Bücher mit dem Tag "lesbische literatur"

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25 Bücher

  1. Cover des Buches Aimee und Jaguar (ISBN: 9783462023350)
    Erica Fischer

    Aimee und Jaguar

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Wolf-Macbeth

    In 'Aimée und Jaguar: Eine Liebesgeschichte, Berlin 1943' von Erica Fischer taucht man in eine außergewöhnliche Liebesgeschichte ein, durchwoben mit wunderschönen Gedichten und zutiefst berührenden Liebesbriefen. Doch das Buch ist mehr als nur eine Liebeserzählung. Es vermittelt auf eindrückliche Weise, wie es war, im Schatten des Nazi-Regimes zu leben. Die Autorin zeichnet ein präzises Bild der schleichenden Verschärfung der Judenverfolgung bis hin zur grausamen Deportation. Dieses Werk berührt die Seele und erinnert daran, wozu menschliche Abgründe führen können, wenn blind einem Demagogen gefolgt wird. Eine bewegende Lektüre, die die Bedeutung des Erinnerns unterstreicht und ein Zeugnis der Liebe und des Widerstands in dunkelster Zeit ist.

  2. Cover des Buches Tanz ins Flutlicht (ISBN: 9783940611437)
    Lina Kaiser

    Tanz ins Flutlicht

     (24)
    Aktuelle Rezension von: libriabella
    Es ist schwierig, die richtigen Worte für diese Geschichte zu finden. Einerseits bin ich wegen der knallharten Ehrlichkeit und Echtheit wirklich begeistert und doch fehlt mir etwas – das Tüpfelchen auf dem I, der Wow-Effekt.

    Begonnen hat das Buch unglaublich stark – selten konnte mich ein Prolog so fesseln und zum Weiterlesen bewegen. Als Leser wird man sofort in die Geschichte hineinkatapultiert, fühlt, was Katinka fühlt und kann es kaum erwarten, wie es nach diesem tollen Auftakt weitergeht. Nachdem der Prolog so mitreißend war, hat mich der Fortgang der Geschichte ein wenig enttäuscht, lange plätschert alles nur so ein wenig dahin, die Figuren waren zwar größtenteils recht sympathisch, so richtig an Tiefe gewannen sie aber nicht. Einzig und allein in Katinka konnte ich mich gut hineinversetzen und durch ihre inneren Monologe auch gut nachvollziehen, was in ihr vorgeht und wie sie sich fühlt. Das liegt wohl auch daran, dass die verwendete Sprache zum Teil unmodern und steif gewirkt hat und ich mir deshalb schwer tat, eine Beziehung zu jenen Charakteren aufzubauen, deren Gedanken man nicht mitbekommt.

    Sehr sehr gut gefallen hat mir, dass Katinka sich nicht Knall auf Fall und auf den ersten Blick in Emilia verliebt. Schleichend, langsam und zu Beginn kaum vorstellbar, bahnt sich eine zarte Liebe zwischen den beiden an. Für Katinka die erste große Liebe, die ersten großen Gefühle, das erste Mal Herzklopfen und Liebeskummer. Lina Kaiser hat diese Emotionen sehr gut transportiert und dargestellt! Eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle!

    Manchmal bin ich doch zu impulsiv. Schon habe ich wieder meine Krallen ausgefahren, dabei weiß ich doch, dass er nur wenig dafür kann, dass ich mir bloß selbst im Weg stehe.
    Im Abseits der Lichter, Seite 101


    So richtig überspringen konnte der Funken aber nicht – ich hatte das Buch zwar in wenigen Stunden verschlungen, das lag aber viel mehr daran, dass es nur knapp 200 Seiten hat. Ich tat mir zudem schwer mit dem Layout – selten Absätze und laaaange Kapitel.
    Dafür gefällt mir das Cover ausgesprochen gut! Eigentlich bin ich nicht Fan von Menschen in Frontalansicht auf Covern, aber das Buch hier bildet eine Ausnahme! Zudem finde ich es gut, dass die zentralen Themen Fußball und Schauspiel aus dem Buch aufgegriffen und dargestellt wurden.

    Als sich gegen Ende hin alles zuspitzt, auf einen Höhepunkt zusteuert, begann die Geschichte für mich ein wenig übereilt und gewollt zu wirken. Es passierte einiges, das mir ein wenig an den Haaren herbeigezogen erschien – Plottwists der negativen Art.

    Fazit:

    „Im Abseits der Lichter“ spricht das Thema Coming-In feinfühlig und ehrlich an. Katinka ist eine Protagonistin, die man schnell ins Herz schließt, und bei der es einem leicht fällt, sich in sie hineinzuversetzen!

    Leider blieben einige Charaktere ziemlich oberflächlich, zudem wirkte die von Lina Kaiser verwendete Sprache zeitweise ein wenig unmodern und ungewohnt. 17-19jährige Wörter wie „Ich bin es … Julius. Juli genannt.“ in den Mund zu legen, wirkt einfach ein wenig steif und formell. Hinzu kommt, dass mir gegen Ende hin einige Handlungen übereilt, wirr und ein bisschen zu sehr gewollt erschienen.

    Ich kann mir gut vorstellen, den zweiten Band zu lesen – besonders, weil sich in diesem alles um das Coming-Out dreht und das mit Sicherheit zu einigen Konflikten in ihrem Umfeld führen wird, vor allem in Katinkas Fußballverein. Wird sie zu sich und ihren Gefühlen stehen? Ich bin gespannt!
  3. Cover des Buches Im Abseits der Lichter (ISBN: 9783940611345)
  4. Cover des Buches Frostbiss (ISBN: 9783738050288)
    Julia Mayer

    Frostbiss

     (23)
    Aktuelle Rezension von: TimeIsAHealer

    Es ist schon einige Zeit her, dass ich dieses Buch gelesen habe. Da ich zwischenzeitlich immer mal wieder daran gedacht habe, würde ich sagen, es hat mich mitgenommen. Somit kann Frau auch mal etwas dazu schreiben.

