießen, das Hausmädchen. Victor Dornhain stellt sie auf eine Empfehlung hin ein, in dem Wissen, dass sie seine uneheliche Tochter ist.
    Dunkle Wolken ziehen auf, als der 1. Weltkrieg ausbricht. Die Welt verändert sich - auch für die Dornhains...


    Micaela Jary ist mit "Das Haus am Alsterufer" eine wunderbare Familiensaga gelungen.
    Die ebenfalls empfehlenswerte Fortsetzung heißt "Sterne über der Alster"

  16. Cover des Buches Böse Spiele (ISBN: 9783954003228)
    Cornelia Härtl

    Böse Spiele

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Wirkommu

    Man betrifft mit dem Buch eine fremde Welt. Sehr beängstigend, auch furchterregend und teils ekelhaft, was sich in der Sado-Maso-Szene und hier speziell im Fall von Sabrina so abspielt. Auch sozialkritisch der Inhalt, der die Situation der Mitarbeiter in den Sozialbehörden und Jugendämtern, angeschlossenen Abteilungen und deren Klientel beleuchtet. "Nur 50 Fälle pro Mitarbeiter" in der neu gebildeten übergreifenden Abteilung ... anstelle von wie vielen sonst? Das völlig gefühllose Agieren von Politikern, der eigenen Karriere geschuldet, ist auch schwer zu ertragen. Die Hilfs- und Machtlosigkeit der Mitarbeiter in den Behörden, das Milieu, das sie nie befrieden werden. All das, Bestandteile des Buches, ist leserfreundlich geschrieben, die Story spannend gehalten, einige der Charaktere sympathisch oder empathisch, andere furchtbar. Das Buch ist gut geschrieben, aber wenn man das beleuchtete Umfeld eher furchtbar findet, dann fremdelt man doch ein wenig mit der Story.

  17. Cover des Buches Wir können alles sein (ISBN: 9783964432612)
    Johanna Kramer

    Wir können alles sein

     (69)
    Aktuelle Rezension von: Coribookprincess

    Das Buch hat mich sofort interessiert, als ich erfahren habe das es eine Liebesgeschichte zwischen zwei Frauen ist.


    Der Schreibstil des Buches ist so wundervoll, poetisch und gefühlvoll.

    Ich war sofort in der Geschichte gefangen und habe jede Seite gefühlt.


    Die Charaktere sind sehr interessant und vielschichtig.

    Die Liebesgeschichte ist so kraftvoll und schön.

    Ein ganz besonderes Buch, das den Leser einfach mitreißt.



    "Wir können alles sein" ist eine spannende Geschichte über Liebe, den Weg zu sich selber und Freiheit.

  18. Cover des Buches Die Ungehörigkeit des Glücks (ISBN: 9783570102923)
    Jenny Downham

    Die Ungehörigkeit des Glücks

     (165)
    Aktuelle Rezension von: lui_1907

    Inhalt

    Das Leben der 17-jährigen Katie nimmt eine dramatische Wendung, als ein Anruf ankündigt, dass ihre Großmutter Mary bei ihr zu Hause einziehen wird. Ihre Mutter Caroline hat dem widerwillig zugestimmt, denn sie hatte seit vielen Jahren keinen Kontakt zu Mary und ist nicht gut auf sie zu sprechen. Katie muss mit der ihr fremden Großmutter das Zimmer teilen. Und sie fängt an, sich für Marys Geschichte zu interessieren. Katie will dem Familiengeheimnis auf die Spur kommen. Das ist nicht einfach, weil Mary an Alzheimer leidet. Doch Katie erkennt verblüffende Ähnlichkeiten zwischen sich und Mary: beide haben eine ungehörige Vorstellung vom Glück ...


    Nach „Bevor ich sterbe“ von der Autorin Jenny Downham gefiel mir so gut, dass ich dachte da kann bei „Die Ungehörigkeit des Glücks“ nichts schief gehen. Aber leider wurde ich enttäuscht. Die Geschichte ist irgendwie nicht neu und die Charaktere, bis auf Mary und Katie, sind unsympathisch und kalt. Zum Ende hin wurde alles sehr langatmig und das „Familiengeheimnis“ ist sehr vorhersehbar.


    Fazit: Leider nicht sehr fesselnd.