    Seinerzeit war ich zugegebenermaßen zuerst skeptisch, ob ich mich auf einen „lesbischen Jugendroman“ einlassen kann, der die Welt zweier junger Frauen im Abiturientenalter erzählt, die sich in der Schule kennenlernen, sich jeweils zum ersten Mal in eine Angehörige des eigenen Geschlechts verlieben und sich aufmachen, diese ihnen noch unbekannte Welt zu entdecken.
    Das lag gewiss auch daran, dass ich mich in Liebesdingen definitiv zu den Spätzündern zähle und dieses Alter seinerzeit dezent habe links liegen lassen, was mein Lesbischsein anging. Daher meinte ich wohl auch, die emotionale Entwicklung in diesem Alter für mich nicht reflektieren zu können.

    Ja liebe/r LeserIn, Augenverdrehen ist erlaubt! Frau kann wirklich engstirnig oder besser mental off sein, ich weiß es im Nachhinein auch ;)

    Wie sich unschwer erkennen lässt, verflogen diesbezügliche Bedenken beim Lesen letztlich komplett. Ich war tatsächlich erstaunt, wie sehr und wie schnell mich dieses Buch eingefangen hat.
    Julia Mayer hat mit „Frostbiss“ eine Geschichte zu Papier gebracht, die meiner Meinung nach glatt als Real Life-Doku bezeichnet werden könnte. Es ist ein Buch über Lernen, Liebe und das Leben mit vielen seiner Tücken und Facetten, nicht nur wenn es um gleichgeschlechtliche Beziehungen geht…

    Jeder empfindet es natürlich anders, aber wie haben die zwei Hauptcharaktere auf MICH gewirkt?
    Dörte - Zu Beginn dachte ich noch „Hm, die Dörte, musisch angehaucht, eigentlich ziemlich begabt, was das Einschätzen des Lebens angeht, aber sich vor dem eigenen Selbst verstecken wollen, na das kann ja was werden“. Je mehr ich aber gelesen habe, umso greifbarer wurde Dörte für mich.
    Ihr Weg, sich selber zu finden und sich den Reaktionen ihrer Umwelt auf das Coming Out zu stellen, oder besser auf das unfreiwillige Outing, sind auf ihre Weise absolut nachvollziehbar dargestellt.
    Ich kann nicht umhin zu sagen, dass die junge Frau für mich im Verlauf der Handlung am meisten wächst und gewinnt, weil ihr Auseinandersetzen dem Leser am eingängigsten dargelegt wird.

    Letztlich gilt eine Aussage für das gesamte Buch, denn Verbindungen zum echten Leben und Verständnis gegenüber dem Benehmen einzelner Charaktere lassen sich meiner Meinung nach eine ganze Menge herstellen.
    Und nun weiter…

    Philippa – die ‚Neue‘ in der Klassengemeinschaft, in der Dörte und sie sich kennenlernen. Die Outsiderrolle, die sie von Beginn an innehat, zieht sich wie ein kleiner roter Faden durch.
    In der Beziehung der beiden jungen Frauen stets die distanziertere Person, immer darauf bedacht, was das Umfeld über sie denkt, Fehler vermeidend, karriereorientiert und fortwirkend irgendwie unterkühlt. Eigenschaften, die sie von da an scheinbar ablegt, wo sie mit Dörte zusammen kommt, allerdings nur in den Momenten, in denen die zwei allein sind, von der Welt unbeobachtet.
    Genau dieses Verhalten verpasst ihrem Charakter über den gesamten Romanverlauf das Prädikat der leicht divergenten Protagonistin. Resümierend ist das Verhalten aber wohl eher mit dem Arme Socke-Schildchen zu bedenken, wie bei allen Menschen, die sich komplett nur darauf konzentrieren, was die Umwelt über sie denkt, anstatt auf sich selbst und das eigene Glück.
    Ich empfand die Distanz zu Philippa beim Lesen nicht als sonderlich störend, da mir solches Verhalten bereits oft genug begegnet ist. Auch solche Rollen verpasst nun mal das Leben…

    Bei den Nebendarstellern ist mir Ulis (Ulrikes) Charakter, neben Dörte, am meisten unter die Haut gegangen.
    Die Begleitpersonen Uli, Vera und diverse Mitschüler, sowie die Familien der zwei Teenagerinnen, haben in den Passagen, in denen sie auftauchen, wichtige Bedeutung, um die Umwelt der Mädchen „reagieren zu lassen“. Auch diese Personen sind in ihrem Handeln gut beschrieben, wenn doch mit weniger Einblick in emotionale Hintergründe.
    Ab und an hätte ich mir als Wegweiser für manchen (außenstehenden) Leser, der kleine Hinweise in dieser Art Literatur sucht, fast noch ein Quäntchen mehr Einsicht in die Köpfe der begleitenden Akteure gewünscht. Ich glaube trotzdem, alles Begleitende ist ausreichend beschrieben, um Verständnis fürs Umfeld zur Beziehung der zwei jungen Frauen zu entwickeln.
    Zugleich ist es erschreckend, wenn man sich der Thematik Homophobie durch eben dieses Umfeld von Dörte und Philippa wieder bewusster wird.

    Der überwiegend melancholische Unterton des Romans hat mir sehr gefallen. Er hat dazu beigetragen, selbst in den Passagen, die absolutes Hochgefühl hätten vermitteln müssen, den Zwiespalt der Schlüsselfiguren um ein Coming Out und das Geheimnis um ihre kleine Welt präsent zu halten.
    Die Wahl der schriftstellerischen Mittel, sprich Wortwahl und schriftlicher Ausdruck machen einem das Lesen auf ansprechende Weise leicht, ohne dabei „einfach“ zu wirken. Wirklich angenehm.
    Für mich war die Erzählweise genau richtig gewählt, um des Lesers Augenmerk auf die (junge) Geschichte zu fokussieren und ihm das Gefühl zu vermitteln, er habe schlichtweg mit dem normalen Leben zu tun.
    Ich denke, nichts wäre in diesem Roman störender und unpassender gewesen, als hochtrabend linguistische Satzkonstellationen, die sich gefühlt in einer anderen Welt bewegen.
    Mayer hat es bestens verstanden, das Leben zweier Teenagerinnen, Schülerinnen, Mädchen, die sich in einander verlieben und plötzlich mit neuen Gefühlen und Situationen umgehen müssen, sprachlich „echt“ und im Mittelpunkt zu halten. Und gerade das Einfließen der vielfältigen Gefühle, wenn man u. a. die emotionalen Achterbahnfahrten eines Beziehungslebens reflektiert, war für mich passend verteilt und glaubhaft.

    Ich stehe überhaupt nicht auf diese Floskeln in Bewertungen, aber ich konnte den Roman seinerzeit tatsächlich nur schwer aus der Hand zu legen.
    Es ist meiner Meinung nach ein gutes Zeichen, wenn man an einigen Stellen eines Buches auch Herzrasen verspürt, positiv wie negativ. Ich habe mich „in der Geschichte“ gefühlt und bestimmte Geschehnisse kopfnickend bestätigen können, eben weil sie so nachvollziehbar waren.
    Für mich ist es tatsächlich immer wieder spannend, wie sehr Bücher persönliche Erinnerungen wieder präsent machen können: lächelnde Herzen, Seufzen und Salz in alten Wunden…

    Im Nachhinein bin ich verblüfft, ein wenig erschrocken und unbestritten schwer angetan von Julia Mayers Buch. Es hat mir Manches aus meinem früheren Beziehungsleben nochmal mit der Unverblümtheit des Lebens vor den Latz geknallt und trotz der erst im leicht fortgeschrittenen Alter gemachten Erfahrungen am eigenen Leibe ein, zwei Spiegel hochgehoben. Der Epilog spricht für mich Bände…

    Der Autorin gilt mein Dank für diesen toll geschriebenen Roman, der sich nach „mitten aus dem Leben“ anfühlt und nicht wirklich mit Schmachtfetzen zu tun hat, die einem nur eine heile Welt zeigen wollen.
    Von mir gibt es für „Frostbiss“ eine klare Leseempfehlung, egal für welche Altersgruppe und ob gleichgeschlechtlich lebend oder in welcher Gemeinschaft auch immer.
    In diesem Buch ist mehr zu entdecken als ein offensichtlicher (Jugend-)Roman um lesbische Liebe und ein Coming Out… Ein Buch zum Kopf einschalten und Hingucken, das einen beim Lesen jedoch nicht mit Schwere erschlägt!

  5. Cover des Buches Die Saison der Madame Butterfly (ISBN: 9798561658259)
    Sanne Hipp

    Die Saison der Madame Butterfly

     (2)
    Aktuelle Rezension von: PiaMariaX

    Wunderschöne LGBT Romance! Sanne Hipps neuer Roman hat mir sehr gefallen. Er geht über die Grenzen eines lesbischen Liebesromans heraus, dadurch, dass sich eine der Protagonistinnen als bisexuell definiert und die Beziehung zu ihrem Verlobten mit in die Geschichte hinein gewoben wird. Sogar die Frage nach einem möglichen Dreier steht im Raum, aber ich möchte nicht weiter spoilern. Was zählt, ist die Liebe zu einem Menschen und nicht die Einteilung was und wen wir lieben.  

  6. Cover des Buches Frühlingserinnerungen (ISBN: 9781517080716)
    Angela Gäde

    Frühlingserinnerungen

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein Buch, dass ich um ehrlich zu sein, ausgesucht habe, weil mir das Cover gefallen hat. Die Geschichte hinter dem Cover hat mich sehr positiv überrascht. Aus dem Leben gegriffen, ehrlich, witzig und nicht zu kitschig!

    Zum Inhalt:
    Zwei Frauen treffen durch den Umzug der einen aufeinander und die Welt der beiden gerät ins Wanken. "Ein friedliches Dorf, ein sonniger Samstag und eine Lilly, die in ihrem Garten frühstückt. Wer hätte gedacht, dass dies die Zutaten für ein perfektes Chaos sind. Halt, eine Zutat fehlt noch; Imogen, die neue Nachbarin. Sie ist attraktiv, selbstbewusst und bringt Lillys Welt völlig durcheinander. Dabei hatte Imogen gehofft, durch ihren Umzug Ruhe und Erholung zu finden, stattdessen warten auf sie Ex-Beziehungen, Intrigen und verlorengeglaubte Gefühle."

    Meine Meinung:
    Die Geschichte ist die perfekte Mischung aus Überraschung, Liebe, Humor und Alltag. Für mich ist das Buch wie aus dem Leben gegriffen. Was mich außerdem noch mehr begeistert hat ist, dass es zwar auch um die homosexuelle Liebe zwischen zwei Frauen geht, meiner Meinung nach aber eine Frau im Vordergrund steht, die plötzlich entdeckt, dass sie nie sie selbst ist, sondern sich dem angepasst hat, was andere erwartet haben!

  7. Cover des Buches Die Gärten bist du (ISBN: 9783896560865)
    Antje Wagner

    Die Gärten bist du

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Kleine1984

    Ich habe diesen Erzählband schon sehr lange auf meinem Stapel ungelesener Bücher liegen gehabt ... vielleicht auch weil ich mich wegen des provokanten Covers/Klappentext nicht so richtig daran getraut habe.