  19. Cover des Buches Das Lazarettkind (ISBN: 9783903155404)
    Sarah Samuel

    Das Lazarettkind

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Reenchenz

    „Wir leben so, wie wir träumen – alleine.“

    Ach ja! Die Wiener Intellektuelle Gertrude Hellwig hat es nicht leicht. Aufgezogen von ihrer männerhassenden Mutter im Nachkriegsösterreich und ohne Vater muss sie sich in der patriarchalischen Welt der Geisteswissenschaften durchschlagen. Sexbesessen stürzt sie sich nach einer Vergewaltigungserfahrung in Affären mit Frauen und findet schließlich in der jüdischen Musikerin Ruth eine dauerhafte Gefährtin. Nachdem sich Gertrude mit Ruths Hilfe an ihrem Peiniger gerächt hat, begeben sich die beiden Frauen auf die Suche nach Gertrudes Vater, der ihre Mutter mitten in Kriegszeiten in einem Wiener Lazarett schwängerte und dann für immer verschwand.

    „Mutig voran und auf ins Grenzenlose, …“

    Der französische Jude, und Verführer vieler Frauen, Salomon Meir überlebt mit viel List, Skrupellosigkeit und Glück den Zweiten Weltkrieg.

    Das Buch besteht aus zwei Teilen. Im ersten und umfangreicheren Teil erfährt der Leser, von den Autoren (laut Verlag handelt es sich bei Sarah Samuel um das Pseudonym eines österreichischen Autorenpaares) in der Ich-Perspektive verfasst, von Gertrudes Leben, ihren Gedanken und Gefühlen. Der zweite Teil des Buches, ebenfalls in der Ich-Perspektive geschrieben, folgt dem Überleben des Salomon Meir im Zweiten Weltkrieg.

    Anfänglich tat ich mich mit dem Stil des Romans schwer, da er mir durch das teilweise aufgesetzt wirkende intellektuelle Geschwurbel und die häufige Verwendung französischer Vokabeln unnötig den Lesefluss erschwerte. Es brauchte einige Seiten, bis mich auch die Handlung packen konnte und ich in der anfänglich komplizierten Erzählweise ein Stilmittel zur Charakterisierung der Protagonistin zu erkennen glaubte.

    Gertrude ist egoistisch und manipulativ. Zudem verfügt sie über ein Moralverständnis, über das man durchaus streiten kann oder sogar muss. Diese Eigenschaften teilt sie, ohne es zu ahnen, mit ihrem Vater. Der Roman ist psychologisch spannend, insbesondere wenn man betrachtet, wie die Sicht der Protagonisten auf sich selbst ist und was sie vor allem von einander halten würden.

    Den Aufbau der Erzählung hätte ich mir jedoch etwas abwechslungsreicher gewünscht. Hier wurden mehr oder weniger zwei Biografien nacheinander erzählt. Dies machte den ersten Teil für mich etwas zäh, während ich im zweiten Teil gebannt nur so durch die Zeilen flog.

    Die in anderen Besprechungen des Buches viel gescholtenen Sexszenen sind auch mir teilweise unangenehm aufgestoßen, was überraschenderweise aber nicht an ihrer bloßen Existenz und Häufigkeit lag, denn erotische Literatur ist eigentlich so gar nicht meins, sondern an solchen Worten wie „Lustgrotte“ oder Formulierungen wie „bis sie vor Wohlbehagen wie ein Kätzchen schnurrt.“ Dies hätte ich mir etwas eleganter gewünscht, da es irgendwie nicht zum sonstigen hohen Niveau der Sprache passte. Für die Charakterisierung der Protagonisten waren diese Szenen meiner Ansicht nach wichtig, so dass mich die Existenz und Häufigkeit nicht gestört hat.

    Empfehlen möchte ich diesen Roman insbesondere frankophilen Leserinnen und Lesern und natürlich allen, die sich für die Überlebensgeschichten europäischer Juden im Zweiten Weltkrieg interessieren. Die vorliegende Geschichte mag fiktiv sein, steht den vielen bekannten Tatsachenberichten aus dieser Zeit aber an Glaubwürdigkeit in nichts nach.

     

  20. Cover des Buches Aimée und Jaguar (ISBN: 9783462307634)
    Erica Fischer

    Aimée und Jaguar

     (93)
    Aktuelle Rezension von: dot
    Im Roman "Aimée und Jaguar" von Erica Fischer geht es um die 29-jährige Lilly Wust. Lilly ist verheiratet, Mutter von vier Kindern und lebt zur Zeit des zweiten Weltkriegs in Deutschland die Rolle der Nazifrau. Als sie der 21-jährigen Felice Schragenheim begegnet, verändert sich ihr Leben. Schnell fühlen sich die zwei Frauen unergründlich zueinander hingezogen und als Lilly ("Aimée") erfährt, dass Felice ("Jaguar") Jüdin ist, bindet sie das nur noch stärker aneinander. Aimée und Jaguar leben ihre Liebe aus, solange sie können. Sie tauschen sogar Ringe und schließen einen Ehevertrag, doch sie leben auch in ständiger Angst davor entdeckt zu werden. [...] 1991 lernt die bereits 78-jährige Lilly Wust die Autorin Erica Fischer kennen. Sie veröffentlicht mit Hilfe von Lilly's Erinnerungen und Andenken an Felice das Buch "Aimée und Jaguar".