    Richtig ist, dass es sich in den kurzen Erzählungen meist um weibliche Protagonistinnen handelt, die lesbische Beziehungen führen. Dabei geht es aber vordergründig nicht um Sexualität, sondern um Höhen und Tiefen, wie sie auch in jeder gleichgeschlechtlichen Beziehung vorkommen, z. B. um das Zusammenleben, wenn der Alltag sich einschleicht, Meinungsverschiedenheiten, usw.

    Mir hat gefallen, dass die Erzählungen so unterschiedlich sind: geheimnisvoll, märchenhaft, zärtlich bis hin zu völlig verstörend.

    Mit jeder Geschichte öffnet Antje Wagner das Fenster zu einer anderen Lebensgeschichte. Trotzdem muss ich sagen, dass mir "Mottenlicht" von Antje Wagner weit besser gefallen hat.

  8. Cover des Buches Frühlingserinnerungen (ISBN: B014O00NMG)

    Frühlingserinnerungen

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  9. Cover des Buches Ladies' Almanach (ISBN: 9783803124654)
  10. Cover des Buches Anders geht immer (ISBN: 9783897413757)
    Mirjam Müntefering

    Anders geht immer

     (19)
    Aktuelle Rezension von: leonich

    Die 17-jährige Lotta zieht für eine Weile zu ihrer Großtante Charlotte. Charlotte ist bereits 70 Jahre alt und kinderlos. Sehr viel Ahnung von Kindern bzw. Teenagern hat sie nicht. Die Geschichte wird immer abwechselnd aus der Sicht von Lotta und Charlotte erzählt. Zu Beginn ist die Geschichte total witzig, ich habe mich köstlich amüsiert. Später ist die Geschichte nicht mehr so witzig, aber da ist man schon mitten drin und man will unbedingt wissen, wie es mit den beiden weiter geht. Eine tolle Geschichte zum Thema Generationen und Coming -out.

  11. Cover des Buches Blau ist eine warme Farbe (ISBN: 9783868696950)
    Julie Maroh

    Blau ist eine warme Farbe

     (54)
    Aktuelle Rezension von: Wesernixe

    Dieser Comic ist die Vorlage für einen angeblich sehr leidenschaftlichen Film über die große Liebe zwischen zwei jungen Frauen. Ich kenne den Film nicht, aber von Leidenschaft konnte im Comic für mich keine Rede sein. Ganz im Gegenteil, die amour fou zwischen Clementine und Emma lässt mich völlig kalt. 

    Das liegt an zwei Dingen: am Zeichenstil und an den Figuren. Ich beginne mit dem Zeichenstil, denn das ist an einem Comic nun mal das Entscheidende. Tolle Zeichnungen können eine mittelmäßige Comic-Story retten; umgekehrt nützt die mitreißendste Handlung nichts, wenn der Autor entweder kein zeichnerisches Talent hat oder einen Stil pflegt, der mit meinem Geschmack schlicht inkompatibel ist.

    Hier machen die Zeichnungen einen amateurhaften Eindruck auf mich. Anatomie und Proportionen stimmen nicht und „verrutschen“ von einem Bild zum anderen. Die Gesichter haben kaum individuelle Züge, sodass sich viele Figuren im Grunde nur durch ihre Kleidung und ihre Frisur voneinander unterscheiden. Am meisten stört mich aber die völlig übertriebene Mimik mit aufgerissenen Mündern und hervorquellenden Glubschaugen. Die Autorin wollte auf diese Weise sicherlich die überschäumenden Gefühle ihrer Protagonistinnen zum Ausdruck bringen, aber ich finde diese Grimassen einfach nur hässlich.

    Nach unten abgerundet wird der visuelle Eindruck durch die monotone Panel-Aufteilung und eine Farbgebung, die sich für den größten Teil des Comics auf verwaschene Grautöne und Schwarz beschränkt.

    Der zweite Punkt ist, dass die übrigen Figuren (Clementines Eltern, ihre Schulfreundinnen, Emmas Ex) kaum bis gar nicht als eigenständige Charaktere etabliert werden. Sogar Clementines bester Freund Valentin, der von allen Nebenfiguren die meiste „Sendezeit“ erhält, ist wenig mehr als das Klischee vom schwulen Kumpel, bei dem man sich ausheulen kann. Und so kann den Leser das, was sie tun, auch nicht wirklich berühren. Egal ob Clementines Schulfreundinnen sie als Lesbe mobben oder ihre Eltern sie vor die Tür setzen – es sind ja nur Papierpuppen, also was soll`s.

    Kurz zusammengefasst: Die Zeichnungen gefallen mir nicht und zu den Protagonisten konnte ich keine Beziehung aufbauen. Vielleicht ist der Film ja wirklich besser, aber so wie die Liebesgeschichte zwischen Clementine und Emma hier im Comic-Original präsentiert wird, bleibt Blau für mich eine kühle Farbe.