    "Aimée und Jaguar" ist eine tragische Geschichte einer Liebe zweier Frauen, die in ständiger Angst aber auch Hoffnung existierte, den Krieg letztendlich aber nicht überstehen durfte.
  21. Cover des Buches Tanz ins Flutlicht (ISBN: 9783940611437)
    Lina Kaiser

    Tanz ins Flutlicht

     (24)
    Aktuelle Rezension von: libriabella
    Es ist schwierig, die richtigen Worte für diese Geschichte zu finden. Einerseits bin ich wegen der knallharten Ehrlichkeit und Echtheit wirklich begeistert und doch fehlt mir etwas – das Tüpfelchen auf dem I, der Wow-Effekt.

    Begonnen hat das Buch unglaublich stark – selten konnte mich ein Prolog so fesseln und zum Weiterlesen bewegen. Als Leser wird man sofort in die Geschichte hineinkatapultiert, fühlt, was Katinka fühlt und kann es kaum erwarten, wie es nach diesem tollen Auftakt weitergeht. Nachdem der Prolog so mitreißend war, hat mich der Fortgang der Geschichte ein wenig enttäuscht, lange plätschert alles nur so ein wenig dahin, die Figuren waren zwar größtenteils recht sympathisch, so richtig an Tiefe gewannen sie aber nicht. Einzig und allein in Katinka konnte ich mich gut hineinversetzen und durch ihre inneren Monologe auch gut nachvollziehen, was in ihr vorgeht und wie sie sich fühlt. Das liegt wohl auch daran, dass die verwendete Sprache zum Teil unmodern und steif gewirkt hat und ich mir deshalb schwer tat, eine Beziehung zu jenen Charakteren aufzubauen, deren Gedanken man nicht mitbekommt.

    Sehr sehr gut gefallen hat mir, dass Katinka sich nicht Knall auf Fall und auf den ersten Blick in Emilia verliebt. Schleichend, langsam und zu Beginn kaum vorstellbar, bahnt sich eine zarte Liebe zwischen den beiden an. Für Katinka die erste große Liebe, die ersten großen Gefühle, das erste Mal Herzklopfen und Liebeskummer. Lina Kaiser hat diese Emotionen sehr gut transportiert und dargestellt! Eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle!

    Manchmal bin ich doch zu impulsiv. Schon habe ich wieder meine Krallen ausgefahren, dabei weiß ich doch, dass er nur wenig dafür kann, dass ich mir bloß selbst im Weg stehe.
    Im Abseits der Lichter, Seite 101


    So richtig überspringen konnte der Funken aber nicht – ich hatte das Buch zwar in wenigen Stunden verschlungen, das lag aber viel mehr daran, dass es nur knapp 200 Seiten hat. Ich tat mir zudem schwer mit dem Layout – selten Absätze und laaaange Kapitel.
    Dafür gefällt mir das Cover ausgesprochen gut! Eigentlich bin ich nicht Fan von Menschen in Frontalansicht auf Covern, aber das Buch hier bildet eine Ausnahme! Zudem finde ich es gut, dass die zentralen Themen Fußball und Schauspiel aus dem Buch aufgegriffen und dargestellt wurden.

    Als sich gegen Ende hin alles zuspitzt, auf einen Höhepunkt zusteuert, begann die Geschichte für mich ein wenig übereilt und gewollt zu wirken. Es passierte einiges, das mir ein wenig an den Haaren herbeigezogen erschien – Plottwists der negativen Art.

    Fazit:

    „Im Abseits der Lichter“ spricht das Thema Coming-In feinfühlig und ehrlich an. Katinka ist eine Protagonistin, die man schnell ins Herz schließt, und bei der es einem leicht fällt, sich in sie hineinzuversetzen!

    Leider blieben einige Charaktere ziemlich oberflächlich, zudem wirkte die von Lina Kaiser verwendete Sprache zeitweise ein wenig unmodern und ungewohnt. 17-19jährige Wörter wie „Ich bin es … Julius. Juli genannt.“ in den Mund zu legen, wirkt einfach ein wenig steif und formell. Hinzu kommt, dass mir gegen Ende hin einige Handlungen übereilt, wirr und ein bisschen zu sehr gewollt erschienen.

    Ich kann mir gut vorstellen, den zweiten Band zu lesen – besonders, weil sich in diesem alles um das Coming-Out dreht und das mit Sicherheit zu einigen Konflikten in ihrem Umfeld führen wird, vor allem in Katinkas Fußballverein. Wird sie zu sich und ihren Gefühlen stehen? Ich bin gespannt!
  22. Cover des Buches Nachtgewächs (ISBN: 9783518224410)
    Djuna Barnes

    Nachtgewächs

     (21)
    Aktuelle Rezension von: JoStammer

    Djuna Barnes nannte sich selbst "die größte Unbekannte" ihrer Zeit. Auch ihr Werk ist nicht so bekannt geworden, wie es sein müsste.