  12. Cover des Buches Bis ich sie finde (ISBN: 9783896565440)
    Karen-Susan Fessel

    Bis ich sie finde

     (24)
    Aktuelle Rezension von: ClaraOswald
    Auf einer Australien-Reise lernt Uma Jane kennen. Sofort ist sie von der gebürtigen Schwedin eingenommen, wie sie spricht, sich bewegt, ihr Aussehen. Doch Jane ist unnahbar. Sie lässt sich nicht einfangen. Uma muss zurück nach Berlin, doch ihre australische Freundin Kate, auch eine Freundin von Jane, verspricht, sie auf dem Laufenden zu halten.
    In Berlin lebt die Butch Uma ihr Leben weiter, sie ist ein Frauenschwarm und weiß das. Eines Tages ist Jane in der deutschen Hauptstadt und die beiden verbringen einige Tage miteinander. Dann geht Jane, verlässt Uma.
    Dann lernt Uma Marianne kennen, eine tolle Frau, wie alle sagen und das weiß auch Uma. Doch Marianne weiß auch, dass Uma ihre Freiheit liebt. Dennoch entscheiden sich die beiden dazu, Kinder zu bekommen. Marianne ist die Mutter, Umas Bruder Markus der Vater. Das Mädchen Lucie und der Junge Hugo werden die wichtigsten Menschen in Umas Leben.
    Sie bleiben, lieben sie bedingungslos. Denn alle anderen scheinen Uma zu verlassen, ihre beste Freundin Katja, ihr bester Freund Cooper. Auch zu ihrem Vater hat sie kein gutes Verhältnis.
    Dann trifft sie Jane wieder – zufällig. Und Uma leidet.
    Sie treffen sich in Hamburg, ein Wochenende lang. Uma betrügt Marianne. Und zerbricht daran. Jane ändert ihre Nummer. Uma weiß nur, dass Jane nach Lappland wollte. Kate erzählt ihr nur wenig mehr.
    Nach endlosen Wochen entscheidet sich Uma. Oder besser: Marianne entscheidet, denn sie wirft ihre Freundin aus der Wohnung. Uma fliegt nach Lappland und macht sich auf die Suche nach Jane.

    Eine bezaubernde Geschichte von Karen-Susan Fessel.
    Mit knapp 450 Seiten ist sie recht umfangreich, doch sie hat kaum Längen.
    Es geht nach Australien nach Berlin und schließlich nach Lappland. Uma – immer irgendwie auf der Suche nach Jane.
    Der Schreibstil hat mir gut gefallen, ich fühlte mich sofort wohl in der Geschichte. Ich konnte mir alles gut vorstellen, was Karen-Susan Fessel geschrieben hat. Ich wollte den roten Staub und den leuchtenden weißen Schnee. Jane fand ich direkt wunderbar interessant, Uma war mir auch sehr schnell sympathisch. Es gibt sehr viele irrelevante Personen in dem Buch, doch das macht es lebendig. Uma ist freiheitsliebend, doch vor allem hat sie kaum Konstanten in ihrem Leben. Alle Menschen scheinen nur zu Besuch in Umas Welt zu sein, dann verschwinden sie wieder. Vielleicht hängt Uma auch deshalb so an Jane. Umas beste Freundin für lange Zeit fragt sie, ob Liebe nur Projektion oder Lust ist.
    Ich habe Uma ihre Liebe abgenommen, habe nicht gezweifelt, bei Jane war ich mir unsicher.
    Die letzten Kapitel in Lappland haben mich zum Lächeln gebracht, sie waren ganz wunderbar.

    Nicht nur die Menschen sind gut beschrieben, es sind alles ganz unterschiedliche Charaktere und nicht immer handeln alle, wie man es sich wünscht. Uma war teilweise liebenswert tollpatschig, [und nicht wie die Butch aus Orange is the new black (: so war eher die Grit (;]. Die Tanzszene mit Katja war auch beeindruckend, lebendig.
    Die Landschaftsbeschreibungen sind großartig, sehr bildhaft. Man fühlt sich, als wäre man vor Ort.

    Ich mag Roman mit transidenten Menschen und in dieser Geschichte kommen einige drin vor. Da Uma lesbisch ist, lernt man auch etwas über die Szene kennen.
    Dieses war mein erster Roman mit einer lesbischen Protagonistin, wenn ich Gay Romance lese, dann eher mit männlichen Charakteren.
    Karen-Susan Fessel hat mich überzeugt.
    Das Buch ist von 2oo2, aber da noch niemand eine aussagekräftige Rezi geschrieben hat, wollte ich das unbedingt nachholen.
    Diese Geschichte ist so romantisch, leidenschaftlich, sexy, beeindruckend, bewegend und großartig, sie ist wärmstens zu empfehlen.
  13. Cover des Buches Lass keine Fremden ins Haus (ISBN: 9783897419476)
    Carolin Schairer

    Lass keine Fremden ins Haus

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Uli_Meyer_75

    Ebenso wie alle anderen Bücher von Carolin Schairer begeisterte mich auch dieses Buch wieder aussergewöhnlich stark.
    Vom Cover über den Titel bis zur letzten Seite stimmt da einfach alles.
    Am Anfang der Geschichte weiß man nicht, wie das Ende sein wird. Zwar gibt es bei den "Schairer-Büchern" meist ein Happy End, jedoch päsentiert die Autorin jedes Mal wieder ungeahnte Handlungen, auf die man zu Beginn des Buches nie kommen würde. Die Tiefgründigkeit, die man auch in diesem Buch wieder finden kann, macht den Roman zu einem Meisterwerk. Außerdem merkt man sehr deutlich, dass sich die Autorin klare Gedanken über die einzelnen Charaktere gemacht hat. Daran kann man erkennen, dass Carolin Schairer das Buch mit Begeisterung und Herz geschrieben hat.
     Kurzum: "Lass keine Fremden ins Haus" ist begeisternd, fesselnd, realitätsnah und gut durchdacht. Von Anfang bis Ende perfekt.

  14. Cover des Buches More Beautiful (ISBN: B07XFPD494)
    Sanne Hipp

    More Beautiful

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Marie_Isegrim

    Tolle Idee, leider hapert es an der Umsetzung. Klischees sind da, um gebrochen zu werden, und die Konflikte hätte gerne deutlicher sein dürfen. Schön, wenn aktuelles Geschehen mit in einen Roman einfließt. Gewünscht hätte ich mir, dass vielleicht auch Chirurginnen mit dem Rad zur Arbeit fahren oder sich sozial engagieren, auch wenn sie nicht gerade frisch verliebt sind. Vielleicht hätte der Öko-Pflegerin auch der ein oder andere Fauxpas in dieser Hinsicht gutgetan.


    Weil es mich nicht abholen konnte, leider nur drei Sterne von mir.

  15. Cover des Buches Giraffe im Nadelöhr (ISBN: 9783887698683)
    Sandra Wöhe

    Giraffe im Nadelöhr

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Interessierte
    Sehr langweilig, abgedroschen, und wirklich schlecht geschrieben. Oberflächliche Charaktere in Klischeeformat! Einmal mehr schlechte Lesbenliteratur. Leider, denn aussagekräftige und lebensechte Figuren, aus dem Alltag gegriffen und mit einem Schuss wirklich knisternder Erotik, täten dem Genre gut.
  16. Cover des Buches Lass mich deine Pizza sein (ISBN: 9783897411302)
    Sandra Wöhe

    Lass mich deine Pizza sein

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Liotou
    Nun, ich kann "Lass mich deine Pizza sein" nichts abgewinnen. Ich mag Sandra Wöhes Sprache nicht sonderlich. Es gibt durchaus lesenswertere Frauenromane über Frauenliebe.
  17. Cover des Buches Auftakt (ISBN: 9783937799230)
  18. Cover des Buches Solange du lügst (ISBN: 9783930041886)
    Sarah Waters

    Solange du lügst

     (19)
    Aktuelle Rezension von: FerrAbbs

    Eine spannende Geschichte über zwei Lügnerinnen und Gefühle, die Grenzen überschreiten lässt. Doch nicht alle Liebenden sind für das Glück geschaffen... Sarah Waters verstrickt hier zwei Leben miteinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

  19. Cover des Buches Das ideale Verbrechen (ISBN: 9783442728688)
    Stella Blómkvist

    Das ideale Verbrechen

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Jethro76
    ein ganz nettes Buch für zwischendurch. An den Schreibstil muß man sich erst gewöhnen, und ist wahrscheinlich auch nichts für jeden. Wer es aber schafft sich in den Stil einzulesen hat einen netten leichten Krimi für zwischendurch.
  20. Cover des Buches Eine Sommerliebe in Paris (ISBN: 9783959170055)
  21. Cover des Buches Lesbisch für Anfängerinnen: Damenwahl (ISBN: B00VTS6GW8)
    Celia Martin

    Lesbisch für Anfängerinnen: Damenwahl

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Cobe68

    Das erste Band dieser Trilogie "Lesbisch für Anfängerinnen - Willkommen in der WG" hat mir schon gut gefallen. Allerdings hat es trotzdem eine Weile gedauert, bis ich die Fortsetzungen in die Hand genommen habe. Aber beide Bände habe ich jetzt innerhalb von - für mich - kürzester Zeit durchgelesen.

    Cappuccino-Küsse beginnt da, wo die meisten (Liebes)-Romane aufhören. Wie geht es weiter, wenn man sich gefunden hat.

    Tina und Astrid sind total verliebt ineinander, doch durch ein Missverständnis, ausgelöst durch die Ex von Astrid, wird die Beziehung schon sehr früh auf eine harte Probe gestellt.
    Aber nicht nur durch Liebeskummer gerät Tinas Welt in Bewegung.: Sie lernt die interessante Henriette von Lojewski, Inhaberin eines Cateringservice, nicht nur kennen sondern führt für sie auch kleine Aufträge aus (Cappuccino-Küsse), ihre Mutter steht mit gepackten Koffern vor der Tür und dann zieht auch noch eine Privatdetektivin in ihr Haus ein - und mit der verbindet Tina auch bald eine ganze Menge.


    Fazit:
    Mir gefällt das zweite Band eigentlich noch besser, als Band 1. Ich finde, dass die "alten" Charaktere wunderbar ausgebaut wurden und die neuen Figuren mehr als gelungen sind. Die Mutter (herrliche, oft humorvolle Dialoge), Henriette (zunächst etwas zwiespältig, dann immer sympathischer) und vor allem hat sich auch Tina weiterentwickelt.
    Ein kurzweiliges, humorvolles Lesevergnügen - natürlich auch deshalb gelungen, weil die Autorin einen tollen Schreibstil hat.

    Ich habe danach gleich zum 3. Band gegriffen  - und diese Rezension folgt.
  22. Cover des Buches TSUMO – weinen ohne Tränen (ISBN: 9783742702081)
    Dantse Dantse

    TSUMO – weinen ohne Tränen

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    In diesem Roman geht es um Homosexualität in Afrika. Genauer gesagt um eine verbotene, lesbische Beziehung zwischen einer Afrikanerin und einer Europäerin. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Melanie, eine deutsche Entwicklungshelferin, geht nach Kamerun um zu arbeiten und zu helfen. Außerdem will sie sich von ihrem Freund, der eine Affäre mit eine Frau aus dem Fitnessstudio hatte, distanzieren. Dort in Kamerun verliebt sie sich dann in eine schwarze Frau, in Tsumo - was sie nicht erwartet hatte, sie hatte bis dahin nie Gefühle für eine Frau gehabt, weder sexuell noch in der Liebe. Obwohl sie beide wissen, dass Homosexualität bzw. die Auslebung in diesem Land strafbar sind, leben sie ihre sexuellen Fantasien ungehemmt aus und unterschätzen die Gefahren. Als ihre Beziehung schließlich auffliegt, muss Melanie Afrika fluchtartig verlassen, um zu überleben. Tsumo bleibt zurück und ihre Familie meint, sie von ihrer Homosexualität "heilen" zu müssen - ihr den "Teufel" auszutreiben. Tsumo hatte ihr einen Brief mitgegeben, den sie erst 5 Jahre später öffnet. Melanie, die in Wirklichkeit anders heißt, suchte Dantse Dantse auf, um Hilfe zu finden und Kontakt zu Tsumo wiederherzustellen. Sie hat ihn gebeten, ihre Geschichte der Welt zu erzählen. Das Buch ist wirklich klasse, obwohl oder gerade weil es ein sehr schwieriges Thema hat. Man lernt dabei auch eine Menge - u.a. über Homosexualität in Afrika und die Geschichte der Homosexualität in Europa. Absolut empfehlenswert!
  23. Cover des Buches Claire (ISBN: 9783744839112)
    Nathalie C. Kutscher