    "Nachtgewächs" ist eine einzige sprachliche Wucht. Der Roman erschlägt einen mit seinen reichlichen metaphorischen Bildern. Es ist nicht einfach den Einstieg zu finden; hat man sich erst einmal eingelesen, will man "Nachtgewächs" nicht mehr aus der Hand legen.

    Der Roman beginnt mit der Geburt des späteren falschen Baron Felix Volkbein, bei dessen Geburt seine Mutter verstirbt. In den 20er Jahren finden man ihn bei einem Empfang wieder, bei dem der aufschneiderische Doktor Matthew O'Connors seine großartigen Reden hält - voller Sprachwitz und Boshaftigkeit. Wenig später treffen sich der Baron und Dr. O'Connors in Paris wieder im Café de la Mairie du VI: nahe der imposanten Kirche von St. Sulpice.

    Der Roman springt über die kurze, aber intensive Liebesgeschichte zwischen Roben Vote und dem Baron, der Robin zufällig im Hotel Récamier kennenlernt, wo sie in Ohnmacht gefallen ist. Robin  bekommt ein Kind von dem Baron, lässt ihn danach aber schnell im Stich, weil sie mit ihrer großen Liebe zusammenleben will: mit Nora Flood.

    Es sind alles ungewöhnliche Charaktere auf die die Autorin ihre Geschichte verteilt. Jeder von ihnen verzehrt sich nach Liebe, um jeden Preis. Dr. O'Connors Angeberei ist nichts weiter als Selbstschutz, um nicht verletzt zu werden.

    "Nachtgewächs" iist ein Roman, dem man nicht leicht zur Seite legt. Seine wortmächtige Sprache klingt in einem noch lange nach der Lektüre nach.

  23. Cover des Buches Hinter den Augen der Welt (ISBN: 9783896562524)
    Tess Schirmer

    Hinter den Augen der Welt

     (22)
    Aktuelle Rezension von: YH110BY
    Mary Grosvenor lebt mit ihrer Familie in England im Jahre 1700. Ihr Vater ist ein Baronet und so ist es Mary gewohnt, sich wie eine Adelige zu verhalten und zu benehmen. Eines Tages trifft sie auf den Stallknecht Fynn. Er fällt ihr auf, weil er der einzige der Knechte ist, der kein Französisch spricht und doch in ihrer Familie sehr viel Wert darauf gelegt wird. Er behandelt sie anders als die anderen Knechte und ist ihr gegenüber immer sehr kurz angebunden und abweisend. Doch gerade diese Art bringt sie dazu, sich in ihn zu verlieben. Doch nach kurzer Zeit stellt sich heraus, dass Fynn ein Mädchen ist und einige Geheimnisse mit sich herumträgt. Doch das schreckt Mary nicht ab und die beiden haben ein heimliches Verhältnis miteinander, das jedoch bald entdeckt wird. Fynn wird darauf als Hexe verschrieen und wird vor die Inquisition gestellt. Das Lesen dieses historischen Romanes ist mir sehr schwer gefallen. Der Schreibstil war sehr gewöhnungsbedürftig, darunter auch die französchischen Überschriften der Kapitel und manchmal auch bruchstückhafte Unterhaltungen auf Französisch. Die deutsche Übersetzung war zwar am Ende des Romans zu finden, jedoch war das Blättern mir oft sehr lästig. Leider konnte das Buch mich nicht richtig in seinen Bann ziehen und ich musste mich wirklich hindurchquälen. Die Grundidee an sich war zwar mal etwas ganz anderes, doch die Umsetzung konnte mich leider nicht überzeugen.
  24. Cover des Buches Grüne Tomaten (ISBN: 9783404166961)
    Fannie Flagg

    Grüne Tomaten

     (184)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch

    So ein phantastisches Buch!

    Fannie Flagg, die tatsächlich aus Alabama stammt, beschreibt das Leben in einem Südstaaten-Kaff. Sie erschafft ganz besondere Figuren, die faszinieren und bewegen. Die Personen sind weder reich noch besonders erfolgreich. Sie erleben Schicksalsschläge und Diskriminierung. Sie sind pfiffig und haben ihre Ecken und Kanten... Der Roman wird auf verschiedenen Ebenen erzählt. Flagg schreibt sehr witzig und pointiert und auch sehr traurig. Eins der besten Bücher, die ich gelesen habe. Ich würde sagen,das Buch ist ein Klassiker, den man kennen muss. Gepfefferter als der Film.

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