    Claire

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Koriko
    Story:
    Dank der Unterstützung ihrer Schwägerin Melanie erfüllt sich das Leben der gutbürgerlichen Claire – sie darf in New York Kunst studieren, in den beginnenden 1920er Jahren für Frauen eine Seltenheit. Schnell freundet sie sich mit ihrer Kommilitonin Josephine an, die Claire nicht nur ins wilde Nachtleben mitnimmt, sondern auch Kontakte zu einigen zwielichtigen Männern und das ein oder andere Geheimnis hat. Claire lässt sich davon nicht abschrecken, insbesondere als die beiden Frauen eine leidenschaftliche Liebesbeziehung beginnen, die sie nur im Geheimen ausleben können. Als Josephines Beziehung zum Mafiaboss Vinnie de Marco in einer Katastrophe endet, flieht Josephine Hals über Kopf aus New York und lässt Claire mit einem erklärenden Abschiedsbrief zurück. Nur mühsam kommt Claire über ihre Verlust hinweg, beugt sich den Konventionen, heiratet und gründet eine Familie – ohne Josephine je vergessen zu können …

    Eigene Meinung:
    Mit „Claire“ legt Nathalie C. Kutscher einen historischen Frauenroman vor, der in den 20er Jahren anfängt und das Leben von Claire Sawyer bis in die 1960er Jahre hinein beschreibt. Auf 224 Seiten wird Claires Leben mit all seinen Höhen und Tiefen beleuchtet und gleichzeitig auch die Frauenrechtsbewegung beleuchtet, denn Claires Schwägerin ist sehr aktiv, wenn es darum geht für die Rechte der Frauen einzutreten und die zu unterstützen, denen das Leben zusetzt.

    Die Geschichte beginnt in Clairas Heimatstadt und beleuchtet ihr Leben als Tochter einer gut betuchten Familie, die nur wenig Sorgen hat und deren Leben unter einem guten Stern steht. Sie darf in New York studieren, findet in ihrer Mitbewohnerin ihre große Liebe und hat sogar das Glück einen verständnisvollen, sehr reichen Ehemann zu finden und eine kleine Familie zu gründen, als Josephine sie verlässt. Wirklich viele Steine werden ihr nicht in den Weg gelegt, auch muss sie nicht wirklich um Josephine oder um ihre Stellung als lesbische Frau kämpfen, denn die Probleme bleiben zumeist „vor der Tür“. So toll die Geschichte vom Grundsatz her ist und so schön sie geschrieben ist, die Autorin verschenkt ein wenig Potenzial hinsichtlich der Spannung und Dramatik. Sicherlich ist es auch angenehm, das Claire so viel Glück hat (man muss ja nicht immer von dramatischen und verletzenden Ereignissen lesen), aber hin und wieder wäre es spannend gewesen, wenn Claire auch mal hätte kämpfen oder sich wirklich wehren müssen – gerade hinsichtlich der Frauenrechtsbewegung, die die Autorin geschickt mit einbaut. Auch bei anderen Dingen, die angesprochen werden (Rassenkonflikte, Mafia, Krieg) hat man das Gefühl außen vor zu bleiben, weil Claire zumeist außen vor bleibt. Sie ist fast nie direkt involviert, streift die Ereignisse nur am Rande, so dass auch der Leser diese Ereignisse nur als Randerscheinung wahrnimmt, ohne dass Nathalie C. Kutscher hier in die Tiefe geht.
    Wen das nicht stört, bekommt einen schön geschriebenen, gut lesbaren Frauenroman präsentiert, der mehrere Jahrzehnte einer lesbischen Frau beleuchtet, die ihren Weg geht. Die Autorin beschreibt die Höhen und Tiefen der Heldin mal ausführlich und stark ausgeschmückt, mal zusammenfassend und mit wenigen Sätzen. Während der Anfang und die Jahre in New York einen großen Teil des Buches einnehmen, werden gerade die Jahre ohne Josephine nur stark gekürzt erzählt – obwohl auch diese interessant gewesen wären, insbesondere Claires Kampf als lesbische Frau mit einem Mann verheiratet zu sein. Erst als Josephine wieder auftaucht, werden die Szenen länger und detaillierter. Das ist schade, wenngleich man sich denken kann, warum Nathalie C. Kutscher sich dafür entschieden hat. Im Grunde hätte man mit der Lebensgeschichte von Claire Sawyer mehrere Romane füllen können – Potenzial war auf jeden Fall vorhanden.

    Die Figuren sind sehr lebendig und sind liebevoll ausgearbeitet – natürlich trifft dies vorwiegend auf die weiblichen Charaktere zu, denn starke Frauen stehen nur einmal im Zentrum des Romans. Claire lernt man sehr gut kennen, kann sich gut mit ihr identifizieren und ist hautnah dabei, wenn sie sich vom unscheinbaren Teenager zu einer jungen Frau entwickelt und ihren Platz im Leben findet. Josephine ist ebenfalls sehr interessant, allerdings bleibt sie fast ein wenig blass – hier hätte man mehr rausholen können, gerade weil sie mit ihrer dunkleren Hautfarbe durchaus Probleme in New York haben dürfte (was im Roman jedoch nirgends erwähnt wird). Sicherlich hat sie mit einigen Problemen zu kämpfen, doch Claire (und damit auch der Leser) bekommt davon wenig mit. Am interessantesten dürfte Melanie sein, die nur am Rande vorkommt, aber ungemein willensstark und energisch ist. Sie kämpft für die Frauen, gründet eine Stiftung für alleinstehende Frauen und setzt sich für Schwächere ein – ein Buch über sie wäre wahnsinnig interessant und spannend gewesen.

    Stilistisch gibt es nichts zu meckern – Nathalie C. Kutscher hat einen sehr schönen, gut lesbaren Schreibstil, der den Leser mitreißt und dafür sorgt, dass man das Buch sehr schnell liest. Die Ereignisse werden aus Claires Sicht in der Ich-Perspektive dargelegt, so dass man die Hauptfigur sehr gut kennenlernt und ihre Beweggründe gut nachvollziehen kann. Die Beschreibungen sind (passend zur Sichtweise einer Malerin) sehr blumig und ausschmückend – man erlebt gerade das New York der 20er Jahre hautnah und kann sich die Handlungsorte sehr gut vorstellen. Positiv ist auch, dass Nathalie C. Kutscher sich um historische Korrektheit bemüht hat, was man an den vielen kleinen Details merkt, die hin und wieder eingebaut werden. Das macht den Roman authentisch und realistisch.

    Fazit:
    Bis auf einige kleinere Schwächen ist „Claire“ ein schöner historischer Frauenroman, der mit tollen Figuren und einem sehr schönen Schreibstil punkten kann. Die Beschreibungen der Handlungsorte und die Zeit sind Nathalie C. Kutscher gut gelungen – man erlebt das New York der 20er Jahre hautnah und lernt Claire und die anderen Frauen sehr gut kennen. Hin und wieder wäre ein wenig mehr Tiefgang nicht schlecht gewesen – gerade wenn es um die ernsteren Probleme geht oder wenn der Love Interest nicht in Claires Leben ist. In diesen Szenen wird zu sehr zusammengefasst und dadurch viel Potenzial verschenkt. Wen das nicht stört und wer in eine Welt der 20er Jahre eintauchen will, in der die Probleme nur am Rande beleuchtet werden, ist bei „Claire“ an der richtigen Adresse. Zu empfehlen.
  24. Cover des Buches Wind, Sand und Freiheit (ISBN: B00OMYNRH8)
    Laura Michaelis

    Wind, Sand und Freiheit

     (3)
    Aktuelle Rezension von: charlotte

    Daniela muss ohne ihre kranke Freundin Isa ins Workcamp auf einer Nordseehallig fahren, worüber sie nicht besonders glücklich ist. Denn zwischen ihr und Isa läuft es nicht besonders gut. Als dann auch noch Isas Platz von der fröhlichen Kay eingenommen wird, frustriert das Daniela sehr.

    Dennoch muss sie sich eingestehen, dass ihr die lustige und hübsche Kay mehr befällt, als ihr lieb ist. Denn eigentlich liebt sie doch Isa. Oder?

    Auch sonst läuft es im Camp ganz anders, als sich Daniela vorgestellt hat.

    Die Liebesgeschichte zwischen den beiden Frauen Daniela und Kay wird aus der Sicht der beiden Protagonistinnen erzählt, was aus meiner Sicht für den Leser sehr reizvoll ist. Immer abwechselnd erhält man Einblick in die Gedankenwelt der Figuren.

    Ansonsten muss ich gestehen, ist die Geschichte zunächst wie viele andere Liebesgeschichten: man weiß, wie es endet, die beiden finden nach vielen Schwierigkeiten zusammen. Besonders aus meiner Sicht ist die Tatsache, dass es sich um eine lesbische Liebesgeschichte handelt. Aber nachdem man sich an den Begriff "Hete" für eine "Nicht-lesbische-Frau" in Ermangelung eines besseren Begriffes gewöhnt hatte, hat mich dies doch beim Lesen weniger beschäftigt, als ich zunächst erwartet hatte.

    Ganz im Gegenteil: ich war immer ganz erstaunt, wenn im Roman das Thema Homosexualität vs. Heterosexualität auftauchte. Genau das macht den Roman aus meiner Sicht aber zu mehr, als nur zu einer einfachen Liebesgeschichte (was nicht negativ gemeint ist, dafür sind Liebesgeschichten doch da, oder?)

    Daneben beschreibt die Autorin das einfache Leben auf der Hallig und die Natur, die es dort zu schützen gilt. Man fühlt sich sofort an die Nordsee mit dem herrlich weiten Blick, mit den wundervollen Farben, mit dem Wind und der damit verbundenen Freiheit versetzt. Ich hatte sofort wieder Fernweh nach meiner persönlichen Lieblingsinsel.

    Dieses Buch ist für mich ein "3 in 1"-Buch. Man bekommt 1. eine schöne Love-Story, 2. als "Hete" Einblick in der leider immer noch nicht ganz selbstverständlich-normale Welt lesbischer Liebespaare und 3. wunderbare Naturbeschreibungen von der Nordsee.

    Das Cover ist, wie ich finde, sehr schön und passt hervorragend zum Inhalt (wobei mir aufgefallen, ist, dass auf der Hallig ja gar kein Sand sein soll, wie es der Titel und das Cover implizieren ;-) ) Das ganze Buch wirkt sehr edel, ein großes Lob an den Verlag.

    Und danke an die Autorin Laura Michaelis, die ihr Buch für eine Leserunde zur Verfügung gestellt hat. Ich fand es sehr entspannend und unterhaltsam. Die Erfahrung "lesbischer Liebesroman" war für mich definitiv eine Bereicherung.

    Gerne vergebe ich dafür 5 Sterne.

